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Herausgegeben vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 ISSN 1860-4188 Die Themen Neue Rekorde: Rückblick auf den LESESOMMER 2016 Die Bibliothek Sprendlingen-Gensingen: Ein Kooperationsmodell für die Zukunft? Hier kommt die LESE-LOK: Minister Wolf gab Startsignal für neue Sprach- und Leseförderaktion LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

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Herausgegeben vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz

bibliotheken heute3/2016, Jg. 12

ISSN 1860-4188

Die ThemenNeue Rekorde: Rückblick auf den LESESOMMER 2016

Die Bibliothek Sprendlingen-Gensingen: Ein Kooperationsmodell für die Zukunft?

Hier kommt die LESE-LOK: Minister Wolf gab Startsignal für neue Sprach- und Leseförderaktion

LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

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Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzIm Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) sind die Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken, die Pfälzische Landesbibliothek in Speyer, die Rheinische Landesbibliothek in Koblenz sowie die Landesbüchereistelle in Koblenz und Neustadt/Weinstraße zu einer bibliothekarischen Dienstleistungseinrichtung vereint. Das LBZ ermöglicht den Zugang zu weltweiten Informationsangeboten und die Nutzung moderner Informationstechnologien. Zusammen bilden die fünf Einrichtungen ein leistungsstarkes Kompetenzzentrum für alle Fragen im Bereich der Medien- und Informationsvermittlung, der Leseförderung sowie der Beratung und Unterstützung von Bibliotheken in den Kom-munen und Schulen. In enger Abstimmung arbeiten sie gemeinsam am Aufbau eines leistungsfähigen Bibliotheks-systems für das Land Rheinland-Pfalz und fördern die Kooperation und Vernetzung der Bibliotheken im Land, u.a. durch die Koordinierung landesweiter und regionaler Bibliotheksprojekte. Auch die Aus- und Fortbildung von Bib-liotheksfachkräften und die vielfältige Unterstützung von Ehrenamtlichen sind wichtige Anliegen des LBZ. Die detaillierten Aufgabenschwerpunkte und Angebote des LBZ finden Sie unter www.lbz.rlp.de

Impressumbibliotheken heuteISSN 1860-4188

Herausgeber: Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzBahnhofplatz 1456068 KoblenzTelefon: 0261 91500-101Telefax: 0261 [email protected]

Redaktion:Dr. Annette Gerlach (V.i.S.d.P.) (Koblenz), Telefon: 0261 91500-101, E-Mail: [email protected] Hesse (Neustadt), Telefon: 06321 3915-14, E-Mail: [email protected] Dr. Barbara Koelges (Koblenz), Telefon: 0261 91500-474, E-Mail: [email protected] Reiss (Koblenz), Telefon: 0261 91500-473, E-Mail: [email protected] Tropf (Speyer),Telefon: 06232 9006-245, E-Mail: [email protected]

Titelbild: Bookman, Motiv der Werbematerialien zum LESESOMMER 2016

Preis: Jahresabonnement (3 Hefte): 22,50 Euro, Einzelheft: 7,50 Euro.Das Abonnement kann zum 31.12. eines Jahres gekündigt werden. Kommunale öffentliche Bibliotheken, wissenschaftliche Bibliotheken, Schulbibliotheken sowie kirchliche Büchereien in Rheinland-Pfalz erhalten die Zeitschrift kostenlos.

Elektronische Ausgaben von „bibliotheken heute“, Anzeigenpreise und Hinweise für Autorinnen und Autoren: unter https://lbz.rlp.de/de/ueber-uns/publikationen/bibliotheken-heute/

Druck: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, 56070 Koblenzbibliotheken heute wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz

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INHALTSVERZEICHNIS

SCHWERPUNKTTHEMA

LESESOMMER 2016 – Preisziehung und Bilanz ...... 98

English Reading Challenge beim LESESOMMER in Wittlich ...................................................................... 101

Der LESESOMMER in einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek ......................................................... 102

STATISTIK

Jahresbilanz 2015 der Öffentlichen Bibliotheken in Rheinland-Pfalz ........................................................ 103

Statistik der Wissenschaftlichen Bibliotheken in Rheinland-Pfalz 2015 ................................................... 105

Schulungsstatistik Rheinland-Pfalz und Saarland 2015 ............................................................... 108

BIBLIOTHEKSPOLITIK

Positionspapier zur Weiterentwicklung der Bibliotheken ................................................................... 109

Neue Entgeltordnung zum TVöD: Verbesserungen für Beschäftigte in Bibliotheken und Archiven .................................................................. 111

BIBLIOTHEKSPRAXIS

Erfolgsmodell Lerntreff in der Stadtbibliothek Trier .................................................... 112

Umzug der Hochschulbibliothek Kaiserslautern .... 113

BIBLIOTHEKSPORTRÄT

Die Bibliothek des Rheinischen Landesmuseums Trier .................................................. 115

HISTORISCHE BESTÄNDE

Die Magazine der Stadtbibliothek Koblenz und ihre Schätze ........................................................... 117

NEUERÖFFNUNGEN, JUBILÄEN

Die Bibliothek Sprendlingen-Gensingen .................. 119

40 Jahre Gemeindebücherei Hahnstätten .............. 121

LESEFÖRDERUNG UND VERANSTALTUNGEN

Quiz-Abend in Frankenthal ........................................ 124

„Aktion Schultüte“ wirbt für Lesespaß ..................... 125

Kinderuni in der Hochschulbibliothek Kaiserslautern, Campus Zweibrücken ..................... 125

Vortragsreihe in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier .................................................. 127

SCHULE UND BIBLIOTHEK

Forum Schulbibliothek: Fortbildung für weiterführende Schulen ............................................. 128

TAGUNGEN, FORTBILDUNG

Jahrestagung 2016 der hauptamtlich geleiteten Bibliotheken .............................................. 130

AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

Besuch einer Delegation des LBZ in Kladno ........... 131

LESE-LOK Rheinland-Pfalz gestartet ....................... 132

Dezembergeschichten und Adventskalender 2016 ................................................ 133

„Paedblog“ im Fach Pädagogik online ...................... 134

Johannes Trithemius: Ausstellung im LBZ ............... 135

Kaiserin Augusta: Kunst und Bücher aus dem Kurfürstensaal ..................................................... 136

Blumen, Bücherschränke und Bilder romantischer Märchen im LBZ Zweibrücken ......... 137

AUS DEN VERBÄNDEN

Neues von der BIB-Landesgruppe ............................ 138

KURZINFORMATIONEN ......................... 139

LITERATURDIENST ................................... 142

ORTS-, PERSONEN- UNDSACHREGISTER ........................................ 144

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Vom 4. Juli bis 13. September fand der LESESOMMER Rheinland-Pfalz 2016 bereits zum neunten Mal statt. Ein neu gestalteter Werbe- und Internetauftritt bot den Kindern und Jugendlichen in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, zusätzlich bzw. alternativ zu den In-terviews in den Bibliotheken, zur Abgabe einer Online-Buchbewertung.

Mit 187 beteiligten Bibliotheken konnte in diesem Jahr ein neuer Rekord aufgestellt werden. Mit fast 19.700 Kindern und Jugendlichen und rund 145.000 gelesenen Büchern lagen die Zahlen in diesen Bereichen nur ganz knapp unter dem Vorjahresniveau. Ein Zertifikat für mindestens drei gelesene Bücher erhielten 13.300 Kin-der und Jugendliche. Durchschnittlich lasen die Kinder und Jugendlichen 7,4 Bücher in nur zwei Monaten. Über 2.800 Kinder und Jugendliche lasen sogar mehr als zehn Bücher. Der Jungenanteil lag 2016 bei durchschnittlich 42 Prozent und damit leicht über dem Vorjahreswert.

Christoph Kraus, Abteilungsleiter im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, zog am 20. Oktober im Landesbiblio-thekszentrum in Neustadt/Weinstraße die Gewinner-lose der landesweiten Preisziehung aus fast 145.000 Bewertungskarten. „Die Kinder und Jugendlichen zei-gen mit ihrer großen Beteiligung am Lesesommer, dass das Lesen von Büchern, trotz der Konkurrenz der neuen Medien, für sie weiterhin eine hohe Attraktivität hat.

SCHWERPUNKTTHEMA

LESESOMMER 2016 – Preisziehung und Bilanz

Rekord bei Bibliotheksbeteiligung – über 10.000 Online-Buchtipps bei neuem Internetangebot

Besonders beeindruckt bin ich auch vom Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den mittler-weile 187 Bibliotheken im Land, die hier in der Ferien-zeit Großartiges leisten.“ Darüber hinaus wurden die Gewinnerinnen und Gewin-ner unter den Kindern und Jugendlichen ermittelt, die eine Buchbewertung im Internet unter www.lesesommer.de abgegeben hatten.

LESESOMMER-Preisziehung 2016, v.l.n.r.: Sylvia Hey (Europa-Park Repräsentanz), Günter Pflaum (Stv. Leiter LBZ), Giorgina Kazungu-Haß (SPD-Landtagsabgeordnete), Christoph Kraus (MWWK), Dr. Annette Gerlach (Leiterin LBZ); nicht auf dem Bild: Dirk Herber (CDU-Landtagsabgeordneter).Foto: Julie Sponholz, LBZ

Bilanz Online-BuchtippsDie Online-Buchtipps wurden 2016 erstmals als Ergän-zung bzw. als Alternative zum persönlichen Buch-Inter-view angeboten. Rund 2.300 Kinder und Jugendliche (12 Prozent aller am LESESOMMER Teilnehmenden) nutzten das neue Internetangebot und bewerteten on-line mehr als 10.000 Bücher. Das sind im Schnitt fast fünf Bücher pro Teilnehmer/in.

Die meistgelesenen Bücher bei den Online-Buchtipps waren „Der kleine Drache Kokosnuss“ von Ingo Siegner und „Abenteuer im Möwenweg – Wir haben endlich Fe-rien“ von Kirsten Boie.

Für einen reibungslosen Verlauf des LESESOMMERs sorgten neben dem regulären Bibliothekspersonal rund 780 zusätzliche, meist ehrenamtliche Helferinnen und

SCHWERPUNKTTHEMA

 

 

 

8.180

12.76613.718

16.08017.078

19.43418.423

19.927 19.646

0

5.000

10.000

15.000

20.000

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

LESESOMMER: Teilnehmer/innen 2008-2016

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 SCHWERPUNKTTHEMA

Helfer, die vor allem bei den 470 Veranstaltungen und den fast 145.000 Interviews zu den gelesenen Büchern im Einsatz waren. Es wurden rund 870 Presseartikel und Medienbeiträge zur Leseförderaktion veröffentlicht. Fast 3.000 Kinder und Jugendliche haben sich während des LESESOMMERs neu in den Bibliotheken angemel-det.

Die Preisträger 2016

Den 1. Preis, ein Abenteuerwochenende im Europa-Park Rust für 4 Personen, gewinnt eine Leserin aus der Stadtbibliothek in Koblenz.

Den 2. Preis, ein Fahrrad, erhält eine Leserin aus der Stadtbücherei in Freinsheim (Landkreis Bad Dürkheim).

Der 3. Preis, ein Zelt, geht an eine Leserin aus der Stadt-bibliothek in Bad Kreuznach (Landkreis Bad Kreuznach).

Den 4. Preis, einen E-Book-Reader, erhält eine Leserin aus der Evangelischen Öffentlichen Bücherei in Rema-gen (Landkreis Ahrweiler).

Der 5. Preis, ein Zeitschriftenabonnement für ein Jahr, geht an einen Leser aus der Stadtbücherei Grünstadt (Landkreis Bad Dürkheim).

Zudem wurden 35 Buchgutscheine im Wert von je 15 Euro an Kinder und Jugendliche aus allen Teilen des Landes verlost.

 

7Jahreund

jünger

8-9Jahre

10-11Jahre

12-13Jahre

14-15Jahre

16Jahreundälter

Teilnehmer 522 813 527 293 104 15Tipps 2.474 3.539 2.396 1.254 396 72

0500

1.0001.5002.0002.5003.0003.5004.000

LESESOMMER: Teilnehmer und Online‐Buchtipps 2016

Die Preisträger bei den Online-Buchtipps 2016

Den 1. Preis, ein Smartphone, gewinnt ein Leser aus der Öffentlichen Bibliothek und Schulbibliothek Kastellaun (Rhein-Hunsrück-Kreis).

Den 2. Preis, eine Actionkamera, erhält ein Leser aus der Gemeindebücherei Haßloch (Landkreis Bad Dürkheim).

Der 3. Preis, ein Scooter, geht an einen Leser aus der Öffentlichen Bücherei Anna Seghers in Mainz.

Zudem wurden 15 Buchgutscheine im Wert von je 15 Euro an Kinder und Jugendliche aus allen Teilen des Landes verlost.

Auch in diesem Jahr wurde die engagierte Arbeit der am LESESOMMER beteiligten Bibliotheken wieder mit Buchgutscheinen im Wert von je 250 Euro in vier ver-schiedenen Kategorien gewürdigt. Zwei Preise wurden vergeben für die Bibliotheken mit der höchsten Steige-rungsrate bei den erfolgreichen Teilnahmen (mindes-tens drei gelesene Bücher) gegenüber dem Vorjahr, je-weils in der Kategorie „ehren-/nebenamtlich geleitete Bibliothek“ und „hauptamtlich geleitete Bibliothek“. Mit einer Steigerungsrate von 35 Prozent bei den er-folgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern erhält die Stadtbibliothek Grünstadt (Landkreis Bad Dürk-heim) den Preis in der Kategorie „hauptamtlich gelei-tete Bibliothek“. Die Katholische Öffentliche Bibliothek St. Josef in Brachbach (Landkreis Altenkirchen/Wester-wald) gewinnt mit einer Steigerungsrate von 76 Pro-zent in der Kategorie „ehren-/nebenamtlich geleitete Bibliothek“.

Ein weiterer Buchgutschein wurde unter den Biblio-theken verlost, die erstmals am LESESOMMER teilge-nommen haben. Der Neueinsteiger-Preis fiel auf die Gemeindebücherei in Schönecken (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Um die regelmäßige Teilnahme an jedem LESE-SOMMER zu würdigen, wurde auch unter den Biblio-theken, die seit Start dieser Leseförderaktion seit 2008 bisher jedes Jahr teilgenommen haben, ein Buchgut-schein verlost. Das Los fiel auf die Katholische Öffentli-che Gemeindebücherei Mariä Himmelfahrt in Katzwei-ler (Landkreis Kaiserslautern).

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Vgl. zum

Vorjahr

Vgl. 2008- 2016

Teilnehmende Bibliotheken

88 113 130 133 149 157 168 172 187 + 9% + 112,50%

Teilnehmer/innen 8.180 12.766 13.718 16.080 17.078 19.434 18.423 19.927 19.646 - 1% + 140,17% Anzahl der gelesenen Bücher

39.449 81.677 89.078 114.527 123.189 133.914 127.459 144.804 144.663 - 0,1% + 266,71%

Veranstaltungen 199 276 319 352 374 441 445 431 470 + 9% + 136,18%

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12

Rückmeldungen der teilnehmenden Bibliotheken

Die Rückmeldungen aus der LESESOMMER-Statistik 2016 haben folgendes Meinungsbild ergeben:

Frage: Wie zufrieden waren Sie mit dem Verlauf des LESESOMMERs in der eigenen Bibliothek?75 Prozent (139) der LESESOMMER-Bibliotheken waren mit dem Verlauf des LESESOMMERs 2016 in ihrer Bib-liothek sehr zufrieden oder zufrieden (Noten 1-2), 17 Prozent (31 Bibliotheken) haben die Note 3 vergeben. Demnach waren insgesamt 92 Prozent der LESESOM-MER-Bibliotheken mit dem Verlauf in der eigenen Bib-liothek zufrieden. Weitere 6 Prozent vergaben die Note 4. Die Noten 5 und 6 wurden nicht vergeben.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen LESE-SOMMER-Internetauftritt 2016?84 Prozent (157) der LESESOMMER-Bibliotheken be-werteten den neu gestalteten Internetauftritt mit den Noten 1 und 2. 8 Prozent (15 Bibliotheken) haben die Note 3 vergeben. Damit sind insgesamt 92 Prozent der Bibliotheken 2016 mit dem neuen Internetauftritt zu-frieden (Noten 1-3). 1 Prozent (2) der Befragten haben die Note 4 vergeben, 2 Prozent (3) die Note 5. Die Note 6 wurde nicht vergeben.

 

29%

46%

17%

6%

0% 0% 2%

Note 1

Note 2

Note 3

Note 4

Note 5

Note 6

keine Angabe

Zufriedenheit mit dem Verlauf des LESESOMMERs 2016 in der eigenen Bibliothek

 Frage: Wie waren Ihre Erfahrungen mit den neuen Online-Buchtipps 2016?55 Prozent (102) der LESESOMMER-Bibliotheken ha-ben mit den neuen Online-Buchtipps sehr gute oder gute Erfahrungen gemacht. 24 Prozent (45 Bibliothe-ken) haben die Note 3 vergeben. Insgesamt 79 Prozent aller am LESESOMMER beteiligten Bibliotheken 2016 stuften ihre Erfahrungen mit den Online-Buchtipps mit den Noten 1-3 ein. 5 Prozent (10) vergaben die Note 4, 8 Prozent (14) die Note 5 und 3 Prozent (3) die Note 6.

Julie Sponholz, LBZ

 

27%

57%

8%

1%2%

0%5%

Zufriedenheit mit dem neuen LESESOMMER-Internetauftritt 2016

Note 1

Note 2

Note 3

Note 4

Note 5

Note 6

keine Angabe

 

 

14%

41%24%

5% 8%2%

6%

Erfahrungen mit den Online-Buchtipps 2016

Note 1

Note 2

Note 3

Note 4

Note 5

Note 6

keine Angabe

 

SCHWERPUNKTTHEMA

Das Land Rheinland-Pfalz hat den LESESOMMER 2016 mit über 100.000 Euro gefördert. Koordiniert wurde die Aktion vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz.

Der nächste LESESOMMER ist schon in Planung und

findet vom 19. Juni bis 19. August 2017 statt.

Weitere Informationen unter: www.lesesommer.de

Pressemitteilung LBZ

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Ice Bucket war gestern – English Reading Challenge beim LESESOMMER in Wittlich

Die Stadt- und Kreisergänzungsbücherei Wittlich bot in diesem Jahr im Rahmen des LESESOMMERs erstmals einen „English Summer Reading Club“ an.Die Idee entstand aus der Beobachtung, dass der „nor-male“ LESESOMMER für ältere Kinder und Jugendliche – die teilweise schon seit vielen Jahren teilnehmen – nur mehr wenig Anreiz bietet. Da musste dringend eine neue Herausforderung her!

Das Angebot richtete sich an Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klasse. Englische Jugendbücher sollten im Original gelesen und auch das Interview in englischer Sprache geführt werden. Bei mindestens 150 gelesenen Seiten winkten eine Extra-Urkunde und zusätzliche Ge-winnchancen bei der Verlosung.

So die Konzeption. Die weiterführenden Schulen der Umgebung wurden im Frühjahr mit dieser Projekt-skizze angeschrieben und um eine Rückmeldung der Fachkonferenz Englisch gebeten. Leider erfolgten diese, auch nach einer erneuten Nachfrage, sehr zögerlich, so dass die Vermittlung des neuen Angebots überwiegend über die Presse lief. Unerwartet schwierig gestaltete sich auch die Auswahl der Jugendbücher: aktuell, nicht zu umfangreich und möglichst noch ohne deutsche Übersetzung – diese Suchkriterien waren in den Online-Shops nicht vorgesehen.

Hilfreich waren in diesem Zusammenhang die EKZ-Liste englischsprachiger Kinder- und Jugendliteratur, ein Buchhandelskatalog, vor allem aber die Liste der Internationalen Schule in Frankfurt, die auch schmale Bändchen für „reluctant readers“, also „zurückhaltende Leser“ enthielt.

Erfreulich unproblematisch lief die Gewinnung der In-terviewer, vor allem über persönliche Kontakte. Alle vier waren Muttersprachler bzw. Personen, die lange im englischsprachigen Ausland gelebt haben. Im Ge-gensatz zu den deutschsprachigen Interviews, die wäh-rend der gesamten Öffnungszeiten möglich waren, beschränkte sich das englische Angebot auf den Don-nerstagnachmittag.

Ab dem 5. Juli standen dann rund 50 englische LESE-SOMMER-Titel bereit, die von insgesamt 43 Teilneh-merinnen und Teilnehmern ausgeliehen wurden. Ab der zweiten Woche begannen die Interviews. Diesen zuzuhören war eine helle Freude: Alle englischsprachi-

gen Interviewer erfüllten ihre Aufgabe mit Bravour und Freude, halfen offen, freundlich und zugewandt über sprachliche Klippen hinweg, verteilten Lob und Bestä-tigung.

