begeistern und bildern #nov/dez2012

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Begeistern Bilden und Sozialpädagogische Arbeit an Berliner Grundschulen November / Dezember 2012 Philosophieren mit Kindern Entdecken von Kunst „Freiraum“ für Kreativität

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Magazin "Begeistern und Bildern #Nov/Dez2012"

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Page 1: Begeistern und Bildern #Nov/Dez2012

BegeisternBildenundSozialpädagogische Arbeit an Berliner Grundschulen

November / Dezember 2012

Philosophieren mit Kindern

Entdecken von Kunst

„Freiraum“ für Kreativität

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Den Wert der Dinge erkennen und nutzen

Deshalb gründete sie vor drei Jahren an der Grundschule Neues Tor, Staatliche Europa-

Schule (SESB), in Berlin Mitte eine Arbeitsgemeinschaft „Recycling“. Hier stellen Kinder der 3. – 6. Klassen aus Stoffen, Papierabfall, Verpackungen, alten Spielen, Holzresten, Kartons und vielen anderen ausgedienten Sachen etwas Neues her. Die Kinder lernen dabei schnell, Abfallprodukte mit anderen Augen zu sehen und ent-wickeln oft erstaunliche Vorstellungen für eigene neue Kreationen. Dabei ist die wichtigste Regel für die Leiterin Cristina Borchert: „Ganz anders als im Unterricht gebe ich niemals vor, was ein Kind hier machen soll.“ Beim An-blick der gut sortierten Materialien, die von der AG-Leiterin, Lehrern,

Erziehern, Eltern und Kindern zusam-mentragen werden, fällt es den Kin-dern nicht schwer, Ideen zu ent wickeln. Lya baut jetzt ein Haus für den kleinen Hund, der bald bei ihr einziehen soll. Nuria aus der 6. Klasse ist besonders stolz auf ein Puppenhaus samt Einrich-tung. Daran hat sie mit einer Schulka-meradin fast ein Jahr lang gearbeitet.

Cristina Borchert hat einen Katalog zusammengestellt, der zeigt, was die Kinder in ihrer Arbeitsgemeinschaft schon alles geschaffen haben. Darin finden sich Produkte wie Handyhalter, Türstopper, Ministädte, Puppenhäuser,

Taschen oder dekora-tive Blumenblüten aus Plasteabfäl-len. Sogar fanta-sievolle Insek-

tennachbildungen wurden er gän zend zu einem Unterrichts projekt gefertigt. Besonders schön ist es, wenn die kre-ativen Produkte die Kinder gleich wie-der zu neuen Projekten anregen. So entstanden aus Holz, Papier und Plas-testäbchen Rechnungspads für Rollen-spiele z.B. in einem Sushi Restaurant. Eine Gruppe lustiger Fingerpüppchen aus Styropor-, Papier-, Woll- und Holz-abfällen brachte die Idee zu hauseige-nen Puppentheateraufführungen mit Geschichten wie „Rapunzel“ oder „Hän-sel und Gretel“ hervor. „Ich bin immer wieder überrascht, wie kreativ die Kin-der sind und aus Recyclingmaterial et-was Großes machen“, freut sich Cristi-na Borchert. Sogar Schmuck hat sie mit den Mädchen schon hergestellt. Span-nend findet sie, wie sich die Kinder in ihrer Arbeitsgemeinschaft entwickeln. Nach anfänglichem Drauflosarbeiten machen sie sich jetzt öfter eine Skiz-ze, messen Abstände und überlegen genauer, wie man am besten zu einem schönen Endprodukt kommt.

Demnächst sollen weitere Mädchen und Jungen der Schule in die AG- Gruppe eingebunden werden. Denn hier können sie gut gemeinschaft-liches Arbeiten mit anderen Kindern üben und ihre Realität spielerisch verarbeiten. Cristina Borchert ist ge-spannt auf ihre neuen Schützlinge.

„Europäer konsumieren viel zu viel und sehen gar nicht die Schönheit und den Wert vieler Dinge, die sie wegwerfen“, meint Cristina Borchert. Sie ist Erzieherin, kam vor 12 Jahren aus Brasilien nach Deutschland und begeistert sich schon lange für handwerkliche Kunstwerke aus Recyclingmaterial.

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Katharina Maier, Erzieherin an der Grundschule im Eliashof in Prenzlauer Berg, wird

sich in diesem Schuljahr in einer Arbeits gemeinschaft mit Erst- bis Drittklässlern solchen grundlegenden Fragen des Lebens widmen.

Eine Weiterbildung zum Thema „Philosophieren mit Kindern“ im Schul-psychologischen Beratungszentrum Berlin Mitte hat sie dazu angeregt.

Dieses Bildungsangebot läuft mit offenem Ende und bietet den Teilneh-mern damit die Chance, sich in lockeren Zeitabständen immer wieder zum

fachlichen Austausch zu treffen. Dann wird Katharina Maier schon über erste Erfahrungen ihrer neuen Arbeitsgemeinschaft berichten können. „In den Fragen des Lebens steckt ein großer Schatz“, sagt sie und freut sich darauf, ihn gemeinsam mit den Kindern zu heben. Dabei will sie mit ihnen viele spannende Gedanken und Geschichten sammeln. Deshalb hat sie ihre AG „Die Gedankensammler“ getauft. Bis zu zwölf Kinder können mitmachen und sich einmal wöchentlich über ihre Fragen und Antworten, Wünsche und Lebensträume klarer werden, in Austausch treten und wichtige Gedanken fest-halten. Katharina Maier hat sich intensiv darauf vorbereitet und sieht die kre-ativ-schöpferischen Möglichkeiten, die so eine Arbeitsgemeinschaft für Kinder

und die Erzieherin bietet. „Mir ist dabei vor allem klar geworden, dass Er-wachsene philosophische Fragen von Kindern sehr ernst nehmen und

ihnen zutrauen müssen, sich mit den Dingen auseinanderzusetzen“, erzählt sie. Auf spielerisch-kreative Art wird sie gemeinsam mit ihren

Schützlingen nach spannenden Antworten suchen. Dazu hat sie sich einen Fundus von Spielideen und anregenden Kinderbüchern zu-

gelegt. Besonders empfehlenswert findet sie das Kinderbuch „Ist 7 viel? – 44 Fragen für viele Antworten“

von Antje Damm.

Für die methodische Ein-führung in das Thema ge-fällt Katharina Maier zum

Beispiel ein Spiel mit vielen ver-schiedenen Postkarten, von denen

sich jedes Kind eine aufnehmen darf, um dazu seine Gedanken zu äußern. Auch ein

panto mimisches Spiel zur Weitergabe gedachter Gegenstände will sie mit den Kindern ausprobieren,

um ihre Spontanität, Kreativität und Fantasie anzure-gen. Die Erzieherin weiß natürlich: Zu philo sophischen

Fragen gibt es niemals erschöpfende Ant worten. Nun ist sie sehr gespannt auf ihre jungen Gedankensammler zu den Fragen

unseres Lebens auf dieser Welt.

Die Gedankensammler

Zeit?«

jeder gleich viel

»Hat

Was ist Glück? Sind wir allein im All? Haben wir alle gleichviel Zeit? Warum lernen wir? Hinterlässt jeder Mensch seine Spuren auf der Erde? Solche und

viele andere philosophische Fragen tauchen im Leben jedes Menschen irgendwann auf. Auch Kinder stellen sie und suchen nach Antworten.

»Hinterlasse ich

Spuren?«

»Kann Jeder etwas gut?«

»W a s i s t Glück?«

»Wieso BIN

i c h « ?»Wieso habe ich einen NameN ?«

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»Freiraum«

Wie regen Sie kindliche Kreativität in Ihrem Projekt an?

Für Kinder zwischen drei und elf Jahren bietet „Freiraum“ eine Werkstatt mit einer ästhetischen, sinnlichen und lie-bevoll einladenden Atmo sphäre. Hier entsteht Kreativität ganz von selbst. Freiraum bedeutet freien Raum zu haben. Hier können Kinder aktiv wer-den. Verschiedenste Materialien und Werkzeuge sind für die Kinder direkt zugänglich. Sie inspirieren zum experi-mentellen und eigenständigen Gestal-ten. Wir haben zwei Stunden Zeit. Zu Beginn jeden Kurses wird ein Thema vorgeschlagen, in dem künstlerische Techniken oder Inhalte vorgestellt werden. Die Kinder können dem Vor-schlag nachgehen oder aber ihrer ei-genen Fantasie folgen. Es sollen keine Künstler ausbildet werden, sondern es geht darum, das kreative Potenzial zu wecken und zu fördern. Ideen können hier umgesetzt werden, so absurd die-

se auch sein mögen. Die Erwachsenen unterstützen die Kinder dabei. Krea-tivität braucht einen konstruk tiven Blick auf Neues und Mut zu Schritten ins Unbekannte. Wie im Spiel, sind hier Zufall und Experiment Bestandteil des schöpferischen Prozesses.

Warum ist kreative Betätigung für Kinder sinnvoll?

Ich glaube, sie ist sehr bedeutend: Denn das kreative Handeln regt auch das kreative Denken an. Es ist ein Zu-sammenspiel. Kreatives Denken för-dern, was später im Beruf auch wich-tig ist und immer wichtiger wird, kann spielerisch durch künstlerisches Tun gefördert werden.

Eine von Hand gezeichnete Linie ist et-was anderes als eine mit dem Compu-ter gezeichnete. Sie kann viele Emotio-nen und Zustände ausdrücken. So kann

man auch im Kopf variieren. Dahinter steckt ein anderes Denken. Zeichnen, gestalten heißt darstellen, klären, Din-gen eine Form geben, sie sichtbar und lesbar machen. Wenn man diese Fähig-keit vom Kindesalter ins Erwachsenen-dasein hinüberrettet, ist das ein großes Geschenk für das Leben.

Mit welchen Methoden regen Sie die Fantasie der Kinder an?

Material als Inspirationsquelle spielt eine große Rolle. Kinder finden z. B. zwei Schraubdeckel. Diese könnten Augen von einem Tier sein und schon ist das kreative Handeln in Gang ge-setzt. Wenn es dazu noch einen Raum der Ruhe und Geborgenheit gibt, sind die Grundlagen zu freiem Arbeiten ge-schaffen. Wichtige Aspekte sind auch Zuhören, ihre Geschichten aufgreifen und sie ernst nehmen. So liefern die Kinder immer wieder Anregungen für

Die freie Künstlerin Ulrike von Gültlingen hat Malerei und Bildhauerei studiert, ist Grafikdesignerin und Schweißerin, hat eine Ausbildung als Montessori-Päda-gogin absolviert und betreibt seit acht Jahren für Kinder und Erwachsene die Kunstschule „Freiraum“ in Berlin Mit-te. Als Expertin in Sachen Freiräume für Kreativität gab sie folgendes Interview:

Raum für künstlerisch-kreative Arbeit

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andere Kinder. Es entsteht ein Kreis-lauf. Die Erwachsenen treten immer mehr in den Hintergrund.

Was passiert, wenn Kinder die freie Wahl bei Material und Technik haben?

Für Kinder, die in der Kunstwerkstatt neu sind, gebe ich Themen und Tech-niken vor, damit sie später aus einem ganz großen Fundus schöpfen kön-nen, um ihre Ideen zu verwirklichen. Zum Modellieren müssen sie z. B.

wissen, wie verbinde ich Ton. Um den schönsten Stuhl der Welt zu bauen, brauchen sie Kenntnisse darüber, wie man Holzdübel setzt und das Sägen funktioniert. Für einen Comic kann die Radierung verwendet werden. Dafür sollten die Kinder mit einer Drucker-presse umgehen können. Dies gilt auch für den Bootsbau oder eine Zement-konstruktion für eine Wundermaschi-ne. All das sind Grundlagen, um die schönsten Dinge zu erschaffen. Meine Mitarbeiter und ich unterstützen die Kinder dabei.

Welche Entwicklung haben Kinder genommen, die mehrere Jahre in Ihrem Projekt sind?

Kreativität und Fantasie schwap-pen über in den Alltag. Die Kinder haben Ideen, wie man Probleme lö-sen kann. Ich beobachte, dass mein Konzept funktioniert, da viele Kinder schon Jahre in den „Freiraum“ kom-men. Wenn sie z. B. Probleme in der Schule haben, fühlen sie sich hier oft besonders wohl. Ich bemerke meist gar nicht, wenn ein anschei-nend problematisches Kind kommt. Hier stehen sie nicht im Vergleich. Es gibt keine Konkurrenz, da jeder an sei-nem eigenen Projekt arbeiten kann.Jedes Kind bringt seine Fähigkeiten in seinem von ihm bestimmten Tem-po ein. So kann jeder ein natürliches Selbstbewusstsein entwickeln. Wir be-gleiten die Kinder. Denn hier geht es vor allem darum, eigene Kreativität zu entfalten.

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„Künstlerisches Handeln ist Spiel. Freiraum macht Mut zu

Schritten ins Unbekannte“

Ulrike von Gültlingen

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Heute ist Sandy Beez Diplom-pädagogin und Fachberaterin für Fortbildung. Im Team der

KONTEXIS Lern Werkstatt der tjfbg gGmbH in Berlin-Mitte verantwortet sie die naturwissenschaftlich-techni-sche Fort- und Weiterbildung der Erzie-her und lehrt auf diesem Gebiet auch als Dozentin. Außerdem entwickelt sie mit ihren Kollegen jährliche Projekt- und Erfinderwettbewerbe für Kinder und Jugendliche. In diesem Schul-jahr heißt das übergreifende Thema: „WASsErleben H2O – Tier und Co.“ Beim Erfinderwettbewerb sind Kinder im 1. – 4. Schuljahr dazu aufgerufen, einen „Wasserläufer“ zu entwickeln. Von den 5. – 7. Klassen hingegen wird ein Frosch erwartet, der möglichst weit zu springen vermag. Jeder kre-ative Prozess braucht Neugier und auch die Auseinandersetzung mit diesen komplexen Aufgaben. Zudem kommen Kinder dabei mit naturwis-

senschaftlichen Handlungsweisen in Kontakt, wie dem Beobachten, Vergleichen, Messen oder dem Äu-ßern von Vermutungen. „Wir achten immer darauf, möglichst offen zu arbeiten, sowohl inhaltlich als auch methodisch. Kinder und Jugendliche sollten ihre Fragen selbst entwickeln können und eigene Antworten fin-den“, sagt Sandy Beez. Die logischen und kreativen Erklärungen der Kinder sind ein kostbares Gut. Dafür möch-te die Pädagogin viele Erzieher in Weiter bildungen sensibilisieren. Gern stellt sie z.B. die Aufgabe, 100 eige-ne Fragen an ein Bild zu finden und zu notieren. Richtig spannend wird es meistens ab der fünfzigsten Fra-ge. Dabei ist es interessant, um die Ecke zu denken und neue Gedanken zu entwickeln. Solch kreative Heran-gehensweisen helfen auch beim Er-kunden naturwissenschaftlicher und technischer Sachverhalte weiter. Das

gilt für Fort- und Weiter bildungen der Erwachsenen ebenso wie für die Projektarbeit mit Kindern. Besonders wichtig findet Sandy Beez, dass die Annäherung an Naturwissenschaft und Technik bei weitem nicht nur über Experi mente erfolgen sollte. Dazu eignen sich Rallyes, Geschichten, Theater, Comics, Lieder, Werkstätten, Spiele und vieles mehr. Im vergange-nen Jahr wurde zum Beispiel Gewalt in der Schule thematisiert, obwohl das Motto des Projektwettbewerbs „Spiralen in Natur und Technik“ laute-te. Anhand des Verlaufs einer Spirale zeichneten die Kinder Bewegungen von Konflikten und Gewalt prozessen nach und suchten nach Lösungsmög-lichkeiten. Der Kreativität, sich mit technischen oder naturwissenschaft-lichen Phänomenen zu beschäftigen, sind keine Grenzen gesetzt. Für Sandy Beez ist das immer wieder eine span-nende Heraus forderung.

Das Interesse an Naturwissenschaft und Technik war bei Sandy Beez zunächst eher verhalten. Bis sie im Studentenjob im phaeno Wolfsburg direkt mit naturwissenschaft-lichen Phänomenen und verschiedensten Experimentierstationen zu tun hatte.

Kreativität in Naturwissenschaft

und Technik

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Beruflich in Deutschland Fuß zu fassen, war für Elena Marker nicht leicht. Deshalb freut sie

sich umso mehr, jetzt ihre eigene 2. Klasse mit Kindern, die deutsch und russisch sprechen, im Sozialpädago-gischen Bereich zu betreuen. Dabei wollte die Erzieherin die Kinder auch an künstlerische Projekte heranführen.

Das hatte sie bisher schon erfolgreich in ihrer Arbeits-gemeinschaft mit kunstin-teressierten Mädchen der

oberen Grundschulklassen getan. Doch bei ihrer bunt

gemischten Klasse, die zu-dem überwiegend aus

Jungen besteht, war das schwieriger. Denn gerade die Jungen hatten ihre

künstlerisch-kreativen Fähigkeiten überhaupt

noch nicht entdeckt. Das sollte sich ändern.

Elena Marker kann auf ihre vielseitigen Erfahrungen zurückgreifen. Oft ver-bindet sie Leseprojekte mit anschlie-ßender künstlerischer Umsetzung der Geschichten z. B. der vom karierten Elefanten Elmar oder „Hanno malt sich einen Drachen“. Sie zeigt den Kindern auch Bilder bekannter Künstler, um ihnen Anregung für eigene Werke zu geben. Sie besucht mit ihnen Kunst-ausstellungen in Berlins Museums-landschaft, die oft sehr eindrucks volle Kinderführungen anbieten und im Nachklang viel Freiraum für kindliche Kreativität eröffnen. Einstiegsprojekt mit ihrer Klasse waren Ganzkörperbil-der auf großen Papierbögen. Die Ge-sichter der Kinder hielt sie im Foto fest, um die Mädchen und Jungen dann ihre Körper kreativ gestalten zu lassen. Das Projekt zum gegenseitigen Kennen-lernen hat viel Spaß gemacht und die lebensgroßen Kunstwerke hingen viele Monate im Schulflur aus.

Dass die Schulflure durch kreative Ar-beiten der Kinder verschönt sind, ist nicht zuletzt auch Verdienst von Elena

Marker. In einer 4. Klasse las sie die Geschichte von Gul-livers Reisen auf Russisch. Sie gewann dann den Kunstlehrer der Kinder dafür, mit ihnen ei-nen drei Meter großen Gulliver aus Pappmaché zu erstellen. Der thront heute eindrucks-voll in der 7. Etage. Die betei-ligten Kinder werden seine Geschichte und ihr Riesen-kunstwerk bestimmt nicht vergessen.

Nicht zuletzt bewirken die Kunstprojekte von Elena Marker, dass die Kin-der ihre Begeisterung in die Familien tragen. Ein Junge aus ihrer 2. Klasse, der anfangs so gar nicht kreativ sein wollte, zeichnet jetzt Skizzen in den Schulferien. So manches Kin-derzimmer ist mit eigenen Kunstwerken geschmückt – ein schöner Erfolg für die engagierte Erzieherin.

Begleiterin beim Entdecken von KunstElena Marker arbeitet seit vier Jahren als Erzieherin an der Grundschule am Bran-denburger Tor, Staatliche Europa-Schule Berlin. Hier ist es der in Russland ausge-bildeten Kunstlehrerin gelungen, ihre Begeisterung für künstlerische Kreativität an Kinder weiterzugeben. Ausstellungen in den Schulfluren zeigen das eindrucksvoll.

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Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gGmbHWilhelmstraße 52 • 10117 BerlinFon (030) 97 99 13 - 0Fax (030) 97 99 13 - [email protected] | www.tjfbg.de

Redaktion: Doris Müller, Gritt Ockert, Stefanie FischerLayout: Stephan Goltz

Ausgabe: November / Dezember 2012

Geschäftsführer: Thomas Hänsgen M. A. (V.i.S.d.P.)Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 121600 B

Wir bitten um Verständnis, dass aus Gründen der Lesbarkeit auf eine durch-gängige Nennung der weiblichen und männlichen Bezeichnungen verzichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Frauen und Männer.

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re

SSu

m

Herausgeber der Beilage „Begeistern und Bilden“

Ansprechpartner: Sieghard Scheffczyk, Redakteur der KON TE XIS-Arbeitshefte | [email protected]

Klassen- und Schulsätze, sowie Gruppensätze der Arbeitshefte können – solange der Vorrat reicht – gegen Erstattung der Versandkosten direkt vom Herausgeber bezogen werden. Bei Registrierung als Lehrkraft sind sie auch kostenlos online zu bestellten: www.think-ing.de/services/materialbestellung

Terralina als Architektingibt eine kindgerechte Ein-führung in Konstruktion und Bau von Passivhäusern. Die Kinder lernen, wie die Son-ne dazu beiträgt, dass so ein Haus auch im Winter schön warm sein kann. Außerdem werden ökologische Bau-stoffe vorgestellt und man erfährt, was eine Architektin zu tun hat.

Terralina erforscht unsere Erdebeschäftigt sich mit physi-kalischen Prozessen, deren Zeitabläufe Millionen Jahre umfassen. Gebirgsbildung und Vulkanismus und die Entstehung der Bodenfor-men werden leicht ver-ständlich beschrieben. Dazu gibt es Anleitungen zu Ex-perimenten z.B. für einen selbst gebauten Vulkan.

Terralina auf den Spuren des Recyclingzeigt Abfallentstehung und Entsorgung und wie wichtig es ist, die Abfälle in die rich-tigen Recycling Systeme zu bringen. Hier wagt TERRA-LINA sogar einen Blick über den nationalen Tellerrand und erkundet mit einer „Recycling-Detektivin“ das Entsorgungssystem in der französischen Hauptstadt.

Terralinas fantastische Experimentebietet detaillierte Anleitun-gen für sieben physikalische Versuche, die im Extavium Potsdam bereits Hunderte Kinder im Grundschulalter begeisterten. Das Spektrum reicht vom „farbenfrohen Schwarz“ über den „kürzes-ten Trickfilm der Welt“ bis zur „Unterwassergeburt eines Frühstückseis“.

Kreatives Lernen zur Nachhaltigkeit Die Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gGmbH gibt im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde – vier Lern- und Lehrhefte für Grundschulen heraus. Sie können im Un-terricht oder in Arbeits gemeinschaften und außerschulischen Lern-gruppen eingesetzt werden. Entdeckungstouren mit dem Maskottchen TERRALINA zeigen den Kindern, was man dafür tun kann, damit die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen auch in Zukunft erhalten bleiben: