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13 201 Licht für Europas Straßen Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen nach DIN EN 13 201 Planungshilfe Aktualisierte Ausgabe mit neuen Anforderungen an die Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen

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13 201Licht für Europas StraßenBeleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen nach DIN EN 13 201

Planungshilfe

Aktualisierte Ausgabemit neuen Anforderungen an die Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen

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Impressum

1. Auflage April 2005© TRILUX GmbH & Co. KGHeidestraße · D-59759 Arnsberg

Fachliche Bearbeitung: Dipl.-Ing. Ha.-Jo. Richter und TRILUX-Redaktionsteam

Alle Rechte vorbehaltenPrinted in Germany

Alle technischen Daten sind sorgfältig erstellt. Irrtum vorbehalten.Farbabweichungen sind drucktechnisch bedingt.

DIN-Normen sind beim Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, D-10787 Berlin, erhältlich.

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Licht für Europas StraßenBeleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen nach DIN EN 13 201

13 201Planungshilfe

InhaltVorwort 2

1 Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen nach DIN EN 13 201 3

2 Straßenbeleuchtung 4

Lichttechnische Anforderungen 4

Beleuchtungssituationen 8

Beleuchtungsklassen 10

Anlagenwerte 18

3 Planung der Straßenbeleuchtung 20

4 Fußgänger- und Radfahrbereiche 29

Fußgängerbereiche 30

Radfahrwege 33

5 Literatur 37

6 Stichwortverzeichnis 39

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Die wichtigste Aufgabe der Straßenbeleuchtungbesteht darin, die Verkehrsteilnehmer – Fußgänger,Radfahrer und Kraftfahrer – in den Dunkelstunden vorSchäden an Leib, Leben und Gesundheit zu schützen.Zwischen der Qualität der Straßenbeleuchtung und derVerkehrssicherheit besteht ein wissenschaftlich erwie-sener Zusammenhang. Durch gute Straßenbeleuchtungwerden Personen, Hindernisse und Gefahrenquellen auf oder an der Fahrbahn rechtzeitig erkannt und derVerkehrsteilnehmer kann entsprechend reagieren. Gute Straßenbeleuchtung ist ein wirksames Mittel zur Reduzierung der Zahl und Schwere der Unfälle beiDunkelheit und somit ein wesentlicher Beitrag zurErfüllung der Verkehrssicherungspflicht.

Die Gütemerkmale für die Straßenbeleuchtung sind in der europäischen Norm DIN EN 13201 „Straßen-beleuchtung“ festgelegt. Mit dieser Norm wird derGrundsatz verfolgt, dass die Qualität der Straßen-beleuchtung umso höher sein muss, je höher das Sicher-heitsrisiko für die Verkehrsteilnehmer ist. Das wiede-rum wird wesentlich durch die Begegnung von Verkehrs-teilnehmern unterschiedlicher Geschwindigkeit (zumBeispiel Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge) und dieKollisionsgefahr bestimmt. Die Verkehrsstärke beiNacht – in Bezug auf die Höhe und deren Häufigkeit –und die Gefährlichkeit von Störungen, die sich aus der Begegnung von Fußgängerverkehr und ruhendemVerkehr (Parken am Fahrbahnrand) mit dem Kraftfahrerergeben, sind weitere Kriterien, die die Gütemerkmaleder Beleuchtung bestimmen.

Vorwort

1 Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen nach DIN EN 13 201

13 201 – Licht für Europas Straßen

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GBIRLNL

BL

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FIN

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In Europa gelten weitgehend einheitliche Verkehrs-regeln, seit November 2003 auch einheitliche Mindest-anforderungen an die Straßenbeleuchtung. Dennochbesteht die Freiheit für die Menschen in den euro-päischen Regionen ihre Straßenbeleuchtung nacheigenen Werte- und Designvorstellungen zu gestalten.

Der einheitliche Beleuchtungsstandard EN 13 201 fürdie Straßenbeleuchtung gilt in 28 europäischen Staaten:Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island,Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden,Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Ungarn,Tschechische Republik, Zypern. Die Bearbeitung erfolgteim Technischen Komitee (TC) CEN TC 169 (CEN – ComitéEuropéen de Normalisation).

Die Normenreihe EN 13 201 „Straßenbeleuchtung“besteht aus vier Teilen:– Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen

Dieser Teil ist als CEN-Report CEN/TR 13 201-1 inenglischer Sprache veröffentlicht und ist kein Standardim Sinne des allgemein anerkannten Standes der

Technik. Zuvor jedoch ist dieser Teil in Deutschlandund Österreich als nationaler Normentwurf erschie-nen. In Deutschland wird CEN/TR 13 201-1 als DIN 13 201-1 veröffentlicht werden und damit alsallgemein anerkannter Stand der Technik verbindlichgemacht.

Der Teil 1 ist unabdingbare Voraussetzung für dieBestimmung der Gütemerkmale der Beleuchtung:Nur aufgrund der verkehrlichen und sonstigen Eigen-schaften der Straße – die im Teil 1 der NormenreiheDIN EN 13201 aus lichttechnischer Sicht definiertsind – können die Beleuchtungssituation und darauf-hin die Beleuchtungsklasse bestimmt werden. Dieseist erforderlich, um die Gütemerkmale der Straßen-beleuchtung zahlenmäßig zu bestimmen.

– Teil 2: Gütemerkmale– Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale– Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale

von Straßenbeleuchtungsanlagen

EN 13201-2 bis EN 13201-4 sind in vielen CEN-Staatenin nationale Normen umgesetzt worden.

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2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Lichttechnische Anforderungen

Leuchtdichte

Die lichttechnischen Anforderungen an die Beleuchtungwerden durch Gütemerkmale beschrieben. Die wichtigs-ten sind– Leuchtdichte bzw. Beleuchtungsstärke und deren

Gleichmäßigkeit,– Blendungsbegrenzung,– Farbwiedergabe.

Die Gütemerkmale der Beleuchtung gelten für dieDunkelheit. Die Mindestwerte einzelner Gütemerkmalekönnen sich während der Nacht und der Jahreszeitenändern, zum Beispiel aufgrund der veränderten Ver-kehrsdichte und der Umgebungshelligkeit.

Zusätzlich zu diesen Gütemerkmalen sind noch weitereMerkmale der Beleuchtungsanlage entscheidend fürdie Abwicklung eines reibungslosen Verkehrs. Dazugehört insbesondere die visuelle Führung. Zum Beispielmarkieren Leuchten mit höherem Lampenlichtstromund auch mit anderer Lichtfarbe Kreuzungen und machenauf diese bereits aus größerer Entfernung aufmerk-sam. Auch kann es notwendig sein, zusätzliche Leuch-ten zur Verbesserung der optischen Linienführung derStraße einzusetzen, um zum Beispiel eine kurvenreicheStrecke rechtzeitig erkennbar zu machen.

Die Leuchtdichte auf der Fahrbahnoberfläche ist diemaßgebende lichttechnische Größe für den Helligkeits-eindruck und für die Sehleistung. Sie nimmt direkt Ein-fluss auf die Anzahl der Unfälle in den Dunkelstunden.Eine Erhöhung der Leuchtdichte z. B. von 1 cd/m2

auf 2 cd/m2 verringert die Anzahl der Unfälle in derDunkelheit um etwa ein Drittel.

Voraussetzungen für die Bewertung der Leuchtdichteauf der Fahrbahn sind – ein gerades und ebenes Fahrbahnstück mit gleichem

Reflexionsverhalten,– ein repräsentativer Leuchtenabstand mit zwei

Leuchten, deren erste Leuchte sich 60 m vor demBeobachter befindet, und

– ein Beobachterstandort in 1,5 m über der Fahrbahnauf der Mittellinie des betreffenden Fahrstreifens(siehe auch Bild 3-3).

Gleichmäßigkeit der LeuchtdichteWichtig für das Wahrnehmen von Fahrzeugen, Perso-nen und Gegenständen auf der Fahrbahn ist die ört-liche Gleichmäßigkeit der Leuchtdichte. Während sichdas Auge in einem gewissen Umfang an verändertemittlere Leuchtdichten anpassen kann, entstehen ausder Sicht des Kraftfahrers als Folge ungenügenderLeuchtdichtegleichmäßigkeit Tarnzonen, die jedochnicht als solche wahrgenommen werden. Diese bildenGefahrenquellen für Kraftfahrer und Fußgänger. Tarnzonen entstehen durch ungenügend beleuchteteBereiche der Fahrbahn, vor deren Hintergrund Perso-nen und Hindernisse aufgrund zu geringer Kontrastenicht wahrgenommen werden können. Tarnzonen ent-

stehen auch durch Abschalten einzelner Lichtpunkte.Solche Abschaltungen, etwa aus Gründen der Kosten-einsparung, verletzen die Verkehrssicherungspflichtdes für die Verkehrswege verantwortlichen Verkehrs-lastträgers: Durch solche Abschaltungen wird das Ver-kehrsrisiko deswegen erhöht, weil der Kraftfahrer imsicheren Vertrauen auf seine Sehleistung auf beleuch-teten Straßen in diese Tarnzonen fährt und die Hinder-nisse nicht rechtzeitig erkennt. Für die vor dem Kraft-fahrer liegende Fahrspur gelten daher besondereAnforderungen an die gleichmäßige Verteilung derLeuchtdichte:

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Blendungsbegrenzung Die Verkehrssicherheit kann durch Blendung erheblichbeeinträchtigt werden. Je nach Grad der Blendungkönnen Unbehagen, Unsicherheit und Ermüdung (psycho-logische Blendung), aber auch merkbare Herabsetzungder Sehleistung (physiologische Blendung) auftreten.Blendung muss also begrenzt werden.

Die Bewertung der physiologischen Blendung erfolgt durch die prozentuale Schwellenwerterhöhung (TI – Threshold increment). Diesem Verfahren liegenfolgende Erkenntnisse zugrunde (Bild 2-2):

Bei einer blendfreien Straßenbeleuchtung adaptiert das Auge auf die mittlere Fahrbahnleuchtdichte ---L. EinSehobjekt auf der Fahrbahn ist gerade sichtbar, wennes gegenüber seiner Umgebung einen Leuchtdichte-unterschied (Schwellenwert) von ΔL0 aufweist.

Befinden sich dagegen Blendlichtquellen im Gesichts-feld, erzeugen diese im Augeninneren ein Streulicht,dass sich wie ein „Schleier“ auf die Netzhaut legt.Diese zusätzliche „Schleierleuchtdichte“ LS bewirkt,dass das Auge auf ein höheres Niveau ---L + LS adaptiert,

obwohl die mittlere Fahrbahnleuchtdichte ---L unverändertbleibt. Das Sehobjekt mit dem LeuchtdichteunterschiedΔL0 gegenüber seiner Umgebung wird unsichtbar. Der notwendige Leuchtdichteunterschied muss beiBlendung auf ΔLBL erhöht werden, um dieses Objektwieder wahrnehmen zu können. Die Erhöhung um ΔLBL – ΔL0 kann bei gegebener mittlerer Fahrbahn-leuchtdichte ---L als Maß für die Blendwirkung herange-zogen werden.

BeleuchtungsstärkeIn vielen Fällen können die Voraussetzungen für eineLeuchtdichtebewertung nicht erfüllt werden, zumBeispiel bei Einkaufsstraßen, komplexen Straßen-kreuzungen, Kreisverkehrsplätzen und Stauräumen. In diesen Fällen erfolgt die Bewertung des Beleuch-tungsniveaus mit der Beleuchtungsstärke und ihrerGleichmäßigkeit.

Dabei werden folgende Arten der Beleuchtungsstärkeunterschieden (Bild 2-1):– horizontale Beleuchtungsstärke Eh (definiert als der

Lichtstrom, bezogen auf die ebene, horizontaleFläche)

– vertikale Beleuchtungsstärke Ev (definiert als derLichtstrom, bezogen auf die ebene, vertikale Fläche)

– zylindrische Beleuchtungsstärke Ez (definiert als derLichtstrom, bezogen auf die gesamte, gekrümmteFläche eines senkrecht stehenden Zylinders)

– halbzylindrische (semi-cylindrical) Beleuchtungs-stärke Esc (definiert als der Lichtstrom, bezogen aufdie gekrümmte Fläche eines senkrecht stehendenHalbzylinders) und

– halbsphärische Beleuchtungsstärke Ehs (definiert als der Lichtstrom, bezogen auf die gekrümmteFläche einer Halbkugel, die auf der zu bewertendenFläche liegt).

Die horizontale, vertikale und halbzylindrische Beleuch-tungsstärke sind richtungsabhängige Größen. Bei derzylindrischen und der halbsphärischen Beleuchtungs-stärke ist diese Bezugsrichtung aufgehoben. Daherbeschreiben diese Größen die Beleuchtung in ihrerräumlichen Wirkung.

Die Längsgleichmäßigkeit Ul bezieht sich auf dieMitte des Fahrstreifens, auf die sich die Aufmerksam-keit des Kraftfahrers im wesentlichen konzentriert. Siewird durch das Verhältnis der minimalen LeuchtdichteLl, min zur maximalen Leuchtdichte Ll, max auf dieser Liniebeschrieben: Ul = Ll, min/Ll,max.

Die Gesamtgleichmäßigkeit U0 = Lmin/---L gilt für

die gesamte Bewertungsfläche. Eine unzureichendeGesamtgleichmäßigkeit kennzeichnet Tarnzonen –vornehmlich am Fahrbahnrand. Dadurch wird das recht-zeitige Erkennen z. B. von Fußgängern, die spontan auf die Fahrbahn treten, erschwert oder gar unmöglichgemacht.

2-1 Arten der Beleuchtungsstärke

2-2 Zur Erläuterung des TI-Verfahrens

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Die prozentuale Schwellenwerterhöhung TI (ThresholdIncrement) von ΔL0 auf ΔLBL ist als Maß für die physio-logische Blendung eingeführt und berechnet sich nachder Formel:

In DIN EN 13201-3 ist eine Berechnungsformel für TIangegeben, die von der mittleren Neuwert-Fahrbahn-leuchtdichte ---L und der Schleierleuchtdichte LS ausgeht.

Das TI-Verfahren berücksichtigt die allgemein bekannteTatsache, dass bei höherer Fahrbahnleuchtdichte auchhöhere Lichtstärken von Blendlichtquellen und damitauch höhere Schleierleuchtdichten zugelassen werdenkönnen, ohne die Güte der Blendungsbegrenzungunzulässig zu beeinträchtigen.

