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Der Super-GAU in Tschernobyl-
25 Jahre Erfahrung
Erste Lehren aus Fukushima
Edmund Lengfelder
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Nach Auswertung nicht mehr geheimer sowjetischer Datenquellen war die entscheidende Ursache für den Super-GAU in Tschernobyl
- nicht ein Experiment (dies wird am häufigsten behauptet)
- nicht eine Fehlbedienung
- sondern ein Erdbeben (durch seismographische Aufzeichnungen mehrerer sowjetischer Stationen nachgewiesen)
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Von den europäischen Staaten berichtete Verteilung von Cs-137 durch den Tschernobyl- Fallout in Europa
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Daten: BMU
Bodenstrahlung in Südbayern vor Tschernobyl (1985) Nat. Bodenstrahlung im Bayer. Wald
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Daten: Lengfelder et al.
Bodenstrahlung in Südbayern nach Tschernobyl (1987)
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Daten: Deutscher Wetterdienst
Niederschläge in Südbayern am 30.04.1986 nach Ankunft der ersten radioaktiven Wolken aus Tschernobyl
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Verteilung des Tschernobyl-Fallout (Cs-137) in Belarus
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Reaktorkatastrophe in Tschernobyl: Verteilung der von der Strahlenbelastung besonders betroffenen
Bevölkerung und der Landflächen in Belarus, Ukraine und Russland
Folgen von Tschernobyl Belarus Ukraine Russland Verteilung des radioaktiven Fallout 70 % 15 % 15 %
Land mit Cäsium-Kontamination über 555 kB/m² (Sperrzone und Zonen strikter Kontrolle)
7000 km² 1000 km² 2000 km²
Liquidatoren (Katastrophenhelfer) 130 000 350 000 350 000 direkt von der Tschernobyl- Katastrophe betroffene Menschen
2,5 Mio. 3,2 Mio. 3 Mio.
Umgesiedelte Menschen 135 000 60 000 160 000 Aus der Sperrzone evakuierte Menschen
24 000 50 000 Keine Sperrzone
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Internationales Tschernobyl-Projekt von IAEA, WHO, UNSCEAR, FAO (alle UNO), EC, USA, Japan usw.
Veröffentlichte Schlussfolgerungen des Weltkongresses der IAEA (Mai 1991)
„Es gab signifikante Gesundheitsstörungen, die nicht mit Strahlung in Zusammenhang stehen, und zwar in den Bevölkerungsgruppen sowohl der untersuchten kontaminierten als auch der untersuchten unbelasteten Vergleichssiedlungen,...aber es gab keine Gesundheitsstörungen, die direkt einer Strahlenbelastung zugeordnet werden konnten.....
Die Untersuchungen wurden durch 200 ausgewählte Wissenschaftler aus 25 westlichen Staaten und 500 sowjetische Wissenschaftler im Zeitraum Jan. 90 - Feb. 91 durchgeführt und dann von den Experten der IAEA bewertet.
Diese falschen und bagatellisierenden Behauptungen waren bereits im Mai 1991 durch die Realität einer großen Zahl von Schilddrüsen- karzinomen bei Kindern in Belarus und in der Ukraine widerlegt.
2000
1998
1996
1994
1992
1990
1988
1986
1984
1982
1980
1978
1976
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100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
SchilddrüsenkrebsinBelarus
Jugendliche
Kinder
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Quelle: Nationales Schilddrüsenzentrum Belarus und Otto Hug Strahleninstitut – MHM
In Belarus war im Jahr 1990 durch radioaktives Jod aus Tschernobyl die Zahl der Schilddrüsenkarzinomfälle bei Kindern bereits 30-fach höher als der Durchschnitt in 10 Jahren vor Tschernobyl. Denn die Schilddrüse speichert radioaktives Jod.
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Inzidenz Schilddrüsenkrebs in Belarus 1976-2004 www.ohsi.de
1200
1000
800
600
Kinder und Jugendliche
Erwachsene ges. bis 1984 Erwachsene 19-45 Jahre
Erwachsene über 45 Jahre
400
200
0
Quelle: Nationales Schilddrüsenzentrum Belarus und Otto Hug Strahleninstitut - MHM
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Schilddrüsenkrebs nach der Tschernobyl-Katastrophe im Oblast Gomel, Belarus
Summe der jährlichen Neuerkrankungen in den verschiedenen Altersstufen.
Vergleich der Beobachtungszeiträume 13 Jahre vor und 13 Jahre nach dem Reaktorunfall:
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Alter
0-18
19-34
35-59
60-64
>64
1973-1985
7
40
54
63
56
1986-1998
407
211
326
314
146
Zunahme
58-fach
5,3-fach
6-fach
5-fach
2,6-fach
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Anstieg der jährlichen Erkrankungsrate an Schilddrüsenkrebs in Tschechien nach Tschernobyl
Frauen erkranken dreifach häufiger an Schilddrüsenkrebs als Männer.
Der zusätzliche Anstieg ab 1991 ist durch Tschernobyl verursacht.
247 Millionen Personenjahre www.ohsi.de
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Ländergruppen, in denen die Häufigkeit von Totgeburten nach Tschernobyl untersucht wurde
Scherb et al. 2001
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Abb. 4 Totgeburtenproportionen (SBp) für Dänemark, Bayern+DDR+West- Berlin, Ungarn, lsland, Lettland, Norwegen, Polen, Schweden
kombiniert, Change-Point (CP) und reduziertes Change-Point
(CPr) Modell
0.0065,--------------------------------,
t: 8e.
• 0.0060 0.0055
• SBp
---CP
••••••• CFt
IL 0.0050 .,
0.0045 ·. ' ., •
Seherb et al. 2001
0.0040 +--..--,--,--,--,--,--,--,---,---,---,---,---,---. - --l
1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994
Tschernobyl-Effekt: Die Totgeburtenrate in Ländern im Osten Europas weicht
ab 1986 vom erwarteten Regressionsverlauf deutlich ab.
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www.ohsi.de Im Juni 2002 weltweit verbrei- tete Pressemitteilung der Internationalen Atomenergie- Behörde zu Tschernobyl-Folgen
Gemäß Satzung hat die IAEA die Aufgabe, die Nutzung der Atomenergie weltweit zu beschleunigen und zu verbreiten.
Die IAEA ist eine Lobby-Organi- sation der Atomwirtschaft auf UNO-Ebene.
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IAEA INTERNATIONAL ATOMIC ENERGY AGENCY 13. Juni 2000 Pressemitteilung zur Unterrichtung der Medien:
MEDIZINISCHE STRAHLENFOLGEN DES TSCHERNOBYL-UNFALLS: UN KOMITEE FÜR DIE EFFEKTE DER ATOMSTRAHLUNG
BESTÄTIGT FRÜHERE ABSCHÄTZUNGEN DER IAEA
Neuer Bericht des UNSCEAR Komitees:
„Es gibt keinen Hinweis auf eine größere Auswirkung für die Gesundheit der Bevölkerung, die man 14 Jahre nach dem Unfall der Strahlenbelastung zuordnen könnte, abgesehen von einem hohen Anteil an (behandelbaren, nicht tödlichen) Schilddrüsen- krebsfällen bei Kindern.“
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IAEA INTERNATIONAL ATOMIC ENERGY AGENCY 13. Juni 2000 Pressemitteilung zur Unterrichtung der Medien
Die Aussage ist falsch und zynisch:
• falsch, weil auch sehr viele Erwachsene vermehrt an
Schilddrüsenkrebs erkrankt sind,
• zynisch, weil „behandelbar und nicht tödlich“ aber auf Dauer
nur dann gilt, wenn der komplette westliche Behandlungsstandard zur Verfügung steht.
Keine UNO, keine WHO, keine IAEA, keine EC, keine westliche Regierung engagierte sich in der Therapie von Schilddrüsenkrebs in Belarus, dem Land mit den meisten Erkrankungen.
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Tschernobyl-Folgen: Erklärungen von Mitgliedern der Strahlenschutzkommission, des Beratergremiums der deutschen Regierung:
Beispiel:
Prof. Jacobi (Physiker, langjähriges Mitglied der deutschen Strahlenschutzkommission SSK) im Bayer. Fernsehen 1987:
„Wer an Krebs durch Tschernobyl stirbt, stirbt schon nicht mehr an anderen Ursachen, das muss man ja auch einmal sagen, denn sterben müssen wir alle.“
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Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die falschen Behauptungen der IAEA zu Tschernobyl-Folgen nicht korrigiert, oft sogar übernommen: Hintergrund ist ein Vertrag, der die Interessen der IAEA schützt:
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Art. I.2.
Vertrag zwischen IAEA und WHO (Res. WHA 12.40 vom 28.05.1959)
„... wird es von der WHO anerkannt, dass die IAEA vor allem die Aufgabe hat, Forschung, Entwicklung und praktische Anwendung der Atomenergie für friedliche Zwecke weltweit zu ermutigen, zu fördern und zu koordinieren.“
Art.III.1. „Die IAEA und die WHO erkennen an, dass es notwendig sein kann, gewisse Einschränkungen zur Wahrung vertraulicher Informationen, die sie erhielten, anzuwenden.“
Die IAEA kann deshalb von der WHO verlangen, Informationen über Gesundheitsschäden durch Atomenergie als „vertrauliche Information“ zu behandeln und vor der Öffentlichkeit zu verschweigen!
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I
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IONIZING RADIATION
United Nations Scientific Committee on tne
Effects of Atomic Radiation
UNSCEAR 2008 Report to tne General Assembly
with Scientific Annexes
VOLUME II
Annex 0 Health effects due to radiation from the Chemobyl accident
Aktueller Bericht der UN zu Gesundheitsfolgen der Tschernobyl-Katastrophe (März 2011)
UNITED NATIONS New Yortc. ZOll
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Im UN Bericht von 2011 heißt es immer noch:
70. Es gibt wenig Anhaltspunkte für eine angestiegene Schilddrüsenkrebsrate unter denen, die in der allgemeinen Bevölkerung [Anm.: in der GUS] als Erwachsene belastet wurden.
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Das ist eine gezielte Falschaussage.
Was ist der Grund für diese Lüge?
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Illegale Versuche der US-Behörden in den 50er Jahren: Belastung der US-Bevölkerung mit I-131
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Nevada
„Offizielle“ Version der US-Behörden zur Freisetzungsquelle von Radiojod: Atomwaffentests in Nevada
NIH 1997
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Lage der US-Nuklear- anlage Hanford, aus der die USA Radiojod tatsächlich (absichtlich und illegal) freigesetzt haben, um das Verbreitungsgebiet einer radioaktiven Wolke über den USA zu „ermitteln“.
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US Nuklearanlage Hanford: Seit 1944 Abgabe von 1-131 durch diesen Kamin
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Wissenschaftler der US-Regierung behaupteten: Radiojod macht keinen Schilddrüsenkrebs.
Anwälte der Opfer sagen:
In Tschernobyl wurde bereits bewiesen, dass Radiojod Schilddrüsenkrebs auslöst.
US-Regierung sagt: Dafür gibt es kaum Anhaltspunkte. Wir müssen erst unter- suchen, ob Radiojod zu Schilddrüsenkrebs führt.
US DoE, BBC 1996
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Starker Widerstand der Regierung der USA gegen die Aufdeckung von Radiojod als Ursache von Schilddrüsenkrebsfällen
• Bis Ende der 50er Jahre: Freisetzung von Radiojod aus der Nuklearanlage Hanford durch das Energieministerium der USA (DOE) ca. 3,5x10 16Bq ( ca 1 Million Ci) Tschernobyl: ca 7x10 17 Bq (ca 20 Millionen Ci) Freisetzungs-Experimente mit Radiojod
• Kontamination großer Landflächen in den USA, Anstieg der Schilddrüsenkrebsfälle
·National Cancer Institute (NCI) der USA untersucht 1987-1994 die Krebstoten um 62 Nuklearanlagen der USA (Untersuchungszeitraum 1950-1984) Studienergebnis 1994: angeblich auch um Hanford keine Auffälligkeiten.
• Staatl. Projekt der Rekonstruktion der Umwelt-Strahlendosen (HEDR) um Hanford: bei Kindern bis zu einigen 100 rad Schilddrüsendosis ermittelt
• 1995: Intensive Diskussion in der Öffentlichkeit in der Region Hanford, Beginn rechtlicher Auseinandersetzungen und von Schadenersatzforderungen
US-Regierung fürchtet Schadenersatzzahlungen an US-Bürger: Summe kann einige Milliarden Dollar betragen
US DoE,NIH, BBC 1996, Hanferd HIN et al.
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Das Ergebnis der BelAm-Studie wird erst nach 2026 vorliegen. Dann sind aber die Patienten in den USA, die von ihrer Regierung Schadenersatz fordern, wohl alle tot.
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Mit der Lüge „70“ im UN-Bericht wollen die USA eine lange schwebende Schaden- ersatzklage von US-Bürgern über viele Milliarden Dollar aussitzen, die ihren Ursprung in der Frühphase der US- Nuklearprogramme hat.
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Grenzwerte markieren nicht die Grenze zwischen schädlich und unschädlich.
Auch die Einhaltung der Grenzwerte führt bereits zu - politisch tolerierten - Gesundheitsschäden, die allerdings erst durch geeignete Untersuchungen „im statistischen Rauschen“ ähnlicher Gesundheits- schäden aufgedeckt werden.
Ein Grenzwert ist immer eine politische Entscheidung und ein Kompromiss zwischen einer Schadenshöhe und den Kosten für den besseren Gesundheitsschutz.
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Geschichte der Grenzwerte (2)
Empfehlungen und Publikationen der Internationale Strahlenschutzkommission ICRP-1 (1958):
„Nach Schätzung verschiedener wissenschaftlicher Gremien würde eine Gonadendosis von 6-10 rem, die von der Konzeption an bis zum Alter von 30 Jahren infolge des Einflusses aller künstlichen Strahlenquellen akkumuliert wird, für die Allgemeinheit eine beträchtliche Belastung durch genetische Schäden bedeuten.
Sie kann aber als tragbar und gerechtfertigt angesehen werden im Hinblick auf die Vorteile, die erwartungsgemäß durch die Anwendung der Atomenergie erwachsen.“
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Geschichte der Grenzwerte (3)
In ICRP-9 (1965) wurde das Konzept übernommen und weiterhin eine Erhöhung der Mutationsrate der Bevölkerung bewusst in Kauf genommen:
„ Die genetische Dosis, der die Bevölkerung bis zum Ende des mittleren Zeugungsalters durch den Betrieb aller kerntechnischen Anlagen ausgesetzt ist, soll . . . auf keinen Fall 5 rem überschreiten.“
Weiter heißt es, eine Gonadendosis von 5 rem als Grenzwert „. . . gewährt einen vernünftigen Spielraum für die Expansion der Atomenergieprogramme.“
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Geschichte der Grenzwerte (4)
Am 13.10.1969 hat die deutsche Atomkommission folgendes entschieden:
„ ... Die von der Wissenschaft angegebene und einzuhaltende genetische Dosis von 5 rem in 30 Jahren sollte von der Kerntechnik nur zu etwa einem Drittel (2 rem in 30 Jahren) in Anspruch genommen werden. . . . Voraussetzung einer derartigen theoretischen Ableitung ist, dass diese Strahlenbelastung bei noch zumutbarem Aufwand unvermeidlich ist.“
So kam es zu den 30 Millirem pro Jahr durch Abluft und 30 Millirem pro Jahr durch Abwasser
(hier überwiegend Nahrungspfad).
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„Zumutbarer Aufwand“ sind die Kosten, welche die Atomwirtschaft für Rückhaltung radioaktiver Stoffe bis zum Erreichen von Grenzwerten zu tragen hat. Die dadurch bedingte Strahlenbelastung der Bevölkerung wird zum Zweck einer ertragreichen Atomwirtschaft als „unvermeidlich“ bezeichnet
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Geschichte der Grenzwerte (5)
Die alten, aber bis heute (2011) verwendeten Grenzwerte werden in der Politik inzwischen mit der Schwankungsbreite der natürlichen Strahlenbelastung begründet.
Diese nachgeschobene Begründung soll darüber hinwegtäuschen, dass natürliche Strahlenbelastung signifikant (zu 5 bis 10 %) zur Zahl der Krebs- erkrankungen (425 000 im Jahr 2002) und Krebstoten (210 000 im Jahr 2002) in Deutschland beiträgt, die durch die zusätzlichen Strahlendosen aus künstlichen Quellen noch erhöht wird.
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Prof. Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, zur wachsenden Zahl von Betrugsfällen in der Wissenschaft:
"Es ist nicht zu bestreiten, dass es auch in der Wissenschaft - häufiger als uns Wissenschaftlern lieb ist - Lug und Trug gibt, nicht nur fahrlässige Schlamperei, sondern wirklich absichtsvollen Betrug."
Dr. Kinzelmann, Betriebsarzt des Atomkraftwerks Neckarwestheim, erklärte im Sommer 1993 auf einer öffentlichen Veranstaltung zur Frage der kontroversen Aussagen von Wissenschaftlern in der Beurteilung der Atomkraft:
„Ich kriege immer den Wissenschaftler mit den ´richtigen´ Ergebnissen, wenn ich genug dafür bezahle.“
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Fukushima
und andere
„sichere“ Atomkraftwerke
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INES: Internationale Bewertungsscala für nukleare Unfälle www.ohsi.de
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Chronik der größten Atomunfälle weltweit (mit INES Wert) www.ohsi.de
Obwohl in Fukushima bereits nach einer Woche INES 7 erreicht war, hat die Japanische Regierung diese Einstufung erst am 12.04.2011 zugegeben.
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NASA
Fukushima AKW vor dem Super-GAU Kühlwassereinleitung ins Meer
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Die Großstadt Koriyama liegt ca. 60 km westlich des AKW Standorts. Am 22.03.2011 betrug dort die Ortsdosisleistung 250 μSv/h (Messungen einer russ. Gruppe). Bei solchen Werten müsste eigentlich unverzüglich evakuiert werden. Japan hat das unterlassen.
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Fukushima: Durch Wasserstoff- explosionen zerstörte Reaktor- anlagen
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Ungehinderter Austritt der Radioaktivität aus den Reaktorgebäuden in die Atomsphäre: Kernschmelze in mehreren Reaktorblöcken
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fukushimatragedy.com
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Schwerste Zerstörung auch des „Innenlebens“ der Reaktorgebäude
http://www.atom-aktuell.de/tl_files/atom/img/content/Fukushima_Block3.jpg
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Schwerste Zerstörung auch des „Innenlebens“ der Reaktorgebäude
www.houseoffoust.com/fukushima/fukushima.html
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ANDRITZ Company
Cooling Water Pumps for a Nuclear
Power Plant in SWEDEN (pull out design) Technical Data of the Pumps: Nominal power-consumption: 405 kW Speed: 328 rpm Nominal head: 5.6 m
Nominal discharge: 5.6 m³/s
Die Behauptung der Japaner, man wolle in Fukushima die Kühlwasserpumpen wieder in Gang setzen, ist unglaubwürdig.
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Es ist zu erwarten, dass im Vergleich zu Tschernobyl die Gesundheitsschäden in der Folge des Super-GAUs in Fukushima schlimmer sein werden, weil in Japan
• die Bevölkerungsdichte 10-20 mal höher ist,
• die Menge an radioaktiven Stoffen, die in westlichen AKW-Typen vorhanden ist und freigesetzt werden kann, vielfach höher ist,
• auch nach vielen Wochen die Kernschmelze in den AKW- Blöcken nicht gestoppt werden konnte, mit fortdauernder Freisetzung,
• die Maßnahmen des Katastrophenschutzes in Japan weniger konsequent und effizient waren.
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Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
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