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EUROPA-FACHBUCHREIHE für Metallberufe VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL . Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 . 42781 Haan-Gruiten Europa-Nr.: 15910 Dagmar Köhler Frank Köhler Klaus Wermuth Detlef Ziedorn Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik Lernfelder 1 - 4 Informationsband 3. Auflage

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Page 1: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

EUROPA-FACHBUCHREIHEfür Metallberufe

VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL . Nourney, Vollmer GmbH & Co. KGDüsselberger Straße 23 . 42781 Haan-Gruiten

Europa-Nr.: 15910

Dagmar KöhlerFrank KöhlerKlaus WermuthDetlef Ziedorn

Technische Kommunikation

Metallbau und Fertigungstechnik

Lernfelder 1 - 4

Informationsband

3. Auflage

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Autoren:

Köhler, Dagmar Dipl.-Ing.Päd. Steinbach b. MoritzburgKöhler, Frank Dipl.-Ing.Päd. Steinbach b. MoritzburgWermuth, Klaus Dipl.-Ing.Päd. BerlinZiedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin

Die Autoren sind an Beruflichen Schulzentren in Dresden und Radeberg sowie in der Berufsausbildung der Siemens AG Berlin tätig.

Lektorat:

Frank Köhler

Bildentwürfe:

Die Autoren, Bildarchiv des Verlages

Bildbearbeitung:

Zeichenbüro des Verlages Europa-Lehrmittel, OstfildernGrafische Produktionen Jürgen Neumann, 97222 Rimpar

3. Auflage 2016Druck 5 4 3

Alle Drucke derselben Auflage sind im Unterricht nebeneinander einsetzbar, da sie bis auf korrigierte Druckfehler und kleine Änderungen, z.B. auf Grund neuer Normen, identisch sind.

ISBN 978-3-8085-1593-8

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

© 2016 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruitenwww.europa-lehrmittel.de

Satz: Grafische Produktionen Jürgen Neumann, 97222 RimparUmschlag: Grafische Produktionen Jürgen Neumann, 97222 RimparUmschlagfoto: Grafik nach einer Idee von Anja Köhler, HaigerlochDruck: mediaprint solutions GmbH, 33100 Paderborn

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Technische Kommunikation – Arbeitsplanung

Einführung

3

1

Grundlagen der technischen

Kommunikation

7 … 69

2

Technische Darstellung von

Werkstücken

70 … 173

3

Lesen technischer Zeichnungen

174 … 188

4

Arbeitspläne

189 … 202

5

Pneumatische Schaltpläne

203 … 223

6

Übungsaufgabenzu den Lernfeldern 1 bis 4

224 … 236

7

Präsentation von Arbeitsergebnissen

237

Vorwort zur 2. Aufl age

Der vorliegende Band Technische Kommunikation -

Arbeits planung stellt Grundkenntnisse der technischen Kommunikation und Arbeitsplanung, die bei berufl ichen Handlungen der industriellen und handwerklichen Metall-berufe benötigt werden, dar.

Der Inhalt orientiert sich an den Lernfeldern 1 bis 4 des Lehrplanes der Grundstufe Metall. Das Buch soll als In-formations- und Übungsband sowohl das Auffi nden spezieller Informationen des Fachgebietes als auch die systematische Wissensaneignung vor allem beim selbst gesteuerten Lernen ermöglichen. Deshalb wurde viel Wert auf eine anschauliche Darstellung der Inhalte gelegt. Zahl-reiche Übungs aufgaben ermöglichen eine umgehende An-wendung und Überprüfung erworbener Kenntnisse.

Der lernfeldbezogene Aufgabenteil bietet eine Auswahl von Lernsituationen an, deren Aufgaben die handlungs-orientierte Auseinandersetzung mit den anzueignenden fachlichen Inhalten ermöglicht.

Damit ist das Buch vor allem für den Einsatz im Lernfeld-unterricht der Berufsausbildung geeignet, aber auch in Fachoberschulen, Fachschulen für Technik sowie in der Aus- und Weiterbildung von Facharbeitern, Technikern und Meistern anwendbar.

Das Buch bringt den Benutzern die nebenstehenden The-menbereiche anschaulich und einprägsam nahe. Die farbige Gestaltung und die Kombination verschiedener Darstellungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Anwendungs-beispiele erleichtern das Verständnis. Farbig hervorgeho-bene Seitenverweise helfen dabei, Inhalte schnell zu ver-knüpfen.

In der vorliegenden 3. Aufl age wurden Fehler in Text und Bild berichtigt. Änderungen der ISO 15786 wurden in das Thema 2.6 „Werkstücke mit Gewinde” eingearbeitet und auch das Kapitel 2.8 „Angaben zur Abweichung von Form und Lage” wurde aktualisiert.

Das Kapitel „Pneumatische Schaltpläne” wurde hinsicht-lich der Bauteilbezeichnung nach ISO 1219-2 und der Kenn-zeichnung von Betriebsmitteln steuerungstechnischer Sys-teme nach DIN EN 81346-2 auf neuesten Stand gebracht.

Die besten Arbeitsergebnisse sind zu erzielen, wenn dieses Buch gemeinsam mit den anderen Fachbüchern des Ver-lages Europa-Lehrmittel für die Grundstufe Metall einge-setzt wird.

An vielen Stellen des Buches werden Bezüge zum Projekt

„Schraubstock” aus der zu diesem Buch erscheinenden Arbeitsblattsammlung hergestellt. Ebenso sind darin Ar-beitsblätter zu sämtlichen Übungsaufgaben dieses Buches enthalten, die sowohl für den Einsatz im Lernfeldunterricht als auch zum selbstständigen Üben geeignet sind.

Wir wünschen unseren Lesern viel Erfolg bei der Nutzung dieses Buches und sind für konstruktive Hinweise und Ver-besserungsvorschläge sehr dankbar.

Herbst 2016 Autoren und Verlag

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Technische Kommunikation – Arbeitsplanung

Handlungsfeld-Lernfeld-Unterrichtssituation

Handlungsfeld Lernfeld

Herstellen vonWerkstücken

LF 1Fertigen von Bauelementen mithandgeführten Werkzeugen

Montage undDemontage LF 3

Herstellung von einfachenBaugruppen

Instandhaltung LF 4Warten und insplizierentechnischer Systeme

LF 2 Fertigen von Bauelementen mitMaschinen

Bild 1: Zuordnung von Handlungsfeldern und Lernfeldernder Grundstufe der neu geordneten Metallberufe

Berufliche Handlungsfelder

Handlungsfeld 1

Herstellen von Bauelementen

Lernfeld 1

Unterrichtsaufbau

Lernfeld 2

Fertigen von Bauelementen mithandgeführten Werkzeugen

Informieren undPlanen

Durchführen

Bewerten

DokumentierenPräsentieren

Unterrichtseinheit 1

Lernsituation 1

Lernschritt 1

Bild 2: Vom Handlungsfeld zum handlungsorientierten Unterricht

Neuordnung der Metallberufe

Gegen Ende der 90er Jahre war in Deutschland der Zeit-punkt gekommen, die 1987 erlassenen Ausbildungsberufe den neuen Bedingungen der wirtschaftlichen und techno-logischen Entwicklung anzupassen. Die Zunahme prozess-orientierter Arbeitsformen, die wachsende Komplexität und Vernetzung der Technologien und der Zwang zu kundeno-rientierten Dienstleistungen machten die Neuordnung der industriellen und handwerklichen Metallberufe erforderlich.

Das Unterrichtskonzept

Während bisher die jeweilige Fachwissenschaft Ordnungs-prinzip des Wissenserwerbs war, tritt an diese Stelle nun die Orientierung auf konkretes berufl iches Handeln. Der Unterricht soll handlungsorientiert sein und die Auszubil-denden zum selbstständigen Planen, Durchführen und Be-

urteilen von berufl ichen Arbeitsaufgaben befähigen. Das gelingt am besten, wenn fach- und handlungssystemati-sche Strukturen miteinander verwoben werden.

Die Struktur des neuen Lehrplanes gründet sich auf defi -nierte berufl iche Handlungsfelder. Anfangs beinhalten sie vordergründig den Erwerb gemeinsamer berufl icher Kern-qualifi kationen, mit dem Ausbildungsfortschritt wächst je-doch der Anteil berufsspezifi scher Fachqualifi kationen be-zogen auf die Einsatzgebiete des Ausbildungsberufs. Im ersten Ausbildungsjahr konzentriert sich die Ausbil-dung aller industriellen und handwerklichen Metallberufe auf drei Handlungsfelder. (Bild 1)

Die Geschäfts- und Arbeitsprozesse dieser berufl ichen Handlungsfelder sind im Lehrplan durch vier Lernfelder abgebildet. Die dort formulierten Ziele sind Maßgabe für die Unterrichtsgestaltung.

Die Verantwortung und die Freiheit der Lehrerteams an den einzelnen Bildungseinrichtungen liegt darin, Lernsituationen zu planen, die geeignet sind die geforderten Handlungskompe-tenzen zu entwickeln. Die Struktur der einzelnen Unterrichts-einheiten und die Abfolge der Lernschritte soll letztlich typi-sche berufl iche Handlungsabläufe widerspiegeln. (Bild 2)

Das Lehrbuch

Ein Lehrbuch wie das vorliegende, das grundlegende Kenntnisse der technischen Kommunikation und Arbeits-planung vermitteln will, kann solche Strukturen nicht ab-bilden. Durch die Darstellung des fachlichen Wissens kann es jedoch die Grundlagen für ein tieferes Verständnis be-rufl icher Handlungsabläufe schaffen. Damit Informationen auch im Rahmen des handlungsorientierten Unterrichts schnell aufgefunden werden können, halten die Autoren die fachsystematische Gliederung eines Lehrbuches auch künftig für unverzichtbar.

Inhalte der technischen Kommunikation durchdringen alle Bereiche der berufl ichen Tätigkeit in den industriellen und handwerklichen Metallberufen. Die Autoren halten es deshalb nicht für sinnvoll, an dieser Stelle einen „Lernfeld-Wegweiser“, wie er in anderen Lehrbüchern des Verlages zu fi nden ist, zu installieren. Vielmehr sollten zum schnellen Auffi nden von Informationen in diesem Buch das Inhalts-verzeichnis und das Sachwortverzeichnis benutzt werden.

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Technische Kommunikation – Arbeitsplanung

Inhalte eines LernfeldesW

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Kenntnisse der Technischen Kommunikation

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6

Technische Kommunikation – Arbeitsplanung

Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen der Technischen Kommunikation 7

1.1 Notwendigkeit und Inhalt 71.1.1 Aufgabe der Technischen Kommunikation 71.1.2 Kommunikation und Information 71.1.3 Informationsfl uss im Betrieb 81.2 Kommunikationsmittel 91.2.1 Fachbegriffe 10 Übungsaufgaben 01 131.2.2 Zeichen 141.2.3 Technische Texte 15 Übungsaufgaben 02 161.2.4 Modelle 171.2.5 Fotografi sche Bilder 171.2.6 Normen 181.2.7 Technische Zeichnungen 251.2.8 Stücklisten 28 Übungsaufgaben 03 371.2.9 Grafi sche Darstellungen 381.2.10 Tabellen 40 Übungsaufgaben 04 411.2.11 Pläne und Protokolle Arbeitsplan, Prüfplan, Prüfprotokoll 421.3 Grundnormen für das Technische Zeichnen 451.3.1 Blattformate 451.3.2 Vordrucke für Zeichnungen und Stücklisten 461.3.3 Schrift für Zeichnugen 501.3.4 Maßstäbe 521.3.5 Linienarten 53 Übungsaufgaben 05 561.4 Anfertigen von Technischen Zeichnungen 571.4.1 Arbeitsmittel für das manuelle Zeichnen 571.4.2 Anfertigen von Skizzen 58 Übungsaufgaben 06 61 Übungsaufgaben 07 651.4.3 Zeichnungserstellung mit dem PC 682. Technische Darstellung von Werkstücken 70

2.1 Perspektivische Darstellungen 702.1.1 Arten der perspektivischen Darstellung 702.1.2 Isometrische Projektion 712.1.3 Dimetrische Projektion 722.1.4 Schiefwinklige Projektionen, Kavalierprojektion, Kabinett-Projektion 78 Übungsaufgaben 08 802.1.5 Zentralprojektion 812.2 Darstellung in Ansichten 832.2.1 Rechtwinklige Parallelprojektion 83 Übungsaufgaben 09 912.2.2 Darstellen in Gebrauchslage 922.2.3 Darstellen in Fertigungslage 932.2.4 Darstellen in Einbaulage 942.2.5 Teilansichten 952.2.6 Besondere Darstellungen 96 Übungsaufgaben 10 992.3 Grundlagen der Maßeintragung 1002.3.1 Elemente der Maßeintragung 1002.3.2 Systematik der Maßeintragung, Maßbezugs- systeme 1122.3.3 Arten der Maßeintragung 115 Übungsaufgaben 11 1162.3.4 Fertigungsgerechte Bemaßung 1172.3.5 Funktionsgerechte Maßeintragung 1202.3.6 Prüfgerechte Maßeintragung 1202.4 Darstellung und Bemaßung tpischer Werkstück- formen 1212.4.1 Formelemente an prismatischen Werkstücken 1212.4.2 Formelemente an zylindrischen Werkstücken 1232.4.3 Werkstücke mit pyramidenförmigen Form- elementen 1282.4.4 Werkstücke mit kegelförmigen Formelementen 1292.4.5 Formelemente an fl achen Werkstücken 130 Übungsaufgaben 12 1312.5 Schnittdarstellungen, Arten 1322.5.1 Vollschnitt 135

2.5.2 Halbschnitt 1392.5.3 Teilschnitt 1412.5.4 Besondere Schnittdarstellungen 142 Übungsaufgaben 13 143 Übungsaufgaben 13.1 1442.6 Werkstücke mit Gewinde 1452.6.1 Anwendung und Darstellung 1452.6.2 Außengewinde 1462.6.3 Innengewinde 1482.6.4 Gewindeteile im zusammengebauten Zustand 1502.6.5 Senkungen für Schrauben 1542.6.6 Vereinfachte Darstellung und Bemaßung 155 Übungsaufgaben 14 1592.7 Toleranzangaben 1602.7.1 Allgemeintoleranzen 1602.7.2 Toleranzangabe durch Abmaße 1612.7.3 Toleranzangabe durch Grenzmaße 1612.7.4 Toleranzangabe durch Toleranzklassen, Passungen 1612.8 Abweichungen von Form und Lage 1642.8.1 Erfordernis 1642.8.2 Begriffe 1642.8.3 Angaben in technischen Zeichnungen 165 Übungsaufgaben 15 1682.9 Oberfl ächenangaben 1692.9.1 Angaben zur Oberfl ächenrauheit 1692.9.2 Wärmebehandlungsangaben 172

3. Lesen Technischer Zeichnungen 174

3.1. Produktdokumentation 1743.1.1 Begriffe 1743.1.2 Handhabung von Dokumenten 1743.1.3 Funktion von technischen Zeichnungen und Stücklisten 1753.1.4 Aufbau eines Zeichnungs- und Stücklistensatzes 1753.2 Technische Zeichnungen und Stücklisten 1773.2.1 Gliederung des Informationsgehaltes einer technischen Zeichnung 3.2.2 Lesen und Auswerten einer Einzelteilzeichnung 1783.2.3 Lesen und Auswerten einer Gruppenzeichnung 1803.2.4 Lesen und Auswerten einer Gesamtzeichnung 1823.2.5 Normteilanalyse 1843.2.6 Lesen und Auswerten einer Prüfzeichnung 186 Übungsaufgaben 16 188

4. Arbeitspläne 189

4.1 Inhalt und Zweck 1894.2 Fertigungsplanung 1904.2.1 Fertigungsplanung für ein Drehteil 1904.2.2 Fertigungsplanung für ein Frästeil 1924.2.3 Fertigungsplanung für ein Biegeteil 1954.3 Montageplanung 1984.4 Instandhaltungsplanung 201

5. Pneumatische Schaltpläne 203

5.1 Grundlagen 2035.2 Schaltzeichen 2055.3 Gerätetechnik 2075.4 Geschwindigkeitssteuerung 2135.5 Schaltplanaufbau und Beschriftung 2145.6 Beispiel für eine Schaltplananalyse 2165.7 Funktionspläne GRAFCET 219 Übungsaufgaben 17 223

6. Übungen zu den Lernfeldern 224

Lernfeld 1, Haken 224 Lernfeld 1, Keiltreiber 227 Lernfeld 2, Grundplatte 229 Lernfeld 2, Spindelkopf 231 Lernfeld 3, Baugruppe B „Schlitten“ des Schraubstocks 234 Lernfeld 4, Rohrbiegemaschine, Scherenheber 236

7. Präsentation von Arbeitsergebnissen 237

Sachwortverzeichnis 238

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Sprache und Schrift Zeichen

Bild 1: Kommunikationswege

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.1 Notwendigkeit und Inhalt

7

Um ein Erzeugnis, eine Baugruppe, ein Einzelteil handwerk-lich oder industriell herstellen zu können, muss heute eine große Datenmenge bewältigt werden. Damit alle Tätigkei-ten, die auf die Herstellung eines Erzeugnisses gerichtet sind zweckmäßig, kostengünstig und termingerecht durch-geführt werden können, sind umfangreiche Planungsarbei-ten zu leisten. Alle Mitarbeiter müssen wissen, zu welchem Zeitpunkt sie welche Arbeit zu verrichten haben. In einem Betrieb entwickelt sich bei der Lösung dieser Aufgabe ein reger Austausch von Informationen, bei dem letztlich viele Teilinformationen zusammenfl ießen. Deshalb wird dieser Datenaustausch auch oft als Informationsfl uss bezeichnet.

Wer heute im Wettbewerb bestehen will, muss auch in der Lage sein, das von ihm geplante oder hergestellte Produkt, die von ihm angebotene Dienstleistung so überzeugend zu präsentieren, dass er letztlich den Kundenauftrag erhält.

1.1.1 Aufgabe der Technischen Kommunikation

Kommunikation bedeutet „Austausch“. Im Bereich der Technik bezeichnet man den Austausch von Informationen als Technische Kommunikation. Sie umfasst die Bereitstel-lung, Bearbeitung, Weiterleitung und Speicherung derjeni-gen Informationen, die auf einen bestimmten technischen Gegenstand gerichtet sind. Dabei werden Daten, die direkt oder indirekt zur Herstellung von Erzeugnissen oder zur Durchführung von Dienstleistungen nötig sind, zielgerich-tet zwischen Institutionen und Personen ausgetauscht. Der ganze Prozess der Technischen Kommunikation muss mög-lichst fehlerfrei ablaufen. Deshalb müssen die benötigten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort vorliegen. Dazu ist es erforderlich, dass Informationen auf bestimm-ten Wegen weitergegeben werden, dass sie bestimmte Eigenschaften haben und dass geeignete Mittel für ihren Transport zur Verfügung stehen.

1.1.2 Kommunikation und Information

Kommunikationswege

Der Austausch von technischen Informationen fi ndet auf verschiedenen Wegen statt:

� Zwischen Menschen:

Neben dem gesprochenen Wort als dem wichtigsten und unmittelbarsten Kommunikationsmittel kommt der schriftlichen Information besondere Bedeutung zu. Trotz elektronischer Medien behält das gedruckte Wort seine Bedeutung, denn das Nachlesen einer Information be-wirkt ein nachhaltigeres Ergebnis als das Hören und Se-hen. Auch die Verwendung von Zeichen und Symbolen hat eine lange Tradition und spielt heute gerade im Be-reich der Technischen Kommunikation eine große Rolle. Der große Vorteil dieser Art der Informationsweitergabe besteht darin, dass nur bescheidene technische Hilfsmit-tel zu ihrer Durchführung erforderlich sind.

� Zwischen Mensch und Maschine:

Im Wesentlichen fi ndet der Prozess der Informations-übertragung an eine Maschine derart statt, dass die menschliche Sprache in eine maschinenlesbare Sprache übersetzt wird und umgekehrt. Dazu wurden in der Ver-gangenheit zahlreiche Programmiersprachen entwickelt. Darauf basiert z. B. der Umgang mit programmgesteu-erten Werkzeugmaschinen , mit der Steuerungstechnik und auch mit der Computertechnik.

� Zwischen Maschinen:

In der modernen Informationsverarbeitung sind Ma-schinen informationstechnisch so miteinander vernetzt, dass sie untereinander selbsttätig Informationen austau-schen und diese auch verarbeiten können. Der Mensch ist nur scheinbar unbeteiligt, denn schließlich hat er die Maschinensprache entwickelt, programmiert und über-wacht den ganzen Prozess.

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Bild 3: Informationsquellen

Bild 2: Informationsträger

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Bild 1: Informationsübertragung

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.1 Notwendigkeit und Inhalt

Information

Informationen sind Mitteilungen, Nachrichten oder Signa-le, die von einem Absender an einen Empfänger gerichtet sind. Das Wort Information bezieht sich auf den Inhalt einer Aussage. Technische Informationen beinhalten Daten, die sich z. B. auf die Beschreibung der Funktion eines techni-schen Erzeugnisses oder dessen Herstellung beziehen. Um sie an den Bestimmungsort zu transportieren, bedarf es ei-nes Informationsträgers.

Informationen sind wichtige Grundlagen für Entscheidun-gen auf allen Ebenen. Richtige und schlüssige Entscheidun-gen können nur getroffen werden, wenn sie auf aktuellen, umfassenden und vollständigen Informationen beruhen. Die Wettbewerbsfähigkeit und der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängen immer stärker von der Ver-fügbarkeit von Informationen ab.

Anforderungen an Informationen

� Sie müssen auf dem neuesten Stand sein.

� Sie müssen vollständig sein.

� Sie müssen an die richtige Adresse gerichtet sein.

� Sie müssen termingerecht zur Verfügung stehen.

� Sie müssen transportiert und aufbewahrt werden können.

In allen Phasen des betrieblichen Ablaufes werden Infor-mationen aufgenommen, verarbeitet und weitergegeben. Deshalb muss die Informationsverarbeitung ein fester Be-standteil des Fertigungsprozesses sein.

Arbeit mit Informationsquellen

Damit die Informationen immer in der geforderten Qualität verfügbar sind, müssen Daten sowohl innerhalb des Un-ternehmens als auch außerhalb beschafft werden können. Möglichkeiten der Informationsbeschaffung sind z. B.:

� Auswerten von Produktdokumentationen, z. B. Techni-schen Zeichnungen, Stücklisten, Fertigungsplänen, Mon-tageplänen, Schweißfolgeplänen, Schaltplänen usw.

� Auswertung von Beiträgen aus Fachbüchern, Fachzeit-schriften, Fachregelwerken u. ä. (z. B. Fachregelwerk des Metallbauerhandwerks-Konstruktionstechnik)

� Nachschlagen in Tabellenbüchern des Fachgebietes

� Nutzung von Herstellerkatalogen

� Einsichtnahme in Normen der verschiedenen Normungs-ebenen ⇒ Seite 21, auch Werksnormen.

� Nutzung betrieblicher Informationsquellen (z. B. betriebs-eigener Datenbanken)

� Zielgerichtete Befragung von Personen (z. B. erfahrene Arbeitskollegen, Kunden)

� Besuch von Fachausstellungen und Messen

� Recherchieren im Internet mit Hilfe von Suchmaschinen.

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DIN - Normen

VerständigungsnormenTechnische

Kommunikation

Planungsnormen

Sicherheitsnormen

Qualitätsnormen

Stoffnormen

Gebrauchstauglichkeitsnormen

Liefernormen

Prüfnormen

Maßnormen

Dienstleistungs-normen

Verfahrensnormen

Bild 1: Inhalt der DIN-Normen

DEUTSCHE NORM April 2014

ICS 01.100.20; 25.160.40 Ersatz fürDIN EN 22553:1997-03

DIN EN ISO 2553

Schweißen und verwandte Prozesse –Symbolische Darstellung in Zeichnungen –Schweißverbindungen (ISO 2553:2013);Deutsche Fassung EN ISO 2553:2013

Bild 4: Kopf der deutschen Ausgabe einerunverändert übernommenen internationalen Norm

DEUTSCHE NORM April 2013

ICS 91.010.30; 91.080.40 Ersatz fürDIN EN 1992-1-1/NA:2011-01undDIN EN 1992-1-1/NABerichtigung 1:2012-06

DIN EN 1992-1-1/NA

Nationaler Anhang –National festgelegte Parameter –Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- undSpannbetontragwerken –Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau

Bild 3: Kopf der deutschen Ausgabe einerunverändert übernommenen europäischen Norm

DEUTSCHE NORM März 2015

ICS 91.060.30

Stairs in buildings –Terminology, measuring rules, main dimensions

Escaliers dans les bátiments –Terminologie, régles de mesure, dimensions générales

Ersatz fürDIN 18065:2011-06

DIN 18065

Gebäudetreppen –Begriffe, Messregeln, Hauptmaße

Bild 2: Kopf einer DIN-Norm

DIN 199 - 1 2002-03

Art der Norm

Ordnungs-nummer

Ordnungs-nummer für das Teil der Norm

Erscheinungsjahr und -monat

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.2 Kommunikationsmittel

19

Nationale Normen

� DIN-Normen

DIN – Deutsches Institut für Normung e.V.

Das Institut ist Träger der Normungsarbeit in Deutschland. Innerhalb des DIN arbeiten auf den verschiedenen Fach-gebieten Normenausschüsse. In diesen Ausschüssen sind Fachleute aus Industrie und Wirtschaft, aus Wissenschaft und Behörden vertreten, die Erfahrungen und technische Lösungen ihres Fachgebietes analysieren und die Ergeb-nisse in Normentwürfen zusammenfassen. Diese Entwürfe werden öffentlich geprüft und dann publiziert. DIN-Normen enthalten die vom Deutschen Institut für Normung erarbei-teten Fassungen der Normen. Diese werden in Normblät-tern veröffentlicht.

Wenn für eine technische Lösung noch hinreichende Erfah-rungen fehlen, der Normungsbedarf aber offensichtlich ist, werden Normen-Entwürfe (Vornormen) herausgegeben, nach denen bereits gearbeitet werden soll. Die Testerge-bisse fi nden dann ihren Niederschlag in der dem Entwurf folgenden Fassung der Norm.

Die DIN-Normen gelten als verpfl ichtende Empfehlungen und sind daher möglichst überall anzuwenden. Dabei sind auch die von DIN übernommenen internationalen Normen (ISO) und europäischen Normen (CEN) zu beachten. Der Status der Norm ist aus der Benennung ersichtlich. Bild 3 zeigt den Werdegang von einer internationalen Norm zu ei-ner DIN-Norm.

DIN-Normen werden in der Praxis ihrer Anwendung stän-dig überprüft, um sie den sich schnell verändernden Bedin-gungen und neuen technischen Entwicklungs-richtungen anzupassen. Daraus ergeben sich in gewissen Zeitabstän-den Normänderungen. Diese werden in DIN-Mitteilungen veröffentlicht.

Informationen über Art und Inhalt von Normen kann man z.B. erhalten über:

� den monatlich erscheinenden DIN-Katalog für technische Regeln.

� die Normenbibliothek des DITR (Deutsches Informations-zentrum für technische Regeln).

� Normenauslegestellen (Davon gibt es in der Bundesrepu-blik eine begrenzte Anzahl. Meist haben größere Univer-sitäten eine solche Stelle.)

� den Beuth-Verlag, der als Alleinverkäufer von Normen-werken auftritt und auch Normen-Taschenbücher für be-stimmte Fachgebiete herausgibt.

� das Internet. Für Metallbauer bietet z.B. der Coleman-Ver-lag einen Zugang zu Normen, Verordnungen, Gesetzestex-ten des Fachgebietes über www.metallbaupraxis.de an.

Bezeichnungsbeispiel für eine nationale Norm:

TK-MB-Kap1.indd 19TK-MB-Kap1.indd 19 23.09.16 12:2023.09.16 12:20

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03.02

03.06

02.08

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02.06

01.03

02.07

03.04

Bild 1: Anordnungszeichnung eines Schraubstockes

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.2 Kommunikationsmittel

26

Durch die Anwendung von axonometrischen Projektionen nach DIN ISO 5456-3 (⇒ Seite 60) wird dem Betrachter ein dreidimensionales Bild von dem Gegenstand vermittelt. Die plastische Wirkung kann durch farbliche Gestaltung der Flächen und durch Schattierungen verstärkt werden.

Jedes Teil ist mit einer Positionsnummer versehen, die in Teilelisten ebenfalls verwendet wird. Für Teilelisten gibt es entweder eigenständige Vordrucke oder sie sind wie bei Gesamtzeichnungen Bestandteil der Zeichnung.

Dadurch sind Anordnungszeichnungen ohne umfangrei-che Kenntnisse der Regeln der technischen Darstellung les-bar und daher anwenderfreundlich und informativ.

Anordnungszeichnungen müssen nicht unbedingt maßstabs-gerecht angefertigt werden. Da keine Maßeintragung erfolgt, sind diese Zeichnungen nicht in der Fertigung einsetzbar.

Der Arbeitsaufwand bei der Zeichnungserstellung ist hoch und erfordert einige Übung. Heute werden derartige Zeich-nungen kaum noch mit konventionellen Mitteln hergestellt. Leistungsfähige 3D-Konstruktionsprogramme bieten Werk-zeuge zur rationellen Erstellung von Anordnungsplänen und darüber hinaus zur Zeichnungs- und Stücklistenableitung.

Anordnungszeichnungen stellen ganze Erzeugnisse oder Baugruppen im demontierten Zustand dar. Ord-nungsprinzip ist die Lage der Einzelteile im Raum. Sie enthalten keine Maßeintragung. Durch die räumliche Darstellung sind sie leicht lesbar und anwenderfreund-lich. CAD-Programme ermöglichen ihre rationelle Her-stellung.

TK-MB-Kap1.indd 26TK-MB-Kap1.indd 26 23.09.16 12:2023.09.16 12:20

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A

12

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56

78

12

34

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78

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A B C D E F

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16

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A

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01.02

02.08

03.05

03.04

03.06

02.04

01.06

01.03

02.02

02.06

02.07

02.05

02.03

01.01

02.01

03.02

02.11

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01.04

01.05

0403

.01

05

02.09

Bild 1: Gesamtzeichnung des Projektes Schraubstock

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.2 Kommunikationsmittel

27

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Page 12: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

Konstruiert von Kontrolliert von Dokumentenart DatumDatum

Ausgabe Blatt

F.Köhler 01.05.2013

1/1

M 1:5

Baugruppe GrundrahmenBSZ RadebergFB Konstruktionsmechnik

Allgemeintoleranzen für Schweißkonstruktionen DIN EN ISO 13920-BSchweißverfahren 111, alle Schweißnähte Bewertungsgruppe C nach DIN EN ISO 5817Mechanische Bearbeitung nach dem Schweißen.

2013 - 500:001

D

6 5 4 3 2 1

6 5 4 3 2 1

C

B

A

D

C

B

A

55 356,5

R6

B-B

A-A A

B

B

a

6 10x160x180

5 10x245x380

77 12x150x274

3 12x150x420 aus Bl15

11 U160 - 72044 12x100x400 aus Bl15

22 U160 - 720

69,5

49,5

170

170

200

200

110,5

a3 65

4xœ13

10025

172

160

(15)

257

(15)

289,5

31 63

4xœ17

A A356

180

Rz 40

Rz 40

a3 65a3 65

a3 65

a3 420

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a3 110a3 110

a3 160a3 160

a3 155

a3

a3 155

a3 60a3 60

Bild 1: Gruppenzeichnung aus der Metall- und Stahlbautechnik

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.2 Kommunikationsmittel

28

Gesamtzeichnung/Gruppenzeichnung

Eine Gesamtzeichnung beinhaltet die vollständige techni-sche Darstellung einer Anlage, eines Bauwerks, eines Ge-rätes. Die Darstellung einer Gruppe von konstruktiv und funktionell zusammengehörenden Teilen, die man auch als Baugruppe bezeichnet, nennt man Gruppenzeichnung. Gruppenzeichnungen und die Gesamtzeichnung sind meist Bestandteil eines Zeichnungssatzes.

Die maßstäbliche Darstellung in Ansichten zeigt entsprechend den Darstellungsregeln für technische Zeichnungen alle Ein-zelteile im zusammengebauten Zustand in ihrer tatsächlichen Lage, die sie zueinander einnehmen. Verdeckte Teile können durch Schnittdarstellungen sichtbar gemacht werden.

Jedes Einzelteil trägt eine Positionsnummer, die durch eine Hinweislinie mit dem zugeordneten Teil verbunden ist. In der zur Zeichnung gehörenden Stückliste wird die gleiche Positionsnummer verwendet. In Zeichnungen des Metall- und Stahlbaus ist es üblich, zusätzlich zu den Positions-nummern die Norm-Kurzbezeichnungen der Teile an die Hinweislinie zu schreiben, auch wenn die Angaben in der Stückliste nochmals enthalten sind.

Bei Gruppen- oder Gesamtzeichnungen kann die Stückliste über dem Schriftfeld aufsteigend angelegt werden. Das hat den Vorteil, dass man ohne großen Aufwand Ergänzungen vornehmen kann. ⇒ Seite 27

Besteht das Erzeugnis oder die Baugruppe aus vielen Ein-zelteilen, so hat die Stückliste meist keinen Platz auf der Zeichnung, sondern wird auf einem oder mehreren geson-derten Blättern angelegt. Vordrucke für Stücklisten sind ge-normt. ⇒ Seite 33

Das Eintragen von Maßangaben ist bei Gesamtzeich-nungen nicht vorgesehen. In der Praxis trifft man jedoch auch Gesamtzeichnungen an, die außer der Darstellung der Baugruppe oder des Erzeugnisses ausgewählte Maße ent-halten, die im Einzelfall wichtige Informationen beinhalten. Solche Angaben können z.B. Anschlussmaße, Einbauma-ße, Werkstoffangaben usw. sein. Typische Anwendungsfäl-le sind Zeichnungen für Angebote, Normen, Kataloge u.ä. Erläuterungen zur Gestaltung von Zeichnungsvordrucken und zum Inhalt von Stücklisten und Schriftfeldern fi nden Sie auf den folgenden Seiten.

Gesamtzeichnungen stellen ganze Erzeugnisse, Grup-penzeichnungen stellen Baugruppen im zusammenge-bauten Zustand in einem bestimmten Abbildungsmaß-stab in Ansichten dar. Das Lesen dieser Zeichnungen erfordert gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Durch die Vergabe von Positionsnummern für Einzeltei-le und die Verknüpfung mit Stücklisten wird der Infor-mationsgehalt erhöht. CAD-Programme ermöglichen ihre rationelle Herstellung.

TK-MB-Kap1.indd 28TK-MB-Kap1.indd 28 23.09.16 12:2023.09.16 12:20

Page 13: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

03.0603.03

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01.03

02.02

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02.04

01.06

01.01

02.08

Bild 1: Baugruppen der Haupt-Stückliste des Projekts Schraubstock

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.2 Kommunikationsmittel

34

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Page 14: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

Teileliste

Stck. Bennenung Norm-/Kurzbezeichnung MaterialPos.

1 BG A Ständer01

1 fester Backen 2016 - 235.1 - 01 St01.01

2 Zylinderkopfschraube DIN 6912 - M5 x 30 Stahl, weich01.02

1 Grundplatte 2016 - 235.1 - 03 St01.03

2 Zylinderkopfschraube DIN 6912 - M5 x 20 Stahl, weich01.04

2 Zylinderstift ISO 8734 - 4 x 16 - A Stahl01.05

1 Spannbacken 2016 - 235.1 - 06 St01.06

1 BG B Schlitten02

1 beweglicher Backen 2016 - 235.2 - 01 St02.01

1 Führungsschiene links 2016 - 235.2 - 02 St02.02

1 Führungsschiene rechts 2016 - 235.2 - 03 St02.03

1 Spannbacken 2016 - 235.2 - 04 St02.04

1 Justierstange 2016 - 235.2 - 05 St02.05

4 Unterlegscheiben mit Fase

Sechskantmuttern, Typ 1– Produktklasse A und B

ISO 7090 - 8 - 140 HV Edelstahl02.06

4 ISO 4032 - M8 Edelstahl, 440C02.07

2 Innensechskantschraube SO 4762 - M5 x 16 Edelstahl, 440C

Edelstahl,austenitisch

02.08

2 Senkkopfschrauben mit Schlitz

Spiral-Spannstifte, mit Schlitz,leichte Ausführung

ISO 4379 - 12 x 16 x 15 Zylindergleitlager Kupferlegierung

BG C Antrieb

ISO 2009 - M5 x 16 Edelstahl, 440C02.09

4 ISO 13337 - 3 x 2002.10

202.11

Getriebespindel 2016 - 235.3 - 01 St103.01

Spindelkopf 2016 - 235.3 - 02 St103.02

ISO 7090 - 12 - 140 HV Unterlegscheiben mit Fase Edelstahl203.03

Knebel 2016 - 235.3 - 04 St103.04

ISO 4762 - M5 x 16 Innensechskantschraube

Zylinderstifte aus gehärte-tem Martensit-Edelstahl(Passstifte)

Edelstahl, 440C203.05

Innensechskantschraube ISO 4762- M5 x 30 Edelstahl, 440C204

Getriebemutter 2016 - 235.5 St105

ISO 8734 - 4 x 22 - A Stahl103.06

103

Schriftfeld nach DIN ISO 7200

Einheit derZählgröße,hier Stück.Menge, Anzahl

der Einzelteilepro Position.

Bennenung, Namefür den

Gegenstand.Bezeichnung des Gegenstandes, der

hier mit einer Sachnummer versehen ist.Es handelt sich um ein Fertigungsteil

oder um ein Fremdteil.

Angabe des Materials,aus dem ein

Gegenstand besteht.

Bezeichnung desGegenstandes, hier

handelt es sich um einNormteil, das mit seiner

Kurzbezeichnungangegeben ist.

Positions-nummer

Seite 49

Bild 1: Inhalt der Datenfelder einer Stückliste

1. Grundlagen der technischen Kommunikation

1.2 Kommunikationsmittel

35

TK-MB-Kap1.indd 35TK-MB-Kap1.indd 35 23.09.16 12:2023.09.16 12:20

Page 15: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

86

Arbeitsschritte beim Darstellen eines Werkstücks in 3 Ansichten der rechtwinkligen Parallelprojektion (Drei-Tafel-Projektion)

Werkstückform erfassen.

Platzbedarf für die Darstellungin Ansichten ermitteln.

Abbildungsmaßstab festlegen.

Hauptansicht festlegen,diese wird als Vorderansicht gezeichnet.

Zuordnung der weiteren Ansichten entsprechendder Projektionsmethode vornehmen.

Achsenkreuz zeichnen.

Vorderansicht in die Projektionsebeneder Vorderansicht einzeichnen.

Alle Eckpunkte der Vorderansicht mitProjektionsstrahlen, die senkrecht zu den

Projektionsachsen verlaufen, in die Projektions-ebene der Draufsicht übertragen.

Draufsicht unter Berücksichtigung desTiefenmaßes zeichnen.

Projektionsebene der Draufansicht

Tief

enmaß

9(12) 10(11)

6(7)

2(3)

11(3)

10(7)

6(2)14(1)

13(4) 12

98

5

1(4)

5(8)

14(13)

Projektionsebene der Vorderansicht

Achsenkreuz fest-legen, es stellt dieBerührungslinie derProjektionsebenendar.

9(12) 10(11)

6(7)

2(3)1(4)

5(8)

14(13)

11

1012

13

144

1

2

6

79

8 3

5

Zur Veranschaulichung sind die Eckpunkte der Begrenzungsflächen mitZiffern bezeichnet. In Ansicht verdeckt (hinten) liegende Punkte sindin Klammern gesetzt.

a

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.2 Darstellung in Ansichten

TK-MB-Kap2.indd 86TK-MB-Kap2.indd 86 23.09.16 12:2223.09.16 12:22

Page 16: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

87

10(11) 12(11) 9(10)

8(7) 5(6)

1(2)4(3)

1314

9(12)

12

5(8)

14(13)

1(4)

13(4)

14(1)

6(7)

2(3)

11(3)

10(7)

6(2)5

89

10(11)9(12)

12

5(8)

14(13)

1(4)

13(4)

14(1)

6(7)

2(3)

11(3)

10(7)

6(2)5

89

Projektionsebene der Seiten-ansicht von links

10(11)9(12)

12

5(8)

14(13)

1(4)

13(4)

14(1)

6(7)

2(3)

11(3)

10(7)

6(2)5

89

Spiegelachse für Projektionslinien

45}

Spiegelachse unter einem Winkel von 45° aus-gehend vom Achsenschnittpunkt einzeichnen.

Ausgehend von allen Punkten der DraufsichtProjektionslinien im Winkel von 90° zur senk-

rechten Achse des Achsenkreuzes bis zurSpiegelachse zeichnen.

Projektionslinien von den Schnittpunkten aufder Spiegelachse ausgehend senkrecht nach

oben in die Projektionsebene der Seitenansichtzeichnen.

Ausgehend von allen Punkten der VorderansichtProjektionslinien waagerecht in die Projektions-

ebene der Seitenansicht zeichnen.

Den Schnittpunkten des so entstandenenLiniennetzes kann man durch Verfolgen derProjektionslinien die Bildpunkte der Seiten-

ansicht zuordnen.

Körperkanten einzeichnen und zum Schlussalle Projektionslinien und auch das

Achsenkreuz ausradieren.

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.2 Darstellung in Ansichten

TK-MB-Kap2.indd 87TK-MB-Kap2.indd 87 23.09.16 12:2223.09.16 12:22

Page 17: Technische Kommunikation Metallbau und Fertigungstechnik ... · Ziedorn, Detlef Industriemeister Metall Berlin ... Kenntnisse des Technischen Zeichnens Technisches Zeichnen, Normen

90

C B

D

A

A (1:1) D (1:1)

B (1:1)

C (1:1) E (1:1)

E

Teil 01.01, fester Backen

Bild 2: Anwendung der Pfeilmethode

E

C

A

D

B

Hauptansicht

Bild 1: Kennzeichnung der Ansichten

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.2 Darstellung in Ansichten

Auswahl der Ansichten

Auch hier gilt:

� Die aussagefähigste Ansicht eines Gegenstandes soll un-ter Berücksichtigung seiner Gebrauchs-, Fertigungs- oder Einbaulage als Hauptansicht (Vorderansicht) ausgewählt werden.

� Die Zahl der Ansichten (mögliche Schnittdarstellungen ⇒ Seite 88 eingeschlossen) soll auf das erforderliche Maß beschränkt bleiben.

� Unnötige Wiederholung von Details vermeiden.

� Die Darstellung von verdeckten Kanten und Umrissen soll möglichst nicht erforderlich werden.

Pfeilmethode

In vielen Fällen erweist es sich als Vorteil, wenn man sich nicht an die strengen Darstellungsregeln der Projektions-methode 1 oder 3 halten muss.

DIN ISO 128-30 (2002-05) erhebt die Pfeilmethode sogar zur bevorzugten Methode für die Anordnung der Ansichten von Werkstücken in technischen Zeichnungen.

Wählt man die Pfeilmethode für die Darstellung des Werk-stücks aus, so besteht die Möglichkeit die einzelnen An-sichten unabhängig voneinander auf der Zeichenfl äche anzuordnen.

Damit die Zeichnung dennoch verständlich bleibt, wird jede Ansicht, ausgenommen die Hauptansicht, in Übereinstim-mung mit Bild 1 durch Buchstaben gekennzeichnet. Man benutzt die Anfangsbuchstaben des Alphabets. Zusammen mit Pfeilen geben sie in der Hauptansicht die Betrachtungs-richtung für die anderen Ansichten an. Die Buchstaben ste-hen oberhalb oder rechts von der Pfeillinie.

Die gleichen Buchstaben werden zur Kennzeichnung der Ansichten oberhalb der Darstellung eingetragen. Sie müs-sen in der üblichen Leserichtung der Zeichnung gelesen werden können. (Bild 2) Die Größe der Buchstaben muss um den Faktor 2 größer sein als die der normalen Schrift in der Zeichnung.

Für diese Art der Anordnung der Ansichten wurde kein gra-fi sches Symbol festgelegt.

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107

œ52

œ8

œ60

œ80œ10

œ110

œ150œ120

œ4

œ50

œ60

œœœœœœ323222322

Bild 1: Regeln für die Eintragung von Durchmessermaßen

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.3 Grundlagen der Maßeintragung

� Zur Kennzeichnung eines Maßes als Durchmesser steht immer das Zeichen „ø“ vor der Maßzahl.

� Das Durchmesserzeichen wird sowohl in den Fällen an-gewendet, wo die Kreisform des zu bemaßenden Forme-lements in der Ansicht sichtbar ist, als auch dann, wenn nur die Projektion der Kreisform als Linie z.B. bei einer umlaufenden Körperkante zu sehen ist.

� Durchmessermaße können abhängig von der Größe der Kreisform entweder innerhalb oder außerhalb des Krei-ses eingetragen werden.

� Mittellinien können für die Maßeintragung unterbrochen werden, das Achsenkreuz muss aber erhalten bleiben.

� Die Maßlinie einer Durchmessereintragung darf nicht mit den Mittellinien der Kreisform zusammenfallen.

Regeln für die Eintragung von Durchmessermaßen

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139

Durch das Werkstück legt manzwei gedachte Schnittebenen,die im Winkel von 90° zueinander-stehen. Das dadurch abgegrenzteViertel des Werkstücks wird ge-danklich herausgeschnitten.Die dadurch entstandene Schnitt-fläche wird in die Zeichnungs-ebene gedreht.

Links inAnsicht

Rechts imSchnitt

Werkstücke mit prismatischer Grundform

Werkstücke mit zylindrischer Grundform

Bild 1: Halbschnitt entlang einer senkrechten Symmetrieachse

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.5 Schnittdarstellungen

Symmetrische Werkstücke dürfen zur Hälfte als Ansicht und zur Hälfte als Schnitt dargestellt werden. Beim Halbschnitt denkt man sich zwei Schnittebenen durch das Werkstück gelegt. Sie stehen im rechten Winkel zueinander und ihre Schnittlinie liegt genau auf der Symmetrieachse des Werk-stücks. Das von den Schnittebenen eingeschlossenen Vier-tel denkt man sich herausgeschnitten. Nach der rechtwink-

ligen Parallelprojektion erscheint auf der Zeichenebene die linke Seite des Werkstücks in Ansichtsdarstellung, die rech-te Seite als Schnittdarstellung. Die Mittellinie trennt die bei-den Ansichtsteile. Liegt eine Körperkante in der Projektion genau auf dieser Trennlinie, so wird sie mit breiter Volllinie gezeichnet. Der Schnittverlauf wird nicht gekennzeichnet. Verdeckte Kanten werden nicht dargestellt.

2.5.2 Halbschnitt

Symmetrieachse senkrecht

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140

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.5 Schnittdarstellungen

56

œ47 œ39

œ80œ69

2*45}

49

9

2*45}

Maße äußererKonturen auf derAnsichtsseiteanordnen

Über der Mittelliniein Ansicht

Unter der Mittellinieim Schnitt

Außenmaße vonsichtbarer Kantezu sichtbarerKante eintragen

Maße innerer Konturenauf der Schnittseiteanordnen

Innenmaße mit Maß-hilfslinien nur an derSchnittstelle eintragen

Maßordnung bei Halbschnittenmit waagerechter Symmetrieachse

Bild 1: Halbschnitt entlang einer waagrechten Symmetrieachse

Die Grundform rotationssymmetrischer Werkstücke wird hauptsächlich durch Drehen hergestellt. Dabei ist die Fer-tigungslage waagerecht. Die Darstellung dieser Teile im Halbschnitt ist zweckmäßig, weil damit äußere und inne-re Teilformen sichtbar gemacht und somit bemaßt werden können, ohne dass eine zusätzliche Ansicht benötigt wird. Nach der rechtwinkligen Parallelprojektion erscheint auf

der Zeichenebene die über der Symmetrieachse liegende Seite des Werkstücks in Ansichtsdarstellung, die darunter liegende Seite als Schnittdarstellung. Die Mittellinie trennt die beiden Ansichtsteile. Auch hier werden Körperkanten, die in der Projektion genau auf dieser Trennlinie liegen, mit breiter Volllinie gezeichnet. Verdeckte Kanten werden ebenfalls nicht dargestellt.

Symmetrieachse waagerecht

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141

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.5 Schnittdarstellungen

2A4

NameF. Köhler03.04.2011

Norm

Kontrolliert

Gerechnet

Datum NameÄnderungenStatus

Datum

Achse

Lösungsvorschlag

Werkstoff: E295BSZ RadebergFachbereich Metall

Allgemeintoleranzen

DIN ISO

2768-mK

M 1:1 (5:1)

2xDIN332-1-1A2,5/5,3

-0,2-0,1

Z ( 5 : 1 )

Y ( 5 : 1 )

M16

x1,5

œ25

k6

œ39

-0,2

œ25

h6

œ25

h12

œ33

0,05

Z

Y

A Ra 0,60,41

1x45°

1x45°18

2433

4441,3+0,2

1,3 H13

88

1x45°

geschliffen

Ra 0,60,4

geschliffen

0,02 A

0,02 A A

2xDIN 509 - F0,6x0,3

Ra 3,2

z

œ5,3

60}

4,6

œ2,5

0,3

8°15

°

2,5

R0,6

Bild 1: Ausbrüche

(1 : 2)

C

C (2 : 1)

17

15

A-A (5:1)

F (1:1)

F

25

1210

R2,5

R2,5

R2,5

R2,5

1710

300

445

7040

4

œ4

R6

50

AA

Bild 2: Ausschnitt aus einem Blechrahmen

250

50

40}

120

295

1400 20

320*

420

2a8

E-E M 1:2E

E

Einschweißen der Mannlöcher 2*

Bild 3: Ausschnitt aus einer Schweißnaht

Bei Teilschnitten führt die gedachte Schnittebene nur in einem abgegrenzten Bereich durch das Werkstück. In einer Ansicht wird nur ein abgegrenzter Bereich geschnitten dar-gestellt. Diese Methode wird immer dann gewählt, wenn innere Konturen, etwa eine Passfedernut, dargestellt und bemaßt werden müssen, für die ein Vollschnitt nicht er-forderlich, zu aufwändig oder nicht zulässig ist. Man unter-scheidet zwei Arten von Teilschnitten, den Ausbruch und den Ausschnitt.

2.5.3 Teilschnitt

Ausschnitt

Bei einem Ausschnitt wird die gedachte Schnittebene nur durch einen Teilbereich des Werkstücks gelegt. Schnittverlauf und Blickrichtung werden wie üblich gekennzeichnet. Der geschnittene Teilbereich wird als Schnitt herausgezeichnet, ohne dass die dazugehörige Ansicht auch dargestellt wird. Begrenzungslinien für die Schnittfl äche sind nicht erforderlich. In vielen Fällen wird der geschnittene Teilbereich in einem Vergrößerungsmaßstab abgebildet, um Einzelheiten sichtbar zu machen. Anwendung vorzugsweise bei gefügten Teilen.

Ausbruch

Bei einem Ausbruch wird ein eingegrenzter Teilbereich ei-ner Ansicht im Schnitt gezeichnet. In diesem Teilbereich werden innere Konturen sichtbar gemacht, Schnittfl ächen schraffi ert und es können Maße eingetragen werden. Die vorher verdeckten Körperkanten sind ja jetzt sichtbar ge-worden. Diese Teilbereiche werden mittels schmalen Frei-handlinien eingegrenzt. Der Schnittverlauf wird nicht be-sonders gekennzeichnet.

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142

1 2 3 4 5 6

1 32 4 5 6

A

B

C

D

A

B

C

D

2A3

NameF. Köhler17.04.2009

17.04.2009

NameDatumÄnderungen

Norm

Datum

Kupplungsteil

2009.04.250

131

4

2

Werkstoff: S235JRG2Bewertungsgruppe: DIN EN ISO 5817 - BArbeitsposition: ISO 6947 - PBZusatzwerkstoff: ISO 2560 - E 38 0 RC 11Nachbehandlung: spannungsarm geglühtPrüfung: 100% US-geprüft

in die Schnittebene hineingedrehtum 45° versetzt dargestellt

111

111

a4a4

111 a4a4

a4a4

111

111

a4a4

111

a4a4

111a4a4

111a4

s4

a4a4

111a4a4

s4

s4

a4111

AA-A ( 1 : 2,5 )

3

6

5A

Bild 1: Schnitt durch die Rippen

BB-B

B

Bild 3: Schnitt durch Normteile in einer Stahlbauzeichnung

Wälzlager-ringe desgleichenLagers er-halten diegleicheSchraffur

Wälzkörper,Normteil

Zylinderschraube,Normteil

Sechskant-mutter,Normteil

Passfeder,Normteil

Welle,in Längsrichtungabgebildet, ohne Hohlraum

Scheibe,Normteil

Bild 4: Schnitt durch Normteile einer Maschinenbaugruppe

Bild 2: Bohrung in die Schnittebene gedreht

2. Technische Darstellung von Werkstücken

2.5 Schnittdarstellungen

2.5.4 Besondere Schnittdarstellungen

Werkstücke mit Rippen

Rippen und Aussteifungen werden zum Zweck der Erhö-hung der Steifi gkeit von Konstruktionen beispielsweise bei Guss- und Stahlbauteilen angewendet. Sie werden, obwohl sie in der Schnittebene liegend, nicht geschnitten dargestellt.

In die Schnittebene hinein gedrehte Elemente

Wenn in rotationssymmetrischen Teilen Formelemente gleichmäßig angeordnet sind, deren Darstellung im Schnitt erforderlich ist, sie aber nicht in der gedachten Schnitt-ebene liegen, so dürfen sie in die Schnittebene gedreht werden. Eine zusätzliche Kennzeichnung ist nicht erfor-derlich. Es ist aber üblich, die tatsächliche Lage dieser For-melemente außerhalb der Schnittebene, z.B. durch einen Grundriss, anzugeben.

Teile, die nicht geschnitten dargestellt werden

Normteile, die in Längsrichtung der Schnittebene liegen und keine Hohlräume oder verdeckte Einschnitte haben, wie z.B. Schrauben, Stifte, Niete, Keile, Passfedern, Wellen, Achsen usw. sowie massive Elemente eines Werkstücks, die sich von der Grundform des Werkstücks abheben, wie z.B. Rippen, Speichen, Stege … werden in einer Schnitt-ansicht nicht geschnitten dargestellt, d.h. sie erhalten kei-nerlei Schraffur, obwohl sie in der Schnittebene liegen. Bei Wellen und Achsen können wiederum Ausbrüche ge-zeichnet werden, um eingebaute Verbindungsteile oder in-nen liegende Formelemente sichtbar zu machen. Diese zu den Ausbrüchen gehörenden Schnittfl ächen müssen dannnatürlich eine Schraffur erhalten.

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195

4. Arbeitspläne

4.2 Fertigungsplanung

Bild 1: Sturmhaken mit Haltewinkeln

36

75 2

02

01

81

4

8

œ16

Löcher für Schrauben

M6 (nach DIN EN 20273-mittel)

Material: Bl4 - S260 NC

DIN EN 10149

24

R26

Bild 2: Maßskizze des Haltewinkels

A

1 2 3 4

B

C

D

E

FVerlag Europa

Lehrmittel

MetallbautechnikAbteilung Techn.Referenz Dokumentenart Dokumentenstatus

ZeichungsnummerTitel, zusätzlicher TitelErstellt durchEigentümer

Genehmigt von Änd. Ausgabedatum Spr. Blatt

F.Köhler Einzelteilzeichnung freigegeben

2005 - 247.3

A 2005-08-29 dt 3/5

F.KöhlerHaltewinkel

40 36

75

R ?

3* für Schrauben M6

Allgemeintoleranzen DIN 2768-m

Haltewinkel Bl 4*40* -S260NC

2020

1814

8

œ16

24

R26

Bild 3: Einzelteilzeichnung

4.2.3 Fertigungsplanung für ein Biegeteil

Auftrag

Fertigung von Haltewinkeln

Bei der Rekonstruktion eines denkmalgeschützten Bauwer-kes fallen auch Schlosserarbeiten an. So erhält ein Metall-baubetrieb den Auftrag zur handwerklichen Fertigung von Sturmhaken mit Haltewinkeln zur Sicherung von schweren Türen. Bestellt wurden 130 Stück. Der Werkstattleiter gibt den Auftrag zur Fertigung der Haltewinkel an zwei Auszubil-dende zur eigenverantwortlichen Planung und Ausführung.

Aufnehmen der Maße

Von einer noch intakten Baugruppe wurden die Maße ge-nommen. Danach fertigten die Azubi folgende Maßskizze an.

� Arbeitsschritte beim Anfertigen einer Skizze⇐ ab Seite 58.

Anfertigen einer Einzelteilzeichnung

Grundlage für die Anfertigung einer Einzelteilzeichnung ist die Maßskizze.

Ausgehend von dieser Skizze wird das Werkstück in einem geeigneten Maßstab ⇐ Seite 52 auf dem dafür geeigneten Blattformat ⇐ Seite 45 in den erforderlichen Ansichten ⇐ Seite 83 und der notwendigen Maßeintragung ⇐ ab Sei-

te 100 exakt dargestellt.

Aus der Einzelteilzeichnung sind Form und Größe des Biegeteiles sowie Angaben zu Maßtoleranzen und Oberfl ä-chenbeschaffenheit zu entnehmen.

Biegeteile können leichter angerissen und zugeschnitten werden, wenn sie in dem Zustand dargestellt werden, den sie vor der Verformung hatten. ⇒ Seite 175

Man bezeichnet eine solche Darstellung, die aus der Einzel-teilzeichnung abgeleitet wird oder bereits Bestandteil einer solchen Zeichnung ist, als Zuschnittszeichnung oder auch als Abwicklung.

Eine solche Zeichnung enthält außer der Darstellung der Werkstückkontur des Biegeteils vor der Verformung die ein-gezeichneten Mitten der Biegerundungen, die Biegelinien. Ebenso ist es üblich, Beginn und Ende des gebogenen Bereiches mit schmalen Volllinien zu kennzeichnen, dieBiegezone.

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196

4. Arbeitspläne

4.2 Fertigungsplanung

1 2

3

5 6 7

4

Bügelsäge

Ablängen

Blech-streifen

Feilen derRundung imSchraubstock

Hammer

Holzbeilage(Biegeholz)

Biegen mitHolzbeilageim Schraub-stock

Bohren derLöcher œ6,6

Bohrenœ16

Teilentgraten

Feile

Anreißen undkörnen

Bild 2: Arbeitsschritte bei der Herstellung des Haltewinkels

A

1 2 3 4

B

C

D

E

FVerlag Europa

Lehrmittel

MetallbautechnikAbteilung Techn.Referenz Dokumentenart Dokumentenstatus

ZeichungsnummerTitel, zusätzlicher TitelErstellt durchEigentümer

Genehmigt von Änd. Ausgabedatum Spr. Blatt

F.Köhler Zuschnittzeichnung freigegeben

2005-247.4

A 2005-08-29 dt 4/5

F.KöhlerHaltewinkelZuschnitt

67=l1-v/2 vBiegelinie

Biegezone

248

œ16

3*œ6,6

R26

14 20 20 18

71

gestreckte Länge = 103

l1=75-v/2

Bild 1: Zuschnittzeichnung

Bestimmende der Maße

Gestreckte Länge

Sie wird ermittelt, indem man die Summe aller Außenmaße bildet. In dem Fall sind die beiden Schenkellängen 75 mm und 36 mm zu addieren. Davon zieht man für jede

Biegestelle den Ausgleichswert v ab. Der Ausgleichswert berücksichtigt, dass sich die neutrale Faser beim Biegen aus der Mittellage verschiebt.

Die Größe des Ausgleichswertes ist abhängig von:

� der Blechdicke s

� dem Biegeradius R

� dem Biegewinkel.

Angaben zu Ausgleichswerten fi ndet man in Tabellen büchern.

Beachten Sie, dass die kleinstzulässigen Biegeradien werkstoffabhängig sind. Bei der Bestimmung des Biege-winkels sollte der Unterschied zwischen Öffnungs winkel und Biegewinkel beachtet werden.

Für den Haltewinkel liest man ab:

Für den Werkstoff S260NC bei einer Blechdicke von 4 mm einen kleinstzulässigen Biegeradius von 6 mm.

Bei Anwendung dieses Biegeradius weist die Tabelle einen Ausgleichswert von v = 8,26 aus. Damit wird die gestreckte Länge.

L = 75 mm + 36 mm – 8,26 mm = 102,7 mm ≈ 103 mm.

Abstand bis zur Biegelinie

ö1 = 75 mm – 12

· 8,26 mm = 70,87 mm ≈ 71 mm

Diese beiden Maße, gestreckte Länge und Abstand bis zur Biegelinie, werden als Anreißmaße in die Zuschnittzeichnung eingetragen. (Bild 1)

Vorüberlegungen zur Fertigung

Biegelinien sollen auf dem Blech mit einer Messingreißnadel oder mit Bleistift angerissen werden, um Kerbwirkungen an der Oberfl äche zu vermeiden. Aus dem gleichen Grund soll möglichst auf der Innenseite der Biegungen angerissen werden.

Wenn das Biegeteil mehrere Biegestellen aufweist, ist die Reihenfolge der Abkantungen vorauszuplanen. Andernfalls kann es vorkommen, dass sich einige Kantungen in der Folge nicht ausführen lassen. Welche Biegefolge gewählt wird, ist natürlich auch von den zur Verfügung stehenden Werkzeugen, Vorrichtungen und Maschinen abhängig.

L = a + b + c + … – v1 – v2 – …

ö1 = a – 12

· v

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197

4. Arbeitspläne

4.2 Fertigungsplanung

Fertigbohren der Bohrung ø16,Ausspannen und Entgraten.

Verlag Europa Lehrmittel

Auftrags-Nr.: … Erstellt: Termin:

Bezeichnung des Auftrags: … Bearbeiter:

Lfd. Nr.

Halbzeug:

AG-Nr. Arbeitsvorgang Werkzeuge/Spannmittel Prüfmittel

1. Rohlänge ermitteln. Zuschnittzeichnung

Stahlmaßstab

Stahlmaßstab

AnschlagwinkelReißnadel

2. Rohlänge anreißen mit 2 mmFertigungszugabe.

3. Ablängen Handbügelsäge

Feile4. Entgraten

5. Zuschnitt mit Biegelinie anreißen undkörnen, einschließlich Bohrungen mitKontrollkörnungen.

Anschlagwinkel, Körner,Anreißzirkel, Anreißplatte

Radienlehre

Anschlagwinkel

Sichtprüfung

6. Rohling im Schraubstock spannen,Radius 26 feilen.

Schraubstock, Schrupp- undSchlichtfeile

7. Biegen mit Hartholzbeilageim Schraubstock.

Schraubstock, Biegeklotz,Bankhammer

Anschlagwinkel,Stahlmaßstab

Stück Benennung

01 130

Zeichn.-Nr.

Stückzahl:

Pos Werkstoff Lager-Nr.

Arbeitsplan

Haltewinkel 2005-247-3 S260NC

2005-09-10 sofort

F.Köhler

Bl 4 × 40 × 500 2

8. Werkstück spannen imMaschinenschraubstock.

Maschinenschraubstock

9. Bohren der Schraubenlöcher ø6,6Ausspannen, beidseitig Entgraten.

Spiralbohrer ø6,6StänderbohrmaschineKegelsenker

10. Werkstück erneut spannen mit Hartholz-unterlage im Maschinenschraubstock.

MaschinenschraubstockHartholzunterlage

Sichtprüfung

Sichtprüfung

Messschieber

11. Vorbohren der Bohrung ø16. Spiralbohrer ø6,6Ständerbohrmaschine

12. Werkzeugwechsel Spiralbohrer ø16

13. Spiralbohrer ø16Kegelsenker

14. Entgraten, SäubernMaßkontrolle.

StahlmaßstabMessschieberAnschlagwinkel

Datum: 12.09.05 Geprüft: K.Wermuth

Bild 1: Arbeitsplan für die Fertigung des Biegeteils „Haltewinkel”

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214

5. Pneumatische Schaltpläne

5.5 Schaltplanaufbau und Beschriftung

–BG1–MM1

–BG1 2

1 3

Ventildarstellung am ZylinderVentildarstellung am Zylinder

Ventildarstellung im SchaltplanVentildarstellung im Schaltplan

Markierungsstrich

Betätigung (Zylinder)

Betriebsmittelkennzeichnung in Schaltplänen der Steuerungstechnik nach DIN EN 81346

Ziele:

� Einheitlichkeit (gilt für alle technischen Systeme –mechanische, hydraulische, pneumatische, elektronische)� Umfassung des gesamten Lebenszyklus eines Systems� Ermöglichung eines modularen Prozessaufbaus durch Einbeziehung vorhandener Anlagenteile

Referenzkennzeichen:

� Eindeutiger Name des Objektes im Gesamtsystem.� Betrachtungsweise des Objektes als Vorzeichen.� Art des Bauteils ist erkennbar, Einbauort und Funktion können benannt werden.

Beispiel für eine Bauteilbezeichnungim Schaltplan:

KB Komponente (Bauteil) KB Komponente (Bauteil)

AZ Wartungseinheit MM Pneumatikzylinder, Pneumatikmotor

BG Näherungsschalter, Endschalter PG Anzeigeinstrument, z. B. Manometer

BP Druckschalter QM Wegeventil, Schnellentlüftungsventil

GQ Druckluftquelle, Kompressor Q Druckreduzierventil

GS Druckluftöler RP Schalldämpfer

HQ Filter RZ Drossel-Rückschlag-Ventil

KH Signalverknüpfungsglieder z.B. UND, ODER SJ handbetätigtes Ventil (pneumat. Signalgeber)

Aspekt (Sichtweise) Hauptklasse Unterklasse Zählnummer

Das Vorzeichen defi niert die Kennbuchstaben als:

– Produkt

+ Einbauort

= Funktion

1. Kennbuchstabe:

Q – Kontrolliertes Schalten oderVariieren eines Energie-, Signal- oder Materialfl usses

2. Kennbuchstabe:

M – Schalten eines um-schlossenen Flusses

Fortlaufende Nummerfür gleichartige Bauteile, z. B. – QM1, – QM2, – QM3, …

Im Schaltplan auf Seite ⇒ 215 steht die Bezeichnung– QM1 für ein druckluftgeschaltetes 5/2-Wegeventil.

4 2

135

14 12–QM1

– Q M 1

Regeln für die Anordnung der Bauteile nachDIN ISO 1219

� Die räumliche Anordnung der Bauteile in der Anlage wird nicht berücksichtigt.

� Bauteile eines Schaltkreises werden von unten nach oben in Richtung des Energiefl usses und von links nach rechts angeordnet.

� Energiequellen werden unten links dargestellt.

� Das 1. Antriebsglied wird oben links dargestellt, jedes weitere Antriebsglied wird fortlaufend jeweils rechts da-neben gezeichnet.

� Bauteile werden in Ausgangsstellung mit Druckbeauf-schlagung dargestellt.

� Bauteile, die durch Antriebe betätigt sind, werden am Antrieb durch einen Markierungsstrich und der Bauteil-kennzeichnung dargestellt.

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215

5. Pneumatische Schaltpläne

5.5 Schaltplanaufbau und Beschriftung

2

1

3

4 2

1 3

2

211

211

5 31

1214

2

1

2

1 3

3

2

31

2

31

AntriebsgliedAntriebsglied

Ventile ohneVentile ohneGruppenzuordnungGruppenzuordnung

StellgliedStellglied

SignalgliederSignalglieder

EnergieverteilungEnergieverteilung

VersorgungsgliederVersorgungsglieder

SteuergliederSteuerglieder

ZusatzgliederZusatzglieder

–BG1

–RZ1

–QM2

–QM1

–KH1

–SJ2

–SJ1

–AZ1–GQ1

–SJ2

–BG1 –BG2

–KH2

–PG1 –PG2

–BG2–MM1

Zeichnerische Darstellung

� Die Steuerleitungen werden nach DIN ISO 1219 als ge-strichelte Linie gezeichnet. Diese Darstellung wird jedoch in der Praxis nicht angewendet, da sie den Schaltplan unübersichtlich gestaltet. Eine pneumatische Steuerung besteht, wie der Name schon sagt, ohnehin überwiegend aus Steuerleitungen. Die einzigen Arbeitsleitungen sind die vom Stellglied (– QM1) zum Antriebsglied (– MM1).

� Ferner muss nicht jede Druckluftversorgung einzeln an die Energieversorgung (– GQ1) gezeichnet werden, da viele Leitungskreuzungen den Schaltplan ebenfalls un-übersichtlich gestalten würden. Man kann deshalb das

Symbol für die Druckluftversorgung auch direkt an den Anschluss des jeweiligen Bauelementes zeichnen.

� Wird die Druckluftversorgung am Wegeventil nicht wei-ter beschriftet, geht man davon aus, dass sie zur Haupt-versorgungsquelle gehört, hier am Beispiel von Ventil

– QM1 dargestellt.

� Am Steuerglied – KH2 darf die „Kugel“ rechts oder links gezeichnet werden, da ein Schaltzeichen nur als Symbol zu sehen ist und nichts über die eigentliche Bauart aus-sagt.

Beispiel für Aufbau und Beschriftung eines Schaltplans

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