Hohe TI-Werte bedeuten eine größere Schwellenwert-erhöhung und sind damit ein Hinweis auf eine möglicheBlendgefahr. Für stark befahrene Straßen wird eineSchwellenwerterhöhung TI bis 10 % und für wenigerstark befahrene Straßen TI von 15 % bis 20 % alsakzeptabel angesehen.

In den Fällen, in denen das TI-Verfahren nicht angewen-det werden kann, zum Beispiel weil die Beobachtungs-bedingungen von denen eines Kraftfahrers auf derStraße abweichen, sieht DIN EN 13201-2 die Licht-stärkeklassen G1 bis G6 zur Beurteilung der physio-logischen Blendung vor. Diese Beurteilung gilt auch zurVermeidung störender Lichtimmissionen in Richtungen,in denen Licht weder erforderlich noch erwünscht ist.Dies gilt insbesondere hinsichtlich der störendenWirkungen der Straßenbeleuchtung im freien Gelände,in ländlichen und vorstädtischen Bereichen und inWohngebieten. Die Lichtstärkeklassen gelten auch fürLichtimmissionen oberhalb der Horizontalen, die in derAtmosphäre gestreut werden und die Sicht der Sterneund astronomische Beobachtungen behindern können.

Die Klassen G1 bis G3 entsprechen „teilabgeschirmten“bis „abgeschirmten“ Leuchten. Die Klassen G4 bis G6 entsprechen stärker abgeschirmten Leuchten. DIN EN 13201-2 legt keine Mindestanforderung in Bezug auf die Einhaltung einer bestimmten Lichtstärke-klasse fest. Die Lichtstärkeklassen bestimmen ganzwesentlich die visuelle Qualität der Beleuchtung. Siesind vom Planer in Abstimmung mit dem Betreiber derAnlage zu vereinbaren.

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Blendungsbegrenzung (Fortsetzung)

TI =65 · LS

---L0,8

2-3 Lichtstärkeklassen nach DIN EN 13201-2

in %

Lichtstärkeklasse Maximale Lichtstärke in cd/klm (siehe Anmerkung) Lichtstärke I imoberen Halbraum

bis 70° bis 80° bis 90° oberhalb desAusstrahlungswinkels ¥

G1 200 50 –G2 150 30 –G3 100 20 –G4 500 100 10 I = 0 cd ab ¥ = 95°G5 350 100 10 I = 0 cd ab ¥ = 95°G6 350 100 0 I = 0 cd ab ¥ = 90°Anmerkung: Die Ausstrahlungswinkel beziehen sich auf die sich bei gebrauchsfähig installierter Leuchte ergebende senkrechte Bezugslinie und

gelten für alle Richtungen um die Leuchte.

2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

TI =ΔLBL – ΔL0

ΔL0· 100

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Ra-Bereich Typische Lampenarten90 und höher Farbverbesserte Leuchtstofflampen „de Luxe“,

farbverbesserte Halogen-Metalldampflampen, Glühlampen80 bis 90 Dreibanden-Leuchtstofflampen, Halogen-Metalldampflampen70 bis 80 Standard-Leuchtstofflampen universalweiß60 bis 70 Standard-Leuchtstofflampen hellweiß, Halogen-Metalldampflampen40 bis 60 Standard-Leuchtstofflampen warmton, Quecksilberdampf-Hochdrucklampen20 bis 40 Natriumdampf-Hochdrucklampen unter 20 Natriumdampf-Niederdrucklampen

Um auch die psychologische Blendung zu bewerten,enthält DIN EN 13201-2 eine Bewertungsmethode mitBlendindexklassen D0 bis D6. Die Blendindexklassewird durch den Blendindex bestimmt. Der Blendindexwird wie folgt berechnet:

Die Lichtstärke I in cd ist die maximale Lichtstärke inalle Richtungen um die Leuchte und bei einem Aus-strahlungswinkel von 85° (gemessen gegen die Senk-rechte).

A ist die Projektion der leuchtenden Fläche der Leuchtein der Ebene senkrecht zur Lichtstärke I in m2.

Wenn in Richtung der Lichtstärke I Teile der Lichtquelleoder Reflexe davon sichtbar sind, gilt die Klasse D0. Inanderen Fällen ist der Blendindex zu berechnen.

In DIN EN 13201 wird keine bestimmte Blendindex-klasse vorgeschrieben. Diese bestimmt den Komfortder Beleuchtungsanlage und ist vom Planer in Abstim-mung mit dem Betreiber der Anlage festzulegen.

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2-4 Blendindexklassen nach DIN EN 13201-2

Blendindex = IA0,5

Blendindexklasse D0 D1 D2 D3 D4 D5 D6

Maximaler Blendindex cd/m2 – 7.000 5.500 4.000 2.000 1.000 500

2-5 Typische Lichtquellen für die Außenbeleuchtung

BeispielOpale, nicht durchsichtige Kugelleuchte mit einem Durchmesser von 0,6 m. Lichtstärke I = 60 cd/klm in jede Richtung. Die Flächenprojektion A beträgt π · d2/4 = 0,28 m2. Der Blendindex beträgt 60 cd/klm · 0,28–0,5 m2 = 113 cd/(m2 · klm). Bei einem Lichtstrom von 3500 lm ergibt sich ein maximalerBlendindex von 113 cd/(m2 · klm) · 3,5 klm = 396 cd/m2 und somit die Blendindexklasse D6.

FarbwiedergabeZweck der Normenreihe DIN EN 13201 ist die Erhöhungder Sicherheit und die ist ursächlich mit der Sehleis-tung, weniger mit dem Sehkomfort verknüpft. GenaueFestlegungen für die Farbwiedergabe der verwendetenLampen werden daher in der Norm DIN EN 13201nicht gemacht. Dennoch soll die Beleuchtungsanlageeine Farbwiedergabe aufweisen, die – das Führen von Fahrzeugen,– die Orientierung der Fußgänger und– die Identifikation von Personen oder Objekten ermöglicht.

Hinsichtlich der Festlegung der Farbwiedergabe derLichtquellen sind folgende Fragen zu berücksichtigen:– Ist die betrachtete Fläche eine Konfliktzone, also ein

Bereich, in dem sich motorisierte Verkehrsströmekreuzen oder der auch von anderen Nutzern frequen-tiert wird?

– Sind Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vorhanden?– Ist die Schwierigkeit der Fahraufgabe höher als

normal? Gemeint ist der Grad der Anstrengung des Verkehrsteilnehmers aufgrund der Informations-quellen, wonach er seine Geschwindigkeit undPosition im Verkehr festlegt.

– Gibt es parkende Fahrzeuge?

Behörden können nach CEN/TR 13201-1 jedochbesondere Farbwiedergabeeigenschaften von Lampenaus Gründen des Beleuchtungskomforts oder wegeneiner Kameraüberwachung festlegen.

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Eine gute Straßenbeleuchtung beschränkt sich nichtnur auf die Beleuchtung der Fahrbahn, sondern beziehteinen Teil der angrenzenden Flächen, für die keinebesonderen lichttechnischen Anforderungen festgelegtsind, mit ein. Damit soll der Verkehrsraum auch imperipheren Bereich des Gesichtsfeldes angemessenbeleuchtet werden. Das Umgebungs-Beleuchtungs-stärkeverhältnis SR (surrounding ratio) dient zurBeschreibung dieser verbesserten räumlichen Orien-tierung.

SR ist nach DIN EN 13201-3 das Verhältnis der mitt-leren Beleuchtungsstärke der beiden außerhalb derFahrbahn angrenzenden Flächen (Streifen) zur mittlerenBeleuchtungsstärke der äußeren Fahrstreifen der Fahr-bahn, wobei alle diese Flächen die gleiche Breite auf-weisen. Die Breite der Flächen außerhalb der Fahrbahnist b/2, maximal jedoch 5 m. Der zu bewertende Streifen auf der Fahrbahn ist ebenfalls entweder b/2 oder maximal 5 m breit. SR berechnet sich nach DIN EN 13201-3 wie folgt:

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2-6 Zur Erläuterung des Umgebungs-Beleuchtungs-stärkeverhältnisses SR, E ist die mittlere Beleuchtungs-stärke auf dem betreffenden Streifen in dem Bewer-tungsfeld zwischen zwei Leuchten

Umgebungs-Beleuchtungs-stärkeverhältnis SR

BeleuchtungssituationDie Gütemerkmale der Beleuchtung stehen im engenZusammenhang mit der Verkehrssituation. Diese wirddurch die Beleuchtungssituation A1 bis E2 (siehe Tabelle 2-7) erfasst.

Die Beleuchtungssituation beschreibt die wichtigstenVerkehrskriterien. Dazu gehören– die Geschwindigkeiten der Hauptnutzer des

Verkehrsweges,– die Benennung der Hauptnutzer,– die weiterhin auf dem Verkehrsweg zugelassenen

Nutzer und– die auf dem betreffenden Verkehrsweg nicht

zugelassenen Nutzer.

Mit diesen Kriterien wird vor allem das Verkehrsrisikobeschrieben, das mit steigenden Fahrgeschwindigkeitender Hauptnutzer und mit der Kollisionsgefahr unter Ver-kehrsteilnehmern unterschiedlicher Geschwindigkeitenzunimmt.

SR = (E1 + E4) / (E2 + E3)

b

E4

E3

E2

E1

2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

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2-7 Beleuchtungssituationen A1 bis E2 nach CEN/TR 13201-1 mit Anwendungsbeispielen

BeispielEine Hauptverkehrsstraße innerhalb einer Ortschaft soll beleuchtet werden. Es sind keine Verkehrsteilnehmerausgeschlossen, Radfahrer sind üblich und Passanten überqueren die Straße auch an unbeampelten Stellen. Die Beleuchtungssituation gem. Tabelle 2-7 ist B2. Das Beispiel ist in Tabelle 2-7 markiert.

Geschwin- Nutzertypen innerhalb einer betrachteten Flächedigkeit des Haupt- Hauptnutzer Andere zugelassene Ausgeschlossene Beleuch- Anwendungsbeispielenutzers Nutzer Nutzer tungs-

situation

> 60 km/h Motorisierter Verkehr keine Langsam fahrende A1 Autobahnen, Kraftfahrstraßen wieFahrzeuge, Schnell- und UmgehungsstraßenRadfahrer, Fußgänger mit oder ohne Mittelstreifen

Langsam fahrende Radfahrer, A2 Hauptverkehrs- und Fahrzeuge Fußgänger Durchfahrtsstraßen

Langsam fahrende keine A3 Hauptverkehrs- und Fahrzeuge, DurchfahrtsstraßenRadfahrer, Fußgänger

30 ... Motorisierter Verkehr, Radfahrer, keine B1 Hauptverkehrsstraßen, 60 km/h langsam fahrende Fußgänger Sammelstraßen, Anliegerstraßen,

Fahrzeuge Verbindungsstraßen von Wohngebieten

Motorisierter Verkehr, Fußgänger keine Hauptverkehrsstraßen, langsam fahrende B2 Sammelstraßen, Anliegerstraßen, Fahrzeuge, Verbindungsstraßen von Radfahrer Wohngebieten

Radfahrer Fußgänger Motorisierter Verkehr, C1 Radwege, Fußwege, Bürgersteige, langsam fahrende auch solche, die neben, aber

5 ... Fahrzeuge getrennt von Fahrstraßen verlaufen30 km/h

Motorisierter Verkehr, keine Langsam fahrende D1 Autobahnrastplätze,Fußgänger Fahrzeuge, Containerplätze

Radfahrer

Langsam fahrende keine D2 Taxistände,Fahrzeuge, Radfahrer Bahnhofsvorplätze, Busbahnhof

Motorisierter Verkehr, Langsam fahrende keine D3 Anlieger- und WohnstraßenRadfahrer Fahrzeuge, Fußgänger

Motorisierter Verkehr, keine keine D4 Verkehrsberuhigte Zonen, langsam fahrende Spielstraßen, Marktplätze, Fahrzeuge Parkplätze

Schrittge- Radfahrer,schwindig- Fußgängerkeit

Fußgänger keine Motorisierter Verkehr, E1 Fußgänger- und Einkaufszonen, langsam fahrende Fußwege, Fußwege neben, aberFahrzeuge, Radfahrer getrennt von Fahrbahnen

Motorisierter Verkehr, keine E2 Werksstraßen, Wege für den langsam fahrende Lade- und Zubringerverkehr, Fahrzeuge, Radfahrer Bushaltestellen

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2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Den Beleuchtungssituationen, die die wesentlichenverkehrlichen Daten der Straße beschreiben, sind inCEN/TR 13201-1 Beleuchtungsklassen zugeordnet,mit denen die lichttechnischen Planungsgrößen fest-gelegt sind (siehe auch Tabelle 2-9).

Je nach der Bewertung der Beleuchtung, nämlich nachdem Kriterium Leuchtdichte oder horizontale, vertikale,halbzylindrische bzw. halbsphärische Beleuchtungs-stärke, stehen verschiedene Beleuchtungsklassen zurAuswahl (Bild 2-8).

Beleuchtungsklassen

2-8 Übersicht über die Beleuchtungsklassen nach DIN EN 13201-2

ME-Klassen Die Beleuchtungsklassen ME1 bis ME6 gelten fürStraßen mit mittleren bis höheren Fahrgeschwindig-keiten. Für nasse Fahrbahnen gelten die KlassenMEW1 bis MEW5. Die Gütemerkmale der Beleuchtung entsprechen derLeuchtdichtebewertung.

Die Gütemerkmale sind: ---Lm, U0, Ul, TI, SR. SR (Umgebungs-Beleuchtungsstärkeverhältnis) – einneues Gütemerkmal – ist das Verhältnis der mittlerenBeleuchtungsstärke der beiden außerhalb der Fahr-bahn angrenzenden Flächen zur mittleren Beleuch-tungsstärke der äußeren Fahrstreifen der Fahrbahn,wobei beide Flächen die gleiche Breite aufweisen.

CE-KlassenDie Beleuchtungsklassen CE0 bis CE5 werden wie die ME-Klassen angewendet, jedoch für Straßen mitKonfliktzonen, wie Straßenkreuzungen, Einmündungen,Kreisverkehre, Staubereiche an Kreuzungen, Straßenmit Fußgängern und Radfahrern, Einkaufs- undGeschäftsstraßen, auch für Unterführungen undTreppen. Die Gütemerkmale der Beleuchtung entsprechen derBeleuchtungsstärkebewertung.

