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Ingeborg L. Weber MSc, Dr. Dimitrios Kampanaros: 30.10.2012
Kognitive Intervention im hohen Lebensalter
u.a. mit Kinesiologie (Gesund durch Berühren und Brain Gym)
Eine psychologische und bildungswissenschaftliche Analyse
Einleitung
In der Dissertation untersucht Dimitrios Kampanaros mit dieser These, welche Effekte verschiedene
Bildungsangebote auf die kognitiven Leistungen älterer Menschen haben und stellt dar, welchen
Einfluss die Persönlichkeit auf diese Effekte ausübt. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie diese
Erkenntnisse bei der Planung und Durchführung von Interventionen in der Erwachsenenbildung
eingesetzt werden können. Im Kontext des demographischen Wandels werden diese Überlegungen
immer wichtiger. Auch diese Arbeit zeigt, was weltweite Studien belegen, dass der gesundheitliche
Status abhängig von der Bildung ist.
Fragestellung
Das primäre Ziel der Studie war, die möglichen Effekte von 6 Interventionen und einer
Kontrollgruppe (Gruppendiskussionen) auf die kognitive Leistungsfähigkeit im Alter zu untersuchen.
Dabei wird Bezug genommen auf das Zwei‐Komponenten‐Arbeitsmodell (Baltes, 1999, basierend auf
Horn und Cattell, 1966) das zwischen kristalliner und fluider Intelligenz bzw. kognitiver Pragmatik und
kognitiver Mechanik differenziert.
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Die kristalline Intelligenz (kognitive Pragmatik) sind Verhaltensweisen und Strategien, die sich ein
Individuum angeeignet hat, die in der jeweiligen Gesellschaft als intelligentes Wissen und Denken
gelten. Sie bilden sich im Verlauf der Erfahrung heraus.
Die fluide Intelligenz (kognitive Mechanik) sind Verhaltensweisen, die vor allem für die Bewältigung
neuartiger kognitiver Probleme eingesetzt werden, also situationsangepasstes Handeln.
Diese beiden Komponenten unterscheiden sich im Verlauf des Alterns. Die Leistungsfähigkeit der
kristallinen, erfahrungsgebundenen Intelligenz bleibt über lange Zeiträume erhalten und kann sogar
weiter zunehmen. Die Leistungsbereitschaft der fluiden, reaktiven Intelligenz nimmt in der Regel mit
zunehmendem Altern ab.
„Im Kontext des von Baltes und Baltes vorgeschlagenen SOK‐Modells kann die kristalline Intelligenz
als eine Ressource aufgefasst werden, deren Optimierung für die Kompensation von Rückgängen in
der fluiden Intelligenz genutzt werden kann.“ (Kampanaros, S. 148)
Das sekundäre Ziel der Studie war es zu untersuchen, inwieweit sich Veränderungen in der
kristallinen und fluiden Intelligenz bei der Nutzung von Bildungsangeboten auf der Grundlage von
Merkmalen der Persönlichkeit vorhersagen lassen. Dieser Aspekt der Bedeutung von
Persönlichkeitsmerkmalen wurde in der bisherigen Forschung weitgehend vernachlässigt.
Zusammenfassung
Die Fokussierung dieses Artikels liegt primär auf den Ergebnissen der Intervention mit Kinesiologie.
Diese unterscheiden sich besonders von den Interventionen der anderen Methoden, da hier mit zwei
Altersgruppen gearbeitet wurde und somit der Vergleich innerhalb einer Gruppe möglich ist.
Außerdem weist die Gruppe im dritten Lebensalter bemerkenswerte Verbesserungen in den
Testergebnissen zur fluiden und kristallinen Intelligenz auf. Bei 5 von 10 ITEMS zeigte die Gruppe des
4. Lebensalters (80‐93 Jahre) signifikante Steigerungen.
Durchführung der Untersuchung
Vom November 2003 bis März 2005 wurden die Interventionen in zwei Einrichtungen A und B
durchgeführt. In der ersten Bildungseinrichtung A wird nach dem Prinzip der Selbstorganisation
gearbeitet durch kommunale Zuschüsse. Ein Großteil der Arbeit erfolgt ehrenamtlich. Die
Bildungsangebote werden von älteren Menschen für ihre Generation durchgeführt.
Das Wohnstift B bietet ein breites Spektrum von Kultur‐ und Bildungsangeboten an, das von vielen
Bewohnern regelmäßig genutzt wird.
Bei der Planung der Studie wurden als Interventionen fast ausschließlich Kurse ausgewählt, die sich
bereits im Angebot der Bildungseinrichtung bzw. des Wohnstifts befanden. Lediglich Kurse zur
Kinesiologie wurden zusätzlich ins Programm aufgenommen.
Gewinnung von Dozenten
Vor der Auswahl der Kurse interviewte der Untersuchungsleiter die Dozenten und besuchte einen
Kurs bzw. Vortrag. Es sollte sichergestellt werden, dass die Kursleiter eine ausreichende didaktische
Eignung besaßen und die Bereitschaft zur engen Kooperation mit dem Projektleiter mitbrachten.
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Gewinnung von Teilnehmern
Beim ersten Vortrag wurden die Teilnehmer über das Ziel und den Aufbau der Studie sowie über die
jeweilige Intervention informiert: Sprachkurse (Anfängerkurse in Englisch, Italienisch, Französisch
und Griechisch), Computertraining, Gedächtnistraining, Psychomotorik, Nordic Walking, Kinesiologie
(Gesund durch Berühren und Brain Gym), Qi Gong (Meditation) und als Kontrolle
Gruppendiskussionen zu historischen und aktuellen politischen Themen.
In der ersten Kurssitzung und nach 10 x Interventionen wurde ein anonymisiertes Testverfahren
durchgeführt, in dem Wortflüssigkeit, Konzentration, Gedächtnis und Denken erfasst wurde. Durch
den Vergleich der Leistungen vor und nach dem Kurs kann für jede Person eine Aussage über die
Leistungsveränderungen getroffen werden. Zusätzlich wurde auf die psychologische Testung vor und
nach Abschluss des Kurses hingewiesen und ein Beratungsgespräch im Institut für Gerontologie
angeboten.
Soziodemographische Daten
An der Untersuchung nahmen N 284 Personen teil (228 Frauen, 56 Männer). Der Altersbereich
betrug 35 Jahre (Minimum 57 Jahre, Maximum 92 Jahre, Mittelwert 71 Jahre, Standardabweichung
8,1 Jahre).
Alter
Abb. Alter
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Die Verteilung der 3 Altersgruppen (50‐64 Jahre, 65‐80 Jahre, > 80 Jahre) wird bezogen auf die
verschiedenen Interventionsgruppen und die Kontrollgruppe angegeben. Die Altersunterschiede
zwischen den verschiedenen Gruppen sind hoch signifikant (Chi‐Quadrat: 93.1, df 12, p< .000).
Die Altersgruppe der über 80‐Jährigen – das Vierte Lebensalter – ist in den Kursen zur Kinesiologie
40,2 % sehr stark vertreten, in den anderen Kursen nur selten. Die Kinesiologiekurse für das Vierte
Lebensalter wurden in dem Wohnstift durchgeführt, in dem das Durchschnittsalter der Bewohner bei
81,5 Jahren liegt.
Die Altersgruppe der 65‐ bis 80‐Jährigen zeigt die höchste Repräsentanz, gefolgt von den 50‐ bis 64‐
Jährigen. Das Durchschnittsalter der Stichprobe von 71 Jahren und die Standardabweichung von 8,1
zeigen deutlich, dass in der Mehrzahl das „Dritte Lebensalter“ beteiligt war.
Geschlecht
Abb. Geschlecht
Von den 284 Personen, die an der Studie teilnahmen, waren 228 Frauen und 56 Männer. In der
Kontrollgruppe waren 43,5% Männer vertreten, in den Sprachkursen 29% und im Computerkurs 38%.
In den anderen Interventionsgruppen schwankte die Teilnahme der Männer von 4,5% bei
körperlichen Aktivitäten bis 13% bei der Kinesiologie. Die Unterschiede sind hoch signifikant (Chi
Quadrat 27,9, df 6, p<.000).
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Familienstand
Abb. Familienstand
Die Gruppe der verheirateten Menschen war am stärksten vertreten. Aus der Bildungsforschung ist
bekannt, dass ältere Männer vor allem dann an Bildungsangeboten teilnehmen, wenn sie in
Begleitung ihrer Frau Bildungseinrichtungen besuchen können. Ein Großteil der Teilnehmer war im
Dritten Lebensalter, wo die Wahrscheinlichkeit noch sehr hoch ist, dass beide Partner noch leben.
In dem Kinesiologiekurs haben überdurchschnittlich viele verwitwete Menschen teilgenommen. Dies
erklärt sich aus dem recht hohen Durchschnittsalter im Wohnstift (81,5 Jahre) und der damit
verbundenen größeren Wahrscheinlichkeit, dass Verwitwung eintritt.
Zwischen den Gruppen ergeben sich hoch signifikante Unterschiede in der Verteilung des
Familienstandes (Chi Quadrat 42,2, df 18, p<.001).
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Bildungsstand
Abb. Bildungsstand
Es finden sich keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf den Bildungsstand der Teilnehmer der
Interventionsgruppen. (Chi Quadrat: 18,3; df 18; p<.4, Kampanaros, S. 177)
Auffällig ist, dass der Realschulabschluss am häufigsten vertreten ist. Ein erheblicher Anteil der
Gruppe weist einen Volksschulabschluss auf. Weiter fällt auf, dass mehr Teilnehmer ein Studium
absolviert als das Abitur abgelegt haben. Bei diesem Ergebnis ist zu berücksichtigen, dass vor 50 bis
75 Jahren die Bildungsmöglichkeiten und Schulabschlüsse besonders auch in Kriegs‐ und
Nachkriegszeiten schwieriger waren.
Selektivitätseffekte der Stichprobe zwischen erstem und zweitem Messpunkt
Zum ersten Messzeitpunkt nahmen N 286 Personen teil und zum zweiten Messzeitpunkt N 196
Personen – d.h., dass 90 Personen zum zweiten Test nicht erschienen. Die Stichprobenausfälle
wurden daraufhin untersucht, ob Selektionseffekte in den Merkmalen Alter, Bildungsstand, kognitive
Leistungsfähigkeit, Persönlichkeit und subjektiv erlebter Gesundheitszustand bestehen.
Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (Chi Quadrat: 7,6; df 2; p=0.25,
Kampanaros, S. 181) ergaben sich in Bezug auf das Alter. Das Risiko, am zweiten Messzeitpunkt nicht
mehr teilzunehmen, war bei den ältesten Teilnehmern höher als bei den jüngeren.
Bei den anderen Merkmalen Bildungsstand, kognitive Leistungsfähigkeit, Persönlichkeit und subjektiv
erlebter Gesundheitszustand ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede.
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Testverfahren und Aufgaben
Folgende Testverfahren wurden eingesetzt:
Aufmerksamkeits‐Belastungstest von Brickenkamp d2
Leistungsprüfsystem LPS 50+
Hamburg‐Wechsler‐Intelligenztest HAWIE‐R
Aufgabe 1 und 2: Wortschatz
Aufgabe 3: Logisches Denken
Aufgabe 4: Wortflüssigkeit
Aufgabe 5: Sprachverständnis
Aufgabe 6: Wortflüssigkeit
Aufgabe 7: Räumliches Vorstellungsvermögen
Aufgabe 8: Konzentration
Aufgabe 9: Kurzzeitgedächtnis
Aufgabe 10: Abstraktes Denken
Für die Durchführung der kognitiven Testung wurden – einschließlich der Einführung in die einzelnen
Aufgaben und Untertests – insgesamt 120 Minuten benötigt. Es wurde jeweils zweimal eine 10‐
minütige Pause eingelegt. Vor Beginn der Pausen wurden die bearbeiteten Testmaterialien
eingesammelt und wieder ausgeteilt.
Kurse der Interventionen
1) Computerkurse: Nach einer ersten Einführung in den Umgang mit Computern wurden die
Teilnehmer allmählich im Gebrauch des Testverarbeitungsprogrammes Microsoft Word 2000
unterrichtet. Anschließend wurde den Teilnehmern gezeigt, wie sie die Möglichkeiten des Internet –
Recherchieren, Eröffnen eines kostenlosen Postfachs, Versenden und Empfangen von E‐Mails –
nutzen können.
2) Qi Gong: In den Übungen wurden die drei grundlegenden Prinzipien des Qi Gong angewandt:
Regulierung und Harmonisierung des Atems, korrekte Körperhaltung als Voraussetzung für das
richtige Verhältnis von An‐ und Entspannung für das Aktivieren des Qi sowie Harmonisierung des
Geistes durch intensive Konzentration und Meditation.
3) Kinesiologie mit den Methoden Gesund durch Berühren und Brain Gym: Im Gesund durch
Berühren wurden die 12 Grundmuskeln, die über die 12 Haupt‐Meridiane mit den Organen in
Verbindung stehen, als Körperübung eingesetzt, und zwar im Verlauf der Chinesischen
Maximalzeituhr. Die Meridiane wurden in Fließrichtung gestrichen, Anfangs‐ und Endpunkte gehalten
und die neuro‐emotionalen Punkte getriggert.
Brain Gym umfasst 26 Übungen, die die drei Dimensionen des Gehirns anregen.
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a) Die Mittellinienbewegungen überkreuzen die Mittellinie des Körpers und regen damit das Corpus
Callosum des Gehirns an. Diese Übungen aktivieren beide Seiten des Körpers und des Gehirns und
fördern die Koordination beider Augen, Ohren, Hände, Füße und Rumpfmuskeln. Dadurch können
möglicherweise mehr interhemisphärische Faserverbindungen vorwiegend im Corpus Callosum
hergestellt und dadurch der Informationsaustausch zwischen beiden Gehirnhälften im Sinne einer
somatosensorischen Integration gefördert werden. (Hannaford 2004)
b) Die Längungsbewegungen dehnen die Kampf‐ und Flucht‐Muskulatur, die sich bei Stress verkürzt,
und bringen sie in die Entspannung zurück. Dadurch bilden sich neuronale Verknüpfungen im Gehirn,
die die Verbindung herstellen zwischen dem abgespeicherten Wissen im hinteren Anteil des Gehirns
und der Fähigkeit, diese Information im Vorderhirn zu verarbeiten und auszudrücken. (Dennison und
Dennison 2004)
Diese Übungen helfen auch, persistierende Restreflexe langsam aufzulösen und damit Lernblockaden
zu beseitigen.
c) Die Energieübungen und das Halten spezieller Akupunkturpunkte zum Fördern positiver
Einstellungen helfen, die Nervenverbindungen zwischen Körper und Gehirn zu aktivieren und
erleichtern das Fließen elektromagnetischer Energie im ganzen Körper. (Dennison und Dennison
2004) Diese Übungen aktivieren die Energie der Meridiane, die aus der Traditionellen Chinesischen
Medizin bekannt sind.
Durch die Plastizität des Gehirns und des Zentralnervensystems auch im Erwachsenenalter lässt sich
annehmen, dass gezielte Körperbewegungen und ihre Abfolge Veränderungen in der Verknüpfung
synaptischer Netzwerke und damit strukturelle Veränderungen bewirken können.
d) Wassertrinken: Während der kinesiologischen Interventionen wurde darauf geachtet, dass die
Teilnehmer ausreichend Wasser tranken.
Der menschliche Körper besteht größtenteils – ca. 70%, je nach Alter ‐ aus Flüssigkeit, die sich
unterschiedlich auf das Körpergewebe verteilt. (Pritzel et al. 2003) In der Literatur wird beschrieben
(Klinke Silbernagel 2002), dass ein Wassermangel des Organismus die Funktion der Zellen des
Zentralen Nervensystems beeinträchtigt. Dadurch können neurologische Ausfallerscheinungen wie
Lethargie, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Delir und Koma auftreten. Störungen des
Elektrolythaushalts verursachen Muskelschwäche und Muskelkrämpfe.
Studien von Wilson und Morley (2003) und Ferry (2005) legen nahe, dass eine Dehydration des
Organismus bei älteren Menschen wegen der Abnahme des Durstgefühls häufiger auftritt. Durch
diese Dehydration werden das Gedächtnis und andere kognitive Prozesse negativ beeinflusst.
Nach Dennison (2004) können sich diese Übungen möglicherweise positiv auf visuelle
Aufmerksamkeit und Inhibition, Konzentration, Kurz‐ und Langzeitgedächtnis, assoziatives Denken,
Koordiation, Hör‐ und Leseverständnis und Auffassungsvermögen auswirken. (Dennison und
Dennison 2004, Drabben‐Thiemann et al. 2005)
4) Gedächtnistraining: Das Gedächtnistraining hatte zum Ziel, Prozesse der Informationsaufnahme,
der Informationsverarbeitung und der Wiedergabe von Informationen zu trainieren sowie Wissen
über die Strategien zur Kompensation alternsbedingter Funktionseinbußen zu vermitteln. Der Ansatz
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der Ganzheitlichkeit berücksichtigte die motorische, affektive, soziale und kognitive Dimension sowie
Mnemotechniken.
5) Sportliche Aktivität: Es wurde ein rein psychomotorisches Training sowie funktionelle Gymnastik
durchgeführt. Die Vielfalt der Übungen – Stretching, Stuhlgymnastik, Sitztanz, Ballspiele – zielte
sowohl auf die Aufrechterhaltung bzw. Wiedererlangung und Weiterentwicklung von Reaktions‐,
Gleichgewichts‐, Kraft‐, Rhythmisierungs‐ und Umstellungsfähigkeit als auch auf die allgemeine
Beweglichkeit ab.
6) Spracherwerbskurse: Das Hauptziel dieses Angebots bestand darin, den älteren Teilnehmern
Grundkenntnisse der Aussprache, Grammatik und Syntax der jeweiligen Fremdsprache zu vermitteln.
Angeboten wurden Englisch‐, Französisch‐, Italienisch‐ und Griechischkurse. Es sollten die
kommunikativen Fähigkeiten der Teilnehmer im alltäglichen Kontext gefördert werden.
7) Diskussion Kontrollgruppe: Über aktuelle Themen wurde informiert und diskutiert. Auch
persönliche und gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit wurden
thematisiert.
Überblick der eingesetzten Testverfahren und Bildungsangebote
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Ergebnis der Interventionseffekte der verschiedenen Bildungsangebote auf die kristalline und
fluide Intelligenz
Die einzelnen Interventionsmaßnahmen wurden mit ihren Effekten auf die kristalline und fluide
Intelligenz untersucht. Es wurden jeweils T‐Tests für die Unterschiede zum ersten Messzeitpunkt vor
der Intervention und zum zweiten Messzeitpunkt nach der Intervention gerechnet.
1. Computerkurse
Tabelle Computerkurse
Das Ergebnis wies für die kristalline und die fluide Intelligenz statistisch hochsignifikante Effekte auf.
2. Qi Gong (Meditation)
Tabelle Qi Gong
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Der kontinuierliche Wechsel von Spannung und Entspannung wirkt sich positiv (statistisch hoch
signifikant) auf die Konzentration der Menschen aus. Außerdem fördert es, wie Kerr (2002) betont,
die Reflexion, die Achtsamkeit und die Sensibilität des Menschen. Dies kann zur Steigerung der
kognitiven Leistungsfähigkeit führen. Eine empirische Stützung dieser Annahme wird durch die
positiven Effekte auf die kristalline und fluide Intelligenz im Rahmen der Studie geleistet. Allerdings
sollten weiterführende Ergebnisse klären, warum sich die Effekte nicht nur auf die kristalline,
sondern auch auf die fluide Intelligenz positiv auswirken.
3. Kinesiologie
Tabelle Kinesiologie jüngere Altersgruppe
In der Gruppe der Teilnehmer des Dritten Lebensalters wurden bei der kristallinen und fluiden
Intelligenz hoch signifikante Effekte dargestellt.
Die basale Stimulation des Gehirns durch neue sensumotorische Funktionsabläufe kann
möglicherweise als zentraler Mechanismus der positiven Wirkung kinesiologischer Übungen gedeutet
werden. Der Wechsel von Stimulation und Erholung wirkt sich den Daten entsprechend positiv auf
die Mechanik der Intelligenz aus und rechtfertigt die Annahme, dass die gezielte Aktivierung
bestehender und der Aufbau neue neuronaler Netzwerke die neuronale Plastizität im Gehirn in
einem Maße fördert, welches Menschen in die Lage versetzt, neuartige kognitive Anforderungen
effektiver zu bewältigen.
Tabelle Kinesiologie ältere Altersgruppe
In der Gruppe der Hochaltrigen über 80 Jahre zeigten sich hoch signifikante Veränderungen in der
fluiden Intelligenz – aber nicht wie bei den Teilnehmern des Dritten Lebensalters auch bei der
kristallinen Intelligenz.
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Eine Besonderheit der Kinesiologie‐Gruppe ist, dass diese Effekte nicht nur im „Dritten
Lebensalter“, sondern auch im „Vierten Lebensalter“ erkennbar sind.
Dieses Gesamtergebnis zeigt, dass die Kinesiologie sich als kognitive Interventionsform hervorragend
eignet. Es zeigt darüber hinaus, dass die neuronale Plastizität bis ins höchste Lebensalter besteht.
Auch wenn sie geringer ausgeprägt ist als in früheren Lebensaltern, ist damit nicht ausgedrückt, dass
alte Menschen kein Potential zum Neulernen mehr besäßen. (Kliegl, Smith und Baltes, 1989; Singer
und Lindenberger, 2000) Auch über 80‐jährige Menschen besitzen dieses Potential.
4. Gedächtnistraining
Abb. Gedächtnistraining
In der Studie zeigten sich positive (statistisch hoch signifikante) Effekte lediglich im Bereich der
fluiden Intelligenz, aber nicht im Bereich der kristallinen Intelligenz. Der positive Effekt bei der fluiden
Intelligenz deckt sich mit den Ergebnissen anderer Interventionsstudien. (z.B. Cavallini, Pagnina
Vecchi 2003, Oswald et al. 2002)
Dieses Ergebnis lässt die Schlussfolgerung zu, dass Gedächtnistraining eine allgemeine kognitive
Aktivität beschreibt, die sich – wenn sie kontinuierlich unter hohen Anforderungen angeboten wird –
positiv auf die Beweglichkeit des Denkens und damit auf neuartige, kognitive Problemsituationen
auswirkt.
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5. Körperliches Training
Tabelle körperliches Training
Die anderen Interventionsmaßnahmen enthielten auch stark ausgeprägte kognitive Elemente,
während beim körperlichen Training hauptsächlich die sensumotorischen Prozesse angeregt wurden.
Das ist auch die Erklärung dafür, dass statistisch hoch signifikante Effekte auf die fluide Intelligenz
sich ergaben, aber keine positiven bei der kristallinen Intelligenz.
6. Fremdsprachen
Tabelle Fremdsprachen
Zwischen den einzelnen Fremdsprachenkursen wurde differenziert ausgewertet. Es ergaben sich
keine differenzierten Effekte, so dass das Ergebnis zusammengefasst wurde. Es zeigten sich
hochsignifikante Effekte auf die kristalline und auf die fluide Intelligenz, d.h. dass das Erlernen einer
neuen Fremdsprache im Alter günstige Effekte auf die kristalline und fluide Intelligenz hat.
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7. Gruppendiskussionen
Tabelle Gruppendiskussionen
Die Kontrollgruppe führte Gruppendiskussionen durch zu zeitgeschichtlichen und politischen
Themen. Dies stellte keinen hohen Anstrengungen an die Weiterentwicklung von Wissenssystemen
und vertrauten Strategien der Problemlösungen – also der „kristallinen Intelligenz“. Auch die
Entwicklung von neuen Problemlösungen (d.h. „fluide Intelligenz“) war keine große Herausforderung.
Diese Annahme der fehlenden Effekte bestätigt sich bei der Auswertung der Daten.
Einfluss der verschiedenen Bildungsangebote auf Persönlichkeitsfaktoren
In dem Fünf‐Faktoren‐Modell von McCrae und Costa (1987) werden die sogenannten Big Five
genannt: 1) Neurotizismus, 2) Extraversion, 3) Offenheit, 4) Gewissenhaftigkeit, 5) Verträglichkeit.
Nach McCrae und Costa (1995) ist die Ausprägung dieser fünf Persönlichkeitsdimensionen vor allem
genetisch determiniert. Situative Einflüsse spielen für die Entwicklung der Persönlichkeit eine
untergeordnete Rolle.
Costa und McCrae haben sowohl in Querschnitts‐ als auch in Längsschnittsanalysen zahlreiche Belege
für die Stabilität von grundlegenden Dimensionen der Persönlichkeit gefunden (Costa und McCrae
1980, 1988; Costa et al. 1986, 2000; Costa und McCrae 1992; McCrae und Costa 1995). Die Autoren
zeigen in ihren kulturvergleichenden Studien (Allik und McCrae 2004, Costa et al. 2001, McCrae
2002) auf, dass ihr Fünf‐Faktoren‐Modell interkulturelle Gültigkeit hat, da die Anforderungen an die
Individuen einer Kultur im Wesentlichen vergleichbar seien.
Zusammenfassend zeigt sich, dass der psychische Zustand signifikante oder hochsignifikante
Zusammenhänge mit vier (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit) der fünf im NEO‐
FFI erfassten Persönlichkeitsfaktoren aufweist.
Nur bei den beiden Dimensionen Offenheit zeigt sich ein p‐Wert von <.001, r.261 bei der fluiden
Intelligenz wie auch bei der kristallinen Intelligenz ein p‐Wert .001 r=.338 und der Dimension
Extraversion zeigt sich beim p‐Wert das gleiche Ergebnis.
Es besteht ein hoch statistischer Zusammenhang zwischen Schulbildung und Offenheit p<.001,
r=.275.
In Übereinstimmung mit den Analysen von Gow et al. (2005) sowie von Moutafi et al. (2005) zeigen
die Ergebnisse einen engen Zusammenhang zwischen kristalliner und fluider Intelligenz einerseits
und dem Persönlichkeitsmerkmal Offenheit andererseits. In Bezug auf die kristalline Intelligenz hat
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die Offenheit eine ähnlich große Bedeutung wie die Schulbildung. In Bezug auf die fluide Intelligenz
gewinnen Alter und Schulbildung ein größeres Gewicht als die Offenheit.
Daraus lässt sich schließen, dass eine höhere Schulbildung auch langfristig die Offenheit für neue
Anforderungen fördert.
Darüber hinaus weisen drei Merkmale der Persönlichkeit einen hoch signifikanten Zusammenhang
zur Lebenszufriedenheit auf: Extraversion p<.001, r=.484, Verträglichkeit p<.017, r=.155,
Gewissenhaftigkeit p<.001, r=.344.
Daraus ergibt sich eine enge Beziehung.
Diskussion der Ergebnisse
Die hier vorgestellte Querschnittstudie umfasst folgende Aufgabenstellungen:
1) Kognitive Veränderungspotentiale im hohen und sehr hohen Alter bei verschiedenen
Interventionsformen
2) Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die kognitiven Veränderungen
3) Einfluss des Bildungsstandes auf die kognitiven Veränderungen
Bei allen Interpretationen der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass die querschnittlich erhobenen
Daten nicht auf der Grundlage längsschnittlicher Analysen verfolgt wurden.
1) Kognitive Veränderungspotentiale im hohen und sehr hohen Alter bei verschiedenen
Interventionsformen
Über die Zusammenhänge zwischen fluider Intelligenz und Lebensalter wird bereits seit Jahren
berichtet, aber die Zusammenhänge zwischen Alter und kristalliner Intelligenz erschienen lange Zeit
als nicht eindeutig. Die Berliner Altersstudie zeigte, dass ein Rückgang der kristallinen Intelligenz in
„Vierten Lebensalter“ erkennbar ist, allerdings mit einer hohen Variabilität der Leistungen in diese
Lebensphase (Lindenberger, 2001). Diese Tatsache des signifikanten Rückgangs der kristallinen
Intelligenz im sehr hohen Alter lässt sich auch als Hinweis auf eine verringerte kognitive
Leistungskapazität deuten. Damit verbunden können Einbußen in der Lernkapazität sein – ein Aspekt,
der Baltes (1999) zufolge die besondere Verletzlichkeit des sehr hohen Alters charakterisiert. Aus
diesem Grund sollte die Besonderheit des sehr hohen Alters (80 Jahre und älter) daraufhin
untersucht werden, inwieweit die Veränderungskapazität in dieser Lebensphase – verglichen mit
jener im „Dritten Lebensalter“ – reduziert ist.
Die Ergebnisse zeigen enge Zusammenhänge zwischen fluider Intelligenz und Lebensalter. Die
Zusammenhänge zwischen kristalliner Intelligenz und Lebensalter sind ebenfalls eng, aber nicht so
stark ausgeprägt. Damit bestätigt der Befund das Ergebnis der Berliner Altersstudie, wonach Verluste
im sehr hohen Alter in der kristallinen und fluiden Intelligenz erkennbar sind. (Lindenberger, 2001)
2) Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die kognitiven Veränderungen
Zusammenfassend zeigt sich, dass der psychische Zustand signifikante oder hochsignifikante
Zusammenhänge mit vier (Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit) der fünf im NEO‐
FFI erfassten Merkmale der Persönlichkeit aufwies.
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McCrae und Costa weisen in ihren Arbeiten auf eine hohe Stabilität der Persönlichkeitsmerkmale
über den gesamten Lebenslauf hin. Beide gehen von der Annahme aus, dass diese sich bereits in
frühen Lebensabschnitten bilden, so dass hier die Schulbildung Einfluss nehmen kann.
Bildungsprozesse können zu den prägenden Erfahrungen zählen.
3) Einfluss des Bildungsstandes auf die kognitiven Veränderungen
Bei der Zuordnung der Ergebnisse entsprechend dem Bildungsstand zeigen sich bei der fluiden
Intelligenz p<.001 und der kristallinen Intelligenz p<.001. Aus diesen Befunden lässt sich folgern,
dass der Bildungsstand ein zentrales Merkmal bei Interventionen auf die kristalline und fluide
Intelligenz ist.
Schulbildung und Lebensalter
Die Befunde der Untersuchung zeigen deutliche Zusammenhänge zwischen kristalliner und fluider
Intelligenz einerseits und der Schulbildung andererseits. Im Detail ist hervorzuheben, dass der
Zusammenhang für di kristalline Intelligenz mit der Schulbildung deutlich größer ist als der
Zusammenhang mit dem Lebensalter. Bei der fluiden Intelligenz wurden ähnlich starke
Zusammenhänge zwischen Schulbildung und Alter ermittelt.
Schulbildung und Verträglichkeit
Es besteht ein statistischer Zusammenhang zwischen Schulbildung und dem Persönlichkeitsmerkmal
Verträglichkeit. Dieses deutet darauf hin, dass eine höhere Schulbildung sich positiv auf die
Gestaltung von Beziehungen und sozialen Kontakten auswirkt. Ältere Menschen mit höherer
Schulbildung neigen in geringerem Maße dazu, ihre Situation als „fremdbestimmt“ anzusehen.
Schulbildung und Offenheit
Weiter zeigte sich ein hoch statistischer Zusammenhang zwischen Schulbildung und Offenheit. Das
Persönlichkeitsmerkmal Offenheit besonders für neue Anforderungen und neue Erfahrungen sowie
lebenslange Bildungsprozesse fördert die Anpassungsfähigkeit des Menschen und verhilft zu neuen
Bewältigungsstrategien. Resilienz ist die Fähigkeit des Menschen, seine Ressourcen gezielt
einzusetzen zum Funktionserhalt, zur Reparatur oder zum Verlustmanagement. Resilienz lässt sich
um Sinne eines „Beeinträchtigungs‐Ressourcen‐Systems“ interpretieren. (Staudinger, Marsiske und
Baltes, 1995)
Empirische Arbeiten deuten auf die auch im hohen und sehr hohen Alter gegebene Resilienz hin.
Trotz der Verluste in dieser Lebensphase ist die Lebenszufriedenheit der betreffenden Menschen
nicht geringer. Belastungsstörungen und somatoforme Störungen treten nicht häufiger auf als bei
jüngeren Menschen. (Heuff, Kruse und Radebold, 2006, Kruse 2005c, Kruse und Re, 2005).
Ausblick:
Perspektiven für die Erwachsenenbildung
Die für die Erwachsenenbildung grundlegende Aussage zur Bildungsfähigkeit wie auch zur
Bildungsnotwendigkeit über die gesamte Lebensspanne (Bellon 2004, Kalbermatten 2004, Klauer
2000, Kruse 2001, Staudinger 2003, Staudinger und Schindler 2002) wird durch die Ergebnisse der
Untersuchung eindeutig gestützt: Die Teilnehmer der Studie haben von den Bildungsangeboten im
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Hinblick auf ihre kristalline und fluide Intelligenz in hohem Maße profitiert – dies weist auf die
Bildungsfähigkeit im hohen und sehr hohen Lebensalter hin.
In persönlichen Beratungsgesprächen wurde von den Personen für sich selbst auch die
Bildungsnotwendigkeit erkannt.
Ein großer Teil der in Erwachsenenbildung unterbreiteten und evaluierten Angebote konzentriert sich
auf das Gedächtnistraining und das körperliche Training. Deren Effekte sind – so z.B. durch die
Interventionsstudie SIMA (Oswald et al. 1998, 2002) – gut belegt und konnten auch in der hier
vorgestellten Studie nachgewiesen werden.
Diese Studie erweist sich in mehrfacher Hinsicht als sehr innovativ:
‐ Die systematisch evaluierten Bildungsangebote wurden erweitert auf bisher
unberücksichtigte Treatments (QiGong, Kinesiologie, Computertraining,
Fremdsprachenerwerb).
‐ Ein breites Spektrum von kristallinen und fluiden Intelligenzmerkmalen wurde eingesetzt.
‐ Die Persönlichkeitsmerkmale wurden untersucht, um ihren Einfluss auf den Ausprägungsgrad
der Effekte abzubilden.
Es konnte nachgewiesen werden, dass sehr verschiedenartige Bildungsangebote positive
Interventionseffekte im hohen und sehr hohen Lebensalter bedingen. Die hier vorgestellte
Untersuchung geht über bisherige Interventionsstudien hinaus, indem sie Angebote als Treatment
berücksichtigt, die bislang noch keinen Eingang in die Interventionsforschung gefunden hatten, wie
z.B. Qi Gong, das u.a. auf meditativer Technik beruht, und Kinesiologie mit spezieller Stimulation
sensumotorischer und kognitiver Funktionen im Kontext des kontinuierlichen Wandels zwischen
Spannung und Entspannung.
Zudem sind Angebote zum Computertraining anzuführen, die bislang in ihren potentiellen Effekten
auf die Intelligenz noch nicht in einer Untersuchung vergleichbarer Differenziertheit erfasst wurden.
Ähnliches gilt für die Angebote zum Fremdsprachenerwerb.
Die Teilnehmer hatten die Wahl, sich für das Bildungsangebot zu entscheiden, das sie als interessant,
stimulierend und herausfordernd erlebten.
Für die Erwachsenenbildung ergibt sich aus den Befunden und Ergebnissen die Konsequenz, ein
differenziertes Bildungsangebot bis ins hohe Alter zu entwickeln, das die Wahlmöglichkeit eröffnet,
so dass die Teilnehmer motiviert sind.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Teilnehmer nicht nur aus höheren und mittleren
Bildungsschichten stammen, sondern auch Menschen mit Volksschulabschluss entsprechende
Angebote nutzen. Diese Erkenntnis ist auch deswegen so bedeutsam, weil sie zeigt, dass Angebote
der Erwachsenenbildung Benachteiligungen hinsichtlich der schulischen Qualifikation zumindest in
Teilen zu kompensieren zu vermögen.
Im Zuge des demographischen Wandels verbessert sich das Bildungsniveau kontinuierlich, so dass die
proaktive Gestaltung der infrastrukturellen und kulturellen Umwelt in Zukunft noch größere
Bedeutung gewinnen wird als in der Vergangenheit. Bildungsträger können mit dieser
psychologischen und bildungswissenschaftlichen Analyse ihren Bildungsauftrag optimieren.
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