wir bauen Österreich · 2019-08-29 · wie sdfasdf ist sdfasdf asdff asdf. ausbaupläne. wiens 1....

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Wiens neue Top-Projekte beim Bauen Wohnungen und Stadtquartiere: Pläne für Wiens Grätzel und Business-Standorte Mit dem Goldenen Quartier von Signa hat Wien eine neue Luxusmeile bekommen – und es wird bereits an die Zukunft gedacht: Wohin ent- wickelt sich das Shopping? Der 1. Bezirk ist für nob- len Wohn- raum be- kannt, die Zahl der Bewohner sinkt aber tendenziell. Zinshäuser wer- den oft in Form von Eigen- tumswohnungen verkauft. Der erste Bezirk ist Standort vieler Unter- nehmens- zentralen und dabei fast oh- ne Tower: Der Ringturm der Wiener Städtischen soll eine besondere Rolle ausfüllen. Edle Geschäfte für 1010 Wien Mehr Platz zum Leben in 1010 Die Zukunft der Arbeit in 1010 Shopping wohnen BuSineSS ÖSTERREICH – SonnTag, 5. MäRz 2017 35 IMPRESSUMMedieninhaber: MONEY.AT Medien GmbH; Herausgeber: Nikolaus Fellner; Alle: Hegelg. 8/22, 1010 Wien (Verlagsort). Hersteller: Media Druck GmbH, 3430 Tulln. Chefredaktion: Angela Sellner. Redaktion: Fried- richstr. 10, 1010 Wien. Die Offenlegung gemäß § 25 Medi- engesetz ist unter www.oe24.at/impressum/offenle- gung/money abrufbar. WIR BaUEn ÖSTERREICH Money Spezial asdfasdfne Ein asdfasdf wie sdfasdf ist sdfasdf asdff asdf. Ausbaupläne. Wiens 1. Be- zirk Innere Stadt ist das Pow- erzentrum für Österreichs Hauptstadt: Sowohl bei der Kaufkraft seiner Einwohner wie der zahl edler Shops und der internationalen Konzern- zentralen liegt 1010 Wien ganz vorne. Lebensqualität. Doch die starke Stellung schafft auch Probleme und liefert Diskussi- onen, denn Straßen-, Radfah- rer- und Fußgängerverkehr, Pendler und anrainer, ge- schäftsleute und Touristen strömen mit ganz unter- schiedlichen zielsetzungen in Wiens City. Wohin geht die Reise für die Innere Stadt? Mit ÖSTERREICH diskutierten da- rüber im goldenen Quartier von Signa jetzt Bauprofis und -investoren, Politiker und Wirtschaftsvertreter. Die Vision für den 1. Bezirk ist ein Krapfen statt Donut Die zukunft des 1. Bezirks ist ihnen allen ein anliegen: Denn einerseits will die Inne- re Stadt weiterhin Motor für Österreichs gesellschaft, Wirtschaft und Kultur sein – gleichzeitig aber auch ein le- benswerter Wohnort bleiben. Einem arbeits- und Shopping- bezirk, der zwar mit Sehens- würdigkeiten glänzt, aber nachts ohne Einwohner ist, erteilt Politik wie Wirtschaft eine absage. Dabei geht es freilich auch um Mietrecht, leistbare Wohninvestitionen und mehr. Bei der Round-Table-Diskus- sion vor ort dabei waren: Si- gna-Chef Christoph Stadlhu- ber und der Bezirksvorsteher des 1. Bezirks, Markus Figl, Wirtschaftskammer-Wien- Vizedirektor alexander Biach und Bondi-geschäftsführer anton Bondi de antoni, die geschäftsführerin des Bera- tungsunternehmens EHL, Sandra Bauernfeind, Barbara grötschnig vom Wiener-Städ- tische-Versicherungsverein, Marian g. Haager, geschäfts- führer von Haager am Ste- phansplatz und auf zinshäu- ser spezialisiert, sowie ÖS- TERREICH-geschäftsführer Helmuth Fellner und ÖSTER- REICH-Ressortchef Joe galley. Bauprofis und Bezirkspolitiker debattieren die Strategien für Wiens Zentrum. Runder Tisch zu Wiens Innerer Stadt Zukunftspläne der City für Wohnen, Shops, Business Der Bauplan für Wiens Zentrum » 1010 ist politisches, wirtschaftliches, kulturelles Zentrum.« Bezirksvorsteher Markus Figl Helmuth Fellner, ÖStERREIcH Alexander Biach, WK Wien Barbara Grötschnig, Wr. Städtische Markus Figl, Bezirksvorsteher 1. Bezirk Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien Anton Bondi de Antoni, Bondi christoph Stadlhuber, Signa Marian G. Haager, Haager Am Stephansplatz Joe Galley, ÖStERREIcH Artner, APA/Neubauer, Getty, Wr. Städt./Newald

