institut für angewandte sozialwissenschaften zentrum für kooperative forschung an der dhbw...
TRANSCRIPT
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Fachtag„Nah dran am Menschen – die Zukunft des Ehrenamts in Kirchengemeinden Caritas und Diakonie“
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Paul-Stefan RoßLudwigsburg, 19. Juni 2010
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Zeitzeichen: Schlagzeilen zum freiwilligen Engagement
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Freiwilliges Engagement in Deutschland: Stabil, aber nicht statisch
Alarmsignal: „Ausverkauf des Ehrenamts“?!
Die Kernfrage des freiwilligen Engagement ist die Gewinnung der Hauptberuflichen!
Bürgerschaftliches Engagement: Greifbarer Nutzen für die Adressaten
Kirchen entdecken das Ehrenamt neu
In der Krise scheiden sich die Geister
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
These 1: Freiwilliges Engagement ist - aktuell und potentiell - in hohem Maße vorhanden.
These 2: Freiwilliges Engagement ist immer weniger selbstver-ständlich.
These 3: Der Strukturwandel Freiwilliges Engagement ist zu sehen vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels.
These 4: Freiwilliges Engagement wird (im Sinne bürgerschaft-lichen Engagements) immer wichtiger für die Zukunfts-fähigkeit unserer Gesellschaft.
These 5: Freiwilliges Engagement braucht systematische Förde-rung und Unterstützung.
These 6: Mit Blick auf eine systematische Förderung und Unter-stützung von freiwilligem Engagement haben wir kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Freiwilligensurvey 2009: Engagementquote und Engagementbereitschaft in den vergangenen zehn Jahren stabil
Engagementquote: - 1999: 34% - 2004: 36% - 2009: 36%
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
These 1: Freiwilliges Engagement ist - aktuell und potentiell - in hohem Maße vorhanden.
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Große Vielfalt der Engagementbereiche
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Chancen des demo-grafischen Wandels nutzen: Steigende Engagementquote bei älteren Menschen
Problem: Sinkende Engagementquote bei jungen Menschen
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Faktoren, die die Engagement-bereitschaft eher begünstigen
Faktoren, die die Engagement-bereitschaft eher hemmen
gute soziale Einbindung/viele FreundeLeben in einer Familie mit mehreren Kindernhohe Bildungstarke religiöse Bindunggesichertes ErwerbseinkommenLeben in einer kleineren oder mittelgroßen Stadt„Einstieg“ ins Engagement bereits als junger Mensch
Arbeitslosigkeitniedrige Bildungschwache religiöse Bindungunsichere finanzielle SituationLeben in einer Großstadt
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
These 2: Freiwilliges Engagement ist immer weniger selbstverständlich.
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
„Altes“ Ehrenamt „Neues“ Ehrenamt
Orientierung an Organisationen (Kirchengem., Ortsverein usw.) entsprechend eigener weltanschaulicher Bindung
Wahl des Engagements nach Interesse an den In-halten der Arbeit
Sinnhaftigkeit ergibt sich aus der Tätigkeit des Verbandes /der Organisation
Sinnhaftigkeit ergibt sich aus dem Inhalt des Engage-ments
eher altruistische Orientierung und Zurückdrängung eigener Bedürfnisse
Erwartung an interessante Arbeit, die dem individuel-len Anspruchsniveau entspricht, und (auch) Selbst-entfaltung ermöglicht
eher hierarchische Einordnung in Verbandsstrukturen
Mitgestaltung der Arbeit (Inhalt, Umfang, Dauer) als bedeutsames Motiv
Konzentration auf eine Organisation und häufig langfristi-ges Engagement
Wunsch nach Vielfalt und Abwechselungsreichtum: in Umfang und Dauer begrenztes Engagement
auf Dauer und auf verbindliche Mitarbeit an gelegte Gruppe als Organisationsform
auf kurz- und mittelfristige Verpflichtung angelegte Initiativgruppen, Projekte und Aktionen als Form
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
These 3: Der Strukturwandel Freiwilliges Engagement ist zu sehen vor dem Hintergrund gesellschaft-lichen Wandels.
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
In einer Gesellschaft, in der •ökonomische Vorstellungen zunehmend alle Lebensbereiche
prägen;•unbefristete „auskömmliche“ Arbeitsverhältnisse abnehmen und „prekäre Arbeitsverhältnisse zunehmen;
•an die Stelle der lange Zeit vorherrschenden „Normalbiografien“ mehr und mehr „Patchwork-Biografien“ treten; •das traditionelle Modell der „Normalfamilie“ mehr und mehr durch „Patchwork-Familien“ abgelöst wird;
bleibt freiwilliges Engagement nicht unverändert: vom „formstabilen Dauerengagement“ zum „Lebensabschnittsengagement“
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
These 4: Freiwilliges Engagement wird (im Sinne bürger-schaftlichen Engagements) immer wichtiger für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.• Individuelle Begründung: FE stiftet Sinn und bereichert
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
•Soziale Begründung: FE schafft Soziales Kapital
•Politische Begründung: FE erhält die Demokratie lebendig und stärkt die Identifikation mit dem örtlichen Gemeinwesen •Fachliche Begründung: FE führt zu angemesseneren Lösungen •Fiskalische Begründung: FE spart Gelder (???)
Kernbegründung: Viele Herausforderungen, vor denen unsere Gesell-schaft aktuell steht, werden sich nur bewältigen lassen, wenn viele Menschen bereit sind, sich bürgerschaftlich zu engagieren.
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
These 5: Freiwilliges Engagement braucht systemati-sche Förderung und Unterstützung.
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
These 6: Mit Blick auf eine systematische Förderung und Unterstützung von freiwilligem Engage-ment haben wir kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
•erfolgreiche Freiwilligen erfordert Investitionen, die man scheut (Faktor „Geld“)
•Freiwilligenarbeit stellt eine anspruchvolle Aufgabe dar - viele möchten es einfacher machen (Faktor „Komplexität“)
•das Anforderungsprofil an die Hauptberuflichen ändert sich und sie müssen Einflussbereiche und Zuständigkeiten teilen (Faktor „Macht“) •Kirche erkennt zu wenig die Chancen und Potentiale, die in den veränderten Engagementformen stecken (Faktor „Zukunftsängste“)
Institut für angewandte SozialwissenschaftenZentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Prof. Paul-Stefan Roß Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart ● Fakultät Sozialwesen
Ehrenamt quo vadis? Freiwilliges Engagement im gesellschaftlichen Wandel
Sie sind gefragt!
Ehrenamt quo vadis?