03.2015 klinikum aktuell · radiologie bin ich sehr dankbar dafür, dass sie mir den rücken...
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KLINIKUMaktuell 03.2011
KLINIKUMaktuell
Schwanger Übergewicht ist riskant für Mutter und Kind
Kinderonkologie Das leistet dasspezialisierte Zentrum
03.2015
Pflege OTA & ATA:
Klinikum bietet neue
Ausbildung an
Klinikhygiene Wie gefährliche
Bakterien in Schach
gehalten werden
Haustiere So schützt man
sich vor möglichen
Ansteckungen
KLINIKUMDER UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Das Magazin des Kl inikums und der Medizinischen Fakultät
EINSaTZ UNTER ZEITDRUCKDie Zentrale Notaufnahme versorgt Patienten rund um die Uhr
KLINIKUMaktuell 03.20132
BAD GRIESBACHBAD GÖGGINGINGOLSTADTNITTENAU
Wir begleiten Sie nach dem Krankenhausaufenthalt auf Ihrem ganz persönlichen Weg der Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung. Durch die sorgfältig gestaltete Verbindung von medizinischer Spitzen-leistung und Wohlfühlklima schaffen wir für Sie die beste Voraussetzung, um neue Energie zu erleben.
Unsere Hotelkliniken sind ausge-zeichnet mit bis zu fünf Klinik-
-vicequalität.
alle Kontaktdaten online unter www.passauerwolf.de
Zusätzlich zu unseren Fachgebieten, sind wir in der Rehabilitation in einigen Berei-chen spezialisiert:
• Behandlung neurologischer Patienten an allen Standorten
• MS-Zentrum Ostbayern in Nittenau• Parkinson-Behandlung in Bad Gögging• Neurologische Frühreha in Bad Griesbach
und Nittenau• Ambulante orthopädische Rehabilitation
in Ingolstadt• Behandlung Schwerbrandverletzter in
Bad Griesbach• RehabilitationfürpflegendeAngehörige
in Nittenau
WOHLFÜHLKLIMA
• Komfortables Wohnen für alle, unabhängig vom Kostenträger
• Auszeichnung mit Kliniksternen für die hervorragende Servicequalität
• Komfort der Extra-Klasse für Selbstzahler und Privatpatienten - seit kurzem auch für pflege-undbetreuungsbedürftigePatienten
NEUROLOGIEORTHOPÄDIE/RHEUMATOLOGIE GERIATRIEINNERE MEDIZIN/KARDIOLOGIE UROLOGIE/ONKOLOGIE HNO-PHONIATRIE UNFALLNACHBEHANDLUNG
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3KLINIKUMaktuell 03.2015
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
im Mai haben wir die offizielle Eröffnung des neuen Cen-
trums für Schlaganfall- und Demenzforschung in Großha-
dern gefeiert (S. 7). Ein Ereignis, an dem der Bund, der
Freistaat Bayern, beide Münchner Universitäten und wei-
tere Forschungseinrichtungen beteiligt waren. Für mich
als Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU ein großer
Meilenstein. Schließlich ist die Schaffung von Forschungs-
kapazitäten eine der wichtigsten und vordringlichsten
Aufgaben. Insofern ist 2015 diesbezüglich ein sehr erfreu-
liches Jahr. Denn im Sommer wird auch noch das Biome-
dizinische Zentrum der LMU seinen Betrieb aufnehmen.
Damit können wir zumindest einigen unserer ausgezeich-
neten Wissenschaftler und Ärzte endlich Strukturen an-
bieten, mit denen sich die internationale Spitzenposition
verteidigen lässt, die wir im Times Higher Education Ran-
king belegen: Mit Rang 29 sind wir die beste Medizinische
Fakultät Deutschlands.
Ein Kennzeichen hochwertiger Forschung sind die wis-
senschaftlichen Publikationen. Im Ranking des Elsevier-
Fachverlages der Fächer Radiologie, Nuklearmedizin und
Bildgebung schneidet die LMU hervorragend ab (1. bzw.
2. Rang unter allen deutschen Universitäten). Das ist nicht
nur, aber sicher maßgeblich den wissenschaftlichen Ak-
tivitäten der engagierten und begabten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern des Instituts für Klinische Radiologie,
der Nuklearmedizin und der Neuroradiologie zu verdan-
ken. Das stimulierende wissenschaftliche Umfeld des Kli-
nikums der Universität München, die gute interdisziplinä-
re Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachdisziplinen und
die trotz des umfangreichen Auftrags in der Krankenver-
sorgung hervorragenden Möglichkeiten für die Forschung
spielen dabei eine sehr wichtige Rolle.
Mit dieser Bilanz werde ich nach sieben Jahren das Amt
des Dekans ab Herbst guten Gewissens an meinen Nach-
folger übergeben, der in der nächsten Ausgabe von KLINI-
KUM aktuell vorgestellt werden wird. Bei allen Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern im Dekanat, die mich in dieser
Zeit unterstützt haben, bedanke ich mich von Herzen.
Den Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Klinische
Radiologie bin ich sehr dankbar dafür, dass sie mir den
Rücken freigehalten haben. Allein ist eine solche Aufgabe
nicht zu schaffen, dafür braucht es kompetente und enga-
gierte Mitstreiter. Das gilt gleichermaßen für die Arbeit im
Vorstand, dem man als Dekan angehört. Daher möchte ich
an dieser Stelle auch meinen Vorstandskollegen danken
und zugleich damit „drohen“, dass ich mich weiterhin als
Direktor des Instituts für Klinische Radiologie einmischen
werde, um Forschung und Lehre Geltung zu verschaffen.
Im vorliegenden Heft bieten wir
Ihnen eine Vielzahl interessanter
Themen: Wir gehen auf das in der
Öffentlichkeit viel diskutierte The-
ma Notfallversorgung ein (S. 8f),
berichten über neue Behandlungs-
angebote bei Gebärmuttermyomen
(S. 14), malignen Lymphomen (S.
12) und Depressionen (S. 18f). Pas-
send zu Frühjahr und Sommer greifen wir das Thema Bor-
reliose auf (S. 10f) und zeigen Ihnen, wie man auch ohne
Geräte fit werden und bleiben kann (S. 38ff). Dazu stellen
wir einen neuen Service auf unserer Internetseite vor, den
Klinikumskompass (S. 13), und widmen uns der Frage,
welche Krankheiten Tiere übertragen können (S. 32f).
Nun wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine anre-
gende und unterhaltsame Lektüre und unseren Patientinnen
und Patienten mitsamt ihren Angehörigen und Freunden
gute Besserung. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
aller Berufsgruppen danke ich ganz persönlich und herz-
lich für ihren täglichen Einsatz in der Patientenversorgung
sowie in Forschung und Lehre.
Ihr
»Die Schaffung von
Forschungskapazitäten
ist eine der wichtigsten
und vordringlichsten
Aufgaben.«
editorial
Prof. Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser
Dekan der Medizinischen Fakultät
BAD GRIESBACHBAD GÖGGINGINGOLSTADTNITTENAU
Wir begleiten Sie nach dem Krankenhausaufenthalt auf Ihrem ganz persönlichen Weg der Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung. Durch die sorgfältig gestaltete Verbindung von medizinischer Spitzen-leistung und Wohlfühlklima schaffen wir für Sie die beste Voraussetzung, um neue Energie zu erleben.
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-vicequalität.
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in Ingolstadt• Behandlung Schwerbrandverletzter in
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QR-Code scannen und direkt spenden! Oder Spendenkonto: Stiftung Das neue HaunerStadtsparkasse München • BLZ: 70150000 • Kto.: 800 888IBAN: DE44 7015 0000 0000 8008 88 • BIC: SSKMDEMM
Bayern SPenDeT HOFFnUnG.
Seit über 160 Jahren kümmern wir uns im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians Universität München einfühlsam und wegweisend um das Wohl kranker Kinder. Innovative Behandlungsmethoden, ganzheitliche Therapien, sowie Forschung und Lehre machen uns zum international angesehenen Pionier der Kindermedizin. Doch leider genügt das denkmalgeschützte Klinikge-bäude im Münchner Stadtzentrum nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb soll am Klinikum Groß-hadern das neue Hauner entstehen. Ein komplexes, internationales Aushängeschild mit einem einfachen Ziel: kranken Kindern zu helfen.
Mit Ihrer Spende machen Sie das neue Hauner auch zu Ihrem Hauner für die Zukunft unserer Kinder. Bitte unterstützen Sie uns dabei!
Unterstützen Sie die Zukunft der Kindermedizin.
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5KLINIKUMaktuell 03.2015
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MU
Mün
chen
RUbRIKEN
EditorialProf. Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser, Dekan ........................ 03
PanoramaNeues aus Klinikum und Fakultät ...................................... 06
Impressum ................................................................... 41
DIaGNOSE & THERaPIE
l 365 Tage, 24 Stunden am TagDie neue Zentrale Notaufnahme .............................................08
borreliose – das muss man wissenInterview mit Prof. Dr. Johannes Bogner ................................10
Tabletten gegen Tumore So wirken neue Antikörper gegen Lymphome ........................12
Schnell zum richtigen ansprechpartner Der neue Klinikums-Kompass ist online .................................13
Ultraschall als TherapieWie Myome der Gebärmutter ohne OP entfernt werden ........14
Wenn Hirntumore Eltern verändernDie neue Spezialsprechstunde für Kinder ...............................16
l Onkologie in der Kinderklinik Das leistet das spezialisierte Zentrum ....................................17
FORSCHUNG & LEHRE
Mit Gleichstrom gegen DepressionenPatienten für drei Studien gesucht..........................................18
News & Studien Der heimliche Tumor ..............................................................20
PERSPEKTIVE KLINIKUM
l Hände desinfizieren, bitte! Das Hygienemanagement am Klinikum ..................................22
l Neue moderne Gesundheitsberufe OTA & ATA: Das Klinikum bildet seinen Nachwuchs aus ....... 24
Kinderkrippe Kinderstern eröffnet Meilenstein für Vereinbarkeit von Beruf und Familie ............. 26
bettenhaus-bau bei Nacht Modulbau am Campus Innenstadt .......................................... 27
Wirtschaftsfaktor Uniklinik Wertschöpfung für die Gesellschaft ........................................ 28
Deutsch-türkische Medizin Intensive Zusammenarbeit der Wissenschaftler ..................... 28
Klinikum in den Medien Kritische Schlagzeilen ............................................................. 29
Ehrungen & Preise .............................................................30
VORSORGE
l Krank durch Katze und Co. Wie man Zoonosen verhindert ..................................................32
HILFE & SELbSTHILFE
l Schwanger: gefährliches Übergewicht Zu viele Kilos schaden Mutter und Kind .................................34
Das Schwarze brett Termine für Patienten..............................................................37
WOHLFÜHLEN & GENIESSEN
Fit ohne Geräte Die gute alte Gymnastik ist wieder da ....................................38
Lesen, Rätselspaß...............................................................41
DIE LETZTE SEITEStiftungen, Projekte, Initiativen .....................................42
Unsere Titelthemen sind mit l gekennzeichnet
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Seit über 160 Jahren kümmern wir uns im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians Universität München einfühlsam und wegweisend um das Wohl kranker Kinder. Innovative Behandlungsmethoden, ganzheitliche Therapien, sowie Forschung und Lehre machen uns zum international angesehenen Pionier der Kindermedizin. Doch leider genügt das denkmalgeschützte Klinikge-bäude im Münchner Stadtzentrum nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb soll am Klinikum Groß-hadern das neue Hauner entstehen. Ein komplexes, internationales Aushängeschild mit einem einfachen Ziel: kranken Kindern zu helfen.
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S. 34
S. 38
6 KLINIKUMaktuell 03.2015
Thomas Barth, Vorsitzender Kinderpallia-tivzentrum, Prof. Monika Führer, Leitung Kinderpalliativzentrum, Karin Seehofer, Dr. Ulrich Netzer, Guggy Borgolte und Reiner Becker (Hauner Verein) (v. l.)
Im Prinz-Carl-Palais übergab Dr. Ul-
rich Netzer, Präsident des Sparkas-
senverbandes Bayern, jeweils 25.000
Euro an den Förderverein des Kin-
derpalliativzentrums und den Hauner
Verein.
PanoraMa
30 JaHRE LEbERTRaNSPLaNTaTION
Im Mai 2015 feierte das Transplantationszentrum München 30 Jahre Leber-transplantation am Cam-pus Croßhadern mit einem Festsymposium. Seit der ersten Lebertransplantati-on im august 1985 wurden im LMU-Klinikum mehr als 1.000 Lebern verpflanzt. Mit 61 Lebertransplanta-tionen in 2014 gehört das
Lebertransplantationsprogramm am Klinikum zu den fünf größten in Deutschland. Neben der Trans-plantation von postmortalen Spenderorganen sind die Teillebertransplantation nach Lebendspende und die Kindertransplantation etabliert. Während am Klinikum im Durchschnitt 84 Prozent der ope-rierten Patienten das erste Jahr überleben, liegt
die Überlebensrate im bundesdurchschnitt nur bei 65 Prozent. Durch die enge Verzahnung von an-ästhesie, Chirurgie, Hepatologie und Psychiatrie können auch kombinierte Transplantationen wie z. b. Herz-Leber oder Lunge-Leber durchgeführt werden, die in anderen Kliniken nicht möglich sind. Grundlegende Voraussetzung dafür ist die engma-schige und umfassende betreuung von Patienten mit schweren Lebererkrankungen, bei denen eine Transplantation die letzte Option ist. „Durch neue behandlungsmethoden vor allem der Hepatitis C können mittlerweile auch Transplantationen ver-mieden werden und Patienten nach einer Leber-transplantation vor der erneuten Infektion mit He-patitis C und vor Lebertumoren geschützt werden“, sagt Prof. Dr. alexander Gerbes, kommissarischer Direktor der Medizinischen Klinik II, Leiter des Le-bercentrums und internistischer Leiter des Leber-transplantationsprogramms.
GROSSZÜGIGE SPENDE
ner zugute. „Wir freuen uns sehr, dass wir
dem Neuen Hauner ein so tolles Gesicht
geben können“, so Prof. Dr. Karl-Walter
Jauch, Ärztlicher Direktor des Klinikums
der Universität München.
Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle mit Finalisten, Prof. Dr. Karl-Walter Jauch mit dem Sieger-Entwurf und Annalena Dietz mit ihrem Siegerbild (v. l. oben im Uhrzeigersinn)
Der Malwettbewerb unter der Schirm-
herrschaft von Staatsminister Dr.
Ludwig Spaenle an den Münchner
Grund- und Realschulen war ein voller
Erfolg. Über 600 Einsendungen mit
Ideen zu einem Maskottchen für das
Neue Hauner stellten die prominenten
Jurymitglieder vor eine schwere Wahl.
Neun Entwürfe gingen in die Final-
runde ein. Jetzt steht der offizielle Sie-
ger fest: Die Fünftklässlerin Annalena
Dietz überzeugte mit ihrem liebevoll
gemalten Pinguin „Doktor Pingi“ und
darf sich über ein hochwertiges Tablet
freuen. Ihr Maskottchen-Entwurf wird
demnächst als Stofftier produziert. Es
soll die Kinder, die im Neuen Hauner
in Behandlung sind, als Trostspender
und Glücksbringer begleiten. Die Er-
löse aus dem Verkauf des Maskott-
chens kommen in voller Höhe der
Spendenkampagne für das Neue Hau-
MaSKOTTCHEN FÜR DAS NEUE HAUNER
Gut besucht: das Fest-symposium im Mai
PanoraMa
7KLINIKUMaktuell 03.2015
AM 26. SEPTEMBER IST KREbS-INFORMaTIONSTaG
Welche Fortschritte macht die Me-
dizin im Kampf gegen den Krebs?
Und was kann ich als Betroffener
(für mich) tun? Diesen und weite-
ren Fragen widmet sich der Krebs-
Informationstag am 26. September
ab 9 Uhr – zum 14. Mal am Campus
Großhadern. Regionalbischöfin Su-
sanne Breit-Keßler wird dabei den
Eröffnungsvortrag zum Thema Zu-
hören halten. Die Theologin ist selbst
Betroffene und hat in den 80er-Jahren
eine schwere Krebserkrankung über-
standen. Um das gegenseitige Zuhö-
ren geht es auch in den vielfältigen
Arbeitsgruppen. Hier werden Ärzte
OFFIZIELLE ERöFFNUNG DES NEUEN CSD
Ende Mai wurde das neue Cen-trum für Schlaganfall- und De-menzforschung (CSD) in Großha-dern offiziell eröffnet. Das Gebäude beherbergt das Institut für Schlag-anfall- und Demenzforschung (ISD) sowie die Münchner arbeitsgrup-pen des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Ziel der arbeit: Ursachen und Risikofaktoren von Demenzer-
krankungen und Schlaganfällen zu verstehen und neue Therapie-ansätze zu entwickeln. „Mit dem neuen Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung können wir einen weiteren Leuchtturm am renommierten Campus für Le-benswissenschaften in Großha-dern/Martinsried eröffnen“, sagte Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle beim Festakt.
Bei der Eröffnung: Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle (Dritter v. r.) mit Prof. Dr. Peter Henningsen, Dekan der Medizinischen Fakultät der TU, Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Prof. Dr. Christian Haass, Standortsprecher Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Prof. Dr. Martin Dichgans, Direktor Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD), Prof. Dr. Maximilian Reiser, Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU München, Dr. Sabine Helling-Moegen, Administrativer Vorstand DZNE (v. l.) und Gero Hoffmann, Staatliches Bauamt München II (kniend)
Ganz ohne Blaulicht und Rettungs-
wagen konnten rund 20 Mitglieder
des Bundesverbandes deutscher
Pressesprecher (Landesgruppe
Bayern) im April das neue Opera-
tionszentrum in Großhadern in Au-
genschein nehmen und dabei – in
fachgerechter Kleidung – Einblicke
gewinnen, die sonst nur Personal
und Patienten vorbehalten sind.