Die Gütemerkmale sind: m, U0

S-Klassen Die Beleuchtungsklassen S1 bis S7 werden fürFußgänger- und Radfahrbereiche, Stand- und Sicher-heitsstreifen und andere Straßenbereiche außerhalbder Fahrbahnen, für repräsentative Straßen, Anwohner-straßen, Fußgängerzonen, Fußwege, Radwege, Park-straßen, Schulhöfe usw. angewendet.Die Beleuchtung wird nach dem Kriterium Beleuch-tungsstärke bewertet.

Die Gütemerkmale sind: m, Emin

A-Klassen Die Beleuchtungsklassen A1 bis A6 werden wie die S-Klassen angewendet, jedoch erfolgt die Bewertungmit der halbsphärischen (halbräumlichen) Beleuch-tungsstärke.

Die Gütemerkmale sind: Ehs, U0

ES-Klassen Die Beleuchtungsklassen ES1 bis ES9 ermöglicheneine zusätzliche Bewertung der Beleuchtung durch diehalbzylindrische Beleuchtungsstärke, z.B. für Bereicheerhöhter Kriminalität, d.h. zur Identifizierung von Per-sonen und Objekten gegen das subjektive Gefühl derUnsicherheit in Fußgängerzonen und auf Parkplätzen.

Das Gütemerkmal ist: Esc, min

EV-Klassen Die Beleuchtungsklassen EV1 bis EV6 ermöglicheneine zusätzliche Bewertung der Beleuchtung durch die vertikale Beleuchtungsstärke, z.B. an Mautstellen,in Umschlag- und Rangierbereichen usw.

Das Gütemerkmal ist: Ev, min

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Je höher die Zählnummer einer Beleuchtungsklasse ist, zum Beispiel ME3 gegenüber ME1, desto geringersind die lichttechnischen Anforderungen an dieBeleuchtung.

Um die den Planungen zugrunde zu legende Beleuch-tungsklasse zu bestimmen, sind in CEN/TR 13201-1

– Basistabellen (Beispiel siehe Bild 2- 10) und– Zusatztabellen (Beispiel siehe Bild 2-11)enthalten, die eine Vielzahl von verkehrlichen und sonstigen Kriterien der zu beleuchtenden Straßeberücksichtigen.

Basistabellen

Zusatztabellen

Die Basistabellen enthalten folgende Auswahlkriterien:– Bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung

wirken sich ungünstig auf den Verkehr aus. Eigenszur Verkehrsberuhigung eingebaute Hindernissemüssen sicher erkannt werden. Daher steigen andiesen Stellen die Beleuchtungsanforderungen.

– Kreuzungsdichte: Je häufiger Kreuzungen auf-treten, desto größer ist auch die Kollisionsgefahrund umso besser muss auch die Beleuchtung sein.

– Schwierigkeit der Sehaufgabe: Grad der Anstren-gung des Verkehrsteilnehmers, aufgrund der Infor-mationsquellen seine Fahrgeschwindigkeit und seinFahrverhalten zu bestimmen.

– Durchschnittlicher täglicher Verkehr (DTV):Gesamtes Verkehrsaufkommen während einerAnzahl von ganzen Tagen dividiert durch die Anzahldieser Tage. Obwohl die künstliche Beleuchtung der Straßen ausschließlich nur für die Dunkelstundenvorgesehen ist und die Verkehrsdichte dann oftgeringer ist als am Tage, wird der Mischwert destäglichen und nächtlichen Verkehrs herangezogen,weil diese Daten eher aus Verkehrszählungen zurVerfügung stehen als die Verkehrszahlen der Dunkel-stunden.

Die Zusatztabellen berücksichtigen folgende Auswahl-kriterien:– Konfliktzonen sind Flächen, auf denen sich entwe-

der motorisierte Verkehrsströme kreuzen oder sichKollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern (zumBeispiel mit Radfahrern) ergeben können.

– Komplexität des visuellen Feldes beschreibtvisuelle Einflüsse auf den Verkehrsteilnehmer durchandere beleuchtete Elemente im Gesichtsfeld, durchdie die eigentliche Wirkung der Straßenbeleuchtungbeeinträchtigt wird. Durch diese beleuchtetenElemente wird der Verkehrsteilnehmer irregeführt,abgelenkt, gestört oder belästigt. Beispiele: Werbe-anlagen, helle Sportstättenbeleuchtung.

– Parkende Fahrzeuge am Fahrbahnrand bedeutenzusätzliche Unfallgefahren, etwa durch spontan aufdie Straße tretende Fußgänger.

– Leuchtdichte der Umgebung beschreibt dieStörung der visuellen Wahrnehmung auf der Straßedurch eine helle Umgebung, zum Beispiel durch hellbeleuchtete Industrie- und Sportanlagen.

– Kriminalitätsrisiko beschreibt die Kriminalitätsratein der näheren Umgebung der betrachteten Ver-kehrsfläche im Vergleich zur Kriminalitätsrate in derweiteren Umgebung.

– Gesichtserkennung: Fußgängerbereiche werdendann als sicherer akzeptiert, wenn das Verhalten derPassanten und deren Absichten rechtzeitig erkanntwerden. Man muss also körperliche Bewegungenund Gesichtsausdrücke bereits aus einer genügendenEntfernung erkennen können. Daraus folgt, dassentgegenkommende Personen entsprechendbeleuchtet sein müssen.

In Tabelle 2-12 sind die Basis- und Zusatztabellen fürdie Beleuchtungssituationen A1 bis E2 für trockeneFahrbahnoberflächen nach CEN/TR 13201-1 ange-geben. Die Berechnung der Leuchtdichte auf nassenFahrbahnen ist nur unter gewissen Einschränkungenmöglich. Nasse Fahrbahnen und deren besonderesReflexionsverhalten werden vornehmlich nur in Nord-europa den Planungen zugrunde gelegt.

2-9 Beleuchtungssituationund zugeordnete Beleuch-tungsklasse mit den be-treffenden lichttechnischenGütemerkmalen

Beleuchtungssituation Beleuchtungsklasse Gütermerkmale

A1, A2, A3 ME1 – ME5 ---Lm, U0, Ul, T�, SR

B1, B2 ME1 – ME6 L---Lm, U0, Ul, T�, SR

C1 S1 – S6 m, Emin

D1, D2 CE2 – CE5 m, U0

D3, D4 S1 – S6 m, Emin

E1 S1 – S6, CE2 m, Emin

E2 S1 – S5, CE2 m, Emin

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12

2 Straßenplanung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Basis- und Zusatztabellen(Fortsetzung)

2-11 Beispiel für die Zusatztabelle zur Basistabelle der Beleuchtungssituation B2 nach CEN/TR 13201

2-10 CEN/TR 13201-1 enthält für jede Beleuchtungssituation A1 bis E2 eine Basistabelle mit den dafür zutreffenden Beleuchtungsklassen. Beispiel: Basistabelle der Beleuchtungssituation B2

Beleuchtungssituation B2Zusatztabelle

Konflikt- Komplexi- Parkende Leuchtdichte der Umgebungshelligkeitzone tät des Fahrzeuge

visuellen niedrig mittel hochFeldes

Verkehrsfluss Verkehrsfluss VerkehrsflussRadfahrer Radfahrer Radfahrer

nicht normal normal hoch normal hoch normal hochvorhanden nicht

vorhanden vorhanden

hoch nichtvorhandenvorhanden

jaIn Konfliktzonen ist die Leuchtdichte das zur Planung empfohlene Kriterium. Die Beleuchtungsstärke kann alsKriterium verwendet werden, wenn die Leuchtdichte wegen geringer Sichtweite oder anderer Faktoren nicht zubewerten ist. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbare CE-Klassen werden in Tabelle 2-13 angegeben.

Beleuchtungssituation B2Basistabelle

Bauliche Kreuzungs- Schwierigkeit Verkehrsfluss Fahrzeuge Maßnahmen dichte der (DTV)zur Ver- Anzahl der Fahraufgabekehrsberu- Kreuzungen <7000 ≥7000higung je km

< 3 normal ME5 ME5 ME4b ME4b ME4b ME3chöher als normal ME4b ME4b ME3c ME4b ME4b ME3c

nein ≥ 3 normal ME4b ME3c ME2 ME3c ME3c ME2höher als normal ME3c ME3c ME2 ME3c ME3c ME2

ja Wie oben, jedoch Beleuchtungsklasseum eine Ziffer geringer wählen.

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A1 BasistabelleTrennung Abstand der Kreuzungen Verkehrsfluss Fahrzeuge (DTV)der Richtungs- Anschluss- je kmfahrbahnen stellen, < 15.000 15.000 bis 25.000 > 25.000

Entfernungzwischen Brücken

ja > 3 ME5 ME4a ME3a ME4a ME3a ME2 ME4a ME3a ME2≤ 3 ME4a ME3a ME2 ME4a ME3a ME2 ME3a ME2 ME1

< 3 ME5 ME4a ME3a ME5 ME4a ME3a ME4a ME3a ME2≥ 3 ME4a ME4a ME3a ME4a ME3a ME2 ME3a ME2 ME1

nein > 3 ME4a ME3a ME2 ME3a ME2 ME1 ME3a ME2 ME1≤ 3 ME3a ME2 ME1 ME3a ME2 ME1 ME2 ME2 ME1

< 3 ME4a ME4a ME3a ME4a ME3a ME2 ME3a ME2 ME1≥ 3 ME4a ME3a ME2 ME3a ME2 ME1 ME2 ME2 ME1

13

A1 ZusatztabelleKonflikt- Komplexität Schwierigkeit Leuchtdichte der Umgebungzone des visuellen der Fahr-

Feldes aufgabe niedrig mittel hochnein normal normal

höher alsnormal

hoch normalhöher als normal

jaIn Konfliktzonen ist die Leuchtdichte das zur Planung empfohlene Kriterium. Die Beleuchtungsstärke kann als Kriterium verwendet werden, wenn die Leuchtdichte wegen geringer Sichtweite oder anderer Faktoren nicht zu bewerten ist. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbareCE-Klassen werden in Tabelle 2-13 angegeben.

BeispielEs ist die Beleuchtungsklasse für eine Hauptverkehrs-straße mit der Beleuchtungssituation B2 zu bestimmen.Aufgrund einer Verkehrsanalyse ist der DTV mit mehrals 7000 Fahrzeugen/Tag ermittelt worden. Maß-nahmen zur Verkehrsberuhigung liegen nicht vor, die Anzahl der Kreuzungen je km ist kleiner als 3 unddie Schwierigkeit der Fahraufgabe ist normal.

Aus der Basistabelle für die Beleuchtungssituation B2(Bild 2-10) ergeben sich zweimal die Beleuchtungs-klasse ME4b und einmal die BeleuchtungsklasseME3c.

Aufgrund weiterer Kriterien der Hauptverkehrsstraßewird auf die den Planungen zugrunde zu legendeBeleuchtungsklasse geschlossen:

– Konfliktzonen sind nicht vorhanden, – die Komplexität des visuellen Feldes ist normal

(es gibt keine extreme Belästigung, z. B. durchWerbeanlagen),

– am Straßenrand besteht Parkerlaubnis, – die Leuchtdichte der Umgebung ist „mittel“ und – der Verkehrsfluss von Radfahrern ist „hoch“.

Aufgrund dieser Kriterien entnimmt man aus derZusatztabelle für die gleiche Beleuchtungssituation B2(Bild 2-11) einen „Sprungpfeil“ nach rechts. Dasbedeutet, dass von den drei Klassen ME4b, ME4b und ME3c die rechte auszuwählen ist. Damit ist derPlanung die Beleuchtungsklasse ME3c zugrunde zulegen. Die dieser Beleuchtungsklasse zugehörigenAnlagenwerte enthält Tabelle 2-14.

2-12 Basis- und Zusatztabellen für dieBeleuchtungssituationen A1 bis E2 fürtrockene Fahrbahnoberflächen nachCEN/TR 13201-1

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2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

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A2 BasistabelleKreuzungen je km Verkehrsfluss Fahrzeuge (DTV)

< 7.000 ≥ 7.000

< 3 ME5 ME5 ME4a ME4a ME3a ME3a≥ 3 ME5 ME4a ME3a ME4a ME3a ME2

A2 ZusatztabelleKonflikt- Komplexität Schwierigkeit Leuchtdichte der Umgebungzone des visuellen der Fahr-

Feldes aufgabe niedrig mittel hochnein normal normal

höher alsnormal

hoch normalhöher als normal

jaIn Konfliktzonen ist die Leuchtdichte das zur Planung empfohlene Kriterium. Die Beleuchtungsstärke kann als Kriterium verwendet werden, wenn die Leuchtdichte wegen geringer Sichtweite oder anderer Faktoren nicht zu bewerten ist. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbareCE-Klassen werden in Tabelle 2-13 angegeben.

A3 ZusatztabelleKonflikt- Komplexität Parkende Schwierigkeit Leuchtdichte der Umgebungzone des visuellen Fahrzeuge der Fahr-

Feldes aufgabe niedrig mittel hochnein normal nicht normal

vorhanden höher als normalvorhanden normal

höher als normalhoch nicht normal

vorhanden höher als normalvorhanden normal

höher als normaljaIn Konfliktzonen ist die Leuchtdichte das zur Planung empfohlene Kriterium. Die Beleuchtungsstärke kann als Kriterium verwendet werden, wenn die Leuchtdichte wegen geringer Sichtweite oder anderer Faktoren nicht zu bewerten ist. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbareCE-Klassen werden in Tabelle 2-13 angegeben.

A3 BasistabelleTrennung Kreuzung Verkehrsfluss Fahrzeuge (DTV)der Rich- je kmtungsfahr- < 7.000 7.000 bis < 15.000 15.000 bis < 25.000 ≥ 25.000bahnen

ja < 3 ME5 ME5 ME4a ME5 ME5 ME4a ME5 ME4a ME3b ME4a ME3b ME3b≥ 3 ME5 ME4a ME3b ME5 ME4a M3b ME4a ME3b ME2 ME3b ME2 ME2

nein < 3 ME5 ME4a ME3b ME5 ME4a ME3b ME4a ME3b ME2 ME3b ME2 ME2≥ 3 ME4a ME3b ME3b ME4a ME3b ME2 ME3b ME2 ME2 ME3b ME2 ME1

2-12 Basis- und Zusatztabellen für dieBeleuchtungssituationen A1 bis E2 fürtrockene Fahrbahnoberflächen nachCEN/TR 13201-1 (Fortsetzung)

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B1 ZusatztabelleKonflikt- Komplexität Parkende Leuchtdichte der Umgebungzone des visuellen Fahrzeuge niedrig mittel hoch

Feldes Verkehrsfluss Verkehrsfluss VerkehrsflussRadfahrer Radfahrer Radfahrer

normal hoch normal hoch normal hochnein normal nicht vorhanden

vorhandenhoch nicht vorhanden

vorhandenjaIn Konfliktzonen ist die Leuchtdichte das zur Planung empfohlene Kriterium. Die Beleuchtungsstärke kann als Kriterium verwendet werden, wenn die Leuchtdichte wegen geringer Sichtweite oder anderer Faktoren nicht zu bewerten ist. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbareCE-Klassen werden in Tabelle 2-13 angegeben.

B1 BasistabelleBauliche Anzahl Schwierig- Verkehrsfluss Fahrzeuge (DTV)Maßnahmen Kreuzungen keit der < 7.000 ≥ 7.000zur Verkehrs- je km Fahraufgabeberuhigung nein < 3 normal ME6 ME5 ME4b ME5 ME4b ME3c

höher als normal ME5 ME4b ME3c ME5 ME4b ME3c≥ 3 normal ME5 ME4b ME3c ME4b ME4b ME3c

höher als normal ME4b ME3c ME2 ME3c ME3c ME2ja Wie oben, jedoch Beleuchtungsklasse um eine Ziffer

geringer, z. B. statt ME4b Klasse ME3b, wählen.Wenn die Leuchtdichte als Auslegungskriterium nicht zu bewerten ist, kann die Beleuchtungsstärke verwendet werden. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbare CE-Klassen siehe Tabelle 2-13.

2-12 Basis- und Zusatztabellen für dieBeleuchtungssituationen A1 bis E2 fürtrockene Fahrbahnoberflächen nachCEN/TR 13201-1 (Fortsetzung)

B2 ZusatztabelleKonflikt- Komplexität Parkende Leuchtdichte der Umgebungzone des visuellen Fahrzeuge niedrig mittel hoch

Feldes Verkehrsfluss Verkehrsfluss VerkehrsflussRadfahrer Radfahrer Radfahrer

normal hoch normal hoch normal hochnein normal nicht vorhanden

vorhandenhoch nicht vorhanden

vorhandenjaIn Konfliktzonen ist die Leuchtdichte das zur Planung empfohlene Kriterium. Die Beleuchtungsstärke kann als Kriterium verwendet werden, wenn die Leuchtdichte wegen geringer Sichtweite oder anderer Faktoren nicht zu bewerten ist. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbareCE-Klassen werden in Tabelle 2-13 angegeben.

B2 BasistabelleBauliche Anzahl Schwierig- Verkehrsfluss Fahrzeuge (DTV)Maßnahmen Kreuzungen keit der < 7.000 ≥ 7.000zur Verkehrs- je km Fahraufgabeberuhigung nein < 3 normal ME5 ME5 ME4b ME4b ME4b ME3c

höher als normal ME4b ME4b ME3c ME4b ME4b ME3c≥ 3 normal ME4b ME3c ME2 ME3c ME3c ME2

höher als normal ME3c ME3c ME2 ME3c ME3c ME2ja Wie oben, jedoch Beleuchtungsklasse um eine Ziffer

geringer, z. B. statt ME4b Klasse ME3b, wählen.Wenn die Leuchtdichte als Auslegungskriterium nicht zu bewerten ist, kann die Beleuchtungsstärke verwendet werden. Zu den empfohlenen ME-Klassen vergleichbare CE-Klassen siehe Tabelle 2-13.

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2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

C1 BasistabelleBauliche Kriminalitäts- Gesichts- Verkehrsfluss RadfahrerMaßnahmen risiko erkennung normal hochzur Verkehrs-beruhigung nein normal nicht erforderlich S6 S5 S4 S5 S4 S3

erforderlich S5 S4 S3 S4 S3 S2höher erforderlich S4 S3 S2 S3 S2 S1als normal

ja S3 S2 S1 S3 S2 S1Zu den erforderlichen S-Klassen alternative A-Klassen mit vergleichbarem Beleuchtungsniveau werden in Tabelle 2.2-13 angegeben. Zu denerforderlichen S-Klassen zusätzliche ES- und EV-Klassen siehe ebenfalls Tabelle 2-13.

C1 ZusatztabelleLeuchtdichte der Umgebung

niedrig mittel hoch

D1, D2 BasistabelleBauliche Kriminalitäts- Gesichts- Schwierigkeit Verkehrsfluss RadfahrerMaßnahmen risiko erkennung der Fahraufgabe normal hochzur Verkehrs-beruhigung

nein normal nicht normal CE5 CE5 CE4 CE5 CE4 CE3erforderlich höher CE5 CE4 CE3 CE4 CE3 CE2

als normalerforderlich normal CE4 CE4 CE4 CE4 CE4 CE3

höher CE4 CE4 CE3 CE4 CE3 CE2als normal

höher erforderlich normal CE4 CE4 CE3 CE4 CE3 CE3als normal höher CE4 CE3 CE2 CE3 CE2 CE2

als normalja Wie oben, jedoch Beleuchtungsklasse ≤ CE4, z.B. CE3

D1, D2 ZusatztabelleLeuchtdichte der Umgebung

niedrig mittel hoch

2-12 Basis- und Zusatztabellen für dieBeleuchtungssituationen A 1 bis E 2 fürtrockene Fahrbahnoberflächen nachCEN/TR 13201-1 (Fortsetzung)

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D3, D4 BasistabelleBauliche Parkende Schwierigkeit der Verkehrsfluss Fußgänger und RadfahrerMaßnahmen Fahrzeuge Fahraufgabe normal hochzur Verkehrs-beruhigung nein nicht normal S6 S5 S4 S5 S4 S3

vorhanden höher als normal S5 S4 S3 S4 S3 S2vorhanden normal S5 S4 S3 S4 S3 S2

höher als normal S4 S3 S2 S3 S2 S1ja Wie oben, jedoch Beleuchtungsklasse ≤ S4, z.B. S3

Zu den erforderlichen S-Klassen alternative A-Klassen mit vergleichbarem Beleuchtungsniveau werden in Tabelle 2-13 angegeben. Zu den erfor-derlichen S-Klassen zusätzliche ES- und EV-Klassen siehe ebenfalls Tabelle 2-13.

E1 BasistabelleKriminalitätsrisiko Gesichtserkennung Verkehrsfluss Fußgänger

normal hoch

normal nicht erforderlich S6 S5 S4 S5 S4 S3erforderlich S5 S4 S3 S4 S3 S2

höher als normal erforderlich S3 S2 S1 S2 S1 CE2Zu den erforderlichen S-Klassen alternative A-Klassen mit vergleichbarem Beleuchtungsniveau werden in Tabelle 2-13 angegeben. Zu den erfor-derlichen S- und CE-Klassen zusätzliche ES- und EV-Klassen siehe ebenfalls Tabelle 2-13.

E2 BasistabelleKriminalitätsrisiko Gesichtserkennung Verkehrsfluss Fußgänger

normal hoch

normal nicht erforderlich S5 S4 S3 S4 S3 S2erforderlich S3 S2 S1 S3 S2 S1

höher als normal erforderlich S2 S1 CE2 S2 S1 CE2Zu den erforderlichen S-Klassen alternative A-Klassen mit vergleichbarem Beleuchtungsniveau werden in Tabelle 2-13 angegeben. Zu den erfor-derlichen S- und CE-Klassen zusätzliche ES- und EV-Klassen siehe ebenfalls Tabelle 2-13.

D3, D4 ZusatztabelleKomplexität Kriminalitäts- Gesichts- Leuchtdichte der Umgebungdes visuellen risiko erkennungFeldes niedrig mittel hochnormal normal nicht erforderlich

erforderlichhöher als normal erforderlich

hoch normal nicht erforderlicherforderlich

höher als normal erforderlich

E1, E2 ZusatztabelleLeuchtdichte der Umgebung

niedrig mittel hoch

2-12 Basis- und Zusatztabellen für dieBeleuchtungssituationen A1 bis E2 fürtrockene Fahrbahnoberflächen nachCEN/TR 13201-1 (Fortsetzung)

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2 Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Aufgrund etwa gleicher Beleuchtungsniveaus lassensich Entsprechungen zwischen den Beleuchtungs-klassen herstellen (Äquivalenzklassen siehe Tabelle 2-13). Damit lassen sich auch die Beleuchtungsklassenbenachbarter Flächen, zum Beispiel für eine Haupt-verkehrsstraße und den angrenzenden Radfahrweg,ermitteln. Dabei ist zu beachten, dass die Differenz der vergleichbaren Beleuchtungsklasse zu der derbenachbarten Fläche nicht mehr als zwei sein darf.

Zum Beispiel darf der Radfahrweg oder ein Stand-streifen neben einer Hauptverkehrsstraße keine gerin-gere Beleuchtungsklasse als S3 mit einer mittlerenBeleuchtungsstärke von 7,5 lx aufweisen, wenn die

Hauptverkehrsstraße nach der BeleuchtungsklasseME3 mit einer mittleren Leuchtdichte von 1,0 cd/m2

beleuchtet ist.

In einigen europäischen Ländern wird anstelle derhorizontalen Beleuchtungsstärke die halbsphärischeBeleuchtungsstärke verwendet. In diesem Fall könnendie A-Klassen anstelle der empfohlenen S-Klassenverwendet werden.

Die ES- bzw. EV-Beleuchtungsklassen bewerten zusätzlich die halbzylindrische Beleuchtungsstärke (ES-Klassen) und die vertikale Beleuchtungsstärke (EV-Klassen).

Äquivalenzklassen

Für die Beleuchtung von Verkehrswegen mit mittlererbis höherer Geschwindigkeit sind die ME-Klassen vor-gesehen (siehe Tabelle 2-14).

Die CE-Klassen sind für Kraftfahrer und andere Ver-kehrsteilnehmer in Konfliktzonen, wie Einkaufsstraßen,komplexen Straßenkreuzungen, Kreisverkehrsplätzenund Stauräumen anzuwenden, ebenso in Unterführun-gen für Radfahrer und Fußgänger. Die CE-Klassenersetzten die ME-Klassen in den Fällen, in denen dieLeuchtdichtebewertung nicht angewendet werdenkann, zum Beispiel wegen zu kurzer Beobachtungs-weite (siehe Tabelle 2-14).

Die S- und A-Beleuchtungsklassen sind anzuwen-den für die Sehbedingungen von Fußgängern und Radfahrern, zum Beispiel auf Fußwegen, Radwegen,Standstreifen und anderen Flächen, die getrennt oderentlang von Verkehrswegen verlaufen. Sie gelten auch für die Beleuchtung von Anwohnerstraßen,Fußgängerzonen, Parkplätzen, Schulhöfen usw. (siehe Tabelle 2-15). In einigen europäischen Ländernwird anstelle der horizontalen Beleuchtungsstärke

die halbsphärische Beleuchtungsstärke verwendet. In diesem Fall können die A-Klassen anstelle der emp-fohlenen S-Klassen verwendet werden. Mit der halb-sphärischen Beleuchtungsstärke wird die räumlicheWirkung der Beleuchtung besser beschrieben als mitder horizontalen Beleuchtungsstärke.

Die ES-Klassen sind als zusätzliche Klassen für Fuß-gängerbereiche heranzuziehen, mit denen ein gutesräumliches Sehvermögen und insbesondere dieErkennbarkeit von Gesichtern beschrieben werden.Durch eine entsprechend hohe halbzylindrischeBeleuchtungsstärke soll dem subjektiven Gefühl derUnsicherheit und dem Kriminalitätsrisiko entgegengewirkt werden (siehe Tabelle 2-16).

Die EV-Klassen sind als zusätzliche Klassen (sieheTabelle 2-16) für Anwendungsfälle vorgesehen, indenen die vertikale Beleuchtungsstärke bewertetwerden muss, zum Beispiel an Mautstationen, Ticket-automaten an Parkplätzen, Schaltern und Kontroll-stationen usw.

Anlagenwerte

2-13 Vergleichbare bzw. zusätzliche (gelb markierte) Beleuchtungsklassen nach CEN/TR 13201-1

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Horizontale Beleuchtungsstärkem in lx Emin in lx

Klasse Wartungswert WartungswertS1 15 5S2 10 3S3 7,5 1,5S4 5 1S5 3 0,6S6 2 0,6S7 unbestimmte unbestimmte

Anforderung Anforderung

Halbspärische Beleuchtungsstärkehs in lx UO

Klasse WartungswertA1 5 0,15A2 3 0,15A3 2 0,15A4 1,5 0,15A5 1 0,15A6 unbestimmte unbestimmte

Anforderung Anforderung

Halbzylindrische BeleuchtungsstärkeEsc, min in lx

Klasse WartungswertES1 10ES2 7,5ES3 5ES4 3ES5 2ES6 1,5ES7 1ES8 0,75ES9 0,5

2-14 Lichttechnische Anlagenwerte für Verkehrsstraßen nach den ME- undvergleichbaren CE-Beleuchtungsklassennach DIN EN 13201-2; die farbigeMarkierung betrifft das Beispiel 1 aufSeite 21

2-15 Lichttechnische Anlagenwerte für Fußgänger- und Radfahrbereichenach den Beleuchtungsklassen S und Anach DIN EN 13201-2

2-16 Lichttechnische Anlagenwerte für die halbzylindrische und vertikaleBeleuchtungsstärke nach den Beleuchtungsklassen ES und EV nachDIN EN 13201-2, die zu keiner Zeit und an keiner Stelle der Bewertungs-richtung bzw. der Bewertungsebeneunterschritten werden dürfen

---Lm Wartungswert der mittleren Leuchtdichte auf der Fahrbahn, der zu keiner Zeit unterschrittenwerden darf.

m Wartungswert der mittleren Beleuchtungsstärkeauf der Fahrbahn, der zu keiner Zeit unterschrittenwerden darf.

U0 Gesamtgleichmäßigkeit, Verhältnis der niedrigstenLeuchtdichte (bzw. Beleuchtungsstärke) zumMittelwert auf der Fahrbahnoberfläche.

Ul Längsgleichmäßigkeit, Verhältnis der niedrigstenzur höchsten Leuchtdichte auf der Mittellinie einesFahrstreifens.

Tl Schwellenwerterhöhung, Maß für den Verlust von Sichtbarkeit eines Sehobjekts infolge physio-logischer Blendung durch zu helle Leuchten.

