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GALAKONZERT ZUM 50-JäHRIGEN BERLIN-JUBILäUM VON PLáCIDO DOMINGO Plácido Domingo BARITON | TENOR Elsa Dreisig SOPRAN Marina Prudenskaya MEZZOSOPRAN René Pape BASS Staatsopernchor Martin Wright CHOREINSTUDIERUNG Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim DIRIGENT 31. MAI 2017

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galakonzertzum 50-jährigen Berlin-juBiläum

von Plácido domingo

Plácido Domingo bariton | tenor

Elsa Dreisig sopran

Marina Prudenskaya mezzosopran

René Pape bass

StaatsopernchorMartin Wright

Choreinstudierung

Staatskapelle Berlin

Daniel Barenboimdirigent

31. mai 2017

»Plácido ist der perfekte Gentleman.Auch auf der Bühne!«

Anna Netrebko

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Galakonzert zum 50-jähriGen Berlin-juBiläum

von Plácido dominGo

Plácido Domingo bariton | tenor

Elsa Dreisig sopran

Marina Prudenskaya mezzosopran

René Pape bass

StaatsopernchorMartin Wright choreinstudierung

Staatskapelle Berlin

Daniel Barenboim dirigent

Mittwoch 31. Mai 2017 | 20 Uhr | Schiller Theater

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programm

Giuseppe Verdi 1813–1901

Preludio zum 1. akt von La traviata

duett violetta/Germont »madamigella valéry?«

aus La traviata, 2. akt

(Elsa Dreisig | Plácido Domingo)

Sinfonia zu La forza del destino

Gran Scena e duetto macbeth/lady »Sappia la sposa mia – Fatal mia donna!«

aus Macbeth, 1. akt

(Marina Prudenskaya | Plácido Domingo)

duett Boccanegra/Fiesco »m’ardon le tempia«

aus Simon Boccanegra, 3. akt

(Plácido Domingo | René Pape)

pause

Richard Wagner 1813–1883

vorspiel zu Die Meistersinger von Nürnberg

Szene des Wolfram »Wie todesahnung dämmrung deckt die lande –

oh du, mein holder abendstern«

aus Tannhäuser, 3. akt

(Plácido Domingo)

vorspiel und liebestod aus Tristan und Isolde

Szene des Parsifal »nur eine Waffe taugt«

aus Parsifal, 3. akt

(Plácido Domingo)

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50 Jahre auf den Berliner

opernBühnen

das jahr 1967 markiert in Plácido domingos einzig-

artiger künstlerbiographie den Beginn eines neuen,

wichtigen kapitels: nachdem der tenor bereits an

zahlreichen Bühnen Nordamerikas und u. a. auch am

Gran teatre del liceu in Barcelona auf sich aufmerksam

gemacht hatte, folgten in diesem jahr seine debüts an

gleich drei der wichtigsten opernhäusern im deutsch-

sprachigen raum. nur innerhalb von drei Wochen gab

domingo gleichzeitig seine rollendebüts in drei der

anspruchsvollsten verdi-Partien. der kraftakt begann

mit radamès (Aida) an der hamburgischen Staatsoper,

setzte sich mit der titelpartie in Don Carlo an der Wie-

ner Staatsoper fort und kulminierte am 31. mai 1967

mit seinem debüt an der deutschen oper Berlin als

riccardo in Un ballo in maschera – eine musikalische

tour de force, mit der domingo nachhaltig seinen ruf

als führender verdi-interpret begründete. in allen drei

Städten war die resonanz so enorm, dass domingo

in kurzer zeit alle weiteren wichtigen europäischen

Bühnen eroberte. dennoch blieb er seinen ersten drei

deutschen bzw. österreichischen Wirkungsstätten –

hamburg, Wien, Berlin – besonders verbunden. an der

deutschen oper war er in den nächsten jahrzehnten

stets gern gesehener Gast und wurde für seine auftritte

als mario cavaradossi (Tosca) 1977, 1985 und 1987, als

enzo Grimaldo in Ponchiellis La Gioconda 1981 und als

dick johnson in Puccinis La fanciulla del West 1989 gefei-

ert. unvergessen bleibt jedoch vor allem der denkwür-

dige abend des 27. august 1986, als sich das Publikum

bei domingo und Sopranistin ilona tokody mit rekord-

verdächtigem applaus für eine phänomenale leistung

in verdis Otello bedankte.

nach dem Fall der Berliner mauer war Plácido

domingo endlich auch an der Staatsoper unter den

linden zu hören. den anfang machte ein Benefiz-

konzert am 27. november 1993 unter der leitung von

daniel Barenboim mit arien von Giuseppe verdi und

der konzertanten darbietung des ersten aufzugs von

Wagners Walküre, gemeinsam mit deborah Polaski und

john tomlinson. Bereits am 22. Februar 1995 kehrte

er mit einem Galakonzert mit musik von Saint-Saëns

und Wagner zurück. ein jahr später war er erstmals

szenisch auf der Staatsopernbühne zu erleben: als

Siegmund in der harry-kupfer-inszenierung der Wal-

küre unter leitung von daniel Barenboim. kurz darauf,

ende mai 1996, hatte das Publikum die Gelegenheit,

den berühmten tenor als ebenso versierten dirigenten

kennenzulernen; Plácido domingo stand bei einem Sin-

foniekonzert der Staatskapelle Berlin am Pult und diri-

gierte zum 50. Todestag seines Landsmannes Manuel

de Falla ein Programm ausschließlich mit dessen Wer-

ken. Am 12. Juni 1997 vertieften Plácido Domingo und

daniel Barenboim ihre künstlerische zusammenarbeit

mit einem liederabend, dessen Programm von verdi

und liszt bis Federico moreno torroba führte. Bis zu

seinem nächsten Berliner auftritt musste sich das Pub-

likum vier jahre lang gedulden, dann war domingo an

der Seite von jane eaglen und matti Salminen am 16.

november 2001 in einem Galakonzert mit konzertanten

ausschnitten aus Die Walküre und Götterdämmerung zu

hören. im dezember 2003 kehrte domingo an die lin-

denoper zurück und beeindruckte als hermann in der

Premierenserie von tschaikowskys Pique Dame in einer

Inszenierung von Mariusz Treliński; zwischendurch

gönnte sich der vollblutmusiker kaum eine Pause, son-

dern übernahm auch noch das dirigat einer Tosca-vor-

stellung mit norma Fantini in der titelrolle. Bei seinen

nächsten auftritten stand wiederum richard Wagner im

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plácido domingo in Berlin

zentrum: Bei einem Benefizkonzert im märz 2005

zugunsten der opfer des verheerenden Seebebens in

Südasien sang er den Parsifal in einer konzertanten

darbietung des dritten aufzugs von Wagners opus

summum; im märz 2009 verkörperte er dann dieselbe

Figur auch szenisch in zwei aufführungen der inszenie-

rung von Bernd eichinger. im oktober desselben jahres

führte er die hochkarätige Sängerbesetzung u. a. aus

anja harteros, kwangchul Youn und Fabio Sartori in

einer neuproduktion von verdis Simon Boccanegra an,

in der er mit der titelpartie erstmals eine große Bari-

tonpartie interpretierte. Während der Premierenserie

trat er zusammen mit michaela Schuster und kwang-

chul Youn in einem Benefizkonzert zugunsten der

Sanierung der Staatsoper auf, bei dem der erste aufzug

aus der Walküre erklang. 2012, 2014 und 2016 bestritt

er nahezu alle Folgevorstellungen von Simon Bocca-

negra, nunmehr im Schiller theater. hier gab Plácido

domingo zwei weitere bedeutende debüts in großen

Baritonrollen Giuseppe verdis: als conte di luna in Il

trovatore unter der regie von Philipp Stölzl (november/

dezember 2013) sowie in der titelpartie von Macbeth

in einer inszenierung nach Peter mussbach (Februar

2015). mitwirkungen an konzerten wie einer Gala mit

dem dritten aufzug aus Parsifal 2013, einem Sinfonie-

konzert mit dem requiem von max reger anlässlich

der FeSttaGe 2014 und ein Sonderkonzert 2015 mit

einem temperamentvollen spanischen Programm,

unter domingos dirigat und mit rolando villazón,

runden seine auftritte während des Schiller-theater-

intermezzos der Staatsoper ab.

das letzte mal trat domingo am Schiller theater als

Simon Boccanegra am 11. mai 2016 auf, nun, ein gutes

jahr später, zur Gala anlässlich seines 50-jährigen Ber-

lin-jubiläums. 50 jahre, in denen er das Publikum im

italienischen Fach, aber auch in zentralen Wagnerrol-

len begeisterte und interpretatorische maßstäbe setzte.

50 Jahre, in denen der Weltstar trotz Engagements auf

dem ganzen Globus kontinuierlich die Bühnen der

hauptstadt beehrt hat. auf dass er es auch weiterhin

tut  – die Berliner empfangen ihn stets mit offenen

armen.

ein Paar, das angst und Schrecken verbreitet: Plácido Domingo und Liudmyla Monastryrska in verdis »macbeth«, 2015

hin- und hergerissen zwischen Politik und Familie: Plácido Domingo als Simon Boccanegra in der inszenierung von Federico tiezzi, 2009

Gefangen im Wahn der Spielsucht: Plácido Domingos erste Premiere unter den linden als hermann in tschaikowskys »Pique dame«, 2003

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er liebt sie; sie aber liebt seinen Bruder, von dem er noch gar nichts weiß: tragische liebesverwicklungen in verdis »il trovatore« mit Anna Netrebko als leonora und Plácido Domingo als conte de luna, 2013

die verloren geglaubte tochter und ihr vater wieder vereint: Plácido Domingo und Anja Harteros in »Simon Boccanegra«

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plácido domingo

Plácido domingo ist ein vielseitiger künstler von

Weltruhm. er fand nicht nur als einer der besten

und einflussreichsten »Sänger-Schauspieler« der

operngeschichte anerkennung, sondern ist auch

ein angesehener dirigent. außerdem ist er in seiner

Funktion als intendant der los angeles opera eine

feste Größe im opernmanagement. im Februar 2014

wurde er 73 jahre alt, aber sein können und seine

energie sind ungebrochen.

Plácido domingos repertoire umfasst 147 rol-

len, eine zahl, die von keinem anderen berühm-

ten opernsänger der Geschichte erreicht wird. in

jüngster zeit hat er die Bariton-hauptrollen von

verdis Simon Boccanegra und Rigoletto in sein reper-

toire aufgenommen: in der Saison 2009/2010 war

er als Simon Boccanegra an der Staatsoper unter

den linden Berlin, am teatro alla Scala in mailand,

der metropolitan opera new York, am royal opera

house covent Garden london sowie am teatro real

in madrid zu erleben. 2010 sang er den rigoletto

in einer tv-liveübertragung aus der italienischen

Stadt mantua, welche zugleich ort der Geschichte

oper ist.

außerdem erlernte er 2012 und 2013 die Bariton-

rollen: athanaël in Thaïs von massenet, Francesco

Foscari in I due Foscari, Germont in La traviata, die

titelrolle in Nabucco, Giacomo in Giovanna d’Arco

und Graf luna in Il trovatore. zu Plácido domingos

über 100 Gesamtaufnahmen von opern, kompila-

tionen von arien und duetten sowie crossover-Plat-

ten gehören die bei der deutschen Grammophon

erschienene anthologie sämtlicher tenor-arien von

verdi und die von emi veröffentlichten alben von

Wagner-rollen, die Plácido domingo nicht auf der

Bühne gesungen hat: Siegfried sowohl in der gleich-

namigen oper als auch in der Götterdämmerung und

tristan in einer Gesamtaufnahme von Tristan und

Isolde. Seine umfangreiche arbeit im tonstudio hat

ihm elf Grammy awards und zwei latin Grammy

awards eingebracht, zudem gewann er emmy

awards für den Fernsehfilm Hommage à Sevilla und

für die »Gold and Silver Gala« der metropolitan

opera. die latin recording academy wählte ihn

2012 zur »Person of the Year«. domingo hat mehr als

fünfzig musikvideos aufgenommen und dazu vier

opernverfilmungen: Carmen, La traviata, Otello und

Tosca; die verfilmung des Rigoletto aus mantua wird

bald erscheinen. er dirigierte viele opernaufführun-

gen an der metropolitan opera, an covent Garden,

der Wiener Staatsoper, der los angeles opera und

mit vielen anderen ensembles und außerdem Sinfo-

niekonzerte mit dem chicago Symphony orchestra,

dem national Symphony orchestra (Washington),

dem london Symphony orchestra, den Berliner

Philharmonikern, dem orchestre symphonique de

montréal und vielen anderen mehr. 1990 formierten

sich Plácido domingo, josé carreras und der mittler-

weile verstorbene luciano Pavarotti spontan zu den

»drei tenören«, die in unregelmäßigen abständen

mit ungeheurem erfolg in der ganzen Welt konzer-

tierten und viele menschen neu für die oper begeis-

terten.

der 1941 in madrid geborene Plácido domingo,

dessen eltern beide zarzuela-Sänger waren, kam mit

acht jahren nach mexiko. er besuchte das konserva-

torium von mexiko-Stadt, wo er anfangs klavier und

dirigieren studierte. als man aber sein Gesangsta-

lent bemerkte, begann er auch in diesem Fach unter-

richt zu nehmen. mit achtzehn jahren debütierte

er in einer kleinen rolle (Borsa in Rigoletto) an der

mexikanischen nationaloper; seinen ersten auftritt

in einer hauptrolle (alfredo in La traviata) hatte er

in der Stadt monterrey, als er gerade zwanzig war.

nachdem er drei Spielzeiten an der israelischen

nationaloper in tel aviv gesungen hatte und dort

in zwölf verschiedenen rollen insgesamt 280 mal

aufgetreten war, setzte er 1965 zu seiner großen

internationalen karriere an. Seither war er an allen

führenden opernhäusern der Welt zu sehen.

1993 begründete Plácido domingo »operalia«,

einen internationalen Gesangswettbewerb, der

sich für die karrieren vieler Sänger, die inzwischen

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plácido domingo

selbst Größen auf den Bühnen der Welt geworden

sind, als Sprungbrett erwiesen hat. jedes jahr findet

»operalia« in einer anderen Stadt statt. 2013 wurde

der Wettbewerb in verona abgehalten, gleichzeitig

mit der hundertjahrfeier der jährlichen Sommer-

saison von open air-opernaufführungen in der arena

di verona. domingo war auch die treibende kraft

hinter dem domingo-cafritz Young artist Pro-

gram der national opera in Washington und dem

domingo-thornton Young artist Program der los

angeles opera, die beide zum ziel haben, die kar-

rieren der zukünftiger opernkünstler zu fördern.

Plácido domingo ist auch artistic advisor (künstle-

rischer Berater) des Youth orchestra of the ameri-

cas, eines jugendorchesters, das musiker aus nord-,

mittel- und Südamerika vereint.

in seinem Geburtsland Spanien wurden Plácido

domingo das Großkreuz des ordens isabellas der

katholischen, die medaille des ordens der künste

und Wissenschaften Spaniens und der Prinz-von-

asturien-Preis für kunst verliehen. in mexiko, wo

er aufwuchs, erhielt er den orden vom aztekischen

adler. verliehen wurden ihm ferner die Freiheitsme-

daille des Präsidenten der vereinigten Staaten und

die titel eines kommandanten der französischen

ehrenlegion, eines ritters ehrenhalber des British

empire und sowohl eines Großoffiziers als auch eines

ritters vom Großkreuz des verdienstordens der ita-

lienischen republik. Für sein lebenslanges engage-

ment und seinen Beitrag zur musik und den künsten

ernannten ihn die university of oxford und die new

York university zum ehrendoktor. 2009 überreichte

ihm könig carl Gustaf von Schweden den ersten,

damals neu gestifteten Birgit-nilsson-Preis, der mit

einer million dollar der am höchsten dotierte Preis

der klassischen musikszene ist, für seine herausra-

genden leistungen auf dem Gebiet der oper. als

er den Preis entgegennahm, sagte domingo, dieser

werde seinem jährlichen »operalia«-Wettbewerb

von großem nutzen sein. am 21. november 2012

wurde er zum Sonderbotschafter der uneSco

ernannt. er hat millionen von dollars mit Benefiz-

konzerten eingespielt – zum Wohle der opfer des

verheerenden erdbebens 1985 in mexiko, der von

hurricane Pauline verursachten Überschwemmun-

gen in den mexikanischen Provinzen Guerrero und

Yucatán und in el Salvador sowie der opfer von hur-

ricane katrina in new orleans, wo 2009 die Bühne

des mahalia jackson theatre for the Performing arts

nach ihm benannt wurde. 2006 dirigierte er aus

anlass des ersten todestags von Papst johannes Paul

ii. in Warschau verdis Messa da Requiem.

2011 feierte Plácido domingo nicht nur seinen

70. Geburtstag, sondern gleichzeitig sein 50. jubi-

läum als Sänger in hauptrollen sowie das 40. jubi-

läum auf der Bühne des londoner covent Garden

opera house. dennoch zeigt er keine ermüdungs-

erscheinungen: 2014 wird er, teils als Sänger, teils

als dirigent, mehr als 90 mal auf der Bühne stehen,

unter anderem in Wien, Sofia, new York, valen-

cia, Berlin, Peking, london, los angeles, madrid,

verona, madrid, rio de janeiro, Santiago de chile,

Salzburg und mailand. Sein amt als intendant der

Washington national opera legte er am ende der

Saison 2010/2011 nach fünfzehn jahren nieder, er

bleibt aber weiterhin intendant der los angeles

opera.

Newsweek und andere internationale medien

haben Plácido domingo treffend als »könig der

oper« beschrieben, als »wahren alleskönner in

der musik« und als »größten opernkünstler der

moderne«.

daniel BarenBoim

daniel Barenboim wurde 1942 in Buenos aires gebo-

ren. im alter von fünf jahren bekam er seinen ersten

klavierunterricht, zunächst von seiner mutter. Später

studierte er bei seinem vater, der sein einziger klavier-

lehrer blieb. Sein erstes öffentliches konzert gab er mit

sieben jahren in Buenos aires. 1952 zog er mit seinen

eltern nach israel.

mit elf jahren nahm daniel Barenboim in Salzburg

an dirigierklassen von igor markevich teil. im Som-

mer 1954 lernte er Wilhelm Furtwängler kennen und

spielte ihm vor. Furtwängler schrieb daraufhin: »der

elfjährige daniel Barenboim ist ein Phänomen.« in den

beiden folgenden jahren studierte daniel Barenboim

harmonielehre und komposition bei nadia Boulanger

in Paris.

im alter von zehn jahren gab daniel Barenboim

sein internationales Solistendebüt als Pianist in Wien

und rom, anschließend in Paris (1955), in london (1956)

und in new York (1957), wo er mit leopold Stokowski

spielte. Seitdem unternahm er regelmäßig tourneen in

europa und den uSa sowie in Südamerika, australien

und Fernost.

1954 begann daniel Barenboim, Schallplattenauf-

nahmen als Pianist zu machen. in den 1960er jahren

spielte er mit otto klemperer die klavierkonzerte von

Beethoven ein, mit Sir john Barbirolli die klavier-

konzerte von Brahms sowie alle klavierkonzerte von

mozart mit dem english chamber orchestra in der

doppelfunktion als Pianist und dirigent.

Seit seinem dirigierdebüt 1967 in london mit

dem Philharmonia orchestra ist daniel Barenboim

bei allen führenden orchestern der Welt gefragt, in

europa gleichermaßen wie in den uSa. zwischen 1975

und 1989 war er chefdirigent des orchestre de Paris.

häufig brachte er zeitgenössische Werke zur auffüh-

rung, darunter Kompositionen von Lutosławski, Berio,

Boulez, henze, dutilleux und takemitsu.

Sein debüt als operndirigent gab daniel Baren-

boim beim edinburgh Festival 1973, wo er mozarts

Don Giovanni leitete. 1981 dirigierte er zum ersten mal

in Bayreuth, bis 1999 war er dort jeden Sommer tätig.

Während dieser 18 jahre dirigierte er Tristan und Isolde,

den Ring des Nibelungen, Parsifal und Die Meistersinger von

Nürnberg.

von 1991 bis juni 2006 wirkte daniel Barenboim

als chefdirigent des chicago Symphony orchestra.

2006 wählten ihn die musiker des orchesters zum

ehrendirigenten auf lebenszeit. Seit 1992 ist daniel

Barenboim Generalmusikdirektor der Staatsoper

unter den linden in Berlin, von 1992 bis august 2002

war er außerdem deren künstlerischer leiter. im

herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum

chefdirigenten auf lebenszeit.

Sowohl im opern- wie auch im konzertrepertoire

haben daniel Barenboim und die Staatskapelle große

zyklen gemeinsam erarbeitet. Weltweite Beachtung

fand die zyklische aufführung aller opern richard

Wagners an der Staatsoper sowie die darbietung aller

Sinfonien ludwig van Beethovens und robert Schu-

manns, die auch auf cd vorliegen. anlässlich der FeSt-

taGe der Staatsoper unter den linden 2007 wurde

unter der leitung von daniel Barenboim und Pierre

Boulez in der Berliner Philharmonie ein zehnteiliger

mahler-zyklus präsentiert. 2012 folgte ein neunteili-

ger Bruckner-zyklus im Wiener musikverein, der mit

großem erfolg im Februar 2016 in der Suntory hall

tokio sowie im januar 2017 in der new Yorker carne-

gie hall erneut zur aufführung gelangte. im juli 2013

präsentierten daniel Barenboim und die Staatskapelle

Berlin eine konzertante darbietung von Wagners Ring

des Nibelungen anlässlich der »Proms« in der londoner

royal albert hall.

neben dem großen klassisch-romantischen reper-

toire widmen sich daniel Barenboim und das orches-

ter verstärkt der zeitgenössischen musik. So fand die

uraufführung von elliott carters einziger oper What

next? an der Staatsoper unter den linden statt. in den

Sinfoniekonzerten erklingen regelmäßig kompositi-

onen von Boulez, rihm, mundry, carter, höller und

Widmann. musiker der Staatskapelle sind aktive Part-

ner in der arbeit des musikkindergartens, den daniel

Barenboim im September 2005 in Berlin gründete.

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daniel BarenBoim

Gemeinsam mit der Staatskapelle und dem Staatsopern-

chor wurde daniel Barenboim 2003 für die einspielung

von Wagners Tannhäuser ein Grammy verliehen. im

selben jahr wurden er und die Staatskapelle mit dem

Wilhelm-Furtwängler-Preis ausgezeichnet.

1999 rief daniel Barenboim gemeinsam mit dem

palästinensischen literaturwissenschaftler edward

Said das West-eastern divan orchestra ins leben, das

junge musiker aus israel, Palästina und den arabischen

ländern jeden Sommer zusammenführt. das orchester

möchte den dialog zwischen den verschiedenen kultu-

ren des nahen ostens durch die erfahrungen gemein-

samen musizierens ermöglichen. musiker der Staats-

kapelle Berlin wirken seit seiner Gründung als lehrer

an diesem Projekt mit. im Sommer 2005 gab das West-

eastern divan orchestra in der palästinensischen Stadt

ramallah ein konzert von historischer Bedeutung, das

vom Fernsehen übertragen und auf dvd aufgenommen

wurde. darüber hinaus initiierte daniel Barenboim ein

Projekt für musikerziehung in den palästinensischen

Gebieten, welches die Gründung eines musikkindergar-

tens sowie den aufbau eines palästinensischen jugend-

orchesters umfasst.

2002 wurden daniel Barenboim und edward Said

im spanischen oviedo für ihre Friedensbemühungen

im nahen osten mit dem Preis »Príncipe de asturias«

in der Sparte völkerverständigung geehrt. daniel

Barenboim ist träger zahlreicher hoher Preise und

Auszeichnungen: So erhielt er u.  a. den »Toleranz-

preis« der evangelischen akademie tutzing sowie das

Große verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik

deutschland, die Buber-rosenzweig-medaille, den

Preis der Wolf Foundation für die künste in der knes-

set in jerusalem, den Friedenspreis der Geschwister

korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt und

den hessischen Friedenspreis. darüber hinaus wurde

daniel Barenboim mit dem »kulturgroschen«, der

höchsten auszeichnung des deutschen kulturrats,

mit dem internationalen ernst von Siemens musik-

preis sowie mit der Goethe-medaille geehrt. im Früh-

jahr 2006 hielt daniel Barenboim die renommierte

vorlesungsreihe der BBc, die reith lectures; im herbst

desselben jahres gab er als charles eliot norton Profes-

sor vorlesungen an der harvard university. 2007 erhielt

er die ehrendoktorwürde der universität oxford sowie

die insignien eines kommandeurs der französischen

ehrenlegion. im oktober desselben jahres ehrte ihn

das japanische kaiserhaus mit dem kunst- und kul-

turpreis »Praemium imperiale«. darüber hinaus

wurde er von un-Generalsekretär Ban ki-moon zum

Friedensbotschafter der vereinten nationen ernannt.

2008 erhielt er in Buenos aires die auszeichnung

»ciudadano ilustre«, 2009 wurde er für seinen einsatz

für völkerverständigung mit der moses mendelssohn

medaille ausgezeichnet. 2010 erhielt daniel Barenboim

einen »honorary degree in music« von der royal aca-

demy of music london, zudem wurde ihm der deut-

sche kulturpreis für sein musikalisches lebenswerk

verliehen. Weitere auszeichnungen umfassen den

Westfälischen Friedenspreis, der herbert-von-karajan-

musikpreis und die otto-hahn-Friedensmedaille. 2011

wurde er vom französischen Staatspräsidenten mit

dem titel eines »Grand officier dans l’ordre national

de la légion d’honneur« geehrt, zudem erhielt er in der

londoner Wigmore hall die auszeichnung »outstan-

ding musician award of the critics’ circle«. im selben

jahr wurde er von Queen elizabeth ii. zum »knight

commander of the most excellent order of the British

empire« (kBe) ernannt und erhielt den Willy-Brandt-

Preis. 2012 wurde daniel Barenboim mit einem »echo

klassik« für sein lebenswerk geehrt. das Große ver-

dienstkreuz mit Stern und Schulterband (verdienst-

orden der Bundesrepublik deutschland) wurde ihm

2013 verliehen. zu seinen jüngsten auszeichnungen

zählen die ernst-reuter-Plakette des Berliner Senats,

der Freiheitspreis der Freien universität Berlin, der

marion dönhoff Preis sowie die urania-medaille. im

Sommer 2015 wurde daniel Barenboim in den orden

»Pour le mérite« aufgenommen, im herbst erhielt er

vom verband deutscher zeitschriftenverleger die aus-

zeichnung »Goldene victoria«.

mit Beginn der Spielzeit 2007/08 ist daniel Baren-

boim als »maestro Scaligero« eine enge zusammenar-

beit mit dem teatro alla Scala in mailand eingegangen.

er dirigierte dort regelmäßig opern und konzerte und

wirkte in kammerkonzerten mit. von herbst 2011 bis

ende 2014 war er musikdirektor dieses renommierten

hauses.

Seit 2015 studieren talentierte junge musiker aus

dem nahen osten an der Barenboim-Said akademie in

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gesangstexte

Berlin, einer weiteren initiative daniel Barenboims. ab

herbst 2016 beginnt an dieser hochschule für musik

und Geisteswissenschaften ein vierjähriger Bachelor-

Studiengang für bis zu 90 Studierende im renovier-

ten und umgebauten ehemaligen magazingebäude

der Staatsoper. im selben Gebäude ist auch der von

Frank Gehry entworfene Pierre Boulez Saal beheima-

tet, der seit märz 2017 das musikalische leben Berlins

bereichert.

daniel Barenboim hat mehrere Bücher veröffent-

licht: die autobiographie Die Musik – Mein Leben und Par-

allelen und Paradoxien, das er gemeinsam mit edward

Said verfasste. im herbst 2007 kam sein Buch La musica

sveglia il tempo in italien heraus, das seit mitte august

2008 auch auf deutsch unter dem titel Klang ist Leben

– Die Macht der Musik erhältlich ist. zusammen mit Pat-

rice chéreau publizierte er im dezember 2008 Dialoghi

su musica e teatro. Tristano e Isotta. 2012 erschien in ita-

lien sein Buch La musica è un tutto: Etica ed estetica, das

im Februar 2014 in deutscher Übersetzung als Musik ist

alles und alles ist Musik. Erinnerungen und Einsichten ver-

öffentlicht wurde.

www.danielbarenboim.com

»die Bildung des ohres ist nicht allein für die entwicklung eines jeden menschen wichtig, sondern auch für das Funktionieren der Gesellschaft« – so lautet das credo von daniel Barenboim. im Frühsommer 2014 hat er es anlässlich der Gründung von Peral music artikuliert. ins leben gerufen wurde ein label für seine aufnahmen mit der Staatskapelle Berlin, dem West-eastern divan orchestra sowie für die von ihm zur aufführung gebrachte klavier- und kammer-musik. das Besondere dabei ist, dass die tondokumente allein digital, über das internet, verfügbar gemacht werden, so wie es viele »user« bereits wie selbstverständlich gewohnt sind. das gefeierte klavier-recital, das daniel Barenboim gemeinsam mit seiner argentinischen Pianistenkollegin martha argerich im april 2014 in der Berliner Philharmonie mit Werken von mozart, Schubert und Strawinsky gab, gehörte zu den ersten veröffentlichungen auf Peral music. es folgte eine aufnahme von Schönbergs violin- und klavierkonzerten mit den Wiener Philharmonikern sowie ein mitschnitt des konzertes des West-eastern divan orchestra und martha argerich aus Buenos aires mit Werken von mozart, Beethoven, ravel und Bizet. zuletzt erschienen mit »Piano duos ii« die live-aufnahme eines konzerts von daniel Barenboim und martha argerich im Sommer 2015 aus dem teatro colón in Buenos aires mit Werken von debussy, Schumann und Bartók und der gesamte zyklus der Bruckner-Sinfonien mit der Staatskapelle Berlin. diese und andere musik soll gerade junge menschen anspre-chen, ihr interesse wecken, damit sie mit offenen ohren und wachem Geist durch die Welt gehen.

www.peralmusic.com

peral musicein neueS laBel FÜr daniel BarenBoim und die StaatSkaPelle Berlin

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marina prudenskaya

in St. Petersburg geboren, studierte sie am dor-

tigen konservatorium bei evgenia Gorokhovskaja

und wird seit einigen jahren von Brigitte eisenfeld

gesangstechnisch betreut. neben vielen auszeich-

nungen gewann sie u. a. 2003 den ard-musikwett-

bewerb. 2000 wechselte sie vom Stanislawski-the-

ater in moskau zum Staatstheater nürnberg. dort

erarbeitete sie sich viele Partien ihres repertoires.

Schwerpunkte ihres heutigen repertoires sind

richard Wagner und Giuseppe verdi. als ensemble-

mitglied der deutschen oper Berlin sang sie Fricka,

Waltraute und erda in Der Ring des Nibelungen. 2006

gab sie ihr debüt bei den Bayreuther Festspielen

als Flosshilde in der neuproduktion von Der Ring

des Nibelungen unter der leitung von christian thi-

elemann. in amsterdam sang sie die erda in einer

aufführungsserie von Wagners Ring-tetralogie. im

mai 2010 debütierte sie an der mailänder Scala in

einer neuproduktion von Das Rheingold unter der

leitung von daniel Barenboim. im gleichen jahr gab

sie ihr debüt bei den Berliner Philharmonikern mit

verdis Messa da Requiem unter der leitung von mariss

jansons. auch mit dem Pittsburgh Symphony orche-

stra unter manfred honeck, dem deutschen Sym-

phonie-orchester Berlin unter james conlon sowie

in tokio mit christian arming sang sie die Messa

da Requiem. darüber hinaus widmet sie sich inten-

siv ihrer tätigkeit als konzertsängerin und arbeitet

dabei regelmäßig mit dem rundfunk-Sinfonieorche-

ster Berlin, den Berliner Philharmonikern und dem

Symphonieorchester des Bayerischen rundfunks

zusammen.

marina Prudenskaya sang unter dirigenten wie

daniel Barenboim, zubin mehta, Philippe jordan,

hartmut haenchen, james conlon, vladimir und

dmitri jurowski, lothar zagrosek, andrea mar-

con, alberto zedda, manfred honeck, Stefan Sol-

tesz, daniel harding und mariss jansons, um nur

einige zu nennen. Sie arbeitete mit renommierten

regisseuren wie martin kušej, calixto Bieito, carlus

Padrissa, Stefan herheim, john dew, Guy cassiers,

david Pountney, jossi Wieler und Sergio morabito

zusammen.

als ensemblemitglied der Staatsoper unter den

linden sang sie u. a. azucena (Il trovatore), venus

(Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg), kom-

ponist (Ariadne auf Naxos), ulrica (Un ballo in maschera)

und ljubascha (Die Zarenbraut). zu ihren jüngeren

Projekten zählen neben ihren zahlreichen auftrit-

ten an der Staatsoper im Schiller theater Berlin u. a.

konzerte wie ludwig van Beethovens Missa solemnis

unter der leitung von Sebas tian Weigle, Beethovens

9. Sinfonie in montpellier, geleitet von christian

arming, sowie verdis Messa da Requiem mit dem

rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter marek

janowski. zudem gastierte sie mit Giuseppe verdis

Aida in valencia, mit mussorgskys Chowanschtschina

in Stuttgart und gab ihr debüt am royal opera

house covent Garden als azucena in Giuseppe ver-

dis Il trovatore.

zukünftige engagements der künstlerin bein-

halten ihr debüt am opernhaus zürich als eboli

(Don Carlo), Waltraute (Götterdämmerung) bei den

Bayreuther Festspielen 2017 sowie ihr uSa-debüt

als amneris (Aida) an der Washington natio nal

opera.

elsa dreisig

im juli 2016 wurde elsa dreisig beim renom-

mierten Gesangswettbewerb »operalia« (von Plá-

cido domingo gegründet) der erste damen-Preis

verliehen, im September 2016 folgte die auszeich-

nung als »nachwuchskünstlerin des jahres« bei der

kritiker-jahresumfrage des magazins »opernwelt«.

2015 hatte sie bereits den zweiten Preis beim köni-

gin Sonja Wettbewerb in oslo und den ersten Preis

sowie den Publikumspreis beim »neue Stimmen«

Wettbewerb der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh

gewonnen. daraufhin wurde ihr der »Prix du jeune

soliste 2015 des radios francophones publiques«

(»Preis für junge Solisten 2015 der französisch-spra-

chigen öffentlichen rundfunkanstalten«) verliehen.

Sie ist außerdem die »Gesangs-entdeckung« bei den

viel beachteten »victoires de la musique classique

2016«. mit diesen auszeichnungen leuchtet sie als

neuer Stern am himmel des operngesangs.

elsa dreisig hat französisch-dänische Wur-

zeln. Bereits in ihrer kindheit wollte sie singen und

besuchte die maîtrises (chorschulen) der opéra

royal de Wallonie und der opéra national de lyon.

Später studierte sie Gesang am conservatoire natio-

nal supérieur de musique et de danse in Paris (klasse

von valérie Guillorit) und an der hochschule für

musik und theater »Felix mendelssohn Bartholdy«

leipzig (Prof. regina Werner-dietrich). Sie nahm

außerdem an zahlreichen meisterkursen teil. ihr

Gesangslehrer ist lionel Sarrazin.

2013/14 feierte elsa dreisig ihr Bühnendebüt in

Der Wildschütz von lortzing an der hochschule für

musik und theater »Felix mendelssohn Bartholdy«

leipzig und war dann in Semiramide von hasse an

dieser und bei einem Gastspiel in Graz zu hören.

2014/15 trat sie am théâtre du châtelet in Les Para-

pluies de Cherbourg (jenny) an der Seite von natalie

dessay und laurent naouri unter der musikalischen

leitung von michel legrand auf. Sie sang außerdem

madame de Folleville in rossinis Il viaggio a Reims

in einer Produktion des atelier d’interprétation dra-

matique et musicale von royaumont.

Seit 2015/16 ist elsa dreisig mitglied des opern-

studios der Staatsoper im Schiller theater Berlin

unter der künstlerischen leitung von daniel Baren-

boim. Bald wurden ihr hauptrollen wie etwa Pamina

(Die Zauberflöte) und euridice (Orfeo ed Euridice), neben

Bejun mehta als orfeo) anvertraut. an der Staatso-

per Berlin nahm sie außerdem an der neuproduk-

tion von Martinůs Juliette teil. Sie war außerdem als

rosina (Il barbiere di Siviglia) an der opéra-théâtre

de clermont-Ferrand und anschließend auf Frank-

reich-tournee zu erleben.

die Spielzeit 2016/17 umfasst wieder Pamina

und euridice an der Staatsoper im Schiller theater

Berlin, Pamina anlässlich ihres debüts an der opéra

national de Paris, musetta (La Bohème) am opernhaus

zürich sowie micaëla (Carmen) beim Festival d’aix-

en-Provence. ab 2017/18 wird sie ensemblemitglied

der Staatsoper unter den linden Berlin sein. Sie wird

parallel dazu u. a. am opernhaus zürich (Pamina)

und an der opéra national de Paris (lauretta in

Gianni Schicchi) zu Gast sein. zu ihren jüngsten kon-

zertauftritten zählt das viel beachtete Galakonzert

der deutschen aidS-Stiftung an der deutschen oper

Berlin unter der leitung von donald runnicles sowie

eine aufführung von rossinis Petite messe solennelle

an der Staatsoper im Schiller theater Berlin.

elsa dreisig war 2015 Stipendiatin des »cercle

Wagner« in Paris. Sie ist zurzeit Stipendiatin bei der

liz-mohn-musik- und kulturstiftung.

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rené Pape ist eine der herausragenden Sängerper-

sönlichkeiten weltweit. Seit 1988 ist er mitglied der

Staatsoper unter den linden Berlin, an der er die

großen Partien seines Fachs verkörpert, wie méphis-

tophélès (Faust), Philipp ii. (Don Carlo), rocco (Fidelio),

Gurnemanz (Parsifal), könig heinrich (Lohengrin),

könig marke (Tristan und Isolde). in weiteren neu-

inszenierungen interpretierte rené Pape Figaro (Le

nozze di Figaro), Fürst Gremin (Eugen Onegin), leporello

und don Giovanni (Don Giovanni), Boris Godunow

(Boris Godunow), Wotan (Das Rheingold, Die Walküre),

jeweils unter der musikalischen leitung von daniel

Barenboim. von Berlin aus entfaltet rené Pape eine

interessante Gastiertätigkeit. er ist Gast der großen

opernbühnen, der internationalen konzertsäle und

Festspiele in aller Welt. Sir Georg Solti holte rené

Pape für die Partie des Sarastro zu den Salzburger

Festspielen, die er auch unter dessen leitung an der

mailänder Scala gesungen hat. unter Sir Georg Solti

interpretierte er bei den Salzburger Festspielen 1996

die Partie des rocco in der von herbert Wernicke

betreuten Fidelio-neuinszenierung, 1998 sang er Phi-

lipp (Don Carlo) unter lorin maazel und im Festspiel-

sommer 2000 leporello (Don Giovanni, dirigent: vale-

rij Gergiev), 2002, 2005 und 2006 Sarastro (Die Zau-

berf löte). 1994 verpflichtete Wolfgang Wagner René

Pape zu den Bayreuther Festspielen für Das Rheingold

als Fasolt unter james levine. unter james levine

gab rené Pape 1995 auch sein erfolgreiches debüt

an der metropolitan opera new York. inzwischen

reichen seine Verpflichtungen an diesem Haus bis

2018 und beinhalten Partien wie Gurnemanz, könig

heinrich, könig marke, rocco (Fidelio), méphistophé-

lès (Faust), Philipp ii. (Don Carlo) und Boris Godunow.

es erfolgen einladungen der führenden Bühnen der

uSa, wie der lyric opera of chicago, los angeles

opera und der San Francisco opera. rené Pape tritt

bei den Festivals in Glyndebourne, orange, arena

di verona, St. Petersburg »White nights Festival«,

lucerne, verbier und aix-en-Provence auf. in japan

war der künstler bei konzerten und operngalavor-

stellungen mit der Staatsoper unter den linden

Berlin unter daniel Barenboim (2007), mit der mai-

länder Scala (2009) und mit der metropolitan opera

new York (2006 und 2011) zu hören. rené Pape ist

Gastkünstler bedeutender Bühnen wie den Staats-

opern dresden, münchen und Wien, des teatro real

madrid, des royal opera house london, der opéra

national de Paris und des teatro alla Scala.

neben seinen aufgaben im Bühnenbereich wid-

met sich rené Pape einer sehr intensiven konzerttä-

tigkeit als liedinterpret und Solist der internationa-

len Spitzenorchester und tritt mit so bedeutenden

dirigenten wie claudio abbado, daniel Barenboim,

daniele Gatti, valerij Gergiev, james levine, Fabio

luisi, lorin maazel, kurt masur, zubin mehta, ric-

cardo muti und Sir antonio Pappano auf. zahlreiche

rundfunk-, Fernseh- und cd-/dvd-Produktionen

(u. a. teldec, decca, emi, BmG, dGG) runden das

Bild einer interessanten und vielseitigen künst-

lerpersönlichkeit ab. 2002 wurde er zum Sänger

des jahres durch das amerikanische Fachmagazin

»musical america« gewählt. 2006 war er in einem

tv-Porträt für arte zu sehen. Filmproduktionen

waren Die Zauberf löte als Sarastro und Sprecher in

der regie von kenneth Branagh und The Hunter’s

Bride/Der Freischütz (2009). rené Pape ist zweifacher

Grammy-Preisträger. Seine Solo-cds sind »Gods,

kings & demons« (Staatskapelle dresden, Sebastian

Weigle, 2008) und »Wagner« (Staatskapelle Berlin,

daniel Barenboim, 2011). im januar 2007 gewann er

den »opera news award« in new York. außerdem

wurde er zum »met mastersinger 2010« gekürt.

rené pape

Viii. aBonnementkonzert

Daniel Barenboim dirigent

Denis Kozhukhin klavier

Staatskapelle BerlinDamen des Staatsopernchores

Harrison BirtwistleDeep Time (uraufführung)

Sergej Rachmaninowklavierkonzert nr. 1 fis-moll op. 1

Claude DebussyTrois Nocturnes

Maurice RavelBoléro

Mo 5. jUni 2017 | 20 Uhr | philharMonieDi 6. jUni 2017 | 20 Uhr | konzerThaUS

konzerTeinführUng jeweilS UM 19.15 Uhr

karTen 90 | 76 | 62 | 49 | 34 | 22 €

TickeTS 030 - 20 35 45 55 | www.STaaTSkapelle-berlin.De

ankündigung

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24

staatsopernchor | martin Wright

staatsopernchor

der chor der Staatsoper unter den linden zählt zu

den führenden opernchören in deutschland und der

Welt. Bereits 1742 mit der eröffnung des opernhau-

ses gegründet, ist er mit seinen heute 84 Planstellen

seit dieser zeit ein wesentlicher aktivposten in oper

und konzert.

Seine internationale Beachtung fand er als Part-

ner der Staatskapelle sowohl bei zahlreichen tour-

neen der Staatsoper unter der leitung von daniel

Barenboim, als auch bei den alljährlich in Berlin

stattfindenden FeSttaGen der Staatsoper.

von 1998 bis 2013 stand eberhard Friedrich an

der Spitze des Staatsopernchores. unter seiner lei-

tung konnte das ensemble an seine große tradition

anknüpfen, sei es in der Pflege des großen opern-

repertoires, sei es im konzert oder im umgang mit

seltener gespielten, anspruchsvollen Werken. einen

seiner größten erfolge feierte der Staatsopernchor

anlässlich der FeSttaGe 2004 mit Peter mussbachs

inszenierung von Schönbergs Moses und Aron unter

der musikalischen leitung von daniel Barenboim.

Für seine leistung in dieser Produktion erhielt der

Staatsopernchor die von kritikern der zeitschrift

Opernwelt verliehene auszeichnung zum »chor des

jahres« 2004. zahlreiche aufnahmen unter daniel

Barenboim dokumentieren den hohen rang des

Staatsopernchores. mit besonderer internationaler

aufmerksamkeit ist hierbei Barenboims einspielung

von Wagners Tannhäuser bedacht worden, für die

neben allen anderen mitwirkenden auch der Staats-

opernchor einen Grammy verliehen bekam. 2009

wurde der Staatsopernchor von der euro päischen

kulturstiftung mit dem europäischen chor-Preis

ausgezeichnet.

mit Beginn der Saison 2013/14 wurde martin

Wright zum neuen chordirektor berufen. in dieser

Spielzeit war der Staatsopernchor u. a. an den gro-

ßen Premie ren von rimsky-korsakows Die Zarenbraut,

verdis Il trovatore, Wagners Tannhäuser und Weills

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny beteiligt, außer-

dem an den konzerten zum jahreswechsel sowie bei

einem konzert im rahmen der FeSttaGe 2014 mit

dem requiem von max reger. in der Spielzeit 2014/15

sang der Staatsopernchor u. a. in den Premieren von

Tosca, Der Freischütz und Parsifal, 2015/16 folgten u. a.

Die Meistersinger von Nürnberg, La traviata, Glucks Orfeo

ed Euridice und Martinůs Juliette. das repertoire des

chores reicht vom Barock (cavalieri, Purcell) über

die klassiker der opernliteratur wie mozart, rossini,

Wagner, verdi und Puccini bis zu modernen und zeit-

genössischen Werken.

Martin Wright ist ein seit mehr als 40 jahren erfolgrei-

cher dirigent, chorleiter, Begleiter und Sänger. er wurde

in idaho geboren. Sein Studium an der Brigham Young

university schloss martin Wright mit dem Bachelor of

music ab; an der university of arizona machte er seinen

master of music. Während seines Studiums hatte er

bereits an beiden universitäten lehraufträge inne; in

derselben Position arbeitete er anschließend an der Wolf

trap Foundation for the Performing arts (1983) und an

der music academy of the West (1989). Während seiner

arbeit als assistent des intendanten der arizona opera

(1982–1983) war er auch als chordirektor tätig. von 1984

bis 1997 war er chordirektor an der San diego opera, wo

er auch für erkrankte Baritone und tenöre als Sänger

einsprang und mehrere Benefizkonzerte dirigierte. in

den jahren 1988 und 1989 studierte er mit dem ensem-

ble der los angeles opera die opern Otello und Les contes

d’Hoffmann ein, die unter der mitwirkung von Plácido

domingo gegeben wurden. als Sänger hat er über 30

rollen in opern sowie konzerte mit orchestern in den

uSa, asien und europa gesungen. von 1993 bis 2002

war martin Wright chefdirigent des netherlands radio

choir, zu dem er auch danach für zahlreiche Produk-

tionen als Gastdirigent zurückkehrte. neben der einstu-

dierung für mehrere vorstellungen, tv-ausstrahlungen

und cd-aufnahmen dirigierte er zudem dreimal das

renommierte Prinsengracht konzert mit cheryl Studer,

nelly miricioiu und josé cura als Solisten. von 2000 bis

2006 war er der wesent liche Gastdirigent der lyric opera

San diego, wo er aufführungen von Candide, Il barbiere

di Siviglia, Die Entführung aus dem Serail, Die Fledermaus und

La Cenerentola dirigierte. Gleichzeitig leitete er die San

diego master chorale. als Gastdirigent der nevada opera

dirigierte er aufführungen von Don Giovanni, La traviata,

Carmen und Die Fledermaus. außerdem war er Gastdiri-

gent beim rundfunkchor Berlin, wo er rachmaninows

Die Glocken, Szymanowskis Stabat Mater und Berlioz’

Roméo et Juliette einstudierte. Sein erstes engagement an

der nederlandse opera hatte er 2005 als Gast dirigent

des chores für Prokofjews Die Liebe zu den drei Orangen.

von 2006 bis 2012 war martin Wright chordirektor der

nederlandse opera. unter seiner leitung wurde der chor

sowohl von kritikern als auch vom Publikum für zahlrei-

che Produktionen gefeiert, darunter Tannhäuser, Doctor

Atomic, Boris Godunow, La Juive, Castor et Pollux, Les Troyens,

Parsifal, Turandot sowie die preisgekrönten Produktionen

Saint François d’Assise und Die Legende von der unsichtbaren

Stadt Kitesch. 2011 war er gastierender chordirektor für

Eugen Onegin beim chor des Bayerischen rundfunks.

2013 studierte er mit den chören des Br, Wdr und

ndr Der fliegende Holländer mit großem erfolg ein. 2014

kehrte er dorthin für eine konzertante aufführung von

Pique Dame zurück. martin Wright ist ehrendirigent des

chores des Shanghai opera house, mit dem er 2010

und 2011 in verschiedenen Produktionen zu erleben

war. zudem dirigierte er die Staatskapelle Berlin sowie

den Staatsopernchor beim eröffnungsfestkonzert der

Staatsoper im Schiller theater Berlin 2014.

Seit Beginn der Saison 2013/14 ist martin Wright

chordirektor der Staatsoper im Schiller theater Ber-

lin. hier betreut er das breit gefächerte repertoire des

Staatsopernchores, das vom Barock bis zur zeitgenössi-

schen musik reicht. zuletzt studierte er die chorparts

zu Webers Der Freischütz, Wagners Parsifal sowie Die

Meistersinger von Nürnberg, Gounods Faust, verdis Il tro-

vatore und La traviata sowie Glucks Orfeo ed Euridice ein.

im Sommer 2015 kehrte er nach Shanghai zurück, um

den chor, das orchester sowie die Solisten durch ein

umfassendes Puccini-Programm zu führen. im januar

2016 dirigierte martin Wright das nederlands radio Fil-

harmonisch orkest, den Groot omroepkoor sowie einen

chor aus 1000 freiwilligen Sängerinnen und Sängern

mit Brahms’ Ein deutsches Requiem.

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staatskapelle Berlin

die Staatskapelle Berlin gehört mit ihrer seit dem

16. Jahrhundert bestehenden Tradition zu den ältes-

ten orchestern der Welt. von kurfürst joachim ii.

von Brandenburg als hofkapelle gegründet, wird sie

in einer kapellordnung von 1570 erstmals urkund-

lich erwähnt. zunächst als kurbrandenburgische

hofkapelle ausschließlich dem musikalischen dienst

bei hof verpflichtet, erhielt das ensemble mit der

Gründung der königlichen hofoper 1742 durch

Friedrich den Großen einen erweiterten Wirkungs-

kreis. Seit dieser zeit ist sie dem opernhaus unter

den linden fest verbunden.

Bedeutende musikerpersönlichkeiten leiteten

den opernbetrieb sowie die seit 1842 regulär statt-

findenden konzertreihen des orchesters: mit Gas-

pare Spontini, Felix mendelssohn Bartholdy, Gia-

como meyerbeer, Felix von Weingartner, richard

Strauss, erich kleiber, Wilhelm Furtwängler, her-

bert von karajan, Franz konwitschny und otmar

Suitner sind nur einige dirigenten genannt, welche

die instrumentale und interpretatorische kultur der

Staatskapelle Berlin entscheidend prägten.

die Werke richard Wagners, der die »königlich

Preußische hofkapelle« 1844 bei der erstaufführung

seines Fliegenden Holländers und 1876 bei der vorbe-

reitung der Berliner Premiere von Tristan und Isolde

selbst leitete, bilden seit dieser zeit eine der Säulen

des repertoires der lindenoper und ihres orchesters.

Seit 1992 steht daniel Barenboim als Generalmu-

sikdirektor an der Spitze des klangkörpers. im jahre

2000 wurde er vom orchester zum dirigenten auf

lebenszeit gewählt. in jährlich acht abonnement-

konzerten in der Philharmonie und im konzerthaus

sowie mit einer reihe von weiteren Sinfoniekonzer-

ten nimmt die Staatskapelle einen zentralen Platz im

Berliner musikleben ein.

Bei zahlreichen Gastspielen, welche die Staats-

kapelle in die großen europäischen musikzentren,

nach israel, japan und china sowie nach nord- und

Südamerika führten, hat sich die internationale

Spitzenstellung des ensembles wiederholt bewiesen.

die darbietung sämtlicher Sinfonien und klavier-

konzerte von Beethoven u. a. in Wien, Paris, london,

new York und tokio sowie die zyklen der Sinfonien

von Schumann und Brahms, der zehnteilige zyklus

mit allen großen Bühnenwerken richard Wagners

anlässlich der Staatsopern-FeSttaGe 2002 und

die dreimalige aufführung von Wagners Ring des

Nibelungen in japan 2002 gehörten hierbei zu den

herausragenden ereignissen. im rahmen der FeSt-

taGe 2007 erklangen in der Berliner Philharmonie

Sinfonien und orchesterlieder Gustav mahlers unter

der Stabführung von daniel Barenboim und Pierre

Boulez. dieser zehnteilige zyklus gelangte in der

Spielzeit 2008/09 auch im musikverein Wien sowie

in der new Yorker carnegie hall zur aufführung.

2011 gastierte die Staatskapelle in abu dhabi und

gab als erstes ausländisches orchester ein konzert

im neu eröffneten opera house in doha. zu den

höhepunkten der letzten zeit gehörten ein neun-

teiliger Bruckner-zyklus im Wiener musikverein im

juni 2012 sowie eine konzertante darbietung von

Wagners Ring des Nibelungen anlässlich der »Proms«

in der londoner royal albert hall, jeweils unter der

leitung von daniel Barenboim. konzertreisen der

vergangenen jahre führten die Staatskapelle Berlin

u. a. nach Bukarest, St. Petersburg, Wien, mailand,

Paris, Yerevan, madrid, Barcelona, helsinki, london,

Paris, Basel und in verschiedene deutsche Städte.

in der Saison 2015/16 waren das orchester und

sein Generalmusikdirektor in Wien, Bonn, luxem-

burg und Prag zu Gast. im januar und Februar

2016 unternahmen sie eine große tournee nach

Fernost, in deren rahmen u. a. ein zyklus der neun

Bruckner-Sinfonien in der Suntory hall in tokio

zur aufführung gelangte. im januar 2017 gastierte

das orchester mit dem Bruckner-zyklus in der new

Yorker carnegie hall. in der laufenden Saison reist

das orchester außerdem nach Paris, Wien, london,

luzern und in die neue elbphilharmonie hamburg.

die Staatskapelle Berlin wurde 2000, 2004, 2005,

2006 und 2008 von der zeitschrift Opernwelt zum

»orchester des jahres« gewählt, 2003 erhielt sie den

Furtwängler-Preis. eine ständig wachsende zahl

von Schallplatten- und cd-aufnahmen, sowohl im

opern- als auch im sinfonischen repertoire, doku-

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staatskapelle Berlin

mentiert die arbeit des orchesters. dabei wurde die

einspielung sämtlicher Beethoven-Sinfonien 2002

mit dem Grand Prix du disque ausgezeichnet, wäh-

rend die Produktion von Wagners Tannhäuser 2003

mit einem Grammy und die live-aufnahme von

mahlers 9. Sinfonie 2007 mit einem echo-Preis

bedacht wurden. zudem erschien eine dvd-Produk-

tion der fünf klavierkonzerte ludwig van Beetho-

vens mit daniel Barenboim als Solist und dirigent. in

jüngster zeit wurden einspielungen von mehreren

Bruckner-Sinfonien (auf cd und dvd), den klavier-

konzerten von chopin, liszt und Brahms (mit daniel

Barenboim als Solist unter der leitung von andris

nelsons, Pierre Boulez sowie Gustavo dudamel),

den violoncellokonzerten von elgar und carter

(mit Alisa Weilerstein), von Elgars 1. und 2. Sinfonie

sowie von Strauss’ Ein Heldenleben und den Vier letzten

Liedern (mit anna netrebko) veröffentlicht, jeweils

mit daniel Barenboim als dirigent. Bei dem von

daniel Barenboim initiierten digitalen label »Peral

music« ist darüber hinaus eine Gesamtaufnahme der

neun Sinfonien von anton Bruckner erschienen.

in der 1997 gegründeten orchesterakademie er-

halten junge instrumentalisten Gelegenheit, Berufs-

erfahrungen in oper und konzert zu sammeln; mit-

glieder der Staatskapelle sind hierbei als mentoren

aktiv. darüber hinaus engagieren sich viele musiker

ehrenamtlich im 2005 auf initiative von daniel Ba-

renboim gegründeten musikkindergarten Berlin. im

rahmen der von den musikerinnen und musikern

der Staatskapelle 2010 ins leben gerufenen Stiftung

naturton e. v. fanden bereits mehrere konzerte mit

namhaften künstlern statt, deren erlös internatio-

nalen umweltprojekten zugute kam.

neben ihrer mitwirkung bei opernaufführun-

gen und in den großen Sinfoniekonzerten widmen

sich zahlreiche instrumentalisten auch der arbeit

in kammermusikformationen sowie im ensemble

»Preußens hofmusik«, das sich in seinen Projekten

vor allem der Berliner Musiktradition des 18. Jahr-

hunderts zuwendet. in mehreren konzertreihen ist

diese facettenreiche musikalische tätigkeit an ver-

schiedenen Spielstätten der Stadt zu erleben.

www.staatskapelle-berlin.de

generaLmusiKdireKtor

Daniel Barenboimehrendirigenten

Otmar Suitner † | Pierre Boulez † | Zubin MehtaprincipaL guest conductor

Michael Gielen

persönLiche referentin des gmd

Antje WerkmeisterorchesterdireKtorin

Annekatrin Fojuthorchestermanager

Thomas Küchler | Laura EisenorchesterbÜro

Amra Kötschau-Krilic | Alexandra Uhlig orchesteraKademie

Katharina Wichate1. orchesterWart

Uwe TimptnerorchesterWarte

Dietmar Höft | Ekkehart Axmann

Nicolas van Heems | Martin Szymanski

orchesterVorstand

Thomas Jordans | Kaspar LoyalSusanne Schergaut | Axel ScherkaVolker Sprenger

dramaturg

Detlef Giese

ehrenmitgLieder

Gyula Dalló | Prof. Lothar Friedrich

Thomas Küchler | Victor Bruns †Bernhard Günther † | Wilhelm Martens †Ernst Hermann Meyer † | Egon Morbitzer †

Hans Reinicke† | Otmar Suitner †

Ernst Trompler † | Richard von Weizsäcker †

staatskapelle Berlin

i. VioLine Thorsten Rosenbusch | Lothar StraußWolfram Brandl | Axel Wilczok | Yuki Manuela JankeJuliane Winkler | Christian Trompler | Susanne Schergaut | Ulrike Eschenburg | Susanne Dabels Michael Engel | Henny-Maria Rathmann | Titus GottwaldAndré Witzmann | Eva Römisch | David DelgadoAndreas Jentzsch | Petra Schwieger | Tobias SturmSerge Verheylewegen | Rüdiger Thal | Martha CohenJueyoung Yang a.G.ii. VioLine Knut Zimmermann | Krzysztof SpecjalMathis Fischer | Johannes Naumann | Sascha Riedel André Freudenberger | Beate Schubert Franziska Dykta | Sarah Michler | Milan Ritsch Barbara Glücksmann | Laura Volkwein | Ulrike BassengeYunna Weber | Laura Perez Soria | Detlef Krüger a.G.Asaf Levy a.G. | Katharina Häger a.G. | Nora Hapca a.G.Maciej Strzelecki a.G. | Ga Young Son a.G.bratsche Felix Schwartz | Yulia DeynekaVolker Sprenger | Holger Espig | Matthias Wilke Katrin Schneider | Clemens Richter | Friedemann Mittenentzwei | Boris Bardenhagen | Wolfgang HinzpeterHelene Wilke | Stanislava Stoykova | Joost Keizer Susanne Calgéer a.G. | Sophia Reuter a.G.VioLonceLLo Andreas Greger | Sennu Laine Claudius Popp | Nikolaus Hanjohr-PopaIsa von Wedemeyer | Claire So Jung Henkel Michael Nellessen | Egbert Schimmelpfennig | Ute FiebigTonio Henkel | Dorothee Gurski | Johanna Helm Jee-Hye Bae | Alexander Kovalev a.G. Kontrabass Otto Tolonen | Christoph Anacker a.G. Mathias Winkler | Joachim Klier | Axel Scherka Robert Seltrecht | Alf Moser | Harald Winkler Martin Ulrich | Kaspar Loyalharfe Alexandra Clemenz | Stephen FitzpatrickfLöte Thomas Beyer | Claudia Stein | Claudia ReuterChristiane Hupka | Christiane Weise Simone Bodoky-van der Velde | Thomas Richter a.G.oboe Gregor Witt | Fabian Schäfer | Cristina GómezTatjana Winkler | Florian Hanspach-Torkildsen Katharina Wichate a.G.KLarinette Matthias Glander | Tibor Reman Tillmann Straube | Unolf Wäntig | Hartmut Schuldt Sylvia Schmückle-Wagnerfagott Holger Straube | Mathias Baier | Ingo ReuteSabine Müller | Frank Heintze | Robert Dräger

horn Ignacio Garcia | Hans-Jürgen Krumstroh Markus Bruggaier | Thomas Jordans | Sebastian Posch Axel Grüner | Christian Wagner | Frank Mende Frank Demmlertrompete Christian Batzdorf | Mathias Müller Peter Schubert Rainer Auerbach | Dietrich Schmuhl | Felix Wilde posaune Joachim Elser | Filipe Alves | Peter SchmidtRalf Zank | Jürgen Oswald a.G.tuba Gerald Kulinna | Thomas Keller pauKen Torsten Schönfeld | Dominic Oelze Pedro Gonzalez a.G.schLagzeug Dominic Oelze | Matthias MarckardtMartin Barth | Andreas Haase | Matthias Petsch

Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlini. VioLine Myung-Eun Lee | Michiru Matsuyama Diego Ponce Hase | Sihyun Lee | Carlos Graulleraii. VioLine Camille Joubert | Magdalena HeinzLifan Zhu | Charlotte Chahuneau | Hector Burganbratsche Sophie Groote | Fabian LindnerRaphaël PagnonVioLonceLLo Elise Kleimberg | Simone DrescherYoon-Kyung ChoKontrabass Paul Wheatley | Chia-Chen LinfLöte Leonie Bumülleroboe Frauke TautorusKLarinette Julia Graebefagott Joanna Gancarzhorn Jonas Finketrompete Javier Sala Plaposaune André Melotuba Antonio Garcia Crespoharfe Anneleen Schuitemaker

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impressum

herausgeber staatsoper unter den linden Bismarckstraße 110 | 10625 Berlin

intendantJürgen flimm

generaLmusiKdireKtor daniel Barenboim

geschäftsfÜhrender direKtorronny unganz

redaKtion dr. detlef giese | Benjamin Wäntigmitarbeit: christine schaeferder essay von Benjamin Wäntig ist ein originalbeitrag für dieses programmheft.

fotos thomas Bartilla (Plácido domingo 1, daniel Barenboim und Placido domingo, Staatsopernchor), mara eggert (macbeth), (monika rittershaus (Simon Boccanegra 1 und 2, Pique dame, daniel Barenboim 1, Staatskapelle Berlin), matthias Baus (il trovatore), Stephanie von Becker (elsa dreisig), martin Sigmund (marina Prudenskaya), claudia leopold (rené Pape), kristjan czako Photography (martin Wright).

Layout dieter thomas

hersteLLung

druckerei

staatsopernchor | imPreSSum

Staatsopernchor1. sopran Rosana Barrena | Minjou von BlombergYang-Hee Choi | Anne Halzl | Jinyoung KimVera Krause | Christina Liske | Rosita MüllerAndrea Réti | Birgit Siebart-Schulz | Karin SteffenStefani Szafranski 2. sopran Katharina Eiff | Regina Emersleben-MotzHaeyun Lee | Konstanze Löwe | Julia MenckeHanaa Oertel | Sibylle Wendt | Bettina Wille 1. aLt Antje Bahr-Molitor | Brigitte Bohm | Ilona EhlertElke Engel | Ileana Booch-Gunescu | Miho KinoshitaAndrea Möller | Karin Rohde | Carsta SabelAnna Warnecke 2. aLt Verena Allertz | Veronika Bier | Anna CharimMartina Hering | Bok-Hee Kwun | Olivia SaragosaChristiane Schimmelpfennig | Yehudit SilcherClaudia Tuch | Maria-Elisabeth Weiler1. tenor Hubertus Aßmann | Juri BogdanovAndreas Bornemann | Jin Hak Mok | Soongoo Lee David Oliver | Dmitri Plotnikov | Jaroslaw RogaczewskiAndreas Werner2. tenor Peter Aude | Günther GieseJens-Uwe Hübener | Christoph Lauer | Stefan LivlandSönke Michaels | Andreas Möller | Mike Sowade Frank Szafranski1. bass Dominik Engel | Alejandro GreeneGeorg Grützmacher | Ireneus Grzona | Mike KellerRenard Kemp | Jens-Eric Schulze | Sergej ShafranovichThomas Vogel | Gerd Zimmermann2. bass Wolfgang Biebuyck | James CarrBernd Grabowski | Artur Grywatzik | Bernhard HalzlAndreas Neher | Thomas Neubauer | Waldemar SabelEric Visser

assistenten des chordireKtors

Adrian Heger | Frank Flade

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galakonzertzum 50-jährigen Berlin-juBiläum

von Plácido domingo

Plácido Domingo bariton | tenor

Elsa Dreisig sopran

Marina Prudenskaya mezzosopran

René Pape bass

StaatsopernchorMartin Wright

Choreinstudierung

Staatskapelle Berlin

Daniel Barenboimdirigent

31. mai 2017

»Plácido ist der perfekte Gentleman.Auch auf der Bühne!«

Anna Netrebko