trenddokument - 3.2015

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trenddokument td 26 12 66 Ausgabe 03.15 . April/Mai . 6 Euro . www.trenddokument.com Österreich, Frankreich, Niederlande 6 Euro . Schweiz 11,80 Sfr Watch out! Smartwatch – Spielzeug oder Sensation? Genfer Konventionen Auf Neuheitenjagd auf dem Frühlingssalon 40 Aha-Effekt Yamahas Projekt AH A MAY TV-Giganten Neue Technik für perfekte Bilder

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Ausgabe 03.15 . April/Mai . 6 Euro . www.trenddokument.comÖsterreich, Frankreich, Niederlande 6 Euro . Schweiz 11,80 Sfr

Watch out!Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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Genfer Konventionen

Auf Neuheitenjagd auf dem

Frühlingssalon

40

Aha-EffektYamahas Projekt AH A MAY

TV-GigantenNeue Technik für perfekte Bilder

T7 ist der erste Bluetooth-Lautsprecher von Bowers &  Wilkins.

Neben seiner herausragenden Klangperformance überzeugt

er vor allem durch seine hohe Flexibilität. Im portablen T7

treffen aptX Audio Coding Technologie für verlustfreies

Bluetooth- Streaming in echter HiFi-Qualität auf die innova-

tive waben förmige Micro Matrix-Struktur, die wirksam alle

Gehäuse resonanzen reduziert und dem T7 sein einzigartig

transparentes Design verleiht. Dank des leistungsfähigen

Lithium- Ionen-Akkus genießen Sie detailgetreuen Klang mit einer

Spielzeit von bis zu 18  Stunden – zuhause und unterwegs.

Mehr Infos zum neuen T7 auf:

www.gute-anlage.de und www.bowers-wilkins.de

Mobile high fidelity

Mobiler Bluetooth-Lautsprecher

Innovative Micro Matrix-Technologie

NEU im autorisiertenBowers & WilkinsFachhandel

Wem die Stunde schlägt

EDITORIAL . Wem die Stunde schlägt

Ers

te S

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e

Da ist sie nun, Apples Uhr. Oder zumindest bald. Bis April kann sich die Zielgruppe überlegen, ob sie a) min-destens 350 Euro investiert, b) den linken oder wahlwei-

se rechten Arm freihält und c) was sie überhaupt mit dem Display am Armband anfangen will. Denn eines ist sicher – und das gilt für alle Smartwatches: Es sind eben keine Uhren, denn diese würden mehr oder minder nur die Zeit (und das Datum oder die Mondphase) anzeigen, das aber für längere Zeit. Ein vom Form-faktor her ähnliches Gerät mit einem Display und viel Intelligenz an Bord ist aber nur zur Zeitansage viel zu schade.

Nachdem aber nun mit Apple ein wichtiger Markteilnehmer das Thema angegangen hat, ist diese neue Produktkategorie ins Bewusstsein vieler Verbraucher gerückt worden. Das Spaßige: Nahezu jeder hat dazu eine Meinung, aber kaum jemand zukünf-tige Szenarien im Kopf. Da wird über Akkulaufzeiten diskutiert, natürlich über Preise, und letztendlich wird – wie so oft – vergli-chen, denn das können wir am besten. Doch lässt sich der Sinn und Wert eines Produktes mit bekannten Maßstäben messen? Das wird die Zukunft zeigen, denn als die ersten Smartphones anrückten, hätten wir auch nicht gedacht, dass wir damit mal

navigieren, unsere Konten im Griff haben, Taxis per App ordern oder gar unsere täglichen Sportaktivitäten protokollieren.

Darum wagen wir uns in dieser Ausgabe mal schwerpunktmäßig an das Thema heran und versuchen herauszufinden, ob und wel-chem Zweck Smartwatches allgemein dienen könnten. Sie sind zweifellos die zurzeit persönlichsten technischen Gegenstände, sofern wir unter der Haut platzierte RFID-Tags mal ausklam-mern. Sie protokollieren nahezu jede Bewegung, die wir machen, können sogar Körperwerte erfassen und natürlich mit uns kom-munizieren. Klammern wir den Computer mal als Arbeitsgerät aus, dann sind Smartphone und Tablet unser „Second Screen“, beispielsweise beim abendlichen Fernsehprogramm. Die Smart-watch hat dann definitiv das Zeug zum „Third Screen“, den wir mit gut kuratierten Informationen beschicken lassen können. Lassen wir die ersten Szenarien auf uns wirken und reden wir in zwei oder drei Jahren nochmals über Sinn und Unsinn dieser Produkt-kategorie.

Frank Kreif

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td 03.15 . Ausgabe 27

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td trenddokument . 03.15

Erste SeiteWem die Stunde schlägt

Seite 3

Letzte Seite Vorschau/Impressum

Seite 76

HousesitterWithings Home

Seite 8

Stand der DingeLautsprecher Teufel Definion 3

Seite 9

Radio mit VorzügenRevo Supersignal

Seite 10

Birne mit BeatSengled Pulse

Seite 11

In dieserAusgabe

22

Watch out!Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

Seite 12

td meets architectureGegenwart und Zukunft

Seite 20

PanoramablickThe Principal Madrid Hotel

Seite 22

VerwandlungDas Sir Albert Hotel in Amsterdam

Seite 24

Aha-EffektYamahas Projekt AH A MAY

Seite 26

Living Next Door ToMoree Alice

Seite 28

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36Willkommen im NetzMobile World Congress 2015

Seite 30

Perfekte WelleFunkwellen steuern das schlaue Zuhause

Seite 32

FamilienwechselNokia Lumia 535

Seite 35

Bild ab!Neuigkeiten aus dem Land des Lächelns

Seite 36

Stern-PaparazzoNikon CoolPix P900

Seite 38

Mit der Zeit fahrenTomTom Go 5000

Seite 39

2632

www.trenddokument.com

NEUHEIT

STREAM 93IDAB+ I INTERNET(WLAN/LAN) I UKW I USB 299 €

KLANGWUNDER

NEUHEIT BLUETUNE 200DAB+ I UKW I CD I SD I USB I AUFNAHME AUF SD+USB 499 €

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td 03.15 . Ausgabe 27

Inha

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td trenddokument . 03.15

Genfer KonventionenAuf Neuheitenjagd auf dem Frühlingssalon

Seite 40

Shrink to fitAudi Q3 und RS Q3

Seite 46

Thors HammerVolvo XC 90

Seite 48

Die RasselbandeBMW M3 und M4. Performance pur.

Seite 52

Alternatives EndeMercedes Benz CLA Shooting Break

Seite 56

In dieserAusgabe

62

Brillante BeschallungSonab 9 Lautsprechersystem für

Stromleisten

Seite 60

Head MonsterMonster DNA Pro 2.0

Seite 62

SoundlichtskulpturXounts – mehr als nur Musik

Seite 64

TV-Giganten im FarbenrauschNeue Technik für perfekte Bilder

Seite 66

Swiss MadePiega – Manufaktur mit Seeblick

Seite 72

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52 77Die Besten der BestenDie ausgezeichneten Produkte des

PLUS X AWARD

Seite 77

66

72

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JUST IN . Withings Home

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bekommt man die letzten 24 Stunden im Schnelldurch-lauf präsentiert. Wer längere Zeiträume im Blick behalten will, kann den optionalen Cloud-Dienst nutzen, der bis zu 7 bzw. 30 Tage Aufzeichnung ermöglicht.

Im Test überzeugte die Home mit unkomplizierter Inbetriebnah-me, höchster Zuverlässigkeit und einfachster Bedienung. Das Mi-krofon ist überaus sensibel, und die 5-Megapixel-Kamera liefert bei Tag brillante, bei Nacht immer noch gut auswertbare Bilder. Wer die Home zur Überwachung des Nachwuchses einsetzt, kann ein Nachtlicht in verschiedenen Farben anwählen, Musik abspie-len und sogar Sprachnachrichten in den Raum schicken.

Withings geht mit größter Konsequenz das Internet der Dinge an. Neben vernetzten Waagen, die es seit 2009 gibt, bietet das Unter-nehmen eine Babywaage, einen Fitnesstracker, einen Blutdruck-messer, ein cleveres Nachtlicht mit Schlafanalyse und die Smart-watch Activité an, mehr darüber an anderer Stelle in diesem Heft. Der jüngste Neuzugang im Portfolio ist die Überwachungskamera. Home bietet Bilder in HD-Qualität, reagiert auf Bewegungen und Geräusche und überwacht die Raumluftqualität. Das Beste an der eleganten, auf einem magnetischen Fuß leicht zu platzierenden Kamera ist aber das elegante Gehäuse im Holzlook, das sich im Gegensatz zur Flut an Wettbewerbern endlich mal harmonisch in den Wohnraum integriert. Die zugehörige App ist schick und schnell und bietet unkomplizierten Zugriff auf das aktuelle Bild bzw. aufgezeichnete Ereignisse. Mit einem weiteren Fingertipp

Withings Home

Überwachungskamera mit Geräusch- und Bewegungser-

kennung, Luftgütesensor, 5 Megapxel, 135° Weitwinkel

ca. 200 Euro

www.withings.com

HousesitterWithings Home

Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller

Überwachungskameras gibt es wie Sand am Meer, Home von

Withings ist anders. Eleganter, intelligenter und irgendwie

vertrauenswürdig.

JUST IN . Lautsprecher Teufel Definion 3

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Stand der DingeLautsprecher Teufel Definion 3

Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller

Lautsprecher aus der Hauptstadt, das kann

nur Lautsprecher Teufel sein. Das jüngste

Modell der Berliner hört auf den Namen

Definion 3 und ist so etwas wie die goldene

Mitte zwischen Preis und Leistung.

Wenn im Lexikon zum Eintrag Lautsprecher ein Bild passt, dann sind es diese: Schlanke Säulen mit technologisch ausgefeilter Bestückung und dennoch einem ausgezeichneten Verhältnis zwischen Preis und Leistung. Die Definion 3 ist der kleine Bru-der der Nummer 5, die Speerspitze im Stereoprogramm von

Lautsprecher Teufel. Von dieser hat die 3er die exzellenten, koaxialen Hoch-Mitteltöner mit Flachmembran geerbt, die für die präzise, räumliche Abbildung verantwortlich sind. Unter der Hightech-Membrane kümmern sich je Exemplar drei Bässe mit 16 Zentimetern Durchmesser darum, dass auch das akustische Fundament stimmig ist. Ein elegantes Gehäuse, mit gerundeter Front und sich nach hinten verjüngend, macht einerseits optisch „einen schlanken Fuß“ und vermeidet andererseits so schon konstruktiv stehende Wellen im Inneren. Aufwändig verstrebt, bewahrt die Box so auch bei dynamischen Attacken stoische Ruhe.

Angesichts des moderaten Preises von 1.800 Euro für ein Pär-chen bleibt da eigentlich nur noch die Frage nach der Ausfüh-rung: Zur Wahl stehen ein schlicht-zeitloses, ganzheitliches Anthrazit oder eine – wie wir finden – sehr elegante Variante mit weißer Schallwand.

Lautsprecher Teufel Definion 3

Standlautsprecher, Koaxial Mittel-Hochtonchassis.

3 Basschassis

ca. 1.800 Euro Paarpreis

www.teufel.de

JUST IN . Revo Supersignal

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Revo Supersignal

DAB-Radio, FM,

Bluetooth, Aux-Eingang

ca. 300 Euro

www.universeaudio.de

Radio mit VorzügenRevo Supersignal

Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller

Die Einfachheit, neudeutsch Simplicity von Radios macht diese

für viele Menschen zur ersten Wahl, wenn es um unkomplizierten

Musikgenuss geht. Warum dann nicht gleich ein Modell, das

unkompliziert mehr kann?

Seit dem Erfolg von Tivoli Audio haben sich viele am Thema Radio versucht – mit mehr oder weni-ger Erfolg. Nun kommt mit Revo ein britischer Hersteller, dessen Modell Supersignal nichts falsch und vieles richtig macht. Das Hochformat lässt genug Platz für einen Lautsprecher, den man sich anhören kann, ein DAB-Tuner, der kein abgeschlossenes Studium zur Bedienung erfor-dert, garantiert das Programm. Als Fallback-Lö-sung steht auch noch UKW zur Verfügung, und um die mediale Flut zu komplettieren, besitzt das Revo einen Aux-Eingang und einen Bluetooth-Empfänger. So gelangt dann auch die Bibliothek

vom Smartphone aufs Radio oder eben Spotify, Napster oder WiMP, was auch immer der favori-sierte Musikdienst sein mag.