Für seine hervorragenden wissen-
schaftlichen Leistungen auf dem
Gebiet der Medizin hat die Medizi-
nische Fakultät der LMU die Ehren-
doktorwürde an den international
hoch angesehenen Wissenschaftler
und Wissenschaftspolitiker Prof. Dr.
Dr. h. c. Ernst-Ludwig Winnacker
verliehen. Er war Gründungsdirektor
des Genzentrums der LMU und Prä-
sident der Deutschen Forschungs-
gemeinschaft, ist aktuell Generalse-
kretär der Human Frontier Science
Program Organization in Straßburg.
AUSZEICHNUNG FÜR EINEN GROSSEN WISSENSCHaFTLER
Prof. Dr. Maximilian Reiser, Prof. Dr. Bernd Huber, Prof. Ernst-Ludwig Winnacker, Prof. Dr. Stefan Endres (v. l.)
gemeinsam mit Patienten über neue
Therapien berichten und die Fragen
der Anwesenden beantworten. Auch
die individualisierte Krebstherapie
wird in einer Arbeitsgruppe mit Ex-
perten aus Medizin und Psychoonko-
logie behandelt. In der abschließen-
den Podiumsdiskussion wird über das
Thema Komplementärmedizin in der
Onkologie diskutiert.
Jetzt anmelden: )089/4400-74903 oder
www.krebsinfotag-muenchen.de
PRESSESPRECHER IM OPERATIONSZENTRUM
diagnose & theraPie
8 KLINIKUMaktuell 03.2015
EINSaTZ UNTER ZE ITDRUCKSo läuft die arbeit in der interdisziplinären Zentralen Notaufnahme (ZNa)
Der junge Mann, 24, der sich nachts um 3 Uhr beim
Empfang der Zentralen Notaufnahme (ZNA) in
Großhadern meldet, wurde nicht vom Rettungs-
dienst gebracht, sondern ist mit dem Taxi aus
Kleinhadern gekommen. Der Grund: Der Student war ge-
gen Abend beim Fußballspielen mit seinen Kommilitonen
mit dem Fuß umgeknickt. Erst dachte er, es wäre nur eine
harmlose Verletzung, doch dann wurden die Schmerzen
im linken Sprunggelenk schlimmer, das Gelenk schwoll
auch noch stark an. Auf Drängen seiner Freundin nahm
der Mann dann doch ein Taxi und fuhr in die Notaufnahme.
Etwa 40.000 Patienten kommen pro Jahr in die Notaufnah-
me des Klinikums am Campus Großhadern, seit Oktober
2014 gibt es dort die Zentrale Notaufnahme (ZNA) im neu-
en Operationszentrum. Dort erlauben modernste Diagnos-
tik und direkt zugängliche Intensiv- und OP-Bereiche eine
rasche Versorgung. Etwa 40 Pflegkräfte und 20 Ärztinnen
und Ärzte sind dort im Einsatz. Das Spektrum der Fälle
reicht von der harmlosen Platzwunde bis zur lebensbedroh-
lichen Erkrankung. Der junge Mann ist zwar mit dem Taxi
angereist, im Klinikjargon ist er trotzdem ein „Fußgänger“
(oder Selbsteinweiser), die Bezeichnung für alle, die nicht
mit dem Sanka oder Notarztwagen kommen.
In der neuen Zentralen Notaufnahme schätzt die Pflegekraft
am Empfang ein, wie dringlich die Erkrankung des Patien-
ten ist – auf einer Skala von 1 bis 5. „Triage“ ist der Fach-
begriff für diese Einschätzung, die Schulung dafür wird am
Klinikum selbst durchgeführt. „Die Aufgabe macht immer
die erfahrenste Schwester der Schicht“, erklärt Privatdo-
zentin Dr. Sophia Horster, Geschäftsführende Oberärztin
der Zentralen Notaufnahme. „Wir arbeiten hier alle schon
länger zusammen, wir sind ein eingespieltes Team.“
Patienten der höchsten Dringlichkeitsstufe landen aller-
dings höchst selten am Empfang: „Stufe-1-Fälle sind in der
Regel schon von der Rettungsleitstelle angekündigt und
werden direkt in den so genannten Schockraum gebracht.
Bei diesen Patienten besteht – z. B. durch Verkehrsun-
fall, aber auch durch akute Erkrankungen wie Gefäßver-
schlüsse, Blutungen oder Sepsis – akute Lebensgefahr.
Wenn ein Stufe-1-Patient kommt, steht bei uns für ihn al-
les andere still, die Rettung seines Lebens hat Priorität“,
so Dr. Horster. Bei weniger
bedrohlichen Erkrankun-
gen müssen sich Patienten
im Wartebereich gedulden,
ein elektronisches Informa-
tionssystem informiert aber
jederzeit über die aktuelle
Auslastung in der Notauf-
nahme. Die Wartezeiten va-
riieren, je nachdem welche
Dringlichkeitsstufe jemand
hat. Anders als in der alten
Nothilfe, die räumlich be-
RÄTSELaUFLöSUNG VON S. 41
495816237
713249865
268357941
589762413
621534789
374198652
852673194
147985326
936421578
diagnose & theraPie
9KLINIKUMaktuell 03.2015
EINSaTZ UNTER ZE ITDRUCK
KONTaKT
PD Dr. Sophia Horster ) 089/4400-44800 (Zentrale Notaufnahme)) 089/4400-44860 (Zentrale Notaufnahmestation)*[email protected] muenchen.de
engt war, kommen alle Fachärzte zu den Patienten in die
Notaufnahme, besprechen interdisziplinär, was zu tun ist.
„Zu Beginn der Behandlung werden meist Basismaßnah-
men von examinierten Pflegekräften durchgeführt. Dazu
zählen die Messung von Blutdruck, Herz- und Atemfre-
quenz sowie der Sauerstoffsättigung, die Ableitung eines
EKGs oder die Abnahme von Blut- oder Urinproben“, er-
klärt Dr. Horster. Nach Eintreffen des behandelnden Arztes
wird in der Regel die Krankengeschichte erfasst (Anam-
nese) und eine körperliche Untersuchung vorgenommen.
Sollte darüber hinaus noch weitere Diagnostik nötig sein,
wird diese schnellstmöglich durchgeführt. Meist wird dann
noch in der Notaufnahme die Behandlung begonnen.
Auf der Zentralen Notaufnahmestation können Patienten
mit akuten Notfallerkrankungen kurzzeitig überwacht wer-
den. Dafür stehen 16 Betten mit Überwachungsmonitoren
in unmittelbarer Nähe zur ZNA zur Verfügung. „Die orga-
nisatorische Einheit von Notaufnahme und Notaufnahme-
station sichert den Patienten nicht nur optimale Betreuung
durch die Ärzte der Zentralen Notaufnahme, sondern bei
Bedarf auch Diagnostik und Weiterbehandlung in den spe-
zialisierten Räumen der Notaufnahme“, sagt Dr. Horster.
„Wir sind ein Hochleistungsbetrieb und oft auch ein Hoch-
geschwindigkeitsbetrieb“, so ergänzt die Ärztin.
In der Nacht, in der der junge Mann als Patient kommt, ist
es eher ruhig. Trotzdem ist das Klinikum auch für andere
Szenarien gerüstet. „Wir haben zusammen mit dem Insti-
tut für Notfallmedizin einen Stufenplan für den Massenan-
fall von Verletzten (MANV) erarbeitet“, erzählt Dr. Horster.
„Während der Regelarbeitszeit können bis zu fünf Schwer-
verletzte mit nur klinikinterner Alarmierung versorgt wer-
den. Außerhalb der Regelarbeitszeit wäre das dann
Alarmstufe 2, da die Kollegen von zu Hause geholt
werden müssen, die schon im Feierabend sind. Wenn
mehr als fünf Schwerverletzte kommen, gilt unabhängig
von der Tageszeit Alarmstufe 3, alle
Kollegen werden ins Haus geholt. Die
Zahl der versorgbaren Schwerver-
letzten ist dann nach oben offen.“
Der junge Mann war übrigens Dringlichkeits-
stufe 4 – er musste trotzdem nur 40 Minuten war-
ten. Gebrochen hatte er nichts – das ergab die
Röntgenaufnahme. Er hatte aber das Außenband
angerissen und wurde mit einer Spezialschiene,
schmerzstillenden Medikamenten und einem
Arztbrief für seinen niedergelassenen Orthopäden wieder
nach Hause entlassen. Die interdisziplinäre Zentrale Not-
aufnahme ist für alle Fälle gerüstet.
Die Blutdruckmessung passiert sofort nach der Aufnahme
Die Notaufnahme ist im OPZ untergebracht (l.). Viele Patienten werden vom Rettungsdienst dort abgeliefert (Mitte). Untersu-chungsergebnisse sind sofort am Bildschirm verfügbar (r.)
diagnose & theraPie
10 KLINIKUMaktuell 03.2015
Jetzt ist wieder Saison: In Wäldern und Wiesen sind
Zecken unterwegs, die durch einen Stich (so die
korrekte Bezeichnung) Erreger übertragen können.
Anders als gegen die FSME (steht für Frühsommer-
Meningoenzephalitis) gibt es gegen die von Zecken über-
tragene Borreliose keine Impfung. KLINIKUM aktuell
sprach mit Prof. Dr. Johannes Bogner, Leiter der Sektion
Klinische Infektiologie an der Medizinischen Klinik IV,
über Infektionsrisiken und weitverbreitete Vorurteile.
Wie hoch ist das Risiko, dass man durch einen Zecken-stich mit Borrelien infiziert wird?Das Risiko, durch einen Zeckenstich mit Borrelien in-
fiziert zu werden, beträgt im statistischen Mittel in
Deutschland etwa 2 bis 6 Prozent. Dabei spielt eine Rol-
le, wie lange die Zecke in der Haut verbleibt. Borrelien
liegen nämlich im Mitteldarm der Zecke. Nach Beginn
des Blutsaugens beginnen diese, ihren Stoffwechsel zu
aktivieren. Erst nach etwa 24 bis 48 Stunden wandern
sie aktiv in die Speicheldrüsen der Zecke ein. Erst dann
werden sie normalerweise in die Stichwunde übertragen.
Wer also Zecken frühzeitig entfernt, hat ein relativ gerin-
ges Infektionsrisiko.
Wie entfernt man eine Zecke am besten?Zecken haben kein „Gewinde“. Deshalb sind Ratschlä-
ge einer Drehung für das Entfernen haltlos. Mit einer
Pinzette oder einer sogenannten Zeckenkarte kann der
Infektiologe Prof. Dr. Johannes bogner erklärt die wichtigsten Fakten
bORRELIOSE – Das muss man Wissen!
diagnose & theraPie
11KLINIKUMaktuell 03.2015
KONTaKT
Prof. Dr. Johannes bogner ) 089/4400-53550
*[email protected] muenchen.de
Zeckenalarm im schönen Bayernland
zecken.dezeckenschule.de
Mit Impfschutz FSME* vorbeugenDie Zeckensaison 2015 ist bereits in vollem Gange. Beim Stich der achtbeinigen Spinnentiere können Erkrankungen wie Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) übertragen werden. 2014 war Bayern mit 123 gemeldeten FSME-Fällen bundesweiter Spitzenreiter.1 Wer einer Erkrankung vorbeugen möchte, sollte sich gegen FSME impfen lassen.
Besonders gefährdet sind Menschen, die häufig in freier Natur un-terwegs sind. Beim Joggen, Wandern, Radfahren oder Picknicken auf einer Wiese lauern die Blutsauger bevorzugt in kniehohem Gras,
Gestrüpp oder Unterholz auf ihren nächsten Wirt. Selbst vor dem eigenen Garten machen die Parasiten nicht halt. Allein in Bayern gelten 80 Landkreise als FSME-Risikogebiet.2
FSME ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Ist die Krankheit nach einem Zeckenstich ausgebrochen, können die Beschwerden mit
Medikamenten zwar gelindert, aber nicht die Erkrankung selbst bekämpft werden.2,3 Denn: Verursacher sind Viren, gegen die Anti-biotika wirkungslos sind.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die FSME-Impfung al-len, die in Risikogebieten Zecken ausgesetzt sind – egal, ob als Einwohner oder Tourist.4 Idea-lerweise liegt der Zeitpunkt für die ersten beiden Impfungen gegen FSME in den Wintermo-naten. Ein saisonaler Impfschutz ist aber auch kurzfristig mög-lich. Die Impfberatung und die FSME-Impfung erfolgt beim Haus- oder Kinderarzt. Nach der Grundimmunisierung sind regelmäßige Auf rischimpfungen notwendig, damit der Impfschutz bestehen bleibt.
*Frühsommer-Meningoenzephalitis. 1) SurvStat@RKI 2.0, FSME-Fälle alle Bun-desländer 2013 + 14; Stand: 30.04.2015. 2) Epi. Bull., Nr. 15/2015, Robert Koch-
Institut. 3) RKI-Ratgeber für Ärzte (2011): Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). 4) Epidemiolo gisches Bulletin: Empfehlungen der Ständigen Impf-
kommission (STIKO) am Robert Koch-Institut, 25. August 2014/Nr. 34.
Mit freundlicher Unterstützung von
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eige
Saugapparat der Zecke direkt gefasst werden und in ge-
rader Richtung langsam herausgezogen oder abgestreift
werden, ohne den Hinterleib der Zecke zu quetschen.
Sollte eine vollständige Entfernung nicht gelingen und
ein „schwarzer Punkt“ verbleiben, so ist das nicht von
Bedeutung.
Sollte man sich nach jedem Zeckenstich auf Borreliose testen lassen? Der unkritische Einsatz der Borrelien-Serologie führt
dazu, dass oft in unnötiger Weise ein erheblicher diag-
nostischer und therapeutischer Aufwand betrieben wird.
Eine Borrelien-Serologie ist nur sinnvoll bei Krankheiten,
die durch Borrelien verursacht werden. Diese können
sich sehr unterschiedlich manifestieren. Betroffene Or-
gane sind die Haut (Acrodermatitis, Erythema migrans,
Lymphom), die Gelenke (Lyme-Arthritis), das Nerven-
system (Neuroborreliose) und das Herz (Karditis). Nicht
angezeigt ist ein Test nach einem Zeckenstich ohne
Symptome, bei Müdigkeitssyndrom, Abgeschlagenheit,
Burnout oder einer unklaren Erhöhung des C-reaktiven
Proteins (CRP).
Was ist denn ein zuverlässiges Zeichen für eine infektion?Der „Klassiker“ unter den durch Borrelien übertragenen
Erkrankungen ist das Erythema migrans (EM), im Volks-
mund auch als „Wanderröte“ bezeichnet. Beim EM han-
delt es sich um eine Frühmanifestation, die einige Tage
bis vier Wochen nach dem Infektionszeitpunkt auftritt.
Die lokale Infektion kann als Fleck beginnen. Die Größe
des betroffenen Hautareals nimmt stetig zu. Die Läsion ist
kreisförmig bis oval, zeigt eine Randbetonung und oft eine
zentral hellere Farbe. Die Größe des Erythems kann als
wichtiges Kriterium für den Verdacht auf ein EM heran-
gezogen werden. Als Faustregel für die Praxis gilt: Was
größer als ein 2-Euro-Stück ist, ist sehr verdächtig auf ein
EM. Kleinere Rötungen sind lediglich lokale unspezifische
Reaktionen auf den Zeckenstich.
Wie behandeln sie die Borreliose?Eine Antibiotika-Therapie führt zu einer Ausheilung der
Erkrankung. Eine nicht zutreffende Borreliose-Diagnose
sollte deswegen nicht als Erklärung für unspezifische
Symptome missbraucht werden.
diagnose & theraPie
12 KLINIKUMaktuell 03.2015
Es gibt eine Vielzahl von bösartigen Tumoren des
Lymphsystems (maligne Lymphome), weil wir
auch über viele unterschiedliche Lymph- und Ab-
wehrzellen verfügen. Sie alle können zu unter-
schiedlichen Zeitpunkten ihrer Entwicklung entarten und
so zu einer Krebserkrankung führen. „In den letzten Jahren
wurde durch neue Methoden der Zellbiologie immer bes-
ser erkannt, wie bösartige Zellen gesteuert sind, wie ihre
Übertragungswege aussehen“, sagt Onkologe Prof. Dr.
Wolfgang Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik
III am Klinikum der Universität München. Hiddemann ist
zudem Leiter der Deutschen Studiengruppe für niedrig-
maligne Lymphome, die 1988 mit Unterstützung der Deut-
schen Krebshilfe gegründet wurde. Aktuell nehmen über
400 klinische Institutionen aus ganz Deutschland und den
europäischen Nachbarstaaten an den Therapiestudien der
Studiengruppe teil.
Viele Jahre gab es einen Stillstand in der Behandlung von
Lymphomen, erst als ein neuer Antikörper entwickelt wur-
de, verbesserten sich die Behandlungsaussichten drama-
tisch: Rituximab, ein Antikörper gegen das Zelloberflä-
chenmolekül CD20, war ein Vorreiter der Immuntherapie
bei Krebs. Inzwischen sind neue biologische Medikamente
auf dem Markt, deren Wirksamkeit gerade durch Studien
belegt wird. Zum Beispiel GA101, ein monoklonaler Typ-
II-Anti-CD20-Antikörper, dessen Zuckeranteil modifiziert
wurde, um die Wechselwirkung zwischen dem Antikörper
und den körpereigenen Immunzellen zu verbessern. GA101
tötet einerseits die CD20-positiven Krebszellen direkt ab
und stimuliert andererseits das Immunsystem effektiv zu
ihrer Bekämpfung. Eingesetzt wird der Antikörper unter an-
derem beim diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL)
und beim follikulären Lymphom (FL).
Ein weiteres Präparat der neuen Generation ist Idelalisib,
ein Hemmer eines Proteins, das bei Aktivierung, Vermeh-
rung und Überleben von B-Zellen, einem entscheidenden
Bestandteil des Immunsystems, eine Rolle spielt. Ibruti-
nib hemmt ein anderes Eiweiß, das bei der Vermittlung
des B-Zell-Rezeptor-Signals ins Zellinnere eine wichtige
Rolle spielt. Der klinische Einsatzbereich ist daher die
Behandlung maligner B-Zell-Erkrankungen.
Die Substanzen versprechen nicht nur einen Durchbruch
in der Therapie, sondern werden – anders als frühere
Produkte – in Tablettenform verabreicht. „Für die Patien-
ten eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität“, so
Prof. Dr. Hiddemann. Möglicherweise ist durch die neuen
Medikamente auch ein Verzicht auf die bisher gebräuch-
lichen Chemotherapien denkbar, so dass Nebenwirkungen
wie Übelkeit, Haarausfall oder der Verlust des Geschmacks-
sinns ausbleiben. Die neuen Substanzen werden in Hid-
demanns Klinik derzeit in Studien untersucht: „Patienten,
deren Krankheitsbild geeignet ist, haben jederzeit die Mög-
lichkeit daran teilzunehmen. Das ist der Vorteil einer so spe-
zialisierten Klinik wie der unseren“, so Hiddemann.
Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann
über neue behandlungsmethoden
von Tumoren des Lymphsystems
TabLETTEN GEGEN
LyMPHOME
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Lymphknoten eines malignen Lymphoms vor (l.) und nach (r.) der Therapie
Deutlich sichtbar: ein malignes Lymphom am Hals
diagnose & theraPie
13KLINIKUMaktuell 03.2015
Wenn man in der Stadt den Weg nicht weiß,
gibt es Straßenschilder. Oder man nutzt das
Handy bzw. das Navigationsgerät im Auto,
um direkt – ohne lästigen, zeitaufwändigen
Umweg – am gewünschten Zielort anzukommen. Doch
was ist, wenn man auf der Suche ist nach einer bestimm-
ten ambulanten Einrichtung, einer Spezialsprechstunde,
einer kompetenten fachärztlichen Beratung oder Betreu-
ung in einer der größten Kliniken Deutschlands? Dann
hilft der Klinikums-Kompass. Ein „Klick“ auf den KUM-
Kompass der Homepage www.klinikum.uni-muenchen.de genügt – und schon ist man mitten drin im breitgefä-
cherten Angebot an Ambulanzen und Spezialambulanzen
der Kliniken, Institute, Zentren und fachärztlichen Abtei-
lungen. Ihr Auftrag ist es, erste Anlaufstelle im akuten
Fall zu sein, aber auch eine weiterführende diagnostische
und therapeutische Versorgung zu bieten, etwa wenn
spezialisiertes Fachärztewissen, ein aufwändiger Unter-
suchungsgang oder auch eine interdisziplinäre Zusam-
menarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen
für eine optimale Behandlung angezeigt sind. Hierbei
profitieren die Patienten auch von der engen Verknüp-
fung der ambulanten Einrichtungen mit der Forschung,
wodurch ein hoher Qualitätsstandard bei der Diagnostik,
Beratung und Therapie gemäß den aktuellen wissen-
schaftlichen Erkenntnissen sichergestellt ist.
Wie ein kleines MedizinlexikonA wie Aderhautmelanom, Z wie Zahnersatz: Die lexika-
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denen Symptomen und Krankheiten ebenso wie zu den
vielfältigen modernen diagnostischen Verfahren und
Behandlungsmöglichkeiten des Klinikums. Querverweise
führen zu weiteren Erläuterungen, die in Zusammenhang
mit der jeweiligen Krankheit stehen. Unter der Rubrik
„Details der Klinik“ bietet die Auflistung der „Sympto-
me & Erkrankungen“ bzw. „Diagnose & Therapien“ einen
Überblick über das Spektrum jeder einzelnen klinischen
Einrichtung.
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diagnose & theraPie
14 KLINIKUMaktuell 03.2015
Radiologen sind schon seit längerer Zeit keine rein
diagnostisch tätigen Ärzte mehr, die sich nur der In-
terpretation von bildgebenden Verfahren widmen.
Zunehmend führen sie minimalinvasive Therapie-
verfahren in fast allen Körperregionen durch. Eine relativ
neue Methode ist die sogenannte MR-HIFU-Therapie, bei
der durch hochfokussierten Ultraschall (HIFU) Myome der
Gebärmutter entfernt werden. Gerade wurde am Campus
Innenstadt ein Ultraschallgerät der neuesten Generation in
Betrieb genommen. KLINIKUM aktuell sprach mit Dr. Fre-
derik Strobl über Möglichkeiten und Grenzen der Methode.
Wie können sie mit ultraschall myome entfernen?Der hochfokussierte Ultraschall hat Wellen, die 10.000
Mal stärker sind als beim diagnostischen. Wir erzielen
damit in einem sehr kleinen Areal Hitze zwischen 55 und
90 Grad, dadurch wird das Myom regelrecht verkocht.
Umliegendes Gewebe und die Haut nehmen keinen
Schaden. Damit der Ultraschall auch wirklich exakt das
Myom trifft, wird die Therapie durch Magnetresonanz-
tomografie (MRT) überwacht.
Wie Radiologen mit hochfokussierten Schallwellen Myome der Gebärmutter
schonend und ohne Operation ambulant entfernen
Wie unterscheidet sich das neue Gerät zum Vorgän-germodell?Im Vergleich zum Vorgängermodell hat der fokussierte Ul-
traschall eine höhere Eindringtiefe. Die erforderliche Was-
serkühlung des fokussierten Strahls erfolgt direkt im Gerät
unterhalb der Patientin. Durch diese Neuerungen können
nun auch vom Gerät weiter entfernt gelegene, rückennahe
Myome sowie auch Tumore mit einem größeren Volumen
und verstärkter Durchblutung behandelt werden. Außerdem
wird die Therapie in einer kürzeren Zeitdauer durchgeführt.
Welche Myome sind für diese art der behandlung geeignet?Myome der Gebärmutter sind die häufigsten gutartigen Tu-
more bei Frauen im gebärfähigen Alter. Oft machen sie gar
keine Beschwerden. Wenn Myome aber an einer ungüns-
tigen Stelle liegen oder eine bestimmte Größe erreichen,
können sie eben doch Probleme verursachen und sollten
dann auch behandelt werden. Mit dem hochfokussierten
Ultraschall können wir fast alle Arten von Myomen entfer-
nen, solange diese nicht zu stark durchblutet sind und der
ULTRaSCHaLL aLS THERaPIE
diagnose & theraPie
15KLINIKUMaktuell 03.2015
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Ultraschall auf seinem Weg durch den Körper nicht auf da-
zwischenliegende Organe wie Darm oder Harnblase trifft.
Notwendig ist insbesondere, dass keine solchen kritischen
Strukturen in unmittelbarer Nachbarschaft liegen. Am Kli-
nikum der Universität München besteht grundsätzlich eine
sehr enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der
Gynäkologie und der Radiologie. Interdisziplinär besprechen
wir den Fall jeder Patientin und ermitteln das für sie am bes-
ten geeignete Verfahren.
Was sind die Vorteile der Methode gegenüber einer operation?Die Rekonvaleszenz ist viel kürzer: Die Patientinnen können
in der Regel 2-3 Stunden nach der Therapie nach Hause ge-
hen. Die meisten gehen bereits 3 Tage nach der Behandlung
wieder ihren gewohnten Aktivitäten nach. Zudem werden bei
diesem Verfahren keine Hautschnitte benötigt, das heißt es
bestehen danach keine störenden Narben.
Wie läuft die Behandlung ab?Die hochfokussierte Ultraschallbehandlung eines Myoms
mittlerer Größe dauert insgesamt ca. 2-3 Stunden. Diese
Behandlungszeit umfasst Vorbereitung und Behandlungs-
planung plus Therapie. Die eigentliche Behandlung dauert
etwa eine bis 1,5 Stunden. Vor der Behandlung wird die
Patientin über dem Ultraschallkopf positioniert, der in den
Behandlungstisch integriert ist. Sie erhält zu Beginn der
Behandlung ein leichtes Beruhigungsmittel, bleibt aber
während der gesamten Therapie bei vollem Bewusstsein.
Während der Behandlung liegt die Patientin auf dem Bauch
im MRT-Gerät, das dreidimensionale Bilder des Myoms er-
zeugt. Mithilfe dieser Darstellung kann der Radiologe die
fokussierten Ultraschallwellen auf das Myom richten, die
Geschwulst in mehreren Einzelschritten gezielt einschmel-
zen und die Behandlung überwachen. Durch das MRT wer-
den vor und während der Behandlung die exakte Lage und
Position des Myoms und der Ultraschallwellen sowie die
erzielte Temperatur (Echtzeit-Bildkontrolle) überwacht. Der
Ultraschall durchdringt die Haut, ohne sie zu beschädigen,
und wirkt gezielt auf das Myom-Gewebe, das auf etwa 65
°C erhitzt wird und dadurch abstirbt, das zurückbleibende
tote Gewebe wird vom Körper langsam abgebaut. Zwischen
den einzelnen Ultraschallanwendungen sind Abkühlphasen
notwendig, die genaue Behandlungsdauer hängt daher von
der Größe des Myoms ab.
Welche Risiken hat die Behandlung?Die Behandlung ist äußerst nebenwirkungsarm. Gelegent-
lich können leichte Schmerzen während und nach der Be-
handlung, Schmerzen aufgrund der Köperposition wäh-
rend der Behandlung und unangenehmes Hitzeempfinden
auftreten. Zur Sicherheit wird den Patientinnen nach der
Behandlung ein Rezept für ein leichtes Schmerzmedika-
ment ausgestellt, das sie bei Bedarf einnehmen können. In
der Praxis ist das größte Problem, dass sich deutlich mehr
Frauen diese Behandlungsform wünschen als machbar ist.
Diese schonende Behandlungsoption ist eben leider nur
bei geeigneter Lage und Größe des Myoms möglich. Bis-
her kamen etwa 5 bis 10 Prozent hierfür in Frage. Mit dem
neuen Gerät erhoffen wir aufgrund der verbesserten Gerä-
teeigenschaften, das Verfahren in mehr als 20 Prozent der
Anfragen anbieten zu können.
diagnose & theraPie
16 KLINIKUMaktuell 03.2015
WENN SICH ELTERN VERÄNDERN
Der 12-jährige Mark (Name von der Redaktion
geändert), der zu Diplom-Psychologin Claudia
Mück in die Sprechstunde kommt, muss seit ei-
niger Zeit gleich mit zwei großen Belastungen
zurechtkommen: Seine Mutter leidet an Brustkrebs und
hat sich durch die dadurch verursachten Hirnmetastasen
auch noch vollkommen verändert. Sie rastet immer öfter
aus, brüllt so laut wegen
Kleinigkeiten, dass ihr
Sohn inzwischen Angst
vor ihr und ihren Wutaus-
brüchen hat. Der Junge
ist kein Einzelfall: „In den
vergangenen Jahren ha-
ben immer mehr Kinder
und Familien von Patien-
ten mit einem Hirntumor
oder einer Krebserkran-
kung mit Hirnbeteiligung
Hilfe in unserer Kinder-
und Familiensprechstun-
de gesucht“, berichtet Dr.
Pia Heußner, Leiterin der Psychoonkologie an der Medi-
zinischen Klinik III. „Dabei wurde sehr deutlich, dass die
Symptome und Situationen, die mit einer Hirnerkrankung
einhergehen, besonders von Kindern – aber auch alle an-
deren Betroffenen als sehr belastend erlebt werden.“ Die-
se direkte Rückmeldung aus der Familiensprechstunde
hat lebensmut e. V. aufgegriffen und Partner für eine neue
Spezialsprechstunde Hirntumor/Hirnmetastasen gesucht
– und gefunden. „Mit der Förderung von Sternstunden
e. V. konnte dieses außergewöhnliche Angebot für betrof-
Die Spezialsprechstunde Hirntumor/
Hirnmetastasen hilft Kindern
betroffener Männer und Frauen
KONTaKT
Claudia Mück Diplom-Psychologin ) 089/4400-77905
*familiensprechstunde-onkolgie @med.lmu.de
fene Kinder und ihre Familien im April 2015 starten“, sagt
Serap Tari, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle
von lebensmut e. V.
Ziel der Spezialsprechstunde Hirntumor/Hirnmetastasen im
Rahmen des psychoonkologischen Angebots der Familien-
sprechstunde ist eine frühzeitige Begleitung von Familien
mit minderjährigen Kindern, in denen der Vater oder die
Mutter an einem Hirntumor erkrankt ist oder an einer Krebs-
erkrankung mit Hirnmetastasen leidet. „Für Kinder in jedem
Alter ist es von Anfang an wichtig, aufgeklärt und informiert
zu werden“, erklärt Claudia Mück, die Leiterin der Familien-
sprechstunde. „Wir wollen den Kindern vermitteln, dass sie
nicht allein sind, dass wir sie unterstützen.“ Die Hilfe reicht
dabei vom einmaligen Gespräch bis zu einer längeren Beglei-
tung. Claudia Mück arbeitet dabei mit speziellen Karten als
Kommunikationsmittel, auf denen ein Kobold in unterschied-
licher Stimmung gezeichnet ist. Mal ist er aggressiv, mal zu-
rückgezogen, mal neutral. „Mit diesen Karten kann das Kind
zeigen, welchen Stimmungen es ausgesetzt ist.“ Wichtig
ist jedoch, dass die Hilfe frühzeitig einsetzt und „nicht erst,
wenn die Verzweiflung schon sehr groß ist“, betont Dr. Pia
Heußner. Deswegen gibt es für Patienten und ihre Familien
Informationsmappen mit dem Hilfsangebot in den Kliniken
des Hauses, in denen vor allem Männer und Frauen mit
Hirntumoren oder Hirnmetastasen behandelt werden. Der
12-jährige Mark kam nur einmal in die Sprechstunde – und
hatte dann verstanden, dass die Ausbrüche seiner Mutter Teil
ihrer Krankheit und nicht etwa Folge seines eigenen Verhal-
tens sind oder Liebesentzug bedeuten.
Serap Tari, Dr. Pia Heußner und Claudia Mück
Ein Kobold mit unterschiedlichen Stimmungen (l.) hilft in der Sprechstunde
diagnose & theraPie
17KLINIKUMaktuell 03.2015
WENN SICH ELTERN VERÄNDERN
SPITZENMEDIZIN FÜR KREbSKRaNKE KINDER
Das Zentrum für Pädiatrische Hämatologie und
Onkologie im Dr. von Haunerschen Kinderspi-
tal München ist eines der größten seiner Art
in Deutschland. Jedes Jahr werden dort mehr
als 100 Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von
18 Jahren neu aufgenommen. Seit 1. April 2015 ist Prof.
Dr. Tobias Feuchtinger der neue Leiter des Zentrums,
das vorher von Privatdozentin Dr. Irene Schmid erfolg-
reich kommissarisch geleitet wurde. „Insgesamt werden
bei Krebserkrankungen im Kindesalter inzwischen Hei-
lungsraten von etwa 75 Prozent erreicht. Diese Erfolge
können nur durch den gezielten Einsatz von Chemothe-
rapie, Operation und evtl. zusätzlicher Strahlentherapie
erreicht werden, kombiniert mit einer individuellen Be-
treuung durch Spezialisten im Bereich der Kinderonko-
logie“, sagt der neue Chef. Sein Behandlungsteam be-
steht aus erfahrenen Ärztinnen/en, Schwestern/Pflegern,
einem psychosozialen Team mit drei Psychologinnen/en,
drei Sozialpädagoginnen/en, zwei Erzieherinnen, einer
Kunsttherapeutin, Musiktherapeutin, Physiotherapeuten
und einer Diätassistentin. „Wir arbeiten auch sehr eng
mit der Kinderchirurgischen Klinik, der Radiologie, der
Nuklearmedizin, der Strahlentherapie, der Neurochirur-
gie, der Orthopädie und anderen Bereichen zusammen“,
so Prof. Dr. Feuchtinger.
Die Stammzelltransplantationseinheit hat vier Isolierein-
heiten (Laminar Air Flow) für Kinder, deren Immunsys-
tem sich nach der Transplantation erst wieder aufbauen
muss – in Kürze sollen es sechs werden. „Unser Zentrum
hat eine über 30-jährige Erfahrung im Bereich autologer
(eigene Stammzellen), allogener (Stammzellen eines
fremden Spenders) und experimenteller Stammzelltrans-
plantationen“, so Prof. Dr. Feuchtinger. Einen Schwer-
punkt neben der Behandlung maligner Erkrankungen
stellt die Transplantation von Kindern mit angeborenen
Immundefekten, Knochenmarkversagen und Stoffwech-
seldefekten dar. Mit derzeit ca. 35 allogenen Stammzell-
transplantationen pro Jahr gehört die Transplantations-
einheit zu den größten in Deutschland.
Am Zentrum wird als neue Therapiestrategie die Immun-
therapie etabliert und erforscht. Hierbei soll das Immun-
system des Menschen sich gegen den Krebs wenden und
insbesondere eingesetzt werden bei Leukämie, der häu-
figsten bösartigen Erkrankung bei Kindern und Jugendli-
chen, und bei kindlichen soliden Tumoren.
Das leistet das spezialisierte Zentrum
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Prof. Dr. Tobias Feuchtinger ) 089/4400-52759
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Die kleine Frieda bei der Behandlung im Zentrum
PFLEGE KREbSKRaNKER KINDER
Krebskranke Kinder sind oft mehrere Monate in der Kli-nik. „Krankenschwestern und Krankenpfleger sind dabei die wichtigsten bezugspersonen“, so Prof. Dr. Feuchtin-ger. „Über sie erfahren wir, was die kleinen Patienten bedrückt, welche Ängste sie haben.“ Nach wie vor sind Pflegekräfte für das Zentrum sehr gesucht. „Die aufga-ben sind interessant und vielfältig“, sagt Pflegedienst-leiterin Carmen Mayr. „Und die meisten unserer Kinder werden geheilt, es ist also alles andere als ein deprimie-rendes arbeitsfeld.“
forschung & lehre
18 KLINIKUMaktuell 03.2015
MIT GLEICHSTROM GEGEN DEPRESSIO NEN
an der Klinik für Psychiatrie
untersuchen gleich drei Studien eine
vielversprechende neue Methode
Gleichstrom gegen Depressionen – haben Medikamente und Psychotherapie bald ausgedient?