SR Umgebungs-Beleuchtungsstärkeverhältnis zurVerbesserung der räumlichen Orientierung, damitdie Bereiche neben der Fahrbahn, soweit nichtselbst beleuchtet, ebenfalls erkennbar sind.

Fahrbahnleuchtdichte bei Schwellen- Umgebungs- Vergleich-trockener Straßenoberfläche wert Beleuchtungs- bare

stärkeverhältnis KlasseL---Lm in cd/m2 U0 Ul TI in % SR b) m in lx U0 in lx

Klasse Wartungswert Höchstwert a) Wartungswert WartungswertCE0 50 0,4

ME1 2,0 0,4 0,7 10 0,5 CE1 30 0,4ME2 1,5 0,4 0,7 10 0,5 CE2 20 0,4ME3a 1,0 0,4 0,7 15 0,5 CE3 15 0,4ME3b 1,0 0,4 0,6 15 0,5ME3c 1,0 0,4 0,5 15 0,5ME4a 0,75 0,4 0,6 15 0,5 CE4 10 0,4ME4b 0,75 0,4 0,5 15 0,5ME5 0,5 0,35 0,4 15 0,5 CE5 7,5 0,4ME6 0,3 0,35 0,4 15 0,5a) bei Lichtquellen geringer Leuchtdichte um 5% höher zulässigb) dieses Kriterium ist nur anzuwenden, wenn Verkehrsflächen ohne eigene lichttechnische Anforderungen an die Fahrbahn angrenzen

Vertikale BeleuchtungsstärkeEv,min in lx

Klasse WartungswertEV1 50EV2 30EV3 10EV4 7,5EV5 5EV6 0,5

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3 Planung der Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Bestimmung der lichttechnischenAnforderungen

Gute Straßenbeleuchtung hat vielfältige Aspekte zuerfüllen.

Der Sicherheitsaspekt berücksichtigt das Bedürfnisder Bürger als Verkehrsteilnehmer nach wirksamemSchutz von Leib und Leben, Gesundheit und Sachen.Straßenbeleuchtungsanlagen nach der anerkanntenRegel der Technik DIN EN 13201 erfüllen unter Berück-sichtigung wirtschaftlicher Gesichtspunkte dieses Ziel.

Der architektonische Aspekt der Straßenbeleuchtunggewinnt immer mehr an Bedeutung. Urbanität undAttraktivität, das Gefallen der Bürger und der Besucheran den Städten und Gemeinden sowie die merkantilenInteressen des Wirtschaftslebens werden durch einegut gestaltete Beleuchtung von Straßen, Plätzen undverkehrsberuhigten Zonen unterstützt.

Der Aspekt Sparsamkeit betrifft die Verringerung derlaufenden Betriebskosten. Durch Lampen hoher Licht-ausbeute und Betriebsgeräte mit geringer Verlust-leistung, durch Leuchten mit optischen Systemen, mit denen der Lampenlichtstrom bestmöglich auf diezu beleuchtenden Flächen gelenkt wird, und durchbedarfsgerechte Qualität, Material und Konstruktionder Leuchten werden Energiekosten und Wartungs-aufwand verringert.

Der Umweltaspekt betrifft den sparsamen Umgangmit knapper werdenden Energieressourcen und dieVermeidung störender Lichtimmissionen.

Eine der wesentlichen Aufgaben der Planung derStraßenbeleuchtung ist die Bestimmung der Beleuch-tungsklasse, mit der die lichttechnischen Anlagendatenfestgelegt werden.

Die Prozedur zur Bestimmung der Gütemerkmale derBeleuchtung einer bestimmten Straße gliedert sich infolgende Schritte:

– Zunächst muss die zu beleuchtende Straße hinsicht-lich der verkehrlichen Daten in eine Beleuchtungs-situation nach CEN/TR 13201-1 eingeordnet werden(siehe Tabelle 2-7).

– Anschließend erfolgt die Auswahl der Beleuchtungs-klasse nach CEN/TR 13201-1 aufgrund der Basis-tabellen und Zusatztabellen (siehe Tabelle 2-12).

– Schließlich werden aufgrund der Beleuchtungs-klasse die lichttechnischen Anforderungen an die Beleuchtung nach DIN EN 13201-2 bestimmt(siehe Tabellen 2-14 bis 2-16).

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Beispiel 1Bestimmung der lichttechnischen Anlagenwerte einer Hauptverkehrsstraße.

3-1 Bestimmung der lichttechnischen Anlagenwerte

In Bild 2-7 ist für eine Hauptverkehrsstraße die Beleuchtungssituation B2 markiert.

In den Bildern 2-10 und 2-11 ist ein Beispiel für die Ermittlung der Beleuchtungsklasse markiert. Das Ergebnis ist die Beleuchtungsklasse ME3c.

Beispiel 2Bestimmung der lichttechnischen Anlagenwerte einer Anlieger- und Wohnstraße

Eigenschaften der zu beleuchtenden Straße siehe ErgebnisTabelle

Anliegerstraße– max. Geschwindigkeit 30 km/h– kein Verkehrsteilnehmer ist ausgeschlossen 2-7 Beleuchtungssituation D3– keine baulichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung 2-12 Die Basistabelle für S3, S4, S5– parkende Fahrzeuge vorhanden Beleuchtungssituation D3– Schwierigkeit der Fahraufgabe ist normal ergeben drei Beleuchtungs-– Verkehrsfluss Fußgänger und Radfahrer ist normal klassen– Komplexität des visuellen Feldes ist normal 2-12 Aus der Zusatztabelle zur– Kriminalitätsrisiko ist normal Beleuchtungssituation D3– Gesichtserkennung ist erforderlich wird der Richtungspfeil – Leuchtdichte der Umgebung ist niedrig „links“ entnommen.

2-12 Beleuchtungsklasse nach S5der Basistabelle

Anlagenwerte 2-15 Wartungswert der 3 lxBeleuchtungsstärkeMinimalwert (Wartungswert) 0,6 lx

Gesichtserkennung ist wichtig, 2-13 Zu S5 zugehörige ES 8zusätzliche ES-Klasse berücksichtigen ES-Klasse

2-16 Wartungswert der 0,75halbzylindrischenBeleuchtungsstärke

Aus Tabelle 2-14 entnimmt man für die Klasse ME3cfolgende Anlagenwerte:– Wartungswert der mittleren Leuchtdichte ---Lm = 1,0 cd/m2

– Gesamtgleichmäßigkeit U0 = 0,4– Längsgleichmäßigkeit Ul = 0,5– Schwellenwerterhöhung Tl = 15 %– Umgebungs-Beleuchtungsstärkeverhältnis SR = 0,5.

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3 Planung der Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Beobachterstandort, Bewertungsfeldund Anlagengeometrie

Die Planung der lichttechnischen Anlagendaten gehtvon der Zuordnung der Straße zu den baulichen undverkehrlichen Kriterien gemäß DIN EN 13201 aus.Wenn das Kriterium Leuchtdichte angewendet werdenkann, was für die meisten Straßen zutrifft, sind dieWahrnehmungsbedingungen des Kraftfahrers (Beob-achterstandort) und die Reflexionseigenschaften desFahrbahnbelages ebenso ausschlaggebend für dieLeuchtdichte und deren Gleichmäßigkeit.

DIN EN 13201-3 definiert den Beobachterstandort und das Bewertungsfeld für die Güte der Straßen-beleuchtung. Der Beobachterstandort befindet sich auf der Mittellinie des rechten Fahrstreifens, bei zweiFahrstreifen also b/4 vom rechten Fahrbahnrand ent-fernt und in 1,5 m über der Fahrbahnoberfläche.

Das Bewertungsfeld nimmt die gesamte Fahrbahn-breite ein, beginnt 60 m vor dem Beobachter understreckt sich über die Länge eines Lichtpunkt-abstandes a, der mit einer Leuchte beginnt und dernächsten Leuchte endet.

3-3 Geometrie der Straßenbeleuchtung. BP2 ist die Position des leuchtenfernen Beobachters

Lichtpunkthöhe h in m Abstand des Lichtschwerpunktes der Leuchte von der Fahrbahnoberfläche.Lichtpunktabstand a in m Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Lichtpunkten einer Fahrbahnseite.Fahrbahnbreite b in m Abstand zwischen den Fahrbahnbegrenzungen. Parkstreifen, Radwege und

Fußwege zählen nicht zur Fahrbahn.Lichtpunktüberhang s in m Abstand zwischen der Projektion des Lichtschwerpunktes der Leuchten auf

die Fahrbahnoberfläche und dem Fahrbahnrand. Befindet sich der Lichtpunkt außerhalb der Fahrbahn, ist s negativ anzugeben.

Neigungswinkel fl Winkel, um den die Leuchte gegen die Horizontale geneigt ist.Alle Leuchten werden bei fl=0° photometriert. Das gilt auch für solche Leuchten,deren Lichtaustrittsflächen gegenüber der Horizontalen geneigt sind bzw. solche,die konstruktiv vorgegebene Leuchtenneigungen aufweisen. Abweichungen von dieser Messlage sind in den objektspezifischen Computerplanungen entsprechendzu berücksichtigen.

3-2 Geometrische Größen der Straßenbeleuchtung

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Die Fahrbahnleuchtdichte L am Punkt P auf der Fahrbahnwird von der Beleuchtungsstärke E und den Reflexions-eigenschaften der Fahrbahnoberfläche bestimmt. DieBeleuchtungsstärke E ist abhängig von der räumlichenLichtstärkeverteilung I (¥, ƒ) der Leuchten, dem Licht-strom der verwendeten Lampen und der Geometrieder Beleuchtungsanlage. Die Reflexionseigenschaftender Fahrbahnoberfläche werden durch den Leucht-dichtekoeffizienten q (¥, ƒ) beschrieben, der im wesent-lichen von der Lichteinfallsrichtung ¥, der Beobach-tungsrichtung ƒ und dem Beobachtungswinkel (1° zurHorizontalen) abhängt und in Bild 3-4 als räumlicheIndikatrix dargestellt ist.

Trockene Fahrbahnoberflächen sind nach der Art ihrerReflexion in vier Klassen R1 bis R4 und in zwei inter-nationale Klassen C1 und C2 eingeteilt. Für nasseFahrbahnen sind bisher keine anerkannten Klassifizie-rungen vorhanden, für feuchte Fahrbahnen sind z.B. innordeuropäischen Staaten W-Klassen definiert. Fehlendie Angaben zu den Reflexionseigenschaften der Fahr-bahnoberfläche, wird in der Praxis als Standard derBelag R3 mit einem mittleren Leuchtdichtekoeffizientenvon q0 = 0,08 cd/(m2 lx) vorausgesetzt.

Aufgrund der international definierten Fahrbahnbelägewird sich zukünftig der Belag C2 mit q0 = 0,07 alsStandard ergeben.

Die Klasseneinteilungen trockener Fahrbahnen erfol-gen aufgrund des Spiegelfaktors �p und des mittlerenLeuchtdichtekoeffizienten q0. Stark streuend reflek-tierende, raue Oberflächen sind gekennzeichnet durch niedrige �p-Werte, stark spiegelnd reflektierende, glatte Oberflächen durch hohe �p-Werte.

Helle Fahrbahnmaterialien (z.B. mit Quarzitanteilen)weisen hohe, dunkle Fahrbahnmaterialien (z.B. mitdunklen mineralischen Füllstoffen) niedrige mittlereLeuchtdichtekoeffizienten q0 auf. Die Werte von �p

und q0 können sich im Laufe der Nutzung der Fahrbahndurch Reifenabrieb, Ölspuren, Verschmutzungen,Feuchtigkeit usw. erheblich ändern.

Reflexionseigenschaften undKlassifizierung von Fahrbahn-oberflächen

3-4 Darstellung des räumlichen Leuchtdichtekoeffizienten q (¥, ƒ)

3-5 Reflexionsklassen von Fahrbahnoberflächen

L = q (¥, ƒ) · E

Standard Bereich von �p q0 in

R1 �p ≤ 0,22 0,10 ± 0,03R2 0,22 < �p ≤ 0,33 0,07 ± 0,02R3 0,33 < �p ≤ 0,44 0,08 ± 0,02R4 0,44 < �p ≤ 0,55 0,08 ± 0,02C1 �p = 0,11 0,08C2 �p = 0,33 0,07

cd/m2

lx

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Die empfohlenen Werte der Beleuchtungsstärke undLeuchtdichte sind Wartungswerte, die zu keiner Zeitunterschritten werden dürfen.

Der der Planung zugrunde zu legende Neuwert derBeleuchtungsstärke bzw. Leuchtdichte ergibt sich aus dem Wartungswert und dem Wartungsfaktor:

Der Wartungsfaktor berücksichtigt die Abnahme desLichtstroms der Lampen und die Verschmutzung derLeuchten während der Betriebszeit. Daher sollte dieBeleuchtungsanlage mit einem alle Einflüsse berück-sichtigenden Wartungsfaktor geplant werden, der fürdie vorgesehene Beleuchtungseinrichtung, die räum-liche Umgebung und den festgelegten Wartungsplanerrechnet wurde.

Der Wartungswert der Beleuchtungsstärke bzw. Leucht-dichte hängt – vom Alterungsverhalten der Lampen und der

Vorschaltgeräte,– von der Schutzart der Leuchte,– von den Verschmutzungsbedingungen der

Umgebung und– vom Wartungsprogramm ab.

Der Planer muss– den Wartungsfaktor angeben und alle Annahmen

aufführen, die zu seiner Bestimmung gemachtwurden,

– die Beleuchtungseinrichtung entsprechend derNutzung festlegen,

– einen umfassenden Wartungsplan erstellen, der das Intervall für den Lampenwechsel, das Intervallfür die Reinigung der Leuchten und die Reinigungs-methoden enthalten muss.

3-6 Abnahme der mitt-leren Beleuchtungsstärkebzw. Leuchtdichte imLaufe der Betriebszeit derAnlage am Beispiel einesdreijährigen Wartungs-zyklus

Neuwert = Wartungswert / Wartungsfaktor

24

3 Planung der Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Wartungsfaktor

In (Entwurf) DIN EN 12464-2 „Beleuchtung von Arbeits-stätten im Freien“ wird auf die Publikation der Inter-nationalen Beleuchtungskommission CIE 154:2003„The Maintenance of Outdoor Lighting Systems“ ver-wiesen. Zwar findet sich ein solcher Querverweis in der Normenreihe DIN EN 13201 nicht, jedoch, was für Arbeitsstätten im Freien gilt, kann sicher auch alsHinweis für die Planung der Beleuchtung für Straßenund Fußgängerbereiche angesehen werden.

In CIE 154 sind Werte für – den Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor,– den Lampenlebensdauerfaktor und – den Leuchten-Wartungsfaktorin Abhängigkeit von der Betriebszeit der Beleuchtungs-anlage angegeben.

Die nachfolgenden Diagramme (Bild 3-7 und 3-9)basieren auf den Werten dieser CIE-Publikation, wobeider Lampenwartungsfaktor LaWF als das Produkt aus

dem Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor und demLampenlebensdauerfaktor dargestellt ist.

Der Wartungsfaktor WF ist das Produkt aus demLampenwartungsfaktor LaWF und dem Leuchten-wartungsfaktor LWF:

WF = LaWF · LWF

TIPPDie Werte in Bild 3-7 sind Mittelwerte unddifferenzieren nicht nach der auf die Licht-stromabnahme ebenfalls einwirkendenLampenleistung, Schalthäufigkeit und Artdes Vorschaltgerätes. Im Einzelfall sind diebetreffenden Werte des Lampenherstellersheranzuziehen.

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3-7 Lampenwartungsfaktor LaWF füra Natrium-Hochdrucklampen HSE/HSTb Halogen-Metalldampflampen HITc Quecksilberdampf-Hochdrucklampen HMEd Natriumdampf-Niederdrucklampen LSTe Standard-Leuchtstofflampen (blau) und

Dreibanden-Leuchtstofflampen (grün) T

a b

c d

e

Für die Ermittlung der Betriebszeit der Lampen in Stunden pro Jahr können die Werte gem. Tabelle 3-8herangezogen werden, die sich aus der Einschaltzeitder Anlage ergeben.

Betriebsdauer der Anlage Brenndauer h/aKontinuierlich, dauernd 8760Jede Nacht von Sonnenuntergang bis 4200bis SonnenaufgangJede Nacht von Sonnenunter- 2600gang bis 24.00 Uhr5 Nächte pro Woche von 1300Sonnenuntergang bis 22:00 Uhr4 Stunden je Woche 208

3-8 Beispiele für typische jährliche Brennzeiten vonLampen nach CIE 154:2003

Lampenwartungsfaktor

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3 Planung der Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

Die Verschmutzung von Lampen und Leuchten hat den größten Einfluss auf die Verringerung der Beleuch-tungsstärke und damit auf den Wartungsfaktor. In Bild 3-9 sind die Leuchtenwartungsfaktoren LWF nachCIE 154:2003 dargestellt. Je geringer der Schmutz-anfall in der Umgebung und je höher die Schutzart derLeuchte ist, d.h. der Schutz gegen Eindringen vonFremdkörpern (ausgedrückt durch die erste Ziffer desIP- Kennzeichnungssystems), je geringer ist die Innen-und Außenverschmutzung der Leuchte und je höher istauch der Leuchtenwartungsfaktor.

Schutzarten gegen Eindringen von Fremdkörpern– IP2x Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern

ab 12 mm Größe– IP5x staubgeschützt– IP6x staubdicht

Verschmutzungskategorien sind– Niedrig: Außerhalb von Rauch- und Staubemissionen,

Wohngebiete und landwirtschaftliche Gebiete,geringes Niveau der Umweltbelastungen mit wenigerals 150 Mikrogramm Staubpartikeln je KubikmeterRaumluft.

– Mittel: Mittelmäßige Rauch- und Staubexposition,mittlerer bis starker Straßenverkehr, mit weniger als 160 Mikrogramm Staubpartikeln je Kubikmeter Raumluft.

– Hoch: In der Nähe werden ständig Rauch und Staubin die Umgebung der Leuchten ausgestoßen.

TIPPDie Werte in Bild 3-9 sind Mittelwerte unddifferenzieren nicht nach weiteren, zumBeispiel materialtechnischen und formalenKriterien, die die optischen Eigenschaftender Leuchte im Laufe der Nutzungszeit be-einflussen. So hat zum Beispiel die äußereForm der Leuchte einen wesentlichen Ein-fluss auf die Selbstreinigung durch Nieder-schläge. Im Einzelfall sind die betreffendenHinweise des Leuchtenherstellers heranzu-ziehen, zumal die Leuchten auch hinsichtlichihres Anfalls gegen Verstaubung bzw. ihrerSelbstreinigung entwickelt werden.

BeispielDer Wartungsfaktor für eine Beleuchtungsanlage in einem großen Industriegebiet soll ermittelt werden.

Brennzeit: Jede Nacht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang Nach Tabelle 3-8:Brennzeit: 4000 h/a

Leuchtenreinigung und Lampenwechsel: Alle 3 Jahre Brennzeit 12.000 hLampen: Natriumdampf-Hochdrucklampen Nach Bild 3-7 (a) LaWF = 0,80Umgebung: Neben einer Schnellverkehrsstraße Verschmutzungskategorie: mittelLeuchten: IP65 Nach Bild 3-9 (c) LWF = 0,87Wartungsfaktor: WF = LaWF · LWF 0,80 · 0,87 = 0,70

3-9 Leuchtenwartungsfaktoren LWF für verschiedeneSchutzarten der Leuchten und Verschmutzungs-kategorien der Umgebung

c

a

b

Leuchtenwartungsfaktor

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Planung der Straßenbeleuchtung mit TX-WINstreet

Die Planung der Beleuchtung von Verkehrsstraßen er-folgt nach DIN EN 13201 aufgrund objektspezifischerVorgaben und unter Verwendung entsprechenderComputerprogramme.

Diese Beispiele zeigen Bildschirmdarstellungen derBerechnung von Leuchtdichten, Beleuchtungsstärkenund Blendungsbewertung nach DIN EN 13201. Graphische Darstellungen veranschaulichen diePlanungsergebnisse.

TRILUX-Planungssoftware TX-WINstreetermöglicht die Planung der Straßen- und Wege-beleuchtung nach DIN EN 13201.Die Bestimmung der Beleuchtungssituation, derBeleuchtungsklasse und der lichttechnischen Anlagendaten erfolgt auf einfache Weise durch Auswahl der betreffenden Kriterien in einem Aus-wahlmenü.Durch Änderung der Planungsvorgaben, wie derLeuchtenanordnung, können diverse Alternativen und deren lichttechnische Daten der Anlagen berechnet und für eine individuelle Auswahl tabella-risch zusammengefasst werden.

3-10 Beispiel für die Planung der Straßenbeleuchtung mit der Software TX-WINstreet

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3 Planung der Straßenbeleuchtung

13 201 – Licht für Europas Straßen

3-11 Beispiel für die Planung der Beleuchtung mit der Software TX-WINarea

TRILUX-Planungssoftware TX-WINareaermöglicht die Berechnung der lichttechnischen Größen der Beleuchtung von Plätzen, Kreuzungen, Kreisverkehrs-anlagen usw. Ebenso können Beleuchtungsstärken auf vertikalen oder geneigten Flächen auf der Grundlagevon DIN EN 13201 berechnet werden.

Durch Änderung der Planungsvorgaben, wie der Leuchtenanordnung, können diverse Alternativen und derenlichttechnische Daten berechnet und für eine individuelle Auswahl tabellarisch zusammengefasst werden.

Planung der Beleuchtung mit TX-WINarea

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4 Fußgänger- und Radfahrbereiche

13 201 – Licht für Europas Straßen

Beleuchtungssituationen

Die architektonische Gestaltung von Fußgängerberei-chen ist von großer Bedeutung für das Ansehen einerStadt, für die Lebensqualität seiner Bürger und dieInteressen des Wirtschaftslebens. Die Beleuchtungübernimmt dabei die Aufgabe, Verlauf und Begrenzungder Straßen, Wege und Plätze sowie Hindernisse undGefahrenstellen rechtzeitig erkennbar zu machen.Diese Sicherheitsfunktion kann eine gute Beleuchtung

neben ihrer gestalterischen Wirkung nur dann erfüllen,wenn bestimmte Gütemerkmale der Beleuchtung ein-gehalten werden. Diese Gütemerkmale sind in dereuropäischen Norm DIN EN 13201 und weiteren Regel-werken zusammengefasst und berücksichtigen auchdie zeitweise Benutzung der Fußgängerbereiche durchRadfahrer und langsam fahrende Kraftfahrzeuge.

Für Fußgänger- und Radfahrbereiche kommen nur die Beleuchtungssituationen C1, D4, E1 und E2 nach CEN/TR 13201-1 in Betracht. Die Beispiele in

Tabelle 4-1 erleichtern das Auffinden der zutreffendenBeleuchtungssituation.

4-1 Beleuchtungssituationen für Fußgänger- und Radfahrbereiche nach CEN/TR 13201-1

Geschwin- Nutzertypen innerhalb einer betrachteten Flächedigkeit des Haupt- Hauptnutzer Andere zugelassene Ausgeschlossene Beleuch- Anwendungsbeispielenutzers Nutzer Nutzer tungs-

situation

5 bis 30 km/h Radfahrer Fußgänger Motorisierter Verkehr, C1 Radwege, Fußwege, Bürgersteige, langsam fahrende auch solche, die neben, aber Fahrzeuge getrennt von Fahrstraßen verlaufen

Motorisierter Verkehr keine keine D4 Verkehrsberuhigte Zonen,langsam fahrende Spielstraßen, Marktplätze, Fahrzeuge Parkplätze

Schrittge- Radfahrer,schwindigkeit Fußgänger

Fußgänger keine Motorisierter Verkehr, E1 Fußgänger- und Einkaufszonen, langsam fahrende Fußwege, Fußwege neben,Fahrzeuge aber getrennt von Fahrbahnen

Motorisierter Verkehr, keine E2 Werksstraßen, Wege für den langsam fahrende Lade- und Zubringerverkehr, Fahrzeuge, Radfahrer Bushaltestellen

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4 Fußgänger- und Radfahrbereiche

13 201 – Licht für Europas Straßen

BeleuchtungsklassenFür Fußgänger- und Radfahrbereiche sind ebenfalls nurbestimmte Beleuchtungsklassen nach DIN EN 13201-2anwendbar (Tabelle 4-2).

FußgängerbereicheUnter der Beleuchtungssituation E1 werden Fuß-gängerbereiche verstanden, die auch von Rollstuhl-fahrern genutzt werden, wobei die Schrittgeschwindig-keit das wesentliche Verkehrskriterium ist. Langsamfahrende, motorangetriebene Fahrzeuge dürfen dieseBereiche nicht benutzen. Beispiele sind Fußgänger- undEinkaufszonen, Bushaltestellen, Fußwege und Treppenin Park-, Grün- und Wohnanlagen, Fußwege neben Fahrbahnen (von diesen aber getrennt); ebenso auchParkplätze und Schulhöfe.

Die Beleuchtungssituation E2 lässt zusätzlich auchlangsam fahrende, motorisierte Fahrzeuge und Rad-fahrer zu, ebenfalls jedoch mit Schrittgeschwindigkeit –zum Beispiel für Werksstraßen, Wege für den Lade-und Zubringerverkehr, Bahnhofsvorplätze mit Bushalte-stellen.

Die für die Beleuchtungssituationen E1 und E2 zu-treffenden Beleuchtungsklassen – von wenigen Fällenabgesehen sind das die S-Klassen – können nach Bild 4-3 bestimmt werden. Die Ausnahmen betreffenextreme Bedingungen (siehe Tabelle 4-3). Dafür ist dieKlasse CE2 mit m = 20 lx und U0 = 0,4 anzuwenden.

S-Klassen Die Beleuchtungsklassen S1 bis S7 werden für Fuß-gänger- und Radfahrbereiche, Stand- und Sicherheits-streifen und andere Straßenbereiche außerhalb derFahrbahnen, für repräsentative Straßen, Anwohner-straßen, Fußgängerzonen, Fußwege, Radwege, Park-straßen, Schulhöfe usw. angewendet.Die Beleuchtung wird nach dem Kriterium Beleuchtungs-stärke bewertet.

Die Gütemerkmale sind: m, Emin

A-Klassen Die Beleuchtungsklassen A1 bis A6 werden wie die S-Klassen angewendet, jedoch erfolgt die Bewertungmit der halbsphärischen (halbräumlichen) Beleuch-tungsstärke.

Die Gütemerkmale sind: Ehs, U0

ES-Klassen Die Beleuchtungsklassen ES1 bis ES9 ermöglicheneine zusätzliche Bewertung der Beleuchtung durch diehalbzylindrische Beleuchtungsstärke, z. B. für Bereicheerhöhter Kriminalität, d. h. zur Identifizierung vonPersonen und Objekten gegen das subjektive Gefühlder Unsicherheit in Fußgängerzonen und auf Park-plätzen.

Das Gütemerkmal ist: Esc, min

4-2 Beleuchtungsklassen für Fußgänger- und Radfahrbereiche nach DIN EN 13201-2

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Beleuchtungsstärke und Gleich-mäßigkeit

Mit der Beleuchtungsklasse werden die Wartungswerteder mittleren Beleuchtungsstärke m und der minimalenBeleuchtungsstärke Emin bestimmt. Für die S-Klassensind diese der Planung zugrunde zu legenden Werte inTabelle 4-4 enthalten.

Zusätzlich zu den Festlegungen in DIN EN 13201-2sind auch die Festlegungen für die Beleuchtung vonWegen in Arbeitsstätten im Freien nach (Entwurf) DIN EN 12464-2 zu berücksichtigen (Tabelle 4-5).

E1 BasistabelleKriminalitätsrisiko Gesichtserkennung Verkehrsfluss Fußgänger

normal hochhoch

normal nicht erforderlich S6 S5 S4 S5 S4 S3erforderlich S5 S4 S3 S4 S3 S2

höher als normal erforderlich S3 S2 S1 S2 S1 CE2höher als normal erforderlichZu den erforderlichen S- und CE-Klassen zusätzliche ES- Klassen siehe Tabelle 4-6.

