wie lernen schülerinnen lesen? rückblick auf die entwicklung von lesekompetenz impulse zur...
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Wie lernen SchülerInnen lesen?
Rückblick auf die Entwicklung von Lesekompetenz Impulse zur Weiterentwicklung im NZL-Projekt
Christian-Albrechts-Universität 05.02.2008
Frauke Wietzke/Christiane Frauen [email protected]
Was ist Lesen?
LesetechnikLaut-Buchstaben-ZuordnungSyntheseWort- und SatzgrenzenBetonungLeseflussAutomatisierung
• …
LeseverstehenKonstruktion von SinnvariantenTexterschließungVorstellungsbildungVernetzung mit VorwissenGlobales TextverständnisZusammenhänge herstellenReflektieren und bewerten …
Was ist erfolgreiches Lesen?
Ergebnis
erfolgreichen Leselernprozesses
erfolgreicher Lesesozialisation
erfolgreich entwickelter Lesestrategien
Lesen als Teil kultureller Alltagspraxis
Wann ist eine Lesesozialisation erfolgreich?
Lesen als kulturelle Alltagspraxis - Automatisiertes Lesen
VergnügenInformationsentnahmeReflexionSchlüssel zur MedienkompetenzPartizipation…
Wie gelingt eine erfolgreiche Lesesozialisation?
Begleitung der Initiation in die Welt des Lesens durch• Modelle (Personen „Gern- oder Vielleser“)• anregende Umgebung (Schrift…)
Begleitung– Anschlusskommunikation– Bereitstellen altersgemäßer Lektüre
(Vielfalt, Individualität)– Information über Zugänge/Orientierung– …
Wie greift das NZL-Projekt diese Aspekte des Lesens auf?
Bestandsaufnahme:
Wo brauchen unsere Schüler/innen Unterstützung?
• Lesetechnik?
• Lesestrategien?
• Lesesozialisation?
Konzentrations-übungen
Lesetipps
Lesepaten
Lesen macht Spaß, seitdem mein Lesepate mir hilft, die Texte zu vertonen.
Manchmal will ich wirklich aufgeben. Doch dann gibt meine Lesepatin mir einen kleinen Tipp. Danach lese ich leise weiter.
Mit meinem Lesepaten finde ich in der Bücherei immer die richtigen Bücher.
NZL-Lesepaten
Was wissen wir über die Lesekompetenz der SchülerInnen?
Befunde von IGLU/PISAIGLU-I 2006: 13,2% der SchülerInnen nicht über LK-Stufe II„Risikokinder“
1. Geschlechtsspezifik2. Soziale Komponente 3. Migrationsaspekt
Verbesserung der Lesekompetenz
1. Geschlechtsspezifik
Themenauswahl
Lesewunschzettel
….
2. Soziale Komponente
Leseanimation durch
• Lesepaten
• Klassenraumgestaltung
• Bibliotheken
• Elternarbeit
• Literatur- und Dichterhäuser
• …
KlassenbibliothekBüchersponsoren
VorlesezeitLiteraturempfehlungen
LesenächteBuchvorstellungen
…
3. Migrationsaspekt
Themenwahl unter interkulturellen Aspekten
Methoden der Textentlastung
Aufgabenformate
Lesestrategien
Grundlagen des Leselernprozesses
Lesen lernt man im Kopf – mit dem zentralen Nervensystem oder GehirnLesen muss gelernt werdenDas kann auf ganz verschiedene Weisen geschehen (Methodenvielfalt) Durch das Zusammenspiel einzelner Funktionen entsteht ein funktionelles
System des Lesens – bei allen Lesern gleich
= Automatisierung
Schrift ist ein codiertes System von Sprache.
Welche Voraussetzungen braucht das Lesenlernen?
Lesenlernen beginnt vom ersten Tag an durch• Erfahrung• Wahrnehmung• Auseinandersetzung mit der Umwelt
Mündlicher Spracherwerb profitiert von • Handlungen • Form- und Raumerfahrungen • Seh- und Hörerfahrungen etc. (in Sprache
umsetzen – Kommunikation)
Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb
Grundleistungen/Funktionen
Psychische Grundleistungen Sprachentwicklung vom 1.Lebensjahr an
Gegenstände benennen - Wortschatz Kategorienbildung: Wörter/GrammatikBilder erkennen
Sprachentwicklung wird unterstützt durchHaptokinetische UnterscheidungVisuelle UnterscheidungAkustische Unterscheidung
Voraussetzungen - Sprachrichtigkeit
Grammatikalische Kompetenz - Sprachrichtigkeit wird im vorschulischen Alter hypothesentestend erworben
WortbildungEinzahl/MehrzahlArtikelZeitformMöglichkeitsform
Die Verfügung über grammatische Formen erleichtert das Lesenlernen:Wenn später ein Satz angefangen wird, weiß der kompetente Leser, wie er zu Ende gehen müsste.
Wie werden die förderlichen Voraussetzungen im Projekt entwickelt?
Wortschatzentwicklungdurch– Textvorentlastung– Cluster – Aktivierung des Vorwissens– Text-Lexika– Anschlusskommunikation– …
Sprachrichtigkeit Aufarbeitung grammatischer Formen im Vorwege…
Annahme:
Ein kompetenter Leser ist ein motivierter Leser.Ein motivierter Leser ist ein kompetenter Leser.
Was bietet das Projekt an auf dem Weg zum kompetenten Leser?
Thematisierung von Lesebremsen
Altersgemäßes Textangebot
Freie Textwahl
Lautes/leises Lesen
…
Zusammenfassung - Ausblick
Lesenlernen - die Entwicklung von Lesekompetenz
ist ein individueller Prozessbraucht Zeiterfordert die Vielfalt von Wegenbraucht ein interessenbezogenes Angebotbraucht Begleitung…Niemanden zurücklassen NZL
Literaturhinweise
Werner Radigk: Wie lernen Kinder sprechen, lesen und schreiben? Cornelsen/Skriptor 03/08
Cornelia Rosebrock, Daniel Nix: Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Leseförderung, Schneider 2008
Lesekompetenz
Viel Erfolg – und am Ende einen geschärften Blick …