evangelische information märz 2012

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Nr. 130, März 2012 33. Jahrgang Der christliche Gottesdienst Wurzeln und Wesen Reiserückblick Israel und Jordanien 2012

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Nr. 130, März 2012

33. Jahrgang

Der christliche Gottesdienst Wurzeln und Wesen

Reiserückblick Israel und Jordanien 2012

Inhalt

Editorial Der christliche Gottesdienst 2

Der Gottesdienst der ersten Christen

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Was macht den Gottesdienst zu einem Gottesdienst? 7

Mitteilungen I Die Gemeindenachrichten 10

Veranstaltungskalender April bis Juni 2012 12

Mitteilungen II Die Gemeindenachrichten 14

Israel und Jordanien 2012 Reiserückblick 17

Buchtipp Die Buchempfehlungen in der EI 22

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Liebe Leserinnen und Leser!

„Arthur schaute gerade den dicken Kerzen vorne auf dem Tisch beim Brennen zu, als das mit der Orgel losging, Musik von so einem alten Herrn... Es ging nicht so recht vorwärts mit der Orgel, der Mann an den Tasten wiederholte sich. Die Stelle, die sich wie ein Peterwagen anhörte, kam mindestens schon zum drittenmal. Arthur stellte seine Ohren ab. Die ältere Frau neben ihm verkleidete sich mit ihrer Brille, spitzte den Mund und fing an zu singen, daß sie ungefähr tausend Zungen haben möchte und dann auch noch einen tausendfachen Mund. ‚Müßte ganz schön irre aussehen‘, dachte Arthur. Der Gesang fand noch sechs Strophen lang statt, dann kam der Auftritt von Pfarrer H. Ein langes, schwarzes Kleid umflatterte seine Wa-den, vorne hatte er so eine Art Lätzchen dran, weiß. ‚Wie ein Pinguin in der Sommerfrische, grinste Arthur, wurde aber sofort wieder ernst, als der mit dem Vierten-Gebot-Blick ihn von gegenüber ansah. Pfarrer H. starrte mittlerweile unheimlich feierlich in die Kirche. Dann las er langsam was vor, so richtig mit Zittern in der Stimme wie Roy Black. Arthur bekam eine Feierlichkeitsgänsehaut. Pfarrer H. drehte sich um, was ganz schön unhöflich war, und fing an, ausländisch zu singen. Die Anwesenden tönten ihm postwendend etwas Deutsches gegen den schwarzen Rücken. Das passierte dann öfter. Man sang wieder einen, diesmal alles aus dem Kopf, Pfarrer H. wirbelte herum, zog seinen Weihnachtsmannblick an und sagte, daß der Herr mit Arthur und dem Rest sein sollte. Die anderen erzählten Pfarrer H. dann was über seinen Geist. Arthur kam sich ganz schön auf Besuch vor, so im Ausland, südlich vom Äquator. Pfarrer H. streckte ihnen wieder seinen Rücken entgegen. Sie wollten beten, sagte er…“1

03/2012 INHALT

Impressum Herausgeber und Redaktion: Evangelisches Pfarramt A.u.H.B. Melk, Kirchenstraße 15, 3390 Melk, Telefon: 02752-52275, FAX: -51434 E-Mail: [email protected] Web: www.evang.melk.scheibbs.at.tf Offenlegung der Blattlinie: Information und Verkündigung der christlichen Botschaft für die Evangelische Pfarrgemeinde Melk-Scheibbs Gestaltung: Johanna Klampfl Bildnachweis (Seite): FotoLois.com: Alois Spandl (2), medienREHvier.de: Helga Brunsmann (3), Anja Brunsmann (3,8), Anna Janzen (9); sonstige: privat/zur Verfügung gestellt Hersteller: Fa. Gradwohl-Druck, 3390 Melk Verlags– und Versandpostamt 3390 Melk, Zulassungsnummer: G02Z030623

Editorial

1) In stark gekürzter und geänderter Form zitiert nach http://www.pruessner-hannover.de/Texte/relpaed/KU-ArturB14.htm [19.12.2011]. Der Text stammt meiner Recherchen nach von Wolfgang Seehaber, Konfirmand mit Verstand: Ein Diskutier-buch, Hamburg: Furche, 1973.

2) Ulrich Parzany, „Hier starb ich vor Langeweile! Gottesdienste – Brechmittel oder Lebensmittel?“ Schritte 1/1993, S. 11.

3) Eberhard Hahn, „Sündenbekenntnis und Sündenvergebung – Mitte des christlichen Gottesdienstes“, Rolf Sons (Hg.), Wie feiern wir Gottesdienst? Gemeinde zwischen Tradition und Erlebniskul-tur, Wuppertal: TVG Brockhaus, 2005, S. 138.

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03/2012 Editorial

Seit knapp 2000 Jahren feiert die christliche Gemeinde Gottesdienst. Und dabei ist der Gottesdienst noch nicht einmal eine exklusive Einrichtung oder Erfindung der Christenheit. Auch andere Religionen kennen Gottes-dienste und schon vorher, vor der neutestamentlichen Zeit, begegnet uns im Alten Testament und im frühen Judentum Gottesdienst.

Was verbinden wir mit dem Begriff Gottesdienst? Welche Emotionen, welche Assoziationen entstehen bei uns? Was empfinden außenstehende Besucher, die keinerlei kirchliche Bindung und Prägung mehr kennen und zufällig in einem unserer Gottesdienste landen? Geht es ihnen wie dem 14, 15-jährigen Arthur, der sich auf Besuch in einem fernen fremden Land wähnt? Und zu Recht fragt Pfarrer Ulrich Parzany: Könnte es sein, dass unser Gottesdienst für viele Besucher oft nicht mehr „Lebensmittel, sondern [viel eher] Brechmittel“ ist? Und er schließt: „Wenn der Gottesdienst das Herz der Gemeinde ist, dann muss man den meisten Kirchengemeinden bedrohliche Herzkrankheit bescheinigen.“2

Und so bemühen wir uns um zeitgemäße, attraktive und zielgruppenorientierte Gottesdienste. Doch auch hier gilt es kritische Rückfragen zu stellen:

„Eine von uns Menschen inszenierte Veranstaltung wird nicht schon dadurch zum Gottesdienst, dass wir dieser Veranstaltung die

Bezeichnung ‚Gottesdienst‘ anheften. Vielmehr macht bereits der Begriff deutlich, dass es sich dabei um ein Unternehmen handelt, das wesentlich gerade nicht von uns Menschen, sondern von Gott bestimmt und qualifiziert wird. Alles hängt davon ab, ob Gott hier uns Menschen dient, und ob wir uns daraufhin zum Dienst für Gott in Anspruch nehmen lassen.“3

In den folgenden drei Ausgaben der Evangelischen Information stellen wir Aspekte rund um den christlichen Gottesdienst in den Mittelpunkt. In dieser ersten Ausgabe des Jahres laden wir Sie ein, sich mit uns auf den Weg in die Bibel und in die Geschichte zu begeben. Zuerst fragen wir nach den biblischen Wurzeln unseres Gottesdienstes. In einem zweiten Artikel erklärt Pfarrer Dr. Rolf Sons Wesen und Verlauf (Liturgie) des evangelischen Gottesdienstes. Ich wünsche Ihnen geistliche „Aha-Erlebnisse“ und Impulse, die in das gottesdienstliche Leben unserer Gemeinde bereichernd zurückfließen.

Mit herzlichen Segensgrüßen Ihr

Frank Hinkelmann

Lektor und Vorsitzender

des Presbyteriums

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03/2012 DER GOTTESDIENST

Über den Gottesdienst der ersten Christen berichtet das Neue Testament erstaunlich wenig. Jesus hat dazu keinerlei Anweisungen gegeben. Auch die Apostel sind sehr zurückhaltend: „Männer sollen heilige Hände zum Gebet erheben“ und Frauen sollen angemessen gekleidet sein (1.Timotheus 2,8f). Frauen, die bei der Verkündi-gung reden und so die Versammlung stören, sollen lie-ber zuhause ihre Männer fragen (1.Korinther 14). Beim Abendmahl sollen „die einen auf die anderen warten“ bzw. sich zuerst zuhause sättigen und dann nur einen Bissen und einen Schluck miteinander teilen (1.Korinther 11). Solche indirekten Kommentare zum urchristlichen Gottesdienst finden wir hier und da. Viel ist das nicht. Dennoch bekommen wir durch direkte oder indirekte Hinweise genügend Material, um uns ein Bild von dem zu machen, wie die ersten Christen ihre Gottesdienste gefeiert und ihre Gemeinschaft im Heiligen Geist gepflegt haben.

Synagoge und Tempel

Die ersten Christen waren Juden. In Jesus von Nazareth haben sie zunächst den Messias der Juden erkannt. Für sie bestand also keinerlei Anlass, den Gottesdienst im Tempel oder in der Synagoge zu verlassen. Ähnlich wie

in der Reformationszeit bei uns blieben die meisten auch damals in ihren Gotteshäusern und füllten den Gottes-dienst mit dem bereits im Alten Testament verheißenen und in Christus wahr gewordenen Inhalt. Die äußere Form wird aber in den ersten Jahren identisch geblieben sein. Die Evangelien berichten davon, dass Jesus sowohl in den Synagogen als auch im Tempel gelehrt hat. Als Rabbi hat er in den Säulenhallen des Tempels Unterricht erteilt. Nach dem Johannesevangelium ist er dreimal während seiner Wirkungszeit zum Passahfest nach Jerusalem hinauf gewandert. Beim dritten Mal starb er selber als Passahlamm, nachdem er das Abendmahl beim Passahmahl eingesetzt hatte. Es ist anzunehmen, dass er auch die beiden Male davor an diesem Opfermahl teilgenommen hat. Schon als Junge war er mit seinen Eltern nach Jerusalem zu seinem Fest der Bar Mitzwa an einem der großen Festtage Israels in den Tempel hinauf gepilgert und nannte den Tempel seines „Vaters Haus“. Auch nach Pfingsten hielten sich die Apostel im Tempel auf.

Erst bei der Vertreibung der griechisch sprechenden Christen aus ihren Synagogen in Jerusalem im Zusammenhang mit der Steinigung des Stephanus kam es wohl zur Gründung von christlichen Gemeinden bzw. Gemeinschaften außerhalb von Jerusalem, wobei

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03/2012 DER GOTTESDIENST

diese sich am synagogalen Gottesdienst orientiert haben. Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch Titus im Jahr 70 n.Chr. kam es zu einer grundsätzlichen Neubesinnung im Blick auf den christlichen Gottesdienst. Während Paulus noch nach seiner zweiten und dritten Missionsreise im Tempel geopfert hat, war dies grundsätzlich nach dem Jahr 70 nicht mehr möglich.

Die Apostelgeschichte berichtet uns, dass die Jerusalemer Gemeinde anfänglich im Tempel, in den Synagogen und in den Häusern zusammenkam. Aus den Versammlungen in den Häusern entwickelten sich die so genannten Hauskirchen, die auch archäologisch bezeugt sind. Während der ersten vier Jahrzehnte hat die junge Gemeinde keinen Anlass gehabt, den Tempeldienst außerhalb des Tempels nachzuempfinden. Man konnte ja am Tempeldienst teilnehmen, solange man die rituellen Vorschriften einhielt. In diesen Zusammenhang gehört wohl auch die Auseinandersetzung zwischen der Jerusale-mer Gemeinde und den Diasporagemeinden hinsichtlich der Einhaltung der Reinheitsgesetze. Der Galaterbrief und die Apostelgeschichte berichten unter anderem davon. Mit dem so genannten Apostelkonzil im Jahr 48 n. Chr. hat die Jerusalemer Gemeinde den Diasporagemeinden das Recht eingeräumt, auf die Vorschriften des mosaischen Gesetzes (nicht aber des

noahitischen Bundes) zu verzichten. Daraus lässt sich ableiten, dass sich auch die Gemeinde in Jerusalem inzwischen darüber im Klaren war, dass die Gemeinde Jesu Christi künftig keinen Platz mehr im Jerusalemer Tempel hatte. Dieses Thema wird ausführlich im Hebräerbrief behandelt und begründet.

In der Zeit des Neuen Testamentes trafen sich die Christen außerhalb Jerusalems in den Synagogen, bis sie aus der Synagogengemeinschaft ausgeschlossen wurden. Von da an versammelten sie sich in den Häusern der Gläubigen. In Orten wie Philippi, wo es keine Synagoge gab, hat man sich von Anfang an in privaten Räumen getroffen, nachdem Paulus gottesfürchtige Frauen am Fluss ausfindig und zu Jüngerinnen Jesu gemacht hatte.

Die christliche Neuerung

Trotzdem können wir die Wurzel der frühchristlichen Gottesdienstpraxis nicht allein auf den Tempel und die Synagoge beschränken. Jesus selbst hat seine Jünger aufgefordert, in seiner Stunde der Not mit ihm zu beten. Er selbst hat draußen, auf freier Flur gepredigt. Noch als er bei ihnen war, sandte er seine Jünger aus, um seinem Vorbild nachzueifern. Der Glaubensunterricht der

Der Gottesdienst der ersten Christen

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03/2012 DER GOTTESDIENST

Apostel für die 5000 Bekehrten nach dem Pfingstfest hatte Verkündigungscharakter. Die Wirkung des Geistes in Verkündigung und Prophetie war eine Besonderheit des ur-christlichen Gottesdienstes. Dazu kam die Mahlgemeinschaft, die von Anfang an ein zentraler Bestandteil des ureigenen christlichen Gottesdienstes war. Das „Brot-Brechen in den Häusern hin und her“ wurde zum festen Begriff für das, was wir die „Feier des heiligen Abendmahls“ nennen. Damit haben wir mindestens drei Hauptquellen für den urchristlichen Gottesdienst. Sie leiten sich einerseits von den Praktiken des Judentums ab, und zeigen andererseits etwas völlig Neues.

Die Kennzeichen des Synagogengottesdienstes waren Textlesungen aus den Heiligen Schriften Israels. Diese wurden nach dem Modell einer „sermo“ (schrittweise Erläuterung entlang des Textes) kommentiert und ausgelegt. Dazu wurden Psalmgebete gesungen, das Glaubensbekenntnis gesprochen und die zehn Gebote rezitiert. Nach der Tempelzerstörung gab es auch im Synagogengottesdienst eine Reihe von Änderungen: Die Opferperikopen wurden übernommen, aber im Sinne der Darbringung eines „geistigen Opfers“ umgedeutet.

Während der nächsten achtzig Jahre begannen auch die Christen, ihren Gottesdienst als die legitime Fortsetzung des Tempelkultus zu verstehen. An die Stelle von Tieropfern trat die Vergegenwärtigung des Opfers Christi. Von diesem Zeitpunkt an beginnen die Kirchen sich von einem Gottesdienst nach dem Vorbild der Synagoge zu entfremden. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass nach dem Jahr 70 n.Chr. kaum noch Juden für den christlichen Glauben an Jesus als den Messias der Juden gewonnen werden konnten und die große Mehrzahl der Christen aus dem Heidentum kamen bzw. aus der Gruppe der so genannten „gottesfürchtigen Heiden“, die sich zunächst für den jüdischen Glauben interessiert hatten. Am Ende des ersten Jahrhunderts verlor der synagogale Gottesdienst seine zentrale Stellung in der Christenheit. Er wurde durch die Liturgie der späteren Messe ersetzt, die dem heidnischen eher verständlichen Opferkult entsprang. Im Westen hat man versucht, die Liturgie trotz mancher Aspekte des römischen Kultes dem Jerusalemer Tempelkult anzupassen. Im Osten entwickelte die Kirche dagegen eine Liturgie nach dem Muster eines griechischen Theaterdramas mitsamt der Theaterkulisse (Ikonenwand). Durch die Abtrennung des „Allerheiligsten" vom Kirchenraum mit Hilfe dieser Ikonenwand hat man den Tempel nachempfunden. Auch die Platzierung des „Richttisches“, auf dem das

Brot als „Passahlamm“ mit einer rituellen Lanze vor dem eigentlichen Gottesdienst „geschlachtet“ wird, erinnert an die Opferpraktiken im Tempel. Die ersten Christen haben diese Art von Nachahmung und Ausschmückung des Tempelkultes und der Synagogen-versammlungen nicht gekannt. Entweder beteiligten sie sich an den Gottesdiensten im Tempel oder an den Ver-sammlungen in den Synagogen (Hebräer 10; Jakobus 2). Dies geschah unter den Bedingungen des alten Bundes und zugleich im Licht der alttestamentlichen Verheißungen, die von den Christen als Hinweise auf Jesus verstanden wurden. Ebenso deuteten sie die Botschaft der Heiligen Schriften

auf den neuen Bund in Christi Blut. Mit der Zeit gab es Sammlungen der Worte und Taten Jesu (Lukas 1). Dazu wurden die Briefe der Apostel in den Gemeinden verlesen. Aus diesen Texten entstand das Neue Testament. Neue Perikopen wurden für den christlichen Gottesdienst eingeteilt. Dazu kommt es jedoch erst mit der endgültigen Trennung der Kirche vom Judentum durch den Ausschluss aus der Synagoge.

Ämter und Aufgaben

Im Tempel amtierten Priester, Leviten und andere. Die Synagogen hatten Vorsteher. In den christlichen Gemeinden fehlen alle diese Bezeichnungen, sodass ein direkter Vergleich nicht möglich ist. (Das Amt des Priesters kam erst im Zusammenhang der Einführung des „unblutigen Opfers" ca. 100 Jahre später auf; s.o.) In den Versammlungen der Christen wurden zunächst Gaben und Aufgaben betont. Prophetie, Lehre, Ermahnung: Bei den Zusammenkünften zählten vorrangig die vorhandenen Begabungen, erst dann der Bedarf. In den fünfziger Jahren des ersten Jahrhunderts gab es allerdings auch schon „Älteste“. Sie trugen die Verantwortung für die Gemeinde. Mitte der sechziger Jahre kamen „Aufseher“ (episkopoi/ „Bischöfe“) dazu. Damit wurde die Gemeinde von einem „Team" geleitet (Philipper 1). Jetzt entstanden rein christliche Gemeinden mit einem eigenen Gottesdienst.

Dr. Paul Murdoch ist Studienleiter am evangelischen

Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verfassers. Der

Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift Theologische Orientie-

rung des Albrecht-Bengel-Hauses, Tübingen, Nr . 165, 2012.

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03/2012 DER GOTTESDIENST

„Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten“

Auf den ersten Blick gleicht ein Gottesdienst einer Veranstaltung wie viele andere auch. Menschen kommen zusammen. Sie treffen sich und sie gehen wieder auseinander. Dieses sind gewissermaßen die „anthropologischen Konstanten" jeder Veranstaltung

bzw. jeden Treffens. Sie gelten auch für den Gottes-dienst. Menschen kommen in die Kirche. Sie setzen sich in ihre Bankreihe oder an ihren Platz. Sie begrüßen ihren Sitznachbarn. Sie sind mehr oder weniger erwartungsvoll, was dieses Treffen ihnen bietet, bzw. was darin geschieht.

Nun ist dies nur die menschliche Seite. Das Besondere des Gottesdienstes ist damit noch nicht erfasst. Dieses besteht darin, dass das gottesdienstliche Treffen im Namen des dreieinigen Gottes geschieht. Es findet nicht im Namen einer Organisation oder Instituti-on oder im Namen irgendeines Menschen statt, sondern im Namen Gottes. Dies unter-scheidet den Gottesdienst und hebt ihn von allen anderen Treffen ab. Konstitutiv für einen Gottesdienst ist daher das Votum. Mit den Worten „Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und desHeiligen Geistes“ wird die Verheißung der Gegenwart Gottes über der versammelten Gemeinde ausgesprochen.

Eine Oma aus dem Schwäbischen kommt von der

Kirche. Der kleine Enkel fragt sie, was der Pfarrer

gesagt habe. Die Großmutter: „Des wois i nemme.“

Der Enkel: „Warum gehst du dann überhaupt in die

Kirche?“ Die Großmutter: „Woischt, des isch wia bei

'me Korb. Wenn mer Wasser neischüttet, läuft's

durch, aber der Korb wird sauber.“

Die originelle und zugleich mit Überzeugung vorgetragene Antwort der Oma berührt das Geheimnis des Gottesdienstes. Ein Gottesdienst ist mehr als eine Bildungsveranstaltung, die nur den Intellekt des Menschen anspricht. Er ist auch mehr als ein Treffen Gleichgesinnter, die eine besondere Form von Liturgie oder eine bestimmte Art von Musik lieben. Schon gar nicht ist der Gottesdienst eine Unterhaltungsveranstaltung, die den Menschen Abwechslung liefert. Was aber ist der Gottesdienst dann? Was macht sein Wesen aus?

Was macht den Gottesdienst zu einem Gottesdienst?

Die Antwort der Großmutter lässt sich etwa so interpretieren: Im Gottesdienst geschieht Reinigung und Klärung der eigenen Gottesbeziehung. Der Glaube braucht das, damit er frisch und lebendig bleibt.

Was ist es nun, das den Menschen reinigt, den Glauben stärkt und erhält? Genau dem wollen wir im Folgenden auf die Spur kommen.

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03/2012 DER GOTTESDIENST

„Rede Herr, so will ich hören“

Nach dem Votum und dem gesungenen Amen nehmen wir wieder Platz. Mit Lied, Psalmengebet, Gebet und Schriftlesung folgen wir dem Weg der Liturgie. Erwartungsvoll und gespannt gehen wir auf die Predigt zu. Diese befindet sich nicht ohne Grund in der Mitte eines evangelischen Gottesdienstes.

Nach Martin Luther soll im Gottesdienst nichts anderes geschehen, „als dass unser lieber Herr selbst mit uns rede durch sein heiliges Wort und Lobge-sang“ (Kirchweihpredigt über Lukas 14,1-11 bei der Einweihung der neuerbauten Schlosskirche zu Torgau. WA 49, 588). Luther bringt mit dieser knappen Beschreibung den Kern unseres Gottesdienstes zum Ausdruck. Dieser besitzt eine dialogische Struktur. Gott spricht mit uns, und wir als seine Gemeinde antworten

ihm mit unseren Liedern und Gebeten, letztlich mit unserem Leben.

Das auf die Antwort des Menschen zielende Reden Gottes bildet den theologischen Kern des Gottesdienstes. Seit der Schöpfung redet Gott mit dem Menschen und wartet auf dessen Antwort. Dieses Urgespräch zwischen Gott und Mensch soll sich nun auch im Gottesdienst immer und immer wieder ereignen. Dieses macht das Wesen eines evangelischen Gottesdienstes aus.

Nun geschieht dieses Reden Gottes nicht nur in der Predigt. Auch in der Schriftlesung, in Liedern und auch durch ein Anspiel kann Gott reden. Dennoch besitzt Gottes Wort in der Predigt nicht ohne Grund einen ex-ponierten Platz. Der allmächtige Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, begibt sich in das Wort einer

von fehlerhaften Menschen verfassten Predigt. Dies ist das Wunder aller Wunder. Dies ist Mitte des Gottesdienstes und das Geheimnis unseres Glaubens. Im Wort lässt Gott sich zu uns Menschen herab. Im Wort kommt er, um uns zu dienen. Im Wort ist er zu finden, zu hören und zu fassen. Hier übt er seine Seelsorge, indem er tröstet und ermahnt, ver-gewissert oder aufweckt.

Für den Prediger bedeutet dies, dass er nicht nur irgendwelche Informationen oder Gedanken, Impulse oder Neuigkeiten von der

Dabei handelt es sich nicht nur um eine beliebige Formel, die den Beginn des Gottesdienstes signalisiert. Vielmehr wird mit diesen Worten eine Wirklichkeit gesetzt.

Denn Worte, die nach biblischem Verständnis mehr sind als Schall und Rauch, bilden nicht nur eine Wirklichkeit ab. Sie stellen diese vielmehr her. Was sie ansagen, das gilt. Was sie versprechen, tritt ein. Findet der Gottesdienst also im Schutzbereich des Namens Gottes statt, so ist Gott selbst da. Was bei einer Taufe zutrifft, nämlich dass durch die Ausrufung des Namens des dreieinigen Gottes über dem Täufling dieser unter Gottes Herrschaftsbereich kommt, gilt auch im Gottesdienst. Das Votum zu Beginn des Gottesdienstes macht klar: Hier ist Gottes Herrschaftsbereich. Keine anderen Mächte und Gewalten haben jetzt das Sagen.

Der Herr ist auf dem Plan. Aus Ehrfurcht vor diesem großen Herrn erhebt sich die Gemeinde und bekräftigt diese Ansage mit ihrem Amen. Dies bedeutet: Sie zweifelt nicht daran, dass der Herr jetzt da ist.

Wenn, wie in manchen Gottesdiensten der Fall, das Votum innerhalb der Begrüßung durch den Pfarrer nur beiläufig erwähnt wird oder gar darin unterzugehen droht, ist dies mehr als nur eine liturgische Nachlässigkeit. Es zeugt auch von geringem Verständnis für die geistliche Dimension des Gottesdienstes. Denn mit dem Votum werden die Geister unterschieden. Jedem soll klar sein, dass es bei dem, was im Folgenden geschieht, nicht um Menschen, sondern um Gott geht.

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03/2012 DER GOTTESDIENST

„Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen“

Für manchen ist mit der Predigt der Gottes-dienst schon beendet, und was jetzt folgt, ist für ihn ein nur unbedeutender Nachklapp. In einer Gemeinde habe ich es auch schon erlebt, dass Besucher nach der Predigt die Kirche verlassen haben. Jedoch nicht wegen der Qualität der Predigt, sondern einfach deshalb, weil für sie die Hauptsache nun geschehen war. Wer sich so verhält, hat vom Gottesdienst noch nicht viel verstanden. Denn wie jedes menschli-che Treffen eine Gestalt besitzt, so auch der Gottesdienst. Wir kommen an. Wir treffen einander. Wir verabschieden uns.

Der Schlussteil des Gottesdienstes mit Fürbittengebet, Schlusslied, Abkündigungen und Segen bildet daher noch ein weiteres unverzichtbares Element. Nachdem wir Gottes Wort gehört haben, führt uns unser Weg wieder zurück in den Alltag. Schon im Fürbittengebet wird dies deutlich. Im Fürbittengebet, das nach Gerhard Hennig ein „Allerweltsgebet“ ist, öffnen wir unseren Blick hinaus zur Welt. Wir beten für die Ausbreitung des Evangeliums und für die politische und ökonomische Welt. Die Not der Leidenden und diejenigen Menschen, die sich nicht selber helfen können, haben in dem großen Kirchengebet ihren Platz. In dem sich anschließenden Vaterunser verbinden wir uns nicht nur untereinander, sondern auch mit den Generationen von Christen vor uns und von Christen anderer Konfessionen. Die unterdessen ertönende Vaterunserglocke nimmt auch die Daheimge-bliebenen in die Gemeinschaft des Gebetes mit hinein.

Mit dem Schlusslied leiten wir schließlich hinüber in den Alltag. Spätestens bei den Abkündigungen merken wir, wie wir wieder in den Gemeindealltag zurückkehren. Das letzte Wort im Gottesdienst aber ist der Segen. Hier

spricht noch einmal Gott. So wie ihm das erste Wort im Gottesdienst gehört, so gehört ihm auch das letzte. Unter seiner schützenden Hand gehen wir nun in die neue Woche hinein. Wir wissen, dass der Herr bei allem, was kommen wird, dabei ist.

Worin besteht das Wesen des Gottesdienstes? Auch wenn die schwäbische Oma vergesslich war und sich nicht alles merken konnte, was in der Predigt gesagt wurde, so hat sie doch das Wesentliche davon erfasst: Im Gottesdienst treten wir in die heilsame Gegenwart Gottes ein. Wir erfahren seine Zuwendung im Wort. Als gestärkte und gesegnete Menschen gehen wir nun unseren Weg.

Dr. Rolf Sons ist Rektor des evangelischen Albrecht-Bengel-Haus in

Tübingen.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verfassers. Der

Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift Theologische Orientie-

rung des Albrecht-Bengel-Hauses, Tübingen, Nr . 165, 2012.

Kanzel her vermeldet, sondern Gottes Wort weiterreicht. Dabei steht er unter einer großen Verheißung und auch Verpflichtung. Die Verheißung „wer euch hört, der hört mich“ darf er daher ganz persönlich für sich in Anspruch nehmen. Aber auch die damit verbundene Verpflichtung, Gottes Wort möglichst originalgetreu und unverfälscht weiter-zugeben, ist ihm auferlegt.

Aber auch für die Predigthörerinnen und -hörer hat dies

Folgen. So wenig sich die Prediger über die Schrift stellen sollen, so sehr soll auch die Gemeinde „unter dem Wort“ bleiben und dieses nicht selbstgefällig hören. Die Frage, was will Gott mir heute durch diese Predigt sagen, und wie will ich mit meinem Leben darauf antworten, wird damit zur Leitfrage des Gottesdienstes.

Karwoche und Ostern

Mit dem Palmsonntag, 1. April, betreten wir wieder die stille Karwoche. Am

Gründonnerstag Abend um 19 Uhr versammeln wir uns in der Heilandskirche

Scheibbs zu einem Abendmahlsgottesdienst. Am Karfreitag feiern wir in Loosdorf, Melk, Wieselburg, Scheibbs, Gaming und Lunz am See einen Gottesdienst.

Das Fest der Auferstehung unseres Herrn feiern wir am Ostersonntag um 10 Uhr

in der Erlöserkirche Melk und am Ostermontag um 10 Uhr in der Schlosskapelle

Wieselburg wie auch in der Heilandskirche Scheibbs.

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Adam und Eva privat -

Wochenende für Paare...

Am Freitag, 4. Mai und Samstag 5. Mai 2012 findet im Kulturheim St. Pölten-Wagram um 19.30 Uhr ein Theaterabend statt mit dem Burgschauspieler-Ehepaar Eva-Maria Admiral und Eric Wehrling zum Kinokartenpreis von € 9,- im Vorverkauf und € 10,- an der Abendkasse.

An diesem Abend begeben wir uns zurück zur Wurzel der Menschheits-geschichte und werfen einen Blick in die Tagebücher zweier so unterschiedlicher Menschen. Das Theaterstück ‚Adam und Eva‘ betreibt auf unterhaltsame Weise Ursachenforschung und geht den großen und

kleinen Unterschieden von Mann und Frau humorvoll auf den Grund. Eine Beziehung, die die Welt veränderte... Begeben Sie sich mit auf die Reise einer aufregenden Liebes-geschichte. Vergessen Sie einmal die

Paartherapie und kommen Sie ins Theater – zu ‚Adam & Eva privat‘ – ein Theaterabend frei nach Mark Twain’s ‚Tom Sawyer and Huck Finn‘. Was meint die Presse dazu: Eine Mischung aus Humor und

Zärtlichkeit… bewegend. (Die Welt) Eine Theaterschöpfung… brillant arrangiert. Ein faszinierendes Stück über die Menschheitsgeschichte... (Die Zeit) Ein ironisches Abenteuer… pointiert und künstlerisch… ein kleiner Traum... (Le Monde)

Im Evang. Pfarramt Melk liegen derzeit noch 9 Eintrittskarten auf. Rufen Sie einfach an: 02752/52275. Sie können

Ihre Bestellung auch auf’s Band sprechen.

03/2012 MITTEILUNGEN

Schladminger Jugendtag

Unsere Jugendlichen fahren zum Schladminger Jugendtag von 28. bis 29. April

2012. Er steht unter dem Motto „Es brennt der Huat“ unter Mitwirkung von Tobi Becker, Armin Hartmann sowie den Musikgruppen „gracetown“, Jesushouse Band, dem Jugendchor cbyC u.a. Weitere Auskünfte erhalten Sie bei unserem

Jugendmitarbeiter Lukas Gruber. Telefon: 0650/8093565

03/2012 MITTEILUNGEN

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Besonderer Gottesdienst für Ehepaare, Verliebte, Verlobte....

Am Sonntag, 6. Mai 2012, feiern wir als Gesamtgemeinde um 10 Uhr im EGZ Melk einen Gottesdienst für Ehepaare, aber auch für Verliebte, Verlobte… Singles sind natürlich willkommen,

weil sie es in aller Regel ständig auch mit Paaren zu tun haben. Unter anderem wird das Burgschauspieler-Ehepaar Eva-Maria Admiral und Eric Wehrlin ein Theaterstück zum Thema Ehe aufführen, Lutz Kettwig aus Micheldorf / OÖ wird die Predigt halten. Zum Schluss gibt es die

Möglichkeit zur Segnung.

Neun jugendliche Israelis besuchen uns –

Willkommen in Melk

Vom 11. bis 13. Mai haben wir Besuch aus dem Heiligen Land. Neun junge Israelis - genauer gesagt „Disraelis“ - ermöglichen wir einen einwöchigen Urlaub in Österreich. Die Vorsilbe „Dis“ steht für die englische Formulierung „disabled Israelis“. Das heißt: Es handelt sich um Israelis, die als junge Soldaten verletzt wurden (im Krieg, bei Selbst-

mordattentaten und Terror) – innerlich (Trauma), äußerlich oder beides. Die Bewegung Christen an der Seite Israels schenkt ihnen einen einwöchigen Erholungs-aufenthalt in Österreich. Als Evangelische Pfarrgemeinde „klinken wir uns ein“ und heißen diese 9 jungen Leute mit ihrem „Vater“ Ilan Brunner auf das Herzlichste bei uns

willkommen! Freitag Abend, 11. Mai, findet im EGZ eine Schabbath - Feier statt. Am

Samstag, 12. Mai, haben wir ein ganztägiges Programm und am Sonntag, 13. Mai,

nehmen sie am Gottesdienst in der Erlöserkirche Melk teil.

Gemeindewochenende in Hipping / Attersee

Unser jährliches Gemeindewochenende beginnt heuer schon einen Tag früher: Von Mittwoch, 16. Mai 2012 bis

Sonntag, 20. Mai 2012. Wir sind wieder im Haus Regenbogen in Hipping – oberhalb des Attersees.

Thema: Der Gottesdienst Referent: Frank Hinkelmann Kinderbetreuung: Kerstin Karlinger

Preis € 35,- pro Person/Tag (Vollpension u. Ortstaxe)

• Kinder bis 3 Jahre gehen ganz frei

• Kinder zwischen 3 und 6 Jahren: 50% Ermäßigung

• Kinder zwischen 7 und 11 Jahren: 30 % Ermäßigung

• Kinder zwischen 12 und 15 Jahren: 10 % Ermäßigung

Nähere Auskunft bei Kurator Josef Trinkl: 0664/5367063.

Rufen Sie einfach an und vor allem: Seien Sie herzlich willkommen!

Erlöserkirche

Melk Schlosskappelle

Wieselburg Heilandskirche

Scheibbs Betsaal

Gaming Schloss

Pöchlarn Sebastianikapelle

Loosdorf Pfarrheim

LUNZ

So 15.April

10:00

F

10:00

F

10:00

T F 8:45

So 22.April

10:00

F

10:00

F

10:00

T

8:30

T

So 29.April

10:00

F G

10:00

FT

10:00

T

8:30

T

So 6.Mai

10:00 Gesamtgemeindegottesdienst im EGZ Melk

FT

So 13.Mai

10:00

F T

10:00

F

10:00

T

8:30

T

Do 17.Mai Christi Himmelfahrt

10:00

T

So 20.Mai 10:00

F

10:00

F

10:00

T

8:45

So 27.Mai Pfingstsonntag

10:00

F G 10:00

F T G

8:30

T G

Mo 28.Mai Pfingstmontag

10:00

FT G

So 3. Juni

10:00

F

10:00

F

10:00

T

So 10.Juni 10:00

F

10:00

F G

10:00

T G

8:30

T G 8:30

GT

So 17.Juni 10:00

F G

10:00

F

10:00

FT

8:45

So 24. Juni 10:00 Mostviertler Christentag in Ybbs/Donau

So 1. Juli 10:00

10:00

10:00

T

Unsere Gottesdienste mit G Abendmahl F Kindergottesdienst T Nachkirchenkaffee

03/2012 KALENDER

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13

Wir gratulieren von

ganzem Herzen zum

03/2012 KALENDER

70. Geburtstag

Dr. Gernot Böhmer, Melk

Ingrid Fabris, Purgstall

Gerhard Hofer, Ruprechtshofen

Fritz Faschingleitner, St. Anton

Ing. Dieter Ablöscher, Leiben

75. Geburtstag

Christian Scheer, Loosdorf

Margarete Heinisch, Wieselburg

Lothar Simon, Gresten

Waltraud Haberger, Pöchlarn

Ingrid Pritzkow, Göstling

Prof. Roland Ratz, Tulln

90. Geburtstag

Else Suric, Scheibbs

Maria Bernkopf, Wieselburg

Dipl. Ing. Hans Peter Kupekwieser, Lunz/See

91. Geburtstag

Ingeborg Urban, Gresten

Margarethe Gamsjäger, Scheibbs

92. Geburtstag

Dipl. Ing. Hermann Gareiss

93. Geburtstag

Herta Blümel, Melk

Mai

Di 1.5. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Mi 2.5. 8:45 Café Kontakt, Jugendraum Wieselburg

Do 3.5. 15:00 Bibelkreis Melk

Fr 11.5. 17:00

Sa 12.5. 16:30 Konfi- und Jugendkreis mit Disraelis

Di 15.5. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Mi 16.5. 8:45 Café Kontakt, Jugendraum Wieselburg

Mi 16.- So 20.5. Gemeindewochenende in Hipping

Mi 23.5. 8:30 „Mütter beten“, Jugendraum Wieselburg

Do 24.5. 15:00 Bibelkreis Melk

Fr 25.5. 17:00 Konfirmandenstunde Scheibbs

Di 29.5. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Mi 30.5. 8:45 Café Kontakt, Jugendraum Wieselburg

April

Di 3.4. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Sa 14.4. 16:30 Jugend- und Konfirmanden „special“

Di 17.4. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Mi 18.4. 8:45 Café Kontakt, Jugendraum Wieselburg

18:30 ProChrist-Kreis Pöchlarn, Pfarrheim

Do 19.4. 15:00 Bibelkreis Melk

Mi 25.4. 8:30 „Mütter beten“, Jugendraum Wieselburg

Sa 28.- So 29.4. Schladminger Jugendtag

Juni

Fr 1.6. 19:00 Lange Nacht der Kirchen, EGZ Melk

Sa 2.6. 14:00 Kirchl. Trauung R. & D. Micheler, Melk

Do 7.6. Gustav-Adolf-Fest in Purkersdorf

Di 12.6. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Mi 13.6. 8:45 Café Kontakt, Jugendraum Wieselburg

Do 14.6. 15:00 Bibelkreis Melk

Mi 20.6. 8:30 „Mütter beten“, Jugendraum Wieselburg

18:30 ProChrist-Kreis Pöchlarn, Pfarrheim

Do 21.6. 15:00 Seniorenkreis EGZ Melk

Di 26.6. 19:30 Bibelrunde Purgstall

Mi 27.6. 8:45 Café Kontakt, Jugendraum Wieselburg

Zur Goldenen Hochzeit gratulieren wir nach-träglich Herrn Gernot und Frau Trude Fallmann, geb. Waschhauser, aus Scheibbs. Am 3. Februar 1962 feierten sie in der Erlöserkirche Melk ihre kirchliche Trauung.

Hinweis: Wenn Sie Ihr Jubiläum nicht veröffentlicht haben wollen, lassen Sie es uns bitte rechtzeitig wissen. Der Redaktionsschluss der

nächsten Ausgabe ist der 8. Juni 2012. Danke!

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03/2012 MITTEILUNGEN

Pfingsten - Konfirmation

Pfingstsonntag, 27. Mai 2012, feiern wir um 10 Uhr die Konfirmation unserer heurigen Konfirmanden in der Heilandskirche Scheibbs. Pfingstfestgottesdienste finden außerdem am

Pfingstsonntag um 10 Uhr in Melk und um 8.30 Uhr in Gaming statt sowie am Ostermontag in Wieselburg.

Der Liebe des Vaters tiefer begegnen

Seminar mit Mathias und Karin Hoffmann samt Team:

Freitag, 25. Mai 2012 von 17 bis 21.30,

Samstag, 26. Mai 2012, von 9.30-17.30

Sonntag, 26. Mai 2012, um 10 Uhr

Wo: Volkshaus St. Pölten-Spratzern, Eisenbahnerstr. 5

Kosten: Seminarbeitrag € 40,- pro Person, Schüler/Studenten € 20,- Veranstalter: Freie Christengemeinde St. Pölten

Mostviertler Christentag

Zum Mostviertler Christentag laden wir sehr herzlich wieder nach Ybbs ein:

Sonntag, 24. Juni 2012, ab 10 Uhr auf dem Gelände des Sport- und Freizeitzentrums in Ybbs/ Donau. Näheres zum Programm erfahren Sie in den Gottesdiensten vorher. Die Gottesdienste in unserer Gemeinde entfallen an diesem Sonntag ausnahmsweise.

Gustav-Adolf-Fest

Das heurige Gustav-Adolf-Fest findet wieder am Donnerstag, 7. Juni

2012, in Purkersdorf statt. Beginn: Um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst im Stadtsaal und in der Evangelischen Kirche. Wenn Sie Mitfahr-gelegenheit suchen, rufen Sie bei Pfr. Battenberg an: 02752/52275 oder

0699/18877359. Näheres dazu finden Sie unter: www.evangpurk.at

Christi Himmelfahrt

Das Fest der Himmelfahrt unseres Herrn feiern wir am 17. Mai 2012 um 10 Uhr in der Heilandskirche Scheibbs. Ein Teil unserer Gemeinde befindet sich parallel zum

Gemeindewochenende in Hipping, so dass wir diesen Festgottesdienst nur in Scheibbs anbieten wollen.

03/2012 MITTEILUNGEN

Wir gratulieren II

Am 6. Jänner 2012 hat unser Altsuperintendent Hellmut Santer sein 80. Lebensjahr vollendet. Pfarrer Battenberg hat die Grüße und Segenswünsche

unserer Gemeinde persönlich überbracht. Hellmut Santer bedankt sich dafür mit folgenden Zeilen:

Liebe Schwestern und Brüder!

Mir ist es ein aufrichtiges Bedürfnis, der ganzen Pfarrgemeinde von Herzen zu danken für das

wunderbare und kostbare Geschenk, das mir überbracht wurde. Ich habe schon lange nicht mehr

eine solche Freude erfahren wie über dieses herrliche und ausdrucksvolle Bild von Prof. Korab…

Von ihm ein Bild in der Wohnung zu haben, hätte ich mir nicht träumen lassen. So gehen einem

oft Wünsche in Erfüllung, deren man sich gar nicht bewusst ist und sie auch nicht aussprechen

kann. Dieses Bild erinnert und verbindet mich noch mehr mit ihnen und der Pfarrgemeinde Melk-Scheibbs, die mir durch viele Jahre hin-

durch vertraut und ans Herz gewachsen ist. Gefreut habe ich mich auch über die Collage aus Eurem Gemeindeleben – und über die feinen

Köstlichkeiten aus der Wachau.

So wünsche ich Ihnen allen Gottes Führung und Geleit. Seine Liebe erfülle Euch und sein Segen mache Euch auch weiterhin zum Segen für viele. In dankbarer Verbundenheit grüße ich Sie alle sehr herzlich

Ihr / Euer Hellmut Santer

Wir gratulieren III

Einer unserer ganz treuen Prediger, der sich sehr häufig für uns von Tulln nach Melk, Wieselburg, Scheibbs oder

Gaming auf den Weg macht, ist Professor Roland Ratz. Wir gratulieren ihm zu seinem 75. Geburtstag am 17. Mai

2012 (Christi Himmelfahrt). Die Evangelische Pfarrgemeinde Melk-Scheibbs wünscht ihm, was an seinem Geburtstag im Lehrtext der Herrenhuter Losungen steht:

Unser Herr Jesus Christus stärke euch in allem guten Werk und Wort! (2.Thess 2,17)

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Wir gratulieren I

Am 2. Jänner 2012 hat unsere frühere Gemeindeschwester und Diasporahelferin Frau Rosina Gibisch - Sr. Sini - ihren 70. Geburtstag gefeiert. In den Jahren 1976

bis 1988 wirkte sie in unserer Pfarrgemeinde und leistete sehr viel Aufbauarbeit: Hauskreise entstanden, in ihrer eigenen Wohnung versammelte sie die Jugendlichen, z.T. auch aus dem Francisco-Josephinum, mit Volkstanzgruppen fuhr sie zu

verschiedenen Gustav-Adolf-Festen nach Deutschland, organisierte Hilfstransporte nach Rumänien, stellte zahlreiche ökumenische Kontakte her... In diese Zeit fiel auch der Aufbau unseres Gemeindezentrums mit Jugendraum und Schlosskapelle in

Wieselburg. Viele Menschen in und außerhalb unserer Gemeinde erhielten durch sie entscheidende Impulse für ein Leben mit Gott. Vielen ist sie bis heute in dankbarer und lebhafter Erinnerung!

Zu Deinem Siebziger danken wir Dir noch einmal ganz besonders für Deinen wunderbaren Dienst hier in Melk - Wieselburg - Scheibbs, liebe Schwester Sini!

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03/2012 ANZEIGEN

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03/2012 ISRAEL und JORDANIEN 2012

Bei klirrender Kälte bestiegen am Samstag, 4.2., insgesamt 50 Teilnehmer/innen das Flugzeug der AUA auf dem Flughafen Schwechat, um wenige Stunden später in Tel Aviv bei Frühlings-Temperaturen

Winterpelze, Pullover und Handschuhe abzulegen und das Land der Bibel zu begrüßen. Traumhafte neun Tage lagen vor uns: Galiläa - Berg Karmel, Haifa, Tiberias, See Genezareth, Cäsarea

Philippi, Kapernaum, Berg der Seligpreisungen,

Nazareth, Magdala. Weiter fuhren wir mit dem israelischen Reisebus durch das Jordantal vorbei an

Samarien nach Judäa hinauf nach Jerusalem.

Gottesdienst auf dem Petrusboot

Eindrücke von der

Israel-Jordanienreise

4.-12.2.2012

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03/2012 ISRAEL und JORDANIEN 2012

Ruben – unser israelischer Guide – hat fachkundige bibl isch-geografisch-

archäologische Zusammenhänge erklärt, und uns auch auf landwirtschaftliche und politische Details hingewiesen. Die Temperaturen in Jerusalem und

Bethlehem lagen in Folge des Höhen-unterschiedes (von 350 m unter dem Meeresspiegel auf 900 m über dem

Meeresspiegel) wesentlich tiefer, doch haben uns die Begegnungen mit Menschen und biblischen Orten (Ölberg, Kidrontal,

Altstadt mit Basar, Via Dolorosa, Grabes-kirche, Erlöser-kirche, Hirtenfelder und Geburtskirche, Yad Vashem, Klagemauer) innerlich aufgewärmt.

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03/2012 ISRAEL und JORDANIEN 2012

Vorträge und Gespräche vor Ort mit messianischen Juden (aus der Pniel-Gemeinde Tiberias), mit dem

Journalisten Johannes Gerloff und der ehemaligen österreichischen Gemeindeschwester Christa Behr, die seit 18 Jahren in Jerusalem der Kommunität Gemeinschaft vom

Berg Zion vorsteht, haben den Aufenthalt theologisch

vertieft und manches „Aha-Erlebnis“ hervorgerufen.

Unvergessen bleibt auch das Bad im Toten Meer bei 22° Wassertemperatur, die Wanderung zum Naturpark En Gedi und der Besuch der

Felsenfestung Massada. Weiter fuhren wir in die südlichste Stadt

Israels , Eilat, machten mit 30 Teilnehmern einen Tagesausflug zur Felsenstadt Petra in Jordanien,

besuchten den Timna Park mitten in der Wüste mit der Stiftshütte, die „Säulen Salomos“ und feierten vor dem

Abendessen mit Ruben den Schabbath im Hotel.

Stiftshütte

Totes Meer

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03/2012 ISRAEL und JORDANIEN 2012

Am 11.2. traten wir bereits die Rückreise an, fuhren durch bizarre Wüstenlandschaften, durch den Krater Ramon nach Beer-Sheeva (mit dem Abraham-Brunnen) zurück nach Tel-Aviv, um nach einem Abendmahlsgottesdienst sowie einer Stadtrundfahrt wieder zurück zu fliegen ins tiefwinterliche Österreich.

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03/2012 ISRAEL und JORDANIEN 2012

Ulrich Parzany

Christ. Glauben. Leben

Gb. 220 S. SCM R. Brockhaus, 2012 € 16,40

„Wer an Jesus Christus glaubt, begibt sich mit ihm auf einen Weg, um mit ihm

zu leben und von ihm zu lernen“ (S. 9). Pfarrer Ulrich Parzany, als Redner von Pro Christ in unserer Pfarrgemeinde

durchaus bekannt, will in dieser empfehlenswerten Neuerscheinung Christen auf ihrem Glaubensweg begleiten.

Ausgehend von der Frage „Was ist

eigentlich ein Christ“ zeigt der Autor die ersten Glaubensschritte auf und greift anschließend wichtige Meilensteine

christlichen Lebens wie Gebet, Bibel, Gemeinde, aber auch Anfechtung, Sterben oder die Frage nach dem

Himmel auf und erklärt auf prägnante und gut verständliche Art und Weise, was es bedeutet, als Christ zu leben und wie solch ein praktisch gelebter Glaube

gelingen kann.

Ein Buch, das anregt und wichtige Impulse gibt.

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03/2012 BUCHTIPP

Alexander Hanisch-Wolfram

Glaube, der in der Liebe tätig ist

Ernst Schwarz und die Diakonie in Waiern

Gb. 200 S. Kärntner Landesarchiv, 2011 € 14,00

Die Brüder Ludwig und Ernst Schwarz sind als gebürtige Melker in unserer Pfarrgemeinde durchaus keine

Unbekannten und gelten zu Recht als Pioniere und Gründungsväter der evangelischen Diakonie in Österreich.

In seiner aufwendig gestalteten und reich bebilderten Neuerscheinung widmet sich der Autor dem jüngeren der beiden Brüder, Ernst. Nach einer kurzen Hinführung zur

Geschichte der evangelischen Pfarrgemeinde Waiern (Kärnten), zeichnet Hanisch-Wolfram eingangs den Weg Ernst Schwarz in die Pfarrgemeinde nach Waiern nach.

Hieran schließen sich die ausführliche Schilderung des beein-druckenden Auf- und Ausbaus einer „Kinderrettungsarbeit“, sowie der weiteren sich daraus entwickelnden diakonischen Arbeit an. Der Persönlichkeit Ernst Schwarz mit all ihren

Stärken und Schwächen ist genauso ein Kapitel gewidmet wie der Schilderung der weiteren Entwicklung der diakonischen Arbeit in Waiern bis in die Gegenwart. Dieses hervorragend

recherchierte Werk zeichnet sich im Unterschied zu manch älteren Biographien zu Ernst Schwarz vor allem auch dadurch aus, dass es ehrlich ist und auch Schwächen in der

Persönlichkeit und Arbeitsweise von Schwarz nicht ver-schweigt. Ein Buch, dass jeder historisch Interessierter lesen sollte und das sich auch sehr gut als Geschenk eignet – und das zu einem äußerst günstigen Preis!

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03/2012 BUCHTIPP

Heinzpeter Hempelmann

Wirklich auferstanden!

Historische und philosophische Argumente für den Osterglauben

Pb. 166 S. SCM R. Brockhaus, 2011 € 13,40

Ostern naht sich und damit auch die Frage: Ist Jesus Christus tatsächlich von den Toten auferstanden? War das Grab

nun wirklich leer oder doch nicht?

Der Autor, Philosoph, Theologe und

Pfarrer der Württembergischen Kirche bietet eine fundierte Antwort aus histori-scher und philosophischer Sicht und geht

dabei auch auf grundsätzliche Fragen ein, wie „Kann man überhaupt wissenschaft-lich von dem Handeln Gottes

sprechen? Sind hier nicht nur Glaubensaussagen möglich? Ist es überhaupt sinnvoll und nötig, die Auferstehung in historischer Hinsicht zu

erörtern? Findet diese nicht in einer anderen Wirklichkeit statt? Muss das Grab wirklich leer gewesen sein?“

Wer seriöse Antworten auf ehrliche

Fragen zum Thema Auferstehung sucht, der wird in diesem hilfreichen (doch nicht immer ganz einfach zu lesenden) Buch begründete Antworten finden.

Iain H. Murray

Jonathan Edwards

Ein Lehrer der Gnade und die große Erweckung

Gb. 576 S. CLV Bielefeld, 2011 € 13,30

Jonathan Edwards (1703-1758), selbst Sohn eines Pfarrers, sollte als Pfarrer und zentrale Persönlichkeit der großen geistlichen Erweckung in Neuengland (The Great

Awakening) des 18. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher nicht nur Nordamerikas eingehen.

Nun liegt erstmals die umfangreiche und gründlich recher-chierte Biographie des Briten Iain Murray auf Deutsch vor.

Der Autor stellt dabei sowohl den persönlichen Werdegang, die theologische Prägung als auch das Wirken Edwards ausführlich vor und lässt dabei zahlreiche Originalzitate aus den umfassenden Werken von Jonathan Edwards für sich

sprechen.

So erhält der Leser sowohl einen guten Einblick in Leben und Werk Edwards als auch in das damalige geistliche „Klima“. Allerdings wird die teils altertümliche

Sprache auch manchen Leser abschrecken. Wer sich jedoch fundiert über einen der großen geistlichen Aufbrüche und eine faszinierenden Persönlichkeit der Kirchengeschichte informieren will, dem sei diese grundlegende Biographie

wärmstens empfohlen.

Für die Buchtipps verantwortlich: Drs. Frank Hinkelmann

Verlags– und Versandpostamt: 3390 Melk

GZ 02Z030623, P.b.b.

Wenn nicht zustellbar, bitte zurück an das

Evang. Pfarramt A.u.H.B 3390 Melk

Noch mehr Eindrücke und ein schriftlicher Rückblick auf die

Reise nach Israel und Jordanien

im Februar 2012

im Blattinneren!