4-3 Basistabellen und Zusatztabelle der Beleuchtungs-situationen E1 und E2 zur Ermittlung der Beleuchtungs-klasse für Fußgängerbereiche nach CEN/TR 13201-1;die farbigen Markierungen betreffen die Beispiele Seite 33

4-5 Anforderungen an die Beleuchtung von Verkehrswegen für Fußgänger und Radfahrer in Arbeitsstätten imFreien nach (Entwurf) DIN EN 12464-2

4-4 Beleuchtungsklassen S mit lichttechnischenAnlagendaten für die Beleuchtung von Fußgänger-bereichen nach DIN EN 13201-2

E2 Basistabelle

Kriminalitätsrisiko Gesichtserkennung Verkehrsfluss Fußgängernormal hoch

normal nicht erforderlich S5 S4 S3 S4 S3 S2erforderlich S3 S2 S1 S3 S2 S1

höher als normal erforderlich S2 S1 CE2 S2 S1 CE2Zu den erforderlichen S- und CE-Klassen zusätzliche ES- Klassen siehe Tabelle 4-6.

E1, E2 ZusatztabelleLeuchtdichte der Umgebung

niedrig mittel hochhoch

Horizontale Beleuchtungsstärkem in lx Emin in lx

Klasse Wartungswert WartungswertS1 15 5S2 10 3S3 7,5 1,5S4 5 1S5 3 0,6S6 2 0,6S7 unbestimmte unbestimmte

Anforderung Anforderung

Wartungswert der GleichmäßigkeitBeleuchtungsstärke Emin/

Gehwege, ausschließlich 5 lx 0,25für Fußgänger Verkehrsflächen für sich langsam 10 lx 0,40bewegende Fahrzeuge (max. 10 km/h), z.B. Fahrräder, Lastwagen, Bagger

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4 Fußgänger- und Radfahrbereiche

13 201 – Licht für Europas Straßen

Körperliches Sehen, Gesichtserkennung

Fußgängerbereiche werden dann als sicherer akzep-tiert, wenn das Verhalten der Passanten und derenAbsichten rechtzeitig erkannt werden. Man muss alsokörperliche Bewegungen und Gesichtsausdrückebereits aus einer genügenden Entfernung erkennenkönnen. Daraus folgt, dass entgegenkommende Per-sonen entsprechend beleuchtet sein müssen. Alslichttechnische Größe wird dafür die halbzylindrischeBeleuchtungsstärke Esc – der Mittelwert der vertikalenBeleuchtungsstärken Ev in einem Winkelbereich von –90° bis +90° um eine vertikale Achse – herangezogen(siehe Bild 2-1).

Bei der Auswahl der Beleuchtungsklasse (Tabelle 4-3)ist für dieses Sicherheitsbedürfnis das Kriterium„Gesichtserkennung“ vorgesehen.

Nach DIN EN 13201-2 sind in diesen Fällen für dieBeleuchtung von Fußgängerbereichen zusätzlich die

ES-Klassen heranzuziehen, mit denen ein gutes räum-liches Sehvermögen und insbesondere die Erkennbar-keit von Gesichtern beschrieben werden.

Durch eine entsprechend hohe halbzylindrischeBeleuchtungsstärke soll dem subjektiven Gefühl derUnsicherheit und dem Kriminalitätsrisiko entgegen-gewirkt werden. Die halbzylindrische Beleuchtungs-stärke gilt für eine Ebene in 1,5 m Höhe über demBoden und für alle Blickrichtungen. Bei Wegen sind imAllgemeinen zwei und bei Plätzen vier Hauptrichtungenfür die Bewertung ausreichend.

Die Zuordnung der S- und CE-Beleuchtungsklassen zuden ES-Klassen ist in Tabelle 4-6 und die Wartungs-werte der minimalen halbzylindrischen Beleuchtungs-stärke, die an keinem Punkt und zu keiner Zeit unter-schritten werden dürfen, sind in Tabelle 4-7 enthalten.

4-6 Zuordnung der S- bzw. CE-Klassen zu den ES-Klassen zur Bewertung des körperlichen Sehens in Fußgänger-bereichen; die farbigen Markierungen betreffen die Beispiele

4-7 Wartungswerte der minimalen halbzylindrischenBeleuchtungsstärke, die zu keiner Zeit und an keinemPunkt der Bewertungsrichtung unterschritten werdendürfen

BeleuchtungsklassenCE0 CE1 CE2 CE3 CE4 CE5

S1 S2 S3 S4 S5 S6ES1 ES2 ES3 ES4 ES5 ES6 ES7 ES8 ES9

Halbzylindrische Beleuchtungsstärke

Klasse Esc,min in lx ES1 10ES2 7,5ES3 5ES4 3ES5 2ES6 1,5ES7 1ES8 0,75ES9 0,5

BeispieleDie nachfolgenden Beispiele sollen die Vorgehensweisezur Bestimmung – der Beleuchtungssituation, – der Beleuchtungsklasse und – der Anlagendaten für die Beleuchtung von Fußgängerbereichen erläutern.Dabei wurde von Annahmen ausgegangen, die imkonkreten Einzelfall auch andere sein können.

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Beispiel 1Fußgängerweg in einer ruhigen WohnanlageBeleuchtungssituation (siehe Bild 4-1) E1Beleuchtungsklasse S3(siehe Tabelle 4-3, orange Markierung)Wartungswert der Beleuchtungsstärke (siehe Tabelle 4-4) 7,5 lxMinimalwert der Beleuchtungsstärke 1,5 lx(siehe Tabelle 4-4)Gesichtserkennung ist wichtig, ES 6zusätzlich ES-Klasse berücksichtigen (siehe Tabelle 4-6, orange Markierung) Minimalwert der halbzylindrischen 1,5 lxBeleuchtungsstärke (siehe Tabelle 4-7)

Beispiel 2Bushaltestellen in der InnenstadtBeleuchtungssituation (siehe Bild 4-1) E1Beleuchtungsklasse (siehe Tabelle 4-3, blaue Markierung) CE2Wartungswert der Beleuchtungsstärke (siehe Tabelle 2-14) 20 lxGleichmäßigkeit Emin/ 0,4(siehe Tabelle 2-14)Gesichtserkennung ist wichtig, ES 3zusätzlich ES-Klasse berücksichtigen (siehe Tabelle 4-6, blaue Markierung) Minimalwert der halbzylindrischen 5 lxBeleuchtungsstärke (siehe Tabelle 4-7)

Beispiel 3Fußgängerweg in einer Hauptgeschäftsstraßein einer großen StadtBeleuchtungssituation (siehe Bild 4-1) E1Beleuchtungsklasse S2(siehe Tabelle 4-3, grüne Markierung)Wartungswert der Beleuchtungsstärke 10 lx(siehe Tabelle 4-4)Minimalwert der Beleuchtungsstärke 3 lx(siehe Tabelle 4-4)Gesichtserkennung ist wichtig, ES 5zusätzlich ES-Klasse berücksichtigen (siehe Tabelle 4-6, grüne Markierung) Minimalwert der halbzylindrischen 2 lxBeleuchtungsstärke (siehe Tabelle 4-7)

Beispiel 4Zubringerweg zu einem Einkaufszentrum bzw. Werksstraße mit Fahrzeugen in Schritt-geschwindigkeitBeleuchtungssituation (siehe Bild 4-1) E2Beleuchtungsklasse S4(siehe Tabelle 4-3, violette Markierung)Wartungswert der Beleuchtungsstärke 5 lx(siehe Tabelle 4-4)Minimalwert der Beleuchtungsstärke 1 lx(siehe Tabelle 4-4)

RadfahrwegeRadfahren wird immer beliebter. In einigen Ländern und Städten Europas sind es die Radfahrer, die dasVerkehrsgeschehen prägen. Der Ausbau von Radfahr-wegen nimmt zu, um die Risiken gegenüber Unfällenuntereinander, mit Passanten und Kraftfahrzeugen zu verringern. Beleuchtete Radfahrwege sind sicherer und machen solche gemeindlichen Investitionen beimBürger attraktiv.

Ein Fahrradscheinwerfer erzeugt in einem Abstand von 10 m eine Beleuchtungsstärke von etwa 0,5 lx, im Abstand von 20 m nur etwa 0,15 lx – weniger alsin einer Vollmondnacht. Bei einer Fahrgeschwindigkeitvon 10 bis 20 km/h können bei diesen geringenBeleuchtungsstärken Hindernisse (Steine, Äste, Un-ebenheiten usw.) nicht mehr sicher erkannt werden,man fährt „geradewegs ins Dunkle“.

Auf Radfahrwegen nahe beleuchteter Straßen wird die Sicht meist durch hohe Leuchtdichten der Straßen-beleuchtung zusätzlich erschwert. Der Anteil derStraßenbeleuchtung auf Radfahrwegen wird oft auchdurch Baumbewuchs verringert oder bereichsweise so stark abgeschattet, dass sogar gefährliche Hell-

Dunkelzonen als Tarnzonen für Hindernisse entstehenkönnen. Stark frequentierte Radfahrwege sollten daherbeleuchtet werden.

Nach CEN/TR 13201-1 gelten für Verkehrsbereichemit Radfahrern die Beleuchtungssituationen C1 und D4(siehe Tabelle 4-1). Die Beleuchtungssituation C1betrifft vornehmlich nur von Radfahrern und Fuß-gängern benutzte Wege, wogegen bei der Beleuch-tungssituation D4 auch langsam fahrende, motorisierteNutzer der Verkehrsfläche hinzukommen und damithöhere Kollisionsgefahren und Unfallrisiken bestehen.

Die Beleuchtungsklasse wird nach Tabelle 4-8bestimmt. In allen Fällen sind es die S-Klassen, dieauch für Fußgängerbereiche gelten (siehe Tabelle 4-4).

Auch in Verkehrsbereichen für Radfahrer ist oft einkörperliches Sehen wichtig für das Sicherheitsgefühl.Daher sind auch für die Beleuchtungsklassen C1und D4 das Merkmal „Gesichtserkennung“ und dasBeleuchtungskriterium halbzylindrische Beleuchtungs-stärke heranzuziehen.

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4 Fußgänger- und Radfahrbereiche

13 201 – Licht für Europas Straßen

Radfahrwege(Fortsetzung)

C1 BasistabelleBauliche Kriminalitäts- Gesichts- Verkehrsfluss RadfahrerMaßnahmen risiko erkennung normal hochzur Verkehrs-beruhigung nein normal nicht erforderlich S6 S5 S4 S5 S4 S3

erforderlich S5 S4 S3 S4 S3 S2höher erforderlich S4 S3 S2 S3 S2 S1als normal

ja S3 S2 S1 S3 S2 S1Zu den erforderlichen S- und CE-Klassen zusätzliche ES-Klassen siehe Tabelle 4-6.

D4 BasistabelleBauliche Parkende Schwierigkeit der Verkehrsfluss Fußgänger und RadfahrerMaßnahmen Fahrzeuge Fahraufgabe normal hochzur Verkehrs-beruhigung nein nicht normal S6 S5 S4 S5 S4 S3

vorhanden höher als normal S5 S4 S3 S4 S3 S2vorhanden normal S5 S4 S3 S4 S3 S2

höher als normal S4 S3 S2 S3 S2 S1ja Wie oben, jedoch Beleuchtungsklasse ≤ S 4

Zu den erforderlichen S- und CE-Klassen zusätzliche ES-Klassen siehe Tabelle 4-6.

C1 ZusatztabelleLeuchtdichte der Umgebung

niedrig mittel hoch

D4 ZusatztabelleKomplexität Kriminalitäts- Gesichts- Leuchtdichte der Umgebungdes visuellen risiko erkennungFeldes niedrig mittel hochnormal normal nicht erforderlich

erforderlichhöher als normal erforderlich

hoch normal nicht erforderlicherforderlich

höher als normal erforderlich

4-8 Basistabellen und Zusatztabellen der Beleuchtungssituationen C1 und D4 zur Ermittlung der Beleuchtungs-klassen für Radfahrbereiche nach CEN/TR 13201-1; die farbigen Markierungen betreffen die Beispiele Seite 35

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Beispiele

Beispiel 1Radfahrweg mit hohem Verkehrsfluss in einemgrößeren Abstand von einer gut beleuchtetenStraße bzw. von dieser durch Bäume getrenntBeleuchtungssituation (siehe Tabelle 4-1) C1Beleuchtungsklasse S3(siehe Tabelle 4-8, orange Markierung)Wartungswert der Beleuchtungsstärke 7,5 lx(siehe Tabelle 4-4)Minimalwert der Beleuchtungsstärke 1,5 lx(siehe Tabelle 4-4)

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Vorgehensweisezur Bestimmung der Beleuchtungssituation, derBeleuchtungsklasse und der Anlagendaten für die

Beleuchtung von Radfahrwegen erläutern. Dafür sindAnnahmen gemacht worden, die im konkreten Einzelfallauch andere sein können.

Weitere GütemerkmaleFür Fußgänger- und Radfahrbereiche sind zusätzlichzur horizontalen bzw. halbzylindrischen Beleuchtungs-stärke noch weitere Gütemerkmale der Beleuchtung zuberücksichtigen.

Die Blendungsbewertung von Fußgänger- und Rad-fahrbereichen mit ihren typischen unterschiedlichenBlick- und Bewegungsrichtungen erfolgt entweder– mit den Lichtstärkeklassen, die auch weitere störende

Lichtemissionen erfassen (siehe Tabelle 2-3),– mit den Blendindexklassen (siehe Tabelle 2-4) oder– mit dem GR-Verfahren (Glare-Rating-Verfahren nach

CIE 112:1994), das für die Bewertung der Blendungder Beleuchtung von Arbeitsstätten im Freien nach(Entwurf) DIN EN 12464-2 angewandt wird.

Der Grad der Begrenzung der Blendung bestimmt ganz wesentlich die visuelle Qualität der Beleuchtung.Sie ist vom Planer in Abstimmung mit dem Betreiberder Anlage zu vereinbaren. DIN EN 13201-2 legt daherkeine Mindestanforderung an die Blendungsbegrenzungfür Fußgänger- und Radfahrbereiche fest.

Die Farbwiedergabe hat in Fußgängerbereichen einehöhere Bedeutung als bei der Straßenbeleuchtung.Lichtquellen mit guten Farbwiedergabeeigenschaftenheben das natürliche Grün der Bepflanzung hervor,machen farblich gestaltete Gebäude sowie Haut undKleidung der Passanten deutlich erkennbar und förderndas Wohlbefinden der Menschen. Warmweiße, aberauch neutralweiße Lichtfarben werden in Fußgänger-bereichen bevorzugt.

Beispiel 2Gemeinsam von Fußgängern und Radfahrernbenutzter Weg in einer ParkanlageBeleuchtungssituation (siehe Tabelle 4-1) D4Beleuchtungsklasse S6(siehe Tabelle 4-8, violette Markierung)Wartungswert der Beleuchtungsstärke 2 lx(siehe Tabelle 4-4)Minimalwert der Beleuchtungsstärke 0,6 lx(siehe Tabelle 4-4)Gesichtserkennung ist wichtig, ES 9zusätzlich ES-Klasse berücksichtigen (siehe Tabelle 4-6, violette Markierung) Minimalwert der halbzylindrischen 0,5 lxBeleuchtungsstärke (siehe Tabelle 4-7)

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4 Fußgänger- und Radfahrbereiche

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Planung der BeleuchtungDie gestaltende Idee des Architekten von Fußgänger-und Radfahrbereichen wird durch Zahlen, Daten undFakten der computerunterstützten Beleuchtungs-planung ergänzt. Mit Computerplanungen (siehe Bilder3-10 und 3-11) werden die Normen und Richtlinien fürdie Beleuchtung in die Praxis umgesetzt.

Für die Beleuchtung von Fußgängerbereichen werdendekorative Leuchten, jedoch mit hohem Anspruch anBeleuchtungsqualität und Energieeffizienz, die durchlichttechnisch optimierte optische Systeme erreichtwerden, verwendet. Warmweiße Lichtfarben derLampen erzeugen ein angenehmes Ambiente undprägen weitgehend das nächtliche Gesicht einer Stadt.

Für die Beleuchtung von Radfahrwegen stehen Leuchtenmit extrem breitstrahlenden Lichtstärkeverteilungen(LVK) zur Verfügung. Sie ergeben bei guter und gleich-mäßiger Beleuchtung große Lichtpunktabstände. Diesführt zu weniger Lichtpunkten und damit zu geringerenInvestitions- und Betriebskosten für die Beleuchtung.

In Bild 4-9 sind die Daten von vier Beleuchtungs-anlagen für Radfahrwege enthalten, und zwar für zweiunterschiedliche Leuchtenarten. Zur Abschätzung derInvestitionskosten ist die Anzahl der Leuchten je 1 kmangegeben. Die lichttechnischen Anlagendaten erfüllendie Anforderungen nach DIN EN 13201.

Leuchte 9711R··· 9321R···

Bestückung HST 50W HST 70W HST 50W HST 70W

Lichtstrom 4400 lm 6500 lm 4400 lm 6500 lm

Wartungsfaktor 0,8 0,8 0,8 0,8

Vorgaben

– Verkehrsfluss Radfahrer hoch hoch hoch hoch

– Kriminalitätsrisiko normal normal normal normal

– Gesichtserkennung nicht erforderlich nicht erforderlich nicht erforderlich nicht erforderlich

– Leuchtdichte der Umgebung niedrig mittel niedrig mittel

– Beleuchtungsklasse S5 S4 S5 S4

– Wartungswert der Beleuchtungsstärke 3 lx 5 lx 3 lx 5 lx

– Minimale Beleuchtungsstärke 0,6 lx 1 lx 0,6 lx 1 lx

Planung

– Radwegbreite 2,5 m 2,5 m 2,5 m 2,5 m

– Lichtpunkthöhe 5,0 m 5,0 m 5,0 m 5,0 m

– Lichtpunktüberhang – 0,5 m – 0,5 m – 0,5 m – 0,5 m

– Lichtpunktabstand 46,0 m 44,0 m 47,0 m 45,0 m

– Wartungswert der Beleuchtungsstärke 3,2 lx 5,0 lx 3,3 lx 5,0 lx

– Minimale Beleuchtungsstärke 0,6 lx 1,1 lx 0,6 lx 1,0 lx

– Anzahl der Leuchten je km 22 23 22 22

C 0-C180 C 0 -C180

4-9 Beispiele für die Beleuchtung von Radfahrwegen

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5 Literatur

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Deutschland

(Norm-Entwurf) DIN EN 12464-2, Ausgabe: 2003-04Beleuchtung von Arbeitsstätten – Teil 2: Arbeitsplätze im Freien

(Norm-Entwurf) DIN EN 13201-1, Ausgabe: 1998-07 Straßenbeleuchtung – Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen

(in Vorbereitung) DIN 13201-1 Straßenbeleuchtung – Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen

DIN EN 13201-2, Ausgabe: 2004-04 Straßenbeleuchtung – Teil 2: Gütemerkmale

DIN EN 13201-3, Ausgabe: 2004-04 Straßenbeleuchtung – Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale

DIN EN 13201-4, Ausgabe: 2004-04 Straßenbeleuchtung – Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen

DIN 5044 Ortsfeste Verkehrsbeleuchtung, Beleuchtung von Straßen für den Kraftzeugverkehr, Ausgabe: 1981-09 Teil 1: Allgemeine Gütemerkmale und RichtwerteAusgabe: 1982-08 Teil 2: Berechnung und Messung Diese Normenreihe wird nach Erscheinen von DIN 13201-1 teilweise ersetzt.

LiTG-Publikation Nr. 12.2:1996Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen künstlicher Lichtquellen

LiTG-Publikation Nr. 17:1998Straßenbeleuchtung und Sicherheit

Österreich

(Norm-Entwurf) OENORM EN 13201-1, Ausgabe: 1998-09-01 Straßenbeleuchtung – Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen

OENORM EN 13201-2, Ausgabe: 2004-02-01 Straßenbeleuchtung – Teil 2: Gütemerkmale

OENORM EN 13201-3, Ausgabe: 2004-02-01 Straßenbeleuchtung – Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale

OENORM EN 13201-4, Ausgabe: 2004-02-01 Straßenbeleuchtung – Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen

LTG Planungsgrundlagen der Straßenbeleuchtung

LTG Der LICHT-Ordner – Licht im öffentlichen Raum, mit Ergänzung Mai 2004

Schweiz

CEN-TR 13201-1, Ausgabe: 2004 Technischer Report Straßenbeleuchtung – Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen

SN EN 13201-2, Ausgabe: 2004-03 Straßenbeleuchtung – Teil 2: Gütemerkmale

SN EN 13201-3, Ausgabe: 2004-01 Straßenbeleuchtung – Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale

SN EN 13201-4, Ausgabe: 2004-03 Straßenbeleuchtung – Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen

SN 150916, Ausgabe: 1997 Ersatz für SEV 8916.1987, SN 418916 Öffentliche Beleuchtung: Richtlinien für Fußgängerzonen

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5 Literatur

13 201 – Licht für Europas Straßen

Großbritannien

BS EN 13201-2, Ausgabe: 2003-12-11 Straßenbeleuchtung – Gütemerkmale

BS EN 13201-3, Ausgabe: 2003-12-11 Straßenbeleuchtung – Berechnung der Gütemerkmale

BS EN 13201-4, Ausgabe: 2003-12-11 Straßenbeleuchtung – Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen

Frankreich

NF X90-006-2, Ausgabe: 2005-03-01 Straßenbeleuchtung – Teil 2: Gütemerkmale

NF X90-006-3, Ausgabe: 2005-03-01Straßenbeleuchtung – Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale.

NF X90-006-4, Ausgabe: 2004-04-01 Straßenbeleuchtung – Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen

International

CIE 112:1994 „Glare Evaluation System for Use within Outdoor Sport and Area Lighting”

CIE 154:2003 „The Maintenance of Outdoor Lighting Systems”

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6 Stichwortverzeichnis

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Fahrbahnbeläge 23Fahrzeuge, parkende 11Farbwiedergabe 7, 35Fußgänger- und Einkaufszonen, Beleuchtungssituation E1 9, 29, 33Fußgänger- und Radfahrbereiche 29ffFußgänger- und Radfahrbereiche, Beleuchtungsklassen 30Fußgänger- und Radfahrbereiche, Beleuchtungssituationen 29Fußgänger- und Radfahrwege, Blendungsbewertung 35Fußgänger- und Radfahrwege, Farbwiedergabe 35Fußgänger- und Radfahrwege, Planung der Beleuchtung 36Fußgängerbereiche 29ffFußwege, Beleuchtungssituation C1 9, 29Fußwege, Beleuchtungssituation E1 9, 29

Gesichtserkennung, körperliches Sehen 11, 32

Haltestellen, Beleuchtungssituation E2 9, 29Hauptnutzer 8, 9, 29Hauptverkehrsstraßen, Beleuchtungssituation A2, A3, B1, B2 9

Komplexität des visuellen Feldes 11Konfliktzone 11körperliches Sehen 32Kraftfahrstraßen, Beleuchtungssituation A1 9Kreuzungsdichte 11Kriminalitätsrisiko 11

Lampenwartungsfaktor 24, 25Leuchtdichte 4Leuchtdichte der Umgebung 11Leuchtdichte, Gesamtgleichmäßigkeit 5Leuchtdichte, Gleichmäßigkeit 4Leuchtdichte, Längsgleichmäßigkeit 5Leuchtdichtekoeffizient 23Leuchtenwartungsfaktor 24, 26Lichtstärkeklassen 6

Marktplätze, Beleuchtungssituation D4 9, 29

Neuwert 24Nutzer, ausgeschlossene 9Nutzer, Haupt- 9Nutzer, zugelassene 9

parkende Fahrzeuge 11Parkplätze, Beleuchtungssituation D4 9, 29Planung der Straßenbeleuchtung 20 ff

Ra-Bereich 7Radfahrwege 9, 29, 33ffRadwege, Beleuchtungssituation C1 9, 29Raststätten, Autobahnraststätten, Beleuchtungssituation D1 9Reflexionseigenschaften der Fahrbahnbeläge 23

Anlagenwerte der ME-, CE-, S-, A-, ES- und EV-Beleuchtungsklassen 18, 19Anlieger- und Wohnstraßen, Beleuchtungssituation D3 9Anliegerstraßen, Beleuchtungssituation B2 9Äquivalenzklassen 18, 33Autobahnen, Beleuchtungssituation A1 9Autobahnraststätten, Raststätten, Beleuchtungssituation D1 9

Bahnhofsvorplätze, Beleuchtungssituation D2 9Basistabellen 12 bis 17Basistabellen, Definition 11bauliche Maßnahmen 11Beleuchtungsklassen A, Anlagenwerte 19Beleuchtungsklassen A, Definition 10, 18, 30Beleuchtungsklassen CE, Anlagenwerte 19Beleuchtungsklassen CE, Definition 10, 18Beleuchtungsklassen ES, Anlagenwerte 19, 33Beleuchtungsklassen ES, Definition 10, 18, 30Beleuchtungsklassen EV, Anlagenwerte 19Beleuchtungsklassen EV, Definition 10, 18Beleuchtungsklassen ME, Anlagenwerte 19Beleuchtungsklassen ME, Definition 10, 18Beleuchtungsklassen S, Anlagenwerte 19Beleuchtungsklassen S, Definition 10, 18, 30Beleuchtungsklassen, Definitionen 10Beleuchtungssituation A1, Basis- und Zusatztabelle 13Beleuchtungssituation A2, Basis- und Zusatztabelle 14Beleuchtungssituation A3, Basis- und Zusatztabelle 14Beleuchtungssituation B1, Basis- und Zusatztabelle 15Beleuchtungssituation B2, Basis- und Zusatztabelle 15Beleuchtungssituation C1, Basis- und Zusatztabelle 16Beleuchtungssituation C2, Basis- und Zusatztabelle 16Beleuchtungssituation D1 und D2, Basis- und Zusatztabellen 16Beleuchtungssituation D3 und D4, Basis- und Zusatztabellen 17Beleuchtungssituation E1, Basis- und Zusatztabelle 17Beleuchtungssituation E2, Basis- und Zusatztabelle 17Beleuchtungssituation, allgemein 8Beleuchtungssituationen A1 bis E2 9, 29Beleuchtungsstärke, halbsphärische 5Beleuchtungsstärke, halbzylindrische 5, 32Beleuchtungsstärke, horizontale 5Beleuchtungsstärke, vertikale 5Beleuchtungsstärke, zylindrische 5Betriebsdauer der Anlage 25Blendindexklassen 7Blendungsbegrenzung 5Bürgersteige, Beleuchtungssituation C1 9, 29Busbahnhöfe, Beleuchtungssituation D2 9Bushaltestellen 9, 29

Containerplätze, Beleuchtungssituation D1 9

DTV, durchschnittlicher täglicher Verkehr 11Durchfahrtstraßen, Beleuchtungssituation A2, A3 9Durchschnittlicher täglicher Verkehr DTV 11

Einkaufs- und Fußgängerzonen, Beleuchtungssituation E1 9, 29, 33

ASeite

D

B

FSeite

E

H

K

L

MN

P

RC

G

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6 Stichwortverzeichnis

13 201 – Licht für Europas Straßen

Sammelstraßen, Beleuchtungssituation B1, B2 9Schnell- und Umgehungsstraßen, Beleuchtungssituation A1 9Schwellenwerterhöhung 5Schwierigkeit der Sehaufgabe 11Sehaufgabe, Schwierigkeit der 11Spielstraßen, Beleuchtungssituation D4 9, 29SR, Umgebungs-Beleuchtungsstärkeverhältnis 8, 19Straßenbeleuchtung 4 ffStraßenbeleuchtung, Anlagengeometrie 22Straßenbeleuchtung, architektonischer Aspekt 20Straßenbeleuchtung, Beobachterstandort 22Straßenbeleuchtung, Bewertungsfeld 22Straßenbeleuchtung, lichttechnische Anforderungen 20Straßenbeleuchtung, Planung 20 ffStraßenbeleuchtung, Sicherheitsaspekt 20Straßenbeleuchtung, Sparsamkeit 20Straßenbeleuchtung, Umweltaspekt 20

Tarnzonen 4Taxistände, Beleuchtungssituation D2 9Threshold increment 5TI, Threshold increment 5TX-WIN area 28TX-WIN street 27

Umgebungs-Beleuchtungsstärkeverhältnis SR 8, 19Umgehungs- und Schnellstraßen 9

Verbindungsstraßen, Beleuchtungssituation B1, B2 9verkehrsberuhigte Zonen, Beleuchtungssituation D4 9, 29Verschmutzungskategorie 26visuelles Feld, Komplexität des 11

Wartungsfaktor 24ffWartungsfaktor, Lampen- 24, 25Wartungsfaktor, Leuchten- 24, 26Wartungswert 24Wege für Lade- und Zubringerverkehr, Beleuchtungssituation E2 9, 29Wege, Radwege, Fußwege, Beleuchtungssituation C1 9, 29Werkstraßen, Beleuchtungssituation E2 9, 29Wohn- und Anliegerstraßen, Beleuchtungssituation D3 9

Zusatztabellen 12 bis 17Zusatztabellen, Definition 11

SSeite

V

W

Z

T

U

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