beschaffung vom informationssystemen - projektphasen • … · 2014-04-24 · beim...
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Wirtschafts- undVerwaltungsinformatikProf. Busbach-RichardSS 2012Hochschule Kehl
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• Grundlegende Definitionen• Technik• Beschaffung vom Informationssystemen
- Ausgangspunkt- Projektphasen- Analyse & Anforderung- Einführung
• Datenorganisation• Kommunikation
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Ziel dieses Vorlesungsabschnitts:- kennen und verstehen der konkreten Vorgehensweisen
beim Projektmanagement in der IT Beschaffung- kennen und verstehen der spezifischen Probleme bei
der IT Beschaffung- erkennen und reflektieren der Problematik von
Akzeptanzproblemen bei der IT-Einführung- erkennen von Risiken der IT Beschaffung und
reflektieren, wie diese minimiert werden können
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Ausgangspunkt:
Typische Problemaussagen?
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Typische Problemaussagen
„Projekt zu teuer, dauert zu lang, es bewegt sich nichts“„Mitarbeiter verstehen nicht, akzeptieren nicht“„Informationen sind zur falschen Zeit am falschen Platz“„Besitzstandswahrung“ (Informelle Strukturen bleiben
bestehen oder fallen weg)„Sachen bleiben liegen, Doppelarbeit, Missverständnisse“
(Aufgabenteilung unklar)„Inseldenken“„Gewohnheiten sind manifest“„Unsere Mitarbeiter sind überfordert“ (Druck zu hoch)„Die Prioritäten sind falsch und es wird nicht an einem
Strang gezogen.“ (Verzettelung)
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Studie Projekterfolg
Quelle: Standish Group
?
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Studie Projekterfolg I - S
Quelle: Standish Group
• Projekt verschleppen sich – finden keinen Abschluss
• Erfolge verpuffen
• Viele Projektziele werden nicht erreicht
• Die erreichten Projektziele werden nicht nachhaltig erreicht
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Studie Projekterfolg II - S
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Studie Projekterfolg III - S
Durchschnittliche Verfehlung der Projektziele in %
189
222
61
0
50
100
150
200
250
Zeitüberschreitung Budgetüberschreitung Realisierte Features
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Situation Technik• Hardware Chip-Leistungssprünge in ~ 6 Monatszyklen
• Software durchdringt kontinuierlich fast alle wesentlichen Industriebereiche
• Ende der 80‘ er-, Anfang der 1990‘ er-Jahre hat ein Verdrängungswettbewerb für Büroanwendungen stattgefunden (z.B. Textverarbeitung, Mail, Terminkalender, ...), 2010 Anwendungen und Daten in der „Cloud“
• Internet, Web, Web 2.0, Mobiles Internet etc.
• Dezentralisierung/Zentralisierung der Server
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Situation Technik
• Zunehmende Qualitätsanforderungen an Software z.B. Software kann Menschenleben gefährden (Züge, Röntgengerät, Flugzeug, ...)
• Trend, Software-Entwicklungen durch Software Häuser (weltweit) entwickeln zu lassen („Outsourcing“, „Offshoring“)=> z.B. deutsche Softwareentwickler konkurrieren mit indischen Entwicklern
• Trend, Standard-Software für die verschiedenen Industriebranchen & öffentlichen Verwaltungen zu entwickeln („keine“ bzw. weniger Individual-SW)
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Aber
• Software Komplexität nimmt weiter rasant zu
• Neue Software-Technologien und -anwendungen entstehen mit enormer Geschwindigkeit
Beherrschbarkeit einer Technik
100%
10%
Zeitdauer in Monaten
LernkurveNeue Technologien
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Aber
• Termine werden nicht gehalten• Z.T. erhebliche Softwarequalitätsprobleme (z.B.Programmabstürze; Anforderungen, die nicht den Anwender-/Kundenwünschen entsprechen)• Die Softwarekosten dominieren inzwischen die Kosten für Hardware bei weitem
1
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Warum ist Software eigentlich so schwer zu entwickeln?
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Warum ist Software so schwer zu entwickeln? - S
• Immaterielles Produktman kann SW nicht „anfassen“,
nicht „sehen“nur Dokumentation beschreibt
die Software• Unterliegt keinem VerschleißProgramme können beliebig oft ablaufen„klassische Wartung“ nicht erforderlich•Keine ErsatzteileProgramm wird nur einmal entwickelt
Software HardwareBeispiel:
• Materielles Produkt
• Unterliegt einem VerschleißNach 200000 KM ist der Motor defekt• ErsatzteileNeuer Motor kann eingebaut werden
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Warum ist Software so schwer zu entwickeln? (Forts.) - S
Software
•Schwer zu „vermessen“ Qualität zu definieren und zu
messen äußerst schwierig• AltertHW-Leistungen und SW-Techniken ändern sich ständig• Im allgemeinen (!!) leichter und schneller änderbar
Hardware
•Einfach zu „vermessen“
Ob die Schraube für die Radbefestigung passt oder nicht, kann mit einer Schieblehre festgestellt werden
• Altert• hoher ÄnderungsaufwandÄnderung der Kofferraumgröße erfordert die Konstruktion neuer Werkzeuge für die Produktion
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Beispiel: Bau einer Hundehütte
Herausforderung für ? Person
Erfordert:
? Planungsaufwand
? Prozesse
? Werkzeuge
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Beispiel: Bau einer Hundehütte - S
Herausforderung für eine Person
Erfordert:
minimalen Planungs-aufwand
einfache Prozesse
einfache Werkzeuge
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Beispiel: Bau eines Hauses
Herausforderung für ?Erfordert
? Planungsaufwand? Prozesse? Werkzeug
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Beispiel: Bau eines Hauses - S
Herausforderung für ein ganzes TeamErfordert
großen Planungsaufwand definierte Prozesse komplexe Werkzeug
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Beispiel: Bau eines Hauses
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Definition Software Entwicklung/Engineering
Software Engineering (dt. „Software-Technik“)Bereitstellung und systematische Verwendung von Methoden, Notationen und Werkzeugen für die teamorientierte, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Software-Systemen unter Berücksichtigung von Kosten, Zeit und Qualität.
SystementwicklungEntwicklung von Systemen, die aus Hard- und Software Komponenten bestehen
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Software Beschaffung/Entwicklung und Software-Lebenszyklus
-eine Einführung
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?
Welche Phasen gibt es in der Software-Beschaffung (-Entwicklung)?
Von der Idee zum Produkt
Software Beschaffungs-prozess
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PhasenJeder Phase umfasst • Tätigkeiten und• ErgebnisseLastenheft
Anforderungsspezifikationen
Architektur- und Entwurfs-beschreibungen
Programme
Testprogramme, getesteteProgramme, Abnahmeprotokolle,Installation der SW
Korrigierte und/oder erweiterteneue Version des Software-Produkts
Anforderung & Analyse
Planung
Entwurf
Implementierung & Test
Test & Einführung
Wartung
vage
präzise
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Planung
Ziel: Grobe Beschreibung des geplanten Softwareprodukts
• Bereich festlegen, der unterstützt werden soll• Marktanalysen (welche Produkte gibt es, wie sind die Anbieter am Markt positioniert?,...)• Anwenderbefragungen (was ist dem Anwender wichtig, was ist unwichtig?)• Festlegen der funktionalen Hauptanforderungen• Personalressourcen und Kompetenzen• Zielbestimmung
Typische Tätigkeiten :
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Planung • Festlegen der technischen Anforderungen • Festlegen wichtiger Qualitätsanforderungen (Können
Menschenleben in Gefahr sein; Erfüllung gesetzlicher Bestimmungen?)
• Aufwandsschätzung für die Anforderungsphase und Haupt-Meilensteinen
• Prüfen personeller Verfügbarkeit (wie viel und welche Mitarbeiter?)
• Wirtschaftlichkeitsrechnung (Projekt- & Folgekosten)• Machbarkeitsanalyse => Risikoanalyse • Make-or-Buy Entscheidungen
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Ergebnisse Planung - S
• Lastenheft (Synonyme: (grobes) Pflichtenheft oder System Requirement Specification)
=> Grobe Auswahlkriterien bestimmt
• Grober Projektplan mit ersten (Haupt-)meilensteinen1
• Go oder No-Go-Entscheidung für die Fortführung des Projekts
1 Ein Meilenstein ist ein Datum, an dem überprüfbare Teilergebnisse vorliegen müssen
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Grober Projektplan
Anforderung & Analyse
Planung
Entwurf
Implementierung
Test & Einführung
Meilensteine am Ende einer Phase
Lieferdatum 30.12.012
Ende Implementierung 30.10.12
Ende Entwurf 30.6.12
Ende Anforderung 30.2.12
Ende Planung 30.1.12
?
?
?
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Anforderung und AnalyseZiel: Vollständige, konsistente und eindeutige Definition der Anforderungen für das SW-Produkt
Typische Tätigkeiten?
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Anforderung und Analyse - STypische Tätigkeiten:
• Anforderungen • ermitteln• konkretisieren• modellieren • priorisieren• festlegen • beschreiben
(was ist dem Anwender wichtig, was ist unwichtig?)=> Analyse
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Anforderung und Analyse - STypische Tätigkeiten (Forts.):
• ggf. Prototyp entwickeln (zur Klärung einer Anforderung z.B. die zugehörige Bedienoberfläche zu realisieren?)
• Aufwände detailliert schätzen (Wieviel Wochen-Entwicklungsaufwand kostet die Anforderung XYZ?)
• Projektplanung verfeinern• Detaillierter Anforderungs-/Kriterienkatalog erstellen
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Anforderung und Analyse
Ergebnis: PflichtenheftJe nach Projektinstallation entweder
- zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer verabschiedetes Pflichtenheft und verfeinerter Projektplan (mit Lieferdatum) – (Ausschreibung bereits nach Planung)
oder- Pflichtenheft als Basis der Ausschreibung und der Auswahl
mit (gewünschten) Zeitverlauf des Projekts aus Sicht des Auftragebers
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Entwurf (engl. „Design“)
Ziel: Definition und Implementierung einer Softwarearchitektur, die die funktionalen-, nicht-funktionalen- und Qualitätsanforderungen erfüllt Typische Tätigkeiten: • Zerlegung des Systems in Komponenten und Präzisierung der Beschreibungen aus der Anforderungsphase• Beschreibung der Komponenten mit den Schnittstellen und deren Zusammenspiel („Softwarearchitektur“)• Anpassung und Erweiterung existierender Software-Lösungen
Ergebnis: Architektur- und Entwurfsdokumente
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Implementierung
Ziel: Fertigstellung fehlender Implementierungsteile aus der Entwurfsphase
Typische Tätigkeiten:
• Programmieren fehlender Funktionen• Testen einzelner Funktionen• Dokumentation der Programme
Ergebnis: dokumentierter Source Code („Quelltext“) mit einzelnen ablauffähigen Funktionen,aber diese ergeben i.a. noch keinfunktionsfähiges Programm
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Test & Einführung
Ziel: Fertigstellung des Tests für alle FunktionenTypische Tätigkeiten:• Entwicklung von Testprogrammen• Sukzessives Hinzufügen einzelner Komponenten und
Testen dieser Teile („Integrationstest“)• Test des Gesamtsystems im Hinblick auf alle Produktan-
forderungen („Systemtest“)• Durchführung von Tests (auch durch den Auftraggeber)• Dokumentation von Fehlern in Testprotokollen
(„Known bug list“)
Ergebnis: getestetes und durch Auftraggeber abgenommenes Softwareprodukt / Anwendungssystem
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Wartung
Ziel: Fehler, die im täglichen Betrieb auftauchen, bereinigen und/oder Erweiterungen für neue oder geänderte Anforderungen durchführen
Typische Tätigkeiten:• Fehler (z.B. Programmabstürze, mangelnde
Performanz, zu hoher Speicherbedarf) beseitigen• neue Anforderungen realisieren
Wartung ist der Zeitraum von der ersten Installation bis zum Einsatzende des Anwendungssystems
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Wartung
Ergebnis: neue Version des Softwareprodukts/ des Anwendungssystems
Beachten: Bei neuen Anforderungen und/oder Fehlern können alle Phasen wieder durchlaufen werden –abhängig vom Umfang der Anforderungen
Wichtig: Tests sind immer durchzuführen
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Was sind die vier wichtigsten Risikokategorien bei der Auswahl von
Anwendungssystemen
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Die vier wichtigsten Risikokategorien bei der Auswahl von Anwendungssystemen - S
• AnforderungsrisikenGefahr Anforderungen zu realisieren, die nicht vom Anwender gefordert sind
• Technologische RisikenIhnen ist gesagt worden, dass Sie Java, Web und objektorientiertes Design verwenden sollen. Wie gutfunktionieren diese Techniken für Ihr zu erstellendes Produkt? Lassen sich z.B. die geforderten Performanceanforderungen mit Java realisieren?
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• MitarbeiterrisikenHaben Sie die notwendigen Mitarbeiter mit der erforderlichen Erfahrung für Projekt- und Risikomanagement? Werden Mitarbeiter längere Zeit krank?
• Politische RisikenGibt es politische Zwänge, die das Projekt maßgeblich beeinflussen können?
Alle Risikokategorien sind gleich gefährlich
Notwendigkeit einer Risikoanalyse
Die vier wichtigsten Risikokategorien bei der Auswahl von Anwendungssystemen - S
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RisikoanalyseDefinition
Eine Risikoanalyse ist die Ermittlung und Einschätzung der einem Projekt drohenden Gefahren
1. Identifikation der RisikoquellenGrundlagen (soweit vorhanden):
• Projektszenario • Lastenheft oder Pflichtenheft • andere Planungsgrundlagen• Erfahrungen
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Identifikation der Risikoquellen
Aufgabe: Zusammenstellung der Risikoquellen• die bereits in der Machbarkeitsstudie identifiziert
wurden (Hardware, Software, ...)• Identifikation weiterer Risikoquellen
Beispiele aus dem Mitarbeiterbereich könnten sein:Projektleiter Entwicklungs-"Hero" EntscheiderEndanwender Betriebsrat Datenschutzbeauftragter
Ergebnis:• Liste der Risikoquellen
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Identifikation der Risikofaktoren
2. Identifikation der Risikofaktoren (d.h. der Gefahren, die das Projekt bedrohen) Grundlagen:
• Liste der Risikoquellen• Erfahrungen
Aufgabe:• Identifikation von speziellen Risikofaktoren im
konkreten Projekt
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Identifikation der Risikofaktoren
Ergebnisse:• Liste der Risikofaktoren• Liste der möglichen Risikoereignisse• Beschreibung der Risikosymptome (z.B. zur
Früherkennung)• Einflüsse auf Prozesse im Projekt
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3. Bewertung der Risikofaktoren Grundlagen:
• Risikobereitschaft des Auftraggebers• Liste der Risikofaktoren• Liste der möglichen Risikoereignisse• Kostenschätzungen• Terminschätzungen
Bewertung der Risikofaktoren
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Bewertung der RisikofaktorenAufgabe: Für jeden Risikofaktor Bewertung des
entsprechenden Risikos. Bewertung hängt ab von• den Auswirkungen des Risikoereignisses ("Kritikalität")• der Wahrscheinlichkeit, dass ein Risikoereignis eintritt• der Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen
Ergebnisse:• Rangfolge der Risikofaktoren• Meilensteine, die besondere Aufmerksamkeit erfordern
und• mögliche Risikofaktoren, die genau beobachtet werden
sollten• Risikoquellen und -faktoren, die ignoriert werden können• Dokumentation, wer diese Entscheidung gefällt hat
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Beispiel einer Risikoanalyse
Quelle:[Steinbach 98]
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Beispiel einer Risikoanalyse - S
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Entwicklung einer Reaktionstaktik
Entwicklung einer ReaktionstaktikGrundlagen:
• Meilensteine, die besondere Aufmerksamkeit erfordern und
• mögliche Risikofaktoren, die genau beobachtet werden sollten
• Risikoquellen und -faktoren, die ignoriert werden können einschließlich Dokumentation, wer diese Entscheidung gefällt hat
Aufgabe: Für die ausgewählten Meilensteine bzw. Risikofaktoren Diagnoseinstrumente, Gegenmaßnahmen und Verfahrensregeln entwickeln
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Entwicklung einer Reaktionstaktik
Ergebnisse:• Diagnoseplanung (Berichte, Interviews, ...)• Eskalations- und Maßnahmenplan bei Eintreffen
eines Risikoereignisses• Eingaben für andere Prozesse• Abschätzung verbleibende Reserven• Vorbereitung von Verträgen
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Entwicklung einer Reaktionstaktik - Beispiel
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Entwicklung einer Reaktionstaktik – Beispiel - S
Beispiele:
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Erfolgsfaktoren
Project Success Factors
% of Responses
1. User Involvement 15.9%2. Executive Management Support 13.9%3. Clear Statement of Requirements 13.0%4. Proper Planning 9.6%5. Realistic Expectations 8.2%6. Smaller Project Milestones 7.7%7. Competent Staff 7.2%8. Ownership 5.3%9. Clear Vision & Objectives 2.9%10. Hard-Working, Focused Staff 2.4%Other 13.9%
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Clear Statement of Requirements /User Involvement
=>Anforderung und Analyse
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Fehlerfortpflanzung
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Fehlerfortpflanzung – S
VorstudieSpezifikation
Systementwurf
Realisierung
Integration Korrekte Vorgänge
Korrigierbare Fehler
unkorrigierbare Fehler
verborgene Fehler
Korrekte Programme
fehlerhafte Programme
Programmefür fehlerhaftenSystementwurf
Programme für fehlerhafte Anforderungen
Korrekter Systementwurf
fehlerhafter Systementwurf
Systementwurf für fehlerhafte Anforderungen
KorrekteAnforderungen
fehlerhafteAnforderungen
Anforderungen
Unzureichendes SW-Produkt
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SW-Beschaffungsphasen & Fehlerentstehung - S
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Ausweg
Modellierung während der AnforderungsphaseDaten (UML, ERM -> Datenorganisation)Prozesse (EPK -> E-Government)
KommunikationQualitätsmanagement
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User Involvement =>
Einführungsphase
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Ziele von IT Projekten
Wirtschaftliches Interesse:Hinter jeder Investition steht ein wirtschaftliches Interesse. Ziele sind in der Regel Einsparungen oder Umsatz- bzw. Gewinnerhöhung.
Software
Implementiertes System
Return on Invest (ROI)
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Erfolgsfaktoren für ein IT System
Erfolgsfaktoren für ein IT-System:•
•
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Erfolgsfaktoren für ein IT System - S
Erfolgsfaktoren für ein IT-System:
Die technische Funktionsfähigkeit, d.h. die erfolgreiche Realisierung einer bestimmten Funktionalität schafft ein Potenzial für Verbesserungen.
Der wirtschaftliche Erfolg entsteht jedoch erst durch die effektive Nutzung des Systems (Umsetzung des technischen Potenzials in wirtschaftlichen Erfolg)
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Effektive Nutzung - S
Effektive Nutzung:Effektive Nutzung eines IT-Systems bedeutet, dass Menschen dieses System so einsetzen, dass sie ihre Aufgaben innerhalb der Organisation „besser“ (Zeit, Kosten, Qualität) erfüllen können
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IT-Einführung
Zusätzliche Aufgaben bei IT-Einführungen:Notwendig ist die Anpassung der Organisation an die neuen Möglichkeiten/Potenziale und die Begleitung des Mitarbeiters in diesem „Change-Prozess“
U‘plan
Geschäftsprozesse
Mensch Maschine
Auswirkungen neuer IT-Lösungen innerhalb der Unternehmensarchitektur
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Diskrepanz Methodik
Technischer BereichMeist ausgereifte und detaillierte MethodikModelle bzgl. Vorgehen und StrukturierungWerkzeuge: Checklisten, Formulare, ...
Bereich Mensch/MitarbeiterOft mangelhaft beachteter/ausgeklammerter AspektVielfach technische Sicht auf den Aufgabenträger
Mensch (Schulungen=Update?)Eher Erfahrung bzw. Intuition des Projektleiters statt
methodische Fundierung
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Fragen, die oft nicht beantwortet werden
• Wie verändert das Projekt die tägliche Arbeit der Mitarbeiter?
• Wie wird die Zusammenarbeit verändert?• Wie werden diese Veränderungen
aufgenommen?• Wissen die Mitarbeiter, warum das Projekt
notwendig ist?• Ist klar, was passiert, wenn das Projekt nicht
erfolgreich ist? • Was passiert, wenn das Projekt nicht die
notwendige Akzeptanz findet?
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Fazit:Phasendenken/Vorgehensmodelle alleine reichen nicht!(sind aber notwendige Voraussetzungen für Erfolg)
Zusätzlich gesamtheitliche Sicht notwendig:- TQM- Change Management- QMS
Kommunikation zwischen Anwender und Entwickler auch in fast allen anderen Phasen