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Page 1: WIR BaUEn ÖSTERREICH · 2019-08-29 · wie sdfasdf ist sdfasdf asdff asdf. Ausbaupläne. Wiens 1. Be-zirk Innere Stadt ist das Pow-erzentrum für Österreichs Hauptstadt: Sowohl

Wiens neue Top-Projekte beim BauenWohnungen und Stadtquartiere: Pläne für Wiens Grätzel und Business-Standorte

Mit dem Goldenen Quartier von Signa hat Wien eine neue Luxusmeile bekommen – und es wird bereits an die Zukunft gedacht: Wohin ent-wickelt sich das Shopping?

Der 1. Bezirk ist für nob-len Wohn-raum be-kannt, die Zahl der Bewohner sinkt aber tendenziell. Zinshäuser wer-den oft in Form von Eigen-tumswohnungen verkauft.

Der erste Bezirk ist Standort vieler Unter-nehmens-zentralen und dabei fast oh-ne Tower: Der Ringturm der Wiener Städtischen soll eine besondere Rolle ausfüllen.

Edle Geschäfte für 1010 Wien

Mehr Platz zum Leben in 1010

Die Zukunft der Arbeit in 1010

Shopping

wohnen

BuSineSS

ÖSTERREICH – SonnTag, 5. MäRz 2017 35

IMPRESSUM Medieninhaber: MONEY.AT Medien GmbH; Herausgeber: Nikolaus Fellner; Alle: Hegelg. 8/22, 1010 Wien (Verlagsort). Hersteller: Media Druck GmbH, 3430 Tulln. Chefredaktion: Angela Sellner. Redaktion: Fried-richstr. 10, 1010 Wien. Die Offenlegung gemäß § 25 Medi-engesetz ist unter www.oe24.at/impressum/offenle-gung/money abrufbar.

WIR BaUEn ÖSTERREICH

M o n e y S p e z i a l

asdfasdfneEin asdfasdf

wie sdfasdf ist sdfasdf asdff asdf.

Ausbaupläne. Wiens 1. Be-zirk Innere Stadt ist das Pow-erzentrum für Österreichs Hauptstadt: Sowohl bei der Kaufkraft seiner Einwohner wie der zahl edler Shops und der internationalen Konzern-zentralen liegt 1010 Wien ganz vorne.

Lebensqualität. Doch die starke Stellung schafft auch Probleme und liefert Diskussi-

onen, denn Straßen-, Radfah-rer- und Fußgängerverkehr, Pendler und anrainer, ge-schäftsleute und Touristen strömen mit ganz unter-schiedlichen zielsetzungen in Wiens City. Wohin geht die Reise für die Innere Stadt? Mit ÖSTERREICH diskutierten da-rüber im goldenen Quartier

von Signa jetzt Bauprofis und -investoren, Politiker und Wirtschaftsvertreter.

Die Vision für den 1. Bezirk ist ein Krapfen statt Donut

Die zukunft des 1. Bezirks ist ihnen allen ein anliegen: Denn einerseits will die Inne-re Stadt weiterhin Motor für Österreichs gesellschaft, Wirtschaft und Kultur sein – gleichzeitig aber auch ein le-benswerter Wohnort bleiben. Einem arbeits- und Shopping-bezirk, der zwar mit Sehens-würdigkeiten glänzt, aber nachts ohne Einwohner ist, erteilt Politik wie Wirtschaft eine absage.

Dabei geht es freilich auch um Mietrecht, leistbare

Wohninvestitionen und mehr. Bei der Round-Table-Diskus-sion vor ort dabei waren: Si-gna-Chef Christoph Stadlhu-ber und der Bezirksvorsteher des 1. Bezirks, Markus Figl, Wirtschaftskammer-Wien-Vizedirektor alexander Biach und Bondi-geschäftsführer anton Bondi de antoni, die geschäftsführerin des Bera-tungsunternehmens EHL, Sandra Bauernfeind, Barbara grötschnig vom Wiener-Städ-tische-Versicherungsverein, Marian g. Haager, geschäfts-führer von Haager am Ste-phansplatz und auf zinshäu-ser spezialisiert, sowie ÖS-TERREICH-geschäftsführer Helmuth Fellner und ÖSTER-REICH-Ressortchef Joe galley.

Bauprofis und Bezirkspolitiker debattieren die Strategien für Wiens Zentrum.

Runder Tisch zu Wiens Innerer Stadt

Zukunftspläne der City für Wohnen, Shops, Business

Der Bauplan für Wiens Zentrum

»1010 ist politisches, wirtschaftliches,

kulturelles Zentrum.«Bezirksvorsteher Markus Figl

HelmuthFellner,

ÖStERREIcH

Alexander Biach,

WK Wien BarbaraGrötschnig,

Wr. Städtische

Markus Figl,Bezirksvorsteher

1. Bezirk

SandraBauernfeind,

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Innere Stadt bringt Chancen für Wien1010 als Magnet. Im Wettlauf mit Millionenstädten München und Hamburg zieht der 1. Bezirk Invest-oren wie Touristen an.

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Im GesprächAttraktivität fürBewohner undBesucher erhalten.

ÖSTERREICH – SonnTag, 5. MäRz 2017 37

wIR bauEn ÖSTERREICHM o n e y s p e z i a l

ÖSTERREICH: Herr Stadlhu-ber, Signa hat mit dem Gol-denen Quartier sozusagen ein Grätzel aus dem Dorn-röschenschlaf geweckt. Wie ist Ihnen das gelungen?CHRISTopH STAdlHuBER: Der Riesenglücksfall war, dass nahezu zeitgleich zwei große objekte – ba-wag und Länderbank – zum Verkauf standen, mit jeweils rund 20.000 bis 22.000 m², was in der wie-ner Innenstadt nicht oft vorkommt. Die Händler brauchen für wachstum Fläche. Durch die histori-sche bausubstanz ergeben sich sonst aber eher nur Flächen von 400 bis 600 m². zusammenlegen war unse-re Chance. Das jüngste bei-spiel ist Louis Vuitton, der seine Fläche vervierfacht hat. noch dazu sind wir in den Trend hineingekom-men, wo diejenigen, die Touristenströme angezo-gen haben, das Thema Shopping als Tourismus-form mitgebracht haben. Die Entwicklung ist noch

lange nicht zu Ende. wir denken weiter, hinaus über die Freyung, hinweg über den Hof bis zum Schotten-ring. Denn wir sehen, dass immer mehr Einzelhänd-ler in die Innenstädte drän-gen. Dass die internationa-len Marken die lokalen ver-

drängen, das stimmt nur zum Teil: Sie verdrängen sie in Seitengassen. Eine grätzelentwicklung ge-lingt nicht nur dann, wenn ich Häuser umfunktionie-re, sondern wenn ich das grätzel belebe durch Ver-kehrsberuhigung oder andere Verkehrsmaßnah-men. wir werden eine ähn-liche Situation in der Kärnt-ner Straße erleben.ÖSTERREICH: Es geht um ein Gesamtkunstwerk?STAdlHuBER: Es geht dar-um, zu sehen, wohin sich die welt des Handels ent-wickelt. wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass ein autohändler mitten in die wiener Innenstadt zieht? Tesla hat es getan.

ÖSTERREICH: Wie sieht die Entwicklung beim Wohnen aus?MARIAn G. HAAGER: auch ich erlebe im 1. bezirk eine sehr spannende Entwick-lung. Ich vertrete speziell den zinshausbereich, und da habe ich Kunden, die ih-re Häuser gerne behalten und nicht verkaufen wol-len. Es tut sich ja viel in der Stadt, es entstehen tolle objekte und wohnungen. wien ist attraktiv, es kom-men auch viele ausländi-sche Investoren. Dennoch gelingt es vielen Eigentü-mern nicht mehr, ihr zins-haus zu erhalten. Viele se-hen den Trend daher mit einem lachenden und ei-nem weinenden auge. Ich würde mir wünschen, dass wir eine Möglichkeit fin-den, den wiener zinshaus-besitzer sein unterneh-men erfolgreich führen zu lassen. Ein entsprechen-des Mietrecht wäre auch für die Stadt interes-sant, damit mehr in pri-vater Hand bleibt.

neue Shops, Freude am wohnen

So belebt man Grätzel in Wiens Innerer Stadt

Hohe lebensqualität ist das Kennzeichen der Wiener Innenstadt

»Die wiener Innenstadt zeichnet sich vor allem da-durch aus,

dass sie nicht nur das kul-turelle und wirtschaftli-che zentrum der Stadt ist, sondern auch mit ho-her Lebensqualität punk-tet.«Sandra Bauernfeind. Ge-schäftsführerin. EHL Immo-bilien

Ringturm Zeichen des Städtische-Engagements für Kunst und Kultur

»Der wiener Ringturm, der 1955 als erstes bürohochhaus Österreichs er-

öffnet wurde, symbolisier-te den aufkeimenden wirt-schaftsaufschwung der zweiten Republik. Heute ist er mit architekturaus-stellungen und den wech-selnden Verhüllungen durch namhafte Künstler aus dem In- und ausland sichtbares zeichen des ge-lebten Engagements der Versicherungsgruppe für Kunst und Kultur.«Barbara Grötschnig. Wiener Städt. Versicherungsverein

Immobilienstandort Wien: diskussion über die Entwicklung.

Wien ist einzigartig dank dynamik, Vielfalt und lebensqualität

»wien ist dank wirt-schaftlicher Dynamik, kultureller

Vielfalt und Lebensquali-tät einzigartig. wir müs-sen Stadt bzw. zentrum als großen wirtschafts-, Er-lebnis-, Kultur- und Ein-kaufsraum betrachten, denn wir konkurrieren mit München, barcelona, Hamburg usw. und nicht mit einzelnen wiener Ein-kaufsstraßen. wenn wir gesamthaft denken, gibt es eine Riesenchance!«Christoph Stadlhuber.Geschäftsführer Signa

Sign

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»Viele sehen die Entwicklung mit

lachendem und weinendem Auge.«Marian G. Haager, Haager

»Wir sehen, dass immer mehr

Einzelhändler in die Innenstadt drängen.«Signa-Chef Christoph Stadlhuber

Neues Leben auf historischem Boden

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wir bauen ÖsterreichM o n e y s p e z i a l

ÖSTERREICH: Wie wirkt sich das auf den Büro­bereich aus?

AnTon bondI: Man muss sich nur ansehen, wie sich die wollzeile entwickelt hat. wir profitieren davon auch mit unseren büros: Je weiter die entwicklung in die zweite reihe hinein­geht, desto mehr kann ich heute einen büromieter davon überzeugen, dass er mit mir ebenfalls eine ebe­ne weiter nach hinten geht, weil es dort belebt ist. allerdings scheint mir die tendenz, Mietwohnungen zu errichten, derzeit rück­läufig, was ich verstehe, wenn ich sehe, welche Mie­ten erzielbar sind.ÖSTERREICH: Was passiert bei den Zinshäusern?

SAndRA bAuERnfEInd: wir sehen, dass Zinshäuser oft parifiziert und als eigen­tumswohnungen abver­kauft werden. Dabei ist das die city von wien, mit ei­nem sehr positiven image. Freilich ist die Parifizie­rung nicht nur ein Phäno­men des ersten bezirks. Die Zinshäuser in wien nehmen ab. bei den ak­tuellen Kaufpreisen kalku­lieren viele Projektent­wickler mit einer General­sanierung und einem ab­verkauf und nicht einer

nachhaltiger rendite, bei der sie das haus vermieten. Dadurch wird die Gesamt­entwicklung erschwert. Änderungen im Grund­buch bedürfen der Zustim­mung aller eigentümer.ÖSTERREICH: Das Thema Nachhaltigkeit ist angespro­chen. Wohin geht die Ent­wicklung des 1. Bezirks?MARkuS fIgl: als bezirk sind wir bei bauangelegen­heiten immer gefragt, wenn es ausnahmen gibt zur bauordnung. aber es ist für uns vor allem die Frage, was mit dem öffent­lichen raum insgesamt passiert. es ist immer wie­der eine herausforderung, weil wir merken, dass die unterschiedlichen interes­sen, nutzungen und an­sprüche, die es in der inne­ren stadt gibt, halt wahn­sinnig hoch sind. in wien ist es so konzentriert wie in wenigen anderen inter­nationalen Großstädten. Die innere stadt ist das wirtschaftliche, politi­sche, kulturelle Zentrum, und man könnte vielleicht auch sagen, das bildungs­zentrum. in wien haben wir das sehr konzentriert, und damit auch die ver­schiedenen ansprüche. immer wenn es Projekte gibt, ist es aufgabe des be­zirks und der Politik, zu sa­

gen: wie schaffen wir es, dafür zu sorgen, dass die verschiedenen ansprüche und interessen in balance bleiben? es gibt natürlich wichtige themen für die Menschen in der innen­stadt, zum beispiel die Fra­ge von ersatzstellplätzen. einerseits für bewohner, und weil es halt auch Kun­den gibt, die mit dem auto reinkommen, und man nicht alle in die Garage hi­neindrängen kann. natür­lich haben wir ein interes­se daran, dass z. b. die erd­geschosszone belebt ist, auch in den seitengassen. unsere Vision ist eine be­wohnte innere stadt, wir haben interesse daran, dass hier Menschen tat­sächlich wohnen, auch aus sicherheitsgründen usw. wir wollen in wien keinen Donut­effekt haben, wo es innen das Loch gibt und nur in den außenbezirken die wohnungen, sondern einen Krapfen­effekt, wo die gute Marillenmarme­lade in der Mitte ist.ÖSTERREICH: Wie sieht es die Wirtschaft?

AlExAndER bIACH: Die city hat eine enorme Magnet­wirkung, was die wirt­schaft betrifft. Da ist zum einen der tourismus. tat­sache ist, dass wir in wien 15 Millionen nächtigun­gen verbuchen, ein absolu­ter rekord, der jährlich an­steigt. Die touristen kom­men wegen der attrakti­ven angebote, nicht nur der historischen und jetzt infrastrukturell schön aufbereiteten innenstadt, sondern auch wegen der hochqualitativen shop­pingangebote. Das ist ein trend, der sich vor allem im internationalen touris­mus niederschlägt. es wird notwendig sein, mitzuden­ken, weiter Maßnahmen zu setzen, um diesen trend nicht abreißen zu lassen. wir kämpfen dafür, dass die innenstadt den status

einer tourismuszone be­kommt. es würde hunder­te zusätzliche arbeitsplät­ze bringen. Da wird sicher­lich noch einiges weiter ge­dacht und besprochen wer­den müssen, auch was die infrastruktur betrifft. Der zweite Punkt ist die inter­nationale ausrichtung, was den bürobereich be­trifft. wir haben auch da­durch, dass sich eine Life­science­cluster­bildung vollzogen hat, sehr viel im Pharmabereich nach wien geholt. Da tut sich enorm viel. Das erfordert natür­lich viele bürogebäude na­he der innenstadt. wenn wir es klug anstellen, be­steht die chance, dass wir die eu­arzneimittelbehör­de eMa, die jetzt aus Lon­don wegziehen muss, nach wien holen. Das hätte enorme auswirkungen.ÖSTERREICH: Ein prominen­tes Bürogebäude ist für Kul­tur geöffnet: der Ringturm.bARbARA gRÖTSCHnIg: Da kommen wir zum büro­hochhaus als Gesamt­kunstwerk. Der ringturm ist das erste bürohochhaus Österreichs überhaupt; an der Peripherie des ersten bezirks – aber doch sehr markant. er wurde 1955 quasi als tor zum wirt­schaftsaufschwung und auch schon zum Osten er­öffnet, das Gebäude war damals eine sensation. Das umfeld wurde seither im­mer attraktiver, auch was den gegenüberliegenden 2. bezirk angeht. Gleich­zeitig hat sich der ring­turm seither der Kunst ge­öffnet, was auch von den wienern und den touris­ten wahrgenommen wird. es gibt architekturausstel­lungen, es gibt im 20. stock Veranstaltungen, es gibt die Verhüllungen: es ist ei­ne Verbindung von arbeit und Kultur, und gleichzei­tig ist der turm damit auch ein wesentlicher teil der stadt wien und des 1. be­zirks.

Wohnen & officebelebte Straßensind auch bei büro-mietern beliebter.

Die Strategien für den Standort 1010 Wien

»Wiens City hat sehr positives Image,

zieht viele ausländische Interessenten an.«Sandra Bauernfeind, EHL

»Je belebter eine lage, desto eher

gehen auch büromieter dorthin.«Anton Bondi de Antoni, Bondi

»City hat enorme Anziehungskraft,

was die Wirtschaft betrifft.«Alexander Biach, WK-Vizedirektor

»der Ringturm liegt an der Peripherie

des 1. bezirks und ist gleichzeitig markant.«Barbara Grötschnig, Wr. Städtische

Artner

Page 4: WIR BaUEn ÖSTERREICH · 2019-08-29 · wie sdfasdf ist sdfasdf asdff asdf. Ausbaupläne. Wiens 1. Be-zirk Innere Stadt ist das Pow-erzentrum für Österreichs Hauptstadt: Sowohl

ÖSTERREICH – SonnTag, 5. MäRz 2017 39

Im ZentrumWiens City sollsich kontinuierlichweiterentwickeln.

Es gibt auch Nachfrage nach kleinen bis mittle-ren Flächen

»Die Innere Stadt hat sich in den letzten Jahren im Re-tailbereich

stark entwickelt und auch hin zu kleinen nebengas-sen entwickelt. Im Büro-bereich ist immer wieder nachfrage nach kleinen bis mittleren Flächen ge-geben, denen nicht immer adäquates angebot gegen-übersteht. Der weiteren Entwicklung von derarti-gen Flächen wie auch der Errichtung attraktiver Mietwohnungen wird da-her augenmerk im Inter-esse einer weiteren Bele-bung der Innenstadt zu schenken sein.«Anton Bondi de Antoni.Geschäftsführer Bondi

Wien hat seine Position unter den Weltmetropo-len ausgebaut

»Die Planer und Entwickler der City konnten trotz zuwach-ses an noblen

Boutiquen, geschäften und Einkaufshäusern die Wohn- und Lebensqualität verbessern. Dies wurde er-reicht durch Renovierung diverser Kleinparks und grünzonen, Schaffung von anrainerparkplätzen und ausbau weiterer Rad-wege. Wien hat durch vor-ausschauende Politik seine führende Position unter den Weltmetropolen aus-gebaut und gefestigt.«Marian G. Haager. Geschäfts-führer Haager Ges.m.b.H.

Ein lebendes Zentrum und kein ausgestorbe-ner Stadtkern

»Die Innere Stadt soll ein bewohntes Stadtzentrum sein und kein

ausgestorbener Stadtkern werden. Ich setze mich für einen Ersten Bezirk ein, der attraktiv für Be-wohnerinnen und Bewoh-ner bleibt und neue an-zieht.«Markus Figl. Bezirksvorste-her für den 1. Bezirk

Magnetwirkung für den Tourismus und die inter-nationalen Player

»Die Wiener Innenstadt be-sitzt eine wich-tige Magnetwir-kung für den

Tourismus ebenso wie für die ansiedlung internatio-naler Institutionen. Wir müssen Wien daher in bei-den Bereichen weiterent-wickeln, um als Standort erfolgreich und attraktiv zu bleiben. also etwa durch die rasche Einführung von Tourismuszonen zur Sonn-tagsöffnung oder durch das Bereitstellen hochwer-tiger Büroflächen.«Alexander Biach. Direktor-Stellvertreter der WK Wien

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