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ZEITSCHRIFT DER CHRISTLICHEN PHILATELIE DER GILDE SCHWEIZ 36. JAHRGANG NR. 134 OKTOBER 2017

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ZEITSCHRIFT DER CHRISTLICHEN PHILATELIE DER GILDE SCHWEIZ

36. JAHRGANG NR. 134

OKTOBER 2017

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Zum Titelbild: Haben Sie schon einmal vom Grand Canyon der Schweiz oder eben vom Creux du Van gehört? Zweifellos zählt der Felsenkessel des Creux du Van zu den landschaftlichen Höhepunkten im gesamten Jurabogen. Mit seiner Höhe von 160 m und etwa vier Kilometer langen Arena, bildet der Felsgürtel die Form eines Hufeisens. Die fantastischen Ausblicke auf dem Creux du Van müssen aber erst verdient sein. Es gibt verschiedene Wanderwege mit einer Wanderzeit von ca. 4 – 5 Stunden. Namen wie Ferme Robert und Le Soliat sind mir immer noch in meinem Kopf und erinnern an die lange Wanderung vor vielen Jahren mit unsern Kindern, denn oben angekommen bietet die einmalige Aussicht den Lohn für müde Füsse. Als Naturreservat ist der Creux du Van Lebensraum für Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere. Alle, denen es nicht mehr möglich eine solche Wanderung zu unternehmen, dürfen sich an dieser schönen Briefmarke erfreuen.

IN DIESER NUMMER SEITE

VORWORT 3

IG VATIKAN 4

ITALIEN 10

ÖSTERREICH 12

SCHWEIZ 13

HEILIGE IM OKTOBER – NOVEMBER – DEZEMBER 16

WIR GRATULIEREN 19

KLÖSTER UND KIRCHEN AUF BRIEFMARKEN V. 20

Ausgabeprogramm der Schweizer Post 4/2017

1.- Sondermarke – Liebe 2.75 Pro Juventute (2 Stück) 1.50 Sonderblock Tag der Briefmarke St.Croix 2.50 Bildpostkarte Sainte-Croix 1.- Sondermarke Schweizer Kuh 5.35 Weihnachtsmarken (4 Stück) 4.- Dauermarke Schweizer Bahnhöfe

macht zusammen Fr. 18.10.

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Liebe Gildenmitglieder Bereits sind wir im letzten Drittel des Jahres angelangt. In den Briefkästen häufen sich wiederum die Auktionskataloge verschiedener Firmen. Vieles ist gegen gutes Geld zu haben. Gerne würde man ja beim Verkauf auch einen guten Preis erzielen. Leider ist dies nicht immer so. Unsere gängigen Schweizermarken, seien es Pro Juventute oder Pro Patria aller Jahrgänge und viele weitere Ausgaben unsres Landes sind wenig mehr gefragt. Unsere Seniorinnen und Senioren haben diese meist längst und leider gibt es kaum junge Sammler. Vielleicht bekommt das eine oder andere Kind eine Sammlung vom Grossvater und fragt sich, wohin nun mit

diesem Zeug. Unsere Post bemüht sich zwar, möglichst viele Briefmarken auf den Markt zu bringen, hin und wieder auch einen „Renner“, aber dies zieht kaum Sammler längerfristig an. Ausserdem werden bei den nun zahlreichen Postagenturen nur gewöhnliche Marken angeboten und auch keine saubern Abstempelungen vorgenommen, womit die Ortschaften ihre postalische Identität verloren haben, alles scheint in der Ostschweiz zum Beispiel in Zürich - Mülligen zu wohnen. Leider scheinen unsere Jungen ihre Freizeit vorwiegend dem Handy in allen Varianten zu widmen. Ein Blick ins benachbarte Ausland lässt allenthalben die Feiern zum Lutherjahr in philatelistischer Hinsicht erkennen. Viele Poststellen, vor allem in Deutschland, erinnern mit Sonderstempeln an das bedeutsame 500 Jahr Jubiläum. Lassen wir uns ob der Schweizer Post überraschen, wenn das Reformationsjubiläum hier zu Lande gefeiert wird ? Der Aufruf, Ideen für unser 65 Jahr Jubiläum würdig zu feiern, ist wohl ins Leere gegangen. Der Vorstand wäre nach wie vor froh, den einen oder andern Vorschlag aus Mitgliederkreisen zu erleben. Unterdessen ist nun bereits ein Ort für die grosse Vatikansammlung von unserm IG Vatikan Korrespondenten und Sammler Peter Dubler gefunden worden. Sie wird im Kloster Disentis eine Heimat finden. Sicher wäre es ein Erlebnis, mit

Peter Dubler diesen Ort zu besuchen um von ihm einige Details seiner Sammlung zu erfahren. Alle, welche damals in Mariastein dabei konnten, durften sich ob seinem immensen Wissen überzeugen lassen. Im Kloster Disentis ist ein Gästehaus, das gerne auch Gäste aufnimmt. Die beste Zeit wäre sicher im Sommer zu finden. Ein Vorschlag geht dahin, dort verbunden mit einer Feier unser 65 Jahr Jubiläum zu feiern. Gerne erwartet der Vorstand auch weitere Vorschläge oder wenigstens ein Echo auf dieses Ansinnen. Für den Vorstand Annemarie Strasser

Und vergessen Sie nicht Fribourg - am 18. November findet wiederum die Justinus – Auktion statt.

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IG VATIKAN

Neuausgaben der Vatikanpost vom 7. September 2017

HUNDERTJÄHRIGES BESTEHEN DER KONGREATION FÜR DIE

ORIENTALISCHEN KIRCHEN Am 1.Mai 1917 wurde von Papst Benedikt XV. das „Motu proprio Dei providentis“, mit dem Auftrag ins Leben gerufen, sich mit den Katholischen Ostkirchen in Kontakt zu setzen, um deren Wachstum zu fördern, deren Rechte zu schützen und in der Katholischen Kirche, neben dem liturgischen, rechtlichen und spirituellen Erbe der

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lateinischen Kirche, auch die vielen christlichen Traditionen des Ostens lebendig zu erhalten und zu integrieren. Der zu diesem Anlass herausgegebene Bogen zeigt den mittleren und oberen Abschnitt der Apsiswand der Kapelle für den byzantinischen Ritus in der Kongregation, die zwischen 1940 und 1943 von dem niederländischen Benediktinermönch Jérôme Leussink bemalt wurde. Die hier abgebildeten Darstellungen zeigen das grosse Ereignis der Heilsgeschichte und seinen Abschluss in der eucharistischen Szene der Kommunion der Apostel. Sie zeigt einen Altar und darüber Christus mit einem Ziborium, der die Kommunion an die Apostel, angeführt von Petrus zur linken und Paulus zur rechten, austeilt. Die griechischen Inschriften lauten übersetzt: „Das ist mein Leib .. das ist mein Blut“. Über dieser Szene ist die strahlende Figur der betenden Mutter Gottes abgebildet, als Krönung der kosmischen und eschatologischen Vision der „himmlischen Liturgie“, die sich über den Rest der Wand erstreckt. CENTENARIO DELLA CONGREGAZIONE PER LE CHIESE ORIENTALI Nennwert des Gedenkblocks Euro 2.55 50. TODESTAG VON DON LORENZO MILAN

Mit einer Briefmarke zu 95 Cent gedenkt das Ufficio des 50.Todestages von Don Lorenzo Milan. Das Bild, ein Werk der Künstlerin Antonella Napolione, zeigt ihn vor einem erdachten Hintergrund mit Gebirge und der kleinen Kirchen des Dörfleins Barbiano. Er wandert auf einem Pfad mit zwei seiner Studenten, daneben steht mit „I care“ einer seiner berühmten Aussprüche, der sich das Motto der amerikanischen Jugend zu eigen macht. Das Zeichen der Verehrung das der Hl. Vater dem Priester von Barbiana mit dem Besuch seines Grabes am 20.Juni 2017 zuteilwerden liess, soll Ausdruck der Anerkennung seines Lebens und der Bereitschaft, den Armen und der Kirche zu dienen, sein.

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„Alles entspringt seinem Priestersein. Aber sein Priestersein hat eine noch tiefere Wurzel; seinen Glauben. Einen allumfassenden Glauben, der zu einer vollkommenen Hingabe an den Herrn wird und der für den jungen Neubekehrten im priesterlichen Dienst seine volle und vollendete Gestalt erlangt“, so sagt es Papst Franziskus. Lorenzo Carlo Domenico Milani wurde am 27.Mai 1923 iin Florenz geboren. 1930 zog die Familie nach Mailand. Im November des Jahres 1943 trat er in das Seminar von Cestello in Oltrarno ein. 1947 empfing er die Priesterweihe und war in San Donato di Calenzano als Kaplan tätig. In seiner Gemeinde gründete er eine populäre Nachtschule für junge Arbeiter und Bauern seiner Gemeinde. Für ihn war es wichtig, dass alle Jugendlichen die stark benachteiligt waren eine Schule besuchen konnten. Er starb am 26. Juni 1967.

100. TODESTAG DER HEILIGEN FRANZISKA XAVIERA CABRINI

Franziska Xaviera Cabrini, Schutzpatronin der Aus – und Einwanderer. Das ausgewählte Motiv ist das Werk der tschechischen Künstlerin Marina Richterova, welche die Heilige mit einer brennenden Öllampe in den Händen darstellt, deren Form an das Boot der Migranten erinnert. Die Flamme ist ein Symbol der Hoffnung für den Reisenden und die Heilige Franziska ist wie ein Leuchtturm, der seine Fahrt zu einem unbekannten Ziel beleuchtet. Die Gründerin des Ordens der „Missionsschwestern vom Heiligsten

Herzen“ war in ihrem Tun vom Heiligen Franz Xaver inspiriert und so wie er träumte auch sie davon, eines Tages nach China zu reisen. Im Jahr 1889 ging sie jedoch vielmehr in die Vereinigten Staaten von Amerika um dort italienischen Einwanderern beizustehen, die zu dieser Zeit zu Tausenden den Ozean überquerten. Die Heiligkeit von Franziska rührt nicht von mystischen Offenbarungen her, sondern von einem Leben voller „Arbeit, Schweiss, Mühsal für Gott, zu seiner Ehre und um ihn bekannt zu machen und den Menschen näher zu bringen“. Ihr Aufgabengebiet erweitert sich von italienischen Einwanderern um Waisenkinder und Kranke. Sie erbaute Häuser, Schulen und ein grosses Krankenhaus in New

York. Anschliessend reiste sie nach Chicago und Kalifornien und in der Folge nach Südamerika, bis nach Argentinien. Nach ihrem Tod, der sie während einer ihrer zahlreichen Reisen ereilte, hinterliess sie der Kirche alles und der Welt eine blühende Ordensgemeinschaft sowie das Zeugnis eines Lebens in apostolischer Nächstenliebe zum Wohle der Notleidenden. Sie wurde von Papst Pius XII. am 7.Juli 1946 heiliggesprochen und am 1950 zur „Himmlischen Patronin aller Emigranten“

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ernannt. In unserer Zeit der grossen Migrationsströme richten wir an sie ein Gebet für alle, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen um eine bessere Zukunft zu suchen.

200 JAHRE GRÜNDUNG DER ORDENSGEMEINSCHAFT DER MARISTENBRÜDER

Vor 200 Jahren gründete Marzellin Champagnat, seinerzeit junger Vikar der Pfarrei La Valla in Frankreich, die Gemeinschaft der Maristenbrüder.

Seine Lebensgeschichte versetzt uns in das Nachrevolutionäre Frankreich Ende des 18. Jh., als in der Phase der Restauration die Notwendigkeit aufkam, sich der landesweiten Krise der Schulen zu stellen, indem der Unterricht und die Katechese für die Jugend, die die Französische Revolution ohne Perspektiven für die Zukunft zurückgelassen hatte, wieder aufgenommen und verstärkt worden war. So begann Marzellin, der 1816 zum Priester geweiht worden war, gestärkt durch die Gegenwart Gottes in seinem Leben und genährt durch ein unerschütterliches Vertrauen auf Maria und ihren Schutz, mit seiner intensiven erzieherischen Arbeit. Die Überzeugung, dass „um Kinder richtig zu erziehen, es dazugehört, sie zu lieben“, durchdringt den Erziehungsstil der Maristen, dessen Charakteristika eine beständige aber diskrete Präsenz unter den Kindern, Einfachheit, Familiensinn und die Liebe zur Arbeit – alles im Stile Mariens – darstellt. Die Maristenbrüder, die heute in über 80 Nationen, vor allem in Missionsländern, mit 1000 Ausbildungsstätten, über 3000 Brüdern und ca. 600'000 Schülern dem Beispiel ihres Gründers folgend vertreten sind, verbreiten die christliche Botschaft über die Erziehung der Kinder und Jugendlichen.

Die Briefmarke, die von Patrizio Daniele gestaltet wurde, zeigt im Vordergrund Marzellin Champagnat, im Hintergrund den Kreis der ersten Brüdergemeinschaft in La Valla, der von Laien und Brüdern im Dienste für die Kinder umringt wird. Die Statue der Jungfrau Maria, die vom Hl. Marzellin „Gute Mutter“ genannt wurde, erinnert an die Marianische Inspiration seiner erzieherischen Arbeit.

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50 JAHRE ENZYKLIKA „POPULORUM PROGRESSIO“

Am Osterfeiertag 1967 verkündete Paul VI. der Welt die päpstliche Enzyklika „Populorum Progressio“ und prägte damit für immer die Geschichte der zeitgenössischen Katholischen Kirche. „Die Entwicklung der Völker wird von der Kirche aufmerksam verfolgt, vor allem derer, die dem Hunger, dem Elend, den herrschenden Krankheiten, und der Unwissenheit zu entrinnen suchen; derer, die umfassender an den Früchten der Zivilisation teilnehmen und ihre Begabung wirksamer zur Geltung bringen wollen, die entschieden ihre vollere Entfaltung erstreben“. Die vom Künstler Raoul Berzosa entworfene Briefmarke zeigt ein Porträt von Paul VI., von dem ein Licht ausstrahlt, das, wie die Macht seiner Worte, die ganze Welt erleuchtet. Die Briefmarke ist auch einem Kleinbogenformat mit 4 Werten erschienen.

Weitere Sonderstempel anlässlich der Papstreisen nach Fatima und Ägypten: 12. – 13. Mai 2017 in Fatima

Papst Franziskus in Ägypten 28. – 29. April 2017 Das Stempelbild zeigt den Papst mit einer Friedenstaube, dem Halbmond und dem koptischen Kreuz – im Hintergrund die Pyramiden von Gizeh.

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Zur Zeit unterwegs in Kolumbien Papst Franziskus

„DEMOR EL PRIMER PASO Franziskus“

Auch Kolumbien hat eine Briefmarke mit Nennwert 5'000 Pesos und einen Sonderblock mit Nennwert von 10'000 Pesos, anlässlich des Besuches von Papst Franziskus herausgegeben.

Am rechten untern Rand sind die Städte aufgeführt in welchen Papst Franziskus einen Besuch macht: Bogota, Medellin, Cartagena und Villavicencio.

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ITALIEN hat wiederum eine schöne Serie kultureller und religiöser Bauten

veröffentlicht:

Die Abtei San Gervasio von Bulgarien in Mondolfo (Provinz Pesaro und Urbino), liegt am linken Ufer des Cesano Flusses. In der Stadt mit Blick auf die Adria ist sie mit einem geheimnisvollen Charme verborgen. Sie ist eine der ältesten Kirchen der Diözese Senigallia, in einer der schönsten und rätselhaftesten Provinz Pesara und Urbino, und empfängt den Besucher in einer Reise des Glaubens, der Geschichte, der Archäologie und der Kunst. „Es ist die einzige Kirche, deren Namen einen klaren Hinweis auf Bulgarien hat, die Bezeichnung aus dem Mittelalter und die Ansiedlung von barbarischen Populationen in diesem Teil der unteren Cesano“. Die Ursprünge gehen auf die frühchristliche Zeit zurück, die Fundamente sind römischer Herkunft, es ist ein Ort, der die Ursprünge des Christentums markiert.

Die Abtei von Casamari liegt im Gemeindegebiet Verolis, in der Provinz Frosinone, an der strada Maria. Sie befindet sich etwa 300 Meter über Meer. Errichtet wurde sie auf den Überresten des antiken römischen Rathauses mit Namen Cereatae und Marianae. Erstere Bezeichnung geht auf die Widmung an die Göttin Ceres zurück, letztere verbindet sich mit Caius Marius, der hier beheimatet oder wenigstens ansässig war und in der Folge der Abtei seinen Namen gab.

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Im 11. Jh. sprechen geschichtliche Quellen von der Anwesenheit einer benediktinischen Ordensgemeinschaft mit dem Namen Casamari. Anfang des 12. Jh. wurde die Abtei auf die persönliche Initiative von Bernhard von Clairvaux, dem Orden von Citeaux, also dem Zisterzienserorden eingegliedert. Trotz aller Wechsel ihrer Geschichte bleibt Casamari eine der wenigen Zisterzienserabteien, die ausser in den Jahren 1811 bis 1814, keine Unterbrechung im Klosterleben hinnehmen mussten. Das Gebet in der Gemeinschaft, insbesondere das liturgische Gebet und die Andacht, haben in der Klosterspiritualität Casamaris grösste Bedeutung. Ein Grossteil des Tages wird der Arbeit gewidmet, mit der die Mönche ihren Lebensunterhalt sicherstellen. Darüber hinaus wirken sie im karitativen Sinne und als Missionare. Unterricht, Gottesdienst auch in der Pfarrei der eigenen Kirchen und als geistliche Hilfestellung für die Pfarrer im Umland, des weiteren wissen-schaftliche, handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeiten. Im Jahre 1930 wurde die Kongregation vom Heiligen Stuhl damit beauftragt, katholische Klöster in Äthiopien zu gründen und trug dazu bei die erste Gruppe von äthiopischen Ordenszöglingen zu bilden. Im Jahre 1940 wurde das erste Kloster gegründet; gegenwärtig gibt es in Äthiopien vier Klöster und zwei Missionsstationen mit insgesamt beinahe einhundert Mönchen. Heute besteht die Kongregation von Casamari aus 16 Klöstern und drei weiteren Standorten, mit zusammen 220 Mönchen. San Nicola di Bari ist eine Kirche in Süditalien mit dem Titel der päpstlichen Basilika. Die Kirche wurde zwischen 1087 und 1106 für die aus Myra nach Bari überführten Reliquien des Heiligen errichtet und ist so heute noch ein bedeutendes Pilgerziel für römisch katholische und orthodoxe Christen. Die Geschichte der Basilika Sn Nicola begann mit einem Diebstahl: Durch die Aberkennung als Hauptstadt zur Zeit der Normannen verlor Bari im 11.Jh. an kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung. Um Abhilfe zu schaffen, wurden auf einem Raubzug in Kleinasien die sterblichen Überreste des Heiligen Nikolaus gestohlen und nach Bari gebracht, wo sie in der neu gegründeten Basilika San Nicola aufbewahrt wurden, die keinerlei kirchlichen Ursprung hat. San Nicola ist aus der ehemaligen Residenz des byzantinischen Gouverneurs in Italien hervor-gegangen und entstand ab 1098. Sie gilt als Gründungsbau der Romanik in Apulien. Am Nikolaustag, dem 6. Dezember, wird traditionell ein Fläschchen in die Krypta zum Grab des Heiligen herabgelassen, um etwas von der Myrrhe aufzufangen, die den Gebeinen entströmen soll. Behälter mit dieser Myrrhe werden weltweit verschickt, und Gläubige berichteten von zahlreichen Wundern, nachdem sie damit gesalbt wurden. Für orthodoxe Kirchen mit Julianischem Kalender fällt der Feiertag auf den 19.

Dezember.

Alle drei Briefmarken haben einen Wert von Euro 0.95 für Auslandporto.

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ÖSTERREICH Am 10. September präsentierte die österreichische Post die Sondermarke „Maria Kirchental“ St.Martin bei Lofer. Der Anlass ist

wiederum verbunden mit einer Ausstellung der österreichischen Gilde. Seit mehr als

300 Jahren pilgern gläubige Christen zu der kleinen Wallfahrtskirche Maria Kirchental in St.Martin bei Lofer im Salzburgerland. Das Gnadenbild der Kirche wurde um 1400 von einem unbekannten Künstler der

Spätgotik erschaffen. Die Holzstatue zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Beide sind in lange Gewänder gehüllt und tragen eine vergoldete Krone. Das Kind hält einen Vogel in der linken Hand, einen Stieglitz, der auch Distelfink genannt wird. Mit dem Finger der rechten Hand zeigt es auf den Vogel. Der Distelfink ernährt sich bevorzugt von den Samen dorniger Disteln, daher gilt er in der christlichen Welt als Symbol für die Passion

und den Opfertod Jesu Christi. Die roten Federn am Kopf des Distelfinks symbolisieren das vergossene Blut. Im 17.Jh. gelangte das Gnadenbild in das abgelegene Hochtal in rund 900 m Höhe. Es wurde in einer Waldkapelle aufgestellt und bald kamen die ersten Pilger. Viele bezeugten ihre Dankbarkeit durch Votivtafeln – Maria Kirchental besitzt heute eine der bedeutendsten Sammlungen von Votivtafeln Österreichs. Beeindruckt von den vielen Pilgern beschloss Fürsterzbischof Johann Graf von Thun, eine Wallfahrtskirche für das Gnadenbild zu errichten. Der barocke Bau wurde in den Jahren von 1694 bis 1701 erbaut und steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Im Kirchentaler Wallfahrtsmuseum werden mehr als tausend Votivtafeln ausgestellt, vorwiegend aus dem 17. und 18. Jh. Jedes dieser Bilder ist ein kleines Meisterstück der Volkskunst und erinnert an ein ganz persönliches Schicksal.

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SCHWEIZ Die Grundsteinlegung für den Bau des Berner Münsters erfolgte 1421 und zog sich über Jahrhunderte hinweg. Einen bis heute eindrücklichen Meilenstein bildete die Fertigstellung des Chorgewölbes im Jahr 1517.

Heiliger Sebastian, römischer Soldat Zentrum des Netzgewölbes und christlicher Märtyrer mit dem Berner Wappen Eine Inschrift an der Chorseite des Triumphbogens nennt den Namen des Werkmeisters Peter Pfister, unter dessen Leitung das Werk vollbracht wurde. Als zweiter Hauptakteur hat sich an zwei Stellen in den Ornamentmalereien der Gewölbekappen der bernische Reformator Niklaus Manuel verewigt. Das reformierte Berner Münster war im Spätmittelalter dem Hl. Vinzenz von Saragossa geweiht und ist die grösste und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Es wurde im Stil der Gotik erbaut. Der Chor des Münsters birgt einen aus dem 15. Jh. stammenden Glasmalereizyklus welcher gemeinsam mit jenem der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden als bedeutendster der Schweiz gilt. Die Stadt Bern und der Deutsche Orden waren Bauherren des Münsters. Seit Anbeginn bestand die Möglichkeit, den Münsterbau durch private Stiftungen zu fördern. Besonders ab den 1440er Jahren liessen verschiedene wohlhabende Familien ihre privaten Seitenkapellen erstellen, wovon zahlreiche Gewölbe-schlusssteine und Glasmalereien zeugen. Nach der Jahrhundertmitte half zunehmend auch das gemeine Volk den Bau voranzutreiben; das ab 1448 geführte St.- Vinzenzen Schuldbuch gibt hierüber Auskunft. 1476 erhielten die Berner die päpstliche Befugnis zur Ausstellung von Ablassbriefen. Der Bau des Berner Münsters ist zweifelsfrei in katholischer Zeit begonnen worden. Die Vollendung fällt jedoch ebenso sicher in die Zeit nach der Reformation.

Am 7.Februar 1528 wurde Bern durch die Verordnung der Räte reformiert. Man beschloss die Durchsetzung der Reformation im gesamten Machtbereich des Staates Bern. Der Rat befahl die Abschaffung der kath. Messe, gewisse Kirchen wurden zu Lagerhäusern, die Klöster geschlossen. Das Münster war von einem umfassenden unkontrollierten Bildersturm verschont geblieben. Der Rat verfügte in allen Kirchen der Stadt die Räumung der Altäre, Statuen, Bilder und Fresken. So

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gelangten auch einige ausserordentlich schöne Bildhauerarbeiten als Schüttgut in den Boden der Münsterplattform, wo sie 1986 anlässlich archäologischer Grabungen wiederentdeckt wurden. Hingegen durften die wichtigen reichen Familien, die der Kirche einen Altar geschenkt und bezahlt hatten, ihre Kunstwerke vor der Räumung abholen. Auch nicht angetastet wurden die Kirchenfenster und das Chorgewölbe. Dafür gibt es mehrere mögliche Erklärungen: - Die Berner liessen die Fenster bestehen, weil schlicht niemand während der Predigt frieren wollte. Die bemalten Glasfenster durch nicht verzierte zu ersetzen, hätte lange gedauert und wäre teuer gewesen. - Das Chorgewölbe mit den Heiligenskulpturen war zu weit oben. Es war den räumenden Personen nicht möglich, dorthin zu gelangen. Zudem war das Gewölbe nur gerade zehn Jahre zuvor fertig gestellt worden. Die bernischen Politiker konnten sich noch gut an die grossen Arbeiten und hohen Kosten erinnern. Dies stellte auch eine Hemmschwelle dar. Möglicherweise setzten sich auch Niklaus Manuel, der sich aktiv an der Berner Reformation beteiligte, und andere Handwerksmeister für den Erhalt des Deckengewölbes ein. Sie hatten schliesslich daran mitgearbeitet und wollten nicht zusehen, wie ihr eigenes Werk zerstört wurde. Schliesslich gibt es auch mögliche religiöse Gründe; man betet zwar nicht mehr zu den Heiligen, sah sie aber immer noch als historische, christliche Vorgänger der eigenen Religion und damit des eigenen Glaubens – kein Grund also, sie herunterzuholen. Birgit Stalder

Anmerkung der Redaktion: Falls Sie einen Computer mit Internet zur Verfügung haben, wäre ein Blick auf das Chorgewölbe Berner Münster sehenswert. Sollten Sie in das Münster gehen können, wäre ein Feldstecher sehr hilfreich. Die Figuren sind nämlich so weit oben, dass man sie mit blossem Auge kaum erkennen kann.

Wer kennt sie nicht; die Quittenkonfi. Leider kann ich Ihnen den Quittenduft nicht übermitteln, der dieser Briefmarke entströmen soll. Aber da ja in vielen Gebieten unseres Landes die Obst- und Weinernte mager bis ganz ausfällt werden wir uns wohl oder übel am Geschmack diese Briefmarke

erfreuen müssen. Diese Sonderausgaben, der „Tübliblock“ und auch der Sonderblock „Creux du

Van“ sind nur bei der Philateliestelle in Bern erhältlich. Der Sonderblock „Creux du Van“ ist überdies auch in der Region Neuenburg solange Vorrat zu haben. Dies ist Dienst am Kunden der Schweizer Post.

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Von einem aufmerksamen Mitglied bekam ich eine interessante Zeitungsmeldung mit dem Titel: Aussen unscheinbar – innen ein Bijou. Im Weiler Breite, zwischen Nürensdorf und Brütten gelegen, findet man die Kapelle St.Oswald. Das Kirchlein hat seinen Ursprung im 12.Jh. und ist somit wohl das älteste Gebäude der Gemeinde. Die Kapelle ist dem frühchristlichen Märtyrer St.Oswald geweiht. An der Laibung des Chorbogens ist sein Brustbild zu sehen. St.Oswald lebte Anfang des 7.Jh. und war König von Northumbien im heutigen England. Mit ihm auf dem Bild ist immer auch ein Rabe. Bei Oswalds Krönung stellte sich nämlich heraus, dass das für die Salbung nötige Öl ranzig war. Der Rabe brachte darauf ein Gefäss mit neuem Öl und einen Brief des heiligen Petrus, aus dem hervorging, dass dieser das Öl selbst geweiht hatte. Oswald ist Schutzpatron der Schnitter und des Viehs und man rief ihn zum Schutz vor der Pest an.

Die Kapelle von Breite ist erstmals 1370 als Filiale der Marienkirche von Kloten erwähnt. Auf Wunsch der Menschen von Breite teilte der Zürcher Rat den Weiler 1550 der Kirchgemeinde Bassersdorf zu, die sich erst dreissig Jahre zuvor von Kloten losgelöst hatte. Den Innenraum der Kirche zieren Fresken mit Szenen aus dem Leben Christi. Doch die stimmungsvolle Ausmalung ist kein unberührtes Original aus dem Mittelalter, sondern wurde im Jahre 1920 von einem Restaurator übermalt und teilweise sogar nachempfunden. Bis 1970 hatte die Kapelle

eine Kanzel. Diese trug die Jahreszahl 1584 und war damit die zweitälteste Kanzel des Kantons. Sie stand mitten im Chor. Bei der Renovation 1969/70 wurde sie entfernt und durch den Abendmahltisch ersetzt. Sie behinderte die flexible Nutzung des Chors. Heute ist sie im Ortsmuseum Nürensdorf eingelagert. Eine Besonderheit sind auch die Kirchenbänke. Das für sie verwendete Holz wurde 1647 geschlagen. Die Kapelle St.Oswald heute – Dank eines Legats kann die Kirchgemeinde Bassersdorf - Nürensdorf in der Kapelle Serenaden ohne Eintritt und Kollekte durchführen. Viermal im Jahr lädt der Organist Christoph Schönenberger mit kreativen und witzigen Themen zum Konzert ein. Einmal im Monat ist Gottesdienst. Menschen aus Bassersdorf und Nürensdorf steht die Kapelle für Hochzeiten, Taufen und Abdankungen zur Verfügung. Auswärtige dürfen sie gegen eine Gebühr benutzen. Janine Zemp ist seit zwei Jahren Sigristin der Kapelle. Sie schmückt beispielweise das Gotteshaus vor Hochzeiten, tröstet Trauernde, arrangiert die Sitzkissen, wirft die Heizung an, sorgt für die Bepflanzung vor dem Eingang und dreht den alten Schlüssel für Interessierte auch schon mal ausserhalb der

Öffnungszeiten. Sie sagt: „Mir macht der Job Freude. Nur eines stimmt mich traurig: Selbst die Kapelle St.Oswald ist Ziel von Vandalen, die Fenster zerschlagen und die Wände beschmieren.“ Text aus dem Zürcher Unterländer – Beatrix Bächtold

Und den Stempel gibt es immer noch!

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HEILIGE DER MONATE OKTOBER – NOVEMBER – DEZEMBER

Wolfgang von Regensburg wurde um 924 in Pfullingen (Baden – Württemberg) geboren. Er erhielt seine Erziehung im Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau.

965 trat er dem Benediktiner-orden im Kloster Einsiedeln bei und empfing 969 von Bischof Ulrich von Augsburg die Priesterweihe. 972 erfolgte die Ernennung zum Bischof von

Regensburg. Gleich in seinem ersten Amtsjahr zeigte er Mut und verzichtete auf seine bischöflichen Rechte in Böhmen, worauf das Bistum Prag eingerichtet werden konnte. Wolfgang reformierte die bestehenden Klöster und

gründete neue, förderte die Ausbildung des Klerus und kümmerte sich um Arme und Kranke in seinem Bistum. Er selbst lebte weiterhin ein asketisches Mönchsleben. Seinen Freund Ramwold berief er zum Abt des Regensburger Klosters St.Emmeran, obwohl er als Bischof eigentlich auch Abt war, auch hier wollte er eine Reform in Bewegung setzen. Während einer Reise durch sein geliebtes Österreich starb er am 31.Oktober 994 in Pupping. Beigesetzt wurde er in St. Emmeran in Regensburg.

Das Hauptzentrum seines Kultes wurde in der Folge die St.Johanniskirche am österreichischen Abersee, das heutige St.Wolfgang am Wolfgangsee. Auch Pupping war lange Wallfahrtsort. Wolfgang wird dargestellt als Bischof, als Benediktiner mit Stab, Beil, Kirchenmodell, Buch, Axt, Wolf, Teufel. Er ist Patron von Bayern, von Stadt und Bistum Regensburg, der Hirten, Zimmerleute, Bildhauer, Schiffer, Köhler, Holzfäller und vieler mehr.

Die Kirche feiert seinen Festtag am 31. Oktober.

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Wer kennt ihn nicht den Heiligen Martin von Tours. Sein Leben ist uns sicher bekannt. Sein Bild vom Soldaten auf einem Pferd, der mit einem Bettler in einer bitterkalten Nacht seinen Mantel teilt, begegnet uns immer wieder. Viele schöne Bräuche begleiten noch heute sein Andenken. Denke ich nur an die Kinder die schöne Laternen basteln und dann mit diesen in einer feierlichen Prozession in die Kirche einziehen und gebannt seiner Lebensgeschichte lauschen. Reiches Brauchtum rund um den Gedenktag erinnern an ihn. Martinsumzug, Martinsgans, Martinsgebäck, Martinsfeuer. „Martini“ war im bäuerlichen Kalender ein wichtiger Tag; Beginn des Wirtschaftsjahres, an das Gesinde wurde der Lohn ausbezahlt, Pachtverträge wurden geschlossen, Steuern entrichtet. Auch viele Länder verehren diesen bekannten Heiligen. Ortschaften und Kirchen sind nach ihm benannt. In meinem Fundus habe auch ich einige schöne Stempel und Briefmarken gefunden.

Werbedatumstempel von Flims Dorf mit dem Bildnis vom Heiligen Martin. Das Fest vom Heiligen Martin feiern wir am 11. November.

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Wunibald (Winebald, Winnibald) wurde 701 in Wessex (England) geboren. Er war einer von vier Söhnen eines begüterten Angelsachsen in Südengland, der Sohn von Richard und Wunna, seine Schwester war Walburga, sein Bruder Willibald, sein Onkel der grosse Bonifatius. Während Willibald mit fünf Jahren ins Kloster Waldheim gebracht wurde, blieb Wunibald zuhause.

720/21 unternahm Wunibald unter Verzicht „auf das väterliche Erbe“ mit Willibald und dem Vater eine Pilgerreise nach Rom. Nach dem Tod des Vaters in Lucca und dem Aufbruch des Bruders im Frühjahr 723 nach Palästina absolvierte Wunibald in Rom eine theologische Ausbildung und erhielt die Tonsur. 738 empfing er von Bonifatius die Priesterweihe und wurde von ihm zur Missionierung nach Thüringen und Bayern entsandt. Etwa ab 744 wirkte er in Mainz,

Rheinland-Pfalz. 751/52 gründete er in Heidenheim im Bistum Eichstätt (Bayern), das sein Bruder seit 741 als Bischof leitete, ein Benediktinerkloster, wo er bis zu seinem Tod als Abt wirkte. Als im Jahre 761 Wunibald starb, wurde Walburga mit ihren Gefährtinnen dorthin berufen und übernahm als Äbtissin die Leitung des dortigen Benediktiner-klosters, das nun nach angelsächsischem Vorbild zu einem Doppelkloster mit einem Männer – und einem Frauenkonvent wurde. Durch ihr segensreiches Wirken im Dienst an Gott und den Mitmenschen setze Walburga die vom Bruder begonnene Missionsarbeit fort. Bruder Willibald erhob 777 Wunibalds noch unverweste Gebeine und bettete sie in eine neu erbaute Krypta, was die Heiligsprechung bedeutete. Reliquien wurden vermutlich um 870 mit denen seiner Schwester Walburga nach Eichstätt übertragen. Inzwischen sind Wunibalds Reliquien verschollen, erhalten ist sein Hochgrab in der heute evangelischen ehemaligen Klosterkirche Heidenheim. Wegen der vielen angelsächsischen Wallfahrer wurde 776 die Klosterkirche Heidenheim neu gebaut. In der Reformation erfolgte die Auflösung des Klosters , seit 1551 feiert die evangelische Kirche in der ehemaligen Klosterkirche ihre Gottesdienste. Wunibald ist der Patron der Brautleute und der Bauarbeiter.

Und in den Bauernregel kann man lesen: „Um den Tag des Wunibald, da wird es meistens richtig kalt.“

Der Festtag des Heiligen ist am 18. Dezember.

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WIR GRATULIEREN ZUM GEBURTSTAG

Patrice von Werra, Claraplatz 1, 4058 Basel am 17. Oktober

Emmy Brändle, Tigerbergstrasse 21, 9000 St.Gallen im November

Lucien Fuchs,5, rue Roeth, F-67346 Ingwiller am 19. November

Adolf Christen, St.Bernhardstrasse 31, 5430 Wettingen am 23. November

Pius Holenstein, Brunnwald, 9534 Gähwil am 28. November

Marlene Helbling, Wilenstrasse 16, 9404 Rorschacherberg am 2. Dezember

Oktober, noch als Erntemonat sammelt die vielen Früchte ein, und aus den goldnen, reifen Trauben wird nun für alle süsser Wein. Die schöne Zeit von dannen zieht, schon kommen Nebel übers Land, die Flora singt ihr Abschiedslied und gibt das Zepter aus der Hand. Doch hie und da blühen als Zierde die Silberdisteln wohlbekannt. Auch Herbstzeitlose voll in Blüte, ich noch auf meinem Wege fand. Der Nebel steigt, es fällt das Laub. Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja vergolden! Und wimmert auch einmal das Herz, stoss an und lass es klingen! Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz ist gar nicht umzubringen. Wohl ist es Herbst, doch warte nur, doch warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Himmel lacht, es steht die Welt in Veilchen. Theodor Storm

Liebe Jubilarinnen und Jubilare, wir wünschen Euch einen schönen Geburtstag, Gesundheit und Gottes Segen und immer wieder einen guten Tropfen Wein. Der Vorstand

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Das Konstanzer Konzil wird auch dieses Jahr gefeiert. Dazu hat die italienische Post den untenstehenden Sonderstempel veröffentlicht.

Auch der Philatelistenverein Konstanz wird wiederum mit einer Karte und einem deutschen Sonderstempel an dieses Ereignis vom 11.November 1417 erinnern. Wir mir bekannt wurde lässt die Vatikanpost im Oktober einen Luftpostbrief mit eingedrucktem Wertzeichen des Papstes Martin V. erscheinen. Preis Euro 2.60.

Werbedatumstempel und Postkarten von Kirchen und Klöstern in der Schweiz V.

7514 Sils/Segl Maria – Plaun da Lej, Sils-Baselgia, Sils – Maria und Fex bilden zusammen die politische Gemeinde Sils im Engadin. Mit nur 750 Einwohnern präsentiert sich Sils beschaulich, familiär und einladend. Die Gäste schätzen die entspannte Ruhe in grandioser Landschaft. Wenige Schritte hinter dem Silser Dorfplatz beginnt eines der schönsten Seitentäler des Engadins. Das

weitgehend autofreie Val Fex – oder Fextal – verzaubert im Sommer Wanderer und Spazier-gänger. Im Winter bietet das rund 8 km lange Tal eine weisse, schneesichere Wunderwelt. Das Einzige, was man hört, sind die hellen Glocken der

Kutschenpfere und das Knirschen der eigenen Schritte im Schnee. Im Fextal leben

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heute noch rund 100 Menschen. Und einige davon sorgen dafür, dass auch der Gaumen auf seine Rechnung kommt. Das Fextal war schon im frühen Mittelalter besiedelt. 1303 spricht die erste Urkunde von Tal namens „Fedes“. Die Bezeichnung macht deutlich: Hier wurden Schafe (feda) geweidet. Später – das Tal heisst nun „Feitz“ – schreibt ein Chronist: „Das Tal ist reich an Wiesen mit hohem Heuertrag und prächtigen Schafweiden.“ Und „In ungefähr 1000 Schritt Entfernung vom Dorf Silio /Sils Maria) wohnen in Höfen mit etwa 30 Häusern wohlhabende Bauern.“ Das war vor rund 450 Jahren. Heute zählt das Fextal vier kleinere Landwirtschaftsbetriebe. Auf den Alpen werden rund 900 Schafe gesömmert. Und wer nicht mehr so gut zu Fuss ist, kann sich ob einer Kutschenfahrt ins sommerliche oder winterliche Fextal erfreuen. Die drei Ortschaften Fex, Sils/Segl Maria und Sils/ Segl Baselgia hatten den gleichen Werbedatumstempel. Die Kirche in Sils Baselgia ist ein evangelisch – reformierte Gotteshaus und steht unter Denkmalschutz. Ersturkundlich bezeugt wird die Kirche unter dem Patrozinium von St. Laurentius im Jahr 1536. Der Turm mit zweistöckiger Glockenstube trägt ein kegelförmiges Zeltdach. Im Innern läuft alles auf den Taufstein, der zugleich als Abendmahlstisch dient, zu. Er trennt das Kirchenschiff mit Holzleistendecke und Natursteinboden vom quadratischen Chor, dem eine Kanzel ohne Schalldeckel auf rechter Seite (während ansonsten die Mehrzahl der reformierten Bündner Kirchen die Kanzel auf linker Seite kennt) vorangestellt ist. Die Postststelle 7514 Fex ist am 30.März 1991 eingegangen und ab dem 1.April 1991 tragen die abgehenden Postsachen den Stempel von Sils/Segl Maria.

Tschiertschen – Seit 1958 ist mir dieser Name in Erinnerung. Nach einer kurzen Postautofahrt von Chur nach Tschiertschen stand uns eine 2-tägige Wanderung nach Arosa bevor. Sieben Stunden waren wir mit unserm jungen Sekundar-lehrer unterwegs. Abends war die

Unterkunft in Arosa in der Jugend-herberge und am nächsten Tag ging es nochmals sieben Stunden über die Berge nach Valbella.

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Die Reformierte Kirche auf dem Stempel ist ein denkmalgeschütztes Gotteshaus. Zur Geschichte ist folgendes zu lesen: Die Mutterkirche der linken Talsseite des Schanfiggs und damit auch Tschiertschens war die Georgskirche in Castiel. 1405 erhielt Tschiertschen eine eigene Kapelle unter dem Patrozinium von Jakobus und Christopherus. 1438 wurde mit der Nachbargemeinde Praden ein Vertrag gschlossen, der den Pradnern Friedhofsrechte in Tschiertschen einräumte und sie zugleich zu finanzieller Beteiligung an Renovierungen der gemeinsamen Kirche verpflichtete. Der genaue Verteilschlüssel der Lasten wurde zu einem dauerhaften Zankapfel beider Dörfer. 1472 erging von beiden Dörfern ein Gesuch an den Churer Bischof um Gewährung eines Kaplans und eigener Pfarrrechte. Dem Gesuch wurde im Grundsatz entsprochen, doch jahrzehntelang blieben die beiden Dörfer ohne Geistlichen und ohne formelle Erhebung zu einer eigenen Pfarrei. Die Annahme der Reformation erfolgte noch vor 1550. Der Überlieferung zufolge wurde der Konfessionswechsel, obschon bereits beschlossen, erst nach dem Tode des alten beliebten Priesters vollzogen. Der Verkaufserlös des nun obsolenten Altars und der Heiligenbilder und Statuen erfolgte vollumfänglich und wohl auch vertrags-widerrechtlich an Tschiertschen und war massgeblicher Grund für die Abspaltung Pradens als eigene Kirchgemeinde zu dieser Zeit. Heute ist Tschiertschen mit Praden und Passugg-Araschgen zur Kirchgemeinde Steinbach fusioniert.

Die Kirche ist Etappenort des Jakobsweg Graubünden. Die Poststelle Tschiertschen wurde am 5. Mai 2012 aufgehoben.

Ardez oder Ardetium (heisst zu deutsch: Steinberg) liegt auf der linken Talseite des Unterengadin über dem Inn. Zu Ardez gehören die Fraktionen Sur En (rechte Talseite) und Bos-ch (zwischen Ardez und Guarda). Das ehemalige Gemeindegebiet erstreckt sich von der österreichischen Grenze im Norden bis zur Nationalparkgrenze im Süden. Dazu gehören die südlich des Inn gelegenen Seitentäler Val Nuna und Val Sampuoir und auf der nördlichen Talseite die Val

Tasna. Die Nachbargemeinden sind Zernez und das österreichische Galtür. Der Ardezer Boden reichte noch um 1900 bis ins Montafon (Vorarlberg) und ins Paznaun (Tirol). Die Räter waren ein Volk oder eine Gruppe von Völkern der Antike im Bereich der mittleren Alpen. Teils heisst es, die Räter seien durch die keltische Invasion der Poebene (um 400

v.Chr.) in die Alpen vertrieben worden. Die Räter wurden im 1.Jh. v. Chr. dem römischen Reich eingegliedert und im Verlauf der römischen Herrschaft romanisiert. Die römische Provinz Aaetia

wurde nach ihnen benannt.

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Römische Fundgegenstände in Ardez zeugen von römischer Herrschaft. Ardez wurde um das Jahr 900 erstmals im karolingische Urbar erwähnt. Der Bau der Burg Steinsberg fällt vermutlich in die Zeit Karls des Grossen. Die Herren de Ardetz lebten nachweislich von 1161 bis 1310. 1209 erwarb der Churer Bischof Reinher von Torre die Burg. Steinsberg wurde zunächst Kirchenkastell (Luziusstein; Kirche St.Luzi auf dem Burghügel) und ab dem 12. Jh. Feudalsitz. Zum Schutz von Rechten und Freiheiten gründete die Bevölkerung 1367 den Gotteshausbund in Zernez. Im Rahmen des Schwabenkrieges zerstörten die Österreicher 1499 das Dorf Ardez und die Burg.

Der Übertritt zur Reformation erfolgte 1538. Zur alten Pfarrei Ardez gehörten mit Tauf- und Begräbnisrecht neben Ardez auch Guarda, Lavin, Susch sowie Galtür.

Die Einwohner von Galtür begruben ihre Toten im Friedhof von Ardez. Im Winter, wenn der Futschölpass nicht begehbar war, lagerten sie die Toten

im Schnee und brachten sie im Frühling nach Ardez.

Der 15. Oktober 2010 bedeutete auch für die Poststelle 7549 das Ende.

Sent (zu deutsch Sins) ist ein Dorf in der Gemeinde Scoul. Am 1.Jan. 2015 wurde Sent mit den vier Gemeinden Ardez, Ftan, Guarda und Tarasp in die Gemeinde Scuol fusioniert. Die erste Erwähnung der Gemeinde Sent findet sich im Jahre 930. Knapp 500 Jahre später, im Jahre 1400, wies das ehemalige Gemeindegebiet dieselbe Ausdehnung auf wie noch heute. 1499 äscherte ein österreichisches Heer Sent ein. Die bündnerromanische Mundart Vallader ist bis heute die Sprache der Bevölkerungsmehrheit geblieben. Die ehemalige Gemeinde trat erst 1576 zur Reformation über, also viel später als die übrigen Unterengadiner Orte.

Von weitem sichtbar ist der Kirchturm der reformierten Kirche. Beim Dorfeingang findet sich die Ruine der alten Kirche Baseglia San Peder, welche vermutlich um das Jahr 1200 gebaut wurde. Nach der Reformation verfiel die Kirche langsam. Der Turm wurde zeitweise als Munitions – und Pulvermagazin gebraucht und steht

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vermutlich deshalb noch heute. Haupteinnahmequelle des Orts ist der Tourismus. Im Sommer bewirtschaften elf Senter Bauern gemeinschaftlich noch 2 Alpen. Die Milch wird hauptsächlich zu Käse verarbeitet, der in der örtlichen Käserei verkauft wird.

Das Ende der Poststelle Sent war der 31.Oktober 2013.

Auf dem Hügel Chastlatsch war ein spätbronzezeitlicher und eisenzeitlicher Siedlungsplatz. Zuoz war wahr-scheinlich spätrömischer und frühmittelalterlicher Etappenort im alpinen Wegnetz. Das Wappen der Gemeinde basiert auf dem alten Siegel

der Gemeinde, das den heiligen Luzius mit Krone und Zepter zeigt. Statt der Figur wurden Krone und Bischofsstab,

die Attribute des Heilgen, als Zeichen seiner Doppelstellung als König und Bischof, gewählt, während das Schwert auf die alte Gerichtstradition des Ortes hinweist. Der Bischof von Chur besass im Mittelalter den Hof Dorta (heute ein Dorfteil) und die Landeshoheit im Oberengadin. 1137 – 1139 erwarb er weiteren Grundbesitz. Die Kirche St.Luzi wurde um 1200 neu gebaut, wovon heute Schiff und Unterteil des Turms erhalten geblieben sind. Erst 1554 trat Zuoz zur Reformation über. Handel, Transport und die Eroberung des Veltlins 1512 führten zu einer wirtschaftlichen und geistigen Blüte, die sich in der Gründung einer Lateinschule, den Anfängen einer rätoromansichen Schriftsprache, im religiösen und profanen Theater und im Chorgesang manifestierte. Bauliches Abbild dieser Entwicklung waren die massiven Herren – und Bürgerhäuser, die gleichzeitg Bauernhöfe blieben. Neben den altadeligen Familien von Planta, von Juvalta und Salis bildete sich eine neue vom Kaiser geadelte und durch Handel und politische Ämter reich gewordene Führungsschicht heraus. Unter den Bündner Wirren 1618 – 1639 litt Zuoz wenig, danach setzte aber eine wirtschaftlich bedingte Auswanderung ein. Infolge des Verlustes des Veltlins und der Aufhebung der politischen Vorrechte 1798 entwickelte sich Zuoz zum einfachen Bauerndorf zurück. Schon vor dem Ausbau der Talstrasse, der 1836 begann, waren die Wegverhältnisse im Oberengadin recht gut. Aber erst die Fahrstrassen über Albulapass und den Flüelapass förderten den Aufschwung. 1903 erfolgte der Anschluss an die Rhätische Bahn in Bever. Zuoz ist auch bekannt für das Lyceum

Alpinum Zuoz, das 1904 gegründet wurde. Es ist ein Internat für 11 bis 20 Jahre alte Jungen und Mädchen, wovon viele aus dem Ausland stammen.

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Die San Luzi genannte Kirche in Zuoz ist eine der drei ältesten Tal – und Taufkirchen des Engadins. Ersturkundlich bezeugt ist die Kirche im Hochmittelalter 1139. Noch in vorreformatorischer Zeit erfolgt 1507 in spätgotischem Stil der Bau eines neuen Chores und eine Aufstockung des markant schmal gehaltenen Kirchturms, der einen Spitzhelm über Wimpergen trägt. (Wimperg ist in der Architektur der Gotik eine giebelartige Bekrönung über Portalen und Fenstern und wird auch Ziergiebel genannt.) Der Chor zeichnet sich durch ein Stern-gewölbe aus und weist einen Wand-tabernakel aus der Zeit des Kirchen-erweiterungbaus Anfang des 16.Jh. auf. Im Mittelpunkt stehe ein Abendmahlstisch aus dem 17. Jh. , vermutlich aus der Zeit nach Ende der Bündner Wirren. Die Kirche und besonders der Chorraum sind tagsüber durch Glasgemälde von Augusto Giaccometi in ein ergreifendes Farbenspektakel getaucht. Gemeindestatuten besagten 1666, dass „aus jedem Haus eine Person bei der Predigt anwesend sein musste und zum Mitsingen verpflichtet wurde,

ansonsten musste eine Busse von 6 Kreuzern gezahlt werden.“

Würden sich die Kirchen mehr füllen, wenn man solche Gemeindestatuten einführen würde?

7032 LAAX (GR) 2 Die zweite Poststelle von Laax im Quartier Murschetg. Da dieser Name schwierig auszusprechen ist, wurde die Bezeichnung Laax 2 gewählt. Der Stempel zeigt die Kath.Pfarrkirche St.Otmar und Gallus. Im Vordergrund ein Lachs. Die Katholische Pfarrkirche St.Otmar und Gallus wurde 1674 – 78 von

Domenico Barbieri nach dem Vorbild von St.Placidus in Disentis neuerbaut. Es ist eine stattliche

Barockanlage mit dreijochigem Schiff.

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Erstmals urkundlich erwähnt wird Laax im Jahr 765, als Bischof Tello von Chur zahlreiche Gebiete der unteren Surselva, darunter auch seinen Erbteil der Ortschaft Flemme (Flims) dem Kloster Disentis vermachte. Das Dorf Laax wird 1290 in einem Verzeichnis der Kathedrale von Chur erstmals erwähnt. 1428 kauften sich die Freien von Laax für 300 Golddukaten von der Herrschaft des Grafen Rudolf VII von Werdenberg – Sargans frei. Heute liegt oberhalb von Laax das Skigebiet mit mehr als 235 Pistenkilometern und 29 Liftanlagen. Das Skigebiet wird von der „Weissen Arena“ Gruppe betrieben und vermarktet.

Churwalden liegt 8 km südlich von Chur am Passweg zur Lenzerheide. Das Dorf im Bereich der Talmulde, ursprünglich eine Streusiedlung, hat sich durch die Bautätigkeit des 20. Jh. zu einem rund 2 km langen Strassendorf entwickelt. Keimzelle der Siedlung war die um 1150 vermutlich von den Freiherren von Vaz gestiftete Prämonstratenserabteil Kloster Churwalden, ein Tochterkloster des süddeutschen Roggenburg. Urkundlich wird das am Ende des heutigen Dorfes gelegene Kloster 1149 als S.Maria in silva

Augeria, 1191 als Curwalde erwähnt. Im Jahr 1295 ereignete sich ein Erdbeben mit schweren Gebäudeschäden. In der Reformationszeit wurden 1527 die Güter des Kloster beschlagnahmt und der Konvent faktisch aufgehoben, auch wenn noch bis 1599 ein Abt und anschliessend bis 1803 ein Administrator des Mutterklosters amtete. Die ehemalige Klosterkirche diente bis 1967 beiden Konfessionen als Pfarrkirche. Churwalden ist ein konfessionell traditionell paritätisches Dorf mit einer reformiert – katholischen Mischbevölkerung. Die Klosterkirche wurde bis zum Neubau der reformierten Kirchen in den Sechzigerjahren simultan von beiden Konfessionen benutzt; seitdem ist sie in katholischem Besitz, wird darüber hinaus auch als Abdankungskirche für Einwohner aller Konfessionen verwendet. Leider geht der Abbau von Poststellen und damit die Erweiterung der philatelistischen Totgebiete (kein Sondermarkenverkauf, keine Ortsabstempelungen mehr) trotz teils massiven Protesten der Bevölkerung unverblümt weiter. So gehört

auch seit dem 9.September 2017 der Werbedatumstempel 7075 Churwalden der Vergangenheit an.

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ISSN – Nummer 1664 – 2503

Herausgeber St.Gabrielgilde Schweiz

Zusammenstellung und Redaktion: Annemarie Strasser www.gabriel-gilde.ch

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