Antidepressive Medikamente und Psychotherapie sind
nach wie vor die Mittel der ersten Wahl. Doch leider
gibt es viele Patienten, die von dieser Behandlung nicht
genügend Besserung erfahren. Deswegen werden zu-
sätzliche Therapieformen benötigt, und die transkrani-
elle Gleichstromstimulation (transcranial direct current
stimulation – tDCS) könnte ein möglicher neuer Ansatz
zur Therapie depressiver Störungen sein. Aus diesem
Grund fördert das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) ein Forschungsprojekt an mehre-
ren Standorten unter dem Namen German Center for
Brain Stimulation, bei dem in der Studie DepressionDC
die Kombinationstherapie aus Antidepressivum und tDCS
getestet werden soll.
Welche theorie steckt dahinter?Wir wissen, dass bei depressiven Patienten in einer bestimm-
ten Region des Gehirns, im sogenannten präfrontalen Kor-
tex, die Aktivität vermindert ist. Der präfrontale Kortex ist Teil
des Frontallappens der Großhirnrinde und befindet sich an
der Stirnseite des Gehirns. In diesem Gebiet sind Stimmung,
Antrieb und Willensbildung lokalisiert. Die Hypothese ist,
dass durch die Stimulation dieses Gebiets die dort liegenden
Nervenzellen zu mehr Aktivität angeregt werden. Das zeigt
sich dann als antidepressive Wirkung.
Wie sieht die Behandlung konkret aus?Wir nehmen die Patienten stationär bei uns auf. Je nach
Studie bekommen sie ein bis zwei tDCS-Behandlungen à
30 Minuten Dauer pro Tag sowie eine antidepressive Medi-
kation. Die Behandlungsdauern unterscheiden sich je nach
Studie zwischen zwei und sechs Wochen, auch eine teilsta-
tionäre Weiterbehandlung über zwei Wochen ist vorgese-
hen. Bei der Behandlung werden zwei Elektroden links und
rechts an der Stirn der Patienten befestigt, über die schwa-
cher Gleichstrom (2 mA) abgegeben wird, der die Stärke
einer Haushaltsbatterie hat.
Über zwei Elektroden wird Gleichstrom abgegeben
Die Depression ist eine der großen Volkskrankhei-
ten: Etwa vier Millionen Menschen haben derzeit
in Deutschland eine depressive Episode. Eine
Depression ist eine gefährliche, möglicherweise
tödliche Erkrankung. Zehn bis 15 Prozent der Patienten,
die an einer schweren Form der Depression leiden, nehmen
sich das Leben. KLINIKUM aktuell sprach mit Psychiater
Dr. Ulrich Palm vom Munich Center for Brain Stimulation
an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychoso-
matik über eine neue Behandlung mit Gleichstrom.
forschung & lehre
19KLINIKUMaktuell 03.2015
MIT GLEICHSTROM GEGEN DEPRESSIO NEN
Gibt es nebenwirkungen?Die Methode ist eigentlich gut verträglich, nur manchmal
treten direkt nach der Behandlung Kopfschmerzen oder
Schwindel auf. Auswirkungen außerhalb des Gehirns kön-
nen ausgeschlossen werden. Gelegentlich kommt es an
den Hautstellen, an denen die Elektroden befestigt waren,
zu Rötungen. Kleine Verbrennungen treten manchmal auf,
wenn die Elektroden nicht richtig angebracht sind.
Wie sind die erfolgsaussichten?In der Hälfte der Fälle erleben die Patienten eine deutliche
Verbesserung. In einer Kernspinaufnahme oder im EEG
kann man sehen, dass sich die Aktivität im präfrontalen
Kortex erhöht.
Für welche Patienten ist die methode geeignet?Je nach Studie für alle mit mittelschweren bis schweren
Depressionen, bei denen andere Therapien nicht ange-
schlagen haben, aber auch für Ersterkrankte. Allerdings
können Menschen mit Metallimplantaten im Kopf, Epilep-
sie oder anderen schweren neurologischen Erkrankungen
nicht teilnehmen.
bei Ihnen beginnen derzeit gleich drei Studien, die diese Methode untersuchen. Welche Patienten suchen sie dafür?Für die erste Studie (DepressionDC) suchen wir (teil-)sta-
tionäre und ambulante Patienten mit therapieresistenter
KONTaKTDr. Ulrich Palm Munich Center for brain Stimulation
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Depression, die bisher nicht ausreichend auf eine antide-
pressive medikamentöse Behandlung angesprochen ha-
ben und aktuell einen selektiven Serotonin-Wiederaufnah-
mehemmer in ausreichender Dosierung über mindestens
vier Wochen einnehmen. Diese Patienten erhalten zusätz-
lich aktive oder Plazebo-tDCS in einer verblindeten Studie.
Für die zweite Studie AzteK (Antidepressivum und zu-
sätzliche transkranielle elektrische Kortexstimulation)
suchen wir ersterkrankte oder länger erkrankte Patien-
ten, bei denen Medikamente und Psychotherapie allein
nicht angeschlagen haben. Sie erhalten die selektiven
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Citalopram oder
Escitalopram zusätzlich zu zwei Wochen tDCS in statio-
närem Rahmen, mit der Möglichkeit einer teilstationären
Verlängerung.
Für die gleich aufgebaute Schwesterstudie DeSteK (De-
pressionsbehandlung in der Schwangerschaft mit trans-
kranieller elektrischer Kortexstimulation) suchen wir
schwangere Patientinnen zwischen 10. und 37. Woche,
die an einer Depression leiden und in Hinblick auf ihr
ungeborenes Kind komplett auf Medikamente verzichten
müssen oder wollen. Alle drei Studien wurden von der
Ethikkommission sorgfältig geprüft und bereits geneh-
migt. Ich denke, dass wir durch die Teilnahme an der
Studie unseren Patienten eine sehr aussichtsreiche neue
Therapiemöglichkeit anbieten können.
forschung & lehre
20 KLINIKUMaktuell 03.2015
Die Nebennieren
Die Nebennieren sind zwei kleine lebenswichtige Orga-ne, die im bauchraum direkt oben auf den Nie-ren liegen. Sie gelten als komplexes endokri-nes Organ, das durch die Produktion von Hormo-nen in verschiedene Regelkreise eingreift. Das sind u. a. der Salz- und Wasserhaushalt (Hormon: aldosteron), Glukose- und Fettstoffwechsel (Kor-tisol), Entwicklung der Geschlechtsorgane (and-rogene). Und weiter Katecholamine (adrenalin, Noradrenalin, Dopamin), die durch Stimulation des sympathischen Nervensystems verschiede-ne organsysteme beeinflussen, etwa Blutdruck, Schweißsekretion, Erweiterung der atemwege, Erhöhung des blutzuckerspiegels. Erkrankun-gen der Nebennieren können sich mit einer pa-thologischen Hormonsekretion manifestieren.
Sehr viele Menschen leben mit einem Tumor
in ihrem Körper, ohne irgendetwas davon zu
spüren oder auch nur zu ahnen. Die Medizin
spricht von einem Inzidentalom (englisch: inci-
dent = Begebenheit, Ereignis). Tatsächlich werden diese
begrenzten Gewebevermehrungen in den Nebennieren
zufällig entdeckt, bei einer Computertomografie (CT)
oder einer Kernspintomografie, bei einem PET oder ei-
ner Sonografie, im Rahmen einer Untersuchung aus an-
derem Anlass. Je genauer diese Röntgenaufnahmen und
anderen bildgebenden Verfahren durch den technischen
Fortschritt werden, je universeller sie eingesetzt werden,
umso häufiger werden Inzidentalome festgestellt. Exper-
ten gehen davon aus, dass sich solche Raumforderungen
mit den heutigen hochauflösenden CT-Geräten bei bis zu
vier Prozent aller Menschen darstellen lassen.
Inzidentalome können gut- oder bösartig sein, Hormo-
ne produzieren oder nicht, wachsen oder nicht. In der
überwiegenden Mehrzahl handelt es sich bei ihnen um
benigne Adenome, sie sind also gutartig, es besteht kein
Verdacht auf eine bösartige Krankheit. Sie machen ihrem
Menschen auch keinerlei Beschwerden. Dennoch darf
man sie nicht einfach ignorieren und zur Tagesordnung
übergehen.
bestimmte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Probleme mit Herz und Gefäßen
Prof. Dr. Felix beuschlein, Leiter der Endokrinolo-
gischen Forschungsabteilung und Ambulanz an der
Medizinischen Klinik und Poliklinik IV, Campus Innen-
stadt, sagt: „Es muss geklärt werden, ob dieser Tumor
Hormone produziert. Bei bis zu 30 Prozent der Inzidenta-
lome lässt sich zum Beispiel eine erhöhte Kortisolproduk-
tion nachweisen, selbst wenn noch keine klinische Cush-
ing-Symptomatik erkennbar ist.“ Das Cushing-Syndrom
entsteht durch übermäßige Konzentration des Hormons
Kortisol im Blut, was langfristig u. a. zu einem erhöhten
Blutzuckerspiegel und typischen Körperformänderungen
wie dem Vollmondgesicht führt.
Der Experte: „Diese Patienten haben ein erhöhtes kar-
diovaskuläres Risiko. Diagnostik und die Langzeitkon-
trolle sind aufwändig und für die Patienten sehr belas-
tend. Es gibt keine einheitlichen Therapieempfehlungen,
man muss die Optionen mit dem Patienten individuell
abklären. Für mich steht im Vordergrund, dass jedes In-
zidentalom mit einer Größe von mehr als einem Zenti-
meter endokrinoloigsch abgeklärt werden muss. Und wir
brauchen weitere Studien, um zu analysieren, ob eine
DER HEIMLICHE TUMORDas Inzidentalom der Nebenniere heißt so, weil es zufällig entdeckt wird. Es ist meist harmlos, darf jedoch nicht ignoriert werden
Da sitzt ein Tumor: Prof. Dr. Felix Beuschlein bespricht mit Mitarbeiterin Nicole Maison einen Befund
Die Nebennieren sitzen auf den Nieren
forschung & lehre
21KLINIKUMaktuell 03.2015
forschung & lehre
KONTaKT
Prof. Dr. Felix beuschlein ) 089/4400-52330*[email protected] muenchen.de
Behandlung mit Medikamenten nicht ebenso gute Lang-
zeitergebnisse erzielen würde wie die Operation. Dafür
suchen wir gerade Teilnehmer.“
Das sagt der Chirurg: Operiert wird nur selten und sehr schonend
In der Regel wird ein Inzidentalom operativ behandelt,
wenn eine Hormonproduktion vorliegt oder in der Bildge-
bung Kriterien dargestellt werden, die gegen ein gutartiges
Adenom sprechen. Auch sehr große Inzidentalome von
mehr als fünf Zentimetern sollten gegebenenfalls entfernt
werden, da das Risiko der Bösartigkeit mit der Tumorgrö-
ße zunimmt. Bei der Operation wird die betroffene Neben-
niere meist minimalinvasiv entfernt. Prof. Dr. Klaus Hall-feldt, Bereichsleiter Viszeral- und Endokrine Chirurgie/
Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß-
und Thoraxchirurgie, Campus Innenstadt, der Partner im
Interdisziplinären Hormonzentrum am Klinikum ist: „Die
Entscheidung zur Operation wird gemeinsam mit den En-
dokrinologen getroffen. Seit über 15 Jahren führen wir
diese Operationen laparoskopisch durch, also über kleine
Schnitte und mit Hilfe einer Kamera. Dies ist sehr schonend
für den Patienten. Der Eingriff ist komplikationsarm, der Pa-
tient kann die Klinik in der Regel nach drei bis fünf Tagen
verlassen. Insgesamt sind Erkrankungen der Nebennieren
sehr selten und betroffene Patienten sollten sich immer an
ein spezialisiertes Zentrum wenden. Die Nebennieren sind
sehr wichtige Organe und eine Operation sollte nur nach
exakter Diagnostik und mit gutem Grund erfolgen.“
TEILNEHMER FÜR STUDIEN GESUCHT
Die LMU-Forscher suchen Teilnehmer für zwei große Studien. Es geht darum, bessere diagnosti-sche laborchemische Testverfahren zu entwickeln, um bestimmte und seltene hormonproduzierende Tumorerkrankungen zu diagnostizieren oder aus-zuschließen. PMT-Studie (Prospective Monoamine-Producing Tumor): Zu dieser art von Tumorerkran-kungen gehört das in der Nebenniere lokalisierte Phäochromozytom sowie außerhalb der Nebenniere gelegene Paragangliome, außerdem die gastroente-ropankreatischen neuroendokrinen Tumore (GEP-NET). Gemeinsam ist diesen Tumoren, dass sie aus spezialisierten Zellen bestehen, die bestimmte Hor-mone, die sogenannten Monoamine, produzieren.
ENS@T (The European Network for the Study of adrenal Tumours) ist aus dem Zusammenschluss des französischen Netzwerkes COMETE, des itali-enischen Netzwerkes NISGaT und der deutschen GaNIMED-Initiative (German adrenal Network) entstanden. Mittlerweile sind Wissenschaftler und Kliniker aus 15 Ländern aktiv in das Netzwerk ein-gebunden. Ziele von ENS@T sind die Einigung auf Europäische Richtlinien zur Diagnostik, Datener-fassung und Tumorgewebeentnahme/-lagerung bei Phäochromozytom, Nebennierenkarzinom, primä-rem Hyperaldosteronismus und nicht-aldosteron-produzierenden Nebennierenadenomen/adrenalen Inzidentalomen.
Wenn Sie interessiert sind, bitte melden Sie sich: Christine Wisura, Spezialambulanz Nebennierentu-more
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PersPektive klinikuM
22 KLINIKUMaktuell 03.2015
HÄNDE DES INFIZIEREN, Bitte!Der Chef macht‘s vor: Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direk-tor des Klinikums, beim Desinfizieren seiner Hände. Allein am Cam-pus Großhadern sind mehr als 22.000 solcher Spender mit Desinfekti-onslösung installiert
Ein konsequent durchgeführtes
Hygienemanagement trägt
zur Sicherheit der Patienten bei
Gerade hat die Bundesregierung verkündet, dass
jährlich in deutschen Krankenhäusern schätzungs-
weise bis zu 15.000 Menschen an Erregern ster-
ben, die resistent gegen Antibiotika sind. Ursache
für die Resistenzen sind der unsachgemäße und übermäßi-
ge Gebrauch von Antibiotika sowie Hygienemängel in der
Human- und Veterinärmedizin. Krankenhaushygiene ist ein
großes Thema. Sie umfasst die Planung, Durchführung und
Kontrolle vorbeugender Maßnahmen zur Vermeidung dieser
Infektionen sowie regelmäßige Schulung aller Mitarbeiter
nach neuesten Erkenntnissen. Bei gehäuft vorkommenden
Infektionen übernimmt sie eine wichtige Rolle zur Beherr-
schung dieses Ausbruchs.
Leiterin der Stabsstelle Klinische Mikrobiologie und Kranken-
haushygiene am Klinikum der Universität München ist Dr.
Béatrice Grabein, überregional ausgewiesene Expertin und
Wissenschaftlerin. Sie sagt: „Wir kämpfen mit einem zentra-
len Problem, das alle Häuser haben – für die Umsetzung in die
Praxis steht nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung. So
ist die Desinfektion der Hände im Rahmen der Infektionsprä-
vention ein ständiges, unbefriedigendes Thema. Der Effekt ist
wissenschaftlich nachgewiesen. Doch leider fehlt es immer
noch vielfach an der Einsicht. Mit den Resistenzen werden
wir leben müssen, ausreichend neue Wirkstoffe sind nicht zu
erwarten. Wir müssen also alle Anstrengungen darauf kon-
zentrieren, Übertragung und Verbreitung von Infektionen zu
verhindern.“
Sinnvoll ist es, infektiöse Patienten frühzeitig räumlich von-
einander zu trennen. Dr. Grabein: „Da haben wir im neuen
Operationszentrum mit den fünf Intensivstationen und der
Zentralen Notaufnahme enorm gewonnen. Die Räume kön-
nen flexibel gestaltet werden, so dass potentiell infektiöse
Patienten problemlos isoliert werden können. Auch in der
Zentralen Notaufnahme werden die Patienten in Einzelka-
binen behandelt. Ein weiterer erheblicher Vorteil ist, dass
Der Mensch im Mittelpunkt
Wir orientieren unserePfl ege an den individuellen
Bedürfnissen und Fähig-keiten der Patienten.
Gemäß unserem Motto „Zurück ins Leben“ betreuen wir bayernweit intensiv-pfl egebedürftige und/oder beatmungspfl ichtige Erwachsene und Kinder imeigenen Zuhause oder in einer betreuten Wohngemeinschaft.
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Dr. béatrice Grabein ) 089/4400-74707
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PersPektive klinikuM
23KLINIKUMaktuell 03.2015
HÄNDE DES INFIZIEREN, Bitte!die Untersucher zum Patienten kommen und nicht mehr der
Patient mehrere Räume durchläuft, was der Verbreitung von
Erregern entgegenwirkt.“
Das Hygieneteam besteht neben der Krankenhaushygienike-
rin aus sechs Hygienefachkräften, drei weiteren in Weiter-
So geht es: Daniela Haase erklärt einem Mitarbeiter, wie man die Hände richtig desinfiziert
Petra Huber bereitet Unterla-gen für eine Schulung vor
baKTERIEN IN SCHaCH HaLTENHygienefachkräfte überwachen, zusammen mit anderen spezialisierten Mitarbeitern wie hygienebeauftragten Ärzten, die hygienerelevanten arbeitsabläufe in Diag-nostik, therapie und Pflege. sie führen Begehungen aller Krankenhausbereiche durch, erstellen Hygiene-, Reini-
gungs- und Desinfektionspläne, schu-len Mitarbeiter und erfassen auftreten-de Infektionen.
Petra Huber und Daniela Haase sind er-
fahrene Hygienefachkräfte. Sie sagen:
„Diplomatie im Umgang mit Patienten
und Mitarbeitern ist ebenso wichtig wie
Durchsetzungsvermögen und Belastbar-
keit. Die zweijährige Weiterbildung zur
staatlichen oder staatlich anerkannten
Hygienefachkraft ist sehr sinnvoll, wenn man mehrjähri-
ge Erfahrung als examinierte Pflegekraft in verschiedenen
Fachbereichen erworben hat. Es erwartet einen eine äußerst
vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit. Die große He-
rausforderung bei neuen Abteilungen wie dem OPZ ist, ab
dem ersten Tag die vorgeschriebenen Qualitätsstandards
einzuhalten. Dies erstreckt sich auch auf die zugehörigen
Versorgungsprozesse wie die Zentrale Sterilgutversorgungs-
abteilung (ZSVA) oder das Logistikzentrum.“
HINTER DEN KULISSEN: HyGIENETECHNIK
Fertige Badewasserprobe (wird so ins Labor ge-schickt) und Thermometer
Der Hygienetechniker hat die Aufgabe, hygienisch-techni-
sche Bereiche an beiden Standorten zu überprüfen und die
Einhaltung der hygienischen Standards nach gesetzlichen
Vorgaben und Richtlinien durchzusetzen. Das heißt, Über-
wachung und mikrobiologische Untersuchungen von hy-
gienerelevanten technischen Geräten und Anlagen, die zur
Aufbereitung von Medizinprodukten oder für den unmittel-
baren Gebrauch an den Patienten eingesetzt werden, wie
beispielsweise Reinigungs- und Desinfektionsgeräte, Wasch-
anlagen, Geschirrspüler, Eismaschinen, Dialyse-
geräte, Dentaleinheiten und mehr. Regelmäßige
Untersuchungen von Trinkwasser, Badewasser
und entsalztem Wasser, hygienisch-technische
Beratung bei Baumaßnahmen, mikrobiologische
Umgebungsuntersuchungen und Freigabe bei
Um- und Neubauten gehören ebenfalls zu seinen
Aufgaben. All dies erfolgt in enger Zusammenar-
beit mit der Betriebstechnik.
Hygienetechniker Günther Schuierer kommt aus dem medizinisch-technischen bereich und hat sich auf die anforderungen am Klinikum der LMU spezialisiert.
Günther Schuierer füllt eine Wasserprobe in die sterile Probenahmeflasche um (vorher mit Tauchflasche aus dem Badebecken entnommen)
bildung und einem Hygienetechniker. Regelmäßig tritt die
Hygienekommission aus leitenden Klinikangestellten, den
hygienebeauftragten Ärzten und dem Hygieneteam zusam-
men. In allen Abteilungen gibt es zudem hygienebeauftragte
Pflegekräfte, um den Informationsfluss und die Umsetzung
der Regelungen zu gewährleisten.
PersPektive klinikuM
24 KLINIKUMaktuell 03.2015
bei der Pflegevisite vor der oP. Den abschluss bildet der auf-wachraum, die betreuung endet mit der Übergabe des Patien-ten an die postoperative abteilung.
Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss oder Hauptschul-abschluss und abgeschlossene, mindestens zweijährige be-rufsausbildung.
ausbildungsvergütung: 960,70 Euro/1. Jahr, 1026,7 Euro/2. Jahr, 1133,00 Euro/3. Jahr; anfangsgehalt: Eingruppierung nach Kr. 8 a Stufe II.
aTa und OTa: Klinikum bildet eigenen
Nachwuchs in assistenzberufen in
anästhesie und Operationsdienst aus
Gegen den Mangel an Pflegekräften, speziell in
der Anästhesie-Fachpflege, setzt das Klinikum
auch auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen:
Es finanziert zwölf Ausbildungsplätze für den
Beruf der/des Anästhesietechnischen Assistentin/Assis-
tenten, kurz ATA. Das ist ein relativ neues Berufsbild im
deutschen Gesundheitswesen. Diese Initiative der Pfle-
gedirektion soll langfristig der Deckung des eigenen Per-
sonalbedarfs dienen, aber auch der nachhaltigen Etablie-
rung von Assistenzberufen in den Funktionsbereichen. Die
Integration der ATA-Ausbildung zur bereits bestehenden
OTA-Ausbildung (Operationstechnische/r Assistentin/As-
sistent) beim Kooperationspartner San-ak GmbH/Schule
für Gesundheitsberufe setzt positive Signale.
Pflegedirektorin Helle Dokken: „So werden neben
dem klassischen Beruf in der Gesundheits- und Kran-
kenpflege neue moderne Berufe etabliert. Technische
Faktoren spielen dabei eine große Rolle, das zieht gera-
de die junge Generation an, wie wir aus den Bewerbun-
gen wissen. Wir zählen zu den führenden praktischen
Ausbildungsstätten. Unser neues Operationszentrum
(OPZ) mit 32 OP-Sälen und vier ambulanten OP-Sälen
gilt als Europas modernstes Zentrum. Hier wurden sehr
attraktive Arbeitsplätze nach neuesten Erkenntnissen
geschaffen, beispielsweise OP-Säle mit Tageslicht.“
aTa: DaRUM GEHT ES
Die ausbildung ermöglicht den direkten Zugang zu einer anästhesiespezifischen Fachqualifika-tion. aTa sind nach dreijähriger ausbildung in den gleichen bereichen tätig wie Mitarbeiter/innen der anästhesiepflege. Was deutlich macht, dass sie für assistenztätigkeiten eingesetzt wer-den und nicht die aufgaben von anästhesisten übernehmen.
aufgaben und Tätigkeiten aTa wirken bei Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Narkosen mit. Im Fokus: den Pa-tienten perioperativ begleiten und betreuen. Die Vorbereitung der Geräte, Medikamente und not-wendigen Materialien, also Kontrolle und Vor-
bereitung des anästhesiearbeitsplatzes sowie die assistenz bei Narkoseein-/-ausleitung spielen eine wesentliche Rolle im tätigkeitsprofil. Die Betreuung der Patienten beginnt in der Holding-area oder an der Patientenschleuse, eventuell schon
NEUE MODERNE GESUNDHEITS- bERUFE
Operieren bei Tageslicht – attraktive Arbeitsplätze im neuen Operationszentrum
Vorbereiten einer Infusion: Martina Freyberg, Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivpflege
Am neuen Materialschrank: Ulrike Fügmann (l.), Funktionsleitung Anäs-thesie Ebene 2, und Verena Bittermann, Gesundheits- und Krankenpflegerin
Am Narkosegerät: Florian Beginn, Gesundheits- und Krankenpfleger
PersPektive klinikuM
25KLINIKUMaktuell 03.2015
KONTaKT
Marc van Damme ) 089/4400-44611
*[email protected] muenchen.de
OTa: DaRUM GEHT ES
OTa betreuen Patienten vor und nach Operationen, bereiten Operationsein-heiten selbstständig vor, planen und assistieren bei Eingriffen. Sie tragen Mitverantwortung für die Hygiene im operationssaal, pflegen z. B. die technischen Geräte, sterilisieren die Instrumente. Sie dokumentieren die Eingriffe und kümmern sich ggf. um Vorratshaltung und Ersatzbeschaf-fung von Operationsmaterial. Sie organisieren und koordinie-ren selbstständig arbeitsabläufe in der ambulanz, der endos-kopischen abteilung und der Zentralsterilisation.
NEUE MODERNE GESUNDHEITS- bERUFE
Im Fokus der ATA-Tätigkeit steht die perioperative Betreuung des Patienten, also vor, während und nach der Operation. Hier Renate Neitzert, Funkti-onsleitung Anästhesie Ebene 3
Marc van Damme ist Leiter der OTa-/aTa-ausbil-dungskoordination am Klinikum und hat das Projekt
maßgeblich realisiert. Er sagt: „Wir haben über 300
Bewerbungen für die zwölf Plätze, das ist enorm. ATA
bietet interessante Perspektiven. Nach Abschluss der
Ausbildung besteht die Möglichkeit, neben der Anästhe-
sietechnischen Assistenz auch in Nothilfe, Endoskopie-
Ambulanz, Herzkatheter-Labor tätig zu werden und sich
dort zu spezialisieren. In diesen Bereichen bestehen
Weiterbildungsmöglichkeiten als Praxisanleiter oder als
leitende Kraft im Funktionsbereich. Die Praxiseinsätze
finden am Klinikum an beiden Standorten statt, z. B. in
den Bereichen Anästhesie, OP, Aufwachraum, Endosko-
pie, Nothilfe, Pflege, Zentrale Sterilgutversorgungsabtei-
lung (ZSVA). Start der Ausbildung ist der 1. September.
Die OTA-Ausbildungskooperation mit der San-ak GmbH
(Schule für Gesundheitsberufe) in München wird um
zwölf ATA-Ausbildungsplätze erweitert.“
iris Baier, Gesamtleitung oP-an Pflege und ZsVa-ab-teilung: „Wir bieten eine Jobgarantie, das unterscheidet
uns von anderen Kliniken. Nach der Ausbildung über-
nehmen wir alle ATAs, das sind bereits ab 2018 nach
KUM-Standards eingearbeitete Mitarbeiter.“
Voraussetzungen: Es gelten die gleichen Zugangsbedin-gungen wie bei aTa (siehe linke Seite). Das gilt auch für die ausbildungsvergütung.
Jeder Eingriff wird am Computer dokumentiert: Romy Leichsenring, Leitung Herz-, Thorax-, Gefäß-, Viszeralchirurgie-Cluster
Operation: OTA assistieren bei Ein-griffen, reichen beispielsweise dem Operateur die Instrumente an
Übergeordnete Praxisanleiterin in OTA-Ausbildung: Janine Wunder-lich, stellvertretende Funktionslei-tung im Chirurgie-Cluster
PersPektive klinikuM
26 KLINIKUMaktuell 03.2015
KINDERSTERN ERöFFNETEin wichtiger Meilenstein zur bes-
seren Vereinbarkeit von beruf und
Familie am Klinikum
Die zweite Betriebskinderkrippe des Klinikums,
Kinderstern, hat den Betrieb aufgenommen, in
direkter Nachbarschaft zur ersten Krippe Kin-
derwelt. Bis Ende 2015 werden am Campus
Großhadern 48 zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder
von KUM-Mitarbeitern zur Verfügung stehen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern künftig doppelt so viele Krippenplätze
anbieten können wie bisher. Der Ausbau der Kinder-
betreuung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu ei-
ner besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt
der Kaufmännische Direktor Gerd Koslowski.
Die neue Krippe ist, wie auch die Kinderwelt, eine Ein-
richtung des Klinikums der Universität München unter
der Betriebsführung der Gemeinnützigen Paritätischen
Kindertagesbetreuung GmbH Südbayern. Betreut werden
Kinder im Alter von acht Wochen bis Kindergarteneintritt.
Gestartet wurde mit einer Gruppe mit verlängerten Öff-
nungszeiten von 6:30 Uhr bis 18:30 Uhr. Die Leitung hat
Thipha Vorasamparana, sie sagt: „Es ist sehr schön, in die-
ser modernen, großzügigen Einrichtung mit so vielfältigen
Gestaltungsmöglichkeiten zu arbeiten.“
Bedingt durch die Förderung der Landeshauptstadt Mün-
chen können ausschließlich Kinder mit Wohnsitz in Mün-
Für familienfreundliche Personal-politik hat das Klinikum vor drei Jahren das Zertifikat für das er-folgreiche audit „berufundfami-lie“ bekommen. Gemeinsam mit dem Vorstand und Mitarbeitern aller berufsgruppen wurden Maß-nahmen festgelegt, wie sich arbeits- und Familienleben besser aufeinander abstimmen lassen. Die abteilung Personalangelegenheiten koordiniert das Projekt, die be-rufundfamilie gemeinnützige GmbH und die berufundfa-milie Service GmbH begleiten es. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Familien- und Wirtschaftsmi-nisteriums.
KONTaKT
Lydia PistoraProjektleitung beruf & Familie ) 089/4400-72033*[email protected] muenchen.de
Thipha Vorasamparana, Leiterin der Kinder-krippe vor dem neuen Gebäude
Mitarbeiterin Sandra Kamerau hilft beim Händewaschen
Essen in fröhlicher Runde mit Unterstützung von Mitarbeiterin Valia Gorgorini und eines Papas
Freuen sich auf die Rutschpartie: Felix und Elisa
PersPektive klinikuM
27KLINIKUMaktuell 03.2015
Die LMU-Universitätsmedizin bekommt im Her-
zen Münchens eine neue Klinik: Bis 2020 wird
am Campus Innenstadt die sogenannte „Por-
talklinik“ errichtet, ein modernes Zentrum für
Spitzenmedizin in den Bereichen Innere Medizin, Chirur-
gie, Nothilfe und Geburtsmedizin.
Doch bevor die eigentlichen Bauarbeiten zwischen dem
Ziemssenblock und der Klinik für Psychiatrie in der Nuß-
baumstraße starten, gibt es noch einiges zu tun. So steht
auf dem künftigen Baufeld an der Nußbaumstraße noch
das Bettenhaus aus den 60er-Jahren. Damit dieses ab-
getragen werden kann, wird derzeit ein temporäres Er-
satzbettenhaus an der Südseite der über 200 Jahre alten
„Ziemssenklinik“ erbaut. Ende April haben Schwertrans-
porter über mehrere Nächte hinweg die 58 Container
für das dreistöckige Gebäude angeliefert. Ab Mitte/Ende
Juli werden hier bis zu 106 Betten auf drei Stationen be-
trieben. Auf einer Nutzfläche von 2.800 m2 werden dann
Patienten aus den internistischen Fachbereichen Angio-
logie, Gastroenterologie, Infektiologie, Nephrologie, Kar-
diologie, Endokrinologie und Rheumatologie behandelt.
Mit Sorgfalt und Kompetenz pla-nen und realisieren wir seit mehr als drei Jahrzehnten Bauten der Forschung und Lehre wie das Centrum für Schlaganfall- & Demenzforschung München.
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Modulbau am Campus Innenstadt
chen angemeldet werden. In der „Kinderwelt“ können
auch Kinder mit Wohnsitz außerhalb betreut werden. Die
Vergabe der Plätze erfolgt anhand von Kriterien, die ein
Vergabeausschuss festgelegt hat.
Spezielle Schwertransporter haben Nacht für Nacht die 58 Module angeliefert, aus denen das Ersatzbettenhaus entsteht
bETTENHaUS-baU bEI NaCHT
Untergebracht werden dort auch die Patienten des Fried-
rich-Baur-Instituts (Neurologie) sowie die internistische
Privatstation.
Möglich sind Betreuungszeiten von drei bis über zehn
Stunden. Gebühren: 190 bis 400 Euro, 50% Ermäßigung
bei Geschwisterkindern. Gesamtbaukosten: 2,14 Millionen
Euro, 1.080 Quadratmeter.
PersPektive klinikuM
28 KLINIKUMaktuell 03.2015
WIRTSCHaFTSFaKTOR UNIKLINIK
Tagung an der LMU verstärkt die erfolgreiche Zusammenarbeit der Wissenschaftler
DEUTSCH-TÜRKISCHE MEDIZIN
Die Erich-Frank-Gesellschaft (EFG) widmet sich seit
1984 dem Austausch von Medizinern und Stu-
dierenden der Ludwig-Maximilians-Universität
und der Medizinischen Fakultät der Universität
Istanbul. Nun kam es zu einer wichtigen Verstärkung der
langjährigen erfolgreichen Kooperation: Zur dritten Tagung
der EFG in München zum Thema „Personalized Medicine“
reiste eine Delegation von Wissenschaftlern aus Istanbul an,
unter Führung von Prof. Dr. Yagız Üresin, Leiter der türkisch-
deutschen Beziehungen an
der Istanbuler Universität.
Prof. Dr. Dr. h. c. Maximilian Reiser, Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU, und Prof. Dr. Adrian Danek, Präsident der Erich-Frank-Gesellschaft (v. l.), im Hörsaal der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV am Cam-pus Innenstadt
Prof. Dr. Adrian Danek, Präsident der EFG: „Eine Abordnung
von uns hat im vergangen Jahr Istanbul für einen mehrtä-
gigen Wissensaustausch besucht. Besonders erfreulich bei
diesem Gegenbesuch jetzt hier war erneut die Teilnahme ei-
ner elfköpfigen Gruppe Istanbuler Medizinstudenten. Bei der
zentralen Veranstaltung in der Carl Friedrich von Siemens
Stiftung stand im Fokus, die wissenschaftliche Zusammen-
arbeit im europäischen Kontext (Programm Horizon 2020)
zu intensivieren.“
Die EFG widmet sich einerseits dem Andenken an den be-
deutenden deutsch-jüdischen Mediziner Erich Frank, der
1934 in Istanbul Zuflucht finden konnte. Andererseits ist
die Aufgabe die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen
zwischen den medizinischen Fakultäten, die 1982 durch die
Universitätspräsidenten verabredet wurde. Das Erasmus-Ab-
kommen zum Austausch von Studenten, Doktoranden und
Hochschullehrern mit Istanbul wurde vom ehemaligen EFG-
Präsidenten Prof. Dr. Dr. h. c. Dietrich Reinhardt initiiert.
In der Regel bestimmen Themen aus Forschung und
Lehre, Spitzenmedizin oder Berichte über Neubauten
die Diskussionen über Universitätsklinika, verbunden
mit dem Hinweis, dass das alles jede Menge Geld kostet.
Steuergelder, die vom Träger – in unserem Fall dem Freistaat
Bayern – zur Verfügung gestellt werden, Erlöse, die aus der
Patientenversorgung stammen und letztlich Mittel, die das
Uniklinikum selbst erwirtschaftet hat und meist für kleine
Baumaßnahmen (Baukosten kleiner
als 5 Mio. €) verwendet. Selten wird
dargestellt, dass sich jeder Euro lohnt,
der in ein Uniklinikum investiert wird.
Das aber haben verschiedene Wertschöpfungsgutachten an
Uniklinika in Deutschland gezeigt. Nicht nur die unmittelba-
re Umgebung profitiert davon, sondern die gesamte Gesell-
schaft. Neben dem wissenschaftlichen und medizinischen
Mehrwert zieht also auch die Wirtschaft einen Vorteil aus
den Uniklinika. „Das werden wir bei einer Diskussionsver-
anstaltung im Rahmen unseres Jahresempfangs thematisie-
ren“, sagt Prof. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor und
Vorstandsvorsitzender des Klinikums der Universität Mün-
chen. Am 21. Juli findet der festliche Empfang in der Aula
der Ludwig-Maximilians-Universität München statt. Eingela-
den sind rund 800 Gäste. „Wirtschaftlich zu handeln ist eine
Selbstverständlichkeit“, betont Gerd Koslowski, Kaufmän-
nischer Direktor des Klinikums. „Das bedeutet, die Kosten-
Nutzen-Relation muss stimmen. Natürlich kostet Qualität
Geld, aber davon profitieren viele. Nicht nur die Patienten,
sondern auch Mitarbeiter, Zulieferfirmen, Bauunternehmen
und der Einzelhandel.“ Der Bundestag hat ein neues Gesetz
beschlossen: das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Die
sperrig klingende Neuerung soll die Weichen für die künfti-
ge Ausgestaltung der medizinischen Versorgung auf Basis
eines stabilen, zukunftsfähigen sozialen Krankenversiche-
rungssystems stellen. Dieser univer-
selle Anspruch ist jedoch nicht unpro-
blematisch. Denn die Uniklinika haben
in etlichen Bereichen eine Sonderstel-
lung, wie der Verband der Uniklinika Deutschland (VUD)
immer wieder betont. „Gemeinsam mit dem VUD machen
wir darauf aufmerksam, dass etwa eine Beschränkung der
Fallzahlen in den Hochschulambulanzen den Notwendig-
keiten der Patientenversorgung und den Anforderungen in
Forschung und Lehre nicht gerecht wird“, sagt Prof. Jauch.
„Hier brauchen wir flexible Lösungen, die sich regional un-
terscheiden, und keine zentrale Vorgabe.“ Generell bietet
das neue Gesetz zwar gute Ansätze, lässt aber nicht ausrei-
chend Spielraum, um die schwierige finanzielle Lage der
Uniklinika zu verbessern. „Wir haben das Jahr 2014 zwar
mit einem Überschuss von 500.000 Euro abgeschlossen,
das reicht aber nicht aus, um fehlende Investitionsmittel zu
ersetzen“, betont Gerd Koslowski.
PersPektive klinikuM
29KLINIKUMaktuell 03.2015
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Wir müssen dafür sorgen, dass Klinikum und Medizini-
sche Fakultät Orte des medizinischen Fortschritts blei-
ben, attraktiver Arbeitgeber, Gesundheitsdienstleister
für Patienten, niedergelassene Ärzte, Therapeuten und
andere Kliniken. Wir sind Teil der Gesellschaft und be-
strebt, einvernehmlich mit allen Interessensgruppen zu
agieren. Es gibt aber auch Bereiche, in denen die Um-
stände es erfordern, Entscheidungen zu treffen, die nicht
allen Wünschen gerecht werden. Dann ist man oft schnell
mit negativen Schlagzeilen in der Presse. Und die sind
umso spannender, je skandalöser sie dargestellt werden.
Daher mein Tipp an die Leser: Bilden Sie sich Ihre Mei-
nung nicht nur aus Überschriften und nutzen Sie mehre-
re Quellen. Im Übrigen gilt das gleichermaßen für posi-
tive Darstellungen. Nicht jeder wissenschaftliche Erfolg
revolutioniert die Gesundheitsversorgung. Seien Sie also
nicht enttäuscht, wenn trotz einer neuen, evidenzbasier-
ten Studie im hoch angesehenen Fachmagazin New Eng-
land Journal of Medicine Ihr Arzt nicht sofort Ihre Krank-
heit heilen kann. Vertrauen Sie aber ruhig auch einmal
auf sein Erfahrungswissen.
in den Medien
KONTaKTPhilipp Kreßirer Leiter Stabsstelle Kommunikation und Medien/Pressesprecher
) 089/4400-58070
*[email protected] muenchen.de
Die Bandbreite an Themen, mit denen das Klini-
kum der Universität München und die Medizini-
sche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität
(LMU) in den Medien vertreten sind, reicht von
wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsprojekten
über Auszeichnungen in Forschung und Lehre, neuen Diag-
nosen, Therapien und Angeboten für Patienten im klinischen
Alltag bis hin zur Eröffnung neuer Zentren oder Abteilungen
und der generellen Neustrukturierung am Campus Großha-
dern und am Campus Innenstadt. In Zeitungen, Magazinen,
Radio- und Fernsehsendungen sowie Webportalen und den
„Sozialen Medien“ finden Sie beinahe täglich die eine oder
andere Meldung über die LMU-Medizin.
Klinikum und Fakultät beschäftigen über 10.000 Men-
schen. Die Auswirkungen ihres Handelns aber betreffen
weit mehr Menschen: Neben Patienten und Angehörigen
auch Studierende, Geschäftspartner – wie Zulieferfirmen
und Dienstleister –, niedergelassene Ärzte, kooperieren-
de Gesundheitseinrichtungen, Medizintechnikfirmen, das
Baugewerbe sowie letztlich auch Hotellerie, Gastronomie
und Einzelhandel. Die Medizin der LMU bietet also nicht
nur vielen Menschen Arbeit, sie ist auch ein Wirtschaftsfak-
tor. Allerdings kann man trotz des beachtlichen Umsatzes
von knapp einer Milliarde Euro pro Jahr nicht von einem
gewinnorientierten Unternehmen sprechen. Gelder für For-
schung und Lehre sind explizit dafür zu verwenden und
können nicht zur Gewinnsteigerung beitragen. Die Erlöse
aus der Patientenversorgung sind in erster Linie dazu da,
die Kosten für eine moderne und patientenorientierte Be-
handlung zu decken, in zweiter Linie, um Innovationen zu
ermöglichen und in dritter Linie, um Rücklagen zu bilden.
Das KliniKum
PersPektive klinikuM
30 KLINIKUMaktuell 03.2015
ehrungen & Preise
Prof. Dr. axel bauerProf. Dr. Axel Bauer wurde von der
Deutschen Stiftung Innere Medizin
(DSIM) gemeinsam mit der Deut-
schen Gesellschaft für Innere Medizin
(DGIM) mit dem Präventionspreis 2015
ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe um
den Leitenden Oberarzt an der Medizi-
nischen Klinik und Poliklinik I, Campus
Großhadern, hat ein neues Analysever-
fahren entdeckt, mit dem Herzpatien-
ten mit Hochrisiko frühzeitig erkannt
werden können.
Prof. Dr. Martin FischerProf. Dr. Martin Fischer, Inhaber des
Lehrstuhls für Didaktik und Ausbil-
dungsforschung in der Medizin und
Leiter des gleichnamigen
Instituts, wurde mit dem Ars
legendi-Fakultätenpreis Me-
dizin 2015 ausgezeichnet.
Damit wird ausgezeichnete
Qualität der Lehre über den
eigenen Wirkungskreis hin-
aus honoriert. Prof. Fischer
ist in vielerlei Hinsicht ein
Vorreiter der exzellenten me-
dizinischen Lehre in Deutschland. Seine
umfassenden Lehrleistungen zeichnen
sich stark durch die Vermittlung neuer
Lehr- und Lernkompetenzen im Sinne
überfachlicher Schlüsselkompetenzen
aus. Aufgrund seiner übergeordneten
Position als Studiendekan ist er auch
an fakultätsinternen Prozessen, die
zu strukturellen qualitätsverbessernden
Maßnahmen der Lehre führen, beteiligt.
HERZLICHEN GLücKWunscH!Prof. Dr. Hanns HippiusProf. Dr. Hanns Hippius, 1971 bis
1994 Direktor der Klinik für Psychiat-
rie und Psychotherapie der LMU, hat
seinen 90. Geburtstag gefeiert. Durch
die Einrichtung eines weltweit be-
kannten neurobiochemischen Labors
unter der Leitung von Norbert Matus-
sek hat Hippius wichtige Impulse für
die biochemische beziehungsweise
molekular-biologische psychiatri-
sche Forschung gesetzt. Er initiierte
neue Forschungsrichtungen wie die
Neuropsycho-
logie und Elek-
trophysiologie
und richtete
neue Professu-
ren wie die für
Fo r e n s i s c h e
P s y c h i a t r i e
oder Psychoso-
matik ein.
Dr. Xiaoli Liu, MD, PhDDr. Xiaoli Liu, MD, PhD, von der Jilin
University in Changchun/China ist als
Gastwissenschaftlerin unter Betreu-
ung von Prof. Dr. Gerhild Wildner in
der AG Immunbiologie an der Augen-
klinik, Campus Innenstadt, tätig. Sie
arbeitet mit den
dort etablierten
Modellen einer
experimentellen
Autoimmuner-
krankung des
Auges (Uveitis).
Der Forscherin
wurde ein zwei-
jähriges Carl Friedrich von Siemens
Stipendium der Alexander von Hum-
boldt-Stiftung verliehen.
Prof. Dr. Dr. h. c. bruno ReichartProf. Dr. Dr. h. c. Bruno Reichart
wurde für seine Lebensleistung als
Herzchirurg von der International
Society for Heart and Lung Trans-
plantation mit dem Pioneer Award
ausgezeichnet. Er führte 1981 am
Klinikum Großhadern seine erste
Herztransplantation durch. Als Erster
in Deutschland implantierte er 1983
Herz und Lunge. Nach fünf Jahren in
Südafrika als Nachfolger von Chris-
tiaan Barnard kehrte Reichart 1990
als Ordinarius der Herzchirurgie des
Universitätsklinikums München zu-
rück. Dort baute er neben der Kin-
derherzchirurgie auch eine Herzchi-
rurgische Abteilung für Erwachsene
Dr. Xiaoli Liu
Prof. Dr. Hanns Hippius
Prof. Dr. Martin Fischer
Prof. Dr. Axel Bauer (l.) und Prof. Dr. Manfred Weber, Vorsitzender der Deut-schen Stiftung Innere Medizin
© A
ndre
as H
enn/
DG
IM
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter C. Scriba
Paracelsus-Medaille für Prof. Dr. Peter C. Scriba
Im Rahmen des 118.
Deutschen Ärztetags
wurde Prof. Dr. Peter
C. Scriba zusammen
mit drei weiteren Ärz-
ten mit der Paracelsus-
Medaille geehrt, einer
der höchsten Auszeich-
nungen der deutschen
Ärzteschaft. Er hat u. a.
als Ärztlicher Direktor
der Medizinischen Klinik Innenstadt
den klinischen und wissenschaftli-
chen Aufbau der Hochschulen ent-
scheidend vorangebracht. U. a. war
er maßgeblich an der festen Etab-
lierung von Laboratori-
umsdiagnostik endokriner
Erkrankungen beteiligt.
Durch seine Expertise
hat er zahlreiche wissen-
schaftliche Fachgesell-
schaften und Gremien
bereichert – nicht zuletzt
bis heute als Vorsitzender
des Wissenschaftlichen
Beirats der Bundesärz-
tekammer. Auch ist die Häufigkeit
der Jodmangelerkrankungen in der
Bevölkerung durch seinen Einsatz
im Arbeitskreis Jodmangel deutlich
zurückgegangen.
PersPektive klinikuM
31KLINIKUMaktuell 03.2015
ehrungen & Preise
Dr. Nicole Terpolilli
im benachbarten Augustinum auf.
Seit 2012 fungiert er als Sprecher des
Sonderforschungsbereichs Transre-
Dipl.-Ing. Fabian König (l.) und Dr. Nikolaus Thierfelder
gio 127 der Deutschen Forschungs-
gemeinschaft (DFG), der sich mit der
Xenotransplantation beschäftigt.
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Dr. Nicole TerpolilliDr. Nicole Terpolilli, Neurochi-
rurgische Klinik und Poliklinik,
Campus Großhadern, teilt sich
den ersten Platz beim ZNS Han-
nelore Kohl Förderpreis (10.000
€ Dotation) mit einem anderen
Wissenschaftler. Mit der Aus-
zeichnung für exzellenten wis-
senschaftlichen Nachwuchs wurde ihre
Studie zu einer neuen Therapie nach
einem Schädel-Hirn-Trauma gewürdigt.
Prof. Dr. Bruno Reichart (r.) beim Festvortrag, auf der Leinwand ist er mit dem erfolgrei-chen OP-Team der Großhaderner Herzchirurgen und dem Patienten zu sehen (1983)
Herzpatienten: Förderung für LMU-Forscher
Anerkennung für die erfolgreiche Ar-
beitsgruppe „Kardiovaskuläres Tissue
Engineering“ an der Herzchirurgischen
Klinik und Poliklinik des Klinikums der
LMU, Campus Großhadern: Sie wird für
ein Projekt in Kooperation mit der Au-
toTissue Berlin GmbH, ein forschendes
Biotechnologieunternehmen, vom Bun-
deswirtschaftsministerium mit 175.000
€ gefördert. Die Wissenschaftler um
Dr. Nikolaus Thierfelder, medizinischer
Leiter der Gruppe, entwickeln Ersatz-
gewebe für die Herz- und Gefäßchirur-
gie. Das Unternehmen entwickelt und
produziert biologische Implantate für
den Ersatz geschädigter Herzklappen.
Durch ein patentiertes Verfahren wer-
den Prothesen hergestellt, die vom Kör-
per des Patienten mit natürlichen Zellen
besiedelt werden.
So lassen sich der
Einsatz von Me-
dikamenten mit
teilweise schwe-
ren Nebenwirkun-
gen und die Zahl
wachstumsbedingter Folgeoperationen
minimieren.
Dr. Thierfelder: „Das kann vor allem
bei sehr jungen Patienten eine erheb-
liche Verbesserung der Lebensqualität
bedeuten. Dezellularisierte biologische
Implantate zeichnen sich durch hohe
Patientenverträglichkeit und nahezu
unlimitierte Verfügbarkeit aus. Durch
spezielle Herstellungsverfahren blei-
ben die mechanischen Eigenschaf-
ten und die enorme
Langzeitstabilität er-
halten. Noch wird die-
ser Prozess manuell
durchgeführt, was zu
gewissen Einschrän-
kungen führt. Er soll
nun automatisiert und
weiter optimiert werden. Dafür werden
wir ein Gerät entwickeln, konstruieren
und testen. Eine zentrale Rolle hat bei
uns dabei Dipl.-Ing. Fabian König, der
Leiter der technischen Entwicklung.“
Das Gesamtprojekt umfasst
520.000 €, die Arbeitsgrup-
pe wird im Rahmen der
ZIM-Förderung (Zentrales
Innovationsprogramm Mit-
telstand) gefördert.
vorsorge
32 KLINIKUMaktuell 03.2015
Ein paar Probleme gibt es doch. Katzenkot kann zum Beispiel
einen Parasiten enthalten, der Toxoplasmose verursacht. Das
ist eine Infektion, der für die werdende Mutter ungefährlich ist,
aber nicht für das ungeborene Kind. Toxoplasmose kann eine
Fehlgeburt oder Totgeburt auslösen, außerdem Augen oder
andere Organe des Fötus schädigen. Die meisten Kinder, die
mit Toxoplasmose geboren werden, haben keine Anzeichen
von Schädigungen bei der Geburt, entwickeln aber in der Kind-
heit oder auch erst als Erwachsene typische Anzeichen wie
zum Beispiel Augenschäden. Muss man bei einer Schwanger-
schaft deswegen die Katze gleich aus dem Haushalt verban-
nen? „Nein“, sagt Professor Sutter. „Aber am besten überlässt
man die Reinigung der Katzentoilette anderen Familienmit-
gliedern.“ Und falls die nicht verfügbar sind? „Sollte man auf
jeden Fall bei der Reinigung Einmal-Handschuhe tragen“, so
der Virologe. Allerdings: Die größte Ansteckungsquelle für To-
xoplasmose ist nicht das Katzenklo, sondern der Genuss von
rohem oder nicht durchgegartem Fleisch.“ Und: Lediglich 0,2
Prozent der Schwangeren stecken sich überhaupt an, fast die
Hälfte der betroffenen Frauen hat bereits Antikörper durch
eine frühere Infektion ausgebildet.
Kuscheln mit Hund oder Katze gefällt besonders Kindern,
aber auch vielen Erwachsenen. Damit der liebevolle Um-
gang folgenlos bleibt, sollten die Vierbeiner regelmäßig
entwurmt werden. Katzen und Hunde können den Fuchs-
oder den Hundebandwurm auf Menschen übertragen – bei-
Die Deutschen lieben
ihre Vierbeiner: 11,8
Millionen Katzen
und 6,8 Millionen
Hunde leben in unseren
Haushalten, dazu kommen
noch 5,9 Millionen Klein-
tiere wie Meerschweinchen,
Kaninchen und Co. Keine
schlechte Entscheidung, denn
die pelzigen Gefährten haben – wie man heute weiß –
durchaus therapeutische Wirkung: Sie stärken das Selbst-
bewusstsein von Kindern, das Zusammensein mit ihnen
senkt den Blutdruck, und zumindest Hunde sorgen dafür,
dass sich Herrchen oder Frauchen regelmäßig bewegen.
Allerdings kann man sich bei vierbeinigen Lebensgefähr-
ten auch Krankheiten holen. Zoonosen ist der Fachbegriff
für Erkrankungen, die Tiere auf Menschen übertragen
können. Trotzdem ist der Besitz eines pelzigen Hausge-
nossen kein unkalkulierbares Risiko. „Anders als Fleder-
mäuse, Affen oder Hunde in Afrika, die Träger des Ebola-
oder Tollwut-Virus sein können, haben unsere deutschen
Haustiere kein wirklich großes Gefährdungspotential“,
gibt Prof. Dr. Gerd Sutter, Inhaber des Lehrstuhls für Viro-
logie am Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen der
Ludwig-Maximilians-Universität, Entwarnung.
KRaNK DURCH Was man sich bei Vierbeinern
holen kann – und wie man am
besten vorbeugt
Quelle:ZZF/IVH
11,8 Mio. Katzenin 20% der Haushalte
5,9 Mio. Kleintierein 6% der Haushalte
4,0 Mio. Ziervögelin 3% der Haushalte
6,8 Mio. Hundein 14% der Haushalte
aquarien, Gartenteiche und Terrarien
Haustiere in Deutschland
28,5 Mio. Haustiere leben in Deutschland. In 38% aller Haushalte werden Tiere gehalten
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des sind gefährliche Krankheitserreger. „Eine regelmäßige
Entwurmung von Haustieren ist deshalb wichtig“, betont
Prof. Sutter. „Der Tierarzt weiß über Häufigkeit und ge-
eignete Präparate Bescheid.“ Doch auch fachgerecht ent-
wurmte Tiere können Wurmeier am Fell haben. Hunde zum
Beispiel dadurch, dass sie sich im Kot von Artgenossen und
von Füchsen wälzen. „Man muss beim Kontakt mit Tieren
nicht übervorsichtig sein“, so Sutter. „Aber man sollte ein-
fache Hygieneregeln befolgen. Dazu gehört, sich nach dem
Kontakt mit dem Tier die Hände zu waschen, und die Vier-
beiner nicht unbedingt im Bett schlafen zu lassen.“ Auch
Bakterien können übertragen werden. So sind z. B. Barto-
nellen die Erreger der in der Regel mild verlaufenden Kat-
zenkratzkrankheit, andere Untersuchungen haben ergeben,
dass 10 Prozent der Hunde und fünf Prozent der Katzen
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Prof. Dr. Gerd Sutter
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KRaNK DURCH HUND, KaTZE UND CO.Träger von Salmonellen sind. Das sind Bakterien, die beim
Menschen heftige Durchfälle auslösen können und eben-
falls von Tieren weitergegeben werden. Manchmal können
Katze und Co. auch Hautpilze übertragen, die sich durch
roten, schuppigen Ausschlag an Händen und Unterarmen,
außerdem an Hals und Wangen bemerkbar machen – in der
Regel an allen Stellen, mit denen man beim Umgang mit
dem Tier Kontakt hatte. „Die Pilzinfektionen sind lästig, aber
in der Regel harmlos“, so Sutter. „Ein Hautarzt bekommt sie
mit Salben meist schnell in den Griff.“
Krankheiten kann man sich nicht nur bei Vierbeinern holen:
Ziervögel können Überträger der Papageienkrankheit sein.
Das ist eine Infektion, die vom Bakterium Chlamydophila
psittaci ausgelöst wird. Mögliche Symptome sind Fieber und
Kopfschmerzen, auch eine Lungenentzündung ist möglich.
Behandelt wird die Erkrankung mit Antibiotika, sie heilt dann
folgenlos aus. „Die Papageienkrankheit ist heute relativ sel-
ten“, so Sutter. Überhaupt ist der Experte überzeugt: „Wenn
man beim Umgang mit Tieren mit gesundem Menschenver-
stand vorgeht, überwiegt die Freude über einen tierischen
Hausgenossen deutlich die Gefahr vor Krankheiten.“
hilfe & selbsthilfe
34 KLINIKUMaktuell 03.2015
Kinderkriegen ist immer eine Herausforderung.
Besonders dann, wenn die werdende Mut-
ter schon mit erheblichem Übergewicht in die
Schwangerschaft geht. In Deutschland sind
etwa 20 Prozent der Frauen zwischen 20 und 39 Jahren
übergewichtig, weitere neun bis 14 Prozent adipös (Body
Mass Index/BMI von mehr als 30). Sie
haben in der Schwangerschaft ein
erhöhtes Risiko für Diabetes
(Gestationsdiabetes), Bluthoch-
druck, Frühgeburten und Ge-
burtskomplikationen. Und ihre
Babys sind stark gefährdet,
später selbst zu dick zu werden
oder Stoffwechselkomplikationen
zu entwickeln. Dr. Stefan Hutter,
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkun-
de und Geburtshilfe, Campus Innenstadt, be-
tont: „Nicht für zwei essen, aber für zwei den-
ken – das ist entscheidend für die Ernährung
in der Schwangerschaft. Sie ist von immenser
Bedeutung. Denn mit ihrem Lebensstil stellt
die Mutter die Weichen für ihr Kind, sein
Wachstum, die Entwicklung, für seine lebens-
lange Gesundheit. Eine entscheidende Rolle
dabei spielt der ständig hohe Blutzuckerspie-
gel im Mutter-Kind-Kreislauf vor der Geburt.“
Wie diese Problematik verhindert werden
kann, ist Gegenstand einer klinischen Stu-
die der Frauenklinik Maistraße
und des Dr. von Haunerschen
Kinderspitals, Campus In-
nenstadt. Dr. Stefan Hutter
ist für die gynäkologische
Seite der Studie zuständig. KLINIKUM aktuell sprach mit
ihm über die folgenden zentralen Faktoren.
Schwangerschaftsdiabetes: Die Schwangerschaft stellt
eine erhebliche Belastung für den Stoffwechsel der Mut-
ter dar. Es wird mehr vom Hormon Insulin gebraucht.
Funktioniert die Mehrproduktion nicht, geht der Blutzu-
ckerspiegel nach oben: Diabetes. Nach der Geburt ver-
schwindet er üblicherweise wieder. In 85% der Fälle ge-
nügt zur Therapie eine vollwertige, gesunde Ernährung,
in 15% muss zusätzlich Insulin gegeben werden.
Zu viele Kilos können Mutter und Kind schaden. Oft entsteht ein Diabetes.
LMU-Wissenschaftler erforschen Gegenstrategien
SCHWaNGER: GEFÄHRLICHES ÜbERGEWICHT
Zum Dicksein geboren?
Im Fokus der neueren Forschung steht das Kon-
zept der perinatalen (= vor, während und nach
der Geburt) Programmierung. Es geht davon aus,
dass grundlegende Stoffwechselprozesse nicht
nur durch die Erbanlagen, sondern auch durch
externe Einflüsse geprägt werden. In bestimmten
kritischen Entwicklungsphasen wird beispiels-
weise durch die Ernährung oder durch Hormone
festgelegt, wie Organe und Regelkreise künftig
funktionieren. Das beeinflusst den kindlichen
Stoffwechsel etwa wie er auf die Verwertung von
Zucker reagiert, oder ob er dazu neigt, vermehrt
Fett im Gewebe zu speichern. Studien legen nahe,
dass diese Programmierung lebenslang wirkt. Eine
Fehlprogrammierung kann so im späteren Leben
beispielsweise die Entstehung von Übergewicht,
Diabetes und anderen Erkrankungen begünstigen.
8http://www.gesund-ins-leben.de
hilfe & selbsthilfe
35KLINIKUMaktuell 03.2015
STUDIE ZU DIabETES: TEILNEHMERINNEN GESUCHT
Für die Studie NIGO (NIGO = Nutrition Interventi-on during Gestation and Offspring) am Klinikum der LMU suchen die Wissenschaftler Teilnehmerinnen aus dem Großraum München. Sie sollten sich vor der 17. schwangerschaftswoche befinden und einen Bmi von 30 und mehr haben. Während der Studie erhalten Sie: ergänzende Ultraschall- und blutuntersuchungen, u. a. Ernährungsberatung sowie eine aufwandsentschädi-gung. Getestet wird ein Nahrungsergänzungsmittel, das ballaststoffe und langsam verdauliche Kohlenhydrate enthält. So können übermäßig hohe blutzuckerwerte vermieden werden, damit sinkt das Diabetes-Risiko.
So berechnen Sie Ihren bMI: Gewicht in Kilo geteilt durch Körpergröße in Meter im Quadrat, beispiel: 90 kg/1,73x1,73 m = bMI 30,07Info und anmeldung:
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„ICH FÜHLE MICH SICHER IN DER STUDIE“anne Zollinger, 37, Krankenschwester, zuletzt in der altenpflege tätig, ist in der 18. Woche und freut sich auf ihr drittes Kind
Sie weiß, dass durch ihr Übergewicht erhebliche Ri-
siken für sie und ihr Kind entstehen können, während
der Schwangerschaft und bei der Entbindung. Deshalb
musste sie nicht lange nachdenken, als ihr Frauenarzt sie
fragte, ob sie an der Uniklinik an einer Studie zu Schwan-
gerschaftsdiabetes teilnehmen wollte. Anne Zollinger:
„Ich habe spontan ja gesagt. Ich habe schon einmal ein
Kind verloren, und bei der letzten Entbindung musste ein
Notkaiserschnitt gemacht werden. Die Teilnahme an der
Studie bedeutet für mich erhöhte Sicherheit durch zu-
sätzliche engere Überwachung, das beruhigt mich. Ich
werde häufiger untersucht als andere werdende Mütter
im üblichen Vorsorgeprogramm, auch wenn erfreuli-
cherweise bisher kein Schwangerschaftsdiabetes bei mir
festgestellt wurde. Dass mein Gewicht ein Problem ist,
ist mir wohl bewusst. Ich bin da familiär vorbelastet und
werde nie eine Gazelle sein. Doch wenn das Kind da ist,
werde ich mich um mein Gewicht kümmern.“
Gewogen, gemessen, vermessen: Anne Zollinger mit der leitenden Studienschwester Lusine Akopjan (l.) und der zweiten Studienschwester Gudrun Haile, rechts wird die Dicke der Hautfalten am Oberarm erfasst
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36 KLINIKUMaktuell 03.2015
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Komplikationen: Die Nährstoffe, u. a. die Koh-
lenhydrate, gehen über Mutterkuchen und Na-
belschnur auf das Kind über. Es produziert mehr
Insulin und baut den Zucker als Fett in den
eigenen Körper ein. So wird das Kind dicker
und größer (Makrosomie). Gleichzeitig pro-
duziert es mehr Urin, wodurch die Frucht-
wassermenge zunimmt. Alles Risikofaktoren
für eine Frühgeburt. Die Geburt eines gro-
ßen Kindes ist schwieriger. Mütter mit Diabetes
brauchen häufiger einen Kaiserschnitt oder Saugglocke
und Dammschnitt.
Glukosetoleranztest: Während der Studie wird dreimal
ein Glukosetoleranztest durchgeführt: Die Schwangere
trinkt eine zuckerhaltige Lösung, danach wird mehrfach
der Blutzuckerspiegel ermittelt. Im Standard-Vorsorge-
programm wird der Blutzucker nur einmal ermittelt, das
ist eine wenig aussagekräftige Momentaufnahme.
Ernährung/Lebensstil: Nötig sind nur etwa 200 bis 300
Kilokalorien (kcal) Energie mehr am Tag. Entscheidend
ist die Qualität mit ausreichend Vitaminen und Mineral-
stoffen. Fünfmal am Tag Obst und/oder Gemüse. Aus-
gewogene vegetarische Ernährung ist möglich, dann ist
besonders auf die optimale Zufuhr von Folsäure, Eisen,
Jod und Vitamin D zu achten. Kein Alkohol, kein Nikotin.
Regelmäßige Bewegung wie Schwimmen, Radfahren,
Walking oder Yoga.
hilfe & selbsthilfe
37KLINIKUMaktuell 03.2015
Veranstaltungen für Patienten
Vortragsreihe brustkrebs und gynäkologische Tumorerkrankungen07.07.2015, 17:00-18:30:Gendiagnostik bei familiärer brust- und Eierstockerkrankung Dozentin: PD Dr. Nina DitschOrt: Klinikum Großhadern, Hörsaal V/1. OG, Marchioninistr. 1506.10.2015, 17:00-18:30:Komplementärmedizin bei TumorerkrankungenDozent: Dr. Peter HolzhauerOrt: Frauenklinik Maistr. 11, HörsaalKontakt: Brigitte Ehrl) 089/4400-54120*[email protected] muenchen.de
Vorträge im Rahmen des Münchner Naturheilkundlichen Schmerzintensivprogramms (MNS), anschließend Treff der Selbsthilfegruppe 07.07.2015, 18:15-19:15:Rente und SchmerzDozent: Dipl.-Psych. M. Ahrendts21.07.2015, 18:15-19:15:Den Zuhörer mit Ohr und Herz gewinnenDozent: E. FaupelOrt: Interdisz. Schmerzambulanz, Campus Innenstadt, Pettenkofer Str. 8AAnmeldung: Katja Hanley) 089/4400-57508 *schmerzambulanz.innenstadt@ med.uni-muenchen.de
Schulen in die Transplantationszentren09.07.2015, 08:30-12:45; 24.09.2015, 08:30-13:0015.10.2015, 08:30-13:00Campus Großhadern, Hörsaal I (am Ende der Besucherstraße)Anmeldung: PD Dr. Helmut Arbogast) 089/4400-72600 *[email protected] muenchen.de
10. Frühchenfest in der Maistraße10.07.2015, 14:30-17:00:Ort: FrauenklinikKontakt: Angelina Faß) 089/4400-54132*[email protected]
Infoveranstaltungen für neudiagnos-tizierte Fibromyalgie-Patienten14.07.2015, 13.10.2015, je 18:00-20:00:
Dozenten: Dr. Andreas Winkelmann, Justina GreschikOrt: Med. Klinik, Ziemssenstr. 1, kleiner Hörsaal (II. Stock)*[email protected] muenchen.de
Seminar für Patienten mit gastrointestinalem Stromasarkom16.07.2015, 11:00-17:00: Ort: Campus Großhadern, Hörsaal 1Kontakt: PD Dr. Lars Lindner*gist-seminare-2015@ lebenshauspost.orgRegionaler Informationstag für Sarkom-Patienten17.07.2015, 11:00-17:15:Ort wie oben, *[email protected]
Diagnose Lungenkrebs – was kann ich selbst tun?3. Treffen zur Gründung einer Selbsthilfegruppe für Patienten und angehörige 16.07.2015, 17:00-18:30:Ort: Psychosoziale Krebsberatungsstelle, Nymphenburger Str. 21 a, 80335 MünchenKontakt: Prof. Dr. Rudolf M. Huber*[email protected]
Dermatologische Vortragsreihe 22.07.2015, 14:30-15:30:Übermäßiges Schwitzen Dozentin: Lea BielickyOrt: Klinik Thalkirchner Str. 48, großer Hörsaal im 2. Stock23.09.2015, 14:30-15:30:berufsbedingte HauterkrankungenDozentin: Dr. Sonja MolinOrt: wie obenKontakt: Mehtap Sahin) 089/5147-6643*mehtap.sahin@klinikum- muenchen.de
Vortragsreihe Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung27.07.2015, 18:00-19:30:Vorsorgevollmacht und Patienten-verfügungDozent: Martin Lang31.08.2015, 18:00-19:30:Herausforderndes Verhalten bei DemenzDozentin: Irene von Tiesenhausen
28.09.2015, 18:00-19:30:Spiritualität als Ressource bei DemenzDozent: Dr. Ulrich BabinskyOrt: Institut, Seminarraum 8G U1 106a, Feodor-Lynen-Str. 17Kontakt: Irene von Tiesenhausen) 089/4400-46060*[email protected] muenchen.de
LaSIK und andere refraktive Korrekturen 27.07.2015, 31.08.2015, 28.09.2015, je 18:00-19:30Campus Innenstadt, neuer Seminarraum Augenklinik, Mathildenstr. 8Anmeldung: S. Süß, Sekretariat des CRT (Centrum Refraktive Therapie)) 089/4400-55162 (Mo-Do 8:00-11:30)*[email protected]
Krebs-Informationstag 2015: Zuhören und Reden 26.09.2015, 09:00-17:00:Campus Großhadern, Hörsaalbereich) 089/4400-78665/-72201*[email protected]
Palliativ Forum 2015: Ärztlich assistierter Suizid29.09.2015, 18:00-20:00:Campus Großhadern, Hörsaal VIKontakt: Petra Wilbiller) 089/4400-77933*[email protected] muenchen.de
Informationsabende und Kreiß-saalführungen für werdende Elternjeden Donnerstag (außer Feiertag)18:00-19:00Frauenklinik Campus Innenstadt,Maistr. 11, 1. Stock, großer Hörsaal (R 181)Frauenklinik Campus Großhadern, Marchioninistr. 15, vor dem KreißsaalKeine AnmeldungKontakt: *[email protected] muenchen.de (Innenstadt); *[email protected] (Großhadern)
alle Termine unter:
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wohlfühlen & geniessen
38 KLINIKUMaktuell 03.2015
wohlfühlen & geniessen
Die gute alte Gymnastik ist wieder da. Sie wird vorzugsweise Freeletics genannt
und liegt voll im Trend. Hier geht es um die Kraft der bewegung. Und um Training
nur mit dem Eigengewicht, von den Trainingsexperten der Physikalischen Medizin
und der Orthopädie ausgewählt und demonstriert
FIT OHNE GERÄTE
Training mit Eigengewicht Ein bewährtes Konzept, neu aufgelegt, Übungen ohne Ge-
räte oder andere Hilfsmittel. Sie eignen sich sehr gut für
Gesunde und Patienten und lassen sich, mit unterschied-
licher Intensität, als Bewegungstherapie einsetzen. Die
Übungen kosten nichts, man kann sie überall machen. Sie
sind sehr attraktiv, man sollte ihre Wirksamkeit keinesfalls
unterschätzen, dabei liegt ein Schwerpunkt in der Stärkung
der Kondition und Koordination, doch auch Kraft kann auf-
gebaut werden. Aber: kein falscher Ehrgeiz, maßvoll begin-
nen, mit wenigen Einheiten, allmählich steigern. Bei Patien-
ten geschieht das ohnehin unter fachlicher Anleitung.
Das sagen die Experten dazu:Katrin Hilpert: Das Training muss schmerzfrei verlaufen.
