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Einladung Anorg.-Chem. Kolloquium Vorträge im Rahmen des Anorganisch-Chemischen Kolloquiums im Wintersemester 2006-2007 Prof. Dr. Jörg Schneider Technische Univeristät Darmstadt Donnerstag, 16. November 2006 17.15 Uhr, H 46 Gastgeber: Prof. Manfred Scheer "Anorganische Synthesechemie auf unterschiedlichen Längenskalen" Variabel einsetzbare synthetische Methoden eröffnen vielfältige Möglichkeiten Funktionseigenschaften von Molekülen und Materialen einzustellen. Synthesezugänge wie die Verwendung hochreaktiver Metallatome in kondensierter Phase, chemische Dampfphasen- abscheidungsprozesse sowie Selbstorganisationsprozesse am Beispiel elektrochemisch erzeugter mesoporöser Festkörper werden anhand von Beispielen aus der eigenen Forschung vorgestellt. ___________________________________________ Prof. Dr. Wolfgang Bensch Univeristät Kiel Donnerstag, 30. November 2006 17.15 Uhr, H 46 Gastgeber: Prof. Rainer Winter "Einfluss der Anionensubstitution und der Kationen-Interkalation auf die strukturellen und magnetischen Eigenschaften von Chromchalkogeniden" Binäre und z.T. auch ternäre Chromchalkogenide können als magnetische und elektrische „Chamäleons“ angesehen werden. Die binären Telluride sind meistens metallisch und Ferromagneten, die Selenide sind Halbleiter und zeigen antiferromagnetisches Verhalten. Am Beispiel von Cr 5 ±x Te 8-x Se x wird der Einfluss der Anionensubstitution auf die Kristallstrukturen und die magnetischen Eigenschaften aufgezeigt. Die Phasen Cr 5 ±x Te 8 sind ferromagnetisch mit Curie-Temperaturen T c zwischen 160 und 250 K. Mit zunehmendem Se- Gehalt nimmt der Wert für T c drastisch ab und es wird Spinglas-Verhalten gefunden. In das ternäre Selenid Cr 4 TiSe 8 können mit einer chemischen Interkalationsreaktion ca. 3 Li-Atome eingebaut werden. Die Li- Interkalation ist mit einem irreversiblen strukturellen Phasenübergang verbunden. Die Interkalationsreaktion wurde mit energie-dispersiver in-situ-Röntgenbeugung und EXAFS untersucht. Die magnetischen Eigenschaften sind empfindlich vom Li-Gehalt abhängig. In dem Ausgangsmaterial dominieren niederdimensionale antiferromagnetische Austauschwechselwirkungen, in dem voll interkalierten Material überwiegen ferromagnetische Wechselwirkungen. ___________________________________________ Prof. Dr. Franz Renz Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie, Johannes Gutenberg Universität Mainz Donnerstag, 14. Dezember 2006 17.15 Uhr, H 46 UNIVERSITÄT REGENSBURG Institut für Anorganische Chemie Seite 1

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Einladung Anorg.-Chem. Kolloquium

Vorträge im Rahmen des Anorganisch-Chemischen Kolloqui ums im Wintersemester 2006-2007

Prof. Dr. Jörg SchneiderTechnische Univeristät Darmstadt Donnerstag, 16. November 2006 17.15 Uhr, H 46 Gastgeber: Prof. Manfred Scheer"Anorganische Synthesechemie auf unterschiedlichen Längenskalen" Variabel einsetzbare synthetische Methoden eröffnen vielfältige Möglichkeiten Funktionseigenschaften von Molekülen und Materialen einzustellen. Synthesezugänge wie die Verwendung hochreaktiver Metallatome in kondensierter Phase, chemische Dampfphasen-abscheidungsprozesse sowie Selbstorganisationsprozesse am Beispiel elektrochemisch erzeugter mesoporöser Festkörper werden anhand von Beispielen aus der eigenen Forschung vorgestellt.

___________________________________________ Prof. Dr. Wolfgang Bensch Univeristät Kiel Donnerstag, 30. November 2006 17.15 Uhr, H 46 Gastgeber: Prof. Rainer Winter"Einfluss der Anionensubstitution und der Kationen- Interkalation auf die strukturellen und magnetischen Eigenschaften von Chromchalkogeniden" Binäre und z.T. auch ternäre Chromchalkogenide können als magnetische und elektrische „Chamäleons“ angesehen werden. Die binären Telluride sind meistens metallisch und Ferromagneten, die Selenide sind Halbleiter und zeigen antiferromagnetisches Verhalten. Am Beispiel von Cr5±xTe8-xSex wird der Einfluss der

Anionensubstitution auf die Kristallstrukturen und die magnetischen Eigenschaften aufgezeigt. Die Phasen Cr5±xTe8 sind ferromagnetisch mit Curie-Temperaturen Tc zwischen 160 und 250 K. Mit zunehmendem Se-Gehalt nimmt der Wert für Tc drastisch ab und es wird Spinglas-Verhalten gefunden. In das ternäre Selenid Cr4TiSe8 können mit einer chemischen Interkalationsreaktion ca. 3 Li-Atome eingebaut werden. Die Li-Interkalation ist mit einem irreversiblen strukturellen Phasenübergang verbunden. Die Interkalationsreaktion wurde mit energie-dispersiver in-situ-Röntgenbeugung und EXAFS untersucht. Die magnetischen Eigenschaften sind empfindlich vom Li-Gehalt abhängig. In dem Ausgangsmaterial dominieren niederdimensionale antiferromagnetische Austauschwechselwirkungen, in dem voll interkalierten Material überwiegen ferromagnetische Wechselwirkungen.

___________________________________________ Prof. Dr. Franz Renz Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie, Johannes Gutenberg Universität Mainz Donnerstag, 14. Dezember 2006 17.15 Uhr, H 46

UNIVERSITÄT

REGENSBURG

Institut für Anorganische Chemie

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Einladung Anorg.-Chem. Kolloquium

Gastgeber: Prof. Arno Pfitzner"Funktionelle Materialien – schaltbare Komplexverbi ndungen" Molekulare Schaltvorgänge sind fächerübergreifend von potentieller Wichtigkeit, z.B.: in der Biologie (z.B.: Cytochrom c), Medizin (z.B.: Anästhesie), und Geologie (z.B.: Erdmantel). Durch rationale Synthese haben wir eine Serie von funktionalen Materialien entwickelt. Unsere Hauptsyntheseroute basiert auf multinuklearen Komplexverbindungen mit CN-Brücken [1-6]. Erstmals konnte ein schaltbarer siebenkerniger Komplexe (s. Abb. 1) synthetisiert werden. Dieser wurde in fast sieben elektronischen Zuständen beobachtet (s. Abb. 2). Der nonanukleare [Mo(IV){(CN)Fe(III) (3-ethoxy-saldptn)}8]Cl4 Komplex zeigt multiple Spin Übergänge, beobachtet mittels Mößbauer Spektroskopie [2]. Unser Rekordhalter ist ein Zwölfkerner [4] mit mehr als 50 schaltbaren Elektronen. Die Änderung des elektronischen Zustandes folgt bei thermischer Erregung einem sequentiellen (s. Abb. 2) und lichtinduziert einem konzertierten Mechanismus [5].

Abbildung 1: Einkristallstruktur des thermisch schaltbaren [Fe(II)(CN-Fe(III)L)6]2+

Abbildung 2: thermische sequentielle Schaltung in [M(CN)x(CN-Fe(III)L)(y+z)]+n. [Fe(II)(CNFe( III)L)6]

2+zeigt folgende Zustände: LLLLLL, LLLLLH, LLLLHH, LLLHHH, LLHHHH, LHHHHH und HHHHHH.

[1] R. Herchel, F. Renz*,et al., Inorganic Chemistry 2004, 43, 4103.[2] F. Renz, P. Kerep, Hyperfine Interactions 2004, 156/157, 371.[3] F. Renz, P. Kerep, Polyhedron, 2005, 24, 2849.[4] F. Renz, D. Hill, M. Klein, J. Hefner, Polyhedron, 2006, DOI 10.1016/j.poly.2006.11.041.[5] F. Renz, P. Kerep, D. Hill, M. Klein, Hyperfine Interaction, 2006, DOI 10.1007/s10751-006-9460-9.[6] F. Renz, M. Klein, Hyperfine Interaction, 2006, DOI 10.1007/s10751-006-94457-4.

___________________________________________ Prof. Dr. Randolf K öhn

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Department of Chemistry, University of Bath, UK Donnerstag, 18. Januar 2007 17.15 Uhr, H 46 Gastgeber: Prof. Rainer Winter"TRIAZACYCLOHEXANES AS SMALL MACROCYCLES: COORDINAT ION CHEMISTRY AND APPLICATION "

Our development of the co-ordination chemistry of triazacyclohexanes with transition metals has lead us to the

first good model system for the Phillips catalyst and the first selective α-olefin trimerisation catalyst based on chromium.

This is probably due to the misdirected nitrogen lone pairs in κ3 complexes leading to inherent hemilability. We now found that the freed coordination sites can bind to two more metals to form triangular trimetal clusters:

This presentation will give a review of the coordination chemistry in all these modes and their application for

catalysis.

___________________________________________ Prof. Dr. Klaus R. Koch Department of Chemistry and Polymer Science, University of Stellenbosch, South Africa Donnerstag, 25. Januar 2007 17.15 Uhr, H 46 Gastgeber: Prof. Manfred Scheer"Aspects of the chemistry of platinum metals in Sou th Africa: Experimental and computational 195Pt NMR as probes for the solvation/hydration shells of [PtX 6]2- anions? "

South Africa is the world’s leading primary producer of the important platinum group metals (‘PGM’s: Pt, Pd,

Rh, Ir, Ru, and Os), producing about 70-75% of the world's supply of platinum, as well as major quantities of

Pd, Rh, Ru and Ir. On a fundamental level we have used high resolution 195Pt NMR to study the speciation of [PtXnY6-n]2/1- (Y= Cl-, Br-, I- X= H2O and OH-) complexes in acidic aqueous solutions. Moreover we have

found that 195Pt NMR, together with computational methods to be an excellent probe with which to understand the solvation/hydration spheres of [PtCl6]2- and [PtBr6]2- complexes in aqueous solutions.

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Solvated [PtCl6]2-                     {Na+[PtCl6]

2-}- ion pair         solvent effect on 195Pt NMR

Another aspect of our research involves the coordination chemistry of the class of deceptively simple ligands derived from an ‘old’ class molecules based on N,N-alkyl-N’-acyl(aroly)thiourea and related motifs. In time permitts, the surprisingly rich coordination chemistry of these molecules toward PtII, PdII and RhIII will be briefly discussed. This work has led us, from fundamental aspects of their coordination chemistry, to the discovery of new potential bio-active anti-malarial and DNA intercalator complexes, supra-molecular assemblies for new materials, to the discovery and understanding of a photo-induced cis-trans isomerisation of Pt(II) and Pd(II) complexes.

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