möglichkeiten der strahlentherapie bei knochenmetastasen anja bayerl abt. f....

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Möglichkeiten der Strahlentherapie bei

Knochenmetastasen

Anja BayerlAbt. f. Strahlentherapie-Radioonkologie

Krems

Leopold Freund - Begründer der Strahlentherapie

(1868 – 1943)"Ein mit Röntgenstrahlen behandelter Fall von Naevus pigmentosus piliferus", Wiener Medizinischen Wochenschrift, 6.3.1897

Urban & Schwarzenberg, 1903

Wie funktioniert Strahlentherapie?

• Angriffspunkt: Erbsubstanz der Zelle

• gesunde Zellen: Reparatur des Strahlenschadens Tumorzelle hat keine Reparaturmechanismen

Strahlentherapie in Niederösterreich

Linearbeschleuniger - Multi-leaf-Collimator

Radioonkologische Tumorbehandlung

60% kurativkleine Einzeldosenkleine Einzeldosenhohe Gesamtdosishohe Gesamtdosislange Bestrahlungszeitlange BestrahlungszeitHeilungHeilung

Minimierung der Minimierung der NebenwirkungenNebenwirkungen

hohe Einzeldosishohe Einzeldosisrel. geringe Gesamtdosenrel. geringe Gesamtdosenkurze Bestrahlungszeitkurze Bestrahlungszeitrasche Wirkungrasche Wirkung

Gefahr von Gefahr von SpätkomplikationenSpätkomplikationen

40% palliativ40% palliativ

Häufigkeit u. Lokalisation von Knochenmetastasen

Primärtumor________________

Häufigkeit_______________

Brust 50 bis 85 %

Prostata 50 bis 75 %

Lunge 30 bis 50 %

Niere 30 bis 50 %

Schilddrüse 39 %

Bauchspeicheldrüse 5 bis 10 %

Dick- u. Mastdarm 5 bis 10 %

Magen 5 bis 10 %

Leber 8 %

Eierstock 2 bis 6 %

Häufigkeit der Komplikationen bei Knochenmetastasen

• Knochenschmerzen 50 - 90%• Pathologische Frakturen 10 - 40 %• Spinale Kompression < 10%• Knochenmarkskarzinose < 10 %• Hyperkalzämie 10 – 20 %

Pathologische Fraktur

Spinale Kompression

Knochenmetastasen - Schmerzentstehung

• Dehnung des Periosts

• Mikro – Makrofrakturen

• direktes Einwachsen in Nerven

• Stimulation der Nerven durch

chemische Stoffe, die bei der

Knochenzerstörung freigesetzt werden:

Prostaglandin, Bradykinin, Histamin

„Tumorboard“

Patientenpfad – Aussprache u. Planungs-CT

Patientenpfad – Bestrahlungsplanung

Patientenpfad –Simulation

Patientenpfad – tägliche BestrahlungMo - Fr

Knochenmetastasen Indikationen zur Radotherapie

• Schmerzen• Fraktur (drohende oder bereits erfolgte - zur

Stabilisierung)• Rückenmarkskompression

infolge spinaler Knochenmetastasen • St. p. Verbundosteosynthese oder

endoprothetischem Ersatz

Abtötung von Resttumormasse

Knochenmetastasen - Effekt der Strahlentherapie

• Degeneration und Nekrose von Tumorzellen• Kollagenproliferation – Bildung von gefäßreichem fibrösen Stroma• Aktivierung von Osteoblasten• Partieller Ersatz des Stromas durch Knochenlamellen

Knochenmetastasen - lokale Strahlentherapie

• Rationale: 80% der Tumorpatienten haben lokalisierte

Schmerzen

• Ansprechen: rascher Schmerzrückgang innerhalb von 2 - 4 Wochen

• Toxizität: gering, lokal begrenzt auf das RT-Gebiet

• Ambulante Durchführung oft möglich

Schmerzreduktion durch Radiotherapie bei 70-90% der Patienten mit Knochenmetastasen

Schmerzfreiheit: 40 – 60%Reossifikation: 50 – 60% nach ca. 8-12 Wochen

Knochenmetastasen Schmerzreduktion - Remineralisation

10 x 3 Gy 1 x 8 Gy

SchmerzreduktionSchmerzreduktion Remineralisation

Koswig S., Strahlenther Onkol 1999, 175:500-8

Knochenmetastasen N. vesicae

8/018/01 1/021/02

8/01: Destruktion, massiveSchmerzen, keine Belastbarkeit

1/02: Teilweise Rekalzifikation,

keine Schmerzen, Belastbarkeit besser,

aber Knochenabbau bei langer Inaktivität

Knochenmetastasen N. mammaeSchmerz und Stabilitätsbestrahlung

Vor Radiotherapie 9 Monate nach Radiotherapie9 Monate nach Radiotherapie

Knochenmetastasen - pathologische Fraktur

Therapie in Abhängigkeit von Lokalisation: Gewicht tragender Knochen:

operative Stabilisierung

Nachbestrahlung (Tumorvernichtung bzw. Prophylaxe von Tumorwachstum und Lockerung)

RT-Feld mit Inklusion des gesamten osteosynthetisch versorgten Bereiches Osteosynthese + RT*: 53% gute Funktion Osteosynthese - RT*: 11.5% gute Funktion

*Townsend et a., IJROBP;31 (1995)

Knochenmetastasen Strahlentherapie nach Osteosynthese

ap/pa-Felder

Einschluß der gesamten Prothese

Knochenmetastasen - Halbkörperbestrahlung

Diss. Knochenmetastasen

Einzeitbestrahlung (6/8 Gy)

Ansprechrate 70 – 90%

Stat. Aufenthalt 2-3 Tage

(Hydratation, Steroide,

Antiemese)

Knochenmetastasen Radionuklide - Sytemtherapie

Indikation:Indikation:Vorliegen von multiplen MetastasenSpeicherung in der Knochenszintigr.

Wirkungsdauer: Wirkungsdauer: 3 - 4 MonateWiederholung: Wiederholung: möglich

cave: cave: BlutbilddepressionBlutbilddepression StrahlenschutzStrahlenschutz

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

KnochenmetastasenHäufigkeit

Mamma 73%Lunge 33%Niere 24%Rektum/Pankreas 13%Magen 11%Colon/Ovar 9%

Adams et al. (1950); Cancer 23 (74-85)

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