2001-2 amenagement interieur

36
Foto: Frank Kaltenbach, München Aussegnungshalle in München-Riem Cemetery Complex in Riem, Munich Architekten: Andreas Meck, Stephan Köppel, München Mitarbeiter: Werner Schad, Peter Fretschner, Susanne Frank, Evi Krebs, Alfred Flossmann Tragwerksplaner: Dieter Herrschmann, München Das Umfeld der Friedhofsanlage ist geprägt von der weitläufigen Ebene des ehemaligen Flughafengeländes und der bei Fön deutlich sichtbaren Alpensilhouette am Horizont. Wichtigstes Ziel bei dieser Erweiterung um ca. 5600 Grabstellen und eine Aussegnungs- halle war die Integration in den neuen Land- schaftspark der westlich gelegenen Messe- stadt. Die 13 Hektar umfassende Fläche wurde auf vier erhöhte, durch Böschungen und Bruchsteinmauern abgegrenzte Inseln aufgeteilt. In spannungsreichem Kontrast da- zu – jedoch unter Verwendung derselben Ma- terialien – stehen die Bauten für die Ausseg- nungshalle mit ihren angegliederten Funkti- onsbereichen. Eine Bruchsteinmauer fasst diese differenzierte Abfolge aus Räumen und Höfen zu einem klar definierten Gefüge zu- sammen, das die Breite und die Blickachsen des bestehenden Friedhofsareals auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufnimmt und so eine räumliche Verbindung über die viel befahrene Schneise hinweg herstellt. Senkrecht zur Achse, die vom alten zum neu- en Friedhof verläuft und zum Holzkreuz führt, überdeckt ein bergendes Betondach den In- nenhof und wirkt gleichzeitig als symbolhaf- tes Portal in eine andere Welt. Städtebaulich wirkt diese großmaßstäbliche Geste mit dem zur Straße hin vorgelagerten Glockenturm als Orientierungspunkt in der kleinteilig bebauten Umgebung mit Einfamilienhäusern und Schrebergärten und als Gegengewicht zum entfernteren Messe- bzw. Flughafenturm. 1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 wurde die stützenfreie Ausführung der Glas- fassaden möglich. Die Höhe der umfassen- den Bruchsteinmauer ist so bemessen, dass nicht der Himmel von der Trauergemeinde gesehen werden kann, sondern nur das Streiflicht auf den Steinen. Auch nach oben öffnet sich der Raum zum Oberlicht, ohne einen Ausblick zu gewähren. Die Betonfassa- den sind teils gestockt teils als Brettschalung ausgeführt. Sämtliche Materialien sind massiv und unbehandelt gelassen, ihr natürliches Altern steht für den Kreislauf des Lebens. Auch in den Nutzräumen bestimmen bündige Holzober-flächen, Sichtbeton und raumhohe Öffnungen wie die Schiebetore zu den Auf- bahrungszellen die Innenräume. Kühlrohre sind hier unsichtbar in die Betonwände ein- Die räumlichen Übergänge in dem klos- terähnlichen Geviert sind fließend. Fenster- fronten sind als geschosshohe, rahmenlose Festverglasungen als Raumabschluss kaum wahrnehmbar, Türen und Tore aus Corten- stahl oder Eiche bieten großformatige An- sichtsflächen bzw. Öffnungen. Die jeweils un- terschiedliche Lichtführung gibt jedem Be- reich seine besondere Atmosphäre in Verbin- dung mit dem verwendeten Material und des- sen Textur. So ist die Aussegnungshalle kein abgeschlossener Raum, sondern erweitert sich optisch zum außen liegenden Wasser- becken. Der Wasserspiegel liegt auf Höhe des Fußbodens, die rückwärtige Wand läuft ohne Unterbrechung durch die Glasfassade durch. Durch die Aufhängung der Holzkon- struktion der Empore an das Betondach gelegt und werden über eine Grundwasser- einspeisung beschickt. Der offene Besucher- gang führt dem Licht entgegen zu einem klei- nen Meditationshof, vorbei an den hölzernen Klappläden, die in geöffnetem Zustand eine private Nische zur Andacht für die Angehöri- gen bilden. Zu beiden Seiten der Anlage liegt ein blickgeschützter Hof, der den nicht öffent- lich zugänglichen Funktionsbereichen zuge- ordnet ist. So können auch die Sozialräume der Mitarbeiter und das Vorbereitungszimmer des Pfarrers großzügig verglast werden. Die Zufahrt für Bestattungsfahrzeuge und der Lagerplatz der Friedhofsgärtnerei sind archi- tektonisch in die Gesamtanlage integriert, ohne den Besucher zu stören. Lageplan Maßstab 1:5000 / Site plan scale 1:5000

Upload: dario-costeri

Post on 13-Aug-2015

58 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

jkjkj

TRANSCRIPT

Page 1: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

Foto: Frank Kaltenbach, München

Aussegnungshalle in München-Riem

Cemetery Complex in Riem, Munich

Architekten:Andreas Meck, Stephan Köppel, MünchenMitarbeiter:Werner Schad, Peter Fretschner, Susanne Frank, Evi Krebs, Alfred FlossmannTragwerksplaner:Dieter Herrschmann, München

Das Umfeld der Friedhofsanlage ist geprägt von der weitläufigen Ebene des ehemaligen Flughafengeländes und der bei Fön deutlich sichtbaren Alpensilhouette am Horizont. Wichtigstes Ziel bei dieser Erweiterung um ca. 5600 Grabstellen und eine Aussegnungs-halle war die Integration in den neuen Land-schaftspark der westlich gelegenen Messe-stadt. Die 13 Hektar umfassende Fläche wurde auf vier erhöhte, durch Böschungen und Bruchsteinmauern abgegrenzte Inseln aufgeteilt. In spannungsreichem Kontrast da-zu – jedoch unter Verwendung derselben Ma-terialien – stehen die Bauten für die Ausseg-nungshalle mit ihren angegliederten Funkti-onsbereichen. Eine Bruchsteinmauer fasst diese differenzierte Abfolge aus Räumen und Höfen zu einem klar definierten Gefüge zu-sammen, das die Breite und die Blickachsen des bestehenden Friedhofsareals auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufnimmt und so eine räumliche Verbindung über die viel befahrene Schneise hinweg herstellt. Senkrecht zur Achse, die vom alten zum neu-en Friedhof verläuft und zum Holzkreuz führt, überdeckt ein bergendes Betondach den In-nenhof und wirkt gleichzeitig als symbolhaf-tes Portal in eine andere Welt. Städtebaulich wirkt diese großmaßstäbliche Geste mit dem zur Straße hin vorgelagerten Glockenturm als Orientierungspunkt in der kleinteilig bebauten Umgebung mit Einfamilienhäusern und Schrebergärten und als Gegengewicht zum entfernteren Messe- bzw. Flughafenturm.

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

wurde die stützenfreie Ausführung der Glas-fassaden möglich. Die Höhe der umfassen-den Bruchsteinmauer ist so bemessen, dass nicht der Himmel von der Trauergemeinde gesehen werden kann, sondern nur das Streiflicht auf den Steinen. Auch nach oben öffnet sich der Raum zum Oberlicht, ohne einen Ausblick zu gewähren. Die Betonfassa-den sind teils gestockt teils als Brettschalung ausgeführt. Sämtliche Materialien sind massiv und unbehandelt gelassen, ihr natürliches Altern steht für den Kreislauf des Lebens. Auch in den Nutzräumen bestimmen bündige Holzober-flächen, Sichtbeton und raumhohe Öffnungen wie die Schiebetore zu den Auf-bahrungszellen die Innenräume. Kühlrohre sind hier unsichtbar in die Betonwände ein-

Die räumlichen Übergänge in dem klos-terähnlichen Geviert sind fließend. Fenster-fronten sind als geschosshohe, rahmenlose Festverglasungen als Raumabschluss kaum wahrnehmbar, Türen und Tore aus Corten-stahl oder Eiche bieten großformatige An-sichtsflächen bzw. Öffnungen. Die jeweils un-terschiedliche Lichtführung gibt jedem Be-reich seine besondere Atmosphäre in Verbin-dung mit dem verwendeten Material und des-sen Textur. So ist die Aussegnungshalle kein abgeschlossener Raum, sondern erweitert sich optisch zum außen liegenden Wasser-becken. Der Wasserspiegel liegt auf Höhe des Fußbodens, die rückwärtige Wand läuft ohne Unterbrechung durch die Glasfassade durch. Durch die Aufhängung der Holzkon-struktion der Empore an das Betondach

gelegt und werden über eine Grundwasser-einspeisung beschickt. Der offene Besucher-gang führt dem Licht entgegen zu einem klei-nen Meditationshof, vorbei an den hölzernen Klappläden, die in geöffnetem Zustand eine private Nische zur Andacht für die Angehöri-gen bilden. Zu beiden Seiten der Anlage liegt ein blickgeschützter Hof, der den nicht öffent-lich zugänglichen Funktionsbereichen zuge-ordnet ist. So können auch die Sozialräume der Mitarbeiter und das Vorbereitungszimmer des Pfarrers großzügig verglast werden. Die Zufahrt für Bestattungsfahrzeuge und der Lagerplatz der Friedhofsgärtnerei sind archi-tektonisch in die Gesamtanlage integriert, ohne den Besucher zu stören.

Lageplan Maßstab 1:5000 / Site plan scale 1:5000

Page 2: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

b

b

a a

9

101112

1

2

3

5

4

6

7

8

Grundriss • Ansichten SchnittMaßstab 1:750

1 Innenhof 2 Wasserbecken 3 Aussegnungshalle 4 Aufbahrungszellen 5 Besuchergang 6 Kühlraum 7 Pfarrer 8 Zufahrt Särge 9 Warteraum10 Büro, Registratur11 Aufenthalt Personal12 Wirtschaftshof

Plan • ElevationsSectionscale 1:750

1 Courtyard 2 Pool of water 3 Hall for final blessing 4 Layout-out cells 5 Visitors’ corridor 6 Cool room 7 Priests’ room 8 Access for hearses 9 Waiting area10 Office / Registry11 Staff room12 Working yard

Ansicht SüdSouth elevation

Ansicht OstEast elevation

aa

bb

B

Schnitt bb Maßstab 1:250Section bb scale 1:250

∂ 2001 ¥ 2 Aussegnungshalle in München-Riem 2

Page 3: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

8

9

3

4

2

10

11

12

1

2 3

5

6 7

A Horizontalschnitt Fassade AussegnungshalleB Schnitt Fassade AussegnungshalleMaßstab 1:20

1 Dachaufbau: Rundkies 16/32 50 mm Abdichtung Kunststoffbahn Polyolefin Gefälleestrich 40–130 mm, Trennlage Stahlbetondecke 180 mm Schaumglas 60 mm, Luftraum Brettschalung Eiche 20 mm 2 Festverglasung VSG 8 mm + SZR 16 mm + VSG 8 mm 3 Klappladen Eiche massiv 30 mm 4 Führungsschiene Klappladen 5 Brüstung: Stahlbetonwände 140 mm mit Dämmkern Schaumglas 80 mm 6 Bodenaufbau Aufbahrungszellen:

Versiegelung 1 mm, Beschichtung 2 mm Gussasphalt-Nutzestrich 30 mm Rippenpappe 2 mm, Trittschalldämmung 40 mm Schüttung 32 mm, Bitumenbahn 5 mm Stahlbetonplatte 200 mm 7 Bodenaufbau Besuchergang: Polygonalbruchplatten Gneis 40 mm Mörtelbett 65 mm Abdichtung Bitumenbahn Stahlbetonplatte 200 mm 8 Wandvormauerung Bruchstein 9 Tor Beplankung Cortenstahl 3 mm10 Stahlbetonwand integriertes Regenfallrohr und Kühlleitung mit Grundwassereinspeisung 11 Holztür Beplankung Eiche 30 mm12 Handlauf Stahlrohr ¡ 40/60 mm

1 roof construction: 50 mm bed of gravel (16–32 mm) plastic sealing layer 40–130 mm screed to falls; separating layer 180 mm reinforced concrete roof slab 60 mm foamed-glass insulation; cavity 20 mm oak boarded soffit 2 fixed double glazing: 2≈ 8 mm lam. safety

glass + 16 mm cavity 3 30 mm solid oak folding-sliding shutter 4 track for shutter 5 upstand wall: 2≈ 140 mm reinforced concrete walls with 80 mm core of foamed-glass thermal insulation 6 floor construction in laying-out cells: 30 mm mastic asphalt wearing surface

with 2 mm coating and 1 mm seal 2 mm ribbed felt; 40 mm impact-sound insulation 32 mm filling; 5 mm bitiminous sealing layer 200 mm reinforced concrete slab 7 floor construction in visitors’ corridor: 40 mm gneiss crazy paving 65 mm bed of mortar bituminous sealing layer 200 mm reinforced concrete floor slab 8 rubble-stone facing 9 gate with 3 mm pre-oxidized steel lining10 reinforced concrete wall with inbuilt rainwater pipe

and groundwater cooling run 11 wood door with 30 mm oak boarded lining12 40/60 mm steel RHS handrail

3 Aussegnungshalle in München-Riem 2001 ¥ 2 ∂

Details

A Horizontal section through hall facadeB Vertical section through hall facadescale 1:20

A

Laid out on the flat plain to the east of Munich, this cemetery extension provides space for roughly 5,600 new graves and a funeral hall. The complex was to be integrated into the landscaped park of the new Trade Fair City that is being developed here. The 32-acre cemetery area is divided into four elevated islands, defined by embankments and rubble-stone walling. The building complex comprises a varied sequence of enclosed spaces and open courtyards and adopts the width and axial lines of the existing cemetery on the oppo-site side of the road. The elevated flat concrete roof spanned across the courtyard forms a symbolic gateway to another world. Together with the bell tower, it creates a landmark and point of orientation in the small-scale surrounding urban fabric. This monastery-like complex is distinguished by its flowing spatial transitions. The floor-height window fronts are in frameless glazing and are scarcely perceptible as enclosing elements, while other large apertures are closed by room-height doors and gates in pre-oxidized steel or oak. The varied lighting, materials and textures in the different spaces lend each of them a distinct atmosphere. The hall where final bless-ing is given to the dead is visually extended to an outdoor pool of water, the surface of which is at the same level as the internal floor. The walls continue out past the glazing, enclosing an external courtyard, yet allowing no view of the sky; all one sees is the daylight glancing over the surface of the stones. Similarly, the roof light at the top of the hall does not afford a direct view out either. By suspending the timber structure of the raised loft area from the con-crete roof, it was possible to open the facades to the courtyard without impeding the view with columns.The exposed areas of concrete have a bush-hammered or boarded-formwork finish. All materials were used in a solid form and left untreated. The natural process of ageing to which they are subject may be seen as a symbol of the cycle of life. Smooth timber surfaces, exposed concrete, and room-height openings are the distinguish-ing features of the internal spaces. The cooling runs, served by groundwater, are concealed within the concrete. The linear space for visitors to the laying-out cells leads on towards the light of a small court-yard for meditation, past a series of hinged wooden doors that, when open, provide se-cluded recesses for mourners to pay their last respects. At both ends of the complex are enclosed courtyards to which the non-public functions are oriented. The priests’ room and staff rooms open on to these spaces with broad areas of glazing. The cemetery gardening stores and the access route for hearses are discreetly integrated into the complex so as not to disturb mourners.

Page 4: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1

2

8

3

4

5

910

7

6

8

9

3

4

2

10

11

12

Schnitt aa Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Kies 16/32 50 mm Abdichtung Kunststoffbahn Polyolefin Gefälleestrich 40–130 mm, Trennlage Stahlbetondecke 180 mm Wärmedämmung Schaumglas 60 mm Luftraum 920 mm Deckenplatte Dickholz 159 mm Lattung, Deckenschalung Eiche unbehandelt 30 mm Breite 100–180 mm 2 Abhängung Dickholzplatte von Betondecke3 Festverglasung 4 mm + SZR 16 mm + 4 mm4 Bodenaufbau Empore: Eichenbohlen 30 mm, Lagerhölzer 30 mm Trittschalldämmung Filzstreifen 5 mm Deckenplatte Dickholz 159 mm Luftraum 146 mm Wärmedämmung Mineralwolle 60 mm Windpappe 0,5 mm, Lattung 30 mm Holzschalung Eiche unbehandelt 30 mm5 Floatglas sandgestrahlt, Glasrahmen Stahlwinkel Kompaktleuchtstofflampe6 Eiche massiv 50 mm7 Eiche unbehandelt 30 mm, Lattung BSH-Träger 200/650 mm8 Konsole Stahlprofil HEM 120, Länge 310 mm mit Elastomerauflager für Dickholzplatte 9 Festverglasung Aussegnungshalle VSG 16 mm + SZR 16 mm + VSG 16 mm10 Vorderkante Stahlbetonwand

Section aa scale 1:20

1 roof construction: 50 mm bed of gravel on plastic sheeting 40–130 mm screed to falls; separating layer 180 mm reinforced concrete roof slab 60 mm foamed-glass thermal insulation 920 mm void 159 mm laminated glued timber slab 30 mm untreated oak soffit boarding 100–180 mm wide on battens 2 suspension of lam. timber from concrete 3 fixed double glazing (4 + 16 + 4 mm) 4 loft floor construction: 30 mm oak boarding on 30 mm battens 5 mm felt-strip impact-sound insulation 159 mm laminated glued timber floor 146 mm cavity 60 mm mineral-wool thermal insulation 0.5 mm windproof paper; 30 mm battens 30 mm untreated oak boarding 5 sandblasted float glass in steel angle frame compact fluorescent lamp 6 50 mm solid oak top 7 30 mm untreated oak boarding on battens 200/650 mm laminated timber beam 8 steel Å-section bracket 120 mm deep, 310 mm

long, with elastomer bearing for lam. timber floor slab 9 fixed double glazing: 2≈ 16 mm lam. safety glass

with 16 mm cavity10 outer edge of reinforced concrete wall

∂ 2001 ¥ 2 Aussegnungshalle in München-Riem 4

B

Page 5: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

B

9

7

1 4

1

1

6

5

2

1

87

3

6

4

A

A Vertikalschnitt Klappladen AufbahrungszelleB Horizontalschnit Maßstab 1: 20

A Vertical section through shutter to laying-out cellsB Horizontal sectionscale 1:20

5 Aussegnungshalle in München-Riem 2001 ¥ 2 ∂

1 500 mm rubble-stone walling2 inlet to pool of water3 250 mm watertight concrete on blinding4 6 mm stainless-steel channel; bonded with quartz sand and bolted; grouted with

epoxy-resin mortar5 wall construction to hall: 350 mm reinforced concrete wall 60 mm foamed-glass thermal insulation 30 mm untreated oak boarding on battens6 fixed double glazing: 2≈ 16 mm lam. safety glass with 16 mm cavity7 strip grating over heating duct: 40/5 mm steel flats8 floor construction: 40 mm gneiss crazy paving 45 mm bed of mortar 50 mm cement-and-sand screed; polythene sheeting 22–20 mm impact-sound insulation 40 mm thermal insulation to service runs bituminous waterproof sheeting 200 mm reinforced concrete floor slab blinding layer9 door with 3 mm pre-oxidized steel lining

1 Bruchsteinmauer 500 mm2 Einlauf Wasserbecken3 WU-Beton 250 mm, Sauberkeitsschicht4 Edelstahlrinne 6 mm, Haftbrücke mit Quarzsand und Kopfbolzen Verguss mit Epoxidharzmörtel5 Wandaufbau Aussegnungshalle: Stahlbetonwand 350 mm Wärmedämmung Schaumglas 60 mm Lattung Holzschalung Eiche unbehandelt 30 mm6 Festverglasung Aussegnungshalle VSG 16 mm + SZR 16 mm + VSG 16 mm7 Längsstabrost Bodenkanalheizung aus Flachstahl 40/5 mm8 Bodenaufbau: Polygonalbruchplatten Gneis 40 mm Mörtelbett 45 mm Zementestrich 50 mm, PE-Folie Trittschalldämmung 22–20 mm Rohrhöhenausgleich Wärmedämmung 40 mm Bitumenschweißbahn Stahlbetonplatte 200 mm, Sauberkeitsschicht9 Tür, Beplankung Cortenstahl 3 mm

Page 6: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

2

1

1

2

3

6

5

2

2

2

4

a

a

aa

Mahnmal und Museum am Judenplatz in Wien

Memorial and Museum in Judenplatz in Vienna

Architekten:Christian Jabornegg, András Pálffy, BerlinMitarbeiter:Dean Stubnja, Nicole David, Martin GaudenziKünstlerin Mahnmal:Rachel Whiteread, LondonTragwerksplaner:Öhlinger & Merz, Wien mit Ingenieurbüro Karlheinz Wagner, Wien

Über Jahre hinweg wurde die Holocaust-Ge-denkstätte am Wiener Judenplatz von Politi-kern und Denkmalschützern heiß diskutiert. Nach sechs Jahren Planungs- und Bauzeit ist sie nun fertig gestellt. Die Stätte umfasst das umstrittene Mahnmal der Künstlerin Rachel Whiteread – ein geschlossener, vom Platz aus nicht zugänglicher Monolith. Seine Wände erinnern an Bücherregale, in denen die Buch-rücken zur Wand zeigen. Zwar bildet dieses Bauwerk heute das zentrale Element des Ju-denplatzes, doch von Bedeutung sind auch die Mauerreste einer 1421 zerstörten Synago-ge, die jetzt unter dem gebauten Kunstwerk liegen. Da die Ruinen nicht unmittelbar an die Schreckenstaten des Holocausts während des Zweiten Weltkriegs erinnern, war die Inte-

After six years’ planning and construction work, this Holocaust commemorative complex has now been completed. It comprises a museum; a controversial memorial by the artist Rachel Whiteread, which forms the centrepiece of the square; and a space below the memorial, designed by the architects to exhibit the ruined walls of a synagogue destroyed in 1421. Housed in a Baroque building that formerly belonged to a Jewish religious fraternity, the museum contains computer reconstructions and original documents that provide a historical picture of Jewish life in Vienna. In the mu-seum’s restrained interior, the new building elements are clearly distinguished from the existing fabric. The mechanical services are concealed behind cladding.

gration der Ausgrabungsstätte umstritten. Ei-nen Präsentationsraum für diese Mauerreste zu entwerfen, war Teil der architektonischen Aufgabe. Zugänglich ist der Raum über eine Treppe, die in einen unterirdischen Gang mündet. Dieser führt in ein Gebäude aus der Barockzeit, welches früher den Misrachi, ei-ner religiösen jüdischen Vereinigung gehörte. Dort ist heute das Museum untergebracht, in dem das Leben der Juden in Wien mit Origi-naldokumenten und Computerrekonstruktio-nen gezeigt wird. Der Innenausbau des Mu-seums ist klar und zurückhaltend gestaltet. Die neu eingefügten Bauteile rücken bewusst vom Bestand ab, Installationen bleiben durchwegs hinter Verkleidungen, meist Stahl-blechen, verborgen.

Schnitt aaErdgeschossUntergeschossMaßstab 1:500

1 Foyer2 Ausstellung3 Lüftungszentrale4 Erdreich5 Tunnel6 Schauraum

Section aaGround floor planBasement planscale 1:500

1 Foyer2 Exhibition3 Ventilation plant4 Earth5 Tunnel6 Synagogue ruins

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Page 7: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

3

5

3

1

4 6

7

2

4

8

6

1 Handlauf Edelstahl glasperlgestrahlt Ø 20 mm 2 Keilstufe Naturstein auf Mörtelbett 40 mm 3 Edelstahlwinkel ∑ 94/60/3 mm 4 Verbundestrich 94 mm geschliffen Imprägnierung Epoxidharz 5 Edelstahlwinkel ∑ 50/50/3 mm 6 VSG aus 2≈ ESG 8 mm 7 Edelstahlprofil geschweißt 256/42/8 mm 8 Wange Edelstahl 256/3 mm

Details Treppe Maßstab 1:20Treppenübersicht Maßstab 1:100

Details of stairs scale 1:20Section through staircase scale 1:100

aa

1 Ø 20 mm bead-blasted stainless-steel handrail 2 stone spandrel step on 40 mm bed of mortar 3 94/60/3 mm stainless-steel angle 4 94 mm monolithic screed, impregnated with

epoxy resin and ground smooth 5 50/50/3 mm stainless-steel angle 6 lam. safety glass: 2≈ 8 mm toughened glass 7 256/42/8 mm stainless-steel welded section 8 256/3 mm stainless-steel string

∂ 2001 ¥ 2 Mahnmal und Museum am Judenplatz in Wien 2

Details

Page 8: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

14

17

18

12

17

19

aa

9

9

10

12

11 13

15

15 1614

12 11

18

12

14

9 VSG aus Weißglas 6 mm + 12 mm10 Weißglas 12 mm11 Edelstahlrohr ¡ 70/35/3 mm12 Edelstahlprofil ¡ 90/70/5 mm13 Edelstahlprofil ¡ 30/5 mm an 11 geschweißt14 Edelstahlprofil ¡ 12/10/78 mm als Auflager für 1215 Holzrahmen ¡ 94/45 mm umlaufend16 Holzplatte 12 mm17 Edelstahlblech 2 mm18 Glasausschnitt 19 neues Holzmodell der Stadt Wien um 1420

9 18 mm laminated safety glass: 6 + 12 mm flint glass10 12 mm flint glass11 70/35/3 mm stainless-steel RHS12 90/70/5 mm stainless-steel RHS13 30/5 mm stainless-steel flat welded to 1114 12/10/78 mm stainless-steel support for 1215 94/45 mm wood frame16 12 mm wood sheet17 2 mm sheet stainless steel 18 opening cut in glass19 new wood model of city of Vienna around 1420

Vertikal- und Horizontalschnitt Vitrine Maßstab 1:5 Vertical and horizontal sections through showcase scale 1:5

Foto: Werner Kaligofsky, Wien

3 Mahnmal und Museum am Judenplatz in Wien 2001 ¥ 2 ∂

Page 9: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

a

aa

Kleiderladen in London

Fashion Shop in London

Architekten:Future Systems, LondonJan Kaplicky, Amanda LeveteTorquil McIntosh, Simon Mitchell, Rachel Stevenson

Haute Couture als Quelle architektonischen Schaffens – dies machten sich Future Sys-tems zum Thema, als sie von einer italieni-schen Modefirma den Auftrag erhielten, ein neues Konzept für ihre Shops zu entwickeln. Einzeln stehende Läden sollten dabei ebenso berücksichtigt werden wie Boutique-Einheiten in großen Kaufhäusern. In Tokio wurden be-reits drei Geschäfte fertig gestellt, ein weite-res wird gerade für Mailand erdacht. Die In-spiration für die Gestaltung der Räume fan-den die Architekten in den Kleidungsstücken selbst, deren Texturen, Farben, Kompositio-nen. Eine Innenraum-Landschaft zu kreieren, in der Kleider, Schuhe und Accessoires es-sentieller Bestandteil der Gesamtkomposition sind, war das Ziel. In dem neuen Geschäft in London, das im Herbst letzten Jahres eröffnet wurde, werden die Kleider auf einer orga-nisch geformten, weißen Insel präsentiert, die 75 mm über dem Boden »schwimmt«. Dieser ist in tiefes Blau getaucht, die selbe Farbe, die auch Decke und Wände tragen. Durch diese Einheitlichkeit schmelzen die Raumkon-turen optisch zusammen. In Abstimmung auf neue Kollektionen oder die Jahreszeit kann die Farbe immer wieder variieren. Die Form der weißen Insel wird an der Decke von po-lierten Edelstahlblechen aufgenommen. Alle Elemente des Ladens spiegeln sich darin und das Gefühl, in einem rechtwinkligen Raum zu stehen, geht verloren. Kleidungsstücke und Accessoires hängen an skulptural geformten Bügeln aus Acrylglas und sind als Einzel-stücke ausgestellt. Nur maximal drei Klei-dungsstücke zieren je einen langen, gebo-genen Edelstahlarm. Das ermöglicht dem Kunden, das Stück von allen Seiten betrach-ten zu können. Eine weitere Stange schwingt sich dynamisch entlang des Inselrands und weitet sich an ihrem Ende zur Verkaufs- und Ausstellungstheke aus. Die Computerkasse verbirgt sich für den Käufer unsichtbar unter dem polierten Metall. Die Kleiderbügel hängen an Haken unter dieser Stange, die dadurch optisch kontinuierlich durchläuft und eine Sinuskurve nachzeichnet. Von der Straße aus wirken die Kleidungs-stücke als würden sie an den Bügeln und Stangen ziehen, wodurch der organisch fließende Raum scheinbar in Bewegung gerät.

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Schnitt • GrundrissMaßstab 1:200Axonometrieohne Maßstab

Section • Planscale 1:200Axonometric(not to scale)

Page 10: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

∂ 2001 ¥ 2 Kleiderladen in London 2

Fzto:Richard Davies, London:

The architects were commissioned by an Italian fashion-design company to develop a new concept for a shop that would form part of its worldwide network of sales outlets. The inspiration for the design came from the clothes themselves. The aim was to create an interior landscape in which the objects of attire form an integral part of the composition. In the present shop, the clothes are presented on an organically shaped “white island” that hovers 75 mm above the main floor. The latter is in the same deep blue as the soffit and walls. The coloration can be varied in response to new fashion collections or the time of year. The form of the white island is echoed by the

polished stainless-steel soffit sheeting, in which all elements in the room are reflected. As a result, the sensation of rectilinear space is relativized. Individual items of clothing are sus-pended from long, curved stainless-steel arms. A further rail curves dynamically round the edge of the island and merges at its end into the sales and display counter. Other articles of clothing are hung from moulded perspex hangers beneath this curving rail and seem to float in an organically flowing space where they can be clearly viewed and easily reached by customers.

Page 11: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

aa

a a

64

9

8

1

5

1

2

3

7

7

3

21 Edelstahlrohr Ø 45 mm 2 Edelstahlrohr Ø 35 mm 3 Kleiderbügel Acrylglas4 Edelstahlplatte 15 mm5 Bodenaufbau: kristalline Weißglasfliesen 17 mm Ausgleichsschicht 8 mm Sperrholzplatte 25 mm6 Stirnbrett MDF 20 mm7 Edelstahlblech 2 mm an Edelstahlrohr geschweißt und geschliffen8 Bohrung für Elektrokabel Ø 30 mm 9 Klemme für Elektrokabel

1 Ø 45 mm stainless-steel tube2 Ø 35 mm stainless-steel tube3 perspex coat hanger4 15 mm stainless-steel plate5 floor construction: 17 mm crystallized white glass tiling 8 mm levelling screed 25 mm plywood 6 20 mm MDF fascia7 2 mm sheet stainless steel welded

to s. s. tube, with smooth ground finish8 Ø 30 mm hole for cable runs9 cable clip

SchnittMaßstab 1:20

Sectionscale 1:20

3 Kleiderladen in London 2001 ¥ 2 ∂

Details

Page 12: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

Foto: Valerie Bennett, London

Restaurant in London

Architekten:foreign office architects, LondonMitarbeiter:Farshid Moussavi, Alejandro Zaera-PoloTragwerksplaner:Adams, Kara, Taylor, London

Kellner in grobmaschigen Mönchskutten, 101 verschiedenen Biersorten, Muscheln oder Hummer mit Pommes, Schnaps auf meterlan-gen schmalen Holzbrettern serviert, Geläch-ter und Getöse, während man sich an endlos langen Biertischen fortwährend gegenseitig zuprostet – all dies steht für einen Besuch des belgischen Restaurants Belgo Zuid. Zwei Lokale dieser Art sind in London schon seit einigen Jahren beliebt. Neben dem Erleben belgischer Esskultur wird von den Betreibern auch viel Wert auf die architektonische Ge-staltung ihrer Restaurants gelegt. Während die beiden ersten von Ron Arad entworfen wurden, kam im Londoner Stadtteil Notting Hill, in Bristol und New York nun das junge Büro foreign office zum Zug.Nur drei Meter breit ist die Fassade des neu-en Belgo Zuid. Eingezwängt zwischen zwei Backsteinbauten macht ein zwölf Meter hoher Prismenwender auf das Lokal aufmerksam. Neben dem Logo zeigt er auch Statistiken über den Bier-, oder Mayonaisekonsum des Lokals. Ein langer Gang, dessen Wände mit unzähligen Bierflaschen dekoriert sind, führt in den Speisesaal. Seine Giebelwand ist mit einem riesigen, »typischen Belgier« bemalt. Die mit Holz verkleidete geschwungene Form des Raums erinnert an ein Bierfass von innen. Irritierend sind die ansteigend verlegten Holzbretter, die den Anschein erwecken, der Boden würde nach hinten kippen – eine opti-sche Täuschung, die manchen Gast beim Verlassen des Lokals zum Stolpern bringt.

Belonging to a network of dining houses in which Belgian cuisine is presented in a unique atmosphere, this new Belgo Zuid restaurant has a street front only three metres wide. Squeezed between two brick buildings, a 12-metre-high structure with rotating prismatic elements draws attention to the restaurant. Access to the dining area is via a long corridor, the walls of which are lined with innumerable beer bottles. The timber-clad, curved form of the dining room is reminiscent of the inside of a beer barrel. The raking line of the wood boarding to the walls creates the impression that the floor slopes downwards – an optical illusion that causes some guests to stumble on leaving the restaurant.

Schnitt aa • GrundrissMaßstab 1:2501 Eingang2 Aufgang zur Bar3 Lagerraum Schänke4 Schänke5 Speisesaal6 Küche7 Vorbereitung Küche

aa

∂ 2001 ¥ 2 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 1

Section aa • Planscale 1:2501 Entrance2 Stairs to bar3 Bar store4 Serving counter/Bar5 Dining room6 Kitchen7 Food preparation

b

b

3

4

6

7

2

5

1

a a

Page 13: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1 Dachaufbau: Edelstahlblech 0,4 mm Trennvlies Sperrholzplatte 18 mm Abstandhalter Hartgummi 25 mm Unterspannbahn Mineralwolle 175 mm Sperrholzplatte 6 mm Dampfsperre Verkleidung Pinie 20 mm2 Regenrinne Aluminium3 Wandaufbau: Mauerwerk 100 mm Verfüllung Leichtbeton 80 mm Wärmedämmung 50 mm Betonstein 100 mm Sperrholz 6 mm Dampfsperre Verkleidung Pinie 20 mm4 Sparren Weichholz 225/50 mm 5 Stahlprofil Å 203/203/6 mm mit Brandschutzanstrich 6 Stahlstütze und Binder Å 203/203/6 mm mit Brandschutzanstrich 7 Stahlprofil 8 Absturzsicherung Rundstahl Ø 50 mm mit angeschraubter Öse an Å-Profil geschweißt 9 Isolierverglasung10 indirekte Beleuchtung11 Edelstahlblech 0,4 mm auf Sperrholzplatte 18 mm12 Stahlbetonfertigteil13 2≈ Stahlprofil Å 160/160/8 mm14 Mauerwerk (Bestand)15 Unterkonstruktion Holzprofile 225/50 mm 16 Balkenschuh

SchnitteMaßstab 1:20

Sectionsscale 1:20

2 Restaurant in London 2001 ¥ 2 ∂

Details

1 roof construction: 0.4 mm sheet stainless-steel geotextile underlay 18 mm plywood sheeting circular plastic spacers 25 mm thick at

300 mm centres breather membrane 175 mm mineral-fibre insulation 6 mm plywood sheeting vapour barrier 20 mm pine lining2 aluminium rainwater gutter3 wall construction: 100 mm brickwork 80 mm lean-concrete infill 50 mm thermal insulation 100 mm concrete blockwork 6 mm plywood vapour barrier 20 mm pine lining 4 225/50 mm softwood joists 5 203/203/6 mm steel Å-beam,

with fire-retarding paint 6 203/203/6 mm steel Å-section

column/tie beam, with intumescent fire-retarding paint

7 steel section 8 safety barrier: 50 mm dia.

steel rod with eye screwed on; welded to Å-beam

9 insulating double glazing10 indirect lighting source11 0.4 mm sheet stainless-steel fascia on 18 mm plywood12 precast concrete coping13 2≈ 160/160/8 mm steel Å-sections14 existing brick wall15 supporting construction: 225/50 mm timber plate16 joist shoe

aa

6

7

a

a

6

1

5

2

3

4

bb

15

16

12

13

5

15

14

1

15

16

12

13

5

15

14

1

6

6

8

10

11

9

1

Page 14: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1

2

3

4ba

ba

Der »Final Home Store« dient in erster Linie dem Verkauf der gleichnamigen Kleiderkol-lektion. Einen Teil der Ladenfläche nutzt ein kleiner Musikverlag zur Demonstration seiner Produkte mittels DJ-Station und Hörboxen. Zu dem ebenerdigen Verkaufsraum gehören Lager und Büroräume im Keller. Der Bauherr wünschte sich eine möglichst genaue Über-setzung des hauseigenen Gestaltungsstiles in die Architektur des Innenraumes. Seine fu-turistischen Kleidungsstücke definiert er als schützende Schicht mit veränderlichen, multi-funktionalen Elementen. Grundlage der neu-en Ausstattung sind daher die hüllenartige Bekleidung der Wände und Böden, nicht nach Flächen differenziert, sondern einheit-

lich aus grauem Linoleum und mit ausgerun-deten Raumkanten. Der Kassentisch und das Treppengeländer entstehen durch Einschnei-den und Aufklappen der grauen Oberfläche. Die aufgedeckten Innenseiten sind orangefar-ben lackiert. Auch die Überreste früherer Nut-zungen dienen dazu, die neue Hülle zu modi-fizieren: Rohre, Leitungen und Stahlträger durchstoßen die neue Bekleidung, sie dienen als Kleiderhaken und -stangen.Die hintere Ladenzone ist durch eine gerin-gere Raumhöhe sowie Lichtbänder in Bo-den und Decke gestalterisch vom vorderen Bereich abgesetzt, um hier einen anderen Teil der Kollektion optisch getrennt zu prä-sentieren.

Laden in New York

Shop in New York

Architekten:Choi-Campagna Design, New YorkSheila Choi, Adam CampagnaTragwerksplaner:Moore Associates, Ridgefield

1 DJ-Station2 Kassentisch3 Umkleidekabinen4 Sonderkollektion

Ansichten Grundriss ErdgeschossMaßstab 1:200

ElevationsGround floor planscale 1:200

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

aa

bb

1 DJ station2 Cash desk3 Changing cubicles4 Space for special collection

The client wished the shop to reflect the design of the futuristic clothing sold there, which he describes as a protective layer with variable, multifunctional elements. The walls and floors are lined uniformly with grey linoleum, with rounded transitions between the two. The linoleum is drawn up over the cash desk and staircase balustrade, exposing an orange painted finish to the cut-out areas behind. Some of the existing pipes and beams pene-trate the new skin to provide ready-made hooks and rails. The rear area is set off from the rest of the shop by a lower room height and lighting strips in the floor and ceiling, thus allowing a different part of the collection to be presented in visually distinct surroundings.

Page 15: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

7

1

1

4

5

6

2

8

1

9

3

4

Detail Kassentisch Maßstab 1:20

1 Linoleum grau auf Sperrholzplatten 19 mm

2 Unterkonstruktion fi-Stahlprofile3 Mauerwerkswand (Bestand) 4 Kantenschutzprofil Aluminium5 Sperrholzplatten vorgebogen Anstrich auf Epoxidharzbasis orange Versiegelung Kunststofflack 2fach6 Holzboden (Bestand)7 Acrylglasplatte auf Aluminiummuffen8 Brüstung9 Treppe (Bestand)

∂ 2001 ¥ 2 Laden in New York 2

Foto: David Joseph Photography, New York

Details

Details of cash desk scale 1:20

1 grey linoleum on 19 mm plywood2 steel channel supporting structure3 existing brick wall4 aluminium angle bead5 pre-bent plywood sheeting, painted orange with epoxy-resin-based paint and with two sealing coats6 existing wood floor7 perspex sheet on

aluminium distance pieces8 staircase balustrade9 existing stairs

Page 16: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

2

1

3

4

5

6

7

b b

a a

Brasserie in New York

Architekten:Diller + Scofidio, New YorkElisabeth Diller, Ricardo ScofidioProjektleiter:Charles RenfroMitarbeiter:Deane SimpsonTragwerksplaner:Alan Burden, Structured Environment, Tokio

Für das 1954–58 von Ludwig Mies van der Rohe errichtete Seagram Building hat Philip Johnson im Rahmen der Innenraumgestal-tung das Four Seasons Restaurant und eine Brasserie im Untergeschoss des Gebäudes entworfen. Letztere ist vor fünf Jahren abge-brannt und nun von Diller und Scofidio neu gestaltet worden. Eine gläserne Treppe ver-bindet das Foyer mit der Brasserie und insze-niert den Eintritt des Besuchers zum Auftritt. Birnensperrholzelemente dominieren den Raum. Die Treppe durchschneidet eine Stirn-seite der Holzschale. An den offenen Seiten befinden sich links der Treppe Sitznischen, ihnen gegenüber liegt die Bar. Ihre Rückwand ist als raumhoher Leuchtkasten

ausgeführt, der das Getränkeangebot der Brasserie präsentiert. Hinter Schiebeelemen-ten aus transluzentem Glas sind einzelne Fla-schenhalterungen vor hinterleuchtete, eben-falls durchscheinende Paneele montiert. Auf der Rückseite der Bar ist ein kleiner separater Restaurantbereich angegliedert. Die Brasse-rie lebt von ihren Ausbauelementen, die dem Raum mit ihren geschwungenen Formen seinen nüchternen Charakter nehmen. Sie sind als hölzernes Band eingestellt. Leicht nach hinten geneigte Formteile bilden an ihrem unteren Ende die Sitzflächen aus. Im oberen Bereich wölben sie sich den über-lappenden Deckenelemente entgegen. Den Bodenbelag bilden Holzdielen, die mit ihren

aufgebogenen Rändern scheinbar in die Sitzmöbel übergehen. Bei der Innenraum-gestaltung spielt der Aspekt des Sehens und Gesehenwerdens eine große Rolle. Jeder Gast wird beim Betreten des Gebäu-des gefilmt; sein Bild wird auf den ersten der fünfzehn über der Bar angebrachten LCD-Monitore übertragen, sodass der Besucher schon vor Betreten des eigentlichen Restau-rantbereichs dort sichtbar ist. Er selbst kann an der im Foyer liegenden Garderobe über einen Monitor die vorbeieilenden Passanten auf der Straße beobachten. Die Brasserie hat innerhalb kürzester Zeit an ihre früheren Glanzzeiten angeknüpft und ist in New York wieder zu einem Szenetreff geworden.

Grundriss RestaurantSchnitte Maßstab 1:250

1 Entrance2 Cloakroom3 Restaurant4 Bar5 Small dining room6 Dining recesses7 Kitchen

Plan of restaurantSections scale 1:250

1 Eingang2 Garderobe3 Speisesaal4 Bar5 kleiner Speisesaal6 Sitznischen7 Küche

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Foto: Michael Moran Photography, New York

Page 17: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

5

1

1

2

3

4

aa

bb

1 Tritt- und Setzstufe VSG aus 2≈ 8 mm ESG2 Edelstahlprofil ‰ 1003 Edelstahlwange4 Glasgeländer VSG aus 2≈ 12 mm ESG5 Bodenbelag Terrazzo 20 mm

1 lam. safety glass treads and risers: 2≈ 8 mm toughened glass2 100 mm stainless-steel channel section3 stainless-steel string4 lam. safety glass balustrade:

2≈ 12 mm toughened glass5 20 mm terrazzo flooring

A

C

∂ 2001 ¥ 2 Brasserie in New York 2

A Schnitt Treppe Maßstab 1:50C Detailschnitt Maßstab 1:10

A Section through stairs scale 1:50C Sectional detail scale 1:10

Details

As part of the interior design and fitting out of Ludwig Mies van der Rohe’s Seagram Building (1954–58), Philip Johnson created the Four Seasons restaurant and a brasserie. The latter was destroyed by fire five years ago and has now been redesigned by Diller and Scorfidio. Among the dominant spatial features of the new brasserie are the specially shaped pearwood elements and the glass staircase that links the foyer with the actual dining room. The staircase slices through the curved lining to the end wall, dramatizing the entry of visitors, as if they were coming onstage. Along the side wall of the restaurant to the left of the stairs is a series of dining recesses. On the opposite side is the bar, the rear wall of

which is designed as a room-height illuminated hollow space in which the various drinks are displayed. The construction consists of a fascia of sliding, translucent-glass doors, behind which individual bottle-holders are fixed to rear-lighted translucent panels. Situated behind the bar is a smaller separate restaurant area. The atmosphere of the brasserie is determined by the elements with which it is fitted out. Their curved forms help to relieve the sober, recti-linear quality of the space, transforming its cross-section into a kind of looping line. The inclined wall elements flow into the bentwood surfaces of the seating, and at the top, they curve up to meet the lapped soffit elements. The timber strip flooring also curves visibly

upwards at the edges to merge with the wall elements.The concept of seeing and being seen played an important role in the interior design. Every guest is filmed on entering the building, and the pictures are automatically relayed to the first of 15 LCD screens hanging over the bar. Visitors are therefore visible in the restau-rant area before they actually enter it. At the same time, a screen in the cloakroom in the foyer allows guests to observe passers-by in the street outside. Within a very short time, the brasserie has managed to establish links with its illustrious past and has become a fashionable venue in New York’s nightlife.

Page 18: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

3

9

10

8

6

5

4

3

12

7

4

6

4

1 Stahlprofil mit Stahlbetondecke verschraubt 2 Edelstahlblende 3 Stahlprofil ∑ 60/30/5 mm 4 Sperrholzplatte auf ∑-Winkeln verschraubt 5 Stahlrohr | 51/51/6,3 mm 6 Stahlprofil ‰ 65 7 Stahlprofil } 60 8 Polsterung, Vinyl 9 Edelstahlprofil, handgearbeitet10 Edelstahlfuß Ø 100 mm

B Detailschnitt Maßstab 1:10

1 steel section bolted to concrete slab 2 stainless-steel cover strip 3 60/30/5 mm steel angle 4 plywood sheet screwed to angle 5 51/51/6.3 mm steel SHS 6 65 mm steel channel 7 60 mm steel T-section 8 vinyl upholstery 9 hand-worked stainless-steel section10 Ø 100 mm stainless-steel foot

B Sectional detail scale 1:10

B

3 Brasserie in New York 2001 ¥ 2 ∂

Page 19: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1

15

14

2

3

4

5

6

78

1

9

1110

12

13

1

15

16

Detailschnitt Maßstab 1:20

1 Formteil, Sperrholz, Birnenfurnier 25 mm 2 Abdeckung in Mattglas 3 Edelstahlprofil ‰ 90 4 Edelstahlprofil aus 2≈ Flachstahl b = 13,5 mm, zum oberen Rand verjüngend auf b = 9 mm 5 Edelstahlprofil ∑ 110/10 mm, beidseitig an Primärkonstruktion geschraubt, an Eingangspodest fixiert 6 Edelstahlprofil ∑ 60/6 mm, beidseitig an Primärkonstruktion geschraubt 7 Stahlprofil ∑ 60/6 mm 8 EPDM Zwischenlage 9 Edelstahlkonsole mit Bolzen an Tragkonstruktion befestigt10 Edelstahlplatte mit Grundplatte und Tragprofil verschweißt11 Edelstahlplatte 13,5 ≈ 13,5 mm12 Bodenaufbau: Hartholzdielen 20 mm Wärmedämmung, mineralische Schüttung 60 mm Auflager 40/60 mm13 Formteil, Edelstahl14 Sperrholzplatte, Birnenfunier 25 mm, perforiert15 Beleuchtung, fluoreszierend16 Luftauslass Klimaanlage

Sectional details scale 1:20

1 25 mm pear-veneered moulded plywood element 2 frosted-glass covering 3 90 mm stainless-steel channel 4 stainless-steel support: two flats 13.5 mm

wide tapering to 9 mm at top 5 110/10 mm stainless-steel angles bolted

to primary supporting member on both sides and to entrance landing

6 60/6 mm stainless-steel angles bolted to primary supporting member on both sides

7 60/6 mm steel angle 8 neoprene intermediate layer 9 stainless-steel bracket

bolted to supporting member10 stainless-steel plate welded to base plate

and supporting member11 13.5/13.5 mm stainless-steel plate12 floor construction: 20 mm hardwood strips 60 mm mineral filling as thermal insulation 40/60 mm bearers13 stainless-steel purpose-made fixing14 25 mm perforated pear-veneered

plywood15 fluorescent lamp16 air-conditioning: linear diffuser

∂ 2001 ¥ 2 Brasserie in New York 4

Page 20: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

a b

a b

cc

1

11

2222

333 444 6

555

12

8

9

10

11

7

Kindergarten in Lustenau

Achitekten:Helmut Dietrich und Much Untertrifaller, BregenzMitarbeiter:Heike SchlauchTragwerksplanung:Ernst Mader, Bregenz

nes gläsernen Ganges durch das Gebäude und teilt es dadurch in zwei Einheiten: einen unterkellerten Kopfbau, der die Nebenräume aufnimmt, und einen einhüftigen Trakt für die Gruppenräume. Dieser ist aus vorgefertigten Hohlkastenelementen konstruiert, die die drei Einheiten nach Süden öffnen. Im Inneren zeichnen sich die Gruppenräume durch eine besonders differenzierte Raumgestaltung aus. Sie sind jeweils in zwei Bereiche geglie-dert: zum einen ist im hinteren Bereich eine Galerie eingezogen, die vor allem in der unte-ren dunkleren Zone den Kindern die Möglich-keit bietet, sich aus dem Gruppengeschehen zurückzuziehen oder in kleineren Einheiten miteinander zu spielen, ohne die Blickbezie-hung zu den anderen Kindern zu verlieren. Zum anderen gibt es einen Gruppenbereich

GrundrissSchnitteMaßstab 1:400

1 Eingang 2 WC 3 Garderobe 4 Gruppenraum 5 Galeriebereich 6 Ruheraum 7 Gang 8 Küche 9 Ausweichraum10 Büro 11 Luftrau m12 Pergola

aa bb

cc

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Die Anforderungen an das Raumprogramm für Kindergärten in Vorarlberg sind in den je-weiligen Kommunen unterschiedlich. Zum Standard gehören jedoch neben Bewegungs- und Kreativräumen flexibel nutzbare Grup-penräume und die Einhaltung der Richtlinien für minimale Raumgrößen. Gleichzeitig muss die Architektur den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden und auf die außenräumliche Situation reagieren, sodass eine komplexe Aufgabe entsteht. Eine der Stärken des Kindergartens Lustenau in der kleinen Marktgemeinde im Vorarlberger Rheintal ist die räumliche Einbindung eines alten Fußweges in das Gebäude. So bleiben die ursprünglichen Wegebeziehungen erhal-ten, und der Bau wird von zwei Seiten zu-gänglich gemacht. Der Weg läuft in Form ei-

mit der vollen Raumhöhe von ca. 4,20 m, der sich sehr gut für Spiele und Aktivitäten in größerem Rahmen eignet. Möbel, Wände und Decken sind in einem einheitlich warmen Holzton gehalten, der entweder durch ein helles Birkenfurnier oder eine Sperrholzver-kleidung entsteht. Von jeder Stelle dieser Räume haben die Kinder freie Sicht nach draußen auf den Garten. Ein langes Vordach, das alle Gebäudeteile überspannt, bildet im Außenraum eine Zwischenzone mit wind- und wettergeschützten Nischen. Sie sind eindeu-tig jeweils einem der Gruppenräume zuge-ordnet, während der Garten als gemeinsa-mes Spielfeld alle Kinder wieder miteinander vereint.

Foto: Ignacio Martinez, Hard/A

PlanSectionsscale 1:400

1 Entrance 2 WCs 3 Cloakroom 4 Group room 5 Gallery 6 Rest room 7 Corridor 8 Kitchen 9 Spare room10 Office11 Void12 Covered area

Page 21: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1

2

3

4

6

5

1 Schalung Oregon Pinie 22 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Mineralwolle 50 mm OSB Platte 18 mm Pfosten Brettschichtholz | 120 mm Mineralwolle 60 mm OSB Platte 18 mm Mineralwolle 50 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Birkensperrholz 12 mm2 Filzbehang 3 mm mit Edelstahlstange Ø 25 mm3 Linoleum 3,5 mm4 beschieferte Bitumenbahn dreilagig 15 mm Schaumglas 160 mm Notdach Bitumenbahn

Brettschichtholzdielen 120 mm Dampfsperre Schafwollmatten 50 mm Vlies 3 mm Birkensperrholz gelocht 12 mm5 Spanplatte 22 mm Birkenfurnier beidseitig 4 mm Kanten: Massivanleimer Birke6 Riemenboden Oregon Pinie 22 mm Dampfsperre Polsterholz 80 ≈ 50 mm mit Wärmedämmung 80 mm Mineralwolle 30 mm Bitumenpappe 3 mm Stahlbetonplatte 250 mm Wärmedämmung 80 mm Sauberkeitsschicht 60 mm

SchnittMaßstab 1:20

∂ 2001 ¥ 2 Kindergarten in Lustenau 2

Details

Page 22: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

8

7

6

5

2

One of the striking features of this kindergarten is the spatial integration of an old footpath into the building. This enabled the historic pattern of routes to be retained and also provided access to the complex from two sides. The old path, in the form of a glazed passageway, leads through the building, dividing it into two parts: a compact structure at one end, in which the ancillary spaces are accommodated; and an elongated tract containing the main kindergar-ten facilities and group rooms, all of which are oriented to the south. This tract is constructed of prefabricated box-section elements. The three units that form the group rooms open on to the garden. Internally, these spaces are articulated into two realms. In the lower-height areas with galleries, the children can withdraw from general activities or occupy themselves in smaller groups, while still remaining in visual contact with the others. The main areas, roughly 4.20 m high, are suited to playing and other activities that require more space. The walls, ceilings and furnishings are in homo-geneous, warm wood tones, with areas of pale birch veneer and plywood cladding. From all points in these spaces, the children enjoy a clear view of the garden outside. A canopy roof drawn over the entire length of the main tract forms an intermediate zone between indoors and outdoors, with sheltered recesses clearly related to each of the group rooms. In contrast, the garden provides a common play area that unites the activities of all the children.

Detailschnitte Maßstab 1:5

3 Kindergarten in Lustenau 2001 ¥ 2 ∂

1 22 mm Oregon pine boarding 12.5 mm plasterboard 50 mm mineral-wool insulation 18 mm oriented strand board 120/120 mm laminated timber

posts 60 mm mineral-wool insulation 18 mm oriented strand board 50 mm mineral-wool insulation 12.5 mm plasterboard 12 mm birch plywood2 3 mm felt hangings, with

Ø 25 mm stainless-steel rod insert

3 3.5 mm linoleum4 15 mm three-layer bituminous

roofing felt; surface with slate chippings

160 mm foamed-glass insulation

bituminous sealing layer 120 mm laminated timber

boarding vapour barrier 50 mm sheepswool matting 3 mm fleece underlayer 12 mm perforated birch plywood5 22 mm chipboard with 4 mm birch

veneer on both faces; edges with solid birch nosings

6 22 mm Oregon pine floor boarding vapour barrier 80 mm thermal insulation between

80/50 mm battens 30 mm mineral-wool insulation 3 mm bituminous sealing layer 250 mm reinforced concrete slab 80 mm thermal insulation 60 mm blinding

Sectionscale 1:20

Sectional details scale 1:5

Page 23: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

2

4

5

6

7

8

22

4

5

6

7

8

2

1

2 3

a

a b

b HorizontalschnittVertikalschnitt SchrankVertikalschnitt WaschnischeMaßstab 1:20

1 Spanplatte melaminharz- beschichtet 19 mm Kante Massivanleimer Birke Gipskartonplatten 2≈ 12,5 mm Metallständer mit Mineralwolle 120 mm Gipskartonplatten 2≈ 12,5 mm2 Spanplatte Birke furniert 19 mm Kanten Sperrholzanleimer3 Spanplatte Birke furniert 40 mm Kanten Massivanleimer Birke4 Birkensperrholz 16 mm 5 Sockelquerstreben Tischlerplatte 22 mm mit Überstromöffnungen6 Sockelblende Spanplatte melaminharzbeschichtet 19 mm mit Lüftungsöffnung 7 Spanplatte 36 mm melaminharzbeschichtet Kanten Massivanleimer Birke8 Spanplatte Birke furniert 19 mm mit Griffleiste Birke massiv

∂ 2001 ¥ 2 Kindergarten in Lustenau 4

Horizontal sectionVertical section through cupboardVertical section through washing recessscale 1:20

1 19 mm chipboard with melamin-resin coating and solid birch nosings to edges

2≈ 12.5 mm plasterboard 120 mm mineral-wool insulation

between 120 mm metal studs 2≈ 12.5 mm plasterboard2 19 mm birch-veneered chipboard

with plywood nosings to edges3 40 mm birch-veneered chipboard

with solid birch surround4 16 mm birch plywood5 22 mm blockboard cross-bracing

with openings for ventilation runs6 plinth fascia: 19 mm chipboard

with melamin-resin coating and ventilation slit

7 36 mm chipboard with melamin-resin coating and solid birch nosings to edges

8 19 mm birch-veneered chipboard with solid birch strip hand grip to top edge

Page 24: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

2

2

1

43 75

6

6

aaaa

Loft in New York

Architekten:LOT/ EKarchitecture, New York Ada Toll, Guiseppe LignanoTragwerksplanung: Katz Cader, New York

Eine ehemalige Parkgarage im West Village, New York City, beherbergt heute diesen un-konventionellen Wohnraum. Typisch für die Umnutzung von Großraumetagen ist der freie Grundriss der Lofts, der dem Bewohner die größtmögliche Freiheit bei der Nutzung und Gliederung des Raumes lässt.Ziel des Architektenteams LOT/EK ist es, die-sen freien Grundriss zu erhalten und dennoch eine Abschirmung der privaten Zonen – der Bäder und Schlafbereiche – zu erreichen.Mit dem ausrangierten Tankaufbau eines Trucks fand sich eine ebenso praktische wie objekthafte Lösung. Mit Hilfe eines Krans gelangte der in zwei zylindrische Teile zerschnittene Tank in das Apartment. Eine der Hälften ist vertikal, in voller Höhe in die Etage eingepasst. In ihr befinden sich zwei übereinander liegen-de Sanitärräume, deren Zugänge aus der Aluminiumhülle herausgeschnitten sind. Sämtliche Leitungen und Rohre des Sanitär-bereichs bleiben an der Außenseite des Behälters sichtbar. Die zweite Hälfte des Tanks spannt sich horizontal, gleich einer Brücke, über den Wohnbereich. Sie birgt zwei Schlafkammern, die über die Metall-stege des Mezzanin zugänglich sind. Den Einstieg in den futuristisch anmutenden Schlaftank bieten Flügeltüren, die entlang der horizontalen Schweißnähte des Behälters

ausgeschnitten sind. An der Innenseite der gewölbten Türen stabilisieren angeschweißte Stege deren Form. Durch die beidseitige An-ordnung der Flügeltüren ist für eine ausrei-chende Belüftung und Belichtung der Kam-mern gesorgt. Die Matratzen liegen auf einfachen Sperrholz-platten auf, wobei der Hohlraum unter dem Matratzenlager durch Klappen als Stauraum nutzbar ist. Die vertikale Trennwand zwischen den beiden Schlafkammern ist mit ihrer runden Öffnung ein vorgefertigter Bestandteil des Tanks und diente ursprünglich zur Stabili-sierung der flüssigen Ladung beim Transport. Auch die Zwischendecke des Sanitärtanks ist eine solche bereits bestehende Trennwand.Der Gedanke, industriellen Gegenständen eine neue Nutzung zu verleihen, ist für die Architekten weniger eine Frage des Recyc-lings, sondern vielmehr der Objekt- und In-stallationskunst, der sie durch ihre bisherigen künstlerischen Arbeiten ebenso nahe stehen wie der Architektur.Bei der Zusammenführung von Kunst und Architektur ist ihnen vor allem die Nutzung der recycelten Objekte wichtig. Die Elemente dienen dabei als »Rohmaterial«, das durch seine Bearbeitung eine neue Bedeutung und Funktion erhält. Wie der ausrangierte Tank werden sie damit zu einem festen Bestandteil der Architektur.

Schnitt • Grundriss Mezzanin Maßstab 1:200Section • Mezzanine plan scale 1:200

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Foto: Paul Warchol, New York

This unconventional dwelling is housed in a former parking block in West Village. The conversion retains the open-plan loft character of the space, at the same time providing well-screened zones for the bathrooms and bed-rooms. For this purpose, the cylindrical alu-minium container of a tanker vehicle was di-vided into two parts and incorporated in the dwelling, with access openings cut in the sides. One half is installed vertically and ac-commodates two sanitary spaces set on top of each other. All pipe runs were left exposed on the outside. The other half of the tank is spanned like a bridge across the living area and contains two sleeping cabins, which are accessible via top-hinged flaps from the metal walkways at mezzanine level. Adequate ventila-tion and illumination of the cabins is ensured by providing openings on both sides. The partition between these two chambers and the floor between the sanitary spaces are formed by existing divisions that served to stabilize the liquid contents of the tank during transport. Here, the concept of reusing existing industrial objects is not an attempt at recycling; it is re-lated to the art of ready-mades and installa-tions. The existing objects are raw materials that assume a new significance through the processing they undergo. With changed prac-tical functions, they become an integral part of the architectural space.

Page 25: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1

b

b4

5

2

3

8

7

7

7

8

6

2

c

c

1

b

b4

5

2

3

8

7

7

7

8

6

2

c

c

bb cc

4

5

a a

1

2

3

4

4

4

5

a a

1

2

3

4

4

aa

SanitärtankGrundriss Mezzanin Grundriss WohnebeneVertikalschnitt Maßstab 1:50

1 Badewanne Aluminium 2 Handtuchhalter3 Schrank4 Ablage Flachstahl 5 Teilung der Kammern

(Bestand)

1 Aluminiumtank2 Hydraulikarm3 Sperrholzplatte 4 Flachstahlformstück5 Flachstahlband,

angeschweißt6 Metallsteg

1 Luftraum Wohnbereich2 Schlafkammer3 Metallstege 4 Bad5 Luftraum Kochbereich6 Einbauschrank7 Lounge

7 Auflager und Fußpunkt Stützkonstruktion: Stahl-profil ÅPE 220 an Auf-lagerpunkten Ausstei-fungsplatte d = 18,5 mm

8 Stahlrohrstützen, Hohl-profil Ø 76,2 mm

Schlafkammer Längsschnitt • Querschnitt Maßstab 1:50Sleeping cabins: sections scale 1:50

1 Living area2 Sleeping cabin3 Metal walkway4 Bathroom5 Void over kitchen6 Fitted cupboard7 Lounge

1 aluminium tank2 hydraulic arm3 plywood sheet4 steel flat member5 steel flat strap welded on6 metal walkway7 cross-bearers to

supporting structure, built into wall: steel Å-beams 220 mm deep with stiff-ening plates between flanges at bearing points

8 Ø 76.2 mm tubular-steel columns

∂ 2001 ¥ 2 Loft in New York 2

Details

Sanitary cell in tankPlan at mezzanine levelPlan at living levelVertical sectionscale 1:50

1 aluminium bath 2 towel rail3 cupboard4 steel-plate shelf5 existing division between

tank chambers

Page 26: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

a

a

b

b

a

a

b

b

a

a

b

b

In den 90er-Jahren wurde der innerstädtische Firmenstandort der Wiener »Alpenmilchzent-rale« aufgelöst und junge Medienunterneh-men begannen, die weitläufigen Räumlichkei-ten des Industriebaus für sich zu entdecken.Übrig blieb auf dem Dach des ehemaligen Molkereibetriebes ein 18 m2 kleiner Raum. Ursprünglich für einen Wassertank gebaut, sollte er nun zu Wohnzwecken umgestaltet werden. Ein Erweiterungsbau wäre wegen der zu geringen Dimensionierung der Dach-konstruktion nur um den Preis einer aufwändi-gen Deckenverstärkung möglich gewesen. Stattdessen versuchten die Architekten, die vorhandene Fläche maximal auszunutzen und trotzdem ein großzügig wirkendes Ambi-ente zu schaffen.Zuerst entfernte man den Wasserbehälter. Die Abschrägung des Auflagers ist noch sichtbar. Sie ist dort, wo die notwendige Kopfhöhe des Treppenraumes nicht mehr beeinträchtigt wird, zur Außenwand weiter geführt, um eine zusätzliche Belichtung von Westen zu ermöglichen. Dann ersetzte man einen Teil der zur Dachterrasse liegenden Außenwand durch eine raumhohe zweiflüge-lige Glastüre, die den Blick über die Dächer von Wien frei gibt. Der neue Boden aus glas-faserverstärktem, versiegelten Beton läuft oh-ne Schwelle nach außen durch und wird dort zum Terrassenbelag, sodass der Wohnraum eine optische Erweiterung erfährt.Auf der Schräge ist eine »Küchenskulptur« aus verschweißtem, verzinkten Stahlblech montiert, in die Kochplatte und Abfalleimer in-tegriert sind. Darüber befindet sich der von der Decke abgehängte Kühlschrank. Auf ein Minimum reduziert ist auch die Dusche: Eine Edelstahlwanne wurde in den Boden eingelassen, die Armaturen sind einfach an die Wand montiert. Geduscht wird frei im Zimmer. Einen besonderen Gag stellt die drehbare Stahltrommel dar, die in die Wand zwischen Wohnraum und Toilette eingebaut ist. In ihr befindet sich das TV-Gerät, von beiden Seiten benutzbar.Die effektivste Idee allerdings, um auf kleins-tem Raum große Wirkung zu erzielen, ist, Tisch, Bett und Schrank nur bei Bedarf sicht-bar werden zu lassen. Andernfalls verschwin-den sie durch Öffnungen in der Außenwand in leichten, gedämmten Anbauten.

Grundriss, Schnitte aa, bbMaßstab 1:200

PlanSections aa, bbscale 1:200

Penthouse in Wien

Penthouse in Vienna

Architekten:pool Architektur Zt Gmbh, WienChristoph Lammerhuber, Axel Linemayr,Florian Wallnöfer, Evelyn Wurster

bb

aa

∂ 2001 ¥ 2 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 1

Foto: Hertha Hurnhaus, Berlin

Page 27: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1

2 3

4

5

1 Dach-/ Wandaufbau: Bitumenbahn Schalung 20 mm Dämmung Mineralwolle Dach 100 mm / Wand 60 mm Dampfsperre MDF-Platte 20 mm2 Bettkonstruktion, fahrbar aus MDF-Platten3 Tischgestell aus Stahlprofil | 40/40/2 mm mit Platte aus Stahlblech

gekantet, 3 mm

4 Bodenaufbau: Heizestrich glasfaserverstärkt, versiegelt, 60 mm Trennfolie Trittschalldämmung 30 mm Stahlbetondecke (Bestand)5 Stahlblech verschweißt, geschliffen, verzinkt, 3 mm6 Aussparung für Abfallbehälter7 Kochfeld

B

A

1 roof / wall construction: bituminous sealing layer 20 mm boarding mineral-wool insulation:

roof = 100 mm; wall = 60 mm vapour barrier 20 mm medium-density fibreboard2 pull-out bed: medium-density

fibreboard construction3 table: 40/40/2 mm steel SHSs

with 3 mm sheet-steel top4 floor construction: 60 mm fibre-reinforced screed

over underfloor heating, with sealed surface

separating layer 30 mm impact-sound insulation existing reinforced concrete slab5 3 mm welded sheet steel,

ground smooth and galvanized

6 opening for waste bin7 cooking hob

2 Penthouse in Wien 2001 ¥ 2 ∂

In the 1990s, a Viennese dairy firm vacated its inner-city location, and young media enter-prises began to discover the spacious premises in this industrial building. In the end, all that remained unoccupied was a small space on the roof, built originally to house a water storage tank. Plans were made to convert this 18 m2 room into a dwelling. An extension would have been feasible only by strengthening the flat roof at a considerable cost. The archi-tects therefore sought to exploit the existing area to the full and to create the feeling of a spacious ambience.The first step was the removal of the water tank. The sloping support on which it was seated is still visible. In the area where there is

no problem in providing the minimum head-room required for the staircase, this bearing surface was extended up to the outer wall, where a window allows additional daylight to enter from the west. Part of the external wall supporting the roof was then replaced with large, room-height, glass double doors that afford a view out over the roofs of the city. The new floor, in glass-fibre-reinforced concrete with a sealed surface, is continued externally without a threshold to form an outdoor paved terrace and a visual extension of the living area. Mounted on the sloping surface at the rear of the flat is a “kitchen sculpture” in welded sheet steel. Integrated into this are a hob and waste bin. The refrigerator is suspended from the

ceiling above. The shower, too, is reduced to a minimum. It consists of a stainless-steel tray sunk in the floor, with the fittings simply at-tached to the wall. In other words, one showers in a small spatial recess that forms an extension of the main space. The revolving steel drum built into the wall between the living room and the toilet is a playful device: it houses the tele-vision, which can be turned and viewed from either side. The most striking idea for achieving a maximum effect with a minimum of space, though, was to have the table, bed and cup-board in the room only when needed. At other times, they disappear through openings in the outer wall into lightweight, insulated extension structures.

6 7 5

A VertikalschnittB Arbeitsfläche Küche Aufsicht Maßstab 1:50

A Vertical sectionB Kitchen worktop Top view scale 1:50

Details

Page 28: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

12

3

4

56

7

8

9

11

13

13

12

12

66

6

10

1010

10

11

11

11

aa

bb

12

3

4

56

7

8

9

11

13

13

12

12

66

6

10

1010

10

11

11

11

aa

bb

12

3

4

56

7

8

9

11

13

13

12

12

66

6

10

1010

10

11

11

11

aa

bb

12

3

4

56

7

8

9

11

13

13

12

12

66

6

10

1010

10

11

11

11

aa

bb

Foto: Duccio Malagambe, Barcelona

SchnitteGrundrisseMaßstab 1:400

1 Eingang 2 Garage 3 Foyer 4 Waschraum 5 Haushaltsraum 6 Bad / WC / Ankleide 7 Küche 8 Esszimmer 9 Wohnzimmer10 Schlafzimmer11 Terrasse12 Luftraum13 Oberlicht

SectionsFloor plansscale 1:400

1 Entrance 2 Garage 3 Foyer 4 Laundry room 5 Utilities room 6 Bathroom / WC /

Dressing room 7 Kitchen 8 Dining room 9 Living room10 Bedroom11 Terrace/Balcony12 Void13 Roof light

Wohnhaus in Vila Nova de Famalicão

House in Vila Nova de Famalicão

Architekt:Alvaro Siza VieiraMitarbeiter:Luisa Penha und João Pedro XavierProjektingenieur:GOP

Zu der Bauaufgabe gehörte außer dem Neu-bau der Villa, die auf den steinernen Funda-menten eines nicht realisierten Vorgänger-baus steht, die Sanierung eines kleineren Wohnhauses für den Hausmeister sowie die landschaftliche Gestaltung des Anwesens. Um die Villa zu betreten, muss der Besucher erst das 20 000 m2 große Grundstück am Südhang des Monte St. Catarina nördlich der portugiesischen Industriestadt Famalicão durchqueren. Vorbei an den Natursteinmau-ern des terrassierten Geländes mit seinem alten Baumbestand aus Eichen und Pinien gelangt er schließlich zum Swimmingpool. Von dort führt ein schmaler Weg an der Nord-seite des Hauses zum Eingang, der unauf-fällig in den flachen Trakt der Nebenräume eingefügt ist. Im Inneren öffnet sich der Raum fast unmittelbar in das zweigeschossige lichtdurchflutete Eingangsfoyer. Die hier ansetzende Rampe führt schließlich in eine fließende Raumfolge von Ess-, Wohn- und Aufenthaltsbereichen mit Aus- und Durch-blicken in die umgebende Landschaft. Der Blick des Besuchers wird unwillkürlich hinauf gezogen, da Oberlichter das Licht entlang den weiß verputzten Wänden bis ins Erdge-schoss lenken. Die Böden in diesen Räumen sind einheitlich aus Eichenholz und gehen optisch in die Wandverkleidungen und die eingebauten Möbel aus dem gleichen Mate-rial über. In der Küche und den Bädern sind Böden und Wände mit sandfarbenem Marmor verkleidet und kontrastieren mit den hölzer-nen Fensterrahmen und Möbeln.

The brief required the construction of a new villa on the foundations of an unbuilt structure; the refurbishment of a smaller house; and the landscaping of the extensive grounds. A narrow path along the north face of the building leads to the entrance in an unobtrusive single-storey tract that houses the ancillary rooms. The space unfolds into a two-storey entrance foyer filled with light. From here, a ramp leads down to a flowing sequence of living spaces with views of the surrounding landscape. Roof lights allow natural light to penetrate to the ground floor. In the living rooms, the flooring, door lin-ings and inbuilt furniture are in oak. In the kitch-en and bathrooms, the floors and walls are clad with sand-coloured marble.

aa

bb

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Page 29: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

2

334

5

1

Lageplan Maßstab 1:1000Site plan scale 1:1000

∂ 2001 ¥ 2 Wohnhaus in Vila Nova de Famalicão 2

HorizontalschnitteMaßstab 1:50

1 Dämmputz 70 mm Stahlbeton 150 mm Kerndämmung 40 mm Mauerwerk 115 mm Putz 15 mm2 Lioz-Marmor 25 mm Mauerwerk 115 mm Putz 15 mm3 Laibung Eiche 35 mm4 Putz 15 mm Mauerwerk 200 mm5 Lioz-Marmor 25 mm Mauerwerk 115 mm

6 Abdeckung Eiche 30 mm7 Bank Eiche 35 mm8 Galerieboden: Dielen Eiche 25 mm Unterkonstruktion 40 mm Estrich 80 mm Trennlage Stahlbeton 250 mm Putz 15 mm9 Putz beidseitig 15 mm Mauerwerk 115 mm

Horizontal sectionsscale 1:50

1 70 mm insulating rendering

150 mm reinf. conc. 40 mm core insulation 115 mm brickwork 15 mm plaster2 25 mm Lioz marble 115 mm brickwork 15 mm plaster3 35 mm oak surround4 15 mm plaster 200 mm brickwork5 25 mm Lioz marble

115 mm brickwork

6 30 mm oak top to parapet wall

7 35 mm oak bench8 gallery floor

construction: 25 mm oak boarding 40 mm battens 80 mm screed separating layer 250 mm reinf. concrete 15 mm plaster9 15 mm plaster 115 mm brickwork 15 mm plaster

Page 30: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

9 6

7 8

3

1

3 Wohnhaus in Vila Nova de Famalicão 2001 ¥ 2 ∂

Details

Page 31: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

Herz-Jesu-Kirche in München

Church of the Sacred Heart in Munich

Architekten:Allmann Sattler Wappner, MünchenMarkus Allmann, Amandus Sattler, Ludwig WappnerMitarbeiter:Karin Hengher, Susanne Rath, Annette Gall, Michael FrankTragwerksplaner:Ingenieursgesellschaft Hagl, München

Im Gegensatz zu den multifunktionalen Ge-meindezentren, wie sie in den letzten Jahr-zehnten zahlreich in den Neubaugebieten entstanden sind, ist ein innerstädtischer Kir-chenneubau zur Seltenheit geworden. Inmit-ten des alten Stadtviertels München-Neuhau-sen ergab sich für ein solches Bauvorhaben die Gelegenheit, nachdem 1995 ein offener Wettbewerb ausgelobt wurde, um Ersatz für die 1994 von einem Feuer völlig zerstörte Herz-Jesu-Kirche zu schaffen. Die dazugehö-rigen Gemeinderäume sind in unmittelbarer Nachbarschaft erhalten geblieben, mussten allerdings grundlegend saniert werden. Der Kirchenraum entspricht im Grundriss einer klassischen Wegkirche. Ungewöhnlich präsentiert sich dagegen der Baukörper selbst.

Sehr konsequent wurde hier ein Raum-im-Raum-Konzept umgesetzt. Ein transluzenter Glaskubus beherbergt einen hölzernen Schrein, den eigentlichen Gottesdienstraum. Die beiden überdimensionalen Kirchentore an der Stirnseite zum Vorplatz vermitteln so-gar den Eindruck, dass man diesen erst nachträglich in die Glashülle eingeschoben hätte. Normalerweise betritt man jedoch die Kirche durch zwei kleine Schlupftüren in dem großen Portal. Von dem Vorraum führt der Weg, flankiert von Beichtstuhl und Krippe, un-ter der schweren Sichtbeton-Empore hin-durch. Eindrucksvoll öffnet sich dann das lichtdurchflutete Kirchenschiff. Mehr als 2000 senkrecht stehende Holzlamellen des inneren Raumabschlusses sind in ihren Holzrahmen

so ausgerichtet, dass die Helligkeit in Rich-tung des Altars kontinuierlich zunimmt. Ge-genläufig dazu verhält sich der Grad der Transparenz der Fassade. Den Altarbereich vor äußeren Einblicken schützend, ist sie hier gänzlich opak, während sie im Vorraum aus Klarglas besteht. Neben der großen Bedeu-tung des Lichts, das den Raum im Tagesver-lauf immer wieder neu in Szene setzt, ist auch die Kunst zu einem wesentlichen Bestandteil der Architektur geworden. Die gesamte Altar-wand nimmt ein golden schimmernder, raum-hoher Vorhang ein (Künstler: S. u. B. Lutzen-berger). In dessen Metallgewebe aus Tom-bak, einer Legierung aus Messing und Kup-fer, ist das Motiv eines großen Kreuzes einge-webt. Der schmale Zwischenraum zwischen

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 2 ∂

Foto: Florian Holzherr, München

Page 32: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

Site plan scale 1:2000Plan • Section aa scale 1:500

1 Nativity scene (life of Christ)2 Adoration of the Virgin Mary3 Adoration of the five wounds4 Confessional5 Baptismal font6 Altar7 Tabernacle8 Sacristy

8

1

2

3

4

5 6

7

3

3

3a

a

b

b

3 3aa

Lageplan Maßstab 1:2000Grundriss • Schnitt aa Maßstab 1:500

1 Krippe2 Marienverehrung3 Verehrung der fünf Wunden4 Beichtstuhl5 Taufstein6 Altar7 Tabernakel8 Sakristei

In 1994, the church previously occupying this inner-city site was destroyed by fire. The new church consists of a volume set within another volume: a translucent glass cube envelops a timber shrine, which houses the main liturgical space. Access to the church from the forecourt is via two small wicket doors within the huge entrance portal. From the vestibule, the route leads beneath a massive concrete organ loft into the main space, which is filled with light. The inner spatial enclosure consists of a timber-framed screen containing more than 2,000 vertical wood louvres, arranged in such a way that the light increases in intensity towards the altar. In contrast, the outer facade is in clear glass at the vestibule end, but completely opaque at the altar end, thus shield-

ing this area from external view. Another im-portant feature of the design is the programme of art. The entire altar wall is taken up by a shimmering, golden, metal-fabric curtain, into which the form of a cross is woven (artists: S. and B. Lutzenberger). The narrow space between the outer facade and the louvred wall is a way of the Cross, the various Stations of which are formed by black-and-white photos of the Via Dolorosa in Jerusalem (artist: M. Wähner). Sunk into the floor of the nave are five chambers containing abstract depictions of the five wounds in Christ’s body (artists: M. Weiss and M. de Mattia). The 436 glass panels in the main portal bear images of nails arranged to form an inscription of Christ’s Passion from the St John’s Gospel (artist: A. Beleschenko).

Fassade und Holzlamellenwand ist in Form eines kompletten Umgangs als Kreuzweg ausgeführt. Für die einzelnen Kreuzwegstatio-nen sind aktuelle Schwarzweißfotografien der Via Dolorosa in Jerusalem in kleinen Leucht-kästen aufgestellt worden (Künstler: M. Wäh-ner). Fünf Kammern sind in den Fußboden des Kirchenschiffs eingelassen, durch deren kleine verglaste Öffnungen man die hell er-leuchteten abstrakten Darstellungen der fünf Wunden Jesu sehen kann (Künstler: M. Weiss und M. de Mattia). Die 436 Glasschei-ben der beiden Hauptportale sind mit einer Vielzahl von Feldern mit Nagelmotiven gestal-tet worden, die einer Keilschrift ähnlich, den Text der Johannespassion wiedergeben (Künstler: A. Beleschenko).

∂ 2001 ¥ 2 Herz-Jesu-Kirche in München 2

Page 33: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

Section bbscale 1:500

Section through facadescale 1:50

1 double roof glazing with rebated edge 2 aluminium top-hung air/smoke-extract flap 3 facade suspension, adjustable in height 4 420/500/20 mm welded steel box-section edge beam with integrated lamps 5 50/70/5 mm steel RHS suspension member 6 36/300 mm glass bracing fin 7 120/240 mm solid maple frame 8 maple-veneered wood louvres, dowelled to frame 9 double column:

2≈ 170/420/60 mm welded steel RHSs10 Ø 38/8 mm tubular steel distance piece 11 connecting plates between double RHS columns12 80 mm sandstone slab paving on

50 mm bed of chippings13 covering to air-intake duct: 60 mm sandstone slab with ventilation slits 40 mm metal grating steel Å-section bracket 100 mm deep14 steel bracket support for glass fins15 aluminium air-inlet flap16 convector heater17 floor construction: 40 mm calcareous sandstone paving 30 mm bed of mortar 85 mm steel-fibre-reinforced screed to

underfloor heating on polythene separating layer 120 mm rigid-foam polystyrene insulation bituminous sealing layer 300 mm reinforced concrete floor slab18 240/50 mm solid maple sill

3

4

2

5

6

9

10

171312

15 16

18

11

14

7

8

1

Fassadenschnitt Maßstab 1:50

1 Dachverglasung Stufenisolierglas 2 Klappflügel Abluft / Entrauchung Aluminium 3 Fassadenaufhängung höhenjustierbar 4 Randträger Stahlrohr ¡ 420/500/20 mm geschweißt mit integrierten Leuchten 5 Hängeprofil Stahlrohr ¡ 50/70/5 mm 6 aussteifendes Glasschwert 36/300 mm 7 Holzrahmen 120/240 mm Ahorn massiv 8 Holzlamellen Ahorn furniert mit Rahmen verdübelt 9 Doppelstützen 2≈ Stahlprofil ¡ 170/420/60 mm geschweißt 10 Abstandhalter Lamellenwand Stahlrohr Ø 38/8 mm11 Bindebleche zwischen Stahldoppelstützen12 Sandsteinplatte 80 mm auf Splittbett 50 mm13 Abdeckung Zuluftschacht: Sandsteinplatte 60 mm mit Lüftungsschlitzen Gitterrost 40 mm Stahlkonsole HEA 10014 Stahlkonsole als Auflager für Glasschwerter15 Klappflügel Zuluft Aluminium16 Konvektor17 Fußbodenaufbau: Natursteinplatten Kalksandstein 40 mm Mörtelbett 30 mm Heizestrich armiert mit Stahlfasern 85 mm Trennlage PE-Folie Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum 120 mm Bitumenschweißbahn Stahlbetonbodenplatte 300 mm18 Schwellholz Ahorn massiv 240/50 mm

Schnitt bb Maßstab 1:500

3 Herz-Jesu-Kirche in München 2001 ¥ 2 ∂

Details

Page 34: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1 100/240 mm solid maple frame2 160 mm steel channel section3 solid tombac Cross4 solid tombac apostle lamp5 Ø 12 mm steel dowel with wood plug6 150/160/40 mm steel blocks welded in7 160/160/10 mm steel SHS8 Ø 82.5/6.3 mm steel tube 9 Ø 150 mm core drilling grouted with

epoxy-resin mortar

Elevation • sections: wood-louvre screenscale 1:10

2

3

4

3

5

7

8

9

15

4

6

1

c c

d

d

e

cc

eedd

1 Holzrahmen Ahorn massiv 10/24 cm2 Stahlprofil ‰ 160 mm3 Kreuz Tombak massiv4 Apostelleuchter Tombak massiv5 Stabdübel 12 mm mit Furnierstreifen abgedeckt6 Stahlklötze eingeschweißt 150/160/40 mm 7 Stahlrohr | 160/10 mm8 Stahlrohr Ø 82,5/6,3 mm9 Kernbohrung Ø 150 mm mit Epoxydharzmörtel verfüllt

Ansicht • Schnitte Holzlamellenwand Maßstab 1:10

4 Herz-Jesu-Kirche in München 2001 ¥ 2 ∂

Page 35: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

Sectional details • Elevations:lectern, tabernacle, altarscale 1:20

9

117 8

8

10

7

12

13

9

117 8

8

10

7

12

13

127 4

3

5

7 6

Detailschnitte • AnsichtenAmbo, Tabernakel, AltarMaßstab 1:20

5 Herz-Jesu-Kirche in München 2001 ¥ 2 ∂

Page 36: 2001-2 AMENAGEMENT INTERIEUR

1 recess for books 2 25/50/2.6 mm steel RHS 3 wood bearer screwed to steel RHS 4 40/70/2.6 mm steel RHS frame 5 20 mm maple-veneered composite wood board 6 Ø 38 mm steel tube in 40 mm boring 7 calcareous sandstone solid block step 8 monolithic calcareous sandstone altar 9 100/8 mm flat tombac jointing strip10 150 mm reinforced concrete base slab11 200 mm lean-concrete podium

12 50 mm bed of mortar13 floor construction: 40 mm calcareous sandstone paving 30 mm bed of mortar 85 mm steel-fibre-reinforced

screed to underfloor heating polythene separating layer 120 mm rigid-foam polystyrene insulation bituminous sealing layer 300 mm reinforced concrete floor slab14 Ø 5 mm tombac rods

(110/110/110 mm grid)15 20 mm alabaster slab tabernacle, mitre-cut and jointed with adhesive

Sectional details • Elevations:lectern, tabernacle, altarscale 1:20

15

14

15

14

1 Öffnung Buchablage 2 Bügel Stahlrohr ¡ 25/50/2,6 mm 3 Holzeinlage mit Stahlrohr verschraubt 4 Rahmen Stahlrohr ¡ 40/70/2,6 mm 5 Holzwerkstoff Ahorn furniert 20 mm 6 Stahlrohr Ø 38 mm in 40 mm Bohrung 7 Blockstufe Kalksandstein 8 Altarblock Kalksandstein monolithisch 9 Fuge Flachprofil Tombak ¡ 100/8 mm10 Stahlbetonunterbau 150 mm11 Magerbetonsockel 200 mm

12 Mörtelbett 50 mm13 Fußbodenaufbau: Natursteinplatten Kalksandstein 40 mm Mörtelbett 30 mm Heizestrich armiert mit Stahlfasern 85 mm Trennlage PE Folie Wärmedämmung Polystyrol- Hartschaum 120 mm Bitumenschweißbahn Stahlbetonbodenplatte 300 mm14 Gespinst aus Tombakstäben Ø 5 mm Raster 110/110/110 mm15 Tabernakel Alabaster 20 mm Natursteinplatten auf Gehrung geschnitten und verklebt

∂ 2001 ¥ 2 Herz-Jesu-Kirche in München 6

Detailschnitte • AnsichtenAmbo, Tabernakel, AltarMaßstab 1:20