wer war elisabeth rieping

2
Wer war Elisabeth Rieping? Elisabeth Rieping Elisabeth Rieping – Libeth – wurde am 29. Januar 1950 in Essen-Kray geboren. Von 1970 bis 1977 studierte sie Biologie und Medizin in Köln. Danach machte sie ihr Referendariat in Gummersbach. Als Biologin unterrichtete sie danach an verschiedenen Institutionen. Elisabeth Rieping hat auf dieser Webseite einige Tausend kürzere und längere Texte geschrieben, um für sich selbst und andere Wege zum Weiterleben zu finden. Sie starb am 20. Juli 2009 in Köln an den Folgen von Brustkrebs. Mehr über Elisabeth Rieping (Text: Einführung aus ihrem Buch “Altgesellen”) Um ihr besonderes Interesse “Molekularbiologie” zu vertiefen, schloss sie auch ihr Studium der Medizin ab. Sie selbst sprach lieber vom Studium des Lebens und der Lebenswissenschaften. Sie beobachtete sehr genau ihre Umwelt und das Leben ihrer Freunde – der “Altgesellen”, welches sie minutiös beschrieb. Erleichtert wurde ihr dieses durch ihren Mann, der sie mit dem Computer vertraut machte. Zuerst theoretisch, dann auch durch persönliche Erfahrungen motiviert, forschte Elisabeth Rieping seit Mitte der 1990er Jahre über die Ursachen des Brustkrebses. Im Jahr 2009 erhielt Elisabeth Rieping für ihr vielfältiges Engagement gegen das Ausbreiten des Antisemitismus und für die Bekanntmachung der rumänischen Literatur in Deutschland, vorallem aber für ihr Werk “Altgesellen” den “Prosa Debütpreis 2009″ des “Pop-Verlag” (Ludwigsburg). [Verschiedene Teile dieses Buches sind schon länger Teil ihrer Webseite www.erieping.de gewesen.] Aus dem Nachwort Von Horst Staedel in “Altgesellen”:

Upload: elisabeth-rieping-1950-2009

Post on 23-Apr-2017

217 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Wer war Elisabeth Rieping

Wer war Elisabeth Rieping?

Elisabeth Rieping

Elisabeth Rieping – Libeth – wurde am 29. Januar 1950 in Essen-Kray geboren. Von 1970 bis 1977 studierte sie Biologie und Medizin in Köln. Danach machte sie ihr Referendariat in Gummersbach. Als Biologin unterrichtete sie danach an verschiedenen Institutionen.Elisabeth Rieping hat auf dieser Webseite einige Tausend kürzere und längere Texte geschrieben, um für sich selbst und andere Wege zum Weiterleben zu finden. Sie starb am 20. Juli 2009 in Köln an den Folgen von Brustkrebs.

Mehr über Elisabeth Rieping(Text: Einführung aus ihrem Buch “Altgesellen”)Um ihr besonderes Interesse “Molekularbiologie” zu vertiefen, schloss sie auch ihr Studium der Medizin ab. Sie selbst sprach lieber vom Studium des Lebens und der Lebenswissenschaften. Sie beobachtete sehr genau ihre Umwelt und das Leben ihrer Freunde – der “Altgesellen”, welches sie minutiös beschrieb. Erleichtert wurde ihr dieses durch ihren Mann, der sie mit dem Computer vertraut machte. Zuerst theoretisch, dann auch durch persönliche Erfahrungen motiviert, forschte Elisabeth Rieping seit Mitte der 1990er Jahre über die Ursachen des Brustkrebses. Im Jahr 2009 erhielt Elisabeth Rieping für ihr vielfältiges Engagement gegen das Ausbreiten des Antisemitismus und für die Bekanntmachung der rumänischen Literatur in Deutschland, vorallem aber für ihr Werk “Altgesellen” den “Prosa Debütpreis 2009″ des “Pop-Verlag” (Ludwigsburg).[Verschiedene Teile dieses Buches sind schon länger Teil ihrer Webseite www.erieping.de gewesen.]

Aus dem Nachwort

Von Horst Staedel in “Altgesellen”:

Elisabeth Rieping sagt an einer Stelle ihres Internet-Tagebuches: “Man kann über sich selbst auf vielen Ebenen erzählen. Und gerade die eigene Perspektive ändert sich von Jahr zu Jahr. Gestern habe ich die

Page 2: Wer war Elisabeth Rieping

Einleitung eines Buches über den Bolschewismus gelesen und der Autor sah sich genötigt, ausführlich darzustellen, dass er nicht aus einer antisemitischen Familie stammt.Das kann ich nicht. Ich weiß leider sehr wenig über meine Familie. Mein Vater ist sehr früh gestorben und meine Familie mütterlicherseits ist durch das mutierte BRCA-Brustkrebsgen von sehr vielen frühen Todesfällen betroffen, so dass ich noch nicht mal meine Großeltern kennen gelernt und sehr wenig Ahnung habe.”In diesen Zeilen klingt an, womit sich Libeth – wie sie von ihren Freunden genannt wird – in den letzten Jahren hauptsächlich auseinandersetzte. Es ist die Beschäftigung mit der Identität eines “deutschen Menschen” unserer Tage, vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen jüngeren Geschichte einerseits und ihrer Krebserkrankung andererseits. Beides verknüpft sie, indem sie analytisch einzudringen versucht in die Ursachen sowohl des Antisemitismus als auch der Krebserkrankung. Sie sieht durchaus Parallelen in beiden Spähren. Das Ausbreiten des Antisemitismus kann durchaus mit einer Krebserkrankung verglichen werden. Von ihrer Ausbildung als Biologin und Medizinerin kam sie über die latenten Virusinfektionen (auch ihr Diplomthema) zu Brustkrebserkrankungen. Zunächst theoretisch – bis sie selbst erfuhr, dass sie genetisch selbst gefährdet war und es schließlich auch bei ihr zu einer Krebserkrankung kam.Über den Umweg einer Urlaubsfahrt ans Schwarze Meer nach Rumänien, wo sie in der Dobrudscha staunend auf Reste der sog. “Dobrudschadeutschen” stieß, wurde ihr Bedürfnis, sich mit ihrer eigenen Herkunft auseinanderzusetzen, geweckt.

Parallel zu ihrer Forschung im Bereich der Brustkrebskrankheit befasste sie sich intensiv mit Geschichte und Literatur – ihre eigentlichen Lieblingsgegenstände. Rumänien wurde aus Zufall ihr Lieblingsbeschäftigungs- und -reiseland. Sie ist keine herkömmliche Touristin, sondern sie interessiert sich für die Menschen – ihre Kultur und ihre Wirtschaft; und so kann es nicht überraschen, dass sie bis vor ihrer schweren Erkrankung regelmäßig hingefahren ist. Ihre Verbundenheit mit Rumänien hat sie darüber hinaus durch intensive Förderung von rumänischen Schriftstellern dokumentiert.So konnten seit Anfang der 1990-er Jahre etliche Schriftsteller aus Rumänien in Köln Lesungen durchführen, indem sie zu Gast bei Elisabeth Rieping waren und auch materiell unterstützt wurden.Erwähnt seien die “Stafette”-Autoren aus Timisoara: Bianca Andrea Barbu und Hendrike Bradiceanu Persem. Weiterhin Aurel Mihaiu und seine Freundin und Partnerin, Joachim Wittstock, Carmen E. Puchianu und Sinziana Pop.

Der Doktorand Dieter Michelsbach arbeitet z.Zt. an einer Anthologie über das Thema “Zeit für einen Tabubruch – 20 Jahre seit dem Umbruch in Rumänien”. Auch er hat eine großzügige Förderung durch Elisabeth Rieping erfahren. Gedacht ist, diese Anthologie im Pop-Verlag herauszugeben.