Qualitativ macht das Supersignal einen tadel-losen Eindruck, die Bedienelemente sind nicht nur schlüssig angeordnet, sondern auch gut di-mensioniert, allen voran der unmissverständli-che Lautstärkeregler auf der Oberseite. Zum Lieferumfang gehört auch noch eine Fernbe-dienung, die haptisch wie optisch mancher High-End-Komponenten gut zu Gesicht stehen würde.

JUST IN . Sengled Pulse

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Sengled Pulse

LED-Leuchte mit integrierten Bluetooth-Lautsprechern von

JBL. Einzeln oder als Stereopaar einsetzbar, 600 Lumen

ca. 180 Euro

www.sengled.com

Birne mit BeatSengled Pulse

Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller

LED-Leuchten sparen Energie, sind

langlebig und somit gut fürs Gewissen.

Diese hier von Sengled bringt auch noch

Sound in die eigenen vier Wände.

LED-Leuchten mit Mehrwert, das ist die Maxime von Sengled. Mit dem Modell Pulse löst der Hersteller dieses Versprechen in Sachen Sound ein, denn neben den angenehm warmweißen LEDS mit einer Lichttemperatur von 2700K verfügen die im Zwei-erset gelieferten Leuchten über Lautsprecher von JBL. Diese werden über Bluetooth mit Musik beschickt und lassen sich so-wohl einzeln, als auch im Verbund als Stereopärchen einsetzen. Gesteuert wird das Ganze – natürlich – per App, die es für iOS und Android gibt.

Klar, akustisch lässt sich das Sengled-Duo nicht mit gewöhnli-chen Lautsprechern vergleichen, dafür sind die smarten Lichter ja auch gar nicht gemacht. Dafür bringen sie Sound in Bereiche der Wohnung, in denen man bislang vielleicht noch gar nicht da-rüber nachgedacht hat. Ob über dem Esstisch, im Schlafzimmer oder zum Beispiel im Gästebad, mit ein oder zwei Pulse hat man musikalische Begleitung ohne konstruktiven Aufwand.

Zwei Dinge gilt es, zu beachten: Zum einen sind die Sengleds größer als gewöhnliche Leuchtmittel, die zu beschallende Lampe sollte also entsprechend viel Platz bieten. Zum anderen hat die Lampe natürlich Einfluss auf die Akustik, je freier die Pulse ar-beiten kann, umso besser ist das Ergebnis.

INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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td trenddokument . 03.15

Erstaunlich eigentlich, dass auch beim Thema Smartwatch der

ganze Markt auf Apple zu starren scheint, dabei haben andere

Hersteller intelligente Uhrentechnik schon seit längerer Zeit im

Portfolio. Die Marketingkraft der Kalifornier dürfte da sicherlich

das maßgebliche Moment sein, das erlärt auch die Flut an Kom-

mentaren, die am 9. März nach der Pressekonferenz durch das

Netz fluteten. Die Reaktionen waren gewissermaßen vorprogram-

miert, denn neben den „normalen“ Modellen, der Apple Watch

Sport, die ab 399 Euro zu haben sein wird und der Apple Watch

mit Metallgehäuse, die bei 649 Euro beginnt, verkündete Apple

auch die Preise für die sogenannten Edition-Modelle in Gold oder

Roségold für 11.000 bzw. 18.000 Euro. Da hieß es erst einmal

durchatmen, denn solche Preise wurden zwar im Vorfeld hier und

dort kolportiert, doch die meisten hatten die Edelmodelle preis-

lich niedriger angesiedelt.

Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

Watch out!

Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller

Spätestens, wenn im April endlich die Apple Watch ausgeliefert wird, bekommt das Thema Smartwatch eine ernsthafte Dimension. Doch haben die „Digitaluhren“ das Zeug zum unverzichtbaren Accessoire, oder sind sie nur ein neues Spielzeug für den multimedialen Showoff?

INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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es beispielsweise die Kartenapp Here und

natürlich jede Menge Trackingsoftware für

Fitnesszwecke.

Überhaupt könnten Fitness und Gesund-

heit die – man verzeihe das Wortspiel –

„Pacemaker“ sein, ersparen die Uhren

doch die Nutzung irgendwelcher Fitness-

bändchen, die eben nur einen Zweck er-

füllen, und sind stattdessen das digitale

Faktotum. In diesem Kontext ist es inter-

essant, dass Apple anlässlich seines Pres-

seevents zwar ein ordentliches Zeitfenster

für die Präsentation von Gesundheitssoft-

ware für das iPhone freiräumte, aber nicht

die Brücke zu den Uhren schlug.

Sei es drum, wenn sich Smartwatches

etablieren, ergeben sich auch in Sachen

App-Verkäufen lohnenswerte Szenarien.

Einige hundert Millionen potenzieller Nut-

zer, egal ob auf iOS-Seite oder in der An-

droid-Fraktion, legen ein gesundes Fun-

dament für die Akzeptanz des neuen

Spielzeugs, und wenn dann unausweich-

lich die nächsten Generationen auftauchen

und Kinderkrankheiten ausmerzen oder

mehr Leistungsfähigkeit bieten, dann wird

sich für viele Konsumenten die Frage nach

dem „ob“ nicht mehr stellen.

munikationsfähigkeiten hingegen eröffnen

sie völlig neue Möglichkeiten der Interak-

tion. WLAN, Bluetooth, NFC, all das sind

die Zutaten, um vieles im Haus und unter-

wegs zu automatisieren. Die Vorstellungen

rund um Apples Wecker zeigen da schon

die Richtung auf: Hotelzimmer entriegeln

und natürlich via ApplePay bezahlen, das

zeigt auf, wohin die Reise geht. Auch an-

dere schlafen nicht, Samsungs Smart-

watch kann mit BMWs i3 und i8 sprechen,

andere Autos werden sicherlich bei allen

Betriebssystemen folgen. Das bedeutet

nicht mehr und nicht weniger, als dass es

viel zu früh ist, ein Urteil über den Sinn

oder Unsinn von Smartwatches zu fällen.

Einige Modelle funktionieren dank inte-

griertem SIM-Modul gar ohne das Zutun

eines Smartphones, andere reduzieren ihr

Kommunikationsbedürfnis auf einen gele-

gentlichen Abgleich wie die Activité von

Withings, die eher als konventionelle Uhr

mit Zusatzfunktion gelten kann.

Dass Uhren als Kommunika-

tionstool interessant zu sein

scheinen, beweisen die

schon angekündigten bzw.

bereits erhältlichen Apps. So

hat der Heizungsspezialist

Honeywell für sein Steue-

rungssystem EvoHome be-

reits eine Pebble-App pro-

grammiert, und Evernote

bietet ebenfalls eine Lösung

für die günstige Smartwatch

an, hat aber bereits auch ein

Programm für die Apple

Watch angekündigt. Für

Samsungs Gear-Modelle gibt

Verkneifen wir uns erst einmal Prognosen

über Verkaufszahlen, man kann aber mit

Fug und Recht behaupten, dass eine Edi-

tion am Arm förmlich schreit „I am rich“,

wie es sonst im Technikbereich kaum ein

Produkt kann, Sportwagen mal ausge-

klammert. Doch während ein Ferrari,

Lamborghini oder McLaren zumindest

schneller an der nächsten Ampel steht,

haben die Editions technologisch keinerlei

Vorteile. Hätte Apple ihnen vielleicht in

rundes statt des eckigen Displays verpasst

oder sie mit einem kleinen Atomkraftwerk

zum Betrieb ausgestattet, wer weiß? So

aber bleibt die reine Materialität, und wer

dafür entsprechende Summen bezahlen

mag und kann, dem sei es gegönnt. Was

die Kalifornier auf jeden Fall begriffen ha-

ben, ist die Tatsache, dass eine Uhr, smart

oder nicht, ein modisches Accessoire be-

ziehungsweise Statement ist. Mechani-

sche Uhren für vier- bis sechsstellige Be-

träge zeigen schließlich auch nur die Zeit

an, sind aber in ihrer mitunter absurden

Preisgestaltung weitestgehend unumstrit-

ten – entweder man reflektiert auf das

Thema oder nicht. Da ist es nur logisch,

dass auch die anderen Marktteilnehmer

sich Gedanken um Design und Haptik ih-

rer Smartwatches machen. Pebble bei-

spielsweise, die mit ihrer schwarmfinan-

zierten Uhr sicherlich die Pace gesetzt ha-

ben, liefern jetzt bereits das zweite Modell

namens Time mit mehr Funktionalität, vor

allem aber noch mehr Optik dank Farbdis-

play und optionalem Metallgehäuse.

Das App-Universum entscheidetSmartwatches aber nun mit normalen Uh-

ren zu vergleichen, wäre hanebüchen, da

könnte man ein iPhone auch mit Opas Ba-

kelitgerät in einen Topf werfen. Die Smart-

watches, egal on Apple Watch, ein Andro-

id-Wear-Modell oder eine Pebble, liefern

das technische Gerüst, die Entwicklerge-

meinde schafft die Anwendungen und da-

mit die Begehrlichkeiten. Um die Uhrzeit

abzulesen, sind diese Dinger nämlich

wirklich überqualifiziert, mit ihren Kom-

» Eine Apple Watch Edition am Arm schreit förmlich „I am rich“, wie es sonst im Technikbereich kaum ein Produkt kann «

» Wenn die nächsten Generationen auftauchen und Kinderkrankheiten ausmerzen oder mehr Leistungs-fähigkeit bieten, dann wird sich für viele Konsumenten die Frage nach dem „ob“ nicht mehr stellen «

INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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td trenddokument . 03.15

Apple WatchWie sie aussah, wusste man seit vergangenem Dezember, techni-

sche Details gibt es seit Anfang März und der Verkaufsstart ist

am 24. April. Apple weiß, wie man Produkte inszeniert, und die

ersten Campingstühle dürften schon wieder herausgekramt wer-

den. Die Apple Watch wird als Einstiegsmodell namens Sport mit

Kunststoffgehäuse 399 bzw. 449 Euro kosten, je nachdem, ob

man sich für das 38 oder 42 mm große Modell entscheidet. Die

Batterielaufzeit gibt Apple mit „bis zu 18 Stunden“ an, was erst

einmal nach nicht allzu viel klingt. Da wird die Praxis zeigen müs-

sen, wie lange das Prachtstück wirklich durchhält, bevor es dann

induktiv geladen werden muss. Aufsehenerregend ist auf jeden

Fall die elegante Benutzeroberfläche, die mittels Touchscreen

und Krone bedient wird und viele Optionen ermöglicht. Ein Puls-

sensor auf der Unterseite erlaubt die kontinuierliche Erfassung

des Herzschlags und soll die Uhr im Zusammenspiel mit Bewe-

gungssensoren zum ultimativen Fitnesstool machen.

Preise: ab 399 Euro (Apple Watch Sport) ab 649 Euro (Apple Watch) ab 11.000 Euro (Apple Watch Edition)www.apple.de

INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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ort

Withings ActivitéWithings Beitrag zum Thema ist eine Variation

einer klassichen Uhr, bereichert um einen Be-

wegungssensor, der die tägliche Aktivität proto-

kolliert sowie einen Vibrationsalarm. Im Zusam-

menspiel mit der Smartwatch, egal ob iOS oder

Android, lassen sich dann Weckzeiten program-

mieren oder eben das Tagespensum an Bewe-

gung synchronisieren, seien es Schritte oder

auch ein Ausflug ins Schwimmbad. Darüber hi-

naus protokolliert die Withings auch, wie man

geschlafen hat, und fügt sich so nahtlos in das

Internet-of-Things-Szenario des Herstellers ein,

der ja auch Waagen, Blutdruckmesser und gar

eine Nachtleuchte mit Schlafmonitoring im Port-

folio hat. Der riesige Vorteil dieses Konstrukts:

Die Batterie in der Activité hat eine Laufzeit von

bis zu 8 Monaten, das lästige tägliche Aufladen

entfällt hier also völlig.

Preis: 449 Eurowww.withings.de

Disruptive vs. Distractive

Es brummt in der Tasche, es brummt

am Arm. Das ist das Worst-Case-Sze-

nario für die Smartwatch. Wenn der

vernetzte Wecker einfach nur die Infos

spiegelt, die ohnehin schon als Be-

nachrichtigung auf dem Telefon auf-

laufen, dann hat man zwar den ganzen

Tag Spaß, doch einen echten Mehrwert

bietet die Uhr denn nicht. Eher im Ge-

genteil: Wer gerade ein charmantes

Abendessen mit Freunden oder der

neuen Flamme zelebriert und dabei

ständig auf die Uhr schaut, dürfte

nicht gerade als höflich wahrgenom-

men werden. Da heißt es Funkdisziplin

wahren, Benachrichtigungen abschal-

ten oder diese von vorneherein so

stark zu filtern, dass nur noch wirklich

Wichtiges den Weg zur Smartwatch

findet.

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Die Definion 3 ist die Fortsetzung der grandiosen Erfolgs-geschichte unserer High-End-Serie. Das patentierte, mehr-fach prämierte Koaxial-Chassis und gleich drei Tieftöner mit riesiger Membranfläche sorgen für maximal präzise, ausgewogene Wiedergabe mit überragendem Bass und breitem Abstrahlverhalten. Das ist einzigartig in dieser Preisklasse. Wer Musik so sehr liebt wie wir, für den ist das der ultimative Liebesbeweis. Let love rule.

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03/2015

02/2015

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INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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Pebble Time SteelBei Pebble geht es Schlag auf Schlag. Erst vor kurzem kam die Pebble Time auf den

Markt. Kostenpunkt 199 Euro. Im Vergleich zur ersten Smartwatch des Hauses hat die

Time nun ein farbiges E-Ink Display, ein Mikrofon und ein neues Betriebssystem, dessen

markantestes Zeichen die Timeline ist. Dadurch kann man Nachrichten aus verschiede-

nen Apps auf einen Blick erfassen. Wie gehabt lässt sich auch die neue Pebble sowohl

mit iPhones als auch Android-Geräten verbinden. Und auf dem MWC stellte Pebble

schon wieder ein neues Gerät vor: die neue Pebble Time Steel. Das „Steel“ bezieht sich

auf das Gehäuse. Das neue Metall-Gehäuse kommt mit Gorilla-Glas und kann mit Leder-

oder Metallarmbändern kombiniert werden. Die Time Steel ist im Vergleich zur Time

knapp einen Millimeter dicker, wodurch die Akkulaufzeit von sieben auf zehn Tage ge-

steigert werden konnte. Die Steel kostet ungefähr 299 Euro und kann ab Juli gekauft

bzw. bereits jetzt bei im Crowdfunding vorbestellt werden. Dazu kommen sowohl bei der

Stahl- und Kunststoff-Version Uhrenarmbänder, die Zusatzfunktionen liefern. Die dazu-

gehörige Schnittstelle befindet sich unterhalb der Uhr. Die Pebble Time Steel bietet ein

E-Ink-Farbdisplay, ein Mikrofon für schnelle Antworten auf eingehende Benachrichtigun-

gen und Notizen und sie ist wie die normale Pebble Time wasserdicht.

Preis: ca. 299 Dollarwww.getpebble.com

INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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trenddokument . 03.15 td

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Huawei WatchEdelstahlgehäuse, Android Wear und

hochauflösendes (400 x 400 Pixel, 286 ppi)

1,4-Zoll-Display sind die Eckdaten der

Huawei Watch. Wie die Konkurrenzmodel-

le von LG und Motorola besitzt sie eben-

falls einen kreisrunden Bildschirm. Noch

eine Gemeinsamkeit: Auch auf der Hua-

wei-Uhr kommt Android Wear zum Ein-

satz. Auf dem AMOLED-Display lassen

sich mehr als 40 sogenannte Watch-Faces

einblenden: Egal, ob analoge Anzeige-

oder Zifferblatt-Variationen – jedem Ge-

schmack will man die passende Anzeigen-

oberfläche bieten. Die Steuerung erfolgt

über eine Krone, die nicht wie üblich an

der Drei-Uhr-, sondern auf einer Zwei-

Uhr-Position sitzt. Das soll dem Nutzer

aus ergonomischen Gesichtspunkten Vor-

teile bringen.

Android Wear als Betriebssystem – das

ermöglicht bekannte Funktionen wie Be-

nachrichtigungen bei eingehen-

den Anrufen, Nachrichten so-

wie E-Mails. Die Uhr bietet eine

Kalender-Funktion sowie Zu-

griff auf Facebook-Nachrichten

und Twitter. Ein Sechs-Achsen-Bewe-

gungssensor sowie ein barometrischer

Höhenmesser im Inneren protokollieren

Bewegungen sowie das Schlafverhalten

des Nutzers. Ein an der Unterseite ange-

brachter Herzfrequenzmesser misst den

Puls. Eine spezielle App auf dem Smart-

phone sammelt Fitness- und Bewegungs-

daten und wertet sie aus. Huawei hat au-

ßerdem Partnerschaften mit Google Fit

und Jawbone angekündigt.

Preis: noch offenwww.huawei.de

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td trenddokument . 03.15

folgt via Mikro-USB-Buchse. Ist die smarte Uhr nicht per Blue-

tooth mit einem Android-Smartphone gekoppelt, lässt sie sich

trotzdem weiter verwenden – etwa als MP3-Player; vorausge-

setzt, man hat zuvor Songs in den internen Speicher der Uhr ge-

laden. Prima: Als Zubehör bietet Sony einen Adapter an. Mit ihm

können Sie die Smartwatch mit jedem normalen Uhren-Armband

tragen.

Preis: noch offenwww.sony.de

Zwar gibt es die Sony SmartWatch 3 schon etwas länger, aber

jetzt gibt’s ein überarbeitetes Modell mit Edelstahlgehäuse. Aus-

stattung: Ein 1,2 Gigahertz schneller Vierkern-Prozessor, 512 Me-

gabyte und 4 Gigabyte Speicher sind an Bord. Das 1,6 Zoll großes,

transreflektives Display (Ziffernblatt auch im ausgeschalteten Zu-

stand erkennbar) löst mit 320 x 320 Pixeln auf. Das Betriebssys-

tem ist Android Wear. Das Aufladen der Sony SmartWatch 3 er-

LG Watch Urbane Während die LG G Watch und die LG G Watch R

eher für aktive Nutzer bestimmt sind, soll die LG

Watch Urbane eher modebewusste Käufer an-

sprechen. Das Gehäuse besteht aus rostfreiem

Stahl und kommt entweder in Silber oder Gold.

Wer das mitgelieferte Lederarmband nicht mag,

kann es laut Hersteller ohne Probleme durch

ein anderes ersetzen, so lange es 22 Millimeter

breit ist. Technisch ist die Uhr schließlich nur

auf dem Niveau das Vorgängers: Das runde „Plastic OLED“-Display der LG

Watch Urbane misst 1,3 Zoll und bietet eine Auflösung von 320 x 320 Pixeln.

Wie bei der LG Watch R taktet im Inneren ein 1,2 Gigahertz schneller Snap-

dragon-400-Prozessor von Qualcomm. Auch beim Speicher unterscheidet

sich die Urbane nicht vom älteren Modell: Der Arbeitsspeicher umfasst 512

Megabyte, der Datenspeicher ist 4 Gigabyte groß. Ein Pulssensor ist ebenfalls

vorhanden. Wie alle Uhren mit Googles Betriebssystem Android Wear ist auch

die Urbane nach IP67-Norm wasserdicht und funktioniert nur mit Android-

Smartphones ab Version 4.3 (Jelly Bean) oder höher.

Preis: noch offenwww.lg.de

Sony SmartWatch 3 Steel Edition

INSIGHT . Smartwatch – Spielzeug oder Sensation?

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trenddokument . 03.15 td

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18-35mm F1,8 DC HSMinkl. Gegenlichtblende und Köcher

für Canon APS-C

7-8/2013O B J E K T I V T E S T

SEHR GUT 10|2013

SUPERSigma Art 18-35mm F1,8 DC HSM

Motorola Moto 360Elegant, rund und ein echter Hingucker. Motorolas Moto 360

ist ein typischer Vertreter der Android-Wear-Szene, aber ein

eher eleganter. Wahlweise mit Metall- oder Lederarmband

ausgestattet, erlaubt die Uhr die unkomplizierte Nutzung der

typischen Dienste in Verbindung mit einem entsprechend

ausgestatteten Android-Phone. Die Sprachsuche mit Google

gehört ebenso dazu wie die Anzeige von Kartendaten, Ver-

kehrsinfos oder Wettervorhersagen. Mit weiteren Apps lässt

sich das Nutzungsszenario aufbohren, zum Beispiel mit der

Musikerkennung via Shazam. Die Akkuladung reicht in etwa

einen Tag, geladen wird dann bequem induktiv auf dem mit-

gelieferten Ständer, der die Moto 360 zur eleganten Nachtti-

schuhr macht. Einen detaillierten Test liefern wir übrigens in

der kommenden Ausgabe nach.

Preis: ab 249 Eurowww.motorola.de

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