Wer glaubt, es soll wehtun oder einen Muskelkater brin-
gen, liegt falsch. Unbedingt vorher zehn Minuten lang
aufwärmen, durch leichtes Laufen etwa. PD Dr. Kraft: Wer vorher nichts gemacht hat, sollte niederschwellig und
unter Anleitung beginnen. Faustregel: Bei einem medizi-
nischen Problem sollte man seine Eignung medizinisch
abklären lassen, beim Hausarzt, einem Orthopäden, ei-
nem Physiotherapeuten oder einem Arzt mit sportmedizi-
nischer Expertise.
Fitness Körperliche Aktivität ist eines der zentralen Therapeutika in
der konservativen Medizin. Bewegung lässt sich grundsätz-
lich so definieren, dass es um die gezielte Kontraktion von
Muskeln zur Ausführung motorischer Handlungen geht. Das
kann eine Handbewegung sein, das können Übungen sein.
Das sagen die Experten dazu:PD Dr. Kraft: Wir beschäftigen uns hier im Wesentlichen
mit Patienten. Auch diese müssen neben gezielter Therapie
immer die Prävention im Auge behalten. Die Konzepte für
Gesunde und Patienten fallen oftmals zusammen – es geht
darum, die Kernbereiche abzuarbeiten, also Muskelkraft, Be-
weglichkeit, Ausdauerfähigkeit, Koordination und Kraftaus-
dauer. Es mag überraschen, doch sehr wirksam sind auch
Aktivitäten aus Freizeit und Alltag wie Tanzen, soziale Akti-
vitäten, Wandern. Krafttraining kann man mit Tanzen ver-
gleichen, es scheint vom Effekt her genauso viel zu bringen
– speziell bei älteren Menschen, was die Kognition betrifft,
also die geistge Aktivität.
Trainingsmanagement Das sagen die Experten dazu: Katrin Hilpert: Entscheidend ist die richtige Dosis. Wer et-
1
wohlfühlen & geniessen
39KLINIKUMaktuell 03.2015
Rumpf1. Seitlicher Unterarmstütz: Aus Seitlage auf den Unterarm stützen, oberen Arm nach oben strecken. Becken anheben, bis der Körper eine gerade Linie bildet, wieder absenken. Nach 10-15 Wiederho-lungen die Seite wechseln. 2. Diagonale Crunches: Aus Rückenlage im Wechsel ein Bein kurz über der Unterlage strecken, anderes Bein anziehen. Dabei den Oberkörper anheben und die Ellenbogen dia-gonal zum Knie führen. Wichtig: nicht amKopf reißen, nur leichten Berührungskontakt der Hände am Kopf
Lendenwirbelsäule hält den Kontakt zum Boden. Ca. 10-15 Wdh. 3. Stütz: Stützposition einnehmen, dabei soll der Körper eine gerade Linie bilden. 10 Sekunden halten. Zur Steigerung können auch kleine Liegestützen gemacht werden, dabei die Ellenbogen nahe am Körper vorbeiführen. 4. Swimming: Aus der Bauchlage beide Arme und Beine gestreckt anheben. Im schnellen Wechsel diagonales Arm und Bein noch höher heben und wieder senken, ohne abzulegen. Dabei den Rumpf ganz stabil lassen. Ca. 10-15 Wiederholungen.
FIT OHNE GERÄTE
arme8. Umgekehrte Liegestütz: Rückwärts an einem stabi-len Tisch ö. ä. abstützen, den Körper ganz gerade lassen. Langsam die Ell-bogen beugen und wieder strecken. Der Schwierig-keitsgrad kann durch die Höhe des Tisches variiert werden: Je höher der Tisch, desto einfacher. Ca. 10-15 Wiederholungen
was verändern möchte, Muskulatur aufbauen oder Beweg-
lichkeit verbessern, sollte mindestens dreimal pro Woche
trainieren. Zum Erhalt dann ein- bis zweimal pro Woche. PD Dr. Kraft: Wenn Leistungssteigerung angestrebt wird, darf
man an die Grenzen gehen, sie aber nicht überschreiten. Dies
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gilt besonders für therapeutische Inhalte beim Patienten. Wir
sehen das klassische Problem bei jungen leistungsfähigen
Patienten. Vielfach trainieren sie zu einseitig an Geräten in
Studios, also etwa nur Ausdauer oder nur Kraft, und gehen
zu schnell und zu häufig über ihre Grenzen.
6. Seitliches Treppensteigen: Seitlicher Stand an einer Stufe (alterna-tiv Bank), stufenseitiges Bein steht auf der Stufe. Daraus hochdrücken in den aufrechten Stand, freies Bein diagonal an die nächsthöhere Stufe (bzw. Banklehne) führen. Danach langsam wieder in die Aus-gangsstellung. Patienten mit Kniebeschwerden sollten die Höhe der Stufe so wählen, dass das Kniegelenk des oberen Beines maximal rechtwinklig gebeugt ist. Nach 10-15 Wiederholungen Seite wechseln
7. Ausfallschritt: Ein Bein und beide Arme nach vorne anheben, kurz ausbalanciert stehen. Das Bein nach hinten absetzen und Knie unterhalb der Hüfte bis kurz über dem Boden absenken. Arme ebenfalls senken. Position kurz halten, dann wieder in die Ausgangsstellung zurückkommen. Nach 10-15 Wiederholungen die Seite wechseln
beine5. Boxjumps: Aus dem Stand vor einer Stufe (alternativ stabile Kis-te) mit beiden Beinen gleichzeitig abspringen, auf der Stufe landen und aufrichten. Langsam heruntersteigen. Mit 3-7 Wiederholungen beginnen
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40 KLINIKUMaktuell 03.2015
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Wir sind für Sie da– zuverlässig und kompetent.
Als eigenständige orthopädische Werkstatt innerhalb des Klinikums betreuen und versorgen wir Patienten verschiedenster Fachrichtungen mit optimal angepassten Hilfsmitteln. Unser Dienstleistungs- und Produkt-angebot ist auf die vielfältigen Be-dürfnisse unserer Kunden angepasst.Ob während Ihres Klinikaufenthalts, oder danach – unsere Orthopädie-experten beraten Sie kompetent und individuell.
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Sabine Wilke (l.), medizinisch-therapeu-
tische Leitung (Schwerpunkt Personal),
1990-1993 Ausbildung zur Physiothera-
peutin an der BFS Medau/Coburg, seit
2001 als therapeutische Leitung an der
Klinik für OPMR, und Katrin Hilpert, medizinisch-therapeutische Leitung
(Schwerpunkt Klinik), 2000 Ausbildung zur Physiotherapeutin an der Uniklinik
Würzburg, 2005 Bacherlorstudium Physiotherapie an der HAWK Hildesheim,
seit 2009 an der Klinik für OPMR.
Sie leiten gemeinsam den gesamten medizinisch-therapeutischen Bereich des
Klinikums an den Standorten Großhadern und Innenstadt. Mit 13 Rehateams
und ca. 145 Mitarbeitern versorgen die Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,
Logopäden und Masseure der Rehateams die stationären Patienten auf Nor-
mal- und Intensivstation sowie ambulante und teilstationäre Patienten der Kli-
nik für OPMR.
Sie sagen: „Die Vielseitigkeit der Aufgaben in einem so großen Haus der Ma-
ximalversorgung mit den ständig wachsenden Anforderungen hinsichtlich der
Therapieinhalte und ebenso der Wirtschaftlichkeit und Ressourcenplanung
macht unsere Arbeit so spannend. Ebenso die Vielfalt der Fachbereiche mit ih-
ren unterschiedlichen Anforderungen an die therapeutische Versorgung, die wie
die Medizin immer auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand bleiben muss.“
KONTaKT
PD Dr. Eduard Kraft ) 089/4400-74051
*[email protected] muenchen.de
In der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilita-
tion (OPMR) am Campus Großhadern können alle Erkrankungen der Haltungs-
und Bewegungsorgane sowohl konservativ als auch operativ unter einem Dach
behandelt werden, so dass neue Therapiekonzepte möglich sind. Privatdozent
Dr. Eduard Kraft, Geschäftsführender Oberarzt: „Die Vielfalt der Methoden
und klinischen Disziplinen, die sich in
der OPMR wiederfindet, ist bundesweit
einzigartig. Unsere Kernkompetenz be-
steht in der langen Tradition, die wir in
der Behandlung komplexer muskuloske-
lettaler Funktionsstörungen haben, aber
auch bei Störungen, die anderen Grund-
erkrankungen zuzuschreiben sind, sich
jedoch in Störungen der Bewegungs-
abläufe manifestieren.“ Im Rahmen
multimodaler und multidisziplinärer
Programme steht den Patienten neben
der ärztlichen Diagnostik und Therapie-
einleitung ein großes Spektrum an Mög-
lichkeiten zur Verfügung.
bewegung wirkt positiv auf den ganzen Menschen:
Die Lungen bekommen mehr Luft, das Herz pumpt mehr Sauerstoff in den Kreislauf, die Muskeln ver-brauchen mehr Kalorien, der Stoff-wechsel arbeitet auf Hochtouren. Knochen brauchen Druck und Zug durch Muskeln und bänder, um stark zu bleiben. Schon vier bis sechs Wochen nach Trainingsbeginn verbessern sich die Muskelkraft und der Fettstoffwechsel. Das gibt einen doppelten Psycho-Effekt: Man fühlt sich toll, weil man sich immer wie-der aufrafft – und ist motiviert, wei-terzumachen. mit dem häufig be-nutzten begriff MET (metabolische Trainingseinheiten) wird der Ener-gieverbrauch durch verschiedene aktivitäten verglichen. Der Energie-umsatz hat einen zentralen einfluss auf die Gesundheit.
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RÄTSELSPaSS
bUCHTIPPSZwillinge Gut durch Schwangerschaft, Geburt und ers-
tes Lebensjahr: Da gibt es auch doppelt so
viele Fragen. Die Autorinnen Dorothee von
Haugwitz, selbst Zwilling und Zwillingsheb-
amme, und Petra Lersch, Psychologin und
Zwillingsmutter, begleiten Familien durch
diesen aufregenden Lebensabschnitt. Mit
Entwicklungskalender, Tipps und Tricks an-
derer Zwillingseltern, kreativen Lösungen
bei Platzproblemen, Expertenbeiträgen für vertieftes Wissen.
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Der Reisebegleiter für den letzten Weg Das Handbuch zur Vorbereitung auf das
Sterben für Betroffene und Angehörige. Me-
dizinische Informationen zu Palliativmedizin,
Schmerztherapie, Depressionen, Sterbepha-
se und Palliativer Sedierung werden von PD
Dr. Dr. med. Berend Feddersen (Klinik und
Poliklinik für Palliativmedizin am Klinikum
der LMU ) ebenso behandelt wie Unterschie-
de zwischen Palliativ-Station, Hospiz, ambu-
SUDOKU
Jedes Quadrat hat neun Unterquadrate, die jeweils wieder aus neun Feldern bestehen. Das ergibt 81 Kästchen. In die müssen Sie Zahlen von eins bis neun eintragen, ein Teil ist vorgegeben. In jedem Unterquadrat, in jeder Zeile und in jeder Spalte des Gesamtquadrats darf jede Ziffer nur ein einziges Mal vorkommen. Knifflig: Sie sollten mit Bleistift arbeiten und den Radiergummi bereithalten.
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Herausgeber: Vorstand des Klinikums der Universität München
Philipp Kreßirer (verantwortlich i.S.d.P.), Julia Reinbold
Stabsstelle Kommunikation und Medien des Klinikums der
Universität München, Lindwurmstraße 2 a, 80337 München
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Konzeption, Redaktion, Text: Ulrike Reisch, Rosemarie Ippisch
Redaktionelle Mitarbeit: Matthias Lanwehr, Irene Kolb
Realisation, Satz, Layout: Agentur Strukturplan, Carolin Pietsch,
Peter Pietsch, Tel. 089/74 14 07 37, www.strukturplan.de
Fotos: Stephan Beißner, Steffen Hartmann, Gordon Jäger,
Dietmar Lauffer, Andreas Steeger, Stefan Wartini, Klaus Woelke,
Bert Woodward (sofern nicht anders angegeben)
anzeigen: ALPHA Informationsgesellschaft mbH
68623 Lampertheim, Tel. 06206/939-0
E-Mail: [email protected], www.alphapublic.de
IMPRESSUM
auflösung des Rätsels auf seite 8
lanter Palliativ-Versorgung. Interviews mit Ärzten und pro-
fessionellen Helfern geben Hilfestellung. Eine zentrale Rolle
nehmen Menschen ein, die über ihren letzten Weg erzählen.
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tiative „Zukunft Heimtiere“ zeigt, wie Kat-
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gestützten Therapien so zu verbessern, dass sie eines Tages
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wohlfühlen & geniessen
42 KLINIKUMaktuell 03.2015
Vorschau ins nächste KLINIKUM
Musik bei Früh- geborenen – wie sie das Stresshormon Cortisol reduziert
blinddarm, Gallen-blase & Co. – auf welche Organe wir verzichten können
aktuell
INITIaTIVEN: SIE aLLE HELFENStiftungen, Elterninitiativen, Fördervereine und Selbst-
hilfeorganisationen spielen am Klinikum eine wichtige
Rolle, um das Schicksal kranker Kinder und ihrer Eltern
zu verbessern. Wir stellen sie steckbriefartig vor. Sie ar-
beiten ehrenamtlich, sind als gemeinnützig anerkannt
und auf Spenden sowie Mitgliedsbeiträge angewiesen,
um ihre Aufgaben zu finanzieren.
ROTaRy4HaUNERRotary4Hauner ist eine gemeinsa-
me Aktivität von oberbayerischen
Rotary, Inner Wheel & Rotaract
Clubs. Ziel ist die ideelle und materielle Unterstützung
des bis 2021 neu zu errichtenden Dr. von Haunerschen
Kinderspitals der Universität München, insbesondere die
Ausstattung des Klinik-Neubaus über die Standardricht-
linien hinaus. Rotary4Hauner leistet hierfür ideelle Un-
terstützung, vor allem durch öffentlichkeitsarbeit, sowie
materielle Unterstützung durch Gewinnung von Spenden.
Insgesamt wurden von den Rotary Clubs bereits über
160.000 € an Spenden zusammengetragen.
Projekte: Die Spendengelder werden bedarfsgerecht und
in enger Kooperation mit der Klinikleitung abgestimmt.
Zukünftige Förderobjekte sind Ausstattung von Spiel-
zimmern für Kinder mit altersgerechten Spielen, Spiel-
materialien und Ruheecken, von Spielecken in allen Am-
bulanzbereichen, Ausstattung eines Außenspielplatzes,
Einrichtung altersgerecht ausgestatteter Aufenthalts-
räume für Schulkinder und für Jugendliche, Einrichtung
eines Bewegungsraumes mit Sportgeräten, Ausstattung
altersgerecht gestalteter Therapieräume (Gesprächs-,
Musik- und Ergotherapie) für Klein- und Schulkinder so-
wie für Jugendliche, u. v. m.
Kontakt: Sprecher der Initiative ist Peter Llewellyn-
Davies; * [email protected]
Spendenkonto: IBAN: DE80 3007 0010 0394 1200 00,
BIC: DEUTDEDDXXX, Stichwort: „Rotary4Hauner“
8www.rotary4hauner.de
die letzte seite
KINDER-RHEUMaHILFE MÜNCHEN E. V.Gegründet von Mitarbeiter/innen der
Rheumatologie im Dr. von Hauner-
schen Kinderspital der LMU Mün-
chen im Jahr 2011. Vorsitzende ist
Privatdozentin Dr. Annette Jansson,
Leiterin der Rheuma-Ambulanz.
Zielsetzung: Die Kinder-Rheumahilfe München möchte
auf die unzureichenden Versorgungsstrukturen für an
Rheuma erkrankte Kinder aufmerksam machen und setzt
sich für die Frühdiagnose der Erkrankung und für eine
Verbesserung der wohnortnahen, ambulanten Betreuung
ein. So engagiert sie sich etwa für eine bessere Vernet-
zung der (wenigen) regional tätigen Kinder- und Jugend-
rheumatologen untereinander. Gemeinsam mit dem Dr.
von Haunerschen Kinderspital organisiert der Verein In-
formationsveranstaltungen für Patienten sowie spezielle
Sprechstunden und Camps für rheumakranke Teenager.
aktivitäten: Der Verein veranstaltet am 27. Juni 2015
im Dr. von Haunerschen Kinderspital eine Patiententa-
gung für Betroffene mit nichtbakteriellen Knochenent-
zündungen. Neu ist auch die Möglichkeit für Patienten
sowie Eltern von Kindern mit periodischen Fiebersyn-
dromen, sich zu einem Stammtisch zu treffen. Eine
Anmeldung ist über die Homepage des Vereins mög-
lich. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf der tier-
gestützten Erlebnispädagogik für betroffene Kinder,
die der Verein in Zusammenarbeit mit dem Verein
red:dogs anbietet.
Kontakt: PD Dr. Annette Jansson, Dr. von Haunersches
Kinderspital München
Spendenkonto: Kinder-Rheumahilfe München e. V.
IBAN: DE34701206003100022222
BIC: RVSADEMX
8www.kinder-rheumahilfe-muenchen.de
wohlfühlen & geniessen
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Weitere Informat ion erhal ten S ie beim Infote lefon Organspende der Bundeszentra le für gesundheit l i che Aufklärung in Zusammenarbeit mit der DSO unter 0800/9040400 oder Internet unter www.organspende- info .de
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n hat in Bayern die längste Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit
erworbenen Hirnschädigungen (z.B. Schlaganfall)
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n kooperiert eng und vertrauensvoll mit den großen Akutkliniken
n verbindet Akutbehandlung und gezielte Rehabilitation
n begleitet, fördert und fordert seine Patienten in ihrem Alltag
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therapeutischen Methoden
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n bindet Angehörige partnerschaftlich in die Behandlung mit ein
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verpflichtet:ErwirtschafteteGewinneverbleibenimUnternehmen!
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gegründet. Es ist die Klinik eines Betroffenen für Betroffene. Hier arbeiten
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