entwicklungskonzept universitÄtsmedizin halle 2025 · 2. darüber hinaus beschreibt dieses konzept...
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M. Gekle, T. Klöss
Medizinische Fakultät & Universitätsklinikum
Stand 06.12.2013
ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE
2025
1 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
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Kapitel Seite
1. Einleitung 02 2. Handlungsbedarf 04 3. Eckpunkte und Vorgaben des Landes 07 4. Konzeptrahmen 08 5. Allgemeine Konzeptkonkretisierung und –umsetzung 13 6. Spezielle Konzeptkonkretisierung und –umsetzung 17 7. Konzeptoperationalisierung 27 8. Zusammenfassung 39
gez. f. Fakultäts- und Klinikumsvorstand1
M. Gekle T. Klöss
1 Fakultätsvorstand: Prof. Dr. Michael Gekle, PD Dr. Thomas Klöss, Prof. Dr. Dieter Körholz, Prof. Dr. Dirk Vordermark, Prof. Dr. Johannes Haerting, Prof. Dr. Andreas Stang, Prof. Dr. Hans-Günther Schaller Klinikumsvorstand: PD. Dr. Thomas Klöss, Prof. Dr. Michael Gekle, Dr. Bettina Hailer, Susann Krasemann
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1. Einleitung
Das Entwicklungskonzept dient der Darstellung einer realisierbaren Strukturveränderung der Universitätsmedizin Halle, die zur Freisetzung von Ressourcen und damit zu Gestaltungs-spielraum für die notwendige akademische Profilierung führt (s.a. Profil der Universitäts-medizin Halle im WR-Selbstbericht, Seite 5)2. Darüber hinaus beschreibt dieses Konzept die Position der Universitätsmedizin Halle für Gespräche mit der Landesregierung und dem Landesparlament über vom Land ggf. geforderte Einsparpotenziale. Da die Umstrukturierung konzeptionell getrieben sein muss, stehen z.B. Wirtschaftlichkeit oder Impactfaktoren allein nicht im Vordergrund. Unmittelbares politisches Ziel ist der Erhalt oder die Wiedererlangung der strukturellen Gestaltungskompetenz für die Medizinische Fakultät und das Universitäts-klinikum, die ohne ein substantiiertes Konzept extrem gefährdet sind. Das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft hat angekündigt, dass es sich durchaus vorstellen kann einen Strukturvorschlag in Anlehnung an die WR-Stellungnahme vom 12.07.2013 zu erlassen und diesen mit der Haushaltszuweisung umzusetzen, sollten keine konkreten Reformen in Halle eingeleitet werden.
Die Auswahl bei der Erstellung des Entwicklungskonzeptes verläuft nach Kriterien, die auf Entwicklung und Stärkung des Standortprofils, im Wesentlichen geprägt durch die Berei-che Lehre (Medizin, Zahnmedizin, Gesundheits- und Pflegewissenschaften) und Forschung (Epidemiologie und Pflegewissenschaften; Molekulare Medizin der Signaltransduktion in Verbindung mit der Naturwissenschaftlichen Fakultät I), abzielen. Dabei ist es durchaus vor-gesehen, dass die Krankenversorgung in Bereichen erhalten bleibt, die für die akademische Profilbildung nicht im Vordergrund stehen und dementsprechend keine oder reduzierte Mittel aus dem Landeszuführungsbetrag L&F erhalten.
Durch die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes werden eine effizientere Verwendung des Landeszuführungsbetrages sowie die Schaffung von Valenzen zur erfolgreichen Entwick-lung von Forschung und Lehre sowie des Standortprofils erreicht. Weiterhin sollen positi-ve wirtschaftliche Effekte für das Universitätsklinikum entstehen. Durch diese Verdichtung und akademische Schwerpunktentwicklung wird die Universitätsmedizin Halle gestärkt und zukunftsfähig gemacht.
Bei strukturellen Maßnahmen ist der Blick dabei stark auf die Zeit nach Ausscheiden der jet-zigen AmtsinhaberInnen gerichtet.
2 Exzellente akademische Qualifikation für die Gesundheitsversorgung durch das Angebot der Studiengänge Medizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften auf universitärem Niveau unter einem Dach als integratives Modell. Moderne universitäre Lehre, die den Nachwuchs forschungsbasiert auf die zunehmenden und interprofessionellen komple-xen Herausforderungen vorbereitet. Sicherung eines wissenschaftlichen Studiums und Ermöglichung wissenschaftlicher Qualifikation sowie wissenschaftlicher Karrierewege. Überregionale Sichtbarkeit durch Erfolge in den Forschungsbereichen „Epidemiologie und Pflegewissenschaften“ und „Molekulare Medizin der Signaltransduktion“. Medizinische Fakultät als integraler Bestandteil eines erfolgreichen Schwerpunktes biomedizinische Lebenswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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Die Erstellung des konkreten Maßnahmenkataloges erfolgt anhand folgender Fragen, die un-ter Berücksichtigung der hochschulpolitischen und finanziellen Zwänge beantwortet werden.
Forschung und Lehre:
1. Welche Fächer/Einrichtungen werden zur Profilierung im Bereich Forschung sowie zur Profilierung und Sicherstellung der curricularen Lehre nicht mehr unbedingt benötigt?
2. Welche Fächer werden akademisch teilweise benötigt, können jedoch in Kooperationen realistisch bedient werden?
3. Welche Fächer wären nötig, sind jedoch auf Grund der infrastrukturellen Rahmenbedin-gungen (u.a. Ressourcen für Investitionen, Gebäudesituation) nach Ausscheiden der jetzi-gen Einrichtungsleitung nicht entwicklungsfähig und können durch Kooperationen realis-tisch bedient werden?
Krankenversorgung:
4. Welche Fächer/Einrichtungen müssen auf Grund der lokalen medizinischen Überversor-gung umstrukturiert werden?
5. Für welche Einrichtungen stellt sich die wirtschaftliche Situation derzeit und perspektivisch schwierig dar?
6. Welche klinische Expertise ist für das Universitätsklinikum in welchem Umfang „im Haus“ notwendig?
Ordnungspolitische Aspekte (Frage an das Land):
7. Wie kann Sachsen-Anhalt Haushaltkonsolidierung betreiben bei Sicherstellung der uni-versitären medizinischen Krankenversorgungsqualität und der Patientensicherheit?
8. Wie kann das Land Sachsen-Anhalt zukünftig eine transparente, Leistungs-orientierte und Antrags-gesteuerte Forschungsförderung sicherstellen?
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2. Handlungsbedarf
Die Universitätsmedizin Halle stellt einen relativ kleinen universitätsmedizinischen Standort dar, der die Weiterentwicklung seines Profils zu seiner Stärkung sowie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit langfristig absichern muss. Eine umfassende überregionale Wettbe-werbsfähigkeit als universitärer Vollsortimenter in den Bereichen Krankenversorgung und Lehre ist langfristig nicht möglich, da hierdurch u.a. zu viele kleine unterkritische Einrichtun-gen vorgehalten werden müssen, die wissenschaftlich und z.T. wirtschaftlich nicht konkur-renzfähig sind. Der grundsätzliche Erhalt der vorklinischen, klinisch-theoretischen und klini-schen Bereiche einer Medizinischen Fakultät am Standort Halle ist unabdingbar für deren Existenz und Entwicklungsfähigkeit. In diesem Rahmen muss jedoch die konsequente Wei-terentwicklung des Profils bei Sicherstellung von Studienplätzen und Lehre sowie die Fest-legung und Umsetzung eines klinischen Kernausstattungskanons gewährleistet sein. In Zeiten zunehmender Privatisierung des Gesundheitswesens, bei gleichzeitiger Konzentrierung auf wenige Anbieter, ist zur Absicherung der Daseinsfürsorge ein öffentlicher Maximalversorger für die Krankenversorgung im Süden des Landes auch langfristig notwendig.
Das Land Sachsen-Anhalt geht derzeit von zunehmenden budgetären Restriktionen aus (ab 2019 wird ein Landeshaushalt mit voraussichtlich ~8,5 Mrd. € i. Vgl. zu ~10 Mrd. € 2013 erwartet) und plant angesichts seiner Haushaltslage in allen Bereichen Sparmaßnahmen, von denen auch die Universitätsmedizin Halle möglicherweise nicht ausgenommen wird. Fakul-täts- und Klinikumsvorstand stellen hiermit vor, in welcher Form und in welchem Ausmaß die Universitätsmedizin Halle Ressourcen vorrangig zur Profilschärfung und ggf. auch zur notwendigen Konsolidierung des Haushalts freisetzen kann. Die Vorschläge gehen dabei da-von aus, dass trotz Haushaltskonsolidierung auch künftig die Funktionsfähigkeit der Uni-versitätsmedizin gewährleistet sein wird, sodass die Studiengänge Medizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften langfristig erhalten bleiben.
Unter den aktuellen bundesweiten Rahmenbedingungen der Krankenhausfinanzierung errei-chen Universitätsklinika bei unverändert weiterbestehenden Strukturen zukünftig kaum mehr ein ausgeglichenes Betriebsergebnis in der Krankenversorgung. Zusätzlich besteht ein konti-nuierlicher Investitionsbedarf für die Sicherung und Weiterentwicklung der geforderten Ma-ximalversorgung. In Sachsen-Anhalt führt die weit überdurchschnittlich hohe Zahl an Kran-kenhausbetten zu einer zusätzlichen Erschwernis für die Universitätsklinika auf dem Kran-kenversorgungsmarkt und verstärkt das ökonomische Dilemma. Im Rahmen der Kranken-hausbedarfsplanung muss das Land die Entwicklung der nicht-universitären Häuser entspre-chend der Schwerpunktbildung der Universitätsklinika anpassen. Dies bedarf auch eines Bei-trags des Universitätsklinikums zum Abbau von Überkapazitäten in Bereichen, in denen keine Schwerpunktbildung der Universitätsmedizin stattfindet. Nur durch Beteiligung aller Kran-kenhäuser am Abbau von Überkapazitäten verbessern sich die wirtschaftlichen Ergebnisse aller Beteiligten. Eine hierdurch mögliche Effizienzsteigerung beim Ressourceneinsatz kann Freiräume für die teilweise Deckung des Investitionsbedarfs im Bereich der universitären Krankenversorgung schaffen.
Im Bereich Krankenversorgung fordert die wirtschaftliche Lage des Klinikums unverzügliche Ergebnisverbesserungen.
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Die Universitätsmedizin Halle hat drei wesentliche Aufgaben: Sie dient
A) der Lehre (Ausbildung von Ärzten, Zahnärzten sowie Gesundheits- und Pflegewissen-schaftlern; mit hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen)
B) der Forschung (u.a. zur Etablierung von Forschungsverbünden)
C) der Krankenversorgung (medizinische Maximalversorgung bei gleichzeitiger Unterstüt-zung des Landes bei der Gewährleistung der wohnortnahen allgemeinmedizinischen Ver-sorgung)
Diese drei Bereiche gilt es funktionsfähig zu erhalten und zukunftsfähig zu machen, so dass ein sichtbares Standortprofil entsteht. Es geht daher im Folgenden darum aufzuzeigen, welche Bestandteile für die künftige Lehre, Forschung und Krankenversorgung zur Profilbildung am Standort Halle essentiell sind und auf welche Einheiten zur Freisetzung von Ressourcen teil-weise oder gänzlich verzichtet werden kann, weil diese durch Kooperationen oder den Ein-kauf von Leistungen erbracht werden können. Wichtig ist dabei aber auch, deutlich zu ma-chen, dass der notwendige Einkauf von Leistungen, der durch die Restrukturierung von Struk-tureinheiten notwendig wird, die Ressourcenfreisetzung nicht konterkariert.
Mit den im Folgenden angeführten Vorschlägen sollte es gelingen, am Standort Halle eine Universitätsmedizin zu erhalten, die über die über die notwendigen Strukturen verfügt, um Lehre, Forschung und Krankenversorgung mit der notwendigen Qualität zu ermöglichen.
Das hier vorliegende Entwicklungskonzept weicht von den Vorschlägen des Wissenschaftsra-tes3 aus den im Folgenden aufgeführten Gründen ab.4
Obwohl die Bewertungen des WR grundsätzlich die eigenen Stärken/Schwächen-Analyse der Universitätsmedizin Halle bestätigen, ist die letztendlich verabschiedete Empfehlung des WR jedoch von Einflüssen geprägt, die nicht Standort-bedingt sind und leitet sich nicht logisch aus der Stärken/Schwächen-Analyse ab. Würde diese Empfehlung umgesetzt, entstünde eine Teilfakultät, die kaum Entwicklungs- bzw. Zukunftschancen hat, da u.a. die Rekrutierung von akademischem Führungspersonal mit abnehmender Attraktivität des Standortes zunehmend erschwert wird. Zusätzlich muss mit zunehmender Abwanderung von Leistungsträgern ge-rechnet werden. Eine solche Entwicklung schlägt sich auch in den Bereichen Epidemiologie (u. a. Beiträge zur Nationalen Kohortenstudie sowie den Betrieb des jüngst durch den Minis-terpräsidenten eröffneten Herzinfarktregisters Sachsen-Anhalt) sowie Gesundheits- und Pfle-gewissenschaften (u. a. Etablierung des primär qualifizierenden Studiengangs, Weiterentwick-lung der onkologischen Supportivtherapie, Ausbau der Allgemeinmedizin, quantitative und Evidenz-basierte Versorgungsforschung in den Bereichen Demenz, Onkologie und Herz-Kreislauferkrankungen) negativ nieder, so dass letztendlich auch diese zukunftsfähigen Berei-che nicht entwickelt werden können und als Alleinstellungsmerkmale des Standortes und des Landes verloren gehen. Die Zahnmedizin verliert ebenfalls an Attraktivität und Leistungsfä-higkeit, so dass auch dieser positiv bewertete Bereich beschädigt wäre und seine Zukunftsfä-higkeit verliert. In der Folge wäre der einmalige Ansatz der interprofessionellen Lehre von Medizin, Zahnmedizin und Gesundheitswissenschaften auf universitärem Niveau nicht mehr möglich. Darüber hinaus ist eine angemessene klinische Lehre ohne klinisch-theoretischen 3 Im Folgenden WR bezeichnet. 4 Weitere Informationen unter http://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=3890
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und ohne vorklinischen Bereich nicht möglich. Außerdem ist nach der in Bearbeitung befind-lichen Novellierung der Zahnärztlichen Approbationsordnung eine Ausbildung in Halle kaum mehr möglich, da der gesamte Bereich der theoretischen Medizin gemeinsam und deckungs-gleich mit dem Studium der Medizin verlaufen wird. Schließlich bedeutet die Empfehlung des Wissenschaftsrates auch die de facto Reduktion von Medizinstudienplätzen in Sachsen-Anhalt. Vor dem Hintergrund der festgestellten Notwendigkeit der aktuellen Studienplatzzahl wird somit eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Land in Kauf genom-men.
Zusammenfassend sind die vom WR vorgeschlagenen Strukturmaßnahmen ungeeignet zur Entwicklung der, selbst vom WR bestätigten, zukunftsfähigen Bereiche und würden das Aus der Universitätsmedizin Halle bedeuten, mit der Folge, dass
auch die positiv bewerteten Bereiche zerstört (u.a. Lehre, Epidemiologie, Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Nationale Kohortenstudie, RHESA, DFG-GRK-1591),
Studienplätze in Medizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften vernichtet,
und die zukünftige medizinische sowie zahnmedizinische Versorgung im Land massiv gefährdet wird.
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3. Eckpunkte und Vorgaben des Landes
Das Land Sachsen-Anhalt hat im Sinne eines Konzeptrahmens folgende Eckpunkte und For-derung für das Entwicklungskonzept 2025 der Universitätsmedizin Halle aufgestellt, deren Berücksichtigung für den Bestand des Standortes Halle wesentlich sind.
1. Die Medizinische Fakultät Halle bleibt als Vollfakultät bestehen.
2. Die Medizinischen Fakultät Halle bietet die drei Studiengänge Medizin, Zahnmedizin und Gesundheits- und Pflegewissenschaften an und entwickelt diese innovativ weiter.
3. Die Universitätsmedizin Halle entwickelt die beiden Forschungsbereiche Epidemiologie und Pflegewissenschaften sowie – gemeinsam mit den Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Martin-Luther-Universität – Molekulare Medizin der Signaltransduktion mit dem Ziel der Einwerbung extern geförderter Forschungsverbünde.
4. Im Bereich der Krankenversorgung werden 2-4 lokale Kooperationen mit Schwerpunkt-krankenhäusern von Halle und Umgebung aufgebaut.
5. In 2-4 Fächern werden zusätzliche Kooperationen mit der Universitätsmedizin Magdeburg aufgebaut.
6. Die wirtschaftliche Situation des Universitätsklinikums wird durch Maßnahmen am Stand-ort verbessert. Dazu dienen unter anderem die Maßnahmen unter 4. und 5.
7. Ein Beitrag der Universitätsmedizin zur Haushaltskonsolidierung des Landes wird nicht ausgeschlossen.
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4. Konzeptrahmen
Eckpunkte des Entwicklungskonzeptes
Das Entwicklungskonzept sichert einerseits den Erhalt der Vollstudienplätze in den Studi-engängen Medizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften ab und er-möglicht die Weiterführung und Ausweitung der eingeleiteten Curriculumsreform in Medizin und Zahnmedizin sowie einen deutschlandweit sichtbaren Beitrag zur Akademisierung der Gesundheitsberufe.
Die wissenschaftliche Profilierung wird durch Stärkung der Forschungsaktivitäten in den Bereichen Epidemiologie und Pflegewissenschaften (u.a. durch Ausbau der Nationalen Ko-hortenstudie, des Herzinfarktregisters Sachsen-Anhalt sowie des Profilzentrums Gesund-heitswissenschaften) sowie Molekulare Medizin der Signaltransduktion in Kooperation mit den Naturwissenschaftlichen Fakultäten im Sinne des Masterplans Biomedical Life Sciences Halle vorangetrieben.
In Krankenversorgung, Forschung und Lehre ist die Demographie-orientierte Zukunftssiche-rung der medizinischen Versorgung ein zentrales Anliegen, so dass bei der Profilierung des Standortes die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft einen wichtigen Eckpunkt darstellen („Alternsmedizin“). Hierbei spielen die Umsetzung der Geriatriekonzepte des Lan-des und des Standortes sowie der Ausbau des Geriatrienetzes5 eine Rolle.
Durch verstärkte und institutionalisierte Kooperationen im Bereich der Krankenversorgung soll eine Straffung der lokalen medizinischen Versorgungsstruktur erreicht werden, so dass Überkapazitäten abgebaut und Synergieeffekte genutzt werden können.
Hierzu erfolgt die zügige Identifikation der Fächer und Bereiche, die zukünftig als Einrich-tung der Universitätsmedizin Halle weiter betrieben werden, sowie der Fächer und Bereiche, deren Leistungen in Kooperation mit Schwerpunktkrankenhäusern in Halle, oder der Univer-sitätsmedizin Magdeburg erbracht werden.
Die anschließende Profil-, Lehr- und Krankenversorgungs-orientierte Anpassung der Struktu-ren sowie anteilig der Verwaltung führt zur Freisetzung von Ressourcen, die zur Stärkung der Profilbereiche dienen, welche konsequent akademisch inhaltlich und strukturell konkur-renzfähig weiterentwickelt werden. Des Weiteren müssen sie evtl. teilweise Konsolidierungs-zwänge des Landes bedienen.
Grundsätze der Profilierung im Bereich Lehre
Eine moderne wissenschaftliche Ausbildung in der Humanmedizin, der Zahnmedizin (vgl. Entwurf zur Novellierung der ZÄAO) sowie in den Gesundheits- und Pflegewissenschaften
5 Die Beurteilung der mit dem Alter immer heterogener werdenden Patienten bedarf eines ausgewogenen Gleichgewichtes generalistischer vs. spezialisierter medizinischer Kompetenzen, um dem Ziel eines weitest möglichen Erhalts von Selbstän-digkeit im Alter unter gesundheitsökonomisch tragbaren Bedingungen gerecht werden zu können. Aufgrund der nur einge-schränkt verfügbaren geriatrischen Kompetenz für die stationäre und ambulante Regelversorgung ist die flächendeckende Vernetzung die einzige Lösung für die angemessene Versorgung. Hierzu müssen regionale Netzstrukturen und Aus-, Weiter- und Fortbildungsstrukturen neu und attraktiv geschaffen werden.
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fordert neben der Berücksichtigung der Approbations- und Prüfungsordnungen die zuneh-mende Vernetzung der theoretischen und klinischen Bereiche. Hier ist auch die Vernetzung mit den Grundlagenfächern von Bedeutung. Da diese vertikale Vernetzung sowohl von den Grundlagen in die Klinik als auch von der Klinik in die Grundlagen geht, sind grundsätzlich alle Bereiche des Studiums an einem Standort notwendig.
Eine moderne, wissenschaftliche interprofessionelle Lehre ist auf universitärem Niveau in den Gesundheitsberufen nur dann gegeben, wenn auch die naturwissenschaftlichen Grundla-gen mit der notwendigen Expertise, d.h. aus den entsprechenden Instituten heraus, gelehrt werden. Ohne diese Voraussetzung ist das Ziel der universitären grundständigen Akademisie-rung nicht erreichbar.
Essentiell für die Lehre der Universitätsmedizin Halle im Bereich der Medizin ist die Weiter-führung und Absicherung der eingeleiteten Curriculums-Entwicklung des klinischen Ab-schnittes. Zusätzlich wird eine Reform des vorklinischen Abschnittes eingeleitet, ebenfalls im Sinne einer Modularisierung und Interdisziplinarität sowie unter verstärkter Einbindung des Dorothea-Erxleben-Lernzentrums Halle.
Weiterhin wird der bereits jetzt beispielhaft ausgestaltete Bereich der Allgemeinmedizin (u.a. Klasse Allgemeinmedizin während des gesamten Studiums, Weiterbildungscurriculum All-gemeinmedizin des UKH) strukturell weiter gestärkt.
Im vorklinischen Bereich wird das Zahnmedizin-Curriculum im Hinblick auf die Novellie-rung der ZÄAO in diesen Reformprozess eingebunden, um eine größtmögliche Synchronisie-rung im Sinne eines „Common Trunk“ verbunden mit einer Modernisierung zu erreichen.
Die Fakultät wird den Ausbau der Akademisierung der Gesundheitsberufe im Rahmen ei-nes integrierten Modells - gemäß den WR-Empfehlung unter dem Dach einer Medizinischen Fakultät - in den Grundlagenbereichen und den klinischen Fächern, mit interprofessioneller Lehre (zusammen mit den Studiengängen Medizin und Zahnmedizin) vorantreiben. Zunächst wird ein primärqualifizierender Bsc-Studiengang im Bereich Pflege eingerichtet, der die Ab-solventen gleichzeitig zum Bachelorabschluss und zum Pflegeexamen führt.
Gemäß den Vereinbarungen in der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG Perspektive Neurowissenschaften LSA6) hat die Fakultät ein Projekt zum Aufbau einer Interprofessionel-len Weiterbildungsakademie für Gesundheitsberufe zur Beratung im Kabinett vorgelegt. Diese Akademie bündelt die interprofessionellen Lehr- und Forschungskompetenzen und vermittelt daraus ein breit gefächertes Angebot von Fortbildungen und Fortbildungsstudien-gängen. Die interprofessionelle Basis ermöglicht entsprechend der Empfehlungen der WHO eine integrierte Bildung und führt damit zu einer zukunftsweisenden modellhaften Qualifika-tion. Die Angebote sollen die Bereiche Versorgung geriatrischer Patienten, insbesondere mit demenziellen Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Supportive Therapie
6 Hintergrundinformationen (Quelle: MWW LSA): „Qualifizierte Unterstützung, Hilfe und Pflege von Patienten in einer älter werdenden Gesellschaft benötigt wissenschaftlich fundierte Grundlagen und Informationen über Erkenntnisse aus der For-schung. Ziel der Forschungsaktivitäten muss es daher sein, bisherige Erkenntnisse und Erfahrungen zu erweitern, Beispiele guter Praxis zu entwickeln und hinsichtlich Wirksamkeit und Angemessenheit zu evaluieren sowie oder auch Indikatoren der Qualität einer optimalen Versorgung zu erarbeiten. Zudem soll dazu beigetragen werden, dass das noch verhältnismäßig wenig entwickelte Feld der sozialwissenschaftlichen Forschung zu sozialen Dimensionen der Demenz weiter ausgebaut wird. Schließlich sollen Forschungsaktivitäten gefördert werden, die sich auf die Schaffung statistische Grundlagen zur Epidemio-logie beziehen.“
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in der Onkologie (gemäß GBA Empfehlung zu §63 3c SGB V) sowie die Allgemeinmedizin umfassen.
Grundsätze der Profilierung im Bereich Forschung
Die konsequente Fokussierung auf die Forschungsbereiche Epidemiologie und Pflegefor-schung sowie Molekulare Medizin der Signaltransduktion ([Arbeitstitel]; in Kooperation mit dem Schwerpunkt Makromolekulare Strukturen und biologische Informationsverarbeitung der Naturwissenschaftlichen Fakultäten, wie im Masterplan Biomedical Life Sciences Halle vereinbart), die akademisch inhaltlich sowie strukturell konkurrenzfähig weiterentwickelt und geschärft werden, soll in den nächsten 5-10 Jahre zur Etablierung kompetitiver Verbund-förderung und internationaler Sichtbarkeit führen. Zusätzlich erfolgt ein Ausbau der For-schungsaktivitäten der Zahnmedizin durch verstärkte Zusammenarbeit mit forschungsaktiven Einrichtungen der Fakultät, besonders aus dem Bereich Epidemiologie und Pflegeforschung. Diesem Ziel dient auch die Verlagerung der Zahnmedizin an den Campus Magdeburger-Straße.
Die Forschungsaktivitäten im Bereich Epidemiologie und Pflegewissenschaften werden v.a. durch den Ausbau der Nationalen Kohortenstudie, des Herzinfarktregisters Sachsen-Anhalt, des Profilzentrums Gesundheitswissenschaften sowie der Stabsstelle Pflegeforschung und –entwicklung (PFuE) vorangetrieben. Die durch den Wissenschaftsrat gewürdigte Stellung des Forschungsprofilbereichs Epidemiologie und Pflegeforschung ermöglicht insbesondere den klinischen Fächern eine enge Einbindung in die Schwerpunktsetzung der Forschung der Uni-versitätsmedizin Halle.
Es wird erwartet, dass durch aktive Einbringung von Projekten aus klinischen Einrichtungen in diesem Bereich und Formulierung von Forschungskonzepten in Anknüpfung an die bereits etablierten Forschungsstrukturen (Nationale Kohorte, Herzinfarktregister, klinische Pflegefor-schung) und in Kooperation mit der Epidemiologie und den Pflegewissenschaften dieser Pro-filbereich klinisch ausgebaut wird. Bei den klinisch ausgerichteten Projekten sollten, auch nach den Empfehlungen des Wissenschaftsrats, Fragestellungen der Versorgungsforschung (in Medizin und Zahnmedizin), der Krebsmedizin, der Demographie-orientierten Medizin7 und geriatrischen Pflege sowie der Allgemeinmedizin besonders berücksichtigt werden. Der Forschungsprofilbereich Epidemiologie und Pflegeforschung sowie der Lehrschwerpunkt Akademisierung der Gesundheitsberufe stellen eine zwar personalintensive, aber kosten- (In-vestitions-, Geräte- und Verbrauchskosten) -sparende Ausrichtung dar. Das ist langfristig wirksam insbesondere im Hinblick auf die Freisetzung von Mitteln für die Profilbildung.
Verstärkte Kooperationen mit den naturwissenschaftlichen Fakultäten der Martin-Luther-Universität werden zur Weiterentwicklung der Molekularen Medizin der Signaltransduktion führen. Diese Denomination stellt zunächst einen Arbeitstitel dar, der eine zunehmende in-haltliche sowie Medizin-orientierte Fokussierung sowie eine verstärkte Einbindung klinischer Einrichtungen erfahren wird, so dass eine ex post Konkretisierung anhand der tatsächlichen
7 Die demographische Entwicklung mit der Alterung der Bevölkerung ist eines der wichtigsten Zukunftsprobleme des Landes Sachsen-Anhalt bzw. Europas. Die zukünftig notwendige patientenorientierte geriatrische Forschung stellt damit eine Chance für die den Schwerpunkt dar.
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Entwicklung des zweiten Forschungsbereiches erfolgen kann. Hierbei spielen die Weiterent-wicklung des DFG-GRK1591 hin zu einer SFB-Initiative (2018/19) sowie das Proteinfor-schungszentrum Charles Tanford eine zentrale Rolle. Weiterhin soll bis 2015 mindestens ein weiteres DFG-Graduiertenkolleg eingeworben werden (aktuelle Initiativen SignO2
8, Promo-Age9). Mittelfristig wird die medizinische Fokussierung in Teilbereichen der Entzündungs- und Tumorforschung in Verbindung mit RNA- und Proteinbiologie für möglich erachtet, da diese Grundlagenbereiche für den wissenschaftlichen Arm der Demographie-orientierten Zu-kunftssicherung der medizinischen Versorgung äußerst relevant sind. Es wird erwartet, dass sich Arbeitsgruppen aus klinischen Einrichtungen mit Krankheits- bzw. Patienten-orientierten Fragestellungen zukünftig vermehrt einbringen und damit die „Medizin-Orientierung“ unter-stützten. Die Molekulare Medizin der Signaltransduktion hat eine hohe Passfähigkeit zum Schwerpunkt „Makromolekulare Strukturen und biologische Informationsverarbeitung“ der Martin-Luther-Universität und soll auch nach Fokussierung gemeinsam mit den Naturwissen-schaften entwickelt werden. Dies wurde bereits im Masterplan Biomedical Life Sciences Hal-le, der gemeinsam mit den Naturwissenschaftlichen Fakultäten erstellt wurde, dargelegt.10
Sowohl für die konkurrenzfähige Entwicklung der Epidemiologie, für eine innovative Ge-sundheits- und Pflegewissenschaft als auch für die erfolgreiche Verstärkung der Kooperation mit den naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität ist eine Medizinische Vollfakultät essentiell.
Die Nachwuchsförderung wird, u.a. durch Angebote von der grundlagenorientierten bis zur patientenorientierten Forschung im Promotionskolleg Medizin sowie MD- und MD/PhD-Stipendienprogrammen intensiviert.
Grundsätze der Profilierung im Bereich Krankenversorgung
Die Universitätsmedizin Halle versteht sich als regionaler Partner für die Demographie-orientierte Zukunftssicherung der medizinischen Versorgung. Es bietet als medizinischer Ma-ximalversorger mit innovativen Strukturen eine optimale, Patienten-orientierte Krankenver-sorgung auf höchstem Niveau.
Fakultäts- und Klinikumsvorstand empfehlen eine Fokussierung auf Profilbereiche, die konsequent krankenversorgerisch konkurrenzfähig weiterentwickelt werden können und den demographischen Wandel berücksichtigen. Dies sind Onkologie des Hochbetagten sowie On-kologie im Rahmen einer Child-Adolescent-Young-Adult-Unit (C-A-Y-A); Herzmedizin (un-ter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels, aber auch der Versorgung Erwachsener mit angeborenen Herzfehlern), bestehend aus Kardiologie und Herzchirurgie als klinischer Arm des Herzinfarktregisters (RHESA); der Bereich der Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie für die Traumaversorgung; der Be-trieb eines Kopf-Hals-Tumor-Zentrums sowie die Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin, besonders der Perinatalmedizin und der Onkologie (siehe C-A-Y-A).
8 „Nicht-klassische Hypoxie-induzierte Signalwege: Molekulare Mechanismen und klinische Bedeutung“. 9 “Proteinmodifikationen: Ein Schlüsselmechanismus für Alterungsprozesse“. 10 s. Tätigkeitsbericht der Medizinischen Fakultät 2010-2014, Anlage 3 (http://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=2) sowie Selbstbericht der halleschen Universitätsmedizin 2009-2011 (http://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=3891)
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Der bisherige Flächenüberhang (s. ausführliche Darstellung im Selbstbericht an den WR) wird abgebaut, da alle somatischen Einrichtungen am Campus Ernst-Grube-Straße kon-zentriert werden und neben dem psychiatrischen Standort Julius-Kühn-Straße alle klinisch-theoretischen und vorklinischen Einrichtungen am Standort Magdeburger Straße in den beste-henden Gebäuden nach entsprechender Sanierung, ggf. Ertüchtigung, untergebracht werden können. Diese Maßnahmen wurden von der Universitätsmedizin Halle bereits großteils kon-zipiert und sind im Hochschulneubauperspektivprogramm des Landes enthalten, jedoch - mit Ausnahme der Zahnklinik - nicht ausgeplant und finanziert. Dieser Ersatz des maroden Zahn-klinikgebäudes sollte in den Flügeln C und F der Magdeburger-Straße 16 schnellstmöglich realisiert werden.
Am Standort Ernst-Grube-Straße wird der Ersatz des Komplements Süd und des Bettenhauses II durch die FG 12 und 13 schnellstmöglich realisiert (die Maßnahme ist ausgeplant, vom Fi-nanzausschuss bestätigt und die Finanzierung als PPP im Landeshaushalt 2012/13 vermerkt). Der zweite Abschnitt der Maßnahme BAUSEG wird ggf. etwas angepasst und wird so die Sanierung am Standort Ernst-Grube-Straße abschließen, so dass der dritte Abschnitt der Maß-nahme entfällt und zu den Sparbemühungen des Landes beiträgt.
Durch die Verdichtung, den Flächenabbau und die Ersatzbauten hat das Universitätsklinikum die Möglichkeit, kosteneffizienter zu agieren und damit das wirtschaftliche Ergebnis um min-destens 3,7 Mio. € jährlich zu verbessern.
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5. Allgemeine Konzeptkonkretisierung und -umsetzung
Verschiedene Einrichtungen müssen nach Ausscheiden der derzeitigen LeiterInnen in der Universitätsmedizin akademisch nicht mehr in der derzeitigen Form betrieben werden bzw. können aus infrastrukturellen Gründen11 kaum ausreichend profilfördernd12 nachbesetzt wer-den, wobei Leistungen jedoch durch Kooperationen erbracht werden können. Zur Identifikati-on dieser Einrichtungen werden die folgenden Fragen/Kriterien herangezogen:
1. Wird das Fach/die Einrichtung zur Profilierung im Bereich Forschung13 sowie zur Profi-lierung und Sicherstellung der curricularen Lehre14 nicht mehr unbedingt benötigt?
2. Kann das Fach in Kooperation (lokal oder z.B. mit der Universitätsmedizin Magdeburg bzw. Leipzig) realistisch bedient werden?
3. Ist das Fach zwar nötig, jedoch auf Grund der infrastrukturellen Rahmenbedingungen (u.a. benötigte Ressourcen für Investitionen, Gebäudesituation, Haushaltssituation der Universitätsmedizin und des Landes) nach Ausscheiden der jetzigen Einrichtungsleitung nicht entwicklungsfähig aber durch Kooperationen realistisch bedienbar?
4. Muss das Fach/die Einrichtung auf Grund der lokalen/regionalen medizinischen Überver-sorgung umstrukturiert werden?
5. Ist die wirtschaftliche Situation15 für das Fach/die Einrichtung derzeit und perspektivisch schwierig?
6. In welchem Umfang benötigt das Universitätsklinikum die klinische Expertise des Fachs „im Haus“?
In den nächsten ~10-12 Jahren erfolgt durch Pensionierungen ein größerer personeller Um-bruch im ProfessorInnenbereich, der ein günstiges Fenster für die Umsetzung des vorliegen-den Konzeptes darstellt, so dass die Restrukturierung mit dem (altersbedingten) Ausscheiden der jeweiligen Hochschullehrer bis ca. 2025 synchronisiert werden kann.
11 Bedingt durch die vorhandene Gebäude- und Gerätesubstanz, in Verbindung mit den begrenzten Investitionsmitteln, ist eine kompetitive Ausstattung zur Gewinnung hochrangiger KandidatInnen in manchen Fächern nicht realisierbar, da hier-durch unvertretbare Opportunitätskosten entstünden. 12 Exzellente akademische Qualifikation für die Gesundheitsversorgung durch das Angebot der Studiengänge Medizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften auf universitärem Niveau als integratives Modell. Moderne universitäre Lehre, die den Nachwuchs forschungsbasiert auf die zunehmenden und interprofessionellen komple-xen Herausforderungen vorbereitet. Sicherung eines wissenschaftlichen Studiums und Ermöglichung wissenschaftlicher Qualifikationen und Karrierewege. Überregionale Sichtbarkeit durch Erfolge in den Forschungsbereichen „Epidemiologie und Pflegeforschung“ und „Moleku-lare Medizin der Signaltransduktion“. Medizinische Fakultät als integraler Bestandteil eines erfolgreichen Schwerpunktes biomedizinische Lebenswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 13 Zur Bewertung der Profilbildung in der Forschung wurde im Bereich Epidemiologie & Pflegeforschung die fachliche Zugehörigkeit als Institut herangezogen. Im Bereich Molekulare Medizin der Signaltransduktion wurde die Beteiligung an einem laufenden extern geförderten Verbund der Fakultät, die Beteiligung an einem derzeit in kompetitiver Begutachtung befindlichen Verbund der Fakultät oder die Sprecherschaft an einem kompetitiv geförderten internationalen Verbund mit Passfähigkeit zum Entwicklungskonzept der Universitätsmedizin Halle. 14 Gemäß ÄAppO, ZÄAppO, Studienordnung sowie Implementierung des primärqualifizierenden Studiengangs Pflegewis-senschaften. 15 Gemäß Deckungsbeitragsrechnung, Profit- oder Servicecenterbericht
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Nach Restrukturierung können Leistungen oder Teilleistungen
1. durch Lehrbeauftragte 2. in Kooperation mit der Universitätsmedizin Magdeburg bzw. Leipzig oder anderen Fa-
kultäten der MLU Halle-Wittenberg (Hierbei erfolgt eine Finanzierung des für Halle notwendigen curricularen Personals am Standort Magdeburg bzw. Leipzig durch den Standort Halle. Der Umfang ergibt sich aus dem Studienplan der Medizinischen Fakultät Halle und der hier zugrunde liegenden curricularen Personalbemessung.)
3. durch UKH-Fachpersonal nicht-akademisch geleiteter Einrichtungen 4. in Vor-Ort-Kooperationen mit Schwerpunktkrankenhäusern16 5. durch Leistungsübernahme in anderen Einrichtungen der Fakultät17 bzw. des Klinikums 6. in Kooperation beider Universitätsmedizinstandorte und ggf. entsprechenden Landesäm-
tern oder anderen Strukturen des Landes Sachsen-Anhalt 7. überhaupt nicht mehr
erbracht werden.
Stärkung von Forschung und Lehre
Die Zahl der derzeitigen W-Stellen bleibt bestehen. Durch Umstrukturierung in ihrer Deno-mination freiwerdende W-Stellen, werden zukünftig soweit möglich den Schwerpunkten zu-geordnet, entsprechend denominiert (s.a. Selbstbericht an den WR sowie den dort enthaltenen W-Stellenplan 2025) und sind überwiegend forschungsorientiert. Sie erhalten lediglich eine minimale Grundausstattung und finanzieren ihre Ausstattung hauptsächlich durch Drittmittel und LOM.18
Diese forschungsorientierten Professuren sollen in größeren Einrichtungen (Institute, Zen-tren) zusammengeführt werden (s. z.B. Institut für Molekulare Medizin, Profilzentrum für Gesundheitswissenschaften), so dass möglichst große inhaltliche und strukturelle Synergien entstehen, die einerseits die wissenschaftliche Kooperation fördern und andererseits einen effizienteren Ressourceneinsatz verbunden mit Mittelfreisetzung erreichen. Die Infrastruktur dieser Einrichtungen wird Arbeitsgruppen-übergreifend und Bedarfs-orientiert genutzt (i.S.e. „Research Hotel of Excellence“).
Bei der Besetzung der forschungsorientierten Professuren wird vermehrt auf ein „Nach-wuchsgruppen tenure track Modell“ gesetzt. Im Rahmen dieses Modells werden z.B. Roux-NachwuchsgruppenleiterInnen in ein W1-Verfahren mit tenure track eingebracht bzw. es er-folgt eine W1-Ausschreibung mit tenure track, die mit der Leitung einer Roux-Nachwuchsgruppe verbunden ist. Bei positiver Evaluation nach 3 und 6 Jahren erfolgt die Verstetigung durch eine W2-Professur. Dieses Modell ermöglicht eine zusätzliche Qualitäts-kontrolle im Rahmen der Berufungen und kann talentierte NachwuchsforscherInnen rekrutie-ren und binden. Bei der derzeit zu besetzenden Nachwuchsgruppe soll bereits dieses Modell angewandt werden.
16 Ggf. auch im Sinne des Regensburger Modells der Thoraxchirurgie mit der Professur an der Fakultät und der Chefarztstelle im kooperierenden Krankenhaus. 17 Evtl. auch durch Kooperation mit anderen Fakultäten der MLU 18 Im Rahmen der Besetzung der W2-Professur für Gastrointestinale Tumorbiologie wurde dies bereits realisiert.
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Im Bereich der Professuren mit Krankenversorgung wird die Nutzung der Möglichkeiten des §38(2) HSG LSA verstärkt geprüft und soweit möglich profilfördernd eingesetzt. §38(2) ermöglicht die adäquatere Abbildung der Anforderungen und erlaubt die Einrichtung zusätzli-cher Professuren.
Im Bereich der Hochschulambulanzen (HSA) wird eine weitere Optimierung der Refinan-zierung angestrebt und die Bezuschussung durch Fakultät und Klinikum reduziert. Darüber hinaus wird die Bezuschussung der Hochschulambulanzen durch Mittel aus dem Landeszu-führungsbetrag bzw. durch Mittel aus den stationären Erlösen zukünftig an den Kriterien Bei-trag der HSA zur Lehre, zu Forschungskennzahlen sowie zur stationären Patientenakquise festgemacht.
Die Ressourcenausstattung der Profilbereiche wird zusätzlich dadurch verbessert, dass der akademische Bereich von Einrichtungen umstrukturiert wird, die nicht für diese Entwicklung der Profilbereiche benötigt werden und deren Leistungen im Bereich Lehre und/oder Kran-kenversorgung durch Partner erbracht werden können,.
Der klinisch-theoretische Bereich (auf den Feldern der krankheitsorientierten Lehre und For-schung mit Laborausstattung) soll künftig als ein Department19 organisiert werden, in dem die Institute sowie die Lehrbeauftragten, die infolge der Umstrukturierung tätig werden, angesie-delt sind. Der vorklinische Bereich soll mittelfristig Großteils ebenfalls im Sinne eines De-partments organisiert werden (Anatomie, Physiologie, Physiologische Chemie)20. Langfristig wird geprüft, inwiefern eine kapazitätsneutrale, forschungsorientierte Umdenomination ein-zelner Professuren dieses Bereichs profilfördernd vorgenommen werden kann.
Lokale Restrukturierungen im Bereich der direkten Krankenversorgung
Zur Verbesserung der Erlössituation aller Krankenhäuser in Halle müssen Überkapazitäten abgebaut werden. Durch eine enge Kooperation mit Schwerpunktkrankenhäusern vor Ort kann mit Unterstützung der Krankenhausplanung des Landes Sachsen-Anhalt ein lokaler Bet-tenabbau angeschoben werden. Darüber hinaus können durch bilaterale und einvernehmliche Kooperationen Synergieeffekte in der Krankenversorgung (z.B. Thoraxchirurgie, Teile der Kinder- und Jugendmedizin, Neurochirurgie, Traumaversorgung) erzielt werden. Zu diesem Zweck muss die Universitätsmedizin ihren Bedarf im Bereich Krankenversorgung definieren und anschließend in entsprechende Gespräche und Verhandlungen mit den Partnern eintreten. Darüber hinaus wird unter Beteiligung des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft sowie des Ministerium für Soziales eine aktivere Steuerung der Patientenströme ange-strebt, mit dem Ziel Patienten vermehrt an den Krankenhäusern des Landes zu versorgen und ihren Abstrom in andere Bundesländer zu reduzieren. Fakultäts- und Klinikumsvorstand
19 Departments sind unterhalb der Fakultätsebene angesiedelte Organisationseinheiten benachbarter Disziplinen. Sie sind Teil der Grundstruktur einer Medizinischen Fakultät und/oder ihres Klinikums und bündeln die originären Aufgabenbereiche Forschung und Lehre oder Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Ihr Aktionsradius bezieht sich überwiegend auf die Fakultät/das Klinikum. Ihnen sind in der Regel die Professoren und Direktorate der beteiligten Fakultätseinrichtungen zuge-ordnet. Die Ziele und Aufgaben eines Departments umfassen die Umsetzung einer geordneten Interdisziplinarität, die Ver-besserung der Integration von Forschung, Lehre und klinischer Versorgung, die Verankerung und Förderung der Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Bereitstellung flexibler Ausbildungsstrukturen für Nachwuchskräfte, so dass die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit verbessert wird. 20 Unter Berücksichtigung der Grundordnung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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schlagen vor, Fachgebiete und Kliniken im Bereich Krankenversorgung zu restrukturieren, welche für die weitere Entwicklung des Universitätsklinikums nicht unbedingt benötigt und deren Leistungen im Bereich der Krankenversorgung und ggf. Lehre durch Partner erbracht werden können.
Wie kann in Sachsen-Anhalt Haushaltkonsolidierung betreiben werden, bei Sicherstellung der universitären medizinischen Krankenversorgungsqualität und der Patientensicherheit?
Die Antwort ist einfach und wissenschaftlich belegt. Es muss eine Konzentrierung von Ver-sorgungsspezialexpertisen an jeweils einem der beiden Universitätsmedizinstandorte oder einem Schwerpunktkrankenhaus (Akademisches Lehrkrankenhaus) erfolgen, so dass Min-destmengen erhalten bleiben und die klinischen Erfahrungen genutzt werden können. Evi-denzbasierte Studien zeigen, dass Mindestmengen gerade bei sehr komplexen Erkrankun-gen/Therapien zur Qualitätssicherung sinnvoll sind. Das Fragmentieren der Versorgung in diesen Bereichen schadet mittelfristig der Bevölkerung.
Drei konkrete Beispiele für eine Konzentrierung von Versorgungs-Spezialexpertisen zwi-schen den beiden Universitätsmedizinstandorten Halle und Magdeburg seien hier genannt: Stammzelltransplantation, Nierentransplantation und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.
Mit diesen beispielhaften Maßnahmen ließen sich sowohl Effekte bei der Versorgungs-qualität und Patientensicherheit als auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit erzielen. Weitere Maßnahmen müssen erarbeitet und geprüft werden.
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6. Spezielle Konzeptkonkretisierung und -umsetzung
Die hier dargestellten Maßnahmen resultieren aus der Beantwortung, der in Kapitel 5 aufge-führten Prüffragen und der aktuell herrschenden sowie prognostizierten hochschulpolitischen und finanziellen Rahmenbedingungen. Die Tabelle im Anhang zeigt zusammenfassend das Ergebnis der Bewertungen anhand dieser Fragen für alle Einrichtungen. Im Bereich For-schung und Lehre werden große strukturelle Maßnahmen mit der Dienstzeit der jetzigen Ein-richtungsleitung synchronisiert.
Im Vorfeld wurde die nachfolgend gewählte Darstellung juristisch geprüft und als rechtlich zulässig erachtet.
Departmentstrukturen
Folgend den meist positiven Erfahrungen bzgl. Ressourcennutzung, Nachwuchsförderung, Raumnutzung und Weiterbildung werden weitere Departments eingerichtet (s.a. Seite 15).
Departmentstruktur Vorklinik21
Die vorklinischen Institute Anatomie, Physiologie und Physiologische Chemie werden mittel-fristig zu einer Departmentstruktur Vorklinik zusammengeführt. Durch diese Maßnahme wer-den u.a. die Durchführung des modularen vorklinischen Unterrichtes, der sich derzeit in Vor-bereitung befindet, sowie eine teilweise gemeinsame Ressourcennutzung unterstützt. Weiter-hin wird durch diese Struktur die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses geför-dert. Zukünftig wird eine stärkere Verzahnung mit dem Institut für Molekulare Medizin (IMM) im Rahmen der kapazitätsrechtlichen Möglichkeiten geprüft und realisiert, wodurch ein starkes Zentrum der Grundlagen- und Krankheits-orientierten Forschung entsteht, das en-ge Kooperationen sowohl mit klinischen Einrichtungen der Medizinischen Fakultät als auch mit Arbeitsgruppen der Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Martin-Luther-Universität (unterstützt durch die zukünftige Verortung des IMM im Proteinforschungszentrum Charles Tanford) aufrecht erhält.22
Klinisch-theoretisches Department für Labordiagnostik
Die klinisch-theoretischen Einrichtungen23 im Bereich der krankheitsorientierten Lehre und Forschung mit Laborausstattung sowie der mittelbaren Krankenversorgung als auch die Lehr-beauftragten des klinisch-theoretischen Bereiches werden künftig in einem Department zu-sammengeführt. Hierdurch werden die Durchführung interdisziplinärer Lehre, die synergisti-sche Nutzung betrieblicher Ressourcen in den Bereichen mittelbare Krankenversorgung und Forschung sowie die wissenschaftliche und klinische Weiterbildung unterstützt. Zu diesem Zweck erfolgt zunächst eine Restrukturierung mit Zusammenführung der Methoden und an-schließend, orientiert an den Dienstzeiten der derzeitigen EinrichtungsleiterInnen, eine teil-weise Zusammenführung der Institute. Zusätzlich wird die Einrichtung weiterer MVZ-Strukturen zur Erlösgenerierung angestrebt. 21 S.a. Seite 15 22 S.a. Seiten 10-11 23 S.a. Selbstbericht der halleschen Universitätsmedizin 2009-2011 (http://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=3891)
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Department für Strahlenmedizin
Die Kliniken für Strahlentherapie und Diagnostische Radiologie werden unter Integration des Faches Nuklearmedizin als Abteilung zu dem Department für Strahlenmedizin zusammenge-führt. Durch den Umzug der Kliniken für Strahlentherapie und Nuklearmedizin an den Stand-ort Ernst-Grube-Straße ergeben sich neue Ansätze für die gemeinsame Nutzung von Ressour-cen, wie z.B. eines neuen CT-Gerätes, das in erster Linie für die Bestrahlungsplanung erfor-derlich ist, das aber zusätzlich auch für CT-gesteuerte Biopsien und andere Untersuchungen genutzt werden kann. Ein weiterer bedeutsamer Synergie-Effekt entsteht durch die Zusam-menlegung von Arztarbeitsplätzen der Diagnostischen Radiologie und der Nuklearmedizin. Darüber hinaus kann das Department mit der Ausbildung zum Doppelfacharzt für Radiologie und Nuklearmedizin werben und dementsprechend bereits ausgebildete Fachärzte über länge-re Zeit (befristet) an das Haus binden. Weitere Synergien werden sich im Bereich des natur-wissenschaftlichen und technischen Personals ergeben.
Maßnahmen in nicht Betten-führenden Einrichtungen
Bei den nachfolgend genannten Fächern erfolgt ggf. die Kompensation der Leistungen für Lehre und mittelbare Krankenversorgung im erforderlichen Ausmaß (die Indizes beziehen sich auf die Möglichkeiten der Leistungserbringung auf Seite 14)24.
Epidemiologie/klinische Epidemiologie
Die Institute für klinische Epidemiologie und Epidemiologie, Biometrie und Informatik wer-den fusioniert. Das entstehende Institut, das anschließend mit einer W3- und einer W2-Professur ausgestattet ist, deckt die Aufgaben beider derzeit existierender Institute in Lehre, Forschung und Beratung ab. Durch die Zusammenlegung entsteht ein Institut, das durch seine Größe an wissenschaftlicher Attraktivität und Leistungsfähigkeit gewinnt. Die beiden Institute wurden bereits Anfang 2013 Teil des Profilzentrums Gesundheitswissenschaften (PZG) und damit Teil einer übergeordneten Struktur.
Klinische Pharmakologie/Pharmakologie (Kompensation durch 1, 2, 5)
Bei Fortbestehen der derzeitigen Hochschulfinanzsituation ist das Institut infrastrukturell langfristig kaum konkurrenzfähig entwickelbar, da u.a. keine Mittel für einen Neubau bzw. eine entsprechende bauliche Verortung an anderer Stelle gewährt werden bzw. deren Gewäh-rung derzeit vom Land auch nicht in Aussicht gestellt wird und somit keine angemessenen Berufungen realisierbar sind. Durch Kooperation mit dem Institut für Pharmazie der Natur-wissenschaftlichen Fakultät I der Martin-Luther-Universität (ggf. auch der Universitätsmedi-zin Magdeburg oder der Universitätsmedizin Leipzig) kann das Fach akademisch im Sinne einer Komplementarität bedient und weiterentwickelt werden. Die Kooperation mit dem Insti-tut für Pharmazie soll sowohl in den Bereichen der Lehre und Forschung als auch räumlich
24 Leistungserbringung: (1) durch Lehrbeauftragte, (2) in Kooperation mit der MLU oder Universitätsmedizin Magdeburg bzw. Leipzig, (3) durch UKH-Fachpersonal nicht-akademisch geleiteter Einrichtungen, (4) in Vor-Ort-Kooperationen mit Schwerpunktkrankenhäusern, (5) durch Leistungsübernahme in anderen Einrichtungen der Fakultät bzw. des Klinikums, (6) in Kooperation beider Universitätsmedizinstandorte des Landes und ggf. entsprechenden Landesämtern oder anderen Struk-turen des Landes Sachsen-Anhalt, (7) überhaupt nicht mehr.
19 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
und personell geprüft und im positiven Fall realisiert werden. Hierbei kann eine Finanzierung des für die Universitätsmedizin Halle notwendigen curricularen Personals beim Kooperati-onspartner durch die Universitätsmedizin Halle erfolgen. Der Umfang ergibt sich aus dem Studienplan der Medizinischen Fakultät Halle und der hier zugrunde liegenden curricularen Personalbemessung.
Die Sektion Klinische Pharmakologie der Medizinischen Fakultät Halle wird 2014 geschlos-sen und die Befundung von Arzneimittelspiegeln dem Zentrallabor und die Beratung zu Arz-neimittelsicherheit der Apotheke übertragen.25
Klinische Chemie (Kompensation durch 2, 3, 5)
Ein Institut für Klinische Chemie wird nicht eingerichtet. Alle diesbezüglichen Verfahren wurden geschlossen. Im Bereich der Krankenversorgung erfolgt eine Kooperation mit Mag-deburg (Beratervertrag wurde bereits geschlossen), der Bereich der Lehre wird wie bisher interdiziplinär durch die Universitätsmedizin Halle abgedeckt.
Medizinische Mikrobiologie (Kompensation durch 1, 2, 3, 6)
Bei Fortbestehen der derzeitigen Hochschulfinanzsituation ist das Institut infrastrukturell langfristig kaum konkurrenzfähig entwickelbar, da u.a. keine Mittel für Baumaßnahmen bzw. eine entsprechende bauliche Verortung an anderer Stelle vorhanden sind bzw. deren Gewäh-rung derzeit vom Land auch nicht in Aussicht gestellt wird. Im Bereich der Krankenversor-gung wird auch perspektivisch keine positive wirtschaftliche Situation erwartet (bei marktge-rechten Verrechnungspreisen kann perspektivisch kein positives Servicecenterergebnis er-reicht werden). Zunächst erfolgt durch Verlagerung von Dienstleistungen auf die Laborstraße im Zentrallabor (bis zu 60% der Leistungen) eine Verkleinerung der Labore, wodurch das Klinikum Betriebs- und Personalkosten spart. Die Spezifika des Fachgebietes bleiben durch vor-Ort-Validation der Ergebnisse und dezentrale Befundung als auch die Beratung der Klini-ken durch Mikrobiologen (wie auch bei den bisherigen Laborzentralisierungen) erhalten. Durch Kooperation mit der Universitätsmedizin Magdeburg (ggf. auch der Universitätsmedi-zin Leipzig) kann das Fach langfristig akademisch, im Sinne einer Komplementarität in der Lehre und der wissenschaftlichen Weiterentwicklung bedient werden. Hierbei kann eine Fi-nanzierung des für die Universitätsmedizin Halle notwendigen curricularen Personals beim Kooperationspartner durch die Universitätsmedizin Halle erfolgen. Der Umfang ergibt sich aus dem Studienplan der Medizinischen Fakultät Halle und der hier zugrunde liegenden curri-cularen Personalbemessung. Das Fach bietet grundsätzlich Anknüpfungspunkte an die wis-senschaftlichen Schwerpunkte "Epidemiologie" und "Molekulare Medizin der Signaltransduk-tion". Die Leistungen in der Krankenversorgung, deren Bereitstellung im Haus erforderlich ist, können dann durch teilweise Verlagerung auf die Laborstraße im Zentrallabor (s.o.) sowie in regionaler Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Magdeburg, Leipzig oder Jena sowie ggf. mit einem entsprechenden Landesuntersuchungsamt (s.u.) erbracht werden.
25 Zusätzlich wird eine engere Zusammenarbeit mit dem Institut für Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angestrebt, das mit Prof. Dr. Ralf Benndorf (Abteilung Klinische Pharmazie) auch über die fachliche Kompetenz im Bereich Klinische Pharmakologie verfügt.
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Hygiene (Kompensation durch 1, 2, 3, 6)
Im Bereich der Krankenversorgung ist auch perspektivisch keine positive wirtschaftliche Si-tuation zu erwarten (bei marktgerechten Verrechnungspreisen kann perspektivisch kein posi-tives Servicecenterergebnis erreicht werden). Es erfolgt keine Weiterführung des Institutes nach Ausscheiden der jetzigen Stelleninhaberin. Die Leistungen der Hygiene im Bereich der Krankenversorgung werden durch einen Bereich Krankenhaushygiene des UKH als Stabsstel-le beim Klinikumsvorstand bzw. einem entsprechenden Landesuntersuchungsamt (s.u.) abge-deckt. Bereits in 2014 wird mit dem Institut eine Servicelevelvereinbarung geschlossen, die Kosten auf maximal 450 T€ incl. Labor gesenkt und das Hygienelabor am Standort Ernst-Grube-Straße geschlossen.
Landesuntersuchungsamt
Eine Neuausrichtung der Hygiene, Mikrobiologie und Virologie kann in Kooperation mit dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt erfolgen. Das Land Sachsen-Anhalt und die beiden Universitätsmedizinstandorte Halle und Magdeburg gründen ein Medizinalunter-suchungsamt, mit mindestens einem Standort in Halle und einem in Magdeburg. Dieses er-bringt alle öffentlichen und patientenbezogenen Leistungsanforderungen der Beteiligten in den Bereichen Mikrobiologie, Virologie, Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Veterinärme-dizin zu konkurrenzfähigen Marktpreisen. In Halle und Magdeburg werden curriculare Lehre für Studenten und die Ausbildung in den Ausbildungszentren übernommen. Jede medizini-sche Fakultät steuert nur noch eine W-Stelle für diese Fächer bei, welche zusammen mit der Präsidentin/dem Präsidenten das Leistungsgremium bilden. Ggf. kann auch Arbeitsmedizin und -schutz integriert werden.
Immunologie (Kompensation durch 1, 2, 3)
Das Institut für Immunologie trägt derzeit zur Profilierung in der Forschung bei, so dass seine Weiterführung und angemessene Entwicklung prinzipiell wünschenswert ist. Bei Fortbestehen der derzeitigen infrastrukturellen Situation der Universitätsmedizin Halle ist die konkurrenz-fähige Entwicklung langfristig jedoch äußerst fraglich, da u.a. keine Mittel für Geräteinvesti-tionen (besonders Großgeräte, die im Bereich der Immunologie in relativ kurzen Zeitabstän-den beschafft werden müssen) und Baumaßnahmen gewährt werden. Ein eigenständiges Insti-tut für Immunologie am Standort Halle wäre bei entsprechender Kooperation mit der Univer-sitätsmedizin Magdeburg akademisch zukünftig nicht nötig, da bei langfristiger Konzentrie-rung des akademischen Bereichs der Immunologie überwiegend am Standort Magdeburg ein gemeinsames Institut für Immunologie des Landes eingerichtet werden kann. Die Leistungen der Durchflusszytometrie im Bereich Krankenversorgung werden in Halle im Jahr 2014 dem Zentrallabor an der Ernst-Grube-Straße angegliedert und sind dadurch abgesichert.
Umwelttoxikologie (7)
Ein Institut für Umwelttoxikologie ist hinsichtlich der Profilentwicklung der Universitätsme-dizin Halle unter den vorherrschenden Rahmenbedingungen perspektivisch nicht tragbar und somit nicht vorgesehen. Es erfolgt keine Weiterführung nach Ausscheiden der jetzigen Stelle-ninhaberin. Die Landespolitik hat keine Notwendigkeiten im Bereich der Umwelttoxikologie angemeldet. Derzeit und in Zukunft werden Leistungen der Krankenversorgung nicht er-bracht.
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Rechtsmedizin
Das Fach Rechtsmedizin stellt in Sachsen-Anhalt ein separates und bereits länger bekanntes steuerungspolitisches Problem dar, da seine Vorhaltung in Sachsen-Anhalt an mindestens einem Standort politisch gefordert wird, die von ihm erbrachten Leistungen im Rahmen der Unterstützung der Rechtspflege jedoch nicht adäquat vergütet werden, so dass bislang ein jährliches Defizit alleine am Standort Halle von ca. 800 T€ entsteht. Sollte die auskömmliche Finanzierung der Rechtsmedizin durch das Land nicht sichergestellt werden, ist mittelfristig die Reduktion der Leistungen der Rechtsmedizin auf die curriculare Lehre unabwendbar, um die politisch geforderte wirtschaftliche Konsolidierung zu erreichen.
Reproduktionsmedizin und Andrologie (Kompensation durch 2, 3, 5)
Im Land Sachsen-Anhalt wird die Vorhaltung eines öffentlichen Zentrums für Reprodukti-onsmedizin, bei derzeit zwei existierenden öffentlichen Zentren, politisch gefordert. Bei den derzeit vorherrschenden Vergütungsregularien der Reproduktionsmedizin ist ein wirtschaftli-cher Betrieb jedoch auch durch die Regularien der HSA-Vergütung und somit auch perspekti-visch schwerlich gegeben, so dass die politische Forderung derzeit mit einem jährlichen Defi-zit von ca. 200-400 T€ in Halle einhergeht. Ein Zentrum für Reproduktionsmedizin wird am Standort Halle fachlich nicht grundsätzlich benötigt, da Lehre und Krankenversorgung durch die Fächer Gynäkologie, Geburtshilfe und Urologie prinzipiell erbracht werden könnten. Re-produktionsbiologische Dienstleistungen vor Tumortherapie für die Child-Adolescent-Young Adult-Unit müssen dann von anderen Kliniken des UKH oder Kooperationspartnern erbracht werden. Im Bereich der Forschung wird derzeit ein hohes Potenzial des Faches zur Integration in und Stärkung des Bereiches Epidemiologie als auch des Bereiches Molekulare Medizin der Signaltransduktion gesehen. Die profilfördernde Integration ist bisher jedoch unzureichend und müsste unverzüglich strukturiert erfolgen. Bei entsprechender wirtschaftlicher Perspekti-ve kann die Integration der Reproduktionsmedizin und Andrologie in das Eltern-Kind-Zentrum-Halle (s.u.) erfolgen.
Zentrum für Angewandte Medizinische und Humanbiologische Forschung (ZAMED)
Nach Fertigstellung der Proteinforschungszentrums Charles Tanford (voraussichtlich 2016/2017) werden die ZAMED-Flächen aufgegeben (Kündigung des Mietverhältnisses mit dem TGZ) und das ZAMED geschlossen. Parallel werden Forschungsverfügungsflächen so-wie Tierhaltungskapazitäten am Standort Magdeburgerstrasse erschlossen. Durch diese Maß-nahme werden die Betriebskosten der Fakultät gesenkt (Die ZAMED-Flächen haben derzeit eine der höchsten Betriebskosten der Universitätsmedizin).
Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung (ZMG)
Die Angebote des ZMG werden einer umfassenden Evaluation unterzogen, um anschließend eine bedarfsorientierte Anpassung zu erfahren. Grundsätzlich soll das ZMG als Core Facility und Core Facility Dachstruktur weitergeführt werden.
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Maßnahmen in Betten-führenden Einrichtungen
Dermatologie (4)
Im Bereich Dermatologie wird geprüft, inwieweit angesichts des Dienstzeitendes des derzeiti-gen Einrichtungsleiters anschließend eine Kooperation mit dem Klinikum Dessau in Anleh-nung an das „Bochumer Modell“ entwickelt werden kann, wobei jedoch abweichend dermato-logische Krankenversorgung unter Verantwortung eines Chefarztes an beiden Standorten durchgeführt wird. Letztendlich wird erwartet, dass durch diese Kooperation Synergieeffekte entstehen, die zur Profilbildung (u.a. im Rahmen eine Hautkrebszentrums) als auch zur wirt-schaftlichen Situation positiv beitragen.
Innere Medizin (4,5)
Im Bereich der Inneren Medizin wird das Land aufgefordert die Stammzelltransplantation im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie (LZG) am Universitätsklinikum Halle zu konzent-rieren, so dass dort ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist.
Die Gastroenterologie sowie die Pneumologie sind als eigenständige Klinik perspektivisch am Standort Halle kaum wirtschaftlich zu betreiben. Die Expertise der beiden Schwerpunkte ist jedoch an der Universitätsmedizin notwendig, so dass die Weiterführung in der jetzigen Form vorgesehen ist.
Die Einrichtung einer zentralen Funktionsabteilung für Internistische Diagnostik wird Syner-gieeffekte im Bereich der Krankenversorgung erzeugen, die sich auch positiv auf die Bereiche Gastroenterologie sowie die Pneumologie, auch des Fachgebietes Kinder- und Jugendmedizin auswirken.
Die Klinik Innere Medizin IV (Hämatologie/Onkologie) wird die Klinik für Kinder- und Ju-gendmedizin bei Implementierung und Betrieb der Child-Adolescent-Young-Adult-Unit (CAYA) im LZG unterstützen. Durch diese Unit wird ein Angebot mit Alleinstellungscharak-ter generiert.
Kinder- und Jugendmedizin (3, 5)
Im Bereich des Departments für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin (Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrische Kardiologie und Kinderchirurgie) wird eine Zu-sammenarbeit mit dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Form eines Zentrums angestrebt, das durch beide Einrichtungen anteilig getragen wird. Hierbei wird auch geprüft, ob dies in Form einer eigenständigen, gemeinsamen Gesellschaft im rechtlichen Sinne mög-lich wäre. Durch Einbindung der Geburtshilfen soll letztendlich ein „Universitäres Eltern-Kind-Zentrum Halle“ entstehen, gleichberechtigt getragen vom Universitätsklinikum Halle (Saale) und der Sankt Elisabeth und Sankt Barbara Krankenhaus GmbH.
Darüber hinaus wird die Kinder- und Jugendmedizin die Implementierung und den Betrieb der Child-Adolescent-Young-Adult-Unit (CAYA) im LZG sowie die pädiatrische Kardiologie die EMAH (Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern) Unit im Rahmen des Universitären Herzzentrums Halle steuern und entwickeln.
23 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Sofern das Perinatalzentrum Level 1 sowie die organersetzende pädiatrische Intensivtherapie und Schwerbrandverletztenversorgung für Kinder und Jugendliche ausschließlich in der Kli-nik für Kinder und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Halle verortet wird, erfolgt dort eine Konzentrierung auf jene Bereiche, die für die wissenschaftliche Profilbildung oder den Erhalt eines universitären Niveaus in der Krankenversorgung relevant sind, d.h. insbesondere die Kinderonkologie, Kinderrheumatologie, Neonatologie und Pädiatrische Intensivtherapie mit den dazugehörenden essentiellen Strukturanforderungen lt. GBA (u.a. Kinderkardiologie, Kinderchirurgie). Nach Ausscheiden der jetzigen Stelleninhaber werden die Kliniken des Be-reichs Kinder- und Jugendmedizin zusammengeführt. Die weiteren Restrukturierungen der Kinder- und Jugendmedizin erfolgen mit dem Ziel der Reduktion der Doppelvorhaltung von pädiatrischen Subdisziplinen am Universitätsklinikum sowie im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara im Rahmen von bilateralen und einvernehmlichen Vereinbarungen.26
Neurochirurgie (4)
Im Bereich Krankenversorgung ist neurochirurgische Expertise am UKH auch zukünftig not-wendig. Allerdings besteht eine deutliche lokale und regionale Überversorgung. Mittelfristi-ges Ziel ist zumindest eine institutionalisierte arbeitsteilige Kooperation mit den BG-Kliniken Bergmannstrost (z.B. in den Bereichen Onkologie/Blutungen und Traumatologie). Es ist vor-gesehen eine starke Neurochirurgie in Halle (im Sinne eines universitären Neurochirurgie-Zentrums getragen von den beiden Klinika) durch strukturelle und personelle Kooperation der beiden Einrichtungen zu errichten.
Nuklearmedizin (2, 4, 5)
Die zukünftige Leistungserbringung im ambulanten und diagnostischen Bereich erfolgt be-ginnend in 2014 durch Integration als Abteilung in ein Department für Strahlenmedizin27, das auch die Diagnostische Radiologie sowie die Strahlentherapie des Universitätsklinikums Hal-le umfasst.
Die Entscheidung über eine Weiterführung des stationären Bereichs am Standort Prof. Fried-rich Hofmann-Straße erfolgt nach Abschluss der Wirtschaftlichkeitsprüfung. Eine Weiterfüh-rung kann nur erfolgen, sofern eine Reduktion der Fläche auf das Haupthaus links des Zent-raleingangs und eine Abtrennung der technischen Gebäudeausstattung von der restlichen Lie-genschaft gelingt und auf Basis der dann verbleibenden Ist-Kosten der Liegenschaft ein De-ckungsbeitrags 1-3b von > 10% aus dem stationären Bereich erzielt wird. Geht der positive wirtschaftliche Effekt unter Berücksichtigung auch der Infrastrukturkosten künftig verloren, wird die Bettenstation im Folgejahr geschlossen.
Durch diese Maßnahmen und ggf. Kooperationen wird sichergestellt, dass die notwendigen nuklearmedizinischen Leistungen im Bereich Krankenversorgung und Forschung erbracht werden können.
26 Sofern in Übereinstimmung mit dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in der Kinder- und Jugendmedizin eine Strukturanpassung erfolgt (siehe Krankenversorgung), muss zur Sicherstellung des Unterrichts am Patienten in allen Berei-chen der Pädiatrie eine Kooperation mit dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara vereinbart werden. Perspektivisch kann die zweite Professur im Bereich Kinder- und Jugendmedizin eine Chefarzt-Position am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara haben. 27 S.a. Seite 17
24 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Thoraxchirurgie (4)
Der Bereich Thoraxchirurgie wird zukünftig in Kooperationen mit dem Krankenhaus Martha-Maria Dölau analog zur Struktur in Regensburg betrieben: Die Medizinische Fakultät besetzt eine Professur für Thoraxchirurgie in Teilzeit, deren Amtsinhaber Chefarzt der Thorax-chirurgie am Krankenhaus Martha-Maria Dölau wird. Diese Person ist auch für thoraxchirur-gische Eingriffe zuständig, die weiterhin am UKH durchgeführt werden müssen. Somit wird dieses Fach komplementär durch die beiden Partner bedient und die Überversorgung redu-ziert. Durch die Integration des Lungenkrebszentrums des Krankenhauses Martha-Maria Dölau in den Forschungsschwerpunkt Epidemiologie und Pflegewissenschaften sowie in das Krukenberg-Krebszentrum entsteht für die Universitätsmedizin Halle neben dem wirtschaftli-chen auch ein wissenschaftlicher Mehrwert.
Aus der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des UKH wird die Klinik für Herzchirurgie des UKH. Diese Maßnahme führt zu einer Fokussierung des Leistungsspektrums und damit zu einer Stärkung des Herzzentrums sowie zu positiven wirtschaftlichen Effekten.
Zentralisierung Orthopädie in Verbindung mit der Bildung von Behandlungsclustern
Die Entwicklung der Orthopädie wird neben der Verlagerung an den Standort Ernst-Grube-Straße, durch stärkere Binnenstrukturierung, u.a. der Bereiche konservative Orthopädie und Endoprothetik, vorangetrieben.
Aufgrund der räumlichen Entfernung und den hohen zusätzlichen Kosten (ca. 1 Mio € pro Jahr) zum Betrieb der Universitätsklinik für Orthopädie am Außenstandort des Universitäts-klinikums in der Magdeburger Straße, wurde ein Konzept zur Zentralisierung der Klinik am Hauptstandort in der Ernst-Grube-Straße entwickelt und befindet sich in der Umsetzung. Durch die Zentralisierung der Orthopädie und enge Kooperation mit der Universitätsklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, entstehen deutliche Synergien im Bereich des ge-samten Prozesses der Krankenversorgung. Beide Abteilungen befinden sich zukünftig in un-mittelbarer räumlicher Nähe im gesamten stationären und ambulanten Bereich und können die Strukturen gemeinsam nutzen.
Die Zusammenfassung verschiedener organisch benachbarter Fachabteilungen in Behand-lungscluster wurde parallel zur Zentralisierung der Klinik für Orthopädie entwickelt. Haupt-ziel ist eine bessere Nutzung der interdisziplinaren Belegung im UKH, kürzere Wege für das Behandlungsteam, sowie der Abbau von kleinen Stationsstrukturen. Diese Neuordnung der Bereiche ist zusätzlich Basis für die Etablierung neuer Personalstrukturen (Pflegeführung, Belegungsmanager, Servicepersonal) und verbessert den Patientenservice durch die Auflö-sung der 4-Bett-Zimmerbelegung nachhaltig.
Strukturierungs-unabhängige Maßnahmen
Allgemeinmedizin
Die Allgemeinmedizin wird in Forschung, Lehre und Weiterbildung inhaltlich und strukturell abgesichert (z.B. Klasse Allgemeinmedizin, Weiterbildungsverbund). Das Universitätsklini-
25 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
kum beteiligt sich bereits heute wesentlich an der Weiterbildung zur/zum FA für Allgemein-medizin. Stark nachgefragt ist die Weiterbildung in den Kinderfächern, der Orthopädie, Psy-chiatrie, Dermatologie und in den Kopffächern, welche mit bis zu 3,0 VK jährlich gefördert wird. Die Weiterzubildenden leiden allerdings unter den Unterbrechungen zwischen den ein-zelnen Stationen. Das Universitätsklinikum wird eine Arbeitgeberstruktur aufbauen, um die Rotation unterbrechungsfrei zu organisieren (vorübergehende Arbeitnehmerüberlassung ge-gen Kostenerstattung). Weiterhin wird die Einrichtung einer Professur für Allgemeinmedizin vorbereitet, wobei zunächst die derzeitigen Gespräche auf Bundesebene zur Förderung der Einrichtung von Allgemeinmedizinprofessuren abgewartet werden. Es wird davon ausgegan-gen, dass das Verfahren im Verlauf des Jahres 2014 initiiert werden kann.
Apotheke
Eine Vereinbarung zur weiteren Übernahme von Leistungen für die BG-Kliniken Berg-mannstrost durch das UKH wird derzeit verhandelt.
Chirurgie
Mit den BG-Kliniken Bergmannstrost wird eine Vereinbarung zur Übernahme von Leistun-gen im Bereich der Chirurgie durch das Universitätsklinikum geprüft (z.B. Gefäßchirurgie). Perspektivisch erscheint auch eine stärkere strukturelle und personelle Kooperation möglich.
Geburtshilfe
Es erfolgt die Einbindung in ein „Universitäres Eltern-Kind-Zentrum Halle“ (s. S. 22).
Geschichte und Ethik der Medizin
Es besteht bereits eine Kooperationsvereinbarung mit der Medizinischen Fakultät der Univer-sität Magdeburg.
Geriatrie/Akute Altersmedizin
Der Bereich Geriatrie, der durch die Professur „Akute Altersmedizin“ eine akademische Stär-kung erfuhr, wird durch folgende Maßnahmen weiter ausgebaut. Zunächst erfolgt die Einrich-tung von Geriatriebetten zur Versorgung hochbetagter Patienten im Konsil-Liaison-Dienst unter Erhalt der fachlichen Bindung an die primär behandelnde Fachklinik, teilweise auch in der Konzentration in Betten von Departments (Innere Medizin, Orthopädie und Unfallchirur-gie) sowie der Erwerb der vollen Weiterbildungsbefugnis. Durch diese Maßnahmen wird die Demographie-orientierte Medizin/Geriatrie in den Bereichen Krankenversorgung, Weiterbil-dung und Patienten-orientierte Forschung weiterentwickelt. Die Profilbildung wird dadurch erfolgen, dass sich der Standort Halle auf die Aspekte Herz-Kreislauf, Onkologie, Pflege und Epidemiologie im Rahmen der Geriatrie fokussiert. Die Einrichtung der Geriatriebetten in Verbindung mit der Weiterbildung führt für das gesamte Klinikum zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Die Erfahrungen des vergleichbaren Universitätsklinikums Jena zeigen, dass die Geriatrie einen positiven Deckungsbeitrag für das Gesamtklinikum leisten kann.
Diese so strukturierte Altersmedizin wird kein geriatrisches Zentrum einer Gebietskörper-schaft im Sinne des Landeskrankenhausplanes, wäre aber geeignet Weiterbildung, Profilbil-dung, patientenorientierte Forschung und Lehre im Sinne eines Geriatrienetzes mit den aka-
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demischen Lehrkrankenhäusern der Medizinischen Fakultät zu koordinieren. Es wird geprüft inwieweit die Erreichung dieser Ziele durch Einrichtung einer Fort-/Weiterbildungsakademie der Fakultät, welche Kernkompetenzen bündelt und ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, un-terstützt werden kann.
Gynäkologie
Es wird eine verstärkte Kooperation mit dem Krankenhaus Martha-Maria Dölau im Bereich der Krankenversorgung angestrebt. In diesem Zusammenhang werden die Möglichkeiten ei-nes gemeinsamen Organkrebszentrums geprüft und ggf. umgesetzt.
HNO
Das Universitätsklinikum strebt eine Abstimmung der Leistungen im Bereich der Cochleaim-plantate und der Schlafmedizin mit dem Krankenhaus Martha-Maria Dölau an, um auf diesem Gebiet die Entwicklung einer Überversorgung zu verhindern.
Innere Medizin
Mit den BG-Kliniken Bergmannstrost wird eine Vereinbarung zur Übernahme von Leistun-gen im Bereich der Inneren Medizin durch das Universitätsklinikum geprüft (z.B. Kardiolo-gie, Onkologie, Nephrologie, Rheumatologie, Endokrinologie).
Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie
In diesem Bereich wird eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Magdeburg im Bereich der Krankenversorgung und Lehre angestrebt. Zukünftig könnten Lehrleistung durch die Uni-versitätsmedizin Halle am Standort Magdeburg erbracht werden. Weiterhin wird die instituti-onalisierte Kooperation im Bereich der Krankenversorgung geprüft, mit dem Ziel einer Haupt- und Nebenstandort-Lösung. Hauptstandort wäre Halle, auf Grund der zahnmedizini-schen Infrastruktur und Expertise. Durch diese Kooperation kann auch in Magdeburg ein at-traktives Portfolio im Bereich Krankenversorgung und Weiterbildung aufrechterhalten wer-den.
Pathologie
Im Bereich der Krankenversorgung soll eine institutionalisierte Kooperation mit dem Kran-kenhaus Martha-Maria Dölau sowie dem Krankenhaus St. Elisabeth & St. Barbara in Form eines Pathologienetzes Halle unter Federführung der Universitätsmedizin Halle entwickelt werden.
27 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
7. Konzeptoperationalisierung
Projekt Departmentstruktur Vorklinik
Zeitraum Bemerkung
Planung 12/2014 zunächst nur inhaltlich*
Vorbereitung 12/2015 parallel zum Curriculum
Durchführung
Effekte F&L 140 - T€*, Verbesserte Ressourcennutzung und Lehror-ganisation, Unterstützung der Modularisierung
Wirtschaftlicher Effekt KV 0 T€ * Die Effekte dieser Maßnahme hängen zum Teil von der Verortung des Institutes für Physio-logische Chemie im Gebäude Magdeburgerstrasse 16 und damit von einer entsprechenden Sanierungsmaßnahme ab.
Projekt Klinisch-theoretisches Department für Labordiagnostik
Zeitraum Bemerkung
Planung 1. HJ 2014 (- 06/2014) Änderung der Ordnung
Aufsichtsrats-Beschluss er-forderlich
Vorbereitung 2. HJ 2014 Inbetriebnahme Laborstraße
Durchführung 1. HJ 2015 Effekte Laborstraße auf Per-sonalbedarf Mikrobiologie
noch offen.
Effekte F&L 40 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 940 T€ 1.500 T€
bis Ende 2016 insgesamt
Projektschritte: Diese Maßnahme hängt mit den Projekten Medizinische Mikrobiologie und Landesuntersuchungsamt (s.u.) zusammen.
Vorab werden die Dermatohistologie ( Institut für Pathologie Magdeburger Straße 14), die Allergologie ( Zentrallabor), die Mykologie ( noch offen), die non-RIA-Leistungen der Nuklearmedizin ( Zentrallabor) zentralisiert.
Mit Inbetriebnahme der Laborstraße folgen das Hormonlabor (RIA-Leistungen Nuklear-medizin Labor FG 16, non-RIA-Leistungen Zentrallabor) im 3. Quartal 2014.
Durch diese Maßnahmen sollen im Laufe des Jahres 2014 10 VK MTD (MTLA) freigesetzt werden.
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Projekt Department Strahlenmedizin
Zeitraum Bemerkung
Planung 12/2013 + 01/2014 Aufsichtsrats-Beschluss Ja-nuar 2014
Vorbereitung bis 06/2014
Durchführung mit Inbetriebnahme FG 16 (06/2014)
Effekte F&L 130 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 710 T€ bis 2016 Diese Maßnahme hängt mit dem Projekt Nuklearmedizin (s.u.) zusammen. In Abhängigkeit von der Hochschulambulanzvergütung besteht ein weiteres Potenzial von 800 T€.
Projekt Epidemiologie/Klinische Epidemiologie
Zeitraum Bemerkung
Planung abgeschlossen
Vorbereitung 04/2014
Durchführung 09/2015
Effekte F&L 40 T€, positive Effekte auf Kooperationen und wissenschaft-liche Leistungen (Publikationen, Drittmittel)
Wirtschaftlicher Effekt KV 0 T€ kein Effekt
Projekt Klinische Pharmakologie
Zeitraum Bemerkung
Planung abgeschlossen
Vorbereitung abgeschlossen
Durchführung 09/2014
Umstellung der Geschäfts-ordnung der Arzneimittel-
kommission ggf. Koopera-tion Pharmazie
Effekte F&L 140 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV
0 T€ Keine Einsparung; wissenschaftliches Personal mit Aufgaben der Befundung in das Zentrallabor, Beratung zur Arzneimit-
telsicherheit durch Apotheke
29 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Pharmakologie (Phase 1, bis 03/2023)
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014 Gespräche mit der Pharmazie der MLU
Vorbereitung 12/2014 Inhaltliche und ggf. struktu-
relle Zusammenarbeit in Lehre und Forschung
Durchführung Bis 03/2023
Effekte F&L Herstellung einer kritischen Größe im Bereich Pharmakolo-gie, in Phase 2 evtl. wirtschaftliche Effekte durch institutio-
nalisierte Kooperation Wirtschaftlicher Effekt KV 0 T€ kein Effekt möglich
Projekt Klinische Chemie
Zeitraum Bemerkung
Planung Abgeschlossen
Vorbereitung Abgeschlossen
Durchführung Kooperationsbemühungen mit Magdeburg erfolglos
abgeschlossen
Effekte F&L 0 T€ Keine Effekte möglich
Wirtschaftlicher Effekt KV 450 T€* Inbetriebnahme Laborstraße mit Personalabbau bis An-
fang 2016. * Teil des Potenzials des Projektes Klinisch-theoretisches Department für Labordiagnostik
Projekt Medizinische Mikrobiologie (Phase 1, bis 03/2024)
Zeitraum Bemerkung
Planung
Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L in Phase 2 wirtschaftliche Effekte durch institutionalisierte Kooperation
Wirtschaftlicher Effekt KV 340 T€
bis Ende 2016; siehe auch klinisch-
theoretisches Department für Labordiagnostik
30 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Hygiene
Zeitraum Bemerkung
Planung abgeschlossen
Vorbereitung 09/2016
Durchführung 03/2016
Wirtschaftlicher Effekt F&L 200 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 405 T€
Durch Servicelevelvereinba-rung und Beschränkung der Kosten auf den gesetzlich vorgeschriebenen und vor-schriftenbasierten Umfang und Erhalt der vollen Wei-terbildung ( 150 T€ ÄD, 150 T€ FD und 150 T€ Laborkos-ten). Darüber hinaus gehen-des Personal aus KV in den IAM spätestens 2016.
Projekt Landesuntersuchungsamt
Zeitraum Bemerkung
Planung im Jahre 2014 konzeptionelle und politische Klärung
Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L
Wirtschaftlicher Effekt KV
Projekt Immunologie (Phase 1, bis 03/2020)
Zeitraum Bemerkung
Planung bis Ende 1. Quartal 2014
2. Quartal 2014
Einbindung Kompetenz neu-berufener Professor Hämato-
logie/Onkologie Vorbereitung
Durchführung
Wirtschaftlicher Effekt F&L in Phase 2 wirtschaftliche Effekte durch institutionalisierte Kooperation
Wirtschaftlicher Effekt KV 100 T€ 50% 2014, Vollwirkung 2015
31 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Umwelttoxikologie
Zeitraum Bemerkung
Planung abgeschlossen
Vorbereitung 03/2021
Durchführung 09/2021
Wirtschaftlicher Effekt F&L bis zu 400 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 0 T€ kein Effekt möglich
Projekt Rechtsmedizin
Zeitraum Bemerkung
Planung bis 03/2014 Aufsichtsrats-Entscheidung in Magdeburg abwarten
Vorbereitung bis 09/2014
Durchführung Fusion Magdeburg – Halle im 4. Quartal 2014
Effekte F&L Keine, bei Fortführung der Lehre wie bisher.
Wirtschaftlicher Effekt KV 150 T€* Auf beide Standorte * Bei Beschränkung auf die curriculare Lehre wären am Standort Halle Verluste in Höhe von 800 T€ zu verhindern. Die Zusammenlegung der Standorte Halle und Magdeburg wird zu keiner wesentlichen Reduktion des Gesamtverlustes führen. Der Abbau des Verlustes von bis zu 1.500 T€ an beiden Standorten ist unabdingbar und benötigt eine politische Lösung. In 2014 ist für den Standort Halle eine finanzielle Unterstützung von 405 T€ angekündigt.
Projekt Reproduktionsmedizin und Andrologie (Phase 1, bis 03/2026)
Zeitraum Bemerkung
Planung Strategiegespräch für 2014 abgeschlossen
Vorbereitung bis 30.06.2014 abhängig vom Umzug des
RIA-Labors der Nuklearme-dizin in FG 16
Durchführung 3. Quartal 2014
Effekte F&L Wirtschaftliche Effekte bei Rückverlagerung in die Urologie und Gynäkologie.
Wirtschaftlicher Effekt KV 200 T€* ab 2015, mit Integration in das Eltern-Kind-Zentrum
* Schließung erlaubt den Abbau des gesamten Defizits von bis zu 400 T€.
32 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt ZAMED
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014
Vorbereitung 09/2016
Durchführung 03/2017 Nach Inbetriebnahme des Proteinforschungszentrums
Effekte F&L 370 T€*
Wirtschaftlicher Effekt KV 0 T€ kein Effekt möglich * Die anteiligen Betriebskosten des Proteinforschungszentrums müssen noch gegengerechnet werden. Es bleibt jedoch ein positiver wirtschaftlicher Effekt.
Projekt ZMG
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014
Evaluierung Vorbereitung 03/2014
Durchführung 09/2014
Effekte F&L Verbessertes Serviceangebot, Verbesserung der wissen-schaftlichen Leistungen
Wirtschaftlicher Effekt KV 0 T€ kein Effekt möglich
Projekt Dermatologie
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014 Zusätzlich zur Standortmaß-nahme, Konzeption einer Kooperation im Bereich
Krankenversorgung mit dem Klinikum Dessau inkl. einer gemeinsamen Binnenstruktu-
rierung.
Vorbereitung 09/2015
Durchführung anschließend
Effekte F&L 100 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 550 T€
Schließung Standort Kroma-yerstraße und Zentralisierung Labore der Krankenversor-
gung in 2014. Weiterhin An-passung auf InEK-
Sollkosten.
33 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Innere Medizin (Funktionsabteilung)
Zeitraum Bemerkung
Planung 06/2014
Vorbereitung 09/2014
Durchführung 12/2014
Effekte F&L 0 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 100 T€ Prozessverbesserung
Projekt Stammzellentransplantation LZG
Zeitraum Bemerkung
Planung LZG ist in Betrieb, die Wi-derbesetzung der W3-
Professur erfolgreich abge-schlossen
Vorbereitung
Durchführung Fraglich, da in Sachsen-Anhalt auch weiterhin mehrere Transplantationszentren betrieben werden.
Effekte F&L Verbesserung der wissenschaftlichen Kooperation der Stand-orte Magdeburg und Halle
Wirtschaftlicher Effekt KV 1.500 T€ Erlössteigerung* * Erlössteigerung bei Transplantation aller Landeskinder im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie (LZG). Eine ordnungspolitische Umsetzung erfolgt nicht.
Projekt Child-Adolescent-Young-Adult-Unit
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014 Bauliche Strukturen sind
vorhanden. Vorbereitung 06/2014
Durchführung 12/2014
Effekte F&L Steigerung des Drittmittelaufkommens
Wirtschaftlicher Effekt KV Erschließung eines neues Segmentes, Verbesserung der Ver-sorgungsqualität, Steigerung der Marktchancen; später wirt-
schaftliche Effekte durch Patientenakquise
34 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Kinder- und Jugendmedizin (Phase 1)
Zeitraum Bemerkung
Planung laufend Konzepterarbeitung zur Er-richtung eines Eltern-Kind-
Zentrums* Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L 150 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 600 T€ Reduzierung der INEK-
Differenz durch das Eltern-Kind-Zentrum.
* Derzeit laufen Gespräche mit dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara zur Konzepti-on der Struktur eines gemeinsamen universitären Eltern-Kind-Zentrums Halle.
Projekt Neurochirurgie (Phase 1, bis 03/2024)
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014 Kooperation im Bereich Krankenversorgung mit den
BG-Kliniken Bergmannstrost in den Bereichen Kran-
kenversorgung und Weiter-bildung inkl. einer gemein-
samen Binnenstrukturierung.
Vorbereitung 06/2014
Durchführung 12/2014
Effekte F&L 0 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 450 T€
Kurzfristige wirtschaftliche Anpassung erforderlich (Ka-pazitätsreduktion ZOP, ex-terner Einsatz aus Mindest-besetzung Ärzte, Senkung MVZ-Kosten, gemeinsame
Station mit Neurologie)
Projekt Nuklearmedizin
Zeitraum Bemerkung
Planung 12/2013
Vorbereitung 2014
Durchführung 2014
Effekte F&L siehe Department für Strahlenmedizin
Wirtschaftlicher Effekt KV
35 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Thoraxchirurgie
Zeitraum Bemerkung
Planung abgeschlossen
Vorbereitung laufendes Berufungsverfah-ren
Durchführung zum 01.04.2015
Effekte F&L Stärkung der Bereich Lungenmedizin und Onkologie sowie des Profilbereiches Epidemiologie & Pflegewissenschaften
Wirtschaftlicher Effekt KV Kein direkter wirtschaftlicher Effekt, INEK-Sollkosten sind Grundlage des Kooperationsvertrages mit dem Krankenhaus
Marta-Maria Halle-Dölau
Projekt Orthopädie
Zeitraum Bemerkung
Planung abgeschlossen
Vorbereitung laufend bis 20.12.2013
Durchführung bis 07.01.2013
Effekte F&L 50 T€
Wirtschaftlicher Effekt KV 830 T€
Projekt Allgemeinmedizin
Zeitraum Bemerkung
Planung 01/2014
Vorbereitung 05/2014
Durchführung
Effekte F&L Profilstärkung
Wirtschaftlicher Effekt KV Förderung der Weiterbildung kein direkter wirtschaftlicher Effekt
36 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Apotheke
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2014
Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Keine Effekte möglich.
Wirtschaftlicher Effekt KV T€ Noch nicht bewertbar. Gesprächsleitfaden Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost Halle entwerfen!
Projekt Chirurgie
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2015
Vorbereitung 09/2015
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Noch nicht bewertbar.
Wirtschaftlicher Effekt KV T€ Noch nicht bewertbar. Gesprächsleitfaden Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost Halle vorbereiten.
Projekt Geburtshilfe
Zeitraum Bemerkung
Planung laufend
Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Noch nicht bewertbar.
Wirtschaftlicher Effekt KV 320 T€ Reduzierung der INEK-
Differenz durch das Eltern-Kind-Zentrum.
Derzeit laufen Gespräche mit dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara zur Konzeption der Struktur eines gemeinsamen universitären Eltern-Kind-Zentrums Halle.
37 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Geriatrie
Zeitraum Bemerkung
Planung bis zur Ruferteilung
Vorbereitung laufendes Berufungsverfah-ren
Durchführung zum Dienstantritt
Effekte F&L Profilstärkung im Bereich Forschung und Lehre
Wirtschaftlicher Effekt KV Verbesserung der Versorgungsqualität. Evtl. indirekte wirtschaftliche Effekte.
Projekt Gynäkologie
Zeitraum Bemerkung
Planung 06/2014
Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Noch nicht bewertbar.
Wirtschaftlicher Effekt KV 370 T€ Bei erfolgreicher Kooperati-
on mit dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau.
Projekt HNO
Zeitraum Bemerkung
Planung 06/2014
Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Noch nicht bewertbar.
Wirtschaftlicher Effekt KV Verbesserung der Patientenversorgung und der wirtschaftli-chen Situation durch ein Rehabilitationsangebot nach CI.
38 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
Projekt Innere Medizin (BG-Kooperation)
Zeitraum Bemerkung
Planung 03/2015
Vorbereitung 09/2015
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Noch nicht bewertbar.
Wirtschaftlicher Effekt KV T€ Noch nicht bewertbar. Gesprächsleitfaden Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost Halle vorbereiten.
Projekt MKG
Zeitraum Bemerkung
Planung 01/2014 Das Kooperationsangebot wurde von Magdeburg bisher
nicht positiv beantwortet.* Vorbereitung
Durchführung
Effekte F&L 0 T€ Noch nicht bewertbar.
Wirtschaftlicher Effekt KV 150 T€ Reduzierung der INEK-Differenz.
* Antwort der Universitätsmedizin Magdeburg muss abgewartet werden.
Projekt Pathologie
Zeitraum Bemerkung
Planung 10/2013 Wiederinbetriebnahme Ende 1. Halbjahr abgeschlossen. Vorbereitung 01/2014
Durchführung 06/2014
Effekte F&L Verbesserung von Lehre und Forschung durch Wiederbeset-zung der Professur
Wirtschaftlicher Effekt KV 1.200 T€ durch Wiederinbetriebnahme Zusätzlich erfolgen Gespräche mit dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau zwecks in-stitutioneller und struktureller Kooperation im Bereich Pathologie.
39 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
8. Zusammenfassung Der Fakultätsvorstand und der Klinikums-vorstand haben das „Entwicklungskonzept Universitätsmedizin Halle 2025“ entworfen und beschlossen. Dieses wurde am 12. No-vember 2013, dem Fakultätsrat, der sich be-reits im Vorfeld aktiv mit in die Diskussion eingebracht hatte, abschließend vorgestellt und anschließend an die Personalräte von Universität und UKH, die Mitglieder des Aufsichtsrates, das Rektorat der Universität sowie an die Arbeitsebene der Ministerien des Landes Sachsen-Anhalt versandt. Ziel ist es, dass das Konzept in dieser Form Ein-gang in das Hochschulstrukturkonzept des Landes findet. Mit diesem Konzept wird gezeigt, dass die Universitätsmedizin Halle (Saale) eine Zu-kunft hat. Das Entwicklungskonzept dient der Darstellung einer realisierbaren Struk-turveränderung der Universitätsmedizin Hal-le, die zur Freisetzung von Ressourcen und damit zu Gestaltungsspielraum für die notwendige akademische Profilierung führt (s.a. Profil der Universitätsmedizin Halle im WR-Selbstbericht). Die Auswahl bei der Erstellung des Entwicklungskonzep-tes verläuft nach Kriterien, die auf Entwick-lung und Stärkung des Standortprofils, im Wesentlichen geprägt durch die Bereiche Lehre (Medizin, Zahnmedizin, Gesundheits- und Pflegewissenschaften) und Forschung (Epidemiologie und Pflegewissenschaften; Molekulare Medizin der Signaltransduktion in Verbindung mit der Naturwissenschaftli-chen Fakultät I), abzielen. Durch die Umset-zung des Entwicklungskonzeptes werden eine effizientere Verwendung des Landeszu-führungsbetrages sowie die Schaffung von Valenzen zur erfolgreichen Entwicklung von Forschung und Lehre sowie des Standortprofils erreicht. Weiterhin sollen positive wirtschaftliche Effekte für das Uni-versitätsklinikum entstehen. Durch diese Verdichtung und akademische Schwerpunk-tentwicklung wird die Universitätsmedizin Halle gestärkt und zukunftsfähig gemacht. Das Entwicklungskonzept sichert einerseits den Erhalt der Vollstudienplätze in den Studiengängen Medizin, Zahnmedizin sowie Gesundheits- und Pflegewissenschaften ab
und ermöglicht die Weiterführung und Ausweitung der eingeleiteten Curriculumsre-form in Medizin und Zahnmedizin sowie einen deutschlandweit sichtbaren Beitrag zur Akademisierung der Gesundheitsberufe. Die wissenschaftliche Profilierung wird durch Stärkung der Forschungsaktivitä-ten in den Bereichen Epidemiologie und Pflege-wissenschaften (u.a. durch Ausbau der Nationa-len Kohortenstudie, des Herzinfarktregisters Sachsen-Anhalt sowie des Profilzentrums Gesundheitswissenschaften) sowie Molekula-re Medizin der Signaltransduktion in Kooperati-on mit den Naturwissenschaftlichen Fakultä-ten im Sinne des Masterplans Biomedical Life Sciences Halle vorangetrieben. In Krankenversorgung, Forschung und Leh-re ist die Demographie-orientierte Zukunfts-sicherung der medizinischen Versorgung ein zentrales Anliegen, so dass bei der Profilie-rung des Standortes die Herausforderun-gen einer alternden Gesellschaft einen wichtigen Eckpunkt darstellen („Alternsme-dizin“). Hierbei spielen die Umsetzung der Geriatriekonzepte des Landes und des Stan-dortes sowie der Ausbau des Geriatrienetzes eine Rolle. Durch verstärkte und institutionalisierte Kooperationen im Bereich der Krankenver-sorgung soll eine Straffung der lokalen medizinischen Versorgungsstruktur er-reicht werden, so dass Überkapazitäten ab-gebaut und Synergieeffekte genutzt werden können. Hierzu erfolgt die zügige Identifikation der Fächer und Bereiche, die zukünftig als Ein-richtung der Universitätsmedizin Halle wei-ter betrieben werden, sowie der Fächer und Bereiche, deren Leistungen in Kooperation mit Schwerpunktkrankenhäusern in Halle, oder der Universitätsmedizin Magdeburg erbracht werden. Die anschließende Profil-, Lehr- und Kran-kenversorgungs-orientierte Anpassung der Strukturen sowie anteilig der Verwaltung führt zur Freisetzung von Ressourcen, die zur Stärkung der Profilbereiche dienen, welche konsequent akademisch inhaltlich und strukturell konkurrenzfähig weiterent-wickelt werden. Des Weiteren müssen sie
40 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
evtl. teilweise Konsolidierungszwänge des Landes bedienen. Das Land Sachsen-Anhalt hat im Sinne eines Konzeptrahmens folgende Eckpunkte und Forderung für das Entwicklungskonzept 2025 der Universitätsmedizin Halle aufge-stellt, deren Berücksichtigung für den Be-stand des Standortes Halle wesentlich sind. 1. Die Medizinische Fakultät Halle bleibt als Vollfakultät bestehen. 2. Die Medizinischen Fakultät Halle bietet die drei Studiengänge Medizin, Zahnmedizin und Gesundheits- und Pflegewissenschaften an und entwickelt diese innovativ weiter. 3. Die Universitätsmedizin Halle entwickelt die beiden Forschungsbereiche Epidemiologie und Pflegewissenschaften sowie – gemeinsam mit den Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Martin-Luther-Universität – Molekulare Medi-zin der Signaltransduktion mit dem Ziel der Einwerbung extern geförderter Forschungs-verbünde. 4. Im Bereich der Krankenversorgung wer-den 2-4 lokale Kooperationen mit Schwer-punkt-krankenhäusern von Halle und Um-gebung aufgebaut. 5. In 2-4 Fächern werden Kooperationen mit der Universitätsmedizin Magdeburg auf- bzw. ausgebaut. 6. Die wirtschaftliche Situation des Uni-versitätsklinikums wird durch Maßnahmen am Stand-ort verbessert. Dazu dienen unter anderem die Maßnahmen unter 4. und 5. 7. Ein Beitrag der Universitätsmedizin zur Haushaltskonsolidierung des Landes wird nicht ausgeschlossen. Für die kommenden Jahre werden umfang-reiche strukturelle Veränderungen in der Universitätsmedizin geplant. Unser Ziel ist es auch, die Patientenversorgung umfassend zu sichern. Betriebsbedingte Entlassungen sind nicht vorgesehen und nach (Haus-) Tarifvertrag ausgeschlossen. Sollten alle angedachten Kooperationen mit den exter-nen Krankenhäusern funktionieren, schaffen wir einen Mehrwert, der über Halle hinaus strahlen wird. Darüber hinaus erwarten wir allein von den im Folgenden beschriebenen Strukturmaßnahmen eine Senkung der Be-triebs- und Personalkosten um etwa sieben bis acht Millionen Euro im Jahr. Diese
Summe erreichen wir mit Abschluss der eingeleiteten Maßnahmen. Außerdem sollen im Bereich der Fakultät freie Mittel geschaf-fen werden, um das Profil in Lehre und For-schung zu schärfen. Alle Kliniken und Institute sind in den ver-gangenen Wochen an Hand einer einheitli-chen Untersuchungsmatrix begutachtet worden. Welche Fragen standen dabei im Mittelpunkt? 1. Wird das Fach/die Einrichtung zur Profi-lierung im Bereich Forschung und Lehre unbedingt benötigt? 2. Kann das Fach durch realistische Koope-rationen bedient werden? 3. Ist eine realistische Weiterentwicklung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen möglich? 4. Gibt es eine regionale Überversorgung? 5. Wie ist die wirtschaftliche Situation der Einrichtung derzeit und welches Entwick-lungspotential besteht? 6. In welchem Umfang benötigt das Univer-sitätsklinikum die klinische Expertise des Faches im Haus? In den nächsten zehn bis zwölf Jahren er-folgt durch Pensionierungen ein größerer Umbruch im personellen Bereich der Pro-fessorinnen und Professoren. Die Restruk-turierungsmaßnahmen werden mit dem (al-tersbedingten) Ausscheiden der jeweiligen Hochschullehrer synchronisiert. Nach der Restrukturierung können in den betroffenen Fächern Leistun-gen/Teilleistungen erbracht werden durch 1. Lehrbeauftragte, 2. Kooperation mit anderen Universitäts-medizin-Standorten (Magdeburg, Leipzig) oder Kooperation mit anderen Einrichtun-gen der Martin-Luther- Universität, 3. durch nicht-akademisch geleitete Einrich-tungen im UKH durch Fachpersonal (z. B. Leiter einer Abteilung in einer Klinik), 4. Kooperation mit Schwerpunktkranken-häusern in Halle, 5. Leistungsübernahme in andere Einrich-tungen des Klinikums oder der Fakultät,
41 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
6. Kooperation beider Universitätsstandorte in Sachsen-Anhalt oder mit Landesbehör-den, 7. in Ausnahmefällen gar nicht mehr. Angestrebte Strukturänderungen: Department Vorklinik (Zusammenfassung der Institute Anatomie, Physiologie und Physiologische Chemie); teilweise gemeinsame Ressourcennutzung Klinisch-theoretisches Department für Lab-ordiagnostik: Zentralisierung weiterer La-borbereiche im Zentrallabor am Standort Ernst-Grube-Straße, Aufgabe von dezentra-len Laborstandorten, soweit fachlich und technisch möglich. Department für Strahlenmedizin: Die Klini-ken für Strahlentherapie und Diagnostische Radiologie sowie das Fach Nuklearmedizin werden zum Department für Strahlenmedi-zin zusammengefasst und am Standort Ernst-Grube-Straße verortet. Nicht- bettenführende Einrichtungen: Epidemiologie/Klinische Epidemiologie: Beide Institute werden fusioniert. Klinische Pharmakologie/Pharmakologie: Das Institut ist infrastrukturell auf Grund der Finanzsituation kaum entwicklungsfähig; eine Kooperation mit dem Institut für Pharmazie der Naturwissenschaftlichen Fakultät I wird angestrebt. Die Sektion Klinische Pharma-kologie wird 2014 geschlossen. Befundung erfolgt durch Zentrallabor und die Beratung durch Apotheke. Mikrobiologie: Bei Fortbestehen der derzei-tigen Hochschulfinanzsituation ist das Insti-tut kaum konkurrenzfähig entwicklungsfähig, da u. a. keine Mittel für Baumaßnahmen zur Verfügung stehen. Die fachlich und tech-nisch verlagerbaren Laborparameter werden im Zentrallabor untersucht. Die Befundung erfolgt dezentral durch den Mikrobiologen.
Hygiene: Es erfolgt keine Weiterführung des Instituts nach Ausscheiden der jetzigen Stel-leninhaberin. Beim Klinikumsvorstand wird eine Stabsstelle mit entsprechendem Fach-personal gegründet. Immunologie: Die Weiterführung des Insti-tuts wäre aus wissenschaftlicher Sicht wün-schenswert, da das Institut zum For-schungsprofil beiträgt. Allerdings ist die inf-rastrukturelle Situation nicht konkurrenzfä-hig und angesichts der finanziellen Situation auch nicht entwicklungsfähig. Eine Koope-ration mit der Universitätsmedizin Magde-burg wird angestrebt. Umwelttoxikologie: Das Institut trägt nicht zu den Forschungsschwerpunkten der Fakul-tät bei und wird mit dem Ausscheiden der Lehrstuhlinhaberin geschlossen. Leistungen in der Krankenversorgung werden nicht erbracht. Rechtsmedizin: Die Vorhaltung eines Rechtsmedizin-Standortes in Sachsen- An-halt ist politisch gewünscht, allerdings wer-den die erbrachten Leistungen nicht ausrei-chend gegenfinanziert und vergütet. Der Standort Halle kann das Defizit von derzeit etwa 800.000 Euro im Jahr nicht tragen. Sollte sich daran mittelfristig nichts ändern, muss das Institut auf die Lehre konzentriert werden. Reproduktionsmedizin: Das Land Sachsen-Anhalt wünscht eine öffentliche Reproduk-tionsmedizin in Sachsen-Anhalt, allerdings ist ein wirtschaftlicher Betrieb seit Jahren nicht möglich. Ein Reproduktionsmedizin-Zentrum am Standort Halle ist aus Sicht von Lehre und Krankenversorgung nicht not-wendig und kann von anderen Fächern er-bracht werden. Allerdings besteht ein hohes Potential des Faches für die Integration in das Forschungsprofil der Fakultät. Bei ent-sprechender Wirtschaftlichkeit kann das Fach in das geplante Eltern-Kind- Zentrum Halle integriert werden. ZAMED: Nach Fertigstellung des Protein-forschungszentrums der Universität werden
42 ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSMEDIZIN HALLE 2025 | 06.12.2013
die Flächen im TGZ aufgegeben, dies trägt zu einer Senkung der Betriebskosten bei. Bettenführende Einrichtungen: Dermatologie: Die Krankenversorgung wird weitergeführt. Eine Kooperation im Bereich Forschung wird mit dem Klinikum Dessau angestrebt. Innere Medizin: Alle Schwerpunkte bleiben erhalten. Es wird eine zentrale Funktionsab-teilung für Internistische Diagnostik ange-strebt. Außerdem sollen sich alle Fächer der Universitäts- medizin verstärkt in einer Child- Adolescent-Young-Adult-Unit um jung- erwachsene Krebspatienten kümmern. Kinder- und Jugendmedizin: In diesem Be-reich gibt es eine Überversorgung in Halle. In Kooperation mit dem Elisabeth-Krankenhaus wird angestrebt, diese Dop-pelvorhaltungen abzubauen und eine bessere Absprache über das Leistungsspektrum zu erzielen. Diskutiert wird die Gründung einer gemeinsamen Organisationseinheit „Eltern-Kind-Zentrum Halle“ mit dem St. Elisa-beth-Krankenhaus. An der Universitätsme-dizin werden weiterhin zwei Professuren der konservativen Kinder- und Jugendmedizin vorgehalten. Die Professur Kinderchirurgie läuft aus. Die Krankenversorgung im Be-reich Kinderchirurgie wird fortgesetzt. Neurochirurgie: Auch im Bereich Neurochi-rurgie gibt es in Halle und der Umgebung eine Überversorgung. Angestrebt wird daher eine Kooperation mit den BG-Kliniken Bergmannstrost, um eine arbeitsteilige Ko-operation zu erreichen, wobei die Professor Neurochirurgie an der Universitätsmedizin angesiedelt bleibt. Nuklearmedizin: Die Leistungserbringung im ambulanten und diagnostischen Bereich erfolgt ab Sommer 2014 durch die Integrati-on dieser Bereiche in das Department für Strahlmedizin. Eine Entscheidung über die
Fortführung des stationären Bereichs an der Prof.-Friedrich- Hoffmann-Str. erfolgt nach einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Ist keine Wirtschaftlichkeit erreichbar, muss die Station geschlossen werden. Thoraxchirurgie: Hier ist es eine Brücken-professur mit dem Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau geplant. D. h. die Profes-sur ist an der Fakultät angesiedelt, der Pro-fessor leitet die Thoraxchirurgie in Dölau und führt Eingriffe am Universitätsklinikum durch. Die Klinik für Herz- und Thoraxchi-rurgie konzentriert sich künftig auf die Herz-chirurgie und stärkt dadurch das universitäre Herzzentrum. Orthopädie: Wie bereits angekündigt, wird die Orthopädie (zum Jahreswechsel 2013/14) komplett am Standort Ernst-Grube-Straße verortet. Dadurch sinken die Betriebskosten um 80.000 Euro pro Monat. In weiteren Bereichen der Krankenversor-gung werden Kooperationen und Gespräche mit den Krankenhäusern in Halle sowie der Umgebung und dem Universitätsklinikum Magdeburg angestrebt (Allgemeinmedizin, Apotheke, Chirurgie, Geburtshilfe, Ge-schichte und Ethik der Medizin, Geriat-rie/Akute Altersmedizin, Gynäkologie, HNO, Innere Medizin, Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Pathologie). Diese in den kommenden Jahren geplanten umfangreichen Umstrukturierungsmaßnah-men in der Universitätsmedizin Halle (Saale) dienen dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit des Universitätsklinikums und das Profil der Fakultät in Lehre und Forschung wiederzu-erlangen bzw. zu stärken. Prof. Dr. Michael Gekle Dekan der Medizinischen Fakultät PD Dr. Thomas Klöss Ärztlicher Direktor