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UTB M (Medium-Format) 2214 Grundinformation Dogmatik Ein Lehr- und Arbeitsbuch für das Studium der Theologie Bearbeitet von Dr. Rochus Leonhardt 4. durchges. Aufl. 2009. Taschenbuch. 496 S. Paperback ISBN 978 3 8252 2214 7 Format (B x L): 15 x 21,5 cm Gewicht: 734 g Weitere Fachgebiete > Religion > Systematische Theologie > Fundamentaltheologie, Dogmatik, Christologie Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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UTB M (Medium-Format) 2214

Grundinformation Dogmatik

Ein Lehr- und Arbeitsbuch für das Studium der Theologie

Bearbeitet vonDr. Rochus Leonhardt

4. durchges. Aufl. 2009. Taschenbuch. 496 S. PaperbackISBN 978 3 8252 2214 7

Format (B x L): 15 x 21,5 cmGewicht: 734 g

Weitere Fachgebiete > Religion > Systematische Theologie > Fundamentaltheologie,Dogmatik, Christologie

Zu Inhaltsverzeichnis

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

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Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

Böhlau Verlag · Köln · Weimar · WienVerlag Barbara Budrich · Opladen · Farmington Hillsfacultas.wuv · WienWilhelm Fink · MünchenA. Francke Verlag · Tübingen und BaselHaupt Verlag · Bern · Stuttgart · WienJulius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung · Bad HeilbrunnLucius & Lucius Verlagsgesellschaft · StuttgartMohr Siebeck · TübingenOrell Füssli Verlag · Zürich Ernst Reinhardt Verlag · München · BaselFerdinand Schöningh · Paderborn · München · Wien · ZürichEugen Ulmer Verlag · StuttgartUVK Verlagsgesellschaft · KonstanzVandenhoeck & Ruprecht · Göttingenvdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

UTB 2214

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Rochus Leonhardt

GrundinformationDogmatik

Ein Lehr- und Arbeitsbuchf�r das Studium der Theologie

4., durchgesehene Auflage

Vandenhoeck & Ruprecht

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PD Dr. Rochus Leonhardt, geb. 1965 in Leipzig, Studium der Evangelischen Theolo-gie an den Kirchlichen Hochschulen in Naumburg/Saale und Leipzig, 1. Theolo-gisches Examen (1992), anschließend Vikariat in der S�chsischen Landeskirche und2. Theologisches Examen (1993). Seit 1994 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, dannWissenschaftlicher Assistent an der Theologischen Fakult�t der Universit�t Rostock,dort 1996 Promotion und 2001 Habilitation im Fach Systematische Theologie.2003–2006 Lehrstuhlvertretung an der Helmut-Schmidt-Universit�t Hamburg, seit2007 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Mit 7 Abbildungen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation inder Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet �ber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8252-2214-7 (UTB)ISBN 978-3-525-03605-1 (Vandenhoeck & Ruprecht)

Umschlagbild: Albrecht D�rer, Adam und Eva, Kupferstich, 1504.

’ 2009, 2008, 2004, 2001 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Gçttingen.Internet: www.v-r.deAlle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlichgesch�tzt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenenF�llen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile d�rfen ohnevorherige schriftliche Einwilligung des Verlages çffentlich zug�nglichgemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung f�rLehr- und Unterrichtszwecke. – Printed in Germany.

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, StuttgartSatz: Hubert & Co, GçttingenDruck und Bindung: CPI-Ebner & Spiegel, Ulm

ISBN 978-3-8252-2214-7 (UTB-Bestellnummer)

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Vorwort zur 4. Auflage

Nach den Auflagen der Jahre 2001, 2004 und 2008 erscheint die GrundinformationDogmatik nun bereits zum viertenMal. Bei den Ver�nderungen gegen�ber der 3. Auf-lage handelt es sich dieses Mal lediglich um eine sparsame Aktualisierung derLiteraturhinweise, um Erg�nzungen im Glossar sowie um die Korrektur einigerDruckfehler.

Die Tatsache der 4. Auflage ist ein deutliches Zeichen daf�r, dass ein Lehrbuchdieser Art auf ein best�ndiges Interesse stçßt. Der dauerhafte Erfolg lebt freilich da-von, daß es auch inhaltlich weiterentwickelt wird. Die Leserinnen und Leser seiendeshalb mit Nachdruck dazu angehalten, mir ihre Eindr�cke mitzuteilen, kritischeR�ckfragen zu formulieren und f�r etwaige weitere Auflagen Ver�nderungen oderErg�nzungen vorzuschlagen. F�r R�ckmeldungen dieser Art steht die E-Mail-Adres-se [email protected] zur Verf�gung.

Hamburg, im Juli 2009 Rochus Leonhardt

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

I Zum Aufbau der Grundinformation Dogmatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15II Hinweise zur Benutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

1. Hauptteil: Dogmen- und theologiegeschichtliche Orientierung . . . . . 20

1 Die Zeit der Alten Kirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.1 Die Auseinandersetzung mit der hellenistisch-rçmischen Umwelt 29

1.2 Die innerchristlichen Auseinandersetzungen �ber dieRechtgl�ubigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

1.3 Die Fixierung christlicher Lehrnormen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2 Augustin und das christliche Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2.1 Zur Theologie Augustins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2.2 Die Trennung von Rom und Byzanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

2.3 Die scholastische Theologie des Mittelalters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.3.1 Die Fr�hscholastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

2.3.2 Die Hochscholastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

2.3.3 Die Sp�tscholastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

3 Die Reformation und ihre Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

3.1 Die Konfessionalisierung des europ�ischen Christentums . . . . . . . 37

3.2 Der rçmische Katholizismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

3.2.1 Das Konzil von Trient (1545–1563) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

3.2.2 Das 1. Vatikanische Konzil (1869/70) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

3.2.3 Das 2. Vatikanische Konzil (1962–1965) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

3.3 Der Anglikanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

3.4 Der lutherische Protestantismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

3.5 Der reformierte Protestantismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

3.6 Leuenberger Konkordie und Leuenberger Kirchengemeinschaft . . 52

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4 Von der Reformation zur Aufklarung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

4.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

4.2 Die altprotestantische Orthodoxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

4.3 Der deutsche lutherische Pietismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

4.4 Der englische Deismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

4.5 Voraussetzungen, Merkmale und wichtige Vertreterder deutschen Neologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

4.6 Gotthold Ephraim Lessing und Immanuel Kant . . . . . . . . . . . . . . . 70

4.6.1 Lessing und der Fragmentenstreit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

4.6.2 Religion und Moralit�t bei Kant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

5 Zur evangelischen Theologie im 19.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

5.1 Friedrich Schleiermacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

5.2 Theologische Schulen im deutschen Protestantismusdes 19.Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

5.3 Der theologische Liberalismus im Kaiserreich . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

5.3.1 Albrecht Ritschl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

5.3.2 Adolf von Harnack . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

5.3.3 Ernst Troeltsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

6 Zur evangelischen Theologie im 20.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

6.1 Die Neuaufbr�che nach 1914/18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

6.1.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

6.1.2 Der Religiçse Sozialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

6.1.3 Die Luther-Renaissance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

6.1.4 Die Dialektische Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

6.2 Die Barmer Theologische Erkl�rung und die Spaltungder Dialektischen Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

6.3 Hinweise zur Nachkriegstheologie des deutschen Protestantismus 103

6.3.1 Das Problem der Entmythologisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

6.3.2 Die Wiederentdeckung der Geschichte im deutschenProtestantismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

6.3.3 Theologie der Befreiung und feministische Theologie . . . . . . . . . . 107

8 Inhalt

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2. Hauptteil: Systematische Entfaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

I Religionsphilosophische Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

§ 1 Die Religion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

1.1 Herkunft und neuzeitliche Pr�gung des Religionsbegriffs . . . . . . . 110

1.1.1 Ursprung und Bedeutung des Wortes religio . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

1.1.2 Neuzeitlicher Religionsbegriff und konfessionelles Zeitalter . . . . . 111

1.1.3 Die Neuformulierung des Religionsbegriffs beiFriedrich Schleiermacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

1.2 Das Verh�ltnis des Christentums zu den anderen Religionen . . . . 119

1.2.1 Der Absolutheitsanspruch des Christentums und seineProblematisierung bei Ernst Troeltsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

1.2.2 Karl Barths Kritik der Religion im Namen der(Christus-)Offenbarung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

1.2.3 Christliche Kirche und nichtchristliche Religionenim modernen Katholizismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

1.3 S�kulare Religionstheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

1.3.1 Religionskritik im 19.Jahrhundert: Ludwig Feuerbachund Karl Marx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

1.3.2 Sozialphilosophische Religionstheorie im 20.Jahrhundert:Hermann L�bbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

II Fundamentaltheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

§ 2 Die Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

2.1 Systematische Theologie bzw. Dogmatik als Disziplinder Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

2.2 Der Gegenstand der (systematischen bzw. dogmatischen)Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

2.3 Theologie als Wissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

2.3.1 Problempr�zisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

2.3.2 Theologie als untergeordnete Wissenschaft – Thomas von Aquin . 142

2.3.3 Theologische Aussagen als wissenschaftliche Hypothesen? –Wilfried Joest und Wolfhart Pannenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

2.3.4 Die Abh�ngigkeit aller Wissenschaft von vorwissenschaftlichenGewissheiten – Eilert Herms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

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§ 3 Die Offenbarung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

3.1 Das biblische Zeugnis und seine dogmatischen Folgeprobleme . . 146

3.2 Inklusives und exklusives Offenbarungsverst�ndnis . . . . . . . . . . . . 151

3.2.1 Das inklusive Offenbarungsverst�ndnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

3.2.2 Das exklusive Offenbarungsverst�ndnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

3.2.3 Die Ablehnung aller ‚nat�rlichen Theologie‘ bei Karl Barth . . . . . . 156

3.3 Schleiermachers Transformation des Offenbarungsbegriffsund ihre Bedeutung f�r die Gegenwartstheologie . . . . . . . . . . . . . . 158

§ 4 Der Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

4.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

4.2 Glaubensakt und Glaubensinhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

4.2.1 Zur altkirchlichen und mittelalterlichen Tradition . . . . . . . . . . . . . 164

4.2.2 Zum reformatorischen Glaubensverst�ndnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167

4.3 Glaube und Vernunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

4.3.1 Glaube und Vernunft in der Aufkl�rung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

4.3.2 Glaube und Vernunft in der neueren Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . 175

§ 5 Die Heilige Schrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

5.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180

5.1.1 Zur Entstehung des biblischen Kanons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180

5.1.2 Die Bibel in altkirchlicher und mittelalterlicher Zeit . . . . . . . . . . . . 181

5.2 Die normative Bedeutung der Heiligen Schrift . . . . . . . . . . . . . . . . . 183

5.2.1 Die reformatorische Lehre von der Heiligen Schrift . . . . . . . . . . . . 183

5.2.2 Zur rçmisch-katholischen Lehre von der Schrift . . . . . . . . . . . . . . . 186

5.2.3 Die Durchsetzung der historisch-kritischen Methodeund ihre Bedeutung f�r die evangelische Theologie . . . . . . . . . . . . 188

5.3 Die Schriftautorit�t in der gegenw�rtigen Theologie . . . . . . . . . . . . 191

5.3.1 Die j�dische Bibel im christlichen Kanon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191

5.3.2 Das reformatorische Schriftprinzip im gegenw�rtigenProtestantismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194

5.3.3 Die Bibelautorit�t im gegenw�rtigen çkumenischen Dialog . . . . . 195

III Materiale Dogmatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

§ 6 Gotteslehre I: Gottes Sein, Wesen und Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

6.1 Philosophische Beweise der Existenz Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

6.1.1 Zu Bedeutung und Einteilung der Gottesbeweise . . . . . . . . . . . . . . 200

10 Inhalt

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6.1.2 Der ontologische Gottesbeweis nach Anselm von Canterburyund Ren� Descartes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

6.1.3 Der kosmologische Gottesbeweis nach Thomas von Aquin . . . . . . 205

6.2 Neuzeitliche Krise und gegenw�rtige Bedeutungder Gottesbeweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207

6.2.1 Die Kritik der Gottesbeweise durch Immanuel Kant . . . . . . . . . . . . 207

6.2.2 Zur Beurteilung der Gottesbeweise in der neueren Theologieund Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

6.3 Gottes Wesen und Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213

6.3.1 Gottes Unzug�nglichkeit als Ausgangspunktseiner Wesensbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213

6.3.2 Gottes Offenbarung als Ausgangspunktseiner Wesensbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217

§ 7 Gotteslehre II: Die Trinitat Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

7.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

7.2 Zum Inhalt des trinitarischen Dogmas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221

7.2.1 Positionen im Vorfeld der Dogmenformulierung . . . . . . . . . . . . . . 221

7.2.2 Die trinitarischen Distinktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

7.2.3 Augustins Beitrag zur Trinit�tstheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

7.3 Zu Kritik und gegenw�rtiger Gestalt der Trinit�tslehre . . . . . . . . . . 231

Exkurs 1: Trinitatsdarstellungen in der christlichen Ikonographie . . . . . . . . . . 234

1. Drei gleichgebildete Gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

2. Der Gnadenstuhl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

§ 8 Gottes Schopfung und Weltregierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

8.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

8.2 Hauptgedanken der christlichen Schçpfungslehre . . . . . . . . . . . . . . 240

8.2.1 Schçpfung als freie Tat des dreieinen Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240

8.2.2 Die Voraussetzungslosigkeit der Schçpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242

8.3 Schçpfungsglaube und Naturwissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

8.4 Gottes Wirken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

Exkurs 2: Das Theodizeeproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

1. Problembeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

2. Leibniz’ Lçsung des Theodizeeproblems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

3. Zum christlich-theologischen Umgang mit demTheodizeeproblem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

Inhalt 11

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§ 9 Der Mensch und die Sunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

9.1 Der Mensch in der Schçpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

9.1.1 Die unsichtbare Schçpfung (Engelwelt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

9.1.2 Die sichtbare Schçpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260

9.1.3 Der Mensch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262

9.2 Der Mensch als Gottes Ebenbild und S�nder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

9.3 Zum Menschen- und S�ndenverst�ndnis in der neuerenTheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

9.3.1 Zur theologischen Anthropologie im 20.Jahrhundert . . . . . . . . . . . 270

9.3.2 Zur S�ndenlehre in der neueren Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

§ 10 Jesus Christus (Christologie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276

10.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277

10.2 Die �ltere dogmatische Lehre von Person und Werk Jesu Christi . 278

10.2.1 Gottheit und Menschheit im fleischgewordenen Logos . . . . . . . . . 278

10.2.2 Das Heilswerk des fleischgewordenen Logos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

Zwischenbemerkung: Das Werk Jesu Christi im Spiegelder mittelalterlichen Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

10.3 Akzente reformatorischer Christologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

10.3.1 Die Lehre von der Person Christi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

10.3.2 Die Lehre vom zweifachen Stand Christi(Ent�ußerung, Erhçhung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

10.3.3 Die Lehre vom dreifachen Amt Christi(Prophet, Priester und Kçnig) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

10.4 Probleme der neueren Christologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

10.4.1 Zur modernen Kritik am christologischen Dogma . . . . . . . . . . . . . 296

10.4.2 Die Frage nach dem historischen Jesus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

10.4.3 Die Historizit�t der Auferstehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303

Exkurs 3: Die romisch-katholische Lehre von Maria (Mariologie) . . . . . . . . . . 305

1. Maria als Gottesgeb�rerin (theotokos) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306

2. Marias immerw�hrende Jungfr�ulichkeit (aeiparthenia) . . . . . . . . 306

3. Marias unbefleckte Empf�ngnis (immaculata conceptio) . . . . . . . . 307

4. Leibliche Aufnahme (assumptio) Marias in den Himmel . . . . . . . . 308

§ 11 Die Heilsaneignung durch den Menschen (Soteriologie) . . . . . . . . . . . . . . . . . 310

11.1 Der Heilige Geist (Pneumatologie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310

11.2 Die Rechtfertigung des S�nders . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

12 Inhalt

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11.2.1 Von Augustin bis zum sp�ten Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

11.2.2 Die Rechtfertigungslehre Martin Luthers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

11.2.3 Die Rechtfertigungslehre des Konzils von Trient . . . . . . . . . . . . . . . 324

Zwischenbemerkung: Die Gemeinsame Erkl�rungzur Rechtfertigungslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325

11.3 Die Lehre von der gçttlichen Vorherbestimmung(Pr�destination) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328

§ 12 Die Heilsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

12.1 Gesetz und Evangelium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

12.1.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

12.1.2 Gesetz und Evangelium in der reformatorischen Theologie . . . . . . 336

12.1.3 Zur Entwicklung im 20.Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341

12.2 Die Sakramente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343

12.2.1 Allgemeines zum Sakramentsbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343

12.2.2 Die Taufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346

12.2.3 Das Abendmahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349

12.3 �berblick zur rçmisch-katholischen Sakramentenlehre . . . . . . . . . 355

§ 13 Die Lehre von der Kirche (Ekklesiologie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357

13.1 Kirche im Neuen Testament und in den Glaubensbekenntnissen . 357

13.2 Konfessionelle Differenzen im Kirchenverst�ndnis . . . . . . . . . . . . . 360

13.2.1 Das Kirchenverst�ndnis im rçmischen Katholizismus . . . . . . . . . . . 360

13.2.2 Zum reformatorischen Kirchenverst�ndnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365

13.2.3 Christliche Kirche(n) als Lebensraum des Glaubens . . . . . . . . . . . . 371

13.3 Zum Verh�ltnis von Kirche und Staatbzw. von Religion und Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377

13.3.1 Von der Alten Kirche bis zum Endedes Politischen Augustinismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377

13.3.2 Kirche und Staat in der reformatorischen Theologie . . . . . . . . . . . . 381

13.3.3 Protestantische Kirche im Pluralismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386

§ 14 Die Lehre von den letzten Dingen (Eschatologie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 388

14.1 Vorbemerkungen: Biblischer Hintergrund und Themender christlichen Eschatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 388

14.2 Probleme und Grundentscheidungen der �lteren Eschatologie . . . 391

14.2.1 Augustins Grundlegung der abendl�ndischen Eschatologie . . . . . . 391

14.2.2 Eschatologische Probleme im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394

Inhalt 13

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Zwischenbemerkung: Mittelalterliche Eschatologie in Dichtungund darstellender Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 396

14.2.3 Die reformatorische Eschatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399

14.3 Probleme der neueren Eschatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405

14.3.1 Eschatologie und Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405

14.3.2 Eschatologie und Anthropologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413

IV Nachbemerkungen zur Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420

§ 15 Das Verhaltnis von Dogmatik und Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420

15.1 Die kritische Rezeption der antiken Tugendethikim vorreformatorischen Christentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420

15.1.1 Ankn�pfung an die vorchristliche Tugendlehre:Ambrosius von Mailand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420

15.1.2 Die Kritik der vorchristlichen Tugendlehre: Augustin . . . . . . . . . . . 423

15.1.3 Ethik als Anwendungsdisziplin der Dogmatik . . . . . . . . . . . . . . . . . 425

15.2 Theologische und philosophische Ethik im Horizont vonReformation und Neuzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426

15.2.1 Die Aufwertung der weltlichen Existenz inder reformatorischen Ethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426

15.2.2 Die Entkoppelung von Ethik und Religion beiChristian Wolff und Immanuel Kant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429

15.3 Zum Verh�ltnis von Dogmatik und Ethikim modernen und gegenw�rtigen Protestantismus . . . . . . . . . . . . . 432

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 438

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489

I Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489

II Bibelstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 494

14 Inhalt

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Einleitung

I Zum Aufbau der „Grundinformation Dogmatik“

Das Wort Dogmatik lçst unterschiedliche Assoziationen aus. Im landl�ufigen Ver-st�ndnis wird damit h�ufig ein starres Denk- oder Lehrgeb�ude bezeichnet, das aufGrunds�tzen beruht, die – unabh�ngig von ihrer tats�chlichen Plausibilit�t – allerkritischen Diskussion entzogen bleiben sollen. Als dogmatisch (oder gar dogmatis-tisch) gilt entsprechend eine Denk- und Lebenshaltung, die sich eben solchenGrunds�tzen verpflichtet weiß und trotz aller berechtigten Kritik auf der Richtigkeitdieser Dogmen konsequent beharrt.

Wer sich im Bereich der universit�ren Wissenschaft mit christlicher Theologie be-sch�ftigt, f�r den verbindet sich mit dem Wort Dogmatik freilich weniger das ebenbeschriebene Verst�ndnis. Denn im Rahmen der wissenschaftlichen Theologie fun-giert Dogmatik als allgemein gebr�uchliche Bezeichnung f�r einen Teilbereich dersog. Systematischen Theologie, zu der dar�ber hinaus noch Religionsphilosophie undEthik gehçren. Als Gegenstand der Systematischen Theologie insgesamt gilt die ge-dankliche Rechenschaft �ber die christlichen Glaubensinhalte; das Ziel solcher Re-chenschaft ist der Erweis einer Gegenwartsrelevanz des christlichen Glaubens.

Das vorliegende Lehrbuch ist zwar in erster Linie an einer gut verst�ndlichen Dar-stellung der Inhalte der Dogmatik interessiert; dar�ber hinaus aber wird durch Vor-bemerkungen zur Religionsphilosophie (2. Hauptteil § 1) und durch Nachbemer-kungen zur Ethik (2. Hauptteil § 15) der Blick auf das gesamte Spektrum der Syste-matischen Theologie hin erweitert.

Was die Behandlung der zur Dogmatik gehçrenden Themen betrifft, die denSchwerpunkt des Buches bilden, so folgt die Darstellung der dabei �blichen Zweitei-lung in eine (1) Rechenschaft �ber die Grundlagen der christlichen Dogmatik unddie (2) Entfaltung der sog. materialen Dogmatik.

1. Die Grundlagen der Dogmatik werden entweder als „Prolegomena“ (Vorreden)bezeichnet, oder sie stehen – wie auch hier – unter der �berschrift „Fundamental-theologie“. Eine solche ausf�hrliche (und deshalb aus der materialen Dogmatik aus-zugliedernde) Rechenschaft �ber die Grundlagen der christlichen Lehre wurde erstin der neuzeitlichen Theologie als nçtig empfunden (2. Hauptteil §§ 2–5). DieseNotwendigkeit ergab sich einerseits aus der Konfessionalisierung der abendl�ndi-schen Christenheit seit dem 16. Jahrhundert infolge der Reformation; hinter den

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theologischen Differenzen, die zur Konfessionalisierung des europ�ischen Christen-tums f�hrten, stand (und steht z. T. bis heute) ein unterschiedliches Theologie -,Offenbarungs -, Glaubens - und Bibelverst�ndnis. Andererseits nimmt die Funda-mentaltheologie die seit der Aufkl�rung im Namen der menschlichen Vernunft vor-getragene Kritik an der autoritativen Geltung der Glaubensgrundlagen auf; der Wis-senschaftscharakter der Theologie, der Geltungsanspruch einer als gçttlich behaupte-ten Offenbarung und die Vern�nftigkeit des Glaubens wurden (und werden z. T. bisheute) ebenso hinterfragt wie die Autorit�t der Bibel.

2. Der Grundbestand der in der materialen Dogmatik behandelten christlichenGlaubensinhalte ist im Apostolischen Glaubensbekenntnis (Apostolicum) enthalten.

[1] Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmachtigen, den Schopfer des Himmels und der Erde.[2] Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heili-gen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorbenund begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den To-ten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmachtigen Vaters; von dortwird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.[3] Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen,Vergebung der Sunden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Apostolisches Glaubensbekenntnis.

Die in diesem Bekenntnis enthaltenen Aussagen werden in allen Darstellungen derchristlichen Dogmatik thematisiert, wie unterschiedlich diese sonst auch beschaffensein mçgen. Dieser Bezug der dogmatischen Darstellung auf die Inhalte des Aposto-licums gilt im Grundsatz auch f�r das vorliegende Lehrbuch.

Den Auftakt der materialen Dogmatik bildet die Lehre von Gott (2. Hauptteil §§ 6.7) undder Welt als seiner Schçpfung (2. Hauptteil § 8). Dass die Gotteslehre zweigeteilt ist, hatvor allem damit zu tun, dass die christliche Gotteslehre einerseits dem Monotheismus ver-pflichtet ist und andererseits eine Besonderheit aufweist, n�mlich die Lehre von derDreieinigkeit bzw. Dreifaltigkeit (Trinit�t), nach der sich der eine Gott dreifach manifes-tiert, als Vater, Sohn und Heiliger Geist – ein Sachverhalt, der sich bereits in der Teilungdes Apostolicums in drei Artikel niederschl�gt.Bevor, dem zweiten Teil des Glaubensbekenntnisses folgend, Person und Werk Jesu Christithematisiert werden (2. Hauptteil, § 10), kommt, �ber das im Apostolicum ausdr�cklichGesagte hinaus, der Mensch zur Sprache (2. Hauptteil, § 9). Dessen durch die S�nde zer-stçrtes Gottesverh�ltnis bildete aus traditionell-christlicher Sicht den ‚Anlass‘ f�r die Sen-dung des Sohnes durch den Vater, und die Wiederherstellung des Gott-Mensch-Verh�lt-nisses gilt als Ziel dieser Sendung.Der Heilige Geist, von dem im Apostolicum zu Beginn des dritten Artikels die Rede ist, be-wirkt im Menschen den Glauben, d.h. die Gewissheit der durch die Sendung des Sohnesvon Gott her verb�rgten Vergebung der S�nden, durch die eben die Wiederherstellung desGott-Mensch-Verh�ltnisses erreicht wird (2. Hauptteil, § 11). Als Werk des Heiligen Geis-tes gilt zugleich die Versammlung der Glaubenden in der Kirche als der „Gemeinschaft derHeiligen“ (2. Hauptteil, § 13). Dar�ber hinaus wird ausgef�hrt, dass sich der Heilige Geist,wenn der die Gewissheit der S�ndenvergebung bewirkt, bestimmter ‚Mittel‘ bedient:Der Predigt des Evangeliums (der Botschaft von Gottes Versçhnungsangebot) und der

16 Einleitung

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Sakramente (2. Hauptteil, § 12). Gottes Handeln an der Schçpfung im Allgemeinen undam Menschen im Besonderen wird letztlich an ein Ende kommen. Schon im Zusammen-hang mit dem Werk Jesu Christi spricht das Apostolicum von einem Gericht �ber Lebendeund Tote, also von einem gçttlichen Urteil �ber alle Menschen, die jemals gelebt haben.Im dritten Artikel schließlich ist von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Lebendie Rede. Bereits in der Bibel und ihr folgend in zahlreichen Texten der theologischen Tra-dition sind solche Vorstellungen mit dem Gedanken einer definitiven Auseinandersetzungzwischen Gut und Bçse verbunden, einer Auseinandersetzung, die schließlich mit demumfassenden Sieg Gottes enden wird. – All dies ist in der Dogmatik Gegenstand der Lehrevon den letzten Dingen, der Eschatologie (2. Hauptteil, § 14).

Oben wurde erw�hnt, dass Reformation und Aufkl�rung f�r die Herausbildung ei-ner eigenst�ndigen Fundamentaltheologie von Bedeutung waren. Diese Relevanz be-trifft in jeweils unterschiedlicher Weise auch alle anderen dogmatischen Themen,die dar�ber hinaus bereits in der Zeit vor der Reformation vielf�ltigen Ver�nderun-gen ausgesetzt waren. Diese Bedeutung der theologiegeschichtlichen Entwicklungf�r die lehrm�ßige Ausgestaltung der christlichen Glaubensinhalte erstreckt sichebenfalls auf Religionsphilosophie und Ethik: Die Herausbildung der Religionsphi-losophie seit der Fr�haufkl�rung war verbunden mit einer vernunftgest�tzten Kritikan den widerstreitenden Wahrheitsanspr�chen der damaligen christlichen Konfes-sionen (2. Hauptteil § 1; vgl. bes. 1.1); auch die Verselbst�ndigung der Ethik alstheologischer Disziplin wurde durch Reformation und Aufkl�rung vorangetrieben(2. Hauptteil § 15; vgl. bes. 15.2). – Wegen dieses bedeutenden Einflusses der histo-rischen Entwicklung auf die Themen der Systematischen Theologie insgesamt undauf die Inhalte der Dogmatik im Besonderen wird im vorliegenden Lehrbuch derSystematischen Entfaltung (im 2. Hauptteil) ein 1. Hauptteil vorausgeschickt, dereine grobe Orientierung �ber die kirchen-, dogmen- und theologiegeschichtlicheEntwicklung enth�lt, die z. T. unter Ber�cksichtigung allgemeiner geistesgeschichtli-cher Prozesse dargestellt wird.

Aus dem bislang Gesagten ergibt sich der Aufbau der „Grundinformation Dog-matik“, der in der nachstehenden �bersicht verdeutlicht wird.

Grundinformation Dogmatik

1. Hauptteil: 2. Hauptteil: Systematische Entfaltung

Dogmen- undtheologiege-

schichtliche Ori-entierung

IReligionsphilo-sophische Vor-bemerkungen

IIFundamental-theologie

IIIMaterialeDogmatik

IVNachbemer-kungenzur Ethik

§ 1 §§ 2–5 §§ 6–14 § 15

Seiten 20–109 Seiten 110–131 Seiten 132–199 Seiten 200–419 Seiten 420–437

Zum Aufbau der „Grundinformation Dogmatik“ 17

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II Hinweise zur Benutzung

Aus Titel und Untertitel der „Grundinformation Dogmatik“ ergeben sich unter-schiedliche Hinweise zur Benutzung des Buches:

1. Es handelt sich um eine Grund information Dogmatik, d.h. es geht um die Ver-mittlung elementarer Kenntnisse zu den wichtigsten Themen der christlichen Dog-matik. Ein Anspruch auf Vollst�ndigkeit wird deshalb ausdr�cklich nicht erhoben.Es soll allerdings eine solide Basis f�r die vertiefte Besch�ftigung mit der Vielfaltchristlich-dogmatischen Nachdenkens in der gegenw�rtigen Theologie angebotenwerden, wobei in erster Linie an Studierende der Evangelischen Theologie gedachtist.

2. Es handelt sich um eine Grundinformation Dogmatik, d.h. es sollen jene Frage-stellungen und Zusammenh�nge benannt und erl�utert werden, deren Kenntnis dieunverzichtbare Voraussetzung eigener theologischer Urteilsbildung darstellt. Es geht al-so nicht um die Entfaltung einer selbst�ndigen dogmatischen Konzeption. Zwarmag die Auswahl der behandelten Problemaspekte – st�rker als in den vorangegan-genen Auflagen (vgl. Vorwort) – auch die theologischen Interessen des Verfasserswiderspiegeln, aber auf die ausdr�ckliche Formulierung eigener theologischer An-sichten wird bewusst verzichtet.

3. Es handelt sich um ein Lehr- und Arbeitsbuch f�r das Studium der Theologie.Der Lehrbuchcharakter wird am weitgehend �hnlichen Aufbau der §§ 2–14 deut-lich: Am Anfang stehen die Einordnung des Themas in das Gesamtspektrum dog-matischer Problemfelder und ein �berblick zu den Schwerpunkten der einzelnenUnterabschnitte. Es folgen Hinweise zum biblischen Hintergrund, zu maßgeblichentheologiegeschichtlichen Positionen sowie zum aktuellen Diskussionsstand. Diezahlreichen Querverweise, die auf die vielf�ltige Verzahnung der einzelnen dogmati-schen Themen untereinander aufmerksam machen sollen, erleichtern den Leser(in-ne)n die Orientierung. Die in schattierte K�stchen gesetzten Zusammenfassungen,das Glossar sowie das Register ermçglichen eine unkomplizierte Wiederholung desGelesenen.

4. Es handelt sich um ein Lehr- und Arbeitsbuch f�r das Studium der Theologie.Es soll also nicht nur ein Einstieg in die Besch�ftigung mit der christlichen Dogma-tik ermçglicht, sondern auch zu eigenst�ndiger Weiterarbeit angeregt werden. AlsHilfe dazu sind vor allem die Hinweise auf vertiefende oder weiterf�hrendeLiteratur, die Aufgabenstellungen und die Anregungen zur Arbeit mit dem Internetam Ende der einzelnen Abschnitte gedacht. Die (normalerweise �berschaubar ge-haltenen) Lekt�revorschl�ge weisen z. T. auf maßgebliche Quellentexte hin. Vor al-lem aber machen sie die Leserin bzw. den Leser mit der Vielfalt (vorwiegend neue-rer) theologisch-wissenschaftlicher Sekund�rliteratur bekannt – vom Zeitschriften-

18 Einleitung

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aufsatz �ber den Lexikonartikel bis zum Bibelkommentar, dem dogmatischen Ge-samtentwurf oder der Spezialmonographie.

Hinweise auf vertiefende Literatur:F�r alle Leser/innen dringend empfohlen.

Hinweise auf weiterf�hrende Literatur:F�r fortgeschrittene und/oder besonders interessierte Leser/innen empfohlen.

Aufgabenstellungen :F�r eine Horizonterweiterung ist die Bearbeitung dringend empfohlen.

Anregungen zur Arbeit mit dem Internet :Die Auswahl wurde auf ‚stabile‘ Adressen beschr�nkt.

Technische Hinweise:– Die am Ende der einzelnen Abschnitte mit Kurztitel angef�hrte Literatur ist im Litera-

turverzeichnis vollst�ndig mitgeteilt. Der in den Hinweisen genannte Kurztitel ist dortkursiv gedruckt.

– S�mtliche Abk�rzungen folgen: Siegfried Schwertner, Internationales Abk�rzungsver-zeichnis f�r Theologie und Grenzgebiete, Berlin – New York 21992.

– Die in Zitaten auftretenden Hervorhebungen folgen grunds�tzlich dem Original; eigeneHervorhebungen sind als solche gekennzeichnet.

– Fremdsprachige Texte werden zweisprachig aufgef�hrt. Eine Ausnahme bilden griechi-sche Texte; hier sind lediglich zentrale Begriffe in Umschrift mitgeteilt.

– Die vom Verfasser selbst angefertigten �bersetzungen fremdsprachiger Zitate und die�bertragungen von Luthers fr�hneuhochdeutschen Texten in heutiges Deutsch sinddurch „(�bersetzung/�bertragung RL)“ gekennzeichnet; andernfalls folgt die �berset-zung/�bertragung einer im Zitatnachweis mit Kurztitel angef�hrten und im Literatur-verzeichnis vollst�ndig mitgeteilten Edition.

– Die Bibelzitate folgen zumeist der Luther�bersetzung nach der Revision von 1983.– Die Zitate folgen dem Original bis in die Rechtschreibung hinein. Da alle vom Verfasser

stammenden Texte in der neuen deutschen Rechtschreibung abgefasst sind, ergibt sicheine doppelte Orthographie.

Hinweise zur Benutzung 19

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1. Hauptteil:Dogmen- und theologiegeschichtlicheOrientierung

Hilfreiche Informationen zu christlichen Autoren (1) sowie zu bedeutenden theologi-schen Werken (2) bieten:– Metzler-Lexikon christlicher Denker (1);– Kanon der Theologie (2).

1 Die Zeit der Alten Kirche

Mit dem Stichwort Alte Kirche ist eine Epoche bezeichnet, die in kirchen- und theologie-geschichtlichen Darstellungen im Allgemeinen am Ende der neutestamentlichen Zeit be-ginnt und sich bis etwa zum Jahr 500 erstreckt. Sie wird manchmal auch als die Zeit derKirchenv�ter bezeichnet, weil die so benannten Theologen die Entwicklung der kirchlichenLehre maßgeblich gepr�gt haben. Die wissenschaftliche Besch�ftigung mit dem Leben undder Theologie der Kirchenv�ter wird Patristik genannt. Aus der F�lle der Entwicklungen,die sich im angegebenen Zeitraum vollzogen haben, sollen hier lediglich drei Prozesse an-gesprochen werden.

Zahlreiche patristische Werke in deutscher �bersetzung sind enthalten in den erst-mals zwischen 1911 und 1938 erschienenen insgesamt 81 B�nden der „Bibliothek derKirchenv�ter“. Eine vom Departement f�r Patristik und Kirchengeschichte der Uni-versit�t Freiburg (Schweiz) verantwortete (noch nicht vollst�ndige) online-Ausgabeder „Bibliothek der Kirchenv�ter“ findet man unter:– http://www.unifr.ch/bkv/index.php.

1.1 Die Auseinandersetzung mit der hellenistisch-romischen Umwelt

In den ersten drei Jahrhunderten wurde das Christentum vom rçmischen Staat�berwiegend als Stçrfaktor und als Gefahr f�r den Bestand der çffentlichen Ord-nung wahrgenommen. Dies f�hrte zu jenen Konflikten, die mit dem StichwortChristenverfolgungen bezeichnet werden. Es kam aber auch zu propagandistischenKampagnen gegen das Christentum sowie zu philosophischer Kritik an seinen Leh-ren. Angesichts dieser Situation unternahmen die sog. Apologeten (Verteidiger) seitdem 2. Jahrhundert den Versuch, den Vorwurf des staatsgef�hrdenden und intellek-tuell minderwertigen Charakters der christlichen Religion zur�ckzuweisen. Sie be-

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haupteten, das Christentum sei die einzig wahre Religion und kritisierten den helle-nistisch-rçmischen Gçtterkult als vernunftwidrigen Gçtzendienst. Daf�r beriefensie sich einerseits auf Sokrates(469–399 v. Chr.), dem gleichfalls die Verachtung derstaatlich verehrten Gçtter zur Last gelegt worden war; weiter kn�pften sie an ver-schiedene Elemente der Philosophie des Mittelplatonismus und des Stoizismus an,als deren Vollendung sie die christliche Lehre herausstellten. Namentlich f�r denApologeten Justin (hingerichtet um 165) war die aus der Philosophie des Stoizismus(vgl. 2. Hauptteil, § 15.1.1–2) stammende Lehre von Bedeutung, nach der die Weltvon einem Vernunftprinzip (gr. logos ) gelenkt und durchdrungen wird. Aus der Be-zeichnung Christi als logos im Neuen Testament (Joh 1,1) folgerte Justin, dass denChristen die in der Philosophie stets nur teilweise erkannte Wahrheit in voller Aus-pr�gung offenbart ist.

Ich bekenne, dass ich darum bete und angestrengt kampfe, als Christ zu gelten, nicht weil dieLehren Platons den Lehren Christi fremd sind, sondern weil sie ihnen nicht ganz gleichen, wieauch die der anderen, d.h. der Stoiker, der Dichter und der Geschichtsschreiber. Jeder hat nam-lich aus dem verstreuten Teil des gottlichen Logos (apo merous tou spermatikou theiou logou )das richtig ausgesprochen, was ihm zu entsprechen scheint. Die sich aber in wichtigeren Dingenwidersprochen haben, scheinen kein sicheres Wissen (episteme ) und keine unfehlbare Erkenntnis(gnosis ) gehabt zu haben. Was nun bei allen (anderen) richtig gesagt wird, ist die Auffassung derChristen. Wir verehren und lieben namlich den Logos des ungezeugten und unnennbaren Gottesgemeinsam mit Gott [selbst], weil er auch unseretwegen Mensch geworden ist, um auch unsererLeiden teilhaftig zu werden und Heilung zu bewirken. Alle Schriftsteller namlich konnten durchden in ihnen vorhandenen Samen des Logos (dia tes enouses emphytou tou logou ) die Wahrheitnur dunkel sehen. Das eine namlich ist der Same und die Nachahmung von etwas gemaß der ver-liehenen Fahigkeit, etwas anderes dieses [etwas] selbst, dessen Anteilhabe und Nachbildung vonjenem durch Gnade verliehen wird. (Ubersetzung RL)

Justin der M�rtyrer, 2. Apologie (‚Appendix‘) 13, 2–6(Goodspeed 88 f).

An Justins Text wird bereits ein Charakteristikum deutlich, das die gesamte altkirch-liche Apologetik gepr�gt hat: Es ging um eine offensive Auseinandersetzung mit derzeitgençssischen nichtchristlichen Philosophie, deren partielle Wahrheitsf�higkeitzwar anerkannt wurde, deren Wahrheitsgehalt jedoch durch die Christusoffenba-rung als �berboten galt. In der griechischsprachigen Theologie der Alten Kirche, diewesentlich von Denkern aus der �gyptischen Hafenstadt Alexandria gepr�gt wurde,f�hrte das intensive Gespr�ch mit der Philosophie des 3. Jahrhunderts schließlich zueiner Art Synthese zwischen christlichem und philosophischem Denken. Greifbar istdiese Verbindung von Philosophie und Theologie vor allem in den Schriften desKlemens von Alexandrien (ca. 150–215) und des Origenes (185/186–253/254). Ori-genes’ Schrift „Gegen Kelsos“ (Kata Kelsou ), die sich mit der antichristlichen Pole-mik des Philosophen Kelsos (2. Jahrhundert) auseinander setzte, markiert den Hç-hepunkt der griechischen Apologetik in altkirchlicher Zeit. Origenes’ theologiege-schichtliche Bedeutung wird auch daran deutlich, dass sein Werk „�ber dieGrundlehren“ (Peri archon ) als die ‚erste christliche Dogmatik‘ gilt; der vollst�ndige

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Text ist allerdings nur in einer um 400 entstandenen lateinischen Version (De prin-cipiis) erhalten, die durch Rufin von Aquileia (gest. 410) angefertigt wurde, jedochnicht als eine �bersetzung im heutigen Sinne gelten kann. Als Hçhepunkt derlateinischen Apologetik gilt Augustins Schrift „Vom Gottesstaat“ (De civitate Dei,413–426/427; vgl. 2.1 sowie 2. Hauptteil, § 9.1.1; 9.2; § 13.3.1; § 14.2).

Die Bezeichnung Apologetik ist allerdings nicht auf die altkirchliche Theologie beschr�nkt.Im weiteren Sinne kçnnen damit alle Bem�hungen charakterisiert werden, die auf eine ra-tionale Rechenschaft �ber den christlichen Glauben im (gelegentlich kontroversen) Dialogmit anderen Religionen und Weltdeutungen ziel(t)en. Die vor allem in der griechischenApologetik der Alten Kirche ausgebildete Auffassung einer (stets begrenzten) F�higkeit dervon der Christusoffenbarung (noch) nicht angesprochenen menschlichen Vernunft zu (je-denfalls teilweise) wahrer Gotteserkenntnis bildete die Wurzel sowohl eines inklusiven (au-ßerbiblische Gottesaussagen einschließenden) Verst�ndnisses der Christusoffenbarung(vgl. 2. Hauptteil, § 3.2.1) als auch des Begriffs einer nat�rlichen (allen Menschen auf-grund ihrer [Vernunft-]Natur) eigenen) Vernunftreligion (vgl. 2. Hauptteil, § 1.1.2).

Einen �berblick zur altkirchlichen Apologetik gibt:– W.-D. Hauschild, Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte, Band 1, 120–128(= § 3,6- 7).

�ber die Philosophie in der Zeit des Hellenismus und der Rçmischen Kaiserzeit in-formieren ausf�hrlich:– H. Flashar (Hg.), Die Philosophie der Antike, Band 4;– Chr. Horn u. a. (Hg.), Die Philosophie der Antike, Band 5.

1.2 Die innerchristlichen Auseinandersetzungen uber die Rechtglaubigkeit

Zeitlich parallel zu den Auseinandersetzungen der altkirchlichen Apologeten mitder antichristlichen Polemik kam es innerhalb der christlichen Gemeinden im2. Jahrhundert zu entscheidenden Weichenstellungen bez�glich der Unterscheidungvon wahrem christlichen Glauben und falscher Lehre. Diese Weichenstellungen wur-den provoziert durch eine Identit�tskrise des Christentums, die durch das Auftau-chen von drei Positionen ausgelçst wurde: (1) Gnosis, (2) Markionitismus und (3)Montanismus.

1. Unter Gnosis wird eine hçchst vielschichtige religiçse Bewegung verstanden. Darinspielten j�dische und hellenistische Elemente sowie iranisches, �gyptisches und christli-ches Gedankengut eine Rolle; sie kann daher als ein synkretistisches Ph�nomen gelten. Ty-pisch war vor allem eine antikosmische Haltung, d.h. eine negative Beurteilung der (ir-disch-materiellen) Welt. Damit hing eine dualistische Grundanschauung zusammen, nachder zwischen der Welt der Materie und der des Geistes ein strikter Gegensatz besteht. Die-ser allgemeine ontologische Dualismus wurde auf die Gottesvorstellung �bertragen undf�hrte zur Unterscheidung zwischen dem (guten) hçchsten Gott, der als reines Geistwesenaufgefasst wurde, und einem (bçsen) niederen Gott, der diese Welt geschaffen hat. DieSchçpfung selbst wurde mit Hilfe mythologischer Spekulationen als ein kosmisches Ver-h�ngnis interpretiert, infolgedessen ein Teil der Geistwelt in die Gefangenschaft der Mate-

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rie (gr. hyle ) geriet. Die als Befreiung des Geistes von derMaterie verstandene Erlçsung von der Herrschaft desbçsen Gottes ist nur f�r jene Menschen mçglich, die ei-nen Funken der Welt des Geistes (gr. pneuma ) in sichtragen, die sog. Pneumatiker, nicht aber f�r die der Ma-terie verhafteten Hyliker. Diese Erlçsung erfolgt durchdie von einer Erlçsergestalt vermittelte Erkenntnis (gr.gnosis ) der eigenen Zugehçrigkeit zur Geistwelt. In sol-cher gnosis fallen Selbsterkenntnis und Gotteserkenntniszusammen. Trotz der �berwindung der ‚gnostischenKrise‘ im 2. Jahrhundert durch die christliche Kirche(s.u.) lebte gnostisches Denken in der Religions- undGeistesgeschichte weiter. Zu einer wichtigen Renaissancekam es durch den sog. Manich�ismus, einer nach ihremGr�nder, dem Perser Mani (ca. 216–ca. 277), benannteneinflussreichen Religion gnostischer Pr�gung, zu der sichauch Augustin eine Zeit lang bekannte.

2. In der christlichen Literatur des 2. Jahrhundertswurde die von dem Schiffskaufmann Markion (ca. 85–ca. 160) ausgehende Bewegung stets der Gnosis zuge-rechnet. Tats�chlich begegnen bei ihm eine Zwei-Gçtter-Lehre und eine Abwertung der Welt. Allerdings fehlendie f�r die Gnosis typischen mythologischen Spekulatio-nen; auch galt Markion der Schçpfergott nicht als bçse,sondern als ein gerechter Demiurg, der allerdings dieMenschen durch sein Gesetz gefangen h�lt. Weiterhin kannte er nicht die gnostische Tren-nung der Menschen in Pneumatiker und Hyliker. Vor allem aber war der Markionitismuskeine synkretistische Strçmung, sondern eine innerkirchliche Reformbewegung, die auf eineWiederherstellung der wahren Kirche zielte und die Realit�t des Christentums als Verf�l-schung seines wahren Wesens auffasste. Als konkrete Reformschritte forderte Markion zu-n�chst die konsequente Trennung des Christentums vom j�dischen Erbe in Gestalt des(sp�ter sog.) Alten Testaments mit der Begr�ndung, eben darin sei das Gesetz enthalten,von dessen Herrschaft Christus durch sein Evangelium befreit habe. Weiterhin unternahmer die ‚Reinigung‘ der Schriften des (sp�ter sog.) Neuen Testaments von ‚judaisierenden‘Elementen. Zu diesem Zweck stellte er einen Bibelkanon her, der aus dem in seinem Sinnerevidierten Lukas-Evangelium sowie zehn ebenfalls �berarbeiteten Paulusbriefen bestand.Seinem Kanon f�gte er die sog. „Antithesen“ hinzu; sie enthielten Gegen�berstellungenvon sich widersprechenden Schriftzitaten aus der j�dischen und der christlichen Tradi-tion.

3. Der nach dem phrygischen Propheten Montanus (gest. ca. 180) benannte Mon-tanismus ging vom sehr bald bevorstehenden Ende dieser Welt aus und forderte als diedieser Erwartung entsprechende Lebensweise einen konsequenten ethischen Rigorismus(Verzicht auf Besitz sowie Sexualit�t und Ehe; Fasten; Bereitschaft zum Martyrium). Da-mit verband sich eine Anfrage an die Tendenzen zur Institutionalisierung der Kirche undzur Etablierung des Christentums in der historischen Realit�t des Rçmischen Reiches; dieMontanisten erblickten darin die Preisgabe urchristlicher Ideale und Werte und betontendie Bedeutung des Heiligen Geistes, durch den der einzelne Christ von Gott zur vollm�ch-

Die Krise des Christen-tums im 2. Jahrhundert

– Ausgelost durch:q Gnosis,q Markions Reformver-such,

q Montanismus.– Bewaltigung durch Etab-

lierung von verbindlichenKriterien fur die Unter-scheidung von Orthodoxieund Haresie.

– Rechtglaubig ist,q wer die apostolischeLehre bewahrt,

q die auf der zweiteiligenBibel beruht,

q in der Glaubensregel zu-sammengefasst ist

q und in der InstitutionKirche stets treu uberlie-fert wurde.

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tigen Auslegung der heiligen Schrift bef�higt werde. Nach dem Tod des Montanus und derbeiden neben ihm wirkenden Prophetinnen Priscilla und Maximilla trat gegen�ber denenthusiastischen Mutmaßungen �ber die baldige Herabkunft des himmlischen Jerusalemdie ethische Ausrichtung der Bewegung st�rker in den Vordergrund. Welche Anziehungs-kraft der moralische Rigorismus der Montanisten entfalten konnte, belegt der �bertrittdes nordafrikanischen Kirchenvaters Tertullian (s. u.).

In Auseinandersetzung mit den skizzierten Tendenzen, die zentrale Fragen deschristlichen Glaubens ber�hrten, etablierte sich um 200 schließlich ein recht klarumrissenes Verst�ndnis christlicher Rechtgl�ubigkeit. Damit wurden zugleich ‚In-strumente‘ zur Unterscheidung des wahren christlichen Glaubens (Orthodoxie) vonfalscher Lehre (H�resie bzw. Heterodoxie) ausgebildet. Dabei handelte es sich umdie sog. Glaubensregel (lat. regula fidei) als Zusammenfassung der apostolischenLehre, die Fixierung der zweiteiligen christlichen Bibel sowie um die St�rkung derInstitution Kirche, die als einzig bevollm�chtigte Tr�gerin der apostolischen Tradi-tion bestimmt wurde.

Die Etablierung von Glaubensregel, Bibelkanon und Kirchenstruktur bedeutetezun�chst eine Abweisung gnostischer Kosmosfeindlichkeit und aller Spielarten einesontologischen oder metaphysischen Dualismus, weil an der Identit�t des Weltschçp-fers mit dem Erlçsergott festgehalten wurde (vgl. 2. Hauptteil, § 8.2.2); dem ent-sprach (gegen Markion) das Festhalten am j�dischen Erbe in Gestalt derKanonisierung der Schriften des alten Bundes (vgl. 2. Hauptteil, § 5.1.1; 5.3.1). ImGegenzug zur prophetischen Institutionenkritik des Montanismus, aber auch ange-sichts der ‚Bibelfestigkeit‘ mancher H�retiker wurde die Heilskompetenz derInstitution Kirche und ihre Interpretationshoheit �ber die Bibel hervorgehoben. Die-ser Anspruch wurde mit dem Hinweis begr�ndet, nur die Kirche sei die legitimeVerwalterin der in der Schrift verwahrten apostolischen Tradition – ein Argument,das in der neuzeitlichen Theologiegeschichte zum Gegenstand intensiver Auseinan-dersetzungen geworden ist (vgl. 2. Hauptteil, § 5.2; 5.3.3). Neben Iren�us von Lyon(ca. 135–202) und Hippolyt von Rom (ca. 170–235) ist es vor allem (Quintus Septi-mus Florens) Tertullian(us) (155/160–ca. 230) gewesen, der in seinen vor dem�bertritt zum Montanismus (207) verfassten Schriften zur Bew�ltigung der Krisedes 2. Jahrhunderts im angedeuteten Sinne beigetragen hat.

Es gibt aber eine Glaubensregel [. . .], wonachgeglaubt wird, es gebe nur einen einzigen Gott undkeinen anderen neben dem Weltschopfer, der allesaus nichts hervorgebracht hat durch sein zuerst vorallem hervorgegangenes Wort. Dieses Wort sei seinSohn genannt worden, unter dem Namen Gottverschiedentlich von den Patriarchen geschaut, beiden Propheten stets gehort, zuletzt aus dem Geisteund durch die Kraft Gottes des Vaters in die JungfrauMaria herabgestiegen, in ihrem Schoß Fleisch ge-worden und als Jesus Christus von ihr geboren.

Regula est autem fidei [. . .] illa scilicetqua creditur. Vnum omnino Deum essenec alium praeter mundi conditorem quiuniuersa de nihilo produxerit per uerbumsuum primo omnium emissum. Id uer-bum Filium eius appellatum in nomineDei uarie uisum a patriarchis, in pro-phetis semper auditum, postremo dela-tum ex spiritu patris Dei et uirtute inuirginem Mariam, carnem factum inutero eius et ex ea natum egisse Iesum

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Danach habe er das neue Gesetz und die neueVerheißung des Himmelreiches gepredigt und Wun-der getan; ans Kreuz geschlagen, sei er am drittenTage wieder auferstanden; in den Himmel entruckt,sitze er zur Rechten des Vaters, habe als die seineStelle vertretende Kraft den Heiligen Geist, welcherdie Glaubigen bewegen soll, gesendet und werdewiederkommen mit Herrlichkeit, um die Heiligen inden Genuss des ewigen Lebens und der himmlischenVerheißungen aufzunehmen und die Unheiligen zumewigen Feuer zu verurteilen, nachdem die mit derWiederherstellung des Fleisches verbundene Aufer-weckung beider geschehen ist. [. . .]

Christum. Exinde praedicasse nouamlegem et nouam promissionem regnicaelorum, uirtutes fecisse, cruci fixum,tertia die resurrexisse, in caelos ereptumsedisse ad dexteram Patris, misisse uica-riam uim spiritus sancti qui credentesagat, uenturum cum claritate, ad su-mendos sanctos in uitae aeternae etpromissorum caelestium fructum et adprofanos iudicandos igni perpetuo, factautriusque partis resuscitatione cum car-nis restitutione. [. . .]

,Aber sie [die Haretiker] verhandeln doch auch aufGrund der Heiligen Schrift und wollen auf Grund derSchrift uberzeugen?‘ [. . . In Wahrheit gilt aber:] Sienehmen die Schrift nur als Vorwand, und durch dieseihre Frechheit beeindrucken sie manche Menschensofort. [. . .] Diese sehr starke Position wollen wirerschuttern: Man darf sich mit ihnen auf keineDiskussion uber die Schrift einlassen. [. . .]

Sed ipsi de scripturis agunt, et descripturis suadent? [. . .] Scripturas ob-tendunt, et hac sua audacia statimquosdam mouent. [. . .] Hunc igiturpotissimum gradum obstruimus nonadmittendi eos ad ullam de scripturisdisputationem. [. . .]

Wo namlich die Wahrheit der Lehre und des christ-lichen Glaubens sichtbar wird, dort ist die Wahrheitder [biblischen] Schriften, der Erklarungen [der Bibel]und aller christlichen Uberlieferungen. [. . .]

Vbi enim apparuerit esse ueritatemdisciplinae et fidei christianae, illic eritueritas scripturarum et expositionum etomnium traditionum christianorum. [. . .]

Von daher steht fest, dass jede Lehre, die mit derapostolischen Kirche als dem Mutterschoß undUrsprung des Glaubens ubereinstimmt, als Wahrheitgelten muss. Denn sie bewahrt doch ohne Zweifel,was die Kirche von den Aposteln, die Apostel vonChristus und Christus von Gott empfangen haben.Alle Lehre aber, die gegen die Wahrheit der Kirche,der Apostel, Christi und Gottes steht, muss als Lugebeurteilt werden. (Ubersetzung RL)

constat perinde omnem doctrinam, quaecum illis ecclesiis apostolicis matricibus etoriginalibus fidei conspiret, ueritati de-putandam, id sine dubio tenentem,quod ecclesiae ab apostolis, apostoli aChristo, Christus a Deo accepit; omnemuero doctrinam de mendacio praeiudi-candam quae sapiat contra ueritatemecclesiarum et apostolorum Christi etDei.

Tertullian, De praescriptione haereticorvm 13 [Zeilen 1–16];14 [Zeile 35]; 15 [Zeilen 3 f.6–8]; 19 [Zeilen 8–11];21 [Zeilen 11–17] (CChrSL 1, 197–199. 201–203).

�ber die Krise des Christentums im 2. Jahrhundert und ihre Bew�ltigung informie-ren:– K.-W. Trçger, Das Christentum im 2. Jahrhundert, 116–128;– C. Andresen/A. M. Ritter, Die Anf�nge christlicher Lehrentwicklung, 56–91.

Die Lehre Markions ist in (nach wie vor) klassischer Weise dargestellt bei:– A. v. Harnack, Marcion.

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1.3 Die Fixierung christlicher Lehrnormen

Jene regula fidei, auf die sich Tertullian am Anfang des in 1.2 abgedruckten Zitatsbezieht, ist nicht als ein feststehendes Glaubensbekenntnis zu verstehen, sondern alseine frei formulierte Zusammenfassung der seinem Urteil nach in der Kirche treubewahrten apostolischen Verk�ndigung, die letztlich in Gott selbst gr�ndet. Dienoch heute verwendeten Glaubensbekenntnisse haben andere Urspr�nge. So gehtz.B. das Apostolische Glaubensbekenntnis wahrscheinlich auf ein Bekenntnis derrçmischen Gemeinde zur�ck, das sog. Romanum, das vermutlich im Zusammen-hang des Glaubensunterrichts f�r Katechumenen (erwachsene Taufbewerber) ent-standen ist: Der Inhalt der drei Artikel des Bekenntnisses wurde den Taufbewerbernin Frageform vorgelegt (Glaubst Du an Gott, den Vater [. . .]? Glaubst Du an JesusChristus [. . .]? Glaubst Du an den heiligen Geist [. . .]? ), und die Katechumenen ant-worteten jeweils mit Ich glaube. Sp�ter wurde das Bekenntnis als zusammenh�ngen-der Text vom T�ufling gesprochen. Durch mehrere Ver�nderungen und Einsch�beentwickelte sich schließlich aus dem Romanum das bis heute in der westlichenChristenheit weithin anerkannte Apostolicum, das freilich erst im Verlauf des Fr�h-mittelalters (5. bis 10. Jahrhundert) seine endg�ltige Textgestalt erhielt und sich inder gesamten Westkirche durchsetzte. Wie schon sein Name verr�t, beansprucht die-ses Bekenntnis, die durch die Apostel �berlieferte Botschaft sachgem�ß wiederzuge-ben. Rufin von Aquileia (ca. 340–411/412) hat in seinem „Commentarius in Sym-bolum Apostolorum“ (ca. 404) gar behauptet, jeder der zwçlf Apostel habe eineAussage zu diesem Bekenntnis beigesteuert; diese Legende hat in der mittelalterli-chen Theologie vielfach zu einer Zwçlfteilung des Apostolicums gef�hrt.

Im griechischsprachigen Teil der alten Christenheit stand das Apostolicum nichtim selben Ansehen. Wichtiger war hier das sog. Konstantinopolitanische Glau-bensbekenntnis. Es steht f�r die Fixierung des trinitarischen Dogmas und stellt damitdas erste wichtige Ergebnis der altkirchlichen Auseinandersetzungen �ber die theo-

logische Bedeutung der Gestalt Jesu dar, n�mlich dieKl�rung des im 2. und 3. Jahrhunderts noch sehr un-terschiedlich bestimmten Verh�ltnisses Jesu (sowiedes Heiligen Geistes) zu Gott (vgl. 2. Hauptteil, §7.2). Dass eine verbindliche Kl�rung dieses zentralentheologischen Problems nçtig wurde, hat u. a. mit derneuen Situation zu tun, in der sich die christliche Kir-che seit der gewçhnlich als Konstantinische Wende be-zeichneten Entwicklung des 4. Jahrhundert befand,infolge derer das Christentum von einer verfolgtenGlaubensrichtung zun�chst zu einer tolerierten (311/313), dann zu einer privilegierten (324) und schließ-lich zur staatstragenden Religion wurde (380; vgl. 2.Hauptteil, § 13.3.1). Weil durch die Verbindung mitdem rçmischen Staat die Einheit der kirchlichen Leh-

Die Entstehung der alt-kirchlichen Dogmen

– Das trinitarische Dogma(325/381) behandelt dasVerhaltnis Jesu (und desHeiligen Geistes) zu Gott(vgl. 2. Hauptteil, § 7.2).

– Das christologische Dog-ma (451; 553 und 680prazisiert) behandelt dasVerhaltnis von Gottheitund Menschheit im ge-schichtlichen Jesus (vgl. 2.Hauptteil, § 10.2).

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re als ein Garant politischer Stabilit�t beurteilt wurde, f�hlten sich die Kaiser f�r dieKl�rung strittiger theologischer Fragen mit zust�ndig. Als Instrumente zur Schlich-tung theologischer Kontroversen dienten vor allem die Konzile, d.h. Versammlun-gen kirchlicher Amtstr�ger aus mçglichst vielen Teilkirchen zur Herstellung allge-mein verbindlicher theologischer Beschl�sse (nach dem Vorbild des sog. Apostel-konzils in Act 15).

Das von Kaiser Konstantin I. (Alleinherrscher: 324–337) einberufene Konzil von Niz�a(325) formulierte zwar eine Lçsung des oben angedeuteten trinitarischen Problems, die je-doch im Ostteil des Reiches extrem umstritten war. Dies wird z.B. daran deutlich, dassAthanasius (ca. 298–373), ein entschiedener Verfechter der in Niz�a formulierten Lçsung,seine Bischofsstadt Alexandria insgesamt f�nfmal ins Exil verlassen musste, weil sein Fest-halten am Bekenntnis von 325 politisch nicht durchsetzbar schien und er deshalb als Stç-rer der politischen und kirchlichen Einheit im Reich wahrgenommen wurde. Zu der er-w�nschten Einheit kam es schließlich aufgrund einer bestimmten theologischen Interpre-tation des Bekenntnisses von Niz�a, die vor allem auf die drei kappadokischen BischçfeBasilius von Caesarea (ca. 330–379), Gregor von Nazianz (ca. 329–390) und Gregor vonNyssa (ca. 340–395) zur�ckgeht.

Der Text des seit dem 17. Jahrhundert auch als Nicaeno-Constantinopolitanum be-zeichneten Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses ist zwar erst im 5. Jahr-hundert bezeugt, man hat ihn aber seitdem immer wieder mit dem von Kaiser Theo-dosius (Regentschaft: 379–394/395) einberufenen Konzil von Konstantinopel (381)in Zusammenhang gebracht (vgl. 2. Hauptteil, § 7.2.2). In jedem Fall wurde diesesmaßgeblich von griechischem Denken gepr�gte Bekenntnis auch in der lateinischenTheologie des Westens breit rezipiert. Allerdings hat das Profil der westlichen Theo-logie schon fr�h zu eigenen Akzenten im Bereich der Trinit�tslehre gef�hrt (vgl. 2.Hauptteil, § 7.2.3 sowie die Hinweise in Exkurs 1 und die Bemerkungen zur filioque-Differenz in § 11.1).

Neben dem Apostolicum und dem Nicaeno-Constantinopolitanum gilt im westlichenChristentum das sog. Athanasianum als drittes maßgebliches Bekenntnis der altkirchli-chen Zeit. Allerdings ist es ausgeschlossen, dass dieses Bekenntnis wirklich auf Athanasiuszur�ckgeht, nicht zuletzt, weil es nur in lateinischer Sprache �berliefert ist. I. �. hat es einetypisch westkirchliche Pr�gung (es lehrt das filioque ), ist ersichtlich von augustinischerTheologie bestimmt und d�rfte kaum vor 600 entstanden sein. Seit der Hochscholastikwurde es mit den beiden anderen Bekenntnissen zusammengestellt, und auch die luther-ische Bekenntnisbildung im 16. Jahrhundert hat es als eines der ‚drei altkirchlichen Sym-bola‘ anerkannt (vgl. 3.4; das Wort Symbolum diente im Westen ca. seit dem 3. Jahrhun-dert zur Bezeichnung des Bekenntnisses).

Als das zweite wichtige Ergebnis der altkirchlichen Auseinandersetzungen �ber dietheologische Bedeutung der Gestalt Jesu kann die (durch das Konzil von Ephesus 431vorbereitete) Fixierung des christologischen Dogmas auf dem Konzil von Chalkedon(451) gelten. Die hier verabschiedete Lehrformel versuchte, das Verh�ltnis von Gott-heit und Menschheit in der geschichtlichen Gestalt Jesu zu kl�ren (vgl. 2. Hauptteil, §10.2.1). Allerdings gelang es trotz der auf zwei Konzilen in Konstantinopel (553 und680) beschlossenen Pr�zisierungen nicht, dem Dogma von Chalkedon innerhalb der

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çstlichen Kirchen dieselbe Akzeptanz zu sichern wiedem Nicaeno-Constantinopolitanum (vgl. 2.2). ImWesten wurden die Aussagen von Chalkedon zustim-mend rezipiert. Im Horizont der f�r das abendl�ndi-sche Denken charakteristischen Fragestellungen kames allerdings zun�chst imMittelalter (vgl. 2. Hauptteil,§ 10.2.2) und in anderer Weise auch in der reformato-rischen Theologie (vgl. 2. Hauptteil, § 10.3) zu wichti-gen Weiterentwicklungen der altkirchlichen Christo-logie.

Ihre klassische Gestalt hat die altkirchliche Christo-logie griechischer Pr�gung in den Schriften des Jo-hannes Damascenus (gest. ca. 750) erhalten, nament-lich in seinem Hauptwerk „Quelle der Erkenntnis“(Pege gnoseos ), dessen dritter Teil eine genaue Ausle-gung des orthodoxen Glaubens darstellt. Johannes hat

darin auf die ausdr�ckliche Entfaltung einer eigenen Position bewusst verzichtet undsich stattdessen darauf konzentriert, eine Art Gesamtschau des rechtgl�ubigen kirch-lichen Lehrbestandes zu bieten. Dazu hat er die Zitate wichtiger griechischer Kir-chenv�ter zur Erkl�rung und Kommentierung der Schrift und der kirchlichen Tradi-tion herangezogen und in einen systematischen Gesamtzusammenhang integriert.

Wichtig f�r die von Johannes Damascenus dargestellte Lehre war u. a. die Auf-nahme der sog. apophatischen (verneinenden) Theologie. Diese f�r das ostkirchlicheDenken charakteristische Art der Theologie, nach der Gott in seiner Jenseitigkeitvom menschlichen Verstand nicht erfasst werden kann, orientierte sich vor allem anden um 500 entstandenen Schriften eines unbekannten Autors, der unter dem Pseu-donym des Athener Paulussch�lers Dionysios vom Areopag bekannt war (DionysiosAreopagita; vgl. Act 17,34). Durch die lateinische �bersetzung und teilweise Kom-mentierung des stark vom Neuplatonismus gepr�gten Corpus Dionysiacum (derSchriften des Dionysios Areopagita) durch Johannes Scotus Eriugena (ca. 810–ca.877) fand die Tradition der apophatischen Theologie ihren Weg in das abendl�ndi-sche Denken (vgl. 2. Hauptteil, § 6.3.1); die neuplatonische Hierarchienlehre deswegen seiner Autorit�t als Paulussch�ler im Mittelalter hoch gesch�tzten Dionysioshat auch auf die Angelologie (vgl. 2. Hauptteil, § 9.1.1) und die Ekklesiologie (vgl.2. Hauptteil, § 13.2.1) der Westkirche gewirkt.

Der Weg zum trinitarischen und christologischen Dogma ist nachgezeichnet bei:– A. M. Ritter, Dogma und Lehre in der Alten Kirche;– vgl. außerdem die Hinweise am Ende von § 7.2 und § 10.2.2 im 2. Hauptteil.

�ber den aktuellen Forschungsstand zur Enstehung des Apostolicums bzw. des Nicae-no-Constantinopolitanums informieren:– Chr. Markschies, Art. Apostolicum (RGG4 1);– W.-D. Hauschild, Art. Nic�no-Konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis (TRE24).

Christologie in Ost undWest

– Osten: Abschluss der chris-tologischen Lehrentwick-lung um 700 (JohannesDamascenus, „Pege gno-seos“, 3. Teil).

– Westen: Weiterentwick-lung der Christologie imMittelalter (vgl. 2. Haupt-teil, § 10.2.2) und in derreformatorischen Theolo-gie (vgl. 2. Hauptteil, §10.3).

28 Dogmen- und theologiegeschichtliche Orientierung

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Einen �berblick zur Lehre des Johannes Damascenus bietet:– K. Wessel, Dogma und Lehre in der Orthodoxen Kirche, 318–325.

Machen Sie sich mit dem Text des Athanasianum vertraut; ziehen Sie dazu heran:– BSLK 28–30; Unser Glaube, Nr.3 f.

2 Augustin und das christliche Mittelalter

In Abschnitt 1 wurde mehrfach auf unterschiedliche Entwicklungen und theologische Pr�-gungen in den westlichen und çstlichen Kirchen hingewiesen. Bereits in altkirchlicher Zeitmachten sich also die sprachlichen Differenzen und die jeweiligen kulturellen Eigent�m-lichkeiten der beiden Teile des Rçmischen Reiches auch im Bereich der kirchlichen Lehregeltend. So kam es, analog zu den getrennten politischen Entwicklungen auch zu dem (imAllgemeinen seit 1054 als definitiv geltenden und bis heute andauernden) Bruch der Kir-chengemeinschaft zwischen West- und Ostkirche bzw. zwischen Rom und Byzanz (vgl.2.2). Eine wichtige Rolle spielte in diesem Zusammenhang die Theologie Augustins (354–430), des bedeutendsten lateinischen Kirchenvaters an der Schwelle zwischen Antike undMittelalter.

2.1 Zur Theologie Augustins

Schon seit dem 3. Jahrhundert lassen sich charakteristische Unterschiede zwischengriechischer und lateinischer Theologie erkennen. F�r die Profilierung des latein-ischen Denkens spielte die nordafrikanische Kirche eine wichtige Rolle. Schon beiTertullian, aber auch bei Cyprian von Karthago (hingerichtet 258), wurde deutlich,dass sich die westliche Theologie vor allem f�r Fragen der christlichen Existenz undder kirchlichen Praxis interessierte (vgl. 1.2). Die philosophischen Reflexionen dage-gen, die im Hintergrund der altkirchlichen Dogmenbildung gestanden hatten (vgl.1.3), spielten eine weniger wichtige Rolle.

Das spezifische Profil der westlichen Theologie artikulierte sich bei Aurelius Au-gustinus (354–430) erstmals in voll ausgebildeter Form in seiner Eigenst�ndigkeitgegen�ber dem çstlichen Denken. Dieser Feststellung entspricht der biographischeBefund, dass Augustin (wahrscheinlich) die griechische Sprache nur wenig oder garnicht beherrschte. Auch hat sein Denken in der orthodoxen Theologie und Kirchenie eine wichtige Rolle gespielt.

Das genannte Interesse der westkirchlichen Theologie an christlicher Existenzund der kirchlicher Praxis l�sst schon auf die wichtigsten dogmatischen Themenschließen, zu denen Augustin einen maßgeblichen Beitrag geleistet und damit dieabendl�ndische Theologie weit �ber das Mittelalter hinaus gepr�gt hat:

– Er hat das Verh�ltnis von Glaubensakt und Glaubensinhalt in epochaler Weise be-stimmt und damit die wichtige Unterscheidung zwischen der Kenntnis der Glau-

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