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RWE Power Die Bürger des rheinischen Braunkohlenreviers haben kein höheres Strahlenrisiko als andere Menschen. 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT.

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RWE Power

Die Bürger des rheinischen Braunkohlenreviers haben kein höheres Strahlenrisiko als andere Menschen.

7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT.

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2 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

INHALT

RWE Power AG

Essen/Köln

www.rwe.com

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3 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Große Mengen Abraum werden umgelagert: Absetzer im Tagebau.

1. WAS HAT DAS THEMA RADIOAKTIVITÄT MIT DER BRAUNKOHLE ZU TUN?

In den Braunkohlentagebauen werden große Mengen Abraum, also Kies, Sand

und Ton, umgelagert. Im Abraum sind in Spuren die radioaktiven Elemente Uran

und Thorium enthalten. Dies hat zu Befürchtungen geführt, dass diese Elemente

entweichen und zu einer Erhöhung der von Natur aus vorhandenen Radioaktivität

in den Tagebauen und deren Umgebung führen könnten. Vor allem hieß es, dass

es mit einem (Fein-)Staubaustrag aus dem Tagebau auch zu einer erhöhten radio-

aktiven Belastung in der Umgebung käme. Doch amtliche Untersuchungen zeigen,

dass es keinen messbaren Einfluss der Tagebaue auf die Höhe der natürlichen

Radioaktivität in der Region gibt.

Die gleiche Frage wird im Zusammenhang mit der Verbrennung der Braunkohle

in den Kraftwerken gestellt. Wie die meisten Erdschichten, so enthält auch die

Braunkohle in geringem Maße radioaktive Spurstoffe. Doch Untersuchungen haben

ergeben, dass diese nach dem Verbrennen ganz überwiegend in den Aschen

verbleiben. Radioaktive Stoffe gelangen nur in so geringen Mengen in die Umwelt,

dass die natürliche Radioaktivität in der Umgebung der Kraftwerke nicht wesentlich

erhöht ist. Wer also im Tagebau arbeitet oder im rheinischen Braunkohlenrevier

lebt, hat kein höheres Strahlenrisiko als andere Bürger.

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4 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Mit Radioaktivität (von lateinisch radius = Strahl) bezeichnet man die Eigenschaft

bestimmter Atomsorten, sich spontan in andere Atomkerne umzuwandeln und zu

zerfallen. Dabei senden sie ionisierende Strahlung aus. Diese Umwandlung wird auch

als radioaktiver Zerfall oder Kernzerfall bezeichnet. Die dabei frei werdende Energie

wird als Teilchen-Strahlung oder in Form elektromagnetischer Wellen ausgestoßen.

Keine dieser Strahlungsarten ist mit den menschlichen Sinnen direkt wahrnehmbar.

Jeder Mensch ist fortwährend natürlicher ionisierender Strahlung ausgesetzt.

Zerfallende Atomkerne (Radionuklide) sind in Wasser, Boden und Luft, ja selbst

im Menschen in sehr geringen Mengen enthalten.

Die Umweltradioaktivität beruht überwiegend auf den Elementen Uran und

Thorium, die mit ca. 2 bis 3 Gramm je Tonne in der Erdkruste zu finden sind.

Bei ihrem Zerfall bilden sich wiederum radioaktive Elemente, am Ende bleibt stabiles

Blei übrig. In der Folge von radioaktiven Zerfällen entstehen auch das gasförmige

radioaktive Element Radon und einige wasserlösliche Elemente. Dies ist die

Ursache für die natürliche Radioaktivität auch in der Luft und im Wasser.

Strahlung erhalten Menschen allerdings auch durch zivilisatorisch veränderte

Radioaktivität im Lebensumfeld – vor allem durch Radionuklide in Baustoffen,

durch medizinische Untersuchungen, bei Flügen und auch beim Rauchen.

2. WAS IST RADIOAKTIVITÄT?

Strahlung hat natürliche und zivilisatorische Ursachen.

Beispiel für einen radioaktiven Alpha-Zerfall: Radium-Atomkerne zerfallen natürlicherweise zu Radon-Atomkernen. Dabei werden Atomkerne des Heliums abgestrahlt, die aus je zwei Protonen und Neutronen bestehen.

RADIUM RADON a-TEILCHEN

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5 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Im rheinischen Braunkohlenrevier ist die natürliche Radioaktivität deutlich niedriger …

Radioaktivität und die von ihr ausgehende ionisierende Strahlung können

bekanntlich Krebs auslösen. Das gleiche gilt für die UV-Strahlung der Sonne und

einige chemische Spurenstoffe, die ebenfalls in der Umwelt vorkommen. Arsen ist

einer dieser Spurenstoffe. Alle diese Umweltgifte gibt es seit der Entstehung der

Erde. Sie sind Teil unserer Evolution. Das Leben auf der Erde hat sich an die

natürliche Bandbreite dieser Umweltgifte angepasst.

Ein Schutz gegen die natürliche Radioaktivität als einem dieser allgegenwärtigen

Umweltgifte ist daher grundsätzlich nicht möglich und auch nicht erforderlich.

Falls sich Radionuklide allerdings anreichern, so kann die dadurch verursachte

zusätzliche Strahlung schädliche Wirkungen haben. Solche Anreicherungen sind bei

bestimmten technischen Verfahren, aber auch in der Natur möglich. So können an

Orten, wo der Boden aus geologischen Gründen besonders viel Radon in Gebäude

abgibt, Gegenmaßnahmen sinnvoll sein. Das ist im rheinischen Revier aber nicht

nötig. Der Abbau von Braunkohle als rein mechanischer Vorgang führt auch nicht

zu einer Anreicherung von Radionukliden.

3. IST DIE NATÜRLICHE RADIOAKTIVITÄT GEFÄHRLICH UND KANN MAN SICH DAGEGEN SCHÜTZEN?

… als zum Beispiel im Schwarzwald.

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6 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Staubbekämpfung am Schaufelradbagger.

4. WIE STARK IST DIE NATÜRLICHE RADIOAKTIVITÄT DER BRAUNKOHLE?

Seit Jahrzehnten wird bei der Erkundung der Braunkohlenlagerstätte die Strahlung

der verschiedenen Lockergesteinsarten (Kies, Sand, Ton, Braunkohle) im Untergrund

mit geophysikalischen Methoden gemessen. Die durchschnittliche Konzentration

radioaktiver Elemente im Abraum liegt im unteren Bereich der Bandbreite natürlicher

Böden in Deutschland. Sie ist im Durchschnitt auch niedriger als im Ackerboden

der Kölner Bucht (Löss). Noch einmal um den Faktor 5 bis 10 niedriger sind die

durchschnittlichen Konzen trationen in der Braunkohle.

Aufgrund der geringen Gehalte in den Grundwasser führenden Schichten

enthalten auch die Sümpfungswässer nur in sehr geringem Umfang radioaktive

Stoffe. Messungen bestätigen dies. Die Werte entsprechen denen von Wasser

aus Trinkwasserbrunnen der Region.

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7 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Luftbild von Giesendorf (l.) und Elsdorf mit dem Tagebau Hambach.

Nein, der Braunkohlenbergbau hat keinen messbaren Einfluss auf die Umwelt-

radioaktivität in der Region. Es gibt keine Erkenntnis dafür, dass die Tagebaue

zum Beispiel über den Austrag von (Fein-)Staub die natürliche Radioaktivität

steigern. Das hat auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

Nordrhein-Westfalen in seiner Studie „Radioaktivität aus den Tagebaugebieten

in NRW“ vom 4. November 2013 deutlich gemacht.

Von Natur aus wird das gasförmige Radionuklid Radon im Boden ständig neu

gebildet. Es tritt überall vom Boden in die Umgebungsluft über. Dadurch enthält

auch die Umgebungsluft im Freien messbare Mengen an Radon. Bei der großen

Erdmassenumlagerung im Tagebau kann das in den Poren der Lockergesteine

steckende Radon freigesetzt werden. Verglichen mit der Freisetzung von Radon

an der ungestörten Erdoberfläche ist diese Menge jedoch so klein, dass sie keine

messbare Veränderung der geringen Radonkonzentrationen in der Umwelt bewirkt.

Mehrere Messreihen im Tagebau und in seiner Umgebung haben dies bestätigt.

5. VERSTÄRKT DER TAGEBAU DIE NATÜRLICHE UMWELTRADIOAKTIVITÄT?

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8 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Es gibt keine Erkenntnisse dafür, dass die Tagebaue von RWE Power über den

Austrag von Staub die natürliche Radioaktivität steigern. Dennoch ist die Staub-

bekämpfung eine der Hauptaufgaben des Braunkohlenbergbaus.

Staub tritt als Grobstaub und als Feinstaub auf. Vereinfacht gesagt, schlägt sich

der eine als feiner Schmutz nieder. Der andere schwebt in der Atmosphäre und

kann sich, wenn lungengängig, auf die Gesundheit auswirken. Zum Schutz der

menschlichen Gesundheit haben die TA Luft und die 39. Bundesimmissionsschutz-

Verordnung Grenzwerte definiert. Umfangreiche, langjährige Messreihen haben

gezeigt, dass diese Grenzwerte beim Grobstaub im Umfeld der Tagebaue sicher

eingehalten werden.

Feinstaub breitet sich wegen des geringen Gewichts der Partikel anders

aus. Er wird sehr viel länger in der Schwebe gehalten und kann über sehr viel

größere Entfernungen transportiert werden, als dies beim Grobstaub der Fall ist.

RWE Power hat umfangreiche Maßnahmen gegen Grob- und Feinstaub entwickelt

und umgesetzt. Gegen Grobstaub umfassen sie zum Beispiel Beregnungsanlagen,

die Abdeckung freiliegender Flächen und Böschungen mit schwerem Boden,

umfangreiche Einsaaten und Bepflanzungen sowie Einhausungen an Fördergeräten

und Bandanlagen. Um die Entstehung von Feinstaub an der Quelle zu verhindern,

sind darüber hinausgehende Maßnahmen nötig.

So wurden vor allem in Kohlebunkern und an Umschlageinrichtungen Geräte

aufgestellt, die einen feinen Sprühnebel verbreiten und damit den Staub gleich

vor Ort niederschlagen. Zudem werden Verkehrswege und Fahrzeuge gründlich

sauber gehalten, damit auch sie als Staubquellen möglichst ausscheiden.

Dem gleichen Ziel dienen betriebliche Regelungen und Mitarbeiterschulungen:

So sind die Mitarbeiter angewiesen, bei Fahrten durch den Tagebau möglichst

wenig Staub aufzuwirbeln. Insgesamt haben diese Vorkehrungen den tagebau-

bedingten Feinstaubanteil teilweise deutlich verringert. Das belegen Messwerte.

6. WIE BEKÄMPFT RWE POWER DEN STAUB?

Feinst-Nebelsprühkanone im Kohlebunker des Tagebaus Hambach.

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9 7 FRAGEN ZUM THEMA TAGEBAU UND RADIOAKTIVITÄT

Seit Beginn der Diskussion sind alle maßgeblichen Fachbehörden sowie einige

Forschungseinrichtungen, Labore und Gutachter mit der Angelegenheit befasst.

Auf Ebene der Aufsichtsbehörden und des Landes NRW sind dies insbesondere

die Bezirksregierungen Arnsberg und Köln, das Landesamt für Natur, Umwelt

und Verbraucherschutz NRW und das Materialprüfungsamt NRW (mit Messungen).

Auf Ebene des Bundes war das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit dem

Thema befasst.

Eigene Messungen hat das Forschungszentrum Jülich zum Teil mit dem

Helmholtz-Zentrum München und dem Materialprüfungsamt NRW vorgenommen.

Auch RWE hat zusätzliche Messungen und gutachterliche Stellungnahmen

in Auftrag gegeben.

Im Ergebnis ist festzuhalten: Keine dieser Stellen hat die im Revier verschiedentlich

geäußerte Befürchtung bestätigt, Braunkohlenbergbau und -verstromung würden

die Umweltradioaktivität in die Höhe treiben.

7. HABEN SICH UNABHÄNGIGE STELLEN MIT DEM THEMA BESCHÄFTIGT UND STELLUNG BEZOGEN?