Mit Begeisterung engagierten sich die englischsprachigen Interviewer beim LESESOMMER in der Stadtbücherei Wittlich.Foto: Carl Münzel

Dennoch schlossen nur 17 Jugendliche den englischen LESESOMMER ab. Leider war nicht genau zu ermitteln, ob die Lektüre noch zu schwer war, die Scheu vor dem englischen Interview überwog oder ob die Ausleihe ggf. auf elterlichen Druck zustande gekommen war…

Insgesamt also eine durchaus gemischte Bilanz. Die Stadt- und Kreisergänzungsbücherei möchte das Ange-bot aber in jedem Fall 2017 wiederholen. Basierend auf den diesjährigen Erfahrungen wird es voraussichtlich einige Änderungen geben:Die Schulen werden noch früher wiederholt angespro-chen; nach Möglichkeit wird die Aktion in den Fachkon-ferenzen Englisch persönlich vorgestellt und diskutiert. Für die 7. bis 8. Klassen werden zusätzlich Easy-Reader-Titel angeschafft, um auch die Schülerinnen und Schü-ler stärker anzusprechen, die sich von den „Originalen“ überfordert fühlen.

Die Interviews sollten nach wie vor in Englisch geführt werden; zu fragen ist, wie den Schülerinnen und Schü-lern die (unbegründete!) Scheu vor dieser Situation ge-nommen werden kann.

So steht zu hoffen, dass es gelingt, im kommenden Jahr mehr Jugendliche in das neue Schuljahr zu entlassen mit dem guten Gefühl, diese „English Reading and Tal-king Challenge“ eiskalt gemeistert zu haben.

Annette Münzel, Stadtbücherei Wittlich

SCHWERPUNKTTHEMA

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Große blaue Kinderaugen schauen mich erwartungsvoll an. Es ist LESESOMMER, und die Frage ist berechtigt. Das Mädchen vor mir hat zu Hause zwei Bücher gelesen und brennt darauf mir von den Geschichten zu berichten.

Meine Einrichtung, die Pfalzbibliothek in Kaiserslau-tern, hat mit Kindern eigentlich nicht viel zu tun. Wir veranstalten in den Oster- und Sommerferien Bastel-programme und unterhalten seit 2009 eine überschau-bare Jugendecke mit pfälzischen und nichtpfälzischen Kinder- und Jugendbüchern. Ansonsten besucht uns wissenschaftlich arbeitendes Lesepublikum. – Wie sind wir als wissenschaftliche Spezialbibliothek überhaupt zum LESESOMMER gekommen?

Mitarbeiterinnen der Pfalzbibliothek machen Werbung für den LESE-SOMMER.Foto: Pfalzbibliothek

Diplom-Bibliothekarin Kirsten Löppenberg brachte den Vorschlag in einer Besprechung unseres sechsköpfigenTeams zur Diskussion, und er wurde akzeptiert. Jedoch nicht ohne aufkommende Bedenken: Unser alljährli-ches Hoffest, eine Ausstellungseröffnung, das jährli-che Bastelprogramm waren schon geplant und nicht zuletzt fällt die Aktion naturgemäß mit der Urlaubszeit zusammen. Dennoch wagten wir das Abenteuer, ohne zu wissen, was tatsächlich auf uns zukommen würde. Folglich durfte die Kollegin alles in die Wege leiten, um

das Ganze zu verwirklichen. Sie sprach bei ausgewähl-ten Schulen in der Nähe und bei möglichen Spendern vor. In der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ erschien ein längerer Artikel und machte auf den LESESOMMER in unserem Haus neugierig. Der örtliche Radiosender sen-dete ein kurzes Interview mit Frau Löppenberg. Auch konnten mehr Spender als erwartet gewonnen werden. Doch so ein LESESOMMER ist kein Ein-Mann- bzw. Ein-Frau-Projekt. Das ganze Team, einschließlich der Abtei-lungsleiterin Renate Flesch, packte tatkräftig mit an.

Vorab ließen wir klassenweise Kinder im Rahmen von Rallyes zum gegenseitigen Kennenlernen durch unsere Magazinbibliothek flit en. Denn wie gesagt, Kinder ge-hören nicht zu unserem Stammpublikum, sondern eher Genealogen, Heimatforscher und Pfalzinteressierte.So kamen im Laufe des Sommers viele Mädchen und Jungen, die begeistert mitmachten. Inzwischen kennen wir unsere neuen Leserinnen und Leser gut. Manch ein Kind hat schon seinen favorisierten Interviewpartner.

Bei den Vorbereitungen für die Abschlussparty wur-den im Team viele Fragen emsig diskutiert: Wie könnte die Preisvergabe aussehen? Was wollten wir zu essen anbieten? Welche Aktionen könnten wir uns leisten? usw. Hierbei schöpften wir aus unserer langjährigen Veranstaltungserfahrung. Ob Lesungen, Hoffest, Weih-nachtsbasar, Kabarett, Musik, Ausstellung, Schach-tunier, Symposium – und jetzt der LESESOMMER mit Abschlussparty – wir waren bereit. Und freuten uns, die Urkunden und Preise zu überreichen und natürlich alle Kinder und Jugendliche noch einmal wiederzusehen…

Herzlich bedanken möchten wir uns beim Landesbib-liothekszentrum für die hervorragende Betreuung und die gestellten Materialien. Genannt seien hier Günther Pflaum, Leonie Bülow und Julie Sponholz. Zudem dan-ken wir den engagierten Eltern, die mehrmals pro Wo-che die Pfalzbibliothek ansteuerten, um ihren Nach-wuchs für das Lesen zu begeistern.

Tina Jahnert, Pfalzbibliothek Kaiserslautern

„Wann darf ich interviewt werden?“

Der LESESOMMER in einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek

SCHWERPUNKTTHEMA

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12

Im Jahr 2015 lagen die Leistungsdaten der Öffentlichen Bibliotheken in Rheinland-Pfalz insgesamt auf hohem Niveau. Die Zahl der Bibliotheken bzw. die Zahl derje-nigen, die Daten an die Deutsche Bibliotheksstatistik gemeldet haben, ist im vergangenen Jahr zurückge-gangen; einem allgemeinen Trend folgend sind auch die Entleihungen leicht rückläufi g. Abgemildert werden konnte diese Tendenz durch das Angebot von virtuellen Medien wie E-Books. Die Mehrzahl der hauptamtlich geleiteten Bibliotheken in Rheinland-Pfalz und sogar einige kleinere ehren- oder nebenamtlich geleitete Bib-liotheken haben sich inzwischen einem E-Medien-Ver-bund (Onleihe RLP oder Metropolbib) angeschlossen oder bieten einen eigenen Bestand virtueller Medien an. Dieses zusätzliche Angebot ist nur durch einen er-höhten Erwerbungsetat zu fi nanzieren. Die Steigerung von lediglich 0,3 Prozent bei den Erwerbungsausgaben ist dafür allerdings viel zu niedrig und führt insgesamt zu einer zu geringen Aktualisierungsquote beim Ge-samtbestand.

Auch die Gesamtausgaben für die Öffentlichen Biblio-theken sind mit einem Prozent leicht gestiegen. Diese Steigerung reicht jedoch nicht aus, um die Lohnerhö-hungen des letzten Jahres aufzufangen, so dass insge-samt die Personalausstattung der Bibliotheken leicht zurückgegangen ist.

Einen geringen Rückgang gab es bei den Bibliotheksbe-suchen (- 1,6 Prozent). Dies lässt sich damit erklären, dass ein Teil der Nutzer verstärkt die virtuellen Ange-

bote der Onleihen nutzt. Da diese Nutzung auch von zu Hause, vom Arbeitsplatz oder von unterwegs möglich ist, besuchen diese Benutzer weniger häufi g die Biblio-theken vor Ort.

E-Medien im AufwindAuch wenn die Gesamtentleihungen der Bibliotheken leicht zurückgehen, ist im Bereich der virtuellen Me-dien weiterhin mit Steigerungen zu rechnen. Die Ent-wicklung der Ausleihzahlen ist bei den einzelnen Me-diengruppen sehr unterschiedlich. Um die aktuellen Tendenzen noch besser zu verdeutlichen, haben wir die Zahlen der letzten drei Jahre (2013 bis 2015) verglichen. Dabei ergibt sich folgendes Bild:

■Die größte Steigerung gab es bei den E-Medien (+ 128,8 Prozent).

■Den größten Rückgang gab es bei den AV-Medien (- 13,1 Prozent).

■Fast konstant geblieben ist die Nutzung der Zeit-schriften (+ 0,6 Prozent).

■Leichte Rückgänge gab es bei den Kinder- und Ju-gendbüchern (- 2,3 Prozent).

■Die Nutzung der Belletristik ging um 8,9 Prozent zurück und die Nutzung der Sachliteratur um 5,5 Prozent).

Obwohl die Nutzung der E-Books u.a. E-Medien rasant ansteigt, so ist ihr Anteil mit 5,4 Prozent an der Gesamt-ausleihe immer noch relativ bescheiden. Die Printmedien

Die Daten wurden aus der Gesamtstatistik „Öffentliche Bibliotheken“ (Länderstatistik) der Deutschen Bibliotheksstatistik entnommen.

STATISTIK

STATISTIK

Jahresbilanz 2015 der Öffentlichen Bibliotheken in Rheinland-Pfalz

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dominieren nach wie vor deutlich mit 66,2 Prozent der Bibliotheksausleihen und werden zumindest mittelfristig das wichtigste Angebot der Bibliotheken bleiben. Auf-grund der starken Zuwächse und der Attraktivität der E-Medien sollten jedoch auch kleinere Bibliotheken, die bisher erst zu einem kleinen Teil die Onleihe-Angebote nutzen, in den nächsten Jahren ihren Nutzern den Zugang zu den virtuellen Bibliotheksangeboten ermöglichen. Vor allem für die nicht so mobilen Nutzerinnen und Nutzer sowie diejenigen, die auch außerhalb der normalen Öff-nungszeiten die Bibliotheken nutzen wollen, gewinnen diese Angebote zunehmend an Attraktivität.

Kinder- und Jugendliteratur bildet SchwerpunktWeiterhin macht die Kinder- und Jugendliteratur mit ca. 36 Prozent den größten und wichtigsten Teil des Angebots rheinland-pfälzischer Bibliotheken aus. Diese Bestandsgruppe ist der Grundstock der wichtigen Auf-gabe der Sprach- und Leseförderung, die sich viele Bib-liotheken als vorrangiges Ziel gesetzt haben.

Den zweitgrößten Anteil des Angebots bildet mit ca. 24 Prozent die Sachliteratur, die in großen Bibliotheken oft sogar den umfangreichsten Bestandsanteil bildet. Kurz dahinter rangiert mit ca. 22 Prozent die Belletristik. In beiden Bereichen wird es in Zukunft wegen des wach-senden Angebots an E-Books zu einer Verstärkung der Nutzung der virtuellen Onleihe-Angebote kommen, die

von immer mehr Bibliotheken zusätzlich zum Printan-gebot bereitgestellt werden.

Ein stärkerer Rückgang der Bestände ist bei den AV-Me-dien (Musik-CDs, Film-DVDs) zu erwarten, da es hier zunehmend attraktive Angebote im Internet gibt. Zu-wächse verzeichnen die Bibliotheken dagegen bei den Konsolenspielen, die sehr stark nachgefragt werden.

Im Printbereich bilden die Zeitschriften mit nur ca. 3 Prozent des Angebots zwar ein kleines, aber in der Nut-zung nach wie vor sehr stabiles und aktuelles Biblio-theksangebot. Da hier in kurzen Abständen immer wie-der neue Hefte und Themen angeboten werden, fördert das Zeitschriftenangebot eine regelmäßige Nutzung der Bibliotheken.

Veranstaltungs- und ProgrammarbeitDie Zahl der von den Bibliotheken durchgeführten Ver-anstaltungen ist seit Jahren auf sehr hohem Niveau. Insgesamt wurden 2015 ca. 17.000 Veranstaltungen durchgeführt, das sind je Bibliothek durchschnittlich ca. 25 Veranstaltungen pro Jahr, bei großen und mitt-leren Bibliotheken liegt die Zahl deutlich darüber. Ein besonderer Schwerpunkt sind dabei Veranstaltungen in Kooperation mit Kindertagesstätten, Schulen und an-deren Partnern in Form von Bibliothekseinführungen, Sprach- und Leseförderveranstaltungen sowie Auto-renlesungen. Die Bibliotheken leisten damit einen we-sentlichen Betrag zum Kultur- und Bildungsprogramm in den jeweiligen Kommunen.

Günter Pflaum / Monika Soin , LBZ

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Entleihungen nach Mediengruppen

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Entleihungen nach Mediengruppen

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Bestand nach Mediengruppen

Sachliteratur

Belletristik

Kinder- und Jugend

AV-Medien

Zeitschriften

virtuelle Medien

Bestand nach Mediengruppen

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Zur Landesstatistik 2014/2015 der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Rheinland-Pfalz

Der vorliegende Bericht knüpft an die Berichte der Vorjahre an.1 Für das Berichtsjahr 2015 wird ein Über-blick über die wichtigsten Kerndaten (22 Kategorien) der „Deutschen Bibliotheksstatistik“ für die wissen-schaftlichen Bibliotheken des Landes Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Berücksichtigt werden alle rheinland-pfälzischen Bibliotheken, die in der Kategorie 3 „Wis-senschaftliche Universal- und Hochschulbibliotheken“ bis zum 1. Juni 2016 gemeldet hatten.2

Das Zahlenwerk wurde unverändert aus der DBS über-nommen:

„N“ bedeutet, dass das Gefragte in der Bibliothek zwar vorhanden ist, die Frage aber aufgrund der schwierigen Ermittlungsarbeit nicht beantwortet werden kann oder dass keine Angabe gemacht wurde (ohne Begründung).

„0“ bedeutet, dass das Gefragte in der Bibliothek nicht vorhanden ist oder die Frage auf die Bibliothek nicht zutrifft.

Die Bibliotheken der Hochschulen Koblenz und Trier haben für das Jahr 2015 keine Zahlen an die DBS ge-meldet.Die Universitätsbibliothek Mainz hatte sich seit 2008 nicht mehr an der Deutschen Bibliotheksstatistik betei-ligt, aber in den letzten Jahren die Daten für die Statistik der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Rhein-land-Pfalz an das LBZ gemeldet. Für das Berichtsjahr 2015 hat sie wieder an der DBS teilgenommen.Einige Bibliotheken geben sehr rudimentäre Meldungen ab, wodurch eine Vergleichbarkeit ausgeschlossen ist.

In Form einer Gegenüberstellung werden die Zahlen des Berichtsjahres 2015 mit denen des Vorjahres 2014 verglichen.

War noch im Jahr 2011 die Zahl der aktiven Benut-zer (Entleihende Nr. 4) bei der Mehrheit der rhein-land-pfälzischen Bibliotheken steigend, so zeigten die

Zahlen seit 2012 ein uneinheitliches Bild mit geringer werdenden Anstiegen der Nutzerzahlen, das sich auch in diesem Jahr bietet. Lediglich bei den Bibliotheken der Hochschulen Edenkoben (+ 17) und Ludwigshafen (+11), dem Landesbibliothekszentrum (+ 155) und der WHU Vallendar (+ 297) können Zuwächse festgestellt werden. Alle anderen Bibliotheken verzeichnen für 2015 Rückgänge. Für die Stadtbibliothek Trier und die FH Worms liegen in dieser Rubrik keine Zahlen für die letzten Jahre vor.

Bei den Ausgaben für Erwerbung (Nr. 149) ist das Bild sehr uneinheitlich.Bei den Hochschulbibliotheken in Edenkoben und Kai-serslautern, den UBs in Kaiserslautern, Koblenz-Landau, Mainz und Trier sowie der Stadtbibliothek Trier sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr steigend. Alle anderen Bibliotheken verzeichnen einen Rückgang der Erwer-bungsmittel.

Die Zahl der Digitalen Bestände ist erfreulicherweise in allen Bibliotheken – außer der Bibliothek der Hoch-schule Edenkoben – steigend. Zum Teil mit sehr hohen Steigerungsraten wie in den Universitätsbibliotheken Mainz und Trier und der Bibliothek der WHU Vallendar, bei der sie sich sogar verdoppelt haben.

Die Entwicklungen bei den Entleihungen (Nr. 167) zeigt erneut in der Mehrheit der Bibliotheken ein rück-läufiges Bild. Lediglich die Bibliotheken der Universität Koblenz-Landau und der Hochschule Trier/Birkenfeld, sowie die Stadtbibliotheken Trier und Worms verzeich-nen leichte Zuwächse.

Die Zahlen der aktiven Fernleihe sind nur bei den Hochschule Remagen und der UB Trier leicht steigend. Bei allen anderen Bibliotheken ist ein Rückgang festzu-stellen. Im Bereich der passiven Fernleihe ist das Bild ähnlich. Die UB Mainz verzeichnet leichte Zuwächse. Beim Rest der Bibliotheken sind die Zahlen rückläufig

Barbara Koelges, LBZ

1 Vgl. bibliotheken heute Heft 2/2015, S. 68-71.

2 Vgl. www.hbz-nrw.de/angebote/dbs/

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Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS)Wissenschaftliche Bibliotheken RLP - 2014/2015 Auszug

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Schulungsstatistik Rheinland-Pfalz und Saarland 2015

Im Jahr 2015 beteiligten sich in Rheinland-Pfalz und im Saarland acht Bibliotheken (sieben Universitäts- und Hochschulbibliotheken und das Landesbibliothekszen-trum) an der gemeinsamen Schulungsstatistik. Die Da-ten flossen in die bundesweite Schulungsstatistik des Portals Informationskompetenz ein, das sich seit dem Bibliothekskongress 2016 im neuen Gewand präsen-tiert: Das vom Deutschen Bibliotheksverband (dbv) im Rahmen des Kompetenznetzwerkes für Bibliotheken betriebene Portal (www.informationskompetenz.de) wurde in ein neues Web-Content-Managementsystem überführt; zugleich hat das Leibniz-Zentrum für Psy-chologische Information und Dokumentation (ZPID) in Kaiserslautern das Hosting übernommen.

Insgesamt wurden 2015 von den beteiligten Bibliothe-ken in Rheinland-Pfalz und im Saarland 1.154 Veranstal-tungen mit 16.291 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt.

Die meisten Schulungen (53,5 Prozent) wurden für 10 bis 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt, 41,9 Prozent aller Schulungen fanden in kleineren Gruppen mit weniger als 10 Teilnehmenden statt. Bei den Zielgruppen sind unverändert die B.A. Studieren-den mit 64,8 Prozent an erster Stelle. Die M.A. Studie-renden (18,9 Prozent) und die Schülerinnen und Schü-ler (18,2 Prozent) folgen mit etwa gleichem Abstand. Stark zugenommen haben im Vergleich zum Vorjahr die Gruppe der geschulten Doktorandinnen und Doktoran-den (12,8 Prozent) sowie die ausländischen Studieren-den mit immerhin 10,8 Prozent (Mehrfachnennungen waren in dieser Kategorie möglich).

Bibliotheken vermitteln Informationskompetenz im Rahmen von Schulungen.Foto: panthermedia / dolgachov

Mit 46,7 Prozent war die Mehrzahl der Veranstaltun-gen fächerübergreifend konzipiert. Unter den fachbe-zogenen Schulungen haben die Fächer der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (17,9 Prozent) die Geistes-wissenschaften (17,1 Prozent) erstmals überholt.

Die meisten Schulungen umfassten nur eine Sitzung (99,4 Prozent) und dauerten unter 90 Minuten (51,6 Prozent). Eine Veranstaltungsdauer von 90 Minuten wiesen 34,2 Prozent der Schulungen auf, 13,2 Prozent dauerten 90 bis 180 Minuten. Der Anteil der Schulun-gen, die Bestandteil einer universitären Lehrveranstal-tung waren, lag bei 15,3 Prozent. Die meisten Schu-lungen waren eigenständige Veranstaltungen (84,3 Prozent) und für Teilnehmer nicht verpflichtend (87,2 Prozent freiwillig, 1,6 Prozent Wahl/Pflicht mit ECTS, 10,9 Prozent Wahl/Pflicht ohne ECTS).

Unter den Dozenten bilden Bibliothekarinnen und Bi-bliothekare des gehobenen Dienstes mit 63,2 Prozent die Mehrheit, gefolgt vom höheren Dienst mit 52,5 Prozent. Das Verhältnis hat sich hier im Vergleich zum Vorjahr umgekehrt, zudem ist die Anzahl der von meh-reren Personen durchgeführten Veranstaltungen ge-stiegen (entsprechend Mehrfachnennungen möglich).

Vorträge und Präsentationen sind nach wie vor zent-raler Bestandteil der Schulungen (95,9 Prozent), wenn auch im Vergleich zum Vorjahr (98 Prozent) leicht rück-läufig. Praktische Übungen wurden in 49 Prozent der Veranstaltungen durchgeführt. Integrierte E-Learning-Phasen, die beim Treffen der AG Informationskompe-tenz in Rheinland-Pfalz und Saarland im März 2016 in der UB Kaiserslautern im Mittelpunkt standen, spielen in der Praxis bisher eine untergeordnete Rolle (0,8 Pro-zent), werden aber zunehmend wichtiger.

Bei den inhaltlichen Schwerpunkten liegen die klassi-schen Benutzungseinführungen (73,2 Prozent) an der Spitze, gefolgt von Einführungen in einzelne Kataloge/Datenbanken (35,6 Prozent) und allgemeinen Recher-chetechniken (35,1 Prozent), die in etwa gleichauf lie-gen. Weitere wichtige Themen sind Internetrecherche (17 Prozent) sowie Informationsverarbeitung und -ver-waltung (12,3 Prozent). Ein umfassender Ansatz von Informationskompetenz wurde in 9,8 Prozent der Ver-anstaltungen verfolgt

Daniel Fromme, LBZ

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BIBLIOTHEKSPOLITIK

Positionspapier zur Weiterentwicklung der Bibliotheken

Bibliotheksverband und kommunale Spitzenverbände legen erste gemeinsame Stellungnahme vor

Das im Mai 2016 veröffentlichte Positionspapier mit dem Titel „Bibliotheken als starke Vermittler für Bil-dung und Kultur in Städten und Gemeinden“ ist seit vielen Jahren die erste gemeinsame Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) mit den kommunalen Spitzenverbänden. Das Papier greift viele aktuelle Anforderungen und Aufgaben der Bibliotheken auf und will Leitlinien und Hinweise zur Weiter-entwicklung der öffentlichen Bibliotheken geben. Es fordert insgesamt eine Stärkung der Bibliotheken und stellt ihre Rolle als Bildungseinrichtungen und Bildungspartner in den Fokus.

BIBLIOTHEKSPOLITIK

Unterschrieben haben das Papier neben dem dbv der Deutsche Städtetag, die Dachorganisation der größe-ren Städte, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der vor allem die Interessen der kleinen und mittleren Städte sowie der Gemeinden vertritt. Beide Kommu-nalverbände sprechen für die Träger der kommunalen Stadt- und Gemeindebibliotheken, das sind über 90 Prozent aller kommunalen Bibliotheken in Deutsch-land. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass der Deutsche Landkreistag, in dem alle Landkreise in Deutschland vertreten sind, nicht mit im Boot ist, womit die Kreis-bibliotheken leider nicht von diesem Papier abgedeckt sind.

In dem 12-seitigen Papier wird aufgezeigt, welche Bei-träge die Bibliotheken zur Lösung der aktuellen Proble-me wie z.B. Demographischer Wandel, Digitalisierung oder Migration leisten und wie sie die Bildungsange-bote auf kommunaler Ebene unterstützen oder die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit alten und neuen Medien fördern können. Als Stichworte zu den Angeboten der Bibliotheken werden genannt: die Bibliothek als offener innerstädtischer Lernort, das An-gebot von Plätzen zum Arbeiten bzw. von Räumen, für Erholung und Freizeitgestaltung, die Unterstützung des lebensbegleitenden und selbstgesteuerten Lernens so-wie die Durchführung von Veranstaltungs- und Kultur-programmen.

Das Positionspapier gibt Leitlinien und Hinweise zur Weiterentwicklung Öffentlicher Bibliotheken und stellt u.a. folgende Leistungen in den Vordergrund:

■freier Zugang zur Information, Bildung und Kultur,

■Herausbildung von Lese-, Medien- und Informati-onskompetenz,

■Transformation von einer reinen Kultur- zu einer Bildungs- und Kultureinrichtung,

■Bibliothek als „Dritter Ort“ / Begegnungsort,

■positiver Beitrag zur Stadtentwicklung,

■wohnraumnahe Versorgung der Bevölkerung,

■Sprach- und Leseförderung von Kindern und Ju-gendlichen,

■Integration von Menschen mit Migrationshinter-grund und von Flüchtlingen,

■Ausbau von Schulbibliotheken in Kooperation mit Öffentlichen Bibliotheken,

■Kooperationsvereinbarungen mit Kitas und Schu-len,

■Bibliotheken als externe Lernorte der Frühförde-rung,

■enge Zusammenarbeit mit Volkshochschulen u.a. Partnern.

Als weitere Zukunfts- und Entwicklungsperspektiven der Bibliotheksarbeit und der Stadtentwicklung werden u.a. aufgezeigt:

■die Bibliothek als niederschwellige öffentliche Einrichtung ohne Konsum- und Legitimations-zwang,

■der Ausbau der Funktion als innerstädtischer Lernort und als Einrichtung des kommunalen Bür-gerservice,

■die Bedeutung der Bibliotheken als Einrichtung, die für alle eine digitale Teilhabe ermöglicht und hilft, die digitale Spaltung der Gesellschaft zu ver-hindern,

■der Aufbau von elektronischen und mobilen Bib-liotheksangeboten in Verbünden,

■die Forderung an die Länder, Bibliotheken durch Anreizförderung, zentrale Dienstleistungen und die Beförderung von Innovationen zu unterstüt-zen.

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12

Die drei Verbände fordern außerdem Strategien für flächendec ende Bibliotheksangebote im ländlichen Raum. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städ-te- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, sagte: „Gerade in mittleren und kleinen Städten und Gemein-den sind Bibliotheken oftmals die einzigen kulturellen Einrichtungen vor Ort, die zum Aufenthalt einladen und von allen Einwohnerinnen und Einwohnern genutzt werden können. Bibliotheken im ländlichen Raum soll-ten verstärkt miteinander und mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen kooperieren können, um den Menschen dauerhaft und überall im Lande den Zugang zu Bildung und Kultur zu ermöglichen.“

Im Mittelpunkt soll insbesondere die Vernetzung mit anderen Bildungspartnern und kommunalen Einrich-tungen stehen. Die Stärke Öffentlicher Bibliotheken ist auch die Stärke ihrer Netzwerke. Wichtigste Partner sind Kitas und Schulen, Volkshochschulen und Senio-renheime. Bibliotheken begleiten ihre Nutzer als einzi-ge Institution dauerhaft durch ihre gesamte Bildungs-biografie. Wichtig für erfolgreiche Kooperationen sind verbindliche Regelungen und langfristige Förderung.

Die Zusammenarbeit von Öffentlichen Bibliotheken und Schulen soll insbesondere durch folgende Maß-nahmen verbessert werden:

■Die Zusammenarbeit soll in den Lehrplänen auf eine verbindliche Basis gestellt werden.

■Bibliotheken sollen anerkannte Bildungspartner für Schulen sein.

■Bibliotheken sollen unterschiedliche Kooperati-onsmodelle schulbibliothekarischer Versorgung anbieten.

■Alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbil-denden Schulen sollen Zugang zu einer Schulbib-liothek haben.

Die Abschlussforderung des Papiers lautet, Bibliothe-ken stärker in die bildungspolitischen Konzeptionen der Bundesländer und Kommunen zu integrieren und ihre Förderung neu auszurichten.

Bibliotheken sollten das Positionspapier vor Ort in ih-ren Kommunen bekannt machen, d.h. zur Information der Träger und politischen Gremien nutzen. Das Papier lässt sich darüber hinaus sehr gut für die Entwicklung von Zukunftskonzepten sowie zur Begründung von For-derungen etwa zum Ausbau von Angeboten oder für eine bessere Ausstattung nutzen.

Den vollständigen Wortlaut des Positionspapiers findenSie auf der Homepage des LBZ www.lbz.rlp.de unter der Rubrik „Unsere Angebote“ / „Für Öffentliche Bibliothe-ken“.

Günter Pflaum LBZ

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BIBLIOTHEKSPOLITIK

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Neue Entgeltordnung zum TVöD

Verbesserungen für kommunale Beschäftigte in Bibliotheken und Archiven

Im April 2016 einigten sich die Gewerkschaft ver.di und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberver-bände VKA nicht nur auf die Erhöhung der Entgelte (rückwirkend zum 1. März 2016 +2,4 Prozent und zum 1. Februar 2017 weitere 2,35 Prozent1), sondern auch auf eine neue Entgeltordnung. Diese bringt für die kommunalen Beschäftigten im Bereich der Bibliotheken und Archive einige Verbesserungen mit sich. Einige wesentliche Änderungen hier im Überblick.

Spezielle Eingruppierungsmerkmale entfallenAb dem 1. Januar 2017 fallen für kommunale Beschäf-tigte in Bibliotheken und Archiven die speziellen Ein-gruppierungsmerkmale und damit Kriterien wie Be-stands- und Ausleihzahlen weg, stattdessen gelten dann die allgemeinen Eingruppierungsmerkmale. Die-se speziellen Eingruppierungsmerkmale haben in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Bewertungen und damit Eingruppierungen geführt, bei denen die allge-meinen Tätigkeitsmerkmale für Beschäftigte mit Ver-waltungstätigkeiten günstiger waren. Ein Beispiel: Wur-den im allgemeinen Verwaltungsdienst „gründliche und vielseitige Fachkenntnisse“ für eine Eingruppierung in Entgeltgruppe 6 gefordert, mussten Beschäftigte in Bibliotheken für die gleiche Entgeltgruppe zusätzlich das Merkmal „selbständige Leistungen“ erfüllen.2

Feste Einstiegseingruppierung für FaMIsEinstiegseingruppierung für Beschäftigte mit mindes-tens dreijähriger Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf ist grundsätzlich die Entgeltgruppe 5. Für FaMIs besteht jetzt auch die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen in den gehobenen Dienst (EG 9a) aufzusteigen.

Öffnung und Aufteilung der Entgeltgruppe 9Die Entgeltgruppe 9 wird weiter geöffnet und auf-

geteilt in EG 9a, 9b und 9c. Dies bedeutet konkret: 9a = Beschäftigte der EG 6, deren Tätigkeit mindes-tens 50 Prozent selbständige Leistungen erfordern. 9b = Einstiegseingruppierung für Beschäftigte mit ab-geschlossener Hochschulbildung (FH-Diplom oder Bachelor) und entsprechender Tätigkeit. Diese Eingrup-pierung steht auch sonstigen Beschäftigten offen, die aufgrund gleichwertiger Fähigkeiten und Erfahrung entsprechende Tätigkeiten ausüben. Nach EG 9b ein-gruppiert werden auch Beschäftigte, deren Tätigkeit gründliche, umfassende Fachkenntnisse und selbstän-dige Leistungen erfordert.9c = Beschäftigte, deren Tätigkeit sich durch besondere Verantwortung aus der EG 9b heraushebt.3

Stufengleiche HöhergruppierungAb 1. März 2017 erfolgen Höhergruppierungen stufen-gleich. Damit ist ausgeschlossen, dass Beschäftigte in der höheren Entgeltgruppe einer niedrigeren Erfah-rungsstufe als in ihrer Ausgangsentgeltgruppe zugeord-net werden.

Die neue Entgeltordnung zum TVöD tritt zum 1. Januar 2017 in Kraft. Für die nach TV-L Beschäftigten der Län-der bleibt zu hoffen, dass in der kommenden Tarifrunde 2017 entsprechend nachgezogen wird.

Sandra Reiss, LBZ

1 Quelle: https://biwifo-nrw.de

2 Quelle: http://b-u-b.de/entgeltordnung, Fundstelle: II. Was ändert sich durch die Entgeltordnung der VKA? 1. Tätigkeitsmerkmale und Höhergruppierungsmöglichkeiten.

3 Quelle: Flugblatt „Wesentliche Verbesserungen für Beschäftigte in Bibliotheken und Archiven“ unter https://biwifo.verdi.de

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BIBLIOTHEKSPRAXIS

Erfolgsmodell Lerntreff in der Stadtbibliothek Trier

BIBLIOTHEKSPRAXIS

Seit der Lerntreff im Mai 2014 als Gemeinschaftspro-jekt der Stadtbibliothek Palais Walderdorff und des Projekts APAG (Arbeitsplatzorientierte Alphabetisie-rung und Grundbildung) seinen Betrieb aufnahm, hat er sich recht schnell zu einer festen Größe in der Trierer Bildungslandschaft entwickelt. Das Projekt APAG ist ein vom Bund gefördertes Projekt der Volkshochschule Trier und begleitet die Bibliothek seit der Planungspha-se. Die Intention der beteiligten Abteilungen war es, mit dem Lerntreff als Selbstlern- und Beratungszent-rum ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit Alphabetisierungsbedarf bereitzustellen und gleichzei-tig einen Lernort für jeden zu schaffen.

Dass dieser Ansatz richtig ist, zeigte die schnelle Ak-zeptanz und Inanspruchnahme des Lerntreffs. Mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Lerntreff zu

Anfang noch kräftig bewerben, hat sich das Angebot inzwischen herumgesprochen und es kom-

men viele Anfragen von Ämtern, Hilfsorganisationen, Multiplikatoren, Helfern und Privatpersonen oder von Betroffenen.

Neben Schülerinnen und Schülern, Nicht-Erwerbstä-tigen sowie älteren Menschen nutzen insbesondere Besucherinnen und Besucher aus dem Bereich der Al-phabetisierung und Grundbildung – wie deutsche Mut-tersprachler, Migranten und Asylbewerber – den Lern-treff. So haben beispielsweise im ersten Halbjahr 2016 34 Einführungen mit 48 interessierten Flüchtlingen (einzeln oder in kleinen Gruppen) stattgefunden, bei denen das Angebot im Lerntreff allgemein vorgestellt, eine spezielle Einweisung in die Nutzung der Notebooks und eines Lernprogramms gegeben und eine Lerntreff- oder Bibliothekskarte ausgestellt wurden.Daneben wurden im Bereich Alphabetisierung und Deutsch als Fremdsprache mehr als 20 Lerntandems, jeweils bestehend aus einem Lernenden und einem eh-renamtlichen Lernpaten, zusammengestellt. Ziel ist es hier, durch regelmäßige intensive Begleitung sowohl Schreib- und Lesekompetenzen zu verbessern als auch Sprechgelegenheiten zu bieten und das Hörverständnis zu schulen. Die Stadtbibliothek stellt dazu Lernmaterialen wie Titel zur Alphabetisierung, Bücher in Leichter Sprache oder Sprachkurse zur Verfügung. Darüber hinaus bestückt sie die 12 Notebooks, die man zum Lernen vor Ort aus-

leihen kann, je nach Bedarf mit Software oder Online-Lernangeboten. Nach Absprache mit APAG werden zudem auf die aktuellen Bedürfnisse angepasste Medi-enkisten für die Lernenden oder Lerntandems bereitge-stellt. Die kontinuierliche Entwicklung und Förderung methodisch-didaktischer Kompetenzen im Umgang mit offenen Lernangeboten – von Sprachlernspielen über Apps bis hin zu Lernportalen – ist den Mitarbeite-rinnen ein besonderes Anliegen.

Dieses Angebot gestattet den Nutzerinnen und Nut-zern innerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek ihren Besuch an die jeweilige Arbeits- und Familiensituation anzupassen. Dies wiederum ermöglicht einen auto-nomen und individuellen Lernprozess. Die personelle Kombination aus Mitarbeitern der Bibliothek und APAG bietet dabei – falls gewünscht – die notwendige Hilfe-stellung. Die Verknüpfung der Kompetenzen von Biblio-thek und APAG ermöglicht zudem eine persönliche und flexible Betreuung der Kunden, was Beratungstermine, variable Lernmaterialen und eine längerfristige oder zeitlich befristete Lernbegleitung betrifft.

Der Lerntreff hat sich zu einer festen Größe in der Trierer Bildungs-landschaft entwickelt und erfreut sich großen Zuspruchs. Foto: Stadtbibliothek Trier Palais Walderdorff

Die Hilfestellung kann vielfältig sein. Neben techni-schen Fragen geht es um die Auswahl der geeigneten Lernmedien, Hilfe beim Sprachenlernen und die Sensi-bilisierung für die Lernmittel. Gleichzeitig versuchen die Mitarbeiterinnen, Nutzerinnen und Nutzer auf die An-

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 BIBLIOTHEKSPRAXIS

gebote anderer Trierer Bildungs- und Kultureinrichtun-gen aufmerksam zu machen. Damit trägt der Lerntreff dem Ursprungsgedanken Rechnung, eine Querschnitts-aufgabe in der städtischen Bildungslandschaft wahr-zunehmen; eine Aufgabe, die dadurch erleichtert wird, dass sowohl die Bibliothek als auch das Projekt APAG unter dem Dach des Bildungs- und Medienzentrums (gemeinsam mit vhs, Musikschule und Kommunalem Bildungsmanagement) vereint sind. Laut Barbara Lison, Bundesvorsitzende des deutschen Bibliotheksverbandes, „leisten Bibliotheken einen wich- tigen Beitrag zur Teilhabe und Chancengleichheit von

geflüchteten Menschen an unserer Kultur und Ge-sellschaft“, was im Trierer Lerntreff täglich erfolgreich praktiziert wird.

Viermal wöchentlich gibt es Beratungszeiten. Aufgrund der hohen Nachfrage ist jedoch eine Terminabsprache sinnvoll. Kontakt unter: Tel. 0651 718-3430. Weitere In-formationen unter www.stadtbibliothek-walderdorff.de

Iris Gesellchen, Stadtbibliothek Trier Palais Walderdorff

Umzugserinnerungen aus der Hochschulbibliothek Kaiserslautern

Am Freitag, den 10. Juni 2016 begann der Anfang vom Ende einer langen „Reise“

Der Start …Für mich hat diese Reise im August 2008 begonnen, als ich meine Arbeit in der Hochschulbibliothek in Kaisers-lautern aufgenommen habe. Bereits damals warf der Neubau „Kammgarn“ seine Schatten voraus. Von einer neuen großen Bibliothek, in der die beiden Fachberei-che AING und B+G vereint sein würden, war die Rede. Bisher war der Standort an der Schoenstraße dem Fachbereich Bauen und Gestalten vorbehalten.Für mich klang das damals nach Zukunftsmusik, da das ehemalige Woll-Magazin – zukünftige Heimat unseres Bestandes – nicht den Eindruck vermittelte, dass der Umzug schon bald stattfinden würde. Und so dauerte es auch noch lange, bis wir zum ersten Mal einen Blick auf die Pläne werfen konnten. Die Dimension des Raumes, der sich vor uns auf dem Papier auftat, bedurfte einiger Fantasie, um sich ein Arbeiten in dieser Größenordnung vorzustellen! Ein lichtdurchfluteter Raum mit viel Platz für unsere Medien, mit Ruhezonen und Seminarräumen für die Studierenden. Mit ausreichend Büroraum und einem Besprechungszimmer mit Küchenzeile! Wer uns in unserem Domizil in der Morlauterer Straße einmal besucht hat, kann sich sicher vorstellen, dass ein Quan-tensprung auf uns wartete.

Eine Etappe auf der Reise…2013 begannen die ersten Regalzählungen. Wir muss-ten genau ausrechnen, wie viele Regalmeter wir insge-samt benötigen würden und wie viel Platz die einzelnen

Fachgebiete in Anspruch nehmen. Dadurch, dass sich im Laufe der Jahre der Umzug aus unterschiedlichen Gründen verzögert hat, musste diese Aufgabe immer wieder neu in Angriff genommen werden, da sich durch Zu- und Abgänge, Umsignierung und Umräum-Akti-onen, der Ist-Zustand in den Regalen stetig verändert hat. Ebenso haben wir unser gesamtes Mobiliar und die Hardware erfasst und überlegt, was wir zukünftig wo unterbringen können und was wir nicht mitnehmen werden.

Die letzte Zählung der Regalmeter fand Mitte 2015 statt und diese war dann auch die endgültige Grund-lage für unsere exakte Regalplanung, die Anfang 2016 erstellt wurde.

Die Reise nimmt an Fahrt auf…Da ein Umzug ja immer auch ein Neuanfang ist, den man nicht unbedingt mit altem, unnötigem Ballast be-ginnen möchte, fing 2015 das große Sichten und Aus-misten an. Von nun an war der Papiercontainer vor Ge-bäude B ein oft in Anspruch genommenes Ziel.

Nachdem wir uns entschieden hatten, wie die neue Buchaufstellung aussehen soll, konnten wir für die Umzugsfirma Anfang 2016 einen exakten Ablaufplan erstellen. Im Februar haben wir uns zusammengesetzt und die Möbel und Farben für den Lesesaal und die Ru-hezonen ausgesucht. Durch die vorgegebenen Farben

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in der neuen Bibliothek war die Auswahl relativ schnell entschieden und viel Vorfreude wurde geweckt.

So langsam nahm der Umzug tatsächlich Gestalt an und was 2008 noch so unendlich fern schien, kam nun in Sieben-Meilen-Stiefeln näher und näher! Die Span-nung wuchs und die Teamsitzungen wurden in immer kürzeren Abständen abgehalten, damit am Ende alle Zahnrädchen so ineinan-dergreifen, wie wir uns das vorgestellt haben. Ein rei-bungsloser Ablauf war das Ziel und da zwei Teilbiblio-theken zusammengeführt werden sollten, musste jeder Schritt während des Umzuges genau geplant werden.

Im Mai 2016 fing das gro-ße Kistenpacken an. Außer dem Bücher- und Zeit-schriftenbestand musste alles in Umzugskartons ver- packt werden: Büromate-rial, Aktenordner, Unter-lagen,… Das kostenlose Muskelaufbautraining begann. In der Zwischenzeit wur- den die neuen Regale in der zukünftigen Bibliothek auf-gebaut und wir bekamen einen ersten Eindruck davon, wie dieser riesige, leere Raum sich Stück für Stück mit Leben füllen würde.

Auf der Zielgeraden…Anfang Juni 2016 wurden in den Standortbibliotheken in der Kammgarn und in der Morlauterer Straße alle Regalböden beschriftet, damit am Ende jedes Buch an dem Platz steht, den wir dafür ausgewählt hatten. Die gleiche Beschriftung wurde in den neuen Räumen durchgeführt. So war es für die Umzugsfirma, die spe-ziell für den Bibliotheksumzug gebucht wurde, am Tag X ein leichtes Spiel, alles am vorgesehenen Platz einzu-stellen. Die letzten Stempel und Schreibtischutensilien wurden verpackt und am Nachmittag des 9. Juni 2016 wurden die letzten Bücher in den alten Räumlichkeiten ausgeliehen oder zurückgebucht. Um 16 Uhr hieß es Abschied nehmen vom alten Arbeitsplatz. Eine Ära ging

zu Ende und das große Abenteuer „Umzug“ wartete am nächsten Tag auf uns.

Ohne Probleme ging der Umzug innerhalb von zwei Tagen über die Bühne. Regale wurden ausgeräumt, ab- und wieder aufgebaut, jedes Buch stand am Sams-tagnachmittag am vorgesehen Platz. Das war eine lo-gistische Meisterleistung, von der wir wirklich begeis-

tert waren. Alle Mitarbeiter-PCs wurden installiert und jeder von uns konnte seinen neuen Arbeitsbereich er-obern und einrichten.

In der darauffolgenden Woche kamen die neuen Möbel für unsere Studierenden. Die Farben passten hervor-ragend ins gesamte Erscheinungsbild. Unsere Fantasie hatte uns im Februar also nicht im Stich gelassen. Kiste für Kiste wurde ausgepackt und der Inhalt verstaut.

Am 20. Juni haben wir unsere Türen geöffnet und die Resonanz unserer Studierenden und der Mitarbeiten-den war Begeisterung pur.

Und so endete diese Reise, die ich acht Jahre zuvor an-getreten hatte, in einer lichtdurchfluteten, großzügig ausgestatteten und neuen Hochschulbibliothek.

Kerstin Squarra, Hochschulbibliothek Kaiserslautern

BIBLIOTHEKSPRAXIS

Blick in die neuen Räume der Hochschulbibliothek Kaiserslautern.Foto: Kerstin Squarra

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BIBLIOTHEKSPORTRÄT

Die Bibliothek des Rheinischen Landesmuseums Trier(Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz)

BIBLIOTHEKSPORTRÄT

Die Trierer Museumsbibliothek geht zurück auf die Bü-chersammlungen der seit 1801 bestehenden „Gesell-schaft für Nützliche Forschungen“, der bis zur Grün-dung des Museums 1877 neben anderen ‚nützlichen‘ Aufgaben auch die Altertumsforschung in Trier und dem Regierungsbezirk oblag. Zu den Sammlungen der Gesellschaft gehörte auch eine Bibliothek, deren ‚anti-quarischer‘ Teil zusammen mit den Altertümern, Kunst-werken und Münzen dem Museum als Dauerleihgabe überlassen wurde.

Als wissenschaftliche Spezialbibliothek weist die Bib-liothek des Landesmuseums im engeren Kreis der Kunst- und Museumsbibliotheken einen besonderen Schwerpunkt im Bereich der Archäologie Mitteleuro-pas (Vorgeschichte, Römerzeit, Mittelalter) auf. Mit einem Bestand von über 110.000 Bänden zählt sie zu den wichtigsten Einrichtungen ihrer Art. Die herausra-genden Forschungsbereiche des Museums spiegeln sich im Bestand der Bibliothek: neben der keltischen Eisen-zeit vor allem die Provinzialrömische Archäologie. Da-neben stellt die Numismatik – insbesondere wegen der Fundmünzen – einen weiteren besonderen Bereich dar. In Bezug auf die Region Trier und die Rheinlande insge-samt sind auch die Kunstgeschichte und die Geschicht-liche Landeskunde von Bedeutung. Denkmalpflege,Museumskunde, Restaurierung und Konservierung run-den das Spektrum der Sammelgebiete ab. Wesentliche Grundlage des Bestandsaufbaus ist der internationale Schriftenaustausch von Zeitschriften, Schriftenreihen, Monographien und Katalogen mit etwa 650 wissen-schaftlichen Institutionen in Europa, Nordafrika und den USA. Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich und zählt jährlich bis zu eintausend externe Benutzerinnen und Benutzer.

Im Rahmen der baulichen Sanierung der Verwaltungs-bereiche 2013-2015 wurde die Museumsbibliothek teilweise in neuen Räumlichkeiten untergebracht. Das Herzstück ist der im ehemaligen Vortragssaal einge-richtete neue Lesesaal unmittelbar im Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes. Die Handbibliothek enthält grundlegende monographische Literatur zu den ge-nannten Fachgebieten. Ein besonderer Anteil an ‚Tre-virensien‘ umfasst auch 25 historische und archäologi-sche Zeitschriften und Jahrbücher. Auf bis zu 200 qm Stellfläche finden bis zu .000 Bücher Platz.

Auf der in den Lesesaal eingebauten Empore steht ein großer Freihandbestand für bis zu 10.000 Bände auf ei-ner Stellfläche von 260 qm zur Verfügung. Er umfasst die vollständigen Serien von etwa 160 Zeitschriften und 140 Schriftenreihen. Es handelt sich dabei um den Kernbestand der am häufigsten benutzten periodischen Schriften zur Archäologie im westlichen Deutschland, den Benelux-Ländern, Ostfrankreichs, der Schweiz und Österreichs (also insbesondere zur Archäologie der rö-mischen Nordwestprovinzen); dazu kommen einschlä-gige Reihen der Regionalliteratur.

Der überwiegende Bestand der Museumsbibliothek ist in zwei Büchermagazinen in Rollregalanlagen mit 2.000 qm Stellfläche untergebracht. Ergänzend zu den Arbeitsplätzen im Lesesaal befindet sich im Bücherma-gazin II ein interner Studienbereich mit weiteren sieben Arbeitsplätzen.

Mit dem „Rara-Kabinett“ steht ein abgeschlossener Raum mit 145 qm Stellfläche unter kontrollierten kli-matischen Bedingungen für die Sonderbestände zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die als „Rara“ separierten frühen und seltenen Druckwerke, überwie-gend bis zum Jahr 1850, sowie die 2007 übernomme-nen Bände der historischen Bibliothek der ehemaligen Bezirksregierung Trier. In feuersicheren Tresorschrän-ken werden die älteren Handschriften der Bibliothek und die Inventare der Museumssammlungen sowie das Archiv der Gesellschaft für Nützliche Forschungen mit unersetzlichen handschriftlichen Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert aufbewahrt. Organisatorisch verbunden mit der Bibliothek ist außerdem das „Mu-seumsarchiv“ mit Unterlagen zur Historie des Hauses sowie der Sammlung von über 40 wissenschaftlichen Nachlässen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Im Zusammenhang mit dem Schriftentausch ist die Bi-bliothek auch zuständig für den hauseigenen Verlag mit einem Online-Shop und den Versand der Museums-publikationen.

Insgesamt verfügt die Bibliothek des Rheinischen Lan-desmuseums Trier nach der Sanierung des Verwaltungs-gebäudes und der Neueinrichtung der Bibliotheksräu-me über eine Stellfläche von 2.600 qm in einem großen

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Lesesaal mit Freihandbereich, zwei Büchermagazinen in Rollregalanlagen und dem Rara-Kabinett.

Die Erfassung der Bibliotheksbestände erfolgte bis 1992 durch traditionelle Zettelkataloge für Formal- und Sa-cherschließung einschließlich Aufsätzen. Seit 1993 wird das vor allem in kleineren und mittelgroßen Bib-liotheken verbreitete Datenbankprogramm Allegro-C eingesetzt. Im Rahmen einer fortschreitenden Auswahl wurden Zug um Zug ältere Bestände retrospektiv in der Bibliotheksdatenbank erfasst: alle Zeitschriften und Serien, Manuskripte und Rara (bis 1850); die Publika-tionen des Hauses sowie der Gesellschaft für Nützliche Forschungen einschließlich der Personalbibliographie aller Mitarbeiter. Ein besonderer Schwerpunkt betrifft die vollständige Erschließung bibliographisch unselb-ständiger Beiträge in den Jahrbüchern, Zeitschriften und Sammelwerken zur Archäologie, Geschichte und Kunst des Trierer Landes mit den Nachbargebieten. Ergänzend dazu wird seit 2002 das Schrifttum zur Ar-chäologie in Rheinland-Pfalz möglichst vollständig ge-sammelt und nachgewiesen.

Rheinisches Landesmuseum Trier, Lesesaal der Bibliothek. Foto: Th. Zühmer, RLM Trier (GDKE)

Innerhalb der 2007 errichteten Generaldirektion Kul-turelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) gibt es neben

der Bibliothek des Rheinischen Landesmuseums sieben weitere Bibliotheken unterschiedlicher Größe in den anderen Direktionen: den Landesmuseen in Koblenz und Mainz, der Landesdenkmalpflege in Mainz sowie den Außenstellen der Landesarchäologie in Koblenz, Mainz und Speyer, ergänzt um die Erdgeschichtliche Denkmalpflege. Die Trierer Bibliothek ist die größte Einrichtung ihrer Art in der Generaldirektion, besitzt den fachlich umfassendsten Bestand, weist den höchs-ten Erschließungsgrad auf und ist die einzige unter bib-liotheksfachlicher Leitung. Ihr obliegt die Federführung für ein 2015 begonnenes Bibliotheksprojekt zur Schaf-fung eines gemeinsamen Web-OPAC. In der ersten Stu-fe werden zurzeit die in Trier noch nicht digital katalogi-sierten Buchtitel von 1851 bis 1992 erfasst. In weiteren Schritten sollen die anderen Buchbestände der GDKE Zug um Zug nachgewiesen werden (durch Übernahme vorhandener Katalogdaten, Ergänzung von Besitznach-weisen sowie neue Aufnahmen).

Gerade für das überaus vielfältige kulturelle Erbe – ar-chäologische Funde und ihre Stätten, Baudenkmäler mit Burgen und Schlössern sowie die Sammlungen der Museen – sind Bibliotheken ein unersetzlicher Speicher des von Generationen erarbeiteten Wissens über un-sere Vergangenheit und deren materielle Relikte. Mit der gezielten Sammlung und Erschließung von Büchern und Zeitschriften sowie zunehmend auch digitalen Pu-blikationen bilden die Bibliotheken eine wesentliche Grundlage für ein fundiertes Verständnis unserer Ge-genwart und bieten zugleich das Informationspotenzial zur kreativen Bewältigung künftiger Aufgaben.

Literatur: Jürgen Merten: Die ‚neue‘ Bibliothek des Rheinischen Landesmuseums Trier. Umbau und Wiedereröffnung 2015. In: Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 47 (2015) S. 126-132.

Jürgen Merten,Leiter der Bibliothek des

Rheinischen Landesmuseums Trier (GDKE)

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HISTORISCHE BESTÄNDE

Die Magazine der Stadtbibliothek Koblenz und ihre Schätze

Ein unscheinbares Buch mit schwerem Holz-Leder-Deckel und handschriftlich gestalteten dünnen Per-gamentseiten ist der älteste Band der Stadtbibliothek Koblenz. Wer das Gebetsbuch Missalis Treverensis ge-staltet hat und wem es gehörte, ist unbekannt. Aller-dings lässt das Schriftbild auf eine Entstehungszeit um 1150 schließen. Das Beispiel zeigt: Im Forum Conflue -tes gibt es Kostbarkeiten, die man eigentlich nur in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel vermuten würde – dem Mekka für Forschung.

Nägel schützen Einband„Wissen Sie, warum der Einband mit Beschlägen verse-hen wurde“, fragt Bibliothekarin Ursula Kerber bei einer

Führung und zeigt auf die dicken Eisennägel. Die Ant-wort: Schweigen. Dabei ist das Rätsel gar nicht schwer. Die Nägel schützten das Buch, wenn ein Getränk um-stürzte. Die Flüssigkeit lief unter dem Deckel durch. Auch andere Spuren zeigen, dass mit dem Gebetsbuch intensiv gearbeitet wurde. Die Gebrauchsspuren sind nicht zu übersehen. Das Pergament ist zum Teil so ab-gegriffen, dass es bei späteren Restaurierungen ergänzt wurde. Anders als früher achten die Restauratoren heu-te darauf, dass die neuen Teile deutlich als solche zu erkennen ist.

Dass die Stadtbibliothek solche Seltenheiten beher-bergt, liegt in ihrer langen Historie begründet, die

Die Gebrauchsspuren an der Missa Treverensis sind nicht zu übersehen. Bei Reparaturen achteten die Restauratoren darauf, dass die ergänzten Stücke deutlich zu erkennen sind. Foto: Rhein-Zeitung/Kallenbach

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bis in das Jahr 1827 zurückreicht. Damals forderte der dienstälteste Oberbürgermeister von Koblenz, Abundius Maehler, die Bürger auf, für eine öffentliche Bibliothek zu spenden. Der Aufruf hatte Erfolg, groß-zügige Stiftungen wurden abgegeben, sodass der Alt-bestand, dessen Werke von den mittelalterlichen An-fängen bis in die Zeit um 1850 reichen, im Laufe der Zeit auf rund 20.000 Exemplare anwuchs. Die Stadt-bibliothek ist somit ein gutes Beispiel für die Kultur-pflege durch die Bürger, die seit der französischen Zeit selbstbewusst nach vorne drängten. Das 1808 gegründete Musikinstitut ist ein weiteres Beispiel für dieses besondere Engagement. Allerdings bildet den Kern des Altbestandes im Forum die Spende des Neu-endorfer Pfarrers und Pädagogen Joseph Gregor Lang, der übrigens auch den Grundstock für die städtische Gemäldesammlung legte.

Das Phänomen ColumbusAuch wenn der Altbestand sehr gut gesichert ist, gibt es für die besonders wertvollen literarischen Kostbar-keiten natürlich einen Tresor. Darin findet man auch einen Band aus dem späten 15. Jahrhundert, der unter dem Kurztitel „Columbusbriefe“ bekannt geworden ist. Eigentlich ist die Bezeichnung irreführend. Der Brief des Entdeckers an den Rechnungsführer des spanischen Königs umfasst nur wenige Seiten. Aber immerhin: Er ist ein schönes Beispiel für den frühen Buchdruck. Den-noch gehört das Buch mit Texten verschiedener Auto-ren zu den historischen Werken im Altbestand, nach denen am häufigsten gefragt wird – auch in anderen Ländern. Kein Wunder: Das Werk steht für eine Zei-tenwende. Der noch junge Buchdruck erreichte völlig neue bildungshungrige Zielgruppen. Und in den Bil-dungsstätten der frühen Neuzeit begann man, die ers-ten enzyklopädischen Publikationen zu erstellen. Und: Das Deutsch Martin Luthers, das eigentliche Meißener Kanzleideutsch, wurde zum verbindlichen Kanon für eine einheitliche Sprache.

Und schließlich erweckten die zunächst spärlich fli -ßenden Nachrichten der Entdecker Neugier. Bereits im Laufe des 16. Jahrhunderts entstanden Sammlungen von Architekturzeichnungen und die berühmten Kos-mografien mit illustrierten Städtebildern und den da-zugehörigen Beschreibungen. Auch in diesem Bereich wird man in der Stadtbibliothek fündig.

Hartmann Schedels WeltchronikDie berühmte Weltchronik des Nürnberger Stadtarztes Hartmann Schedel aus dem späten 15. Jahrhundert, die später immer wieder neu aufgelegt wurde, gehört na-türlich zur Raritätensammlung.

Ursula Kerber (links) und Direktorin Susanne Ott präsentieren den Altbestand der Stadtbibliothek Koblenz.Fotos: Rhein-Zeitung/Kallenbach

Die Neuorganisation des Altbestandes entlastet übri-gens auch das Stadtarchiv in der Alten Burg, das gro-ße Raumprobleme hat. Deswegen wurde der reiche Bestand an original erhaltenen Tageszeitungen des 19. und 20. Jahrhunderts an die Stadtbibliothek abgege-ben. In der Alten Burg lagern nur noch die Mikrofilme,auf denen die Seiten abgelichtet sind. Über speziel-le Lesegeräte ist der Filmbestand übriges gut einseh-bar. Und wenn doch mal das Original gebraucht wird? „Dann kann man sich die Zeitungen in die Alte Burg lie-fern lassen“, erklärt Ursula Kerber. Und das mit gutem Grund: Wer in den historischen Akten forscht, braucht hin und wieder auch die Tagespresse, um die prägenden Ereignisse für Koblenz zu rekonstruieren. Denn Zeitun-gen sind Quellen ersten Ranges.

Quelle: Rhein-Zeitung/Kallenbach

Dieser Artikel ist erstmals in der Rhein-Zeitung (Ausgabe Koblenz) vom 3. März 2016, S. 13 erschienen. Wir veröf-fentlichen ihn hier leicht gekürzt mit freundlicher Geneh-migung der Rhein-Zeitung.

HISTORISCHE BESTÄNDE

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NEUERÖFFNUNGEN, JUBILÄEN

Die Bibliothek Sprendlingen-Gensingen

Zwei Ortsgemeinden schließen Kooperationsvertrag ab

In Zeiten knapper Kassen sucht jeder nach Möglichkei-ten, durch Synergieeffekte Geld zu sparen oder durch Konzeptänderungen neue Geldquellen zu finden. So auch in Sprendlingen. Im Laufe der Jahre hatte die Gemeinde- und Schulbü-cherei Sprendlingen eine Größe angenommen, die mit den zur Verfügung stehenden Mitteln der Ortsgemein-de Sprendlingen als einzigem Träger, auf Dauer nicht zu stemmen war. Die Konsequenzen waren absehbar, und daher war es ein zwingender Schritt, nach Alternativen zu suchen. Die Idee für ein neues Konzept auf größerem Funda-ment war schnell gefunden, allein war es sehr schwer, dies auch umzusetzen. Nach einigen fruchtlosen Anläu-fen in verschiedene Richtungen, brachte ein Gespräch mit dem Verbandsbürgermeister erste Hoffnung. Weil das Einzugsgebiet der Sprendlinger Bücherei weit über die Ortsgrenzen hinausgeht, war der Gedanke, eine Verbandsgemeindebücherei zu gründen, nur ein kleiner Schritt.Da jedoch die Realisierung eines solchen Projektes eini-ge Zeit in Anspruch nimmt, wurde ein Zwischenschritt beschlossen und die beiden größten Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde – Sprendlingen und Gensingen – gingen eine Kooperation ein. Am 1. Januar 2016 wurde so eine neue Bibliotheksform, die Bibliothek Sprendlin-gen-Gensingen geboren. Auch eine Stelle mit 30 Wo-chenstunden konnte nun realisiert werden.

Von der ersten Willensbekundung zum Kooperati-onsvertragBis dies so weit war, sollten von der ersten Willensbe-kundung durch die beiden Bürgermeister Monate ver-gehen. Denn erst brauchte es die Verschriftlichung des angedachten Konzeptes. Eine Steuerungsgruppe wurde gegründet. Ein Kooperationsvertrag, in welchem sich beide Seiten wiederfinden, musste erstellt werden. Hier half Günter Pflaum, Stellvertretender Leiter des Landesbibliothekszentrums, durch einen persönlichen Besuch und fachkundige Beratung ganz hervorragend.Beide Ortsgemeinderäte beschlossen auf der Grund-lage des Entwurfes eine Kooperation mit der anderen Ortsgemeinde. Dann musste der Kooperationsvertrag mit Zahlen gefüllt in den Haupt- und Finanzausschuss der jeweiligen Gemeinde und dann noch einmal ab-

schließend zurück in die Ortsgemeinderäte zur end-gültigen Absegnung. Da diese Gremien immer nur in einem gewissen Turnus tagen, gingen hier schnell ein paar Monate ins Land. Dann endlich konnte die Bibliothek Sprendlingen-Gen-singen an den Start gehen. Sie steht nun für einen gemeinsamen Bestand, der re-gelmäßig ausgetauscht wird, eine Ausweiskarte mit welcher man an beiden Standorten ausleihen und ab-geben kann, ein Team, welches für beide Standorte ar-beitet und eine gemeinsame Leitung. Beide Standorte sind gleichberechtigt und technisch vernetzt, und wir arbeiten daran, in den Köpfen der Bevölkerung und auch der Politik die Tatsache zu etablieren, dass es keine Gensinger und keine Sprendlinger Bücherei mehr gibt, sondern eine Bibliothek Sprendlingen-Gensingen, die eben zwei Standorte hat.

Unterschiedliche Ausgangssituationen

Die Ausgangssituationen für diese beiden Standor-te waren jedoch denkbar unterschiedlich. Während in Sprendlingen durch den Umzug der damaligen Gemein-debücherei in Räumlichkeiten der IGS vor fünf Jahren bereits helle, schöne, barrierefreie Räume vorhanden sind, ein großer Bestand zu finden ist, gute Ausleih- und Benutzerzahlen vorliegen und die Zusammenarbeit mit diversen Schulen und Kindertagesstätten etabliert ist, mussten wir in Gensingen aus verschiedenen Gründen quasi ganz von vorne anfangen.Momentan gibt es dort im sogenannten Haus der Kul-tur im Untergeschoss zwei relativ kleine Räume, die wir nutzen können. Das Haus der Kultur ist jedoch ein sehr schönes, altehrwürdiges, neu renoviertes Haus und auch innen sind unsere Räume sehr ansprechend ge-worden und haben eine gemütliche Atmosphäre. Diese mit Leben zu füllen, war eine sehr spannende und schö-ne Aufgabe. Erst galt es, für die Gegebenheiten einen optimalen Einrichtungsplan zu entwerfen. Auch hier war die Un-terstützung durch das LBZ ein Segen! Wie überall im verwaltungstechnischen Bereich mussten vor den ei-gentlichen Bestellungen natürlich erst einmal diverse Ausschreibungen angestoßen werden, die auch ihre Zeit in Anspruch nahmen. Und natürlich blieben auch

NEUERÖFFNUNGEN, JUBILÄEN

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die kleinen und großen Katastrophen nicht aus – die Auslieferung der Möbel hat sich durch Schwierigkeiten bereits bei der Bestellung massiv verzögert. Steckdo-sen fehlten, für das Podest mussten Anschlussdosen versetzt werden, bei der Möbellieferung fehlten eben-falls Teile, die Flyer kamen am Abend vor der Eröffnung und vieles mehr. Aber alles fand sich irgendwie und am Ende war es just-in-time an seinem Platz und funkti-onsfähig.

Blick in die Erwachsenenabteilung mit Internet-Zugang. Fotos: Timo Walther

Werbung für die Bibliothek und feierliche EröffnungDurch diverse Artikel in der Tageszeitung sowie im wöchentlich erscheinenden Amtsblatt der Verbands-gemeinde war das Interesse der Bevölkerung deutlich geweckt. Vor allem in Gensingen wartete man auf sichtbare Zeichen. Um ein solches zu setzen, entwickel-ten wir die Idee des Geschichtenzeltes. Ein Gartenpa-villon wurde im Raum, in welchem jetzt auch die Kin-dermedien zu finden sind, aufgestellt. Durch ein buntes Schwungtuch und einen Lichtervorhang, eine große wattierte Decke, bunte Kissen, ein paar Bücher und Deko verwandelte er sich flugs in das Geschichtenzelt. Drei größere Aktionen mit Kamishibai und Geschich-tenkoffer haben dort als offene Veranstaltungen statt-gefunden und auch diverse Kindergartengruppen konn-ten das Geschichtenzelt schon nutzen.

Am 17. September 2016 war es dann endlich soweit – die langerwartete Eröffnung konnte stattfinden. Gut geplant lief alles wie am Schnürchen und wir begrüßten im Obergeschoss zu einer offiziellen Feierstunde ca. 50 Gäste und Ehrengäste. Als würdevollen Rahmen konn-ten wir außerdem einen regionalen Fotografen mit ei-ner Fotoausstellung zum Thema „200 Jahre Rheinhes-sen“ gewinnen.

Der Verbandsbürgermeister Manfred Scherer, die bei-den Ortsbürgermeister Manfred Bucher und Armin Brendel sowie Günter Pflaum für das Landesbiblio-thekszentrum sprachen Grußworte. Die Leiterin der Volkshochschule eröffnete die Fotoausstellung. Dann ging es ein Stockwerk tiefer in die eigentlichen Biblio-theksräume, die wir standesgemäß mit dem Durch-schneiden eines roten Bandes öffneten.

Offizielle Eröffnung der neuen Räume im Standort Gensingen: (v.l.n.r.:) Günter Pflaum (LBZ), Bibliotheksleiterin Heike Walther, Manfred Bucher (Ortsbürgermeister von Sprendlingen), Manfred Scherer (Verbandsbürgermeister) und Armin Brendel (Ortsbürger-meister von Gensingen).

Der restliche Tag war Tag der offenen Tür mit Spielen für Kinder im Außenbereich, einem Bib-Quiz sowie ei-nem Puppentheater für Kinder.Im Rahmen dieser Eröffnungsfeier konnte ich auch ein-mal die Gelegenheit nutzen, allen Gästen unser Biblio-theksteam vorzustellen und ihm für seine unermüdli-che Hilfe und Unterstützung öffentlich zu danken. Und obwohl an diesem Tag gar nicht alle dabei sein konnten, hat wohl so mancher Besucher gestaunt, wie viele Menschen hinter dem Namen Bibliothek Sprend-lingen-Gensingen stehen.

Inzwischen ist ein wenig Alltag eingekehrt. Wir kämp-fen zwar noch mit organisatorischen und technischen Problemen, die wir vorher mit nur einem Standort nicht

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Bibliothek Sprendlingen-Gensingen

Standort SprendlingenAm Weiher 1 (in der IGS Gerhard Ertl)55576 SprendlingenTelefon: 06701 20581-15

Standort GensingenRömerstr. 17 (im Haus der Kultur)55457 GensingenTelefon: 06727 8969801

E-Mail: [email protected]: www.bibliothek-sprendlingen-gensingen.de

Bestand: 6.592 Medien (Stand 18.08.2016, im Aufbau)

Leitung: Heike Walther

Öffnungszeiten: Standort Sprendlingen Montag: 10.00 - 13.30 Uhr 16.30 - 18.00 Uhr Mittwoch: 10.00 - 13.30 Uhr Donnerstag: 16.30 - 18.00 Uhr

Standort Gensingen Dienstag: 15.00 - 17.00 Uhr Mittwoch: 16.30 - 18.00 Uhr Donnerstag: 10.00 - 13.00 Uhr Freitag: 10.00 - 13.00 Uhr

EDV-System: Bibliotheca

Einwohner (Verbandsgemeinde): 14.276 (Stand 31.12.2015,

Statistisches Landesamt RLP)

Landkreis: Mainz-Bingen

hatten, aber das sind Kinderkrankheiten, die sich früher oder später lösen lassen.In Gensingen merkt man, dass sich immer mehr herum-spricht, dass es diese Einrichtung jetzt gibt. Die KiTas und die Grundschule fangen mehr und mehr an, unsere Bibliothek zu nutzen und wir haben schon viel Lob er-halten.

Aber auch in Sprendlingen haben wir das Gefühl, dass die erhöhte Aufmerksamkeit, die diese Eröffnung ge-bracht hat, die Szene belebt hat. Es macht Spaß, die Ausdauer und die Mühe haben sich gelohnt und wir schwenken jetzt mental schon einmal in Richtung Verbandsgemeindebücherei – schließlich braucht man immer Ziele im Leben!

Heike Walther, Leiterin der Bibliothek Sprendlingen-Gensingen

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40 Jahre Gemeindebücherei Hahnstätten

Ehrenamtliches Engagement für Kinder und Erwachsene

Seit 1976 hat sich in der Gemeindebücherei Hahnstät-ten einiges getan. In den 40 Jahren ihres Bestehens hat sie sich von einer provisorischen Bücherausleihe im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde zu einer wah-ren Institution in der Kulturlandschaft Hahnstättens gemausert. Nur dem ehrenamtlichen Engagement der Gründerin Frida Gunia und ihren Nachfolgerinnen Sel-ma Kärcher-Prüß und Claudia Dietz-Schrinner ist es zu verdanken, dass sie mittlerweile gut tausend Leser aus Hahnstätten und Umgebung mit aktueller Literatur und Medien versorgen kann.

Darüber hinaus bietet das Bücherei-Team den Kindern regelmäßig Bastelnachmittage und Töpferkurse an, Bil-derbuchlesungen und Kasperletheater, kreative Damen treffen sich regelmäßig zu Handarbeitsabenden. Außer-dem lernen die Vorschulkinder an Schnuppervormitta-gen die Bücherei exklusiv kennen und die Schulkinder kommen mit ihren Lehrinnen und Lehrern regelmäßig vormittags zur Ausleihe.

Im Jubiläumsjahr fand ein bunter Veranstaltungsreigen statt:

Das Meisterburger Kasperle-TheaterKaum ein Kind in Hahnstätten kennt sie nicht: die spannenden, lehrreichen und manches Mal auch sehr realitätsbezogenen Kasperlestücke in der Bücherei. Seit mehr als 20 Jahren schreiben Margit Meisterburg und Tina Meisterburg-Wagner eigens für die Aufführungen in der Bücherei, die sie mindestens einmal jährlich zum Besten geben, ein neues lustiges Märchenstück. Immer sind die Kleinen mitten in das Geschehen hinter der großen blauen Holzbühne mit dem dunkelroten Samt-vorhang einbezogen. Fiebern sie doch bei den Aben-teuern um Kasperl, Gretchen, Großmutter und vielen anderen Charakteren eifrig mit. Alle Puppen, die Bühne und die Bühnenleinwände sind liebevoll selbst gebas-telt, geschreinert und bemalt. Mit sehr viel fröhlicher Energie spielten die Meisterburgs das Stück „Kasperl und der verdrehte Zauberspruch“.

Kamishibai – die japanische Art zu erzählenViele konzentrierte, brave Kinder lauschten dem asiati-schen Märchen „Dank des Kranichs“ aufmerksam. Diese anrührende Geschichte vom verantwortungsvollen und liebenswürdigen Miteinander und demütiger Beschei-

denheit wurde von Selma Kärcher-Prüß sehr eindrucks-voll mit dem Kamishibai erzählt. Diese besondere Art einer Bilderbuchpräsentation haben wir in diesem Jahr ganz neu für uns entdeckt. Durch den Fokus auf den kleinen Holzrahmen, der als Theaterbühne dient, ent-wickelt sich die Präsentation der Bücher zu einem be-sonders intensiven und auch spannenden Erlebnis.

Theater für Kinder und mit KindernMit großer Freude studierten acht talentierte Jungleser im Alter von fünf bis zehn Jahren mit Julia Niederwip-per und Sabrina Bernhardt-Lang an zwei Samstagen das originelle Märchenstück „Rotkäppchen“ ein. Alle Jungschauspieler und auch ihre Eltern hatten gute Ide-en zu Verkleidung, Requisite und Bühnenbild. Zwiebeln, Zweige und Federbett, Schürze, Fell und Jägerhut, Bir-nen, Teeservice und Kimono – manchmal sind es die Details, die aus einem Theaterstück ein ganz eigenes Kunstwerk werden lassen. Als wäre es am Jubiläumstag nicht schon heiß genug gewesen, stieg dann um kurz vor 14 Uhr auch noch das fröhliche Lampenfiebe . Souverän erweckten die Bäu-me, Jäger, Jagdhund, Rotkäppchen, Mutter, Wolf und Großmutter die Geschichte zum Leben und beherrsch-ten den einstudierten Text – Soufflie en überflüssig! Als Vorlage des Theaterstücks diente Jonathan Langleys Bilderbuch „Rotkäppchen“.

Halbstündige Lesung entführte in eine fantastische WeltDie 16-Jährige Anna Manz aus Schiesheim – eine ehe-malige Lesekönigin der Gemeindebücherei – veröffent-lichte vergangenes Jahr bereits ihr zweites Buch. An-lässlich unseres Jubiläums stellte sie im Rahmen einer Lesung ihre Person, ihr bisheriges Schaffen und ihren zweiten Roman „Die heiligen Dolche. Das Erbe der Kro-ne“ vor.

Bunte Jubiläumsfeier mit vielen Gästen, Mundart und TheaterstückFestliche, lobende Worte und viele Glückwünsche überbrachten Landrat Frank Puchtler, Landtagsmitglied Jörg Denninghoff, Horst Seelbach als Abgesandter der Verbandsgemeinde Hahnstätten und Ortsbürgermeis-ter Joachim Egert am 10. Juli. Auch Leiterinnen und Abgeordnete der befreundeten Büchereien Altendiez,

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Burgschwalbach, Flacht, Gückingen, Holzheim, Kat-zenelnbogen, Langenbach, Lohrheim und Oberneisen erfreuten sich im Verlauf des Tages gemeinsam mit vielen fröhlichen Gästen an einem bunten Angebot für Jung und Alt.

So plauderten die Hahnstätter Urgesteine Fritz (Reiner Keitsch) und Willerm (Andreas Holzner) mit viel Humor und in ihrer unnachahmlichen Weise über 40 Jahre Bü-cherei und ihr geliebtes Dorf mit seinen Einwohnern. „Ohne Bücher gibt‘s kaa Wisse“: Willerm hatte seinen eBook-Reader dabei und wollte seine Begeisterung mit Fritz teilen: „Gugg Fritz, aisch kann där däs zeische. Do-met kammer Bicher lese. E elektrisch Buch, wemmer su will.“ Fritz, der so etwas noch nie gesehen hatte, reagierte mit begeistertem Staunen. Ein amüsiertes Publikum gab sich große Mühe alle Wort- und Rede-wendungen in dieser urigen und ortstypischen Sprache zu verstehen. Doch wer gut aufpasste, konnte seine „Lektion“ lernen.

Schon im letzten Jahr unterstützte die Hahnstätte-ner Theatergruppe Queerbeet die Gemeindebücherei durch eine Benefiz eranstaltung im Frühling mit einer nicht unerheblichen Spende. Am Jubiläumsfest berei-cherte sie das Programm: Gut gelaunt und quirlig spiel-ten, tanzten und sangen die sieben Akteure in ihrem Bühnenappartement – bestehend aus Wohnzimmer und Schlafzimmer – eine Szene aus ihrem neuen Stück. Im Albtraum-Szenario „Der Tupperabend“ hingen fünf Damen einem männlichen Tupper-Guru förmlich an den Lippen während der unwissende Gastgeberin-Gat-te mit völligem Unverständnis reagierte. Spätestens ab der Mitte der Darbietung war dem amüsierten Publi-kum bewusst, warum sie entweder so gerne bei einem Tupperabend zu Gast sind, es sträflicher Weise noch nie waren oder es nie (wieder) sein wollen.

Kreative Kuchenbäckerinnen bestückten ein buntes, vielfältiges Café-Buffet, welches von vielen freundli-chen Damen offeriert wurde. Für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste sorgten auch herzhafte Brötchen und erfrischende Getränke. Beim reichhaltig bestückten Bücherflohmarkt schmö-kerten und entdeckten viele Buchliebhaber neues Le-sefutter. Einen fröhlich-erfrischenden Zeitvertreib zwi-schen den Programmpunkten fanden die jüngsten Leser beim Entenangeln. Die begehrten Preise hierfür und für die originelle Tombola stifteten großzügige Leser und heimischen Geschäftsleute.

Gemeindebücherei Hahnstätten

Kirchgasse 2065623 HahnstättenTelefon: 06430 926438E-Mail: [email protected]: www.hahnstaetten.de

Bestand: ca. 12.000 Medien

Leitung: Selma Kärcher-Prüß

Öffnungszeiten: Montag: 15.00 - 18.00 Uhr Donnerstag: 16.00 - 19.00 Uhr

EDV-System: Bibliotheca

Einwohner: 2.955 (Stand 31.12.2015, Statistisches Landesamt RLP)

Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis

Das Theaterstück „Der Tupperabend“ mit der Theatergruppe Queer-beet amüsierte das Publikum beim Jubiläumsfest der Gemeindebü-cherei HahnstättenFoto: Selma Kärcher-Prüß

Den manchmal schwierigen Umständen für Büchereien zum Trotz, zeigte das Jubiläumsfest der Gemeindebü-cherei Hahnstätten mit seinen engagierten und inter-essierten Besuchern aller Altersklassen einmal mehr, dass Gemeindebüchereien eine feste Größe in der Kul-tur- und Bildungslandschaft darstellen und gerade im ländlichen Raum nicht wegzudenken sind.

Claudia Dietz-Schrinner, Gemeindebücherei Hahnstätten;

Julia Niederwipper

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LESEFÖRDERUNG UND VERANSTALTUNGEN

Quiz-Abend: Eine neue Veranstaltungsreihe der Stadtbücherei Frankenthal

Wer wird Millionär? – Quiz-Duell – Pub-Quiz ... Die Lis-te der Quiz-Veranstaltungen und -Fernsehsendungen ließe sich noch um einiges verlängern. Die Nachfrage und das Interesse daran, Aufgaben zu lösen, Wissen ab-zurufen und sich dabei mit anderen zu messen, schei-nen ungebrochen.

Auch in unserem Bücherei-Team fand sich eine Grup-pe von Interessierten, die sich an einem winterlichen Abend aufmachte, um die Teilnahme an einem Quiz in einem irischen Pub als mögliche Inspirationsquelle für eine Veranstaltung der Stadtbücherei zu nutzen. Un-sere Gruppe „die Newcomer“ belegte auf Anhieb den zweiten Platz! Der Spaß und Erfolg des Abends ließ uns beschwingt einen Plan für ein ähnliches Konzept in der Stadtbücherei entwerfen:Sechs Fragerunden mit jeweils zehn Fragen und einer Mischung aus:

■Fragen, bei denen man die Antwort wissen muss,

■Fragen mit drei bis vier vorgegebenen Antworten zum Ankreuzen,

■Entscheidungsfragen, bei denen man mit ja oder nein antwortet,

■Übersichten mit Bildern, bei denen zum Beispiel Buchtitel oder Autoren zu Buchcovern ergänzt, oder Filmtitel benannt werden müssen,

■einer Runde, in der nach und nach Infos zu einer berühmten Persönlichkeit preisgegeben werden – wer nach einer Info schon die Lösung weiß und abgibt, bekommt natürlich die meisten Punkte, nach zwei Infos etwas weniger usw.

Bereits die Namensfindung in den Teams sorgt von Be-ginn an für Heiterkeit.Entstanden ist eine tolle Mischung aus aktuellen, inte-ressanten, regionalen und literaturbezogenen Wissens-fragen, zusammengetragen vom Team der Stadtbüche-rei – humorvoll und schlagfertig in Szene gesetzt und präsentiert vom Frankenthaler Schauspieler und Leiter des Theaters ‚Alte Werkstatt‘, den wir durch Kontakt und Kooperation in anderen Zusammenhängen als Mo-derator für diese Veranstaltungsreihe gewinnen konn-ten.

Mit seiner ansteckenden, spontanen Art begeistert er das Publikum und das Publikum und der Abend begeis-tern ihn.Nach jeder Runde werden die ausgefüllten Frageblätter eingesammelt und die Punkte (wohlwollend) ermittelt.

Der erste „Quiz-Pokal“ bestand aus einem Weißbier-glas mit leckerem Schokoinhalt, veredelt mit einigen Freikarten für das Theater. Inzwischen gibt es einen „echten“ Pokal, der wandern und noch eine Gravur er-halten soll.

Die Chinesische Mauer ist vom Weltall aus erkennbar. – Wahr oder falsch?Diese Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Quiz-Abend der Stadtbü-cherei Frankenthal wussten es und gewannen gemeinsam den „Quiz-Pokal“. Foto: Gabi Kölling

Im Herbst findet dann der dritte Quizabend statt, nachdem bereits am zweiten Abend fast fünfzig Teil-nehmerinnen und Teilnehmer, die sich in Gruppen oder auch einzeln anmelden konnten, an der Veranstaltung teilgenommen haben.

Der Quiz-Abend ist ein Format, das in US-amerikani-schen Bibliotheken schon seit Jahren zu den gut be-suchten und beliebten Veranstaltungen gehört, relativ einfach vorzubereiten ist und perfekt zu unseren ÖBs passt: Schließlich sind wir nicht nur „Orte des Wissens“ sondern auch „Orte des Vergnügens“.

Gabi Kölling,Stadtbücherei Frankenthal

LESEFÖRDERUNG UND VERANSTALTUNGEN

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Bibliotheken in Rheinland-Pfalz warben mit Schultüten für Lesespaß

Zur Einschulung Ende August verteilten die öffentlichen Bibliotheken im Land auch dieses Jahr wieder an die Erstklässler Schultüten, die für den Spaß an Büchern und am Lesen werben sollen. Ein Begleitbrief an die Eltern warb in 15 verschiedenen Sprachen für den Besuch der Bibliotheken.

Zloonrpphq lq ghu Eleolrwkhn – Willkommen in der Bibliothek

Kinderuni in der Hochschulbibliothek Kaiserslautern, Campus Zweibrücken

Am 9. Mai 2016 eröffnete die Hochschulbibliothek Kaiserslautern das Programm der diesjährigen Kinde-runiversität. Unter dem Titel „Geheimsprachen – Wie man Nachrichten verschlüsselt und entschlüsselt“ erfuhren die Kinder Wissenswertes über Kryptologie und durften am Beispiel einzelner Verschlüsselungs-verfahren Nachrichten chiffrieren und dechiffrieren.

Die „Aktion Schultüte“ war die erste Aktion des Stu-fenprogramms zur Lese- und Sprachförderung, die vom Landesbibliotheks-zentrum entwickelt wurde. Rund 160 Bibliotheken in ganz Rheinland-Pfalz ver-teilten mehr als 13.000 Schultüten an die Erstkläss-ler. In den Schultüten ent-halten war ein Gutschein für einen kostenlosen Bi-bliotheksausweis, ein Be-gleitbrief an die Eltern und

ein Mini-Bilderbuch. Auf Initiative der „AG Lesespaß

aus der Bücherei“ wurde dieser Begleitbrief in 15 ver-schiedene Sprachen übersetzt. Das Schreiben gibt es in Englisch und Französisch, aber auch u.a. in arabischer, kroatischer oder russischer Sprache. Mit den Überset-zungen soll erreicht werden, dass auch Familien mit Migrationshintergrund und neu angekommene Flücht-lingsfamilien noch einmal besonders auf die Angebote der Bibliotheken aufmerksam gemacht werden.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder die Schultüten geben. Die Bestellformulare für die Leseförderaktionen und -materialien werden voraussichtlich bis Anfang Mai 2017 an alle Bibliotheken verschickt werden.

Pressemitteilung LBZ

Wer in einer Bibliothek Informationen recherchiert, möchte auch ungehindert auf diese zugreifen können. Doch wie verhindert man den Zugriff auf Informatio-nen, die geheim bleiben sollen? Informationen, von de-nen man nicht möchte, dass jedermann sie lesen kann? Diese Frage hat Menschen bereits vor Tausenden von Jahren beschäftigt und ist heute sogar Gegenstand wis-senschaftlicher Forschung.

Kryptologie – die Wissenschaft, die sich mit Informati-onssicherheit befasst, ist schon längst keine Geheim-wissenschaft mehr. Viele Bereiche unseres täglichen Lebens, die zunehmend durch Computer und Internet beeinflusst werden, sind ohne Kryptologie nicht vor-

stellbar. So kamen wir, das Team der Hochschulbib-liothek Kaiserslautern, auf die Idee, im Rahmen der Kinderuniversität den jungen „Studierenden“ auf spie-lerische Weise einen kleinen Einblick in die Chiffrierung von Nachrichten zu vermitteln und mit praktischen Übungen das erlernte Wissen zu festigen.

Auch in diesem Jahr waren die Plätze wieder sehr be-gehrt, so dass wir für den Standort Zweibrücken einen Zusatztermin anboten. 16 Kinder nahmen an der ersten Veranstaltung am Campus Zweibrücken teil und ver-folgten mit Interesse den einführenden theoretischen Teil, in dem wir auf die wachsende Bedeutung der Nachrichtenverschlüsselung im Informationszeitalter

LESEFÖRDERUNG UND VERANSTALTUNGEN

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eingingen. Ob wir eine E-Mail schreiben, mit der Chip-karte Geld abheben oder einen klassischen Brief ver-fassen: Wer vertrauliche Informationen geheim halten möchte, sollte sicherstellen, dass niemand, außer dem berechtigten Empfänger, die Informationen lesen kann. Und selbst in modernen Bibliotheken kommen auch wir als Nutzerinnen und Nutzer zum Teil mit kryptographi-schen Mechanismen in Berührung – z.B. wenn der Zu-griff auf elektronische Medien nur einem bestimmten Personenkreis erlaubt sein soll.

Viele der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer hatten bereits zu Hause mit Geheimtinte experimentiert und konnten Beispiele dafür nennen, wie man unsichtbare Texte erzeugt, die erst mit Hilfe von Licht oder Wärme für den Leser sichtbar werden. Nicht wenig erstaunt erfuhren die Kinder von anderen historisch überliefer-ten Methoden, wie z.B., dass man in der Antike Sklaven die Haare rasierte, um ihnen anschließend die gehei-me Botschaft auf die Kopfhaut zu schreiben und sie mit nachgewachsenen Haaren als Nachrichtenübermittler zu entsenden.

Zum praktischen Einstieg konzentrierten wir uns auf das älteste bekannte militärische Verschlüsselungsver-fahren, die Skytale. Hierbei handelt es sich um einen einfachen (Holz-)Stab, auf den man wendelförmig ei-nen Papierstreifen wickelt. Die Nachricht wird anschlie-ßend von links nach rechts längs des Stabes auf das Band geschrieben, so dass beim Abwickeln ein unlesba-rer Buchstabensalat entsteht. Nur wenn der Empfänger

über einen Stab mit dem gleichen Durchmesser ver-fügt, kann der Text problemlos entschlüsselt werden. Ein (aus heutiger Sicht) einfaches Verfahren, das jedoch ein wenig Übung und Geschick abverlangte.

Nach einem kurzen Versuch ging es gleich zur Sache und die Kinder durften eine Auswahl an Geheimtexten mit Hilfe verschiedener Holzstäbe entschlüsseln. Keine besonders leichte Aufgabe, denn zur Entschlüsselung der insgesamt sieben Nachrichten standen den kleinen Kryptoanalytikern sechs Holzstäbe mit unterschied-lichem Durchmesser zur Verfügung. Mit viel Eifer und Neugier gelang es ihnen schließlich dennoch, die gehei-men Botschaften in Klartexte zu verwandeln.

Weitere bekannte Verschlüsselungstechniken wie etwa die Fleißnersche Schablone oder die Cäsar-Scheibe, die sich die Kinder selbst basteln konnten, sorgten für ein abwechslungsreiches Programm, das bei den jungen „Studierenden“ sehr gut ankam. Zum Abschluss er-hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben den selbst gebastelten „Chiffriermaschinen“ jeweils eine Urkunde sowie einen ‚Geheimstift‘, der mit unsichtba-rer Tinte schreibt. Auch das Team der Hochschulbibliothek Kaiserslautern hatte wie jedes Jahr viel Spaß an der Veranstaltung und freut sich bereits auf das nächste Programm in 2017.

Matthias Jentschke,Hochschulbibliothek Kaiserslautern,

Campus Zweibrücken

Auch im Jahr 2016 beteiligt sich die Hochschulbibliothek Kaiserslautern an der Kinderuniversität.Foto: Matthias Jentschke

LESEFÖRDERUNG UND VERANSTALTUNGEN

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Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg: Familie – Ämter – Kunst

Vortragsreihe der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier

2016 jährte sich am 20. Februar zum 300. Mal die Wahl Franz Ludwigs von Pfalz-Neuburg (1664-1732) zum Trierer Erzbischof und Kurfürsten. Aus diesem Anlass präsentierte die Bibliothek des Bischöflichen Priester-seminars Trier eine Vortragsreihe und vom 21. April bis 15. Juli eine Kabinettausstellung mit Druckschriften, Gemälden sowie Graphiken, deren Schirmherr Dom-propst Prälat Werner Rössel war.

1716 votierte das Domkapitel einstimmig für Franz Lud-wig als neuen Erzbischof und Kurfürsten von Trier. Der 1664 geborene Pfalzgraf war damals bereits Bischof von Breslau und Worms, Fürstpropst von Ellwangen sowie Hochmeister des Deutschen Ordens und Koad-jutor, d.h. designierter Nachfolger des Erzbischofs von Mainz. Kein Trierer Erzbischof hat so viele geistliche Ämter und die damit verbundene weltliche Regierungs-gewalt in seiner Person vereinigt. Seine Familie zählte seinerzeit zu den einfluss eichsten Dynastien im Reich und war mit drei habsburgerischen Kaisern verwandt-schaftlich verbunden. Auch wenn Franz Ludwig nicht die Standesinteressen der Domkapitulare vertrat, war seine Wahl eine kluge Entscheidung. Denn mit Tatkraft und Geschick setzte der Neugewählte Reformen in Ver-waltung, Justiz, Seelsorge und Bildung in Gang, die bis zum Ende des Kurstaates Bestand hatten. Zwar verzich-tete er 1729 auf sein Trierer Amt zugunsten der Mainzer Kurwürde. Dennoch ist er für Trier von bleibender Be-deutung. Franz Ludwig starb 1732 in Breslau und wurde dort in der von ihm erbauten Kurfürstenkappelle des Doms beigesetzt. Franz Ludwig repräsentiert das Bild eines barocken Kirchenfürsten, dessen Amt in engem Zusammenhang mit der Reichskirchenpolitik stand. Dabei war das Bischofsbild der Barockzeit vielfältiger als weitverbreitete moderne Vorstellungen. Das Ide-al des Konzils von Trient (1545-1563), der Bischof als Hirte und Seelsorger, konnte erst im 19. Jahrhundert zur Regel werden, nachdem die geistlichen Landesherr-schaften mit der Säkularisation untergegangen waren.

Die heutige Geschichtswissenschaft bescheinigt Franz Ludwig außerordentliche Leistungen für den Erzstift Trier, die Dr. Jens Fachbach (Universität Trier) skizzierte. Neben den umfassenden Reformen förderte er Kunst und Kultur und engagierte sich bei der barocken Um-

gestaltung des Trierer Doms nach dem Brand ab 1717. Dessen Baugestalt und Ausstattung „restaurierte“ er allerdings tiefgreifend mit einem beeindruckenden Architekturkonzept, wie Markus Groß-Morgen (Trier) erläuterte: Der Grundriss erhielt durch den Einbau des Querhauses eine Kreuzform. Einer der Höhepunkte bei der Innenausstattung war ein vom ihm gestiftetes sil-bernes (leider nicht erhaltenes) Heilig-Rock-Reliquiar.

Dr. Benedikt Maurer (Stadtarchiv Düsseldorf) holte den Kurfürsten „Jan Wellem“, den „großen Bruder Franz Ludwigs“, vom volkstümlichen Sockel, indem er ihn als einen typischen absolutistischen Landesherrn des Ba-rocks darstellte. Kunst, Kultur und Wissenschaft förder-te er als Mäzen bzw. Sammler. Wirtschaftspolitisch war er Merkantilist, indem er Zünfte und Handel förderte. Religionspolitisch unterstützte er die katholische Re-form, ließ aber aus Staatsraison in Düsseldorf die jüdi-sche, reformierte und lutheranische Konfession zu.

V.l.n.r.: Porträt Franz Ludwigs von Pfalz-Neuburg als Hoch-meister des Deutschen Ordens, Ölgemälde, Museum am Dom, Inv.-Nr. M 0210 und dessen Wappen vom Portal des Deutsch-ordensschlosses Horneck bei Gundelsheim am Neckar. Fotos: R. Schneider (Museum am Dom Trier); Dr. Bernhard Peter, Ko-blenz.

Eine virtuelle Präsentation der Ausstellung „Franz Lud-wig von Pfalz-Neuburg (1664-1732) – Erzbischof und Kurfürst von Trier 1716-1729: Familie – Ämter – Kunst“ ist zu finden unter: www.bps-trier.de/franz_ludwig.html

Patrick Trautmann, BPS Trier

LESEFÖRDERUNG UND VERANSTALTUNGEN

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 SCHULE UND BIBLIOTHEK

SCHULE UND BIBLIOTHEK

Forum Schulbibliothek – Fortbildung für weiterführende Schulen

Das Landesbibliothekszentrum (LBZ) Rheinland-Pfalz hat im September 2016 erstmals ein „Forum Schul-bibliothek für weiterführende Schulen“ veranstaltet. Da der Schulbibliothekstag Rheinland-Pfalz nur alle zwei Jahre stattfinde , wollte das Landesbibliothekszentrum (LBZ) eine Möglichkeit bieten, sich auch in der Zwischenzeit in einem größeren Rahmen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Schulbibliotheken aus-zutauschen.

Zur der Veranstaltung in Neustadt/Weinstraße am 20. September 2016 und zur programmgleichen Tagung in Koblenz am 29. September 2016 hatten sich insgesamt ca. 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schulbi-bliotheken aller weiterführenden Schularten im Land angemeldet. Leitung und Moderation übernahm an beiden Tagen der Stellvertretende Leiter des Landesbi-bliothekszentrums, Günter Pflaum

Am Vormittag referierte der Pädagoge und Jugendbu-chexperte Robert Elstner aus den Leipziger Städtischen Bibliotheken über aktuelle Jugendliteratur für Schulbi-bliotheken. Ausgehend von Untersuchungen zur Medi-enbeschäftigung Jugendlicher in der Freizeit wie z.B. der JIM-Studie 2015 und auf der Basis zahlreicher eigener Erfahrungen mit der Zielgruppe beschrieb er Facetten der Lesekultur Jugendlicher im digitalen Zeitalter und zeigte auf, mit welchen Angeboten Verlage versuchen, auf die steigende Nutzung von Tablets und Smartpho-nes und die damit verbundenen Umbrüche auf dem klassischen Jugendbuchmarkt zu reagieren. Bei seinen Empfehlungen aktueller Jugendromane – darunter die ein oder andere Klassensatzempfehlung – gab er zu bedenken, dass Jugendliche Literatur oft vollkom-men anders wahrnehmen als Erwachsene. Trotz seiner langjährigen Erfahrung als Juror u.a. beim Deutschen Jugendliteraturpreis seien für ihn daher Favoriten-Pro-gnosen schwierig. Während Robert Elstner beim Genre „Dystopie“ den Höhepunkt erreicht sah, konstatierte er einen Zuwachs an Kinder- und Jugendbüchern, die sich mit den Themen religiöse Radikalisierung, Flucht und Integration beschäftigen. Der Referent beendete seinen Vortrag mit dem Hinweis auf neue Schreibtalente, wie die erst 18-jährige Nachwuchsautorin Lea-Lina Opper-mann, die sich bei einem Preiswettbewerb mit ihrem Manuskript überraschend gegen bereits veröffentlichte Jugendromane der Konkurrentinnen und Konkurrenten durchgesetzt hat.

Nach dem Mittagsimbiss stellten die Fachberaterin-nen des Landesbibliothekszentrums die Angebote und Dienstleistungen der Landesbüchereistelle für

Schulbibliotheken vor. Sie reichen von der Beratung in allen Fachfragen über die Medienausleihe aus der Er-gänzungsbücherei bis zu zentralen Serviceleistungen wie der fachlichen Medienbearbeitung und der EDV-Unterstützung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Services der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer bzw. der Rheinischen Lan-desbibliothek in Koblenz für Schulbibliotheken. Dazu gehören die kostenlose Bestellung und Ausleihe von Fachliteratur aus den Beständen der beiden wissen-schaftlichen Bibliotheken sowie die kostenpflichtigeFernleihe über den Deutschen Leihverkehr. Besonders

„Forum Schulbibliothek für weiterführende Schulen“ in Neustadt/Weinstraße und Koblenz. Fotos: LBZ / Cornelia Dietle, Maybritt Denzin

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zu nennen ist das Angebot an Bibliotheksführungen und Recherche-Schulungen zum LBZ-Katalog oder zur Lite-raturrecherche über die Digitale Bibliothek, das sich an Lehrkräfte und Schulbibliotheksbeauftrage, vor allem aber auch an Schülergruppen oder ganze Jahrgangs-stufen der Oberstufe richtet. Bereits bekannt war den meisten Zuhörenden die Arbeit der Kommission Zent-rale Schulbibliothek vor allem in Gestalt der Zeitschrift „LIES – Lernen, Informieren, Erleben in der Schulbiblio-thek“, die im Auftrag des Ministeriums für Bildung re-gelmäßig herausgegeben und an alle weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz verteilt wird.

Die verbleibenden beiden Stunden waren dem Erfah-rungsaustausch gewidmet. Die Themen, die die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer miteinander besprechen wollten, erstreckten sich über das gesamte Spektrum schulbibliothekarischer Arbeit. Obwohl nicht alle Fra-gen vertieft werden konnten, gelang es bei beiden Ver-anstaltungen, die Themen zumindest ansatzweise zu behandeln – von Personaleinsatz, Etatsituation, Fund-

raising und Einrichtung über Systematik, Bestandspfl -ge und Bibliothekssoftware bis hin zu Veranstaltungs-arbeit und Integration der Schulbibliothek in Unterricht und Schulleben.

Die Evaluation ergab, dass sich einige Teilnehmerin-nen und Teilnehmer noch mehr Buchvorstellungen gewünscht hätten, andere dagegen besonders vom Er-fahrungsaustausch profitiert haben. Die Rückmeldun-gen bestätigen, dass die Erwartungen insgesamt erfüllt wurden. Als Themenwünsche für zukünftige Veranstal-tungen wurden neben den beiden Dauerbrennern Le-seförderung und Schulungen zur Bibliothekssoftware z.B. Hilfen für Literaturauswahl und Bestandsaufbau, Einsatz von E-Books, Apps und Tablets sowie Materi-alaustausch zu kleinen Projekten oder naturwissen-schaftlichen Unterrichtsthemen genannt. Bleibt der Ausblick auf den nächsten Schulbibliothekstag, der am Mittwoch, den 20. September 2017 an der Universität Landau stattfinden wird.

Heike Steck, LBZ

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 TAGUNGEN, FORTBILDUNG

TAGUNGEN, FORTBILDUNG

Jahrestagung 2016 der hauptamtlich geleiteten Bibliotheken in Rheinland-Pfalz

Im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Mainz begrüßte Günter Pflaum, Stellvertre-tender Leiter des LBZ, über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur diesjährigen Konferenz der hauptamt-lich geleiteten Bibliotheken.Grußworte sprachen Dr. Kai-Michael Sprenger, Refe-rent für das Bibliothekswesen im Ministerium, und die Leiterin des Landesbibliothekszentrums Dr. Annette Gerlach.Mit ihren Gedanken zur aktuellen Fachdiskussion über die sich ändernden gesellschaftlichen Anforderungen an Bibliotheken führten beide hin zum Thema des Vor-mittags: Die Bibliothek als Lernort.

Jahrestagung der hauptamtlichen Bibliotheken in Mainz mit Dr. Kai-Michael Sprenger, Referent für das Bibliothekswesen im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (vordere Sitzreihe, 3. v.r.).Foto: LBZ

Die Bibliothek als Lernort – der Lerntreff in TrierRudolf Fries ist Leiter des Bildungs- und Medienzent-rums Trier, in dem die Institutionen Volkshochschule, Musikschule, Stadtbibliothek und Kommunales Bil-dungsmanagement zusammengefasst sind und eng verzahnt zusammenarbeiten. Die Stadt Trier beteiligt sich seit 2009 am Bundesmodellprogramm „Lernen vor Ort“. Ziel ist es, die unterschiedlichen Bildungsangebote in der Stadt zu einer abgestimmten, nachhaltig wirken-den Bildungslandschaft zu entwickeln, die allen Bürge-rinnen und Bürgern einen individuellen Zugang bietet.Fries stellte den Lerntreff in der Trierer Stadtbibliothek Palais Walderdorff vor, der im Mai 2014 als ein Bau-stein der Trierer Bildungsangebote eingerichtet wurde. Er ermutigte mit seinen positiven Erfahrungen in Trier dazu, sich für überregionale Projekte und Initiativen zu bewerben, mit Partnern zusammenzuarbeiten und Fremdmittel, z.B. von Stiftungen, zu akquirieren. Sein Ziel: Die Entwicklung der Bibliothek als Inspirations-

raum, Lernraum, Treffpunkt und performativer Raum, d.h. als Raum, der anregt zu einer individuellen Perfor-mance. (Einen ausführlichen Beitrag zum Lerntreff fi -den Sie in dieser Ausgabe auf S. 112 - Anm. d. Red.)

Die neue Entgeltordnung für Kommunen (TVöD VKA) Am Nachmittag informierte Wolfgang Folter, Mitglied der Kommission für Eingruppierungsberatung (KEB) beim Berufsverband Information Bibliothek e.V. (BIB), über die ab 2017 geltende neue Entgeltordnung für kommunale Bibliotheksbeschäftigte.In seinem Vortrag stellte er die Verbesserungen für Be-schäftigte in Bibliotheken dar und wies auf die Möglich-keiten und auch Tücken von Höhergruppierungsanträ-gen hin.Viele Fragen der Konferenzteilnehmerinnen und -teil-nehmer zu Fristen, Höhergruppierungsverfahren und den dafür relevanten Tätigkeitsmerkmalen konnte Fol-ter beantworten.Grundlegende und ausführliche Informationen zur neu-en Entgeltordnung hat er in seinem Aufsatz: „Großer Durchbruch bei der Eingruppierung: die neue Entgelt-ordnung für Kommunen“ (erschienen in der Zeitschrift „Buch und Bibliothek; 68, 2016, Heft 7, S. 376-381) dar-gelegt. Sein Tipp: die Informationen, Publikationen und das Beratungsangebot der KEB unter www.bib-info.de nutzen. Hier steht auch der o.g. Aufsatz aus BuB zum Download zur Verfügung. (Einen Beitrag zur neuen Ent-geltordnung und weiteren Neuerungen des TVöD VKA finden Sie auf den Seite 111 dieser Ausgabe - Anmerk. d. Red.)

Neues aus dem LBZIm Herbst beginnen neue Sprach- und Leseförderakti-onen:Am 27. Oktober startet das Angebot „LESE-LOK“ mit einer Eröffnungsveranstaltung in Eisenberg (lesen Sie hierzu mehr auf den Seiten 132-133 - Anm. d. Red.) und am 30. November fällt in Frankenthal der Startschuss für das neue Projekt „Adventsgeschichten für Senio-ren“, das bereits in der vergangenen Ausgabe von „bib-liotheken heute“, Heft 2/2016, vorgestellt wurde.

Für die Konferenzen der hauptamtlich geleiteten Bib-liotheken in Rheinland-Pfalz 2017 werden rechtzeitig Einladungen ergehen.

Gudrun Colling, LBZ

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

Besuch einer Delegation des Landesbibliothekszentrums in Kladno

Im Rahmen der Partnerschaftsbeziehungen des Lan-des Rheinland-Pfalz zur Region Mittelböhmen (Tsche-chien) war eine Delegation des Landesbibliothekszen-trums vom 11. bis zum 14. Oktober 2016 zu Gast bei der Mittelböhmischen Wissenschaftlichen Bibliothek in Kladno (68.466 Einwohner). Am 12. Oktober eröff-nete dort die vom Landesbibliothekszentrum erstellte Ausstellung „Ein Bild von einem Garten – künstlerische Darstellungen von Gärten und Landschaften in der Mit-telrhein-Region“.

Am Ankunftstag bestand nach eine kurzen Begrüßung die Möglichkeit einer Führung durch die Mittelböhmi-sche Bibliothek, die interessante Einblicke gewährte.Am 12. Oktober stand tagsüber ein Besuch in Prag auf dem Programm. Unter anderem wurde der Neubau der Technischen Nationalbibliothek besichtigt, in dem auch die Technische Abteilung der Universitätsbibliothek Prag und eine Filiale der Stadtbibliothek untergebracht sind. Das Klementinum mit der barocken Bibliothek

und dem astronischen Turm und auch der Hradschin durften natürlich nicht fehlen.

Am nächsten Tag ging es nach Kutna Hora (20.349 Einwohner), wo die Stadtbibliothek und die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten besucht wurden. Die Stadt-bibliothek nimmt – ähnlich wie die Bibliothek in Klad-no – auch Betreuungs- und Beratungsfunktionen für die umliegenden kleineren Bibliotheken in der Region wahr. Nachmittags stand die Galerie der Böhmischen Region in Kutna Hora auf dem Programm. Anschlie-ßend wurde die Stadtbücherei in Vrdy (ca. 3.000 Ein-wohner), besichtigt, die den Preis „Bibliothek des Jah-res 2015“ erhalten hat. Sie erhielt den Preis u.a. wegen ihres umfangreichen und beeindruckenden Kultur- und Veranstaltungsprogramms, von dem es mit einem Vor-lesetheater für Kinder für die Delegation beim Besuch eine kleine Kostprobe gab.Es ergab sich durch die Gesuche der Gesamteindruck, dass die Bibliotheken immer stärker auch Funktionen als Treffpunkte und Bildungseinrichtungen wahrneh-men und zahlreiche Vorträge, Kurse u.a. Angebote ähn-lich wie Volkshochschulen anbieten.

Gruppenfoto mit den Kolleginnen und Kollegen aus Kladno beim Ab-schied. Foto: Mittelböhmische Wissenschaftliche Bibliothek Kladno

Neben diesen interessanten Besichtigungen führte die Delegation Gespräche mit den Kolleginnen und Kolle-gen in Kladno über fachliche Fragen und die zukünftige Zusammenarbeit, nachdem im Jahr 2017 die Partner-schaft zunächst ruhen wird.

Barbara Koelges, LBZDer Neubau der Technischen Nationalbibliothek.Fotos: Angelika Hesse

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

LESE-LOK Rheinland-Pfalz

Neues Angebot des LBZ zur Sprach- und Leseförderung

„Hey, hier kommt die LESE-LOK“Mit diesem Liedvers wirbt die LESE-LOK um begeister-te Fahrgäste in Kindertagesstätten. Dabei gehen die Kinder mit neuen Bilderbüchern auf die Reise. Für je-des Kind der Gruppe gibt es eine eigene Stofftasche in Waggonform, die ein Bilderbuch enthält. Die Auswahl der Bilderbücher wurde dabei bewusst breit angelegt: so finden sich Wimmelbücher, Märchenbücher, Bücher zu Gefühlen, Sachbilderbücher, Familiengeschichten, Reimtexte, Quatschgeschichten, Bücher mit viel oder wenig Text oder Alltagssituationen darin. Die Kinder sollen die Vielfalt der Bücherwelt erkennen und entde-cken dürfen. Dabei kommen unterschiedliche Aspekte zum Tragen: Wiedererkennen der eigenen Erlebnis-welt in der Geschichte, Wahrnehmen unterschiedli-cher Illustrationsstile, Wissenserweiterung, intensive Beschäftigung mit dem Thema eines Buches, kreative Umsetzung von Inhalten, Kennenlernen einer schö-nen Vorleseatmosphäre und Verbesserung der eigenen sprachlichen Ausdrucksfähigkeit.

Die LESE-LOK ist ganz neu im Ausleihangebot der Lan-desbüchereistelle und bietet eine besondere Form der Sprach- und Leseförderung. Sie wurde von der AG Lese-spaß aus der Bücherei entwickelt und basiert auf einer Idee der Südtiroler Leseförderin Gudrun Sulzenbacher. Jede LESE-LOK umfasst 25 Bilderbücher – ansprechend verpackt in einem Zug aus Stofftaschen. Dieser macht sich für sechs Wochen auf den Weg von der örtlichen Bücherei in die Kindertagesstätte. Die Handpuppe Lok-führer-Leslie begleitet die Gruppe mit ihrer Signalkelle. In der Kita soll dann intensiv mit den Büchern gearbei-tet werden. Es soll tägliche Vorlesezeit geben, Spiel- und Bastelaktionen zu einzelnen Titeln, die Wahl des Lieblingsbuches, eine Wochenend-Ausleihe nach Hau-se, Besuche von externen Vorlesern, ein Lesefest, und, und, und…

Minister Wolf gab Startsignal in EisenbergProf. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Wei-terbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, gab am 27. Oktober in der Verbandsgemeindebücherei Ei-

senberg (Pfalz) das Startsignal zur Eröffnung der neu-en Sprach- und Leseförderaktion. Rund 30 Kinder der Kindertagesstätte St. Elisabeth in Eisenberg (Pfalz) nah-men die „LESE-LOK Rheinland-Pfalz“ in der örtlichen Verbandsgemeindebücherei entgegen. Die Erzieherin-nen möchten dieses Angebot unbedingt nutzen, denn die Kita St. Elisabeth widmet sich der Sprachförderung in besonderem Maße. Bereits von 2005 bis 2009 nahm sie am Programm „Sprache macht stark“ teil und ist seit 2011 am Bundesprogramm „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ des Bundes-familienministeriums beteiligt.

Günter Pflaum (links) und Minister Prof. Dr. Konrad Wolf beim Start-signal für die LESE-LOK in Eisenberg.

„Die Kinder der Kindertagesstätte St. Elisabeth dürfen sich auf eine spannende und erlebnisreiche Zeit mit der LESE-LOK und den darin enthaltenen Bilderbüchern

Ein unterhaltsames Programm bei der Eröffnungsveranstaltung be-geisterte die Kinder.Fotos: LBZ

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Dezembergeschichten und Adventskalender 2016

AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

freuen. Sprach- und Leseförderung beginnen nicht erst mit dem Eintritt in die Schule. Schon bei den Kleinsten werden durch das Vorlesen und die Beschäftigung mit Bilderbüchern die Sprach- und Ausdrucksfähigkeit ver-bessert und das Interesse am Lesen gefördert“, so Mi-nister Wolf.

Die LESE-LOKs können über den Buchungskalender der Landesbüchereistelle (http://medien.lbz-rlp.de) reser-viert werden. Die Leihfrist beträgt drei Monate.

Pressemitteilung LBZ / Elke Eberle, LBZ

Das Landesbibliothekszentrum bietet den Büchereien auch in diesem Jahr wieder Dezembergeschichten und Adventskalender zur Verteilung in Kindertagesstätten und Schulen an. Diese bewährten Aktionen halten für jeden Schultag im Advent eine Vorlesegeschichte be-reit.

Die Dezembergeschichten mit dem diesjährigen Titel „Alle lieben Flocke“ richten sich an die Vorschulkinder im Kindergarten und an die Schülerinnen und Schü-ler der 1. Klasse. Sie wurden von Henriette Wich aus München geschrieben und von Ulrike Sauerhöfer aus Neustadt/Weinstraße liebevoll illustriert. Die Dezem-bergeschichten werden als Wandkalender im DIN-A3-Querformat mit Illustrationen zu jeder Geschichte aus-geliefert.

Die Geschichte für den diesjährigen Adventskalender, der sich an die 2. bis 4. Klassen richtet, hat Stefan Gem-mel aus Lehmen an der Mosel exklusiv geschrieben. Die Geschichte mit dem Titel „Weihnachtlicher Rettungs-zauber“ basiert auf seiner erfolgreichen Buchreihe „Im Zeichen der Zauberkugel“.Auch in diesem Jahr hat die AG „Lesespaß aus der Bü-cherei“ Aufgabenblätter mit Rätseln, Fragen und Spie-len zu jeder Geschichte entwickelt. Außerdem liegen dem Adventskalender rote Briefumschläge für jeden Tag bei, in die die Geschichten adventlich verpackt wer-den können.

Kindergruppen und Klassen, die sich an den Aktionen beteiligen, werden von den Bibliotheken im neuen Jahr zu einem Besuch eingeladen. Ziel dieser vom Landesbi-bliothekszentrum koordinierten Aktion ist es, die Kin-der auch über die Adventszeit hinaus für das Lesen zu begeistern.

Mit einer Auflagenhöhe von über 4.000 Exempla-ren werden durch diese Aktion über 80.000 Kinder in Rheinland-Pfalz erreicht. 2016 beteiligen sich rund 170 kommunale und kirchliche öffentliche Bibliotheken an diesen beiden Leseförderaktionen.

Weitere Informationen zu den landesweiten Sprach- und Leseförderaktionen sowie Titelbilder und Muster-Pressemeldungen zur Verwendung für Bibliotheken gibt es auf der Webseite des LBZ unter www.lbz.rlp.de, Menüpunkte „Unsere Angebote“ / „Leseförderung“.

Julie Sponholz, LBZ

Ausleihangebote der LandesbüchereistelleBei der Landesbüchereistelle im Landesbibliothekszent-rum können öffentliche Bibliotheken, Schulbibliotheken und Kindertageseinrichtungen in Rheinland-Pfalz Bücher und andere Medien zur Ergänzung des eigenen Bestandes oder für einzelne Projekte und Veranstaltungen ausleihen.Alle Angebote der Landesbüchereistelle sowie Ansprech-partner/innen für Vormerkungen und Bestellungen sind zu finden unter www.lbz.rlp.de. Folgende Angebote können auch online über den Bu-chungskalender unter http://medien.lbz-rlp.de recher-chiert und gebucht werden: ■Themenkisten ■Klassensätze ■Bilderbuchkinos ■Lesespaßkisten ■Geschichtenkoffer ■Konsolenspiele ■Kamishibai

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„Paedblog“ – neues Blog des LBZ im Fach Pädagogik online

Pünktlich zum Schuljahresbeginn 2016/2017 ist das neue Blog des Fachs Pädagogik im Landesbibliotheks-zentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) an die Öffentlichkeit gegangen. Angesprochen werden in erster Linie Lehr-kräfte aller Schularten sowie Erzieherinnen und Erzie-her, aber das Blog ist selbstverständlich offen für alle pädagogischen Berufsgruppen ebenso wie für Studie-rende erziehungswissenschaftlicher Fächer und päda-gogisch Interessierte.

Am Anfang der Idee zu einem Blog stand die Frage, wie das LBZ Pädagoginnen und Pädagogen noch aktiver und besser in ihrem Berufsalltag unterstützen könne als bisher. Ein Blog schien geeignet, da es – wenn es ent-sprechend gestaltet ist – die Interaktion zwischen Bib-liotheken und der Welt der Schulen und Kindergärten/Kindertagesstätten erlaubt. Feedback zu den Beiträgen ist über die Kommentarfunktion möglich und soll dazu beitragen, dass die LBZ-Bibliotheken ihr erziehungs- und bildungswissenschaftliches Angebot noch deut-licher am Informationsbedarf der Nutzerschaft aus-richten kann. Damit wäre das Blog ein kleiner Schritt in Richtung des „embedded librarian“, der seine Arbeit nicht isoliert, sondern im Kontakt und im Austausch mit seinen Kundinnen/Kunden wahrnimmt.

Zu den Hauptinhalten gehören Beiträge über Neuig-keiten aus dem pädagogischen Bestand des LBZ wie

beispielsweise die Vorstellung von neuen Titeln zu besonders gefragten Themen. Außerdem gibt es Bei-träge zu relevanten Datenbanken mit pädagogischen Beiträgen und Unterrichtsmaterialien – entweder vom Landesbibliothekszentrum lizenziert oder frei im Netz verfügbar. Tipps zur fachlichen Literatur- und Informa-tionsbeschaffung runden das Angebot zur Zeit ab.

Auf diesem Weg soll mit einfachen Mitteln eine weite-re Unterstützung für eine Berufsgruppe gegeben wer-den, die sich derzeit zahlreichen Herausforderungen und Neuerungen gegenübersieht. Ob es um den Um-gang mit heterogener werdenden Lerngruppen, um den Einsatz digitaler Medien oder um Fragen der Schulent-wicklung geht – sowohl Lehrkräfte als auch Erzieherin-nen und Erzieher müssen sich ständig weiterbilden und weiterentwickeln. Das LBZ mit seinem Bestand und mit den Möglichkeiten eines verbesserten Dialogs durch die Blog-Technologie möchte hierbei Hilfe leisten. Das Blog ist unter folgender Internetadresse zu finden:https://paedblog.wordpress.com

Ansprechpartnerin: Kerstin Heinrich Telefon: 0261 91500-472 E-Mail: [email protected]

Pressemitteilung LBZ / Kerstin Heinrich, LBZ

Neuer Band der LBZ-Schriftenreihe erschienen

Band 13 der Schriftenreihe des Landesbibliothekszen-trums befasst sich mit Kunstwerken und Büchern aus dem Besitz der Kaiserin Augusta und ist unter dem Titel „… dem Besuch der Stadtbewohner und der Fremden stets zugänglich“ erschienen. Der Band gibt erstmals einen Überblick darüber, welche Schätze aus dem Besitz der Kaiserin Augusta bis heute in Koblenz und Umgebung nachweisbar sind. Er liefert neue Er-kenntnisse zu den Interessensgebieten der Mäzenin, die bis heute im Bewusstsein der Stadt Koblenz eine wichtige Rolle spielt. Die Veröffentlichung ist zugleich als Begleitkatalog zur im LBZ / Rheinische Landesbibliothek gezeigten Ausstellung „Augustas Bibliothek – die Kaiserliche Öffentliche Bibliothek im Koblenzer Residenzschloss“ erschienen und beim Landesbibliothekszentrum zum Preis von 18 Euro erhältlich. Kontakt: [email protected]

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Johannes Trithemius (1462-1516) – Benediktiner, Humanist und Kirchenreformer

Handschriften und Drucke seiner Werke aus rheinland-pfälzischen Bibliotheken – eine Ausstellung im LBZ / Pfälzische und Rheinische Landesbibliothek und dem Bischöflichen Priesterseminar in Trier

AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

Der Benediktiner Johannes Trithemius ist eine der be-deutendsten Gelehrtenpersönlichkeiten in den Jahr-zehnten um 1500 in Deutschland. Er wurde am 1. Febru-ar 1462 in Trittenheim an der Mittelmosel geboren und besuchte die Hochschulen in Trier, den Niederlanden und in Heidelberg. Am 21. März 1482 trat er in das Be-nediktinerkloster Sponheim im heutigen Landkreis Bad Kreuznach ein und legte noch im gleichen Jahr die ewi-ge Profess ab. Das Kloster selbst war bereits 1470 der Bursfelder Kongregation angeschlossen worden. Eine durchgreifende Umsetzung der Reform wurde dann das Hauptverdienst von Trithemius, den der Konvent am 29. Juli 1483 zum Abt wählte. Neben der wirtschaftli-chen Konsolidierung machte sich Trithemius insbeson-dere um die Vermehrung der Bibliothek verdient, die zu einer der wichtigsten klösterlichen Einrichtungen ihrer Art in Deutschland wurde.Die Parteinahme Trithemius’ für den im Landshuter Erbfolgekrieg unterlegenen, dem Humanismus zuge-neigten Heidelberger Kurfürsten Philipp den Aufrichti-gen hatte wirtschaftliche Verluste für sein Kloster nach sich gezogen. Dies und die Zermürbung durch den Re-formunwillen vieler seiner Mönche führte dazu, dass er am 1. April 1505 Sponheim verließ und in der Folge die Abtswürde niederlegte. Im Oktober 1506 übernahm er die Leitung des kleinen Schottenklosters St. Jakob in Würzburg. Der Rückzug in diesen viel überschaubareren Konvent, wo er am 13. Dezember 1516 starb, bedeute-te für Trithemius den weitgehenden Verzicht auf eine nach außen gerichtete Tätigkeit zugunsten eines Ge-lehrtenlebens; die Kontakte zu seinen humanistischen Freunden pflegte er aber weiterhin.

Die wichtigsten geistigen Pole, zwischen denen sich Trithemius während seines Lebens bewegte, waren der Gedanke der Klosterreform und die Geistesströ-mung des Humanismus. Einerseits war er zweifellos die wichtigste Persönlichkeit des sogenannten rhei-nischen Klosterhumanismus. Andererseits hatte für den Abt das Mönchsleben immer Vorrang vor den hu-manistischen Interessen. Sein Bildungsstreben diente geistlichen Absichten, und der Hauptzweck der profa-nen Literatur war für ihn die Propädeutik. Vor diesem geistigen Hintergrund entstand ein großes Oeuvre, das in der Summe keinesfalls als typisch humanistisch zu bezeichnen ist. Es besteht aus monastischen Schrif-ten, die in einem Zusammenhang mit seiner Arbeit im

Rahmen der Bursfelder Reform stehen, aus theologi-schen und hagiographischen Abhandlungen sowie aus literaturgeschichtlichen und historischen Arbeiten, die sowohl die Kirchen- als auch die weltliche Geschichte abhandeln. Wichtigstes Werk ist der „Liber de scriptori-bus ecclesiasticis“, die erste neuzeitliche Biobibliogra-phie. Hinzu kommen kryptographische Schriften sowie Traktate, die sich mit übersinnlichen Phänomenen wie Engeln und Hexen beschäftigen. Im Falle seiner pro-fanhistorischen Arbeiten, die fachlich am ehesten ei-nen humanistischen Zusammenhang zeigen, blieb er mit seinen Quellenfiktionen und spekulativen Ergän-zungen allerdings weit hinter den Standards zurück, die in den humanistischen Kreisen seiner Zeit üblich waren.

Johannes Trithemius. Kupferstich aus: „Opera Historica“, 1601. Signa-tur 25.376/1-2 Rara. Quelle: LBZ

Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz wür-digt Johannes Trithemius mit einer Ausstellung, die an seinem 500. Todestag am 13. Dezember 2016 in der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer eröffnet wird. Wei-tere Stationen sind die Rheinische Landesbibliothek in Koblenz (Eröffnung 19. Januar 2017) und die Bibliothek

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des Bischöflichen Priesterseminars in Trier (Eröffnung 7. März 2017). Gezeigt werden Handschriften und Drucke mit Werken von Johannes Trithemius vom 15. bis zum 18. Jahrhundert aus Bibliotheken in Rheinland-Pfalz, die den Reichtum der Überlieferung in diesem Bundesland erkennen lassen. Vertreten sind neben dem Landesbib-liothekszentrum und dem Trierer Priesterseminar die Stadtbibliotheken in Koblenz und Trier, die Bibliotheken

AUS DEM LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM

des Görresgymnasiums in Koblenz und des Gymnasi-ums am Kaiserdom in Speyer sowie die Bibliothek des Benediktinerklosters Maria Laach. Zur Ausstellung wird in der Reihe der „Schriften des Landesbibliothekszen-trums Rheinland-Pfalz“ ein reich illustrierter Katalog erscheinen.

Armin Schlechter, LBZ

Kaiserin Augusta: Kunst und Bücher aus dem Kurfürstensaal

Eine Kooperation Koblenzer Kultureinrichtungen

Im Jahre 1850 bezog Augusta mit ihrem Mann, dem späteren Kaiser Wilhelm I., das Koblenzer Schloss. Um-gehend begann sie, die vorhandene Ausstattung zu er-gänzen. Im sogenannten Kurfürstensaal versammelte sie Kunst, archäologische und kunstgewerbliche Ob-jekte zur regionalen Geschichte. Auch eine öffentliche Bibliothek mit 1329 Titeln ließ sie hier einrichten. Tes-tamentarisch verfügte die Kaiserin, dass das gesamte Inventar nach ihrem Tod für die Öffentlichkeit zugäng-lich bleiben sollte. Zwei Ausstellungen im Herbst und Winter 2016/2017, an denen verschiedene Koblenzer Kultureinrichtungen beteiligt waren, dokumentieren in anschaulicher Weise die kulturellen Aktivitäten Kaiserin Augustas in Koblenz.

Das Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbib-liothek präsentierte vom 27. Oktober bis 30. November 2016 einen Querschnitt durch die öffentliche Biblio-thek im Kurfürstensaal und die erhaltenen „Schätze“ dieser Sammlung, die als Dauerleihgabe der General-direktion Kulturelles Erbe seit 2010 in den Räumen der Rheinischen Landesbibliothek untergebracht sind. Die Ausstellung wurde eröffnet mit dem Vortrag „Augusta-Erinnerung in Koblenz“ von Michael Koelges, dem Leiter des Stadtarchivs Koblenz.

Das Mittelrhein-Museum Koblenz zeigt in den Räumen der Dauerausstellung noch bis zum 5. Februar 2017 Zeichnungen und Objekte aus dem Besitz der Kaise-rin, die bis heute im Bestand des Museums überdauert haben. Ergänzend dazu werden Bücher aus dem per-

sönlichen Besitz der Kaiserin, die heute in der Kloster-bibliothek von Maria Laach und in der Stadtbibliothek Koblenz verwahrt werden, präsentiert.

Kurfürstensaal im Koblenzer Schloss. Quelle: Stadtarchiv Koblenz

Anlässlich dieser Ausstellungen erschien der neue Band „… dem Besuch der Stadtbewohner und der Fremden stets zugänglich: Kunstwerke und Bücher aus dem Be-sitz der Kaiserin Augusta“ im Rahmen der Schriftenreihe des Landesbibliothekszentrums mit Beiträgen von Jens Fachbach, Claudia Heitmann, Barbara Koelges, Michael Koelges, Erik Lommatzsch und Armin Schlechter.

Barbara Koelges, LBZ

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Blumen, Bücherschränke und Bilder romantischer Märchen ...

Veranstaltungen im LBZ / Bibliotheca Bipontina

Ausstellung „Mehr als nur Rosen …“Bei Spaziergängen durch den Zweibrücker Rosengar-ten dokumentierte die ehrenamtliche Mitarbeiterin des LBZ / Bibliotheca Bipontina und ehemalige Studi-endirektorin Anita Bischoff das Gesehene im Wandel der Jahreszeiten fotografisch. Das Resultat war eine Ausstellung mit brillanten Bildern, die zur Hochzeit der Rosenblüte eröffnet wurde. – Selbstverständlich verfieldie Fotografin dem Zauber der Königin der Blumen, die sie vielfach porträtierte. Doch „Mehr als nur Rosen …“ wollte sie aus dem Zweibrücker Touristenmagneten zeigen: Erste botanische Frühlingsboten, herbstlichen Farbenrausch, beruhigende grüne Ensembles, Kunst, integriert in Pflan en, besondere landschaftliche Ein- und Ausblicke, aber auch die Fauna des Rosengartens und Metamorphosen, künstlerische Verfremdungen von Bekanntem. Das Titelbild der Ausstellung, eine ro-senumwachsene Bank, weist auf einen Ort des Verwei-lens hin, der die eine Gelegenheit bietet, die den Bildern beigegebenen Verse aus Rilkes „Sonette an Orpheus“ auf sich wirken zu lassen. – Einfühlsame Erinnerungen Edgar Steigers an seine Jugend im Rosengarten am Er-öffnungsabend sowie eigene Assoziationen zu dem Be-trachteten regten die ca. 60 Besucherinnen und Besu-cher der Vernissage zu regem Gedankenaustausch an.

Vortrag „Antike Bücherschränke“Dass Überlegungen zur optimalen Aufbewahrung von Büchern oder Fragen der Bestandserhaltung, kurz, die Sorge um Sammlungen, durchaus Tradition haben, zeigte Anfang September die Philosophin Dr. Hildegard Schöndorf in ihrem Beitrag über „Antike Bücherschrän-ke“. Ausgehend von Reproduktionen antiker Biblio-theken und dem heute von ihnen noch Überlieferten, stellte Dr. Schöndorf zum Beispiel ausgeklügelte Belüf-tungssysteme vor, welche den empfindlichen Papyri si-chere Lagerbedingungen in ihren Spezialschränken ge-währleisteten. Alte Grundrisse dokumentieren zudem spezielle Räumlichkeiten, die den Zugang zu Samm-lungen erleichterten, komfortable Arbeitsbedingungen boten und Bibliotheken zu kulturellen Zentren antiken Lebens machten.

Veranstaltungen im Rahmen der BibliothekstageAuf eben diese noch heute gültige Stellung von Bü-chereien und Bibliotheken verweisen die im Zweijah-resrhythmus stattfindenden rheinland-pfälzischen

Bibliothekstage landesweit mit zahlreichen Veranstal-tungen. Neben der traditionellen „Langen Nacht der Zweibrücker Bibliotheken“, die dieses Mal unter dem Motto „Zweibrücker Bibliotheken greifen nach den Sternen“ stand, beteiligte sich das LBZ / Bibliotheca Bipontina 2016 an diesen Wochen der Bibliotheken mit einer Schau von Illustrationen romantischer Mär-chen. Sie zeigte mit Beispielen hervorragender Bu-chillustratoren, wie die Bebilderung von Volks- und Kunstmärchen in verschiedensten Stilepochen zur Verfestigung der Märchenmotive in der Bevölkerung beitrug. – Die Ausstellung ist ein Beispiel des Mitei-nanders im Landesbibliothekszentrum, präsentiert sie doch die schönsten Märchenbücher aus allen drei Standorten. Erarbeitet wurde sie in Koblenz und mit einem Vortrag des Speyerer Bibliothekars Dr. Armin Schlechter eingeleitet.

Sigrid Hubert-Reichling, LBZ

Antiker Lesesaal in der Vorstellung des 17. Jahrhunderts. Frontispiz aus: M. Tulli Ciceronis Espistolarum … ad T.Pomponium Atticum … Amsterdam 1684 (Signatur LBZ/BBZ: L 780,1). Quelle: LBZ

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AUS DEN VERBÄNDEN

Neues von der BIB-Landesgruppe

274 Rheinland-Pfälzerinnen und -Pfälzer hatten die Wahl … … und hätten den „neuen“ BIB-Landesgruppenvor-stand der nächsten drei Jahre bestimmen können. Da sich in Folge des erneuten Aufrufs nach neuen Kandi-daten, insbesondere aus dem Bereich der öffentlichen Bibliotheken, der auch bei der diesjährigen Mitglieder-versammlung bei der Stadtbibliothek Koblenz erneut vorgebracht wurde, niemand meldete, wiederholte sich das Wahlangebot. Am 12. September zählte dann der Wahlausschuss unter Leitung von Frau Schö-nung aus der StB Worms 98 gültige Stimmen aus. Die Stimmmehrheit entfiel auf Ralf Niemeyer vom LBZ / PLB Speyer mit 96 Stimmen. Es folgten Carola Spei-cher (UB Mainz, 91 Stimmen), Ramona Gabriel (UB Kai-serslautern, 89 Stimmen), Iris Haffner (UB Kaiserslau-tern, 87 Stimmen) und Michaela Reinhard (Bibliothek der Klaus-Tschirra-Stiftung, 82 Stimmen). Den Vorsitz der Landesgruppe übernimmt wieder Carola Speicher als einzige Kandidatin. Am 7. Oktober fand die konstituierende Sitzung statt, bei der unter anderem wieder ein ansprechendes Fort-bildungsprogramm für alle rheinland-pfälzischen Bib-liotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter konzipiert wurde. Natürlich nehmen wir gern Vorschläge auf und stehen auch für andere berufsbezogene Fragen zur Ver-fügung: [email protected]

Iris Haffner, BIB-Landesgruppe Rheinland-Pfalz

Gut gelaunt in die neue Amtszeit – der neue „alte“ rheinland-pfäl-zische BIB-Landesgruppenvorstand 2016-2019: (v.l.n.r.) Michaela Reinhard, Iris Haffner, Ralf Niemeyer, Ramona Gabriel und Carola Speicher.Foto: Ralf Niemeyer

Recherche-Aufbau-Kurs des BIBAm 15. September 2016 fanden sich elf Personen im LBZ / Pfälzische Landesbibliothek Speyer ein. Der Grund war das vom BIB in Zusammenarbeit mit dem ZBIW angebotene Schulungsangebot „Recherche-Auf-baukurs: Schwerpunkt offene Formate, multimediale Inhalte, Spezialsuchmaschinen“. Die Referentin, Julia Bergmann, wurde jedoch von uns Wissbegierigen etwas ausgebremst, nachdem wir leider feststellen mussten, dass wir doch nicht so firm in den Grundlagen waren, wie wir es selbst vermutet hatten. Das Vermitteln der Basics im Schnelldurchlauf verringerte verständlicher Weise die Zeit für das eigentliche Thema – aber dies, so waren sich die Kursteilnehmer einig, war es wert.

BIB-Fortbildung im LBZ Speyer.Foto: Ralf Niemeyer

Die noch abzuhandelnden Schwerpunkte wurden mehrheitlich abgestimmt. So haben wir uns zunächst den Fokus auf Open Educational Resources (OER) und Massive Open Online Courses (MOOCs) mit den entsprechenden Plattformen gelegt. Danach ging es hauptsächlich um den Themenkomplex multimediale Inhalte. Hier fingen wir mit „Bildern“ an. Im Zusam-menhang mit der Recherche danach lernten wir auch die unterschiedlichen Creative Commons-Lizenzmo-delle kennen. Bei der Weiterverwendung gefundener Bilder werden wir zukünftig ein waches Auge haben und hinterfragen, ob der Fotograf für das Objekt seines Bil-des überhaupt die „Freigabe“ erteilen darf, oder ob die urheberrechtliche Befugnis dazu bei anderen Rechtein-habern liegen könnte. Da für weitere Aspekte leider die Zeit fehlte, hoffen alle Teilnehmerinnen und Teilneh-mer auf eine Fortführung des Kurses im nächsten Jahr.

Iris Haffner, UB Kaiserslautern

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 KURZINFORMATIONEN

KURZINFORMATIONEN

Germersheim

Deutschkurse und mehr – Angebote für Flüchtlinge in der Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Germersheim will es in der Stadt le-benden Flüchtlingen erleichtern, die deutsche Sprache zu lernen und auch die anderen Angebote der Bücherei zu nutzen. Es wurde ein eigener Bereich „Deutsch ler-nen“ eingerichtet. Gekauft wurden von der Stadt u.a. Intensivtrainingsbücher und Bücher zur Vorbereitungen auf unterschiedliche Sprachprüfungen. Einige Flüchtlinge, die bereits Deutschkenntnisse er-worben haben, haben die Stadt bei der Übersetzung der Benutzungsordnung in andere Sprachen unter-stützt, sodass diese nun auch u.a. in Arabisch, Farsi und Ursu vorliegen. Sie werden auch Bibliotheksführungen begleiten, die sich speziell an fremdsprachige Nutzer wenden. (Quelle: Rheinpfalz, Marktplatz Regional, 5. Oktober 2016)

Haßloch

Kostenloses WLAN in der Gemeindebücherei

Ein Freifunkrouter macht es möglich: Besucherinnen und Besucher der Gemeindebücherei Haßloch können seit August 2016 kostenlos das WLAN in der Bücherei nutzen.Freifunk ist ein Projekt, das versucht, lokale, auf die Ge-meinde oder die Stadt beschränkte Datennetze aufzu-bauen, die sich allerdings auch überregional vernetzen können und einen kostenfreien Zugang zum Internet ermöglichen. Es müssen allerdings genügend Privatleu-te, Geschäfte oder andere Einrichtungen mitmachen, die bereit sind, einen Freifunkrouter (einen Router mit Antenne und entsprechender Freifunk-Firmware) auf-zustellen. Die Freifunk-Initiative basiert auf freiwilligem Engagement. Angeschlossen sind die lokalen Initiativen dem Dachverband „Freifunk Rheinland e.V.“. Dieser Verband gilt zugleich als Provider und ist deshalb von der Störerhaftung befreit. Infos zum Angebot in Haß-loch gibt es unter www.freifunk-hassloch.de. (Quelle: Rheinpfalz, Mittelhaardter Rundschau, vom 27. August 2016)

Mainz

Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz: 10 Jahre „Patient Buch sucht Paten“ mit Ausstellung

Seit dem Jahr 2006 gibt es die Aktion „Patient Buch sucht Paten“, mit der die Stadtbibliothek in Ergänzung

des städtischen Etats, um alternative Finanzierungs-möglichkeiten für die Restaurierung nicht mehr be-nutzbarer Bücher aus ihrem Altbestand wirbt. Das Pro-jekt wurde in kurzer Zeit zu einem Erfolgsmodell, das Privatpersonen und Institutionen zur Übernahme von Teil- und Vollpatenschaften für ausgewählte Exemplare veranlasste.Mit einer Ausstellung als Rück- und Ausblick auf das Projekt präsentiert die Stadtbibliothek nun alle ehema-ligen Buchpatienten und bedankt sich vor allem bei den zahlreichen Unterstützern des Förderprogramms. Mit einer Spendensumme von mehr als 67.000 Euro konn-ten 58 seltene Druckwerke des 16. bis 18. Jahrhunderts restauriert und wieder benutzbar gemacht werden. Die jetzige Retrospektive dokumentiert den jeweiligen Zu-stand vor, während und nach der Bearbeitung und il-lustriert mit kulturgeschichtlichen Erläuterungen Inhalt und Bedeutung der Objekte.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 2. Dezember 2016 bis zum 1. April 2017. Öffnungszeiten: Montag bis Mitt-woch 10.00-18.00 Uhr, Freitag und Samstag 10.00-13.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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Bibliotheken der Stadt MainzWissenschaftliche Stadtbibliothek

10 Jahre »Patient Buch sucht Paten«

Ein Erfolgsmodell feiert Geburtstag

02. Dezember 2016 bis 01. April 2017Stadtbibliothek Mainz, Rheinallee 3 B

Ausstellung

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Sharing is Caring: Symposium zur kooperativen Aus-sonderung und Speicherung gedruckter Medien in Deutschland und Europa

Am 22. September 2016 fand an der Universität Mainz ein Symposium der UB Gießen und der UB Mainz zum Thema kooperative Strategien bei der Aussonderung und Speicherung von gedruckten Beständen statt. Pa-rallel zur Diskussion um eine nationale Hosting-Stra-tegie für elektronische Medien ist auch dieses Thema wieder aktuell geworden. Durch aufeinander abge-stimmte und miteinander vernetzte Strategien der wis-senschaftlichen Bibliotheken können nicht nur ressour-censchonende Lösungen für die Bibliotheken vor Ort gefunden, sondern auch nachhaltige Versorgungsstra-tegien durch die Verfügbarkeit von „last copies“ entwi-ckelt werden. Verschiedene Projekte aus dem In- und Ausland, von denen einige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beim Symposium vorgestellt wurden, zeigen wie hochaktuell dieses Thema und wie unver-zichtbar eine kooperative Vorgehensweise ist.

Neustadt an der Weinstraße

Ulrike Schwartz als Leiterin der Stadtbücherei Neu-stadt verabschiedet

Zahlreiche Gäste waren der Einladung von Ulrike Schwartz, Leiterin der Stadtbücherei Neustadt gefolgt, um mit ihr zu feiern. Am 31. August 2016 beendete sie ihre 1988 übernommene Aufgabe als Leiterin der Stadtbücherei in der sie bereits seit 1975 tätig war. In diese Zeit fiel u.a. der Umzug in den Klemmhof, die Umstellung auf EDV, die jährliche Teilnahme am LESE-SOMMER Rheinland-Pfalz und anderen Leseförderak-tivitäten sowie die Einführung der Onleihe. Diese Sta-tionen ließ Ulrike Schwartz in ihrer Begrüßung Revue passieren und rief auch noch einmal die nervenaufrei-benden Tage während der Evakuierung des Klemmhofs im Jahre 2009 in Erinnerung.Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer dankte für die her-vorragende Arbeit. Am meisten beeindruckt habe ihn, dass es Ulrike Schwartz gelungen ist, das vorherrschen-de Bild der Bücherei als reine Ausleihstelle für Bücher sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Entschei-dungsträgern im Stadtrat durch gute Argumente und gute Arbeit zu korrigieren. Inzwischen zweifle niemand mehr daran, dass die Stadtbibliothek eine wichtige Bildungs- und Kultureinrichtung der Stadt ist und vor allem auch ein wichtiger Treffpunkt für die Bürgerin-nen und Bürger. Röthlingshöfer dankte Frau Schwartz deshalb insbesondere für die konzeptionelle Arbeit im Rahmen des Projekts „Bibliothek 2010plus“. Dieses

Konzept habe die Bibliothek fit für die Zukunft gemacht und zu wichtigen Veränderungen in den letzten Jahren geführt.Sonja Clemens überreichte Ulrike Schwartz im Namen der Belegschaft ein Geschenk mit den besten Wün-schen für die Zukunft. Während alte Bücher aus den Jahren 1975 heute nicht mehr attraktiv seien, seien Rat und Kompetenz der Leiterin beim Team bis heu-te sehr gefragt, betonte Clemens in einer sehr launi-gen Rede, die auch ein wenig Wehmut erkennen ließ. Gisela Pütter, Vorsitzende des Fördervereins, hob die gute Zusammenarbeit mit allen ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern hervor, sowohl bei den zahlreichen Bücherflohmärkten als auch beim LESESOMMER. Gün-ter Pflaum vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz betonte, dass Ulrike Schwartz unter schwierigen Rahmenbedingungen immer das Beste für die Bücherei herausgeholt habe.Ulrike Schwartz bedankte sich bei ihrem Team und den Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit, ebenso beim Förderverein und bei den vielen anderen Kooperationspartnern. Sie bedauerte, dass die Stadtbücherei noch immer keinen eigenen Veranstaltungsraum hat, denn das Hin- und Herschieben der Regale sei nicht das Einzige, was die Vorbereitung der Veranstaltungen sehr schwierig mache.

Ulrike Schwartz bedankte sich zum Abschied für die gute Zusammen-arbeit in der Stadt Neustadt.Foto: Angelika Hesse

In den Ruhestand verabschiede sie sich mit einem la-chenden und einem weinenden Auge, da sie ihre Be-rufswahl nie bereut habe und die Kontakte zu den Teamkolleginnen, zu den Kunden und zu allen Koope-rationspartnern sicher vermissen werde.

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 KURZINFORMATIONEN

Anna Nowosad neue Leiterin der Stadtbücherei

Seit 1. September ist Anna Nowosad neue Leiterin der Stadtbücherei Neustadt. Die 27-Jährige stammt aus dem badischen Mosbach. Die ausgebildete Erzieherin hat das Studium „Bibliotheks- und Informationsma-nagement“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart absolviert. Ihre erste bibliothekarische Stelle hatte sie in Heidelberg beim Max-Planck-Institut. (Quelle: Rheinpfalz, Mittelhaardter Rundschau, vom 31. August 2016)

Trier

Neuerwerbungs-Twitterdienst der Universitätsbib-liothek

Die Nutzerinnen und Nutzer der UB Trier können Infor-mationen über neue Bücher im Bestand der Bibliothek jetzt via Twitter direkt auf das eigene Display, bzw. den eigenen Bildschirm erhalten. Die Universitätsbiblio-thek bietet diesen schnellen und komfortablen Service als Ergänzung zum Neuerwerbungsregal in der Biblio-thekszentrale jetzt auch für alle Fächer an.

Stadtbibliothek am Weberbach mit neuem Raum-konzept

Mit einem „Lesegarten“ als Aufenthaltsraum im Ein-gangsbereich, einer neuen Garderobe und dem moder-nisierten Vortragssaal hat die Stadtbibliothek Weber-bach den architektonischen Sprung ins 21. Jahrhundert

geschafft. Der Eingang präsentierte sich den Besuche-rinnen und Besuchern bisher eher verschlossen und be-engt. Jetzt schaffen Glaselemente, helle Farben, durch-brochene Mauern und Lichtkuppeln an der Decke eine freundliche und offene Atmosphäre. „Unsere Aufgabe war es, ein denkmalgeschütztes Funktionsgebäude aus den 50er Jahren organisch weiterzuentwickeln“, erklär-te Bibliotheksdirektor Prof. Michael Embach bei der Er-öffnungsfeier. In Zusammenarbeit mit dem Trierer Ar-chitekturbüro Weltzel & Hardt sei eine überzeugende Lösung gefunden worden. Im Lesegarten, der sich gegenüber dem Eingang zur Schatzkammer befindet und noch mit gemütlichen Sitzmöbeln ausgestattet wird, steht für die Besuche-rinnen und Besucher eine große Auswahl an Tageszei-tungen und Zeitschriften bereit. Der erneuerte Semi-nar- und Vortragsraum ist klimatisiert, so dass für die Frischluftzufuhr die Fenster nicht mehr geöffnet wer-den müssen und damit auch kein Straßenlärm mehr die Arbeitsatmosphäre stört. Ein fest installierter Beamer und ein Soundsystem sorgen dafür, dass der Raum den Ansprüchen an ein Uniseminar genügt. „Externe Ver-anstaltungen und Tagungen sind uns willkommen, die Teilnehmer können sich in der gleichfalls modernisier-ten Küche auch selbst versorgen“, so Embach.

Neue Leitung in …

Neustadt an der Weinstraße, Stadtbücherei

Anna Nowosad (seit 1. September 2016)

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 LITERATURDIENST

LITERATURDIENST

blickwickel bibliothek 2017. Nikolaizig, Andrea [Her-ausgeber]; Scherzer-Heidenberger, Ronald [Herausge-ber]. - Berlin: BibSpider, 2017. - 14 Seiten: 13 Illustrati-onen, 47 x 55 cm ISBN 978-3-936960-92-1 ; 29,90 Euro

Der Kalender „blickwinkel bibliothek 2017“ ist ein groß-formatiger Fotokalender mit Bildern von modernen, zeitgenössischen Bibliotheken. Dieser Kalender zeigt

architektonisch besonde-re Bibliotheken in Europa. Spektakuläre Neubauten sowie Bibliotheken mit historischer Bausubstanz wurden aus besonderen Blickwinkeln fotografiertund in Szene gesetzt.

Sechs Bibliotheken, ganz unterschiedlich im Design und in den verwendeten Materialien, werden anhand dieser zwölf Kalenderblätter mit Außen- und Innenansichten gezeigt. Ein Registerblatt enthält Informationen auf Deutsch und Englisch zu den jeweiligen Bibliotheken.Der Kalender ist ein Projekt von Studierenden der Bi-bliotheks- und Informationswissenschaft und der Ar-chitektur der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig.

Denise Bernhardt, LBZ

Brockerhoff, Christiane: Interne Kommunikation in der Bibliothek. - Berlin: De Gruyter Saur, 2016. - VIII, 179 Seiten, Ill. (Praxiswissen) ISBN 978-3-11-030900-3 ; 49,95 Euro

Den nicht zu unterschätzenden Einfluss interner Kom-munikation auf die Außenwirkung macht Christiane Bro-ckerhoff bereits in der Einleitung dieses Buches deutlich: interner Informationsfluss und Betriebsklima wirken sich auch auf die Außenwirkung aus. Interne und externe Öffentlichkeitsarbeit haben somit Einfluss aufeinander, denn zufriedene und gut informierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter strahlen dies auch gegenüber Kunden und anderen Personen außerhalb der Einrichtung aus. Die Autorin ist erfahrene Kommunikationstrainerin, Beraterin sowie Coach. Darüber hinaus begleitet sie als Moderatorin Veränderungsprozesse und Strategieent-wicklungen in Bibliotheken.

An den Beginn stellt Brockerhoff die Konzepterstellung für eine systematische interne Kommunikation: Analