tätigkeitsbericht - suchtschweiz.ch · unsere tätigkeiten in der Übersicht 3 mitarbeitende...
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Erhebungen zum Suchtmittelshygebrauch
Sucht Schweiz Das Jahr 2015Taumltigkeitsbericht
Evaluationen
Wissenstransfer Ursachen forschung
Schulung und Vernetzung von Fachleuten
Beratung und Hilfe
Information und Sensibilisierung
Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
Engagement in der Suchtpolitik
Praumlventions projekte
2
Ich freue mich als Praumlsidentin der Stiftung Sucht Schweiz
auf ein Jahr zuruumlckzublicken in dem nach einem Wechsel
in der Direktion die Arbeit in der Suchtforschung Praumlvention und
Medienarbeit erfolgreich weitergefuumlhrt und mit einem umfas-
senden Strategieprozess grundlegende Fragen zur zukuumlnftigen
Ausrichtung von Sucht Schweiz angegangen wurden Dabei ist
es dem Stiftungsrat ein grosses Anliegen die Staumlrken von Sucht
Schweiz als schweizweit einzige Organisation welche Praumlven-
tion Forschung Medienarbeit sowie einen Informations- und
Beratungsdienst unter einem Dach vereint zu bewahren Die
gemeinnuumltzige Stiftung will weiterhin massgeblich zur Erweite-
rung des Wissens zu problematischem Suchtmittelkonsum und
substanzunspezifischem Suchtverhalten beitragen Wir tun dies
indem wir namentlich die Entstehung und Verbreitung von Sucht-
problemen und problematischen Konsummustern erforschen
Die Ergebnisse sollen zukuumlnftig noch verstaumlrkt fuumlr Bevoumllkerung
Politik und Fachwelt aufbereitet werden Dass dies einem grossen
Beduumlrfnis entspricht zeigte die Lancierung des ersten Suchtpa-
noramas Anfang 2015 Ziel war eine Gesamtschau zu den Ent-
wicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und
Gluumlcksspiel zu bieten Das Mediendossier lieferte die neusten
Zahlen und Fakten stellte Zusammenhaumlnge her und beleuchtete
auch kritisch die Rolle der Politik Es bildete den Auftakt des nun
jaumlhrlich erscheinenden Suchtpanoramas
Vorwort der Praumlsidentin
Anne Leacutevy Praumlsidentin des Stiftungsrates
Wir wollen kuumlnftig jedoch nicht nur vermehrt Forschungswissen
fuumlr die Praxis aufbereiten sondern auch das Wissen der Praxis
sowie die Erfahrungen von Betroffenen in der Entwicklung der
Praumlventionsprojekte noch staumlrker beruumlcksichtigen In diesem
Sinn entstand das neue internetbasierte Angebot fuumlr suchtkranke
Eltern welches an einer Medienkonferenz im Herbst 2015 vor-
gestellt wurde wwwelternundsuchtch schliesst eine wesentli-
che Luumlcke im langjaumlhrigen Engagement von Sucht Schweiz fuumlr
suchtbelastete Familien und wurde in enger Zusammenarbeit
mit suchtkranken Eltern und Fachleuten verschiedener Praxis-
felder entwickelt
Ich wuumlnsche Ihnen eine anregende Lektuumlre und bedanke mich
herzlich bei den rund 50 engagierten und kompetenten Mitarbei-
tenden von Sucht Schweiz wie auch bei unseren treuen Spend-
erinnen und Spendern den Kantonen und dem Bundesamt fuumlr
Gesundheit den Stiftungen und allen weiteren Leistungsfinan-
zierern In der zunehmend schwierigen finanziellen Situation sind
wir mehr denn je auf ihre Unterstuumltzung angewiesen damit sich
Sucht Schweiz weiterhin in der ganzen Schweiz dafuumlr einset-
zen kann auch tabuisierte Themen zur Sprache zu bringen und
nach neuen Wegen in der Suchtpraumlvention zu suchen Zukuumlnf-
tig muss es uns noch besser gelingen auch jene Bevoumllkerungs-
gruppen zu erreichen welche uumlber unguumlnstige Gesundheitsres-
sourcen verfuumlgenraquo
Die Praumlsidentin des Stiftungsrates
Anne Leacutevy
3Unsere Taumltigkeiten in der Uumlbersicht
Mitarbeitende zaumlhlte Sucht Schweiz Ende
2015 Sie forschen entwickeln Praumlventions-
projekte bereiten Informationen auf beant-
worten Fragen rund ums Thema Sucht(mit-
tel) betreuen die Bibliothek beschaffen Mit-
tel und vieles mehr
Ich schaumltze es sehr eine Arbeit zu
haben bei der ich mithelfen kann
eines der grossen gesellschaftlichen Pro-
bleme anzugehen Ich empfinde dies als
Privileg das auch in die Pflicht nimmtraquo
Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren 4
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht auf die naumlchste Generation uumlbertragen werden 5
Wir beraten und helfen auch individuell 6
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute 7
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention 8
Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends 9
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde 10
Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen 11
Wir engagieren uns in der Suchtpolitik 12
Betriebsrechnung 2015 und 2014 13
Bilanz per 31122015 und 31122014 14
Direktionsteam und Stiftungsrat 2015 15
Wir danken 16
Sabine Dobler Projektleiterin Praumlvention
In diesem Gebaumlude in Lausanne befinden sich die Buumlroraumlumlich keiten von Sucht Schweiz
47
4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren
Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015
bei uns in Papierform oder als PDF bezogen
Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes
Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-
leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen
sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu
informieren und zu sensibilisieren
Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-
alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir
regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die
Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-
schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der
Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo
Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen
uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel
ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-
free-Kampagne des BAG
Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen
Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern
Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein
Seiten der verschiedenen Websites von
Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen
Ich habe als Journalistin selten eine
derart zuvorkommende und gut
dokumentierte Informationsstelle erlebt wie
Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo
Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen
Uumlber 1 Million
311rsquo000
5
100rsquo000
Ich bin die Tochter einer alkoholabshy
haumlngigen Mutter und im vergangeshy
nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr
nicht helfen kann Ich habe Angst selbst
alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe
Angst dass alles was ich in meiner Kindshy
heit erlebt habe mich einholtraquo
Andrea 14 Jahre
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden
Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben
Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten
unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren
Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen
Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy
seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere
psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und
Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy
gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und
Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy
punkte unseres Engagements
Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen
Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy
zungen in Haushalten mit mindestens einem
alkoholkranken Elternteil
6
687
Danke Sie haben mir geholfen Dank
Ihnen habe ich ein Spital gefunden
und mein Papa ist jetzt dort und das ist
super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo
Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch
Ich finde es grossartig dass Sie sich
die Zeit genommen haben mir so
detailliert zu antworten Ganz herzlichen
Dankraquo
Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter
schriftliche und telefonische Anfragen wurshy
den 2015 von unserem Beratungsteam beshy
antwortet
Wir beraten und helfen auch individuell
Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur
Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy
chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche
auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der
Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken
Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy
riellen Notlagen
Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen
Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann
Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)
Nahestehende73
Betroffene27
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
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Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
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Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
2
Ich freue mich als Praumlsidentin der Stiftung Sucht Schweiz
auf ein Jahr zuruumlckzublicken in dem nach einem Wechsel
in der Direktion die Arbeit in der Suchtforschung Praumlvention und
Medienarbeit erfolgreich weitergefuumlhrt und mit einem umfas-
senden Strategieprozess grundlegende Fragen zur zukuumlnftigen
Ausrichtung von Sucht Schweiz angegangen wurden Dabei ist
es dem Stiftungsrat ein grosses Anliegen die Staumlrken von Sucht
Schweiz als schweizweit einzige Organisation welche Praumlven-
tion Forschung Medienarbeit sowie einen Informations- und
Beratungsdienst unter einem Dach vereint zu bewahren Die
gemeinnuumltzige Stiftung will weiterhin massgeblich zur Erweite-
rung des Wissens zu problematischem Suchtmittelkonsum und
substanzunspezifischem Suchtverhalten beitragen Wir tun dies
indem wir namentlich die Entstehung und Verbreitung von Sucht-
problemen und problematischen Konsummustern erforschen
Die Ergebnisse sollen zukuumlnftig noch verstaumlrkt fuumlr Bevoumllkerung
Politik und Fachwelt aufbereitet werden Dass dies einem grossen
Beduumlrfnis entspricht zeigte die Lancierung des ersten Suchtpa-
noramas Anfang 2015 Ziel war eine Gesamtschau zu den Ent-
wicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und
Gluumlcksspiel zu bieten Das Mediendossier lieferte die neusten
Zahlen und Fakten stellte Zusammenhaumlnge her und beleuchtete
auch kritisch die Rolle der Politik Es bildete den Auftakt des nun
jaumlhrlich erscheinenden Suchtpanoramas
Vorwort der Praumlsidentin
Anne Leacutevy Praumlsidentin des Stiftungsrates
Wir wollen kuumlnftig jedoch nicht nur vermehrt Forschungswissen
fuumlr die Praxis aufbereiten sondern auch das Wissen der Praxis
sowie die Erfahrungen von Betroffenen in der Entwicklung der
Praumlventionsprojekte noch staumlrker beruumlcksichtigen In diesem
Sinn entstand das neue internetbasierte Angebot fuumlr suchtkranke
Eltern welches an einer Medienkonferenz im Herbst 2015 vor-
gestellt wurde wwwelternundsuchtch schliesst eine wesentli-
che Luumlcke im langjaumlhrigen Engagement von Sucht Schweiz fuumlr
suchtbelastete Familien und wurde in enger Zusammenarbeit
mit suchtkranken Eltern und Fachleuten verschiedener Praxis-
felder entwickelt
Ich wuumlnsche Ihnen eine anregende Lektuumlre und bedanke mich
herzlich bei den rund 50 engagierten und kompetenten Mitarbei-
tenden von Sucht Schweiz wie auch bei unseren treuen Spend-
erinnen und Spendern den Kantonen und dem Bundesamt fuumlr
Gesundheit den Stiftungen und allen weiteren Leistungsfinan-
zierern In der zunehmend schwierigen finanziellen Situation sind
wir mehr denn je auf ihre Unterstuumltzung angewiesen damit sich
Sucht Schweiz weiterhin in der ganzen Schweiz dafuumlr einset-
zen kann auch tabuisierte Themen zur Sprache zu bringen und
nach neuen Wegen in der Suchtpraumlvention zu suchen Zukuumlnf-
tig muss es uns noch besser gelingen auch jene Bevoumllkerungs-
gruppen zu erreichen welche uumlber unguumlnstige Gesundheitsres-
sourcen verfuumlgenraquo
Die Praumlsidentin des Stiftungsrates
Anne Leacutevy
3Unsere Taumltigkeiten in der Uumlbersicht
Mitarbeitende zaumlhlte Sucht Schweiz Ende
2015 Sie forschen entwickeln Praumlventions-
projekte bereiten Informationen auf beant-
worten Fragen rund ums Thema Sucht(mit-
tel) betreuen die Bibliothek beschaffen Mit-
tel und vieles mehr
Ich schaumltze es sehr eine Arbeit zu
haben bei der ich mithelfen kann
eines der grossen gesellschaftlichen Pro-
bleme anzugehen Ich empfinde dies als
Privileg das auch in die Pflicht nimmtraquo
Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren 4
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht auf die naumlchste Generation uumlbertragen werden 5
Wir beraten und helfen auch individuell 6
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute 7
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention 8
Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends 9
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde 10
Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen 11
Wir engagieren uns in der Suchtpolitik 12
Betriebsrechnung 2015 und 2014 13
Bilanz per 31122015 und 31122014 14
Direktionsteam und Stiftungsrat 2015 15
Wir danken 16
Sabine Dobler Projektleiterin Praumlvention
In diesem Gebaumlude in Lausanne befinden sich die Buumlroraumlumlich keiten von Sucht Schweiz
47
4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren
Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015
bei uns in Papierform oder als PDF bezogen
Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes
Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-
leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen
sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu
informieren und zu sensibilisieren
Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-
alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir
regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die
Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-
schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der
Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo
Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen
uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel
ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-
free-Kampagne des BAG
Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen
Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern
Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein
Seiten der verschiedenen Websites von
Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen
Ich habe als Journalistin selten eine
derart zuvorkommende und gut
dokumentierte Informationsstelle erlebt wie
Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo
Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen
Uumlber 1 Million
311rsquo000
5
100rsquo000
Ich bin die Tochter einer alkoholabshy
haumlngigen Mutter und im vergangeshy
nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr
nicht helfen kann Ich habe Angst selbst
alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe
Angst dass alles was ich in meiner Kindshy
heit erlebt habe mich einholtraquo
Andrea 14 Jahre
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden
Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben
Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten
unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren
Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen
Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy
seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere
psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und
Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy
gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und
Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy
punkte unseres Engagements
Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen
Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy
zungen in Haushalten mit mindestens einem
alkoholkranken Elternteil
6
687
Danke Sie haben mir geholfen Dank
Ihnen habe ich ein Spital gefunden
und mein Papa ist jetzt dort und das ist
super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo
Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch
Ich finde es grossartig dass Sie sich
die Zeit genommen haben mir so
detailliert zu antworten Ganz herzlichen
Dankraquo
Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter
schriftliche und telefonische Anfragen wurshy
den 2015 von unserem Beratungsteam beshy
antwortet
Wir beraten und helfen auch individuell
Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur
Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy
chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche
auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der
Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken
Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy
riellen Notlagen
Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen
Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann
Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)
Nahestehende73
Betroffene27
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
3Unsere Taumltigkeiten in der Uumlbersicht
Mitarbeitende zaumlhlte Sucht Schweiz Ende
2015 Sie forschen entwickeln Praumlventions-
projekte bereiten Informationen auf beant-
worten Fragen rund ums Thema Sucht(mit-
tel) betreuen die Bibliothek beschaffen Mit-
tel und vieles mehr
Ich schaumltze es sehr eine Arbeit zu
haben bei der ich mithelfen kann
eines der grossen gesellschaftlichen Pro-
bleme anzugehen Ich empfinde dies als
Privileg das auch in die Pflicht nimmtraquo
Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren 4
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht auf die naumlchste Generation uumlbertragen werden 5
Wir beraten und helfen auch individuell 6
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute 7
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention 8
Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends 9
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde 10
Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen 11
Wir engagieren uns in der Suchtpolitik 12
Betriebsrechnung 2015 und 2014 13
Bilanz per 31122015 und 31122014 14
Direktionsteam und Stiftungsrat 2015 15
Wir danken 16
Sabine Dobler Projektleiterin Praumlvention
In diesem Gebaumlude in Lausanne befinden sich die Buumlroraumlumlich keiten von Sucht Schweiz
47
4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren
Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015
bei uns in Papierform oder als PDF bezogen
Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes
Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-
leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen
sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu
informieren und zu sensibilisieren
Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-
alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir
regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die
Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-
schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der
Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo
Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen
uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel
ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-
free-Kampagne des BAG
Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen
Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern
Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein
Seiten der verschiedenen Websites von
Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen
Ich habe als Journalistin selten eine
derart zuvorkommende und gut
dokumentierte Informationsstelle erlebt wie
Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo
Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen
Uumlber 1 Million
311rsquo000
5
100rsquo000
Ich bin die Tochter einer alkoholabshy
haumlngigen Mutter und im vergangeshy
nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr
nicht helfen kann Ich habe Angst selbst
alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe
Angst dass alles was ich in meiner Kindshy
heit erlebt habe mich einholtraquo
Andrea 14 Jahre
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden
Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben
Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten
unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren
Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen
Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy
seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere
psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und
Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy
gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und
Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy
punkte unseres Engagements
Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen
Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy
zungen in Haushalten mit mindestens einem
alkoholkranken Elternteil
6
687
Danke Sie haben mir geholfen Dank
Ihnen habe ich ein Spital gefunden
und mein Papa ist jetzt dort und das ist
super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo
Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch
Ich finde es grossartig dass Sie sich
die Zeit genommen haben mir so
detailliert zu antworten Ganz herzlichen
Dankraquo
Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter
schriftliche und telefonische Anfragen wurshy
den 2015 von unserem Beratungsteam beshy
antwortet
Wir beraten und helfen auch individuell
Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur
Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy
chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche
auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der
Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken
Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy
riellen Notlagen
Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen
Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann
Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)
Nahestehende73
Betroffene27
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
4Wir bereiten Forschungswissen auf informieren und sensibilisieren
Informationsmaterialien wurden im Jahr 2015
bei uns in Papierform oder als PDF bezogen
Zentrales Anliegen von Sucht Schweiz ist es praxisrelevantes
Wissen aufzubereiten und verschiedenste Zielgruppen wie Fach-
leute Eltern Behoumlrden oder Journalisten und Journalistinnen
sowie saumlmtliche Personen mit Fragen rund ums Thema Sucht zu
informieren und zu sensibilisieren
Auch im Jahr 2015 wurden verschiedenste Informationsmateri-
alien aktualisiert oder neu erarbeitet Fuumlr Fachleute schaffen wir
regelmaumlssig einen Uumlberblick uumlber Politik und Forschung durch die
Herausgabe des laquoMonitoringberichtsraquo der westschweizer Zeit-
schrift laquoDeacutependancesraquo (in Zusammenarbeit mit Grea) sowie der
Rubrik laquoForschungsspiegelraquo in der Zeitschrift laquoSuchtMagazinraquo
Zusaumltzlich fuumlhren wir Praumlventionskampagnen durch und beteiligen
uns an der nationalen Alkoholpraumlventionskampagne laquoWie viel
ist zu vielraquo sowie an der Dialogwoche Alkohol und der Smoke-
free-Kampagne des BAG
Auf den Punkt gebracht das Schweizer Suchtpanorama Anfang 2015 hat Sucht Schweiz zum ersten Mal das Mediendossier laquoSchweizer Suchtpanoramaraquo publiziert Ein transversales Communiqueacute ermoumlglichte einen kritischen Blick auf die Suchtpolitik sowie eine Gesamtschau zu den Entwicklungen in den Bereichen Alkohol Tabak illegale Drogen und Gluumlcksspiel Das Suchtpanorama stiess bei den Medien auf grosses Interesse und soll nun jaumlhrlich erscheinen
Sensibilisierung zu den Risiken des GeldspielsAuch im Jahr 2015 erarbeitete Sucht Schweiz fuumlr 10 bzw zum Teil 16 Kantone in der Deutschschweiz verschiedene kantonsuumlbergrei-fende Projekte und Massnahmen im Bereich der Praumlvention der Geld-spielproblematik Das Angebot bestehend aus der Website wwwsos-spielsuchtch der telefonischen Helpline und anonymen Online-beratung wurde in Zusammenarbeit mit der Perspektive Thurgau erweitert Eine neue Sensibilisierungskampagne laquoSpielen ohne Sucht ndash Wenn dein Spiel zur Droge wirdraquo wurde im Juni auf verschiedenen Medi-enkanaumllen lanciert Auch ein neuer laquoElternbriefraquo legte den Fokus auf dieses ThemaFuumlr die Fachwelt hat Sucht Schweiz zudem Grundlagen zur Sensi-bilisierung von Schuldenberatungsstellen erarbeitet um die Fruumlher-kennung zu erleichtern
Ausblick Gendersensible SuchtpraumlventionMit dem Projekt laquoMehr Wirksamkeit durch gendersensible Suchtpraumlventionraquo bestehend aus fuumlnf kurzen Anspielfilmen einer informativen Website und paumldagogischen Unterlagen werden Fachpersonen von Suchtpraumlventionsstellen der Jugendarbeit sowie Lehrpersonen unterstuumltzt geschlechter-spezifische Aspekte des Suchtmittelkonsums und von Sucht-entwicklungen zu thematisieren Die Website wwwgenderundpraeventionch wird ab Juli 2016 online sein
Seiten der verschiedenen Websites von
Sucht Schweiz wurden 2015 angesehen
Ich habe als Journalistin selten eine
derart zuvorkommende und gut
dokumentierte Informationsstelle erlebt wie
Sucht Schweiz Sie ist eine Klasse fuumlr sichraquo
Helene Aecherli Redaktorin annabelle Reportagen
Uumlber 1 Million
311rsquo000
5
100rsquo000
Ich bin die Tochter einer alkoholabshy
haumlngigen Mutter und im vergangeshy
nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr
nicht helfen kann Ich habe Angst selbst
alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe
Angst dass alles was ich in meiner Kindshy
heit erlebt habe mich einholtraquo
Andrea 14 Jahre
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden
Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben
Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten
unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren
Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen
Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy
seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere
psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und
Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy
gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und
Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy
punkte unseres Engagements
Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen
Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy
zungen in Haushalten mit mindestens einem
alkoholkranken Elternteil
6
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Danke Sie haben mir geholfen Dank
Ihnen habe ich ein Spital gefunden
und mein Papa ist jetzt dort und das ist
super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo
Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch
Ich finde es grossartig dass Sie sich
die Zeit genommen haben mir so
detailliert zu antworten Ganz herzlichen
Dankraquo
Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter
schriftliche und telefonische Anfragen wurshy
den 2015 von unserem Beratungsteam beshy
antwortet
Wir beraten und helfen auch individuell
Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur
Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy
chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche
auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der
Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken
Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy
riellen Notlagen
Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen
Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann
Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)
Nahestehende73
Betroffene27
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
5
100rsquo000
Ich bin die Tochter einer alkoholabshy
haumlngigen Mutter und im vergangeshy
nen Jahr habe ich begriffen dass ich ihr
nicht helfen kann Ich habe Angst selbst
alkoholabhaumlngig zu werden und ich habe
Angst dass alles was ich in meiner Kindshy
heit erlebt habe mich einholtraquo
Andrea 14 Jahre
Wir engagieren uns damit Suchtprobleme nicht von einer Generation auf die naumlchste uumlbertragen werden
Mit Boby Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben
Das Bilderbuch uumlber den Hund laquoBobyraquo fuumlr Kinder im Alter von 5 bis 8 Jah-ren wurde durch weitere Houmlrspielgeschichten eine Website und ein paumlda-gogisches Begleitheft er-gaumlnzt Die Auseinanderset-zung mit den Geschichten
unterstuumltzt die Kinder darin anhand Bobys Erlebnissen uumlber ihre oft belastenden und ambivalenten Gefuumlhle und Erfahrungen zu spre-chenDie Materialien stehen Fachpersonen die Kinder aus suchtbelaste-ten Familien unterstuumltzen moumlchten kostenlos zur Verfuumlgung Das Projekt konnte von einer Teilfinanzierung durch das Nationale Pro-gramm Alkohol profitieren
Ausblick Angehoumlrige ermutigen und unterstuumltzenAngehoumlrige alkoholabhaumlngiger Menschen sind oft einem gros-sen Leidensdruck ausgesetzt Zerruumlttete Beziehungen staumlndige Unsicherheit und Sorge um die suchtkranke Person sowie um den Zusammenhalt der Familie gehoumlren zu den Belas-tungen Dank der Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alkohol stellt Sucht Schweiz ab Maumlrz 2016 zwei Webvideos online welche die Belastungen Angehoumlriger thematisieren und uumlber Unterstuumltzungsangebote informieren Zugleich wird die neu uumlberarbeitete Broschuumlre fuumlr Partnerinnen und Partner alko-holkranker Personen erscheinen
Kinder von suchtkranken Eltern haben ein bis zu sechsfach groumlsshy
seres Risiko spaumlter selber ein Suchtproblem oder eine andere
psychische Erkrankung zu entwickeln Das Thema laquoSucht und
Familieraquo war deshalb mit diversen Veranstaltungen und Schulunshy
gen fuumlr Fachleute einer neuen Website fuumlr suchtkranke Eltern und
Unterstuumltzungsangeboten fuumlr Kinder erneut einer der Schwershy
punkte unseres Engagements
Website zur Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Im Oktober 2015 lancierte Sucht Schweiz wwwelternundsuchtch Dieses neue mit Unterstuumltzung des Nationalen Programms Alko-hol entwickelte Angebot schliesst eine bedeutende Luumlcke in der Unterstuumltzung von suchtkranken Eltern Die Website bietet einfach zugaumlngliche Informationen beantwortet zahlreiche Fragen rund ums Thema Elternschaft und Sucht und enthaumllt viele nuumltzliche Adressen Sie wurde zusammen mit Fachleuten aus der Praxis wie auch mit betroffenen Eltern entwickelt In den ersten zwei Monaten nach der Lancierung wurden bereits uumlber 18rsquo000 Seiten von wwwelternund-suchtch aufgerufen
Kinder leben nach unseren neusten Schaumltshy
zungen in Haushalten mit mindestens einem
alkoholkranken Elternteil
6
687
Danke Sie haben mir geholfen Dank
Ihnen habe ich ein Spital gefunden
und mein Papa ist jetzt dort und das ist
super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo
Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch
Ich finde es grossartig dass Sie sich
die Zeit genommen haben mir so
detailliert zu antworten Ganz herzlichen
Dankraquo
Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter
schriftliche und telefonische Anfragen wurshy
den 2015 von unserem Beratungsteam beshy
antwortet
Wir beraten und helfen auch individuell
Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur
Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy
chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche
auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der
Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken
Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy
riellen Notlagen
Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen
Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann
Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)
Nahestehende73
Betroffene27
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
6
687
Danke Sie haben mir geholfen Dank
Ihnen habe ich ein Spital gefunden
und mein Papa ist jetzt dort und das ist
super Vielen Dank fuumlr Ihre Hilferaquo
Aus dem Forum der Website wwwpapatrinktch
Ich finde es grossartig dass Sie sich
die Zeit genommen haben mir so
detailliert zu antworten Ganz herzlichen
Dankraquo
Mutter einer Cannabis konsumierenden Tochter
schriftliche und telefonische Anfragen wurshy
den 2015 von unserem Beratungsteam beshy
antwortet
Wir beraten und helfen auch individuell
Auch 2015 haben wir zahlreichen Menschen mit Rat und Tat zur
Seite stehen koumlnnen Wir beraten bei telefonischen und schriftlishy
chen Anfragen sowie in Internetforen fuumlr Kinder und Jugendliche
auf wwwmamatrinktch und wwwpapatrinktch bzw in der
Westschweiz auf wwwciaoch Zudem leisten wir suchtkranken
Personen und ihren Angehoumlrigen unbuumlrokratische Hilfe in mateshy
riellen Notlagen
Telefonische und schriftliche Beratungen fuumlr Sucht shy betroffene und AngehoumlrigeBesonders oft sind es Nahestehende die unseren Beratungsdienst in Anspruch nehmen Eltern etwa die Rat suchen weil ein Kind Cannabis oder Alkohol konsumiert oder Partnerinnen und Partner von Menschen deren Konsum ihnen Sorge bereitet Auch Personen die sich Fragen zu ihrem eigenen Konsum stellen wenden sich an uns Wir houmlren zu beantworten Fragen und sprechen mit den Rat-suchenden daruumlber welche Handlungsmoumlglichkeiten bestehen Haumlufig versuchen wir die Anrufenden dazu zu motivieren sich Unter-stuumltzung bei Fachstellen in den Regionen undoder bei Selbsthilfe-gruppen zu holen
Direkthilfe fuumlr suchtkranke Menschen und ihre AngehoumlrigenEine Suchterkrankung bringt verschiedenste Belastungen mit sich unter denen oft die ganze Familie leidet Finanzielle Probleme sind haumlufig Oft fehlt das Geld fuumlr das Allernoumltigste Unbezahlte Rechnun-gen haumlufen sich und die Existenz ist gefaumlhrdet Sucht Schweiz bietet Suchtkranken und ihren Angehoumlrigen in materiellen Notlagen rasche und unbuumlrokratische Hilfe Aus unserem Hilfsfonds gewaumlhren wir zB finanzielle Unterstuumltzung fuumlr eine dringende Behandlung beim Zahnarzt fuumlr notwendige Anschaffungen wie Kleidung oder Schul-materialien fuumlr Weiterbildung etc Wir helfen da wo die oumlffentliche Hand keine Hilfe leisten kann
Beratungsanfragen 20142015 (bis Juni)
Nahestehende73
Betroffene27
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
7
rund 50
Der Kongress war sehr informativ
und ermoumlglichte einen spannenden
Austausch mit anderen Fachpersonen Infos
und Aus sagen von Betroffenen rundeten das
Gesamtbild abraquo
Teilnehmerin am Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo
Wir schulen unterstuumltzen und vernetzen Fachleute
Vortraumlge zu Praumlvention und Forschung wurshy
den im Jahr 2015 durch Mitarbeitende von
Sucht Schweiz gehalten
Die Weitergabe von Fachwissen und die Vernetzung von Suchtshy
fachleuten ist eines unserer zentralen Anliegen Neben zahlreishy
chen Vortraumlgen und Schulungen zu diversen Themen der Suchtshy
forschung und Suchtpraumlvention wurde 2015 auch diesbezuumlglich
ein Schwerpunkt auf das Thema laquoKinder aus suchtbelasteten
Familienraquo gelegt Hierzu organisierten wir wiederum die natioshy
nale Austauschshy und Weiterbildungsplattform fuumlr Fachleute mehshy
rere Weiterbildungen und wirkten an einem Kongress mit
Im Bereich der Gesundheitsfoumlrderung schulten wir Fachleute von
Kindertagesstaumltten zu unserem Praumlventionsprogramm laquoTina und
Toniraquo fuumlr Kinder im Vorschulalter Im Zusammenhang mit unseshy
rem Schwerpunktthema Suchtpraumlvention am Arbeitsplatz in der
Romandie freuten wir uns uumlber das sehr grosse Interesse am Konshy
gress laquoLe Workaholism De la passion du travail agrave son addictionraquo
Kongress laquoKinder psychisch belasteter Eltern ndash wer kuumlmmert sich um sieraquo Kinder mit einem psychisch oder suchterkrankten Elternteil sind oft betraumlchtlichen Belastungen ausgesetzt Sie galten lange Zeit als laquovergessene Angehoumlrigeraquo Deshalb fand am 23 April in Biel der von Sucht Schweiz mitorganisierte Kongress laquoKinder psychisch belasteter Elternraquo statt Die mehr als 350 Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Lebenssituation von Kindern mit einem psy-chisch erkrankten Elternteil ihren Belastungen und ihrem Unterstuumlt-zungsbedarf Zudem konnten zahlreiche Praxisangebote kennenge-lernt und Erfahrungen ausgetauscht werden
Nationale Plattform zur familienbasierten SuchtpraumlventionIn Zusammenhang mit einem 2012 lancierten Projekt von Sucht Schweiz welches die Entwicklung von Modellprojekten im Bereich der familienbasierten Suchtpraumlvention anstrebt wurde 2015 wie-derum ein Expertinnen- und Expertentreffen organisiert Ziel dieses Austauschs unter Fachleuten war eigene Erfahrungen im Bereich familienbasierter Suchtpraumlvention in die Entwicklung von Modellpro-jekten einfliessen zu lassen sowie gleichzeitig von den Erkenntnis-sen neu erprobter Ansaumltze zu profitieren Dadurch wird das Wissen bezuumlglich erfolgversprechender familienbasierter Suchtpraumlvention uumlber die ExpertInnengruppe hinaus in die beteiligten Institutionen und Kantone getragen
Foto iks-A Denzler
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
8
Eine Hospitalisierung auf Grund ei ner
Alkoholvergiftung ist ein guumlnstiger
Moment fuumlr eine Fruumlhintervention Mit dem
neuen Praxishandbuch soll das medizinische
Personal darin unterstuumltzt werdenraquo
Wir erarbeiten Grundlagen und Empfehlungen fuumlr die Praumlvention
aller Neugeborenen in Europa kommen mit
alkoholbedingten Beeintraumlchtigungen zur
Welt
Rachel Stauffer Babel Projektverantwortliche laquoFruumlhintervention bei Spitaleinweisungen mit Alkoholintoxikationraquo
Es ist uns ein Anliegen dass suchtpraumlventive Massnahmen wo
immer moumlglich auf wissenschaftsbasierten Grundlagen entwishy
ckelt und umgesetzt werden koumlnnen Hierzu erarbeiten wir laquoBestshy
PracticeraquoshyEmpfehlungen zuhanden von Fachleuten unterschiedshy
licher Praxisfelder
Instrumente zur Intervention bei akuter AlkoholintoxikationPro Jahr werden uumlber 10rsquo000 Personen mit einer Alkoholvergif-tung ins Spital eingeliefert Engagements in Notfallaufnahmen ber-gen Moumlglichkeiten zur Fruumlhintervention und Fruumlherfassung welche genutzt werden sollten Nachdem im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten Empfehlungen fuumlr entsprechende Interventionen erarbeitet wurden hat Sucht Schweiz 2015 mit Unter-stuumltzung des Nationalen Programms Alkohol ein Praxishandbuch fuumlr Gesundheitsfachleute herausgegeben Dieses enthaumllt konkrete Inst-rumente und Leitfaumlden fuumlr Fruumlhinterventionen vor Ort
laquoSchwangerschaft und Alkoholraquo ndash Eine DelphishyBefragung zur Erarbeitung von breit abgestuumltzten BotschaftenWenn es darum geht Frauen Empfehlungen zum Alkoholkonsum waumlhrend der Schwangerschaft abzugeben wird in den allermeisten Faumlllen zur Abstinenz geraten Dies ist zweifellos eine sinnvolle Emp-fehlung fuumlr alle Frauen die sich im Hinblick auf eine gewuumlnschte Schwangerschaft fruumlhzeitig informieren Fuumlr Frauen aber die diese Informationen nicht oder spaumlt erhalten kann dies eine Schwierigkeit darstellen Eine Delphi-Befragung unter Fachpersonen hat erlaubt die Grundlage fuumlr differenziertere Botschaften zu erarbeiten die nun in die Entwicklung von neuen Materialien integriert werden
Suchtpraumlvention bei Lernenden einfach zugaumlngliche Informationen sind gefragt2015 schloss Sucht Schweiz eine Umfrage zu den Beduumlrfnissen von Lehrbetrieben und den bestehenden betrieblichen Praumlventionsange-boten fuumlr Lernende ab Als wichtig erachtet wird vor allem ein ver-besserter Zugriff auf entsprechende Informationen Mittels einem neuen laquoToolKitraquo mit einer Broschuumlre Checklisten und Beispielen fuumlr die Praxis will Sucht Schweiz diese Luumlcke im 2016 schliessen
rund 1
Foto Julius Blum GmbH Wikimedia Commons
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
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Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
9Wir erforschen die Verbreitung von Sucht(mitteln) und die neusten Trends
Bei den Jungen zeichnet sich eine auffaumlllige
Entwicklung ab Die neuste Schuumllerinnenshy
und Schuumllerbefragung HBSC zeigt dass die
15shyJaumlhrigen von heute im Umgang mit Alkoshy
hol und Tabak zuruumlckhaltender sind als fruumlshy
her waumlhrend gemaumlss dem Suchtmonitoring
das Rauschtrinken unter den 15shy bis 19shyJaumlhshy
rigen seit 2011 zunimmt
Die Suchtpolitik basiert nach wie vor
stark auf ideologischen Haltungen
und weniger auf den Folgen welche ein
Suchtmittel fuumlr betroffene Personen ihr
Umfeld und die Gesellschaft hat Deswegen
ist es wichtig die Situation in der Schweiz
und deren Auswirkungen regelmaumlssig zu
analysierenraquo
Irene Abderhalden Direktorin Sucht Schweiz
Einer der Schwerpunkte unserer Forschung umfasst die regelshy
maumlssige Erfassung des Substanzkonsums sowie substanzunshy
abhaumlngigen Suchtverhaltens in der Schweiz Ziel ist es mittels
nationaler und kantonaler Befragungen langfristige Entwickshy
lungen sowie Zusammenhaumlnge aufzuzeigen Die Einbettung in
internationale Vergleiche ermoumlglicht spezifische Aspekte des
Schweizer Umfeldes zu erkennen Daruumlber hinaus wird im Sinne
eines Trendspottings versucht neue Entwicklungen fruumlhzeitig zu
erkennen Zudem sind wir vom Bundesamt fuumlr Gesundheit beaufshy
tragt Daten zur ambulanten und stationaumlren Suchtbehandlung in
der Schweiz zu erheben und zu analysieren (actshyinfo)
Studie HBSC Die Gesundheit der 11shy bis 15shyJaumlhrigenZum achten Mal seit 1986 hat Sucht Schweiz im Jahr 2014 die Studie laquoHealth Behaviour in School-aged Childrenraquo (HBSC) fuumlr die Schweiz durchgefuumlhrt Diese vom Bundesamt fuumlr Gesundheit und den Kan-tonen finanzierte Untersuchung die jeweils auch in 40 anderen Laumln-dern realisiert wird ermittelt das Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-jaumlhrigen Schuumllerinnen und Schuumller Im Jahr 2015 wurden die nati-onalen Resultate veroumlffentlicht womit die Entwicklung des Sucht-mittelkonsums seit 1986 weiterverfolgt werden konnte
Erfassung des Suchtmittelkonsums der Gesamtbevoumllkerung das SuchtmonitoringSeit 2010 befragt Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes fuumlr Gesundheit (zusammen mit verschiedenen Partnern) jaumlhrlich 11rsquo000 Personen ab 15 Jahren zum Konsum von Suchtmitteln und zu ande-ren SuchtverhaltenNeben einem Bericht der als Uumlbersichtsarbeit die Konsumsitua-tion fuumlr das Jahr 2014 beschreibt sind 2015 im Rahmen des Sucht-monitorings verschiedene spezifische Themen in Berichten veroumlf-fentlicht worden Untersucht wurden zum Beispiel die Einstellung bezuumlglich regulatorischer Massnahmen bei Tabak und Alkohol der Gebrauch von E-Zigaretten die Medikamenteneinnahme sowie der Internetgebrauch
Foto copyOdile Meylan 24heures
Neue Tendenzen im Drogenbereich Methamphetaminshykonsum in der SchweizDas Projekt laquoNeue Tendenzen im Drogenbereichraquo welches vom BAG finanziert und mit Unterstuumltzung des Bundesamtes fuumlr Polizei umgesetzt wird hat zum Ziel neue Entwicklungen im Zusammen-hang mit Drogen zu analysieren Das Thema des ersten 2015 erstell-ten Berichts war die Entwicklung beim Methamphetamin (ua Crys-tal Meth) Es zeigte sich dass in der Schweiz das Phaumlnomen bisher marginal ist auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann dass die Ausweitung der Produktformen und Bezugsquellen zu einer leich-ten Erhoumlhung der Verfuumlgbarkeit und des Konsums fuumlhren koumlnnen
Ausblick Substanzen und Struktur des Betaumlubungsshy mittelmarktesIm Jahr 2016 wird Sucht Schweiz zusammen mit der Univer-sitaumlt Lausanne und dem Institut fuumlr Sozial- und Praumlventivme-dizin eine umfassende innovative Studie zur Beschaffenheit des Betaumlubungsmittelmarktes und den im Umlauf befindlichen Drogen im Kanton Waadt in Angriff nehmen
+-
Foto copyHighwaystarz-Photography istockphoto
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
10
42
Wir erforschen Ursachen und Hintergruumlnde
Projekte haben die Forschenden von Sucht
Schweiz im Jahr 2015 bearbeitet
Neben der Verbreitung von Suchtmitteln ist es zentral das Wie
und Warum bzw die Ursachen und Motive des Suchtmittelshy
konsums besser zu verstehen um gezielter Suchtpraumlvention leisshy
ten zu koumlnnen Hierzu bedarf es auch der Entwicklung neuer Forshy
schungsmethoden So wird zum Beispiel im Forschungsprojekt
laquoYouthNightraquo das Trinkverhalten Jugendlicher mit einer neuen
App erfasst Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung
der sozialen Rollen im Zusammenhang mit dem Trinkverhalten
Alkoholkonsum vor dem Ausgang Erkenntnisse aus dem YouthNightshyProjektExzessiver Alkoholkonsum findet vor allem bei jungen Erwachse-nen an Wochenendabenden statt Beginnt dabei der Alkoholkon-sum bereits zuhause vor dem Ausgang (laquovorgluumlhenraquo) fuumlhrt dies zu einem deutlich erhoumlhten Alkoholkonsum mit entsprechendem Risiko fuumlr Unfaumllle und anderen Konsequenzen Im Rahmen des vom Nati-
onalfonds finanzierten Projekts laquoYouthNightraquo wurden nun die Gruumlnde fuumlrs laquoVorgluumlhenraquo bei jungen Erwachsenen in Lausanne und Zuumlrich untersucht Es zeigt sich dass diese zu drei Katego rien zusammengefasst werden koumlnnen Erstens um schneller betrunken zu werden zweitens aus Gesellig keit (etwa um gemeinsam mit anderen in Ruhe Musik houmlren zu koumlnnen) und drittens um Hemmschwellen zu uumlberwin-den (etwa um mehr Selbstvertrauen zu haben und besser flirten zu koumlnnen)
Ausblick soziale Rollen und Motive im Trink verhaltenJeder von uns erfuumlllt soziale Rollen zB als ArbeitnehmerIn PartnerIn oder Elternteil Welchen Einfluss diese Rollen auf unseren Alkoholkonsum haben stellt seit Jahren ein For-schungsthema fuumlr Sucht Schweiz dar In unserer aktuellen von der Schweizerischen Stiftung fuumlr Alkoholforschung finan-zierten Studie zum Einfluss sozialer Rollen bei Eltern von Kin-dern im Vorschulalter werden die Einfluumlsse von Rollenkonflik-ten auf den Konsum von Vaumltern und Muumlttern untersucht Dabei erweisen sich neben den individuellen Trinkmotiven auch die Einstellungen zu den Geschlechterrollen als zentrale Einfluss-faktoren auf den Alkoholkonsum bei Muumlttern und Vaumltern Im 2016 werden erste Resultate veroumlffenlicht
Eine der wichtigsten Grundbedinshy
gun gen um menschliches Handeln
nachhaltig zu veraumlndern ist die Bewegshy
gruumlnde der Menschen zu verstehen In Bezug
auf die Praumlvention und Intervention bei risshy
kantem Alkoholkonsum und der damit vershy
bundenen Probleme muumlssen wir die Motive
verstehen die zu diesem Konsum fuumlhrenraquo
Foto Jack F Fotolia
Emmanuel Kuntsche Koordinator der Forschungsabteilung
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
11Wir evaluieren Praumlventionsprojekte und politische Massnahmen
der getesteten Bars und Restaurants sowie
51 der Take-Away-Verkaufsstellen in Genf
verkauften anlaumlsslich der Testkaumlufe illegal
Alkohol an Jugendliche
Ein fruumlher Einstieg in den Substanz-
konsum stellt generell ein grosses
Gesundheitsrisiko dar Wir sollten daher alle
Moumlglichkeiten nutzen um dies zu verhin-
dern Das Identifizieren effektiver praumlven-
tiver Massnahmen ist ein Schritt in diese
Richtungraquo
Sandra Kuntsche Projektleiterin Forschung
Unsere Expertise fuumlr die Evaluation von Praumlventionsprojekten
und politischen Massnahmen wird immer mehr nachgefragt
Unter anderem evaluierten wir 2015 wiederum die beiden Pro-
gramme laquoExperiment Nichtrauchenraquo und laquoCool and Cleanraquo Auch
fuumlr Evaluationen von politischen Massnahmen wie der Alters-
beschraumlnkung fuumlr Alkohol und Tabak durch Testkaumlufe stellten wir
unser Forschungswissen zur Verfuumlgung
Testkaumlufe ein wichtiges Instrument fuumlr den JugendschutzSucht Schweiz hat die Alko-holtestkaumlufe im Kanton Waadt und die Tabaktestkaumlufe im Kanton Freiburg wissenschaft-lich begleitet Im Kanton Frei-burg wurde jeder Testkauf von einer individuellen Ruumlck-meldung an den Verkaufsort begleitet um die Wichtigkeit
des Jugendschutzes zu unterstreichen Die Resultate werden im Jahr 2016 veroumlffentlicht 2015 wurden die Ergebnisse der im Jahr 2014 durchgefuumlhrten Alko-holtestkaumlufe im Kanton Genf veroumlffentlicht
Experiment Nichtrauchen Wirksamkeit belegtSucht Schweiz evaluierte auch im Jahr 2015 das Programm laquoExpe-riment Nichtrauchenraquo Anders als in den Vorjahren wurden hierfuumlr Daten des Suchtmonitorings verwendet Ziel der Studie war es auf-zuzeigen ob ehemalige Teilnehmende am laquoExperiment Nichtrau-chenraquo sich heute in ihrem Tabakkonsum und ihren Einstellungen zu strukturellen Massnahmen von Nichtteilnehmenden unterschei-den Es konnte gezeigt werden dass ehemals Teilnehmende haumlufi-ger Nichtraucher oder Nichtraucherin sind und strukturellen Mass-nahmen positiver gegenuumlberstehen als die Vergleichsgruppe
Cool and Clean im Sport Staumlrkung der Lebenskompetenzen erwiesenlaquoCool and Cleanraquo von Swiss Olympic ist das groumlsste nationale Pro-gramm zur Praumlvention von Substanzgebrauch und zur Foumlrderung von Leistungsmotivation und Fairplay Es richtet sich an 10- bis 20-jaumlh-rige Sportlerinnen und Sportler und hat bisher 300rsquo000 Jugendliche zum Mitmachen bewogen Sucht Schweiz ist seit 2007 fuumlr vier Erhebungswellen mit einer Teil-evaluation dieses Partnerprogramms beauftragt Basierend auf einer quantitativen und einer qualitativen Evaluationsstudie empfahl Sucht Schweiz das Programm weiterzufuumlhren da es sich zeigte dass der ganzheitliche Praumlventionsansatz fuumlr die Suchtpraumlvention zentrale Lebenskompetenzen staumlrkt
Ausblick Alkoholmarketing und -verkauf uumlber das Internet eine AuslegeordnungDie rasche Entwicklung der Moumlglichkeiten die das Internet im Bereich Alkohol-Marketing und Online-Verkauf von Alkoho-lika bietet stellt Entscheidungstraumlger der oumlffentlichen Gesund-heit vor immer neue Herausforderungen Mit diesem Projekt soll 2016 eine solide Informationsgrundlage fuumlr das Verstaumlnd-nis des Online-Marketings fuumlr Alkohol den Verkauf von Alkohol an Minderjaumlhrige uumlber das Internet und den damit zusammen-haumlngenden Herausforderungen fuumlr das Gesundheitswesen geschaffen werden
55
Foto Decatur Wine amp Spirits Wikimedia Commons
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
12Wir engagieren uns in der Suchtpolitik
betrug 2014 der Bruttoertrag der Lotterien
und Spielbanken Davon wurden 936 Mio fuumlr
gemeinnuumltzige Zwecke verwendet Fuumlr die
Praumlvention wurden lediglich 48 Mio Franken
der Geldspieleinnahmen an die Kantone ver-
teilt
Als Nationalrat und Praumlsident des
Blauen Kreuzes schaumltze ich die
Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und
bin froh um die fachlichen Inputs aus allen
Suchtbereichen die ich dazu nutzen kann
Parlamentskollegen von diesen Anliegen zu
uumlberzeugenraquo
Philipp Hadorn Gerlafingen
In einer Zeit in der oumlkonomische Interessen uumlber den Gesund-
heitsschutz gestellt werden und die Deregulierung des Marktes
voranschreitet ist es im Sinne einer Marktkorrektur wichtig sich
fuumlr die nachweislich wirksamen strukturellen Massnahmen zur
Einschraumlnkung der Verfuumlgbarkeit und Attraktivitaumlt von Sucht-
mitteln einzusetzen Dies leisten wir durch intensive Lobby- und
Medienarbeit
Das Jahr 2015 wurde aus suchtpolitischer Sicht von drei wichtigen Geschaumlften gepraumlgt Revision des Alkoholgesetzes gescheitertNachdem die Eidgenoumlssischen Raumlte das Alkoholgesetz quasi in ein laquoAlkoholfoumlrderungsgesetzraquo verwandelt haben konnten sich der Staumlnderat und der Nationalrat uumlber kein Modell der Steuerreduk-tion fuumlr Schnapsproduzenten einig werden Sucht Schweiz plaumldierte gemeinsam mit verschiedenen Suchtfachorganisationen dafuumlr die Gesetzesvorlage abzulehnen was Ende 2015 dann auch erfolgte Ebenfalls im Dezember wurde die kontraproduktive parlamentari-sche Initiative Bortoluzzi (laquoKomatrinker sollen Aufenthalte in Spital und Ausnuumlchterungszellen selber bezahlenraquo) abgelehnt
Tabakproduktegesetz Engagement fuumlr ein umfassendes Werbe- und SponsoringverbotNachdem die Vernehmlassung bereits im 2014 abgeschlossen wor-den war wurde das Tabakproduktegesetz im November 2015 vom Bundesrat praktisch unveraumlndert in die parlamentarische Beratung geschickt Sucht Schweiz engagiert sich im Rahmen der Allianz fuumlr ein starkes Tabakproduktegesetz gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Tabakpraumlvention Schweiz (AT) der Krebsliga Schweiz der Lungen- liga sowie der Schweizerischen Herzstiftung fuumlr ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot
Neues GeldspielgesetzIm Oktober 2015 hat der Bundesrat den Entwurf zum neuen Geld-spielgesetz zuhanden des Parlaments verabschiedet Auch hier wer-den wir die parlamentarischen Beratungen intensiv verfolgen denn das Gesetz sieht eine Ausweitung des legalen Geldspielangebots im Internet vor dies ohne Begleitung durch genuumlgende Spieler schutz-Massnahmen
Foto Boris Breytman Fotolia
1666 Mio Franken
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
13Betriebsrechnung 2015 und 2014
Die Haumllfte der Geldmittel stammen
in erster Linie von unseren privaten
aber auch von institutionellen Spendern
Ohne ihre Unterstuumltzung koumlnnte die Stiftung
Sucht Schweiz ihre Hauptaufgabe Schaumlden
und Leid zu verhindern die durch Suchtmitshy
telkonsum entstehen nicht erfuumlllen
Herzlichen Dank fuumlr Ihre grosszuumlgige und
unersetzliche Hilferaquo
Steacutephane Rausis Leiter der Administration und Mittelbeschaffung
In CHF 2015 2014
Nicht zugewiesene Spenden 3rsquo002rsquo958 3rsquo406rsquo369
Nicht zugewiesene Legate 271rsquo000 567rsquo382
Total nicht zugewiesene Spenden 3rsquo273rsquo958 3rsquo973rsquo751
Ertrag aus Leistungen 1rsquo970rsquo508 2rsquo062rsquo168
Beitraumlge und Subventionen 1rsquo518rsquo988 1rsquo340rsquo703
Zugewiesene Spenden fuumlr Projekte 249rsquo759 20
Andere betriebliche Leistungen 7rsquo936 20rsquo446
Total Betriebsleistungen 3rsquo747rsquo192 3rsquo423rsquo336
Personalaufwand -4rsquo835rsquo917 -4rsquo914rsquo199
Leistungen Dritter -123rsquo539 -114rsquo698
Total Personalaufwand shy4rsquo959rsquo456 shy5rsquo028rsquo897
Direktaufwand fuumlr Projekte -2rsquo289rsquo903 -2rsquo387rsquo458
Total Direktaufwand fuumlr Projekte shy2rsquo289rsquo903 shy2rsquo387rsquo458
Aufwand Infrastruktur -16rsquo816 -22rsquo963
Mieten -149rsquo112 -49rsquo311
Total Aufwand Infrastruktur shy165rsquo928 shy72rsquo274
Weiterer Verwaltungsaufwand -306rsquo712 -202rsquo074
Andere Betriebskosten -125rsquo001 -78rsquo991
Abschreibungen -31rsquo814 -31rsquo821
Sonstiger betrieblicher Aufwand shy463rsquo527 shy312rsquo886
Total Betriebsaufwand shy7rsquo878rsquo814 shy7rsquo801rsquo515
Betriebsergebnis shy857rsquo665 shy404rsquo428
2015 2014
Wertschriftenergebnis 1rsquo928 4rsquo750
Sonstige Finanzaufwaumlnde und Finanzertraumlge
125
Finanzergebnis 2rsquo053 4rsquo750
Immobilienertrag 277rsquo500 170rsquo176
Immobilienaufwand -104rsquo118 -113rsquo884
Immobilienergebnis 173rsquo382 56rsquo292
Ausserbetrieblicher Ertrag 21rsquo245 12rsquo662
Ausserbetrieblicher Aufwand -64rsquo209 0
Total ausserbetriebliche Ergebnisse shy42rsquo963 12rsquo662
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
shy725rsquo193 shy330rsquo724
Aumlnderung Reserven
Ergebnis Rechnungsjahr vor Aumlnderung Reserven
-725rsquo193 -330rsquo724
Verwendung zugewiesener Reserven 654rsquo200 299rsquo200
Beitrag an zugewiesene Reserven 0 0
Ergebnis Rechnungsjahr shy70rsquo993 shy31rsquo524
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
14Bilanz per 31122015 und 31122014
Aktiven in CHF 2015 2014
Fluumlssige Mittel 2rsquo267rsquo333 3rsquo414rsquo981
Forderungen gegenuumlber Dritten 118rsquo066 181rsquo734
Sonstige Forderungen 22rsquo221 13rsquo628
Aktive Rechnungsabgrenzungen 404rsquo656 128rsquo631
Total Umlaufvermoumlgen 2rsquo812rsquo277 3rsquo738rsquo974
Mobile Sachanlagen 85rsquo186 117rsquo000
Immobile Sachanlagen 530rsquo400 574rsquo600
Finanzanlagen 47rsquo322 46rsquo499
Total Anlagevermoumlgen 662rsquo908 738rsquo099
Total Aktiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
Passiven in CHF 2015 2014
Kurzfristige Verbindlichkeiten 429rsquo602 373rsquo913
Passive Rechnungsabgrenzungen 1rsquo283rsquo286 1rsquo502rsquo123
Total kurzfristiges Fremdkapital 1rsquo712rsquo888 1rsquo876rsquo035
Verbindlichkeiten aus Projekten 253rsquo167 366rsquo714
Total langfristiges Fremdkapital 253rsquo167 366rsquo714
Zugewiesene Reserven 1rsquo363rsquo406 2rsquo017rsquo606
Stiftungskapital 100rsquo000 100rsquo000
Betriebsreserve 45rsquo723 116rsquo716
Total Eigenkapital 1rsquo509rsquo129 2rsquo234rsquo323
Total Passiven 3rsquo475rsquo184 4rsquo477rsquo072
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
15
Sucht Schweiz zeichnet sich dadurch
aus dass die vielfaumlltigen Themen mit
grosser Konstanz und gleichzeitiger Innovashy
tionskraft der Fachwelt und der Bevoumllkerung
zur Verfuumlgung gestellt werden
Diese Art von wirklich nachhaltiger Arbeit
unterstuumltze ich gernraquo
Das Direktionsteam 2015Der Stiftungsrat 2015
Praumlsidentin Anne Leacutevy
Vizepraumlsidentin Katharina Muumlller
Mitglieder Jacques Besson Doris Bianchi Sandro Cattacin Gilles Crettenand (ab Juni 2015) Chung-Yol Lee Ewa Marieacutethoz Daniel Sidler (ab Dezember 2015) Matthias Weishaupt (bis Maumlrz 2015)
Direktion
Irene Abderhalden
Vizedirektor
Frank Zobel (ab Maumlrz 2015 ad interim)
Leitung der Praumlventions abteilung
Silvia Steiner (ad interim)
Leitung Administration und Mittelbeschaffung
Steacutephane Rausis
Koordination der Forschungsabteilung
Etienne Maffli (bis Ende Juni 2015) Emmanuel Kuntsche (ab Juli 2015)
Katharina Muumlller Vizepraumlsidentin Stiftungsrat Sucht Schweiz
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10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden
16
10-261-7
ist das Postkonto von Sucht Schweiz Auch
das ist eine wichtige Zahl Wir finanzieren
uns zu 50 uumlber Zuwendungen von Goumlnne-
rinnen und Goumlnnern
Wir danken
Wir moumlchten uns bei Ihnen bedanken denn all das was wir in unse-rem Taumltigkeitsbericht auffuumlhren koumlnnen waumlre ohne Sie alle nicht entstanden
Wir danken unseren Goumlnnerinnen und Goumlnnern fuumlr ihre finanziellen Zuwendungen
Wir danken folgenden Stiftungen die uns mit einem namhaften Betrag unterstuumltzt haben
ndash Teamco Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Oak Foundation (50rsquo000 Franken)ndash Fondation DIVESA Groupe Assurandash Fondation Juchum
Wir danken allen weiteren Stiftungen den Bundesstellen Kantonen und anderen Organisationen die uns finanziell unterstuumltzen
Wir danken unseren Kolleginnen und Kollegen von Partnerorganisa-tionen fuumlr den konstruktiven und spannenden Austausch
Wir danken der geschuumltzten Werkstatt Olbis fuumlr ihre professionelle Auslieferung unserer Materialien
Matthias Weishaupt ist im Jahr 2015 aus dem Stiftungsrat ausgetre-ten Wir danken ihm fuumlr seine wertvolle Mitarbeit
Die Qualitaumlt der Dienstleistungen und Produkte ist Sucht Schweiz ein besonderes Anliegen Das Qualitaumltsmanagement wird von SQS laufend uumlberpruumlft
Bericht der Revisionsstelle
Sucht SchweizAv Louis-Ruchonnet 14Postfach 870CH-1001 LausanneTelefon 021 321 29 11Fax 021 321 29 40wwwsuchtschweizchinfosuchtschweizch
Bericht der RevisionsstelleDie Pruumlfung der Betriebsrechnung wurde durch die Treuhandgesellshyschaft BDO SA in Epalinges vorgenommen Ihr Revisionsbericht haumllt fest dass sie nicht auf Sachverhalte gestossen ist aus denen sie schliessen muumlsste dass die Jahresrechnung kein den tatsaumlchshylichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgensshy Finanzshy
und Ertragslage in Uumlbereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermit telt und nicht Gesetz Stiftungsurkunde und Reglement entspricht Ferner bestauml tigt sie dass die durch sie zu pruumlfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO ein gehalten sind Der Bericht kann jederzeit bei Sucht Schweiz in Lausanne eingese hen werden Eine detaillierte und kom mentierte Version der Betriebsrechnung kann ebenfalls bei Sucht Schweiz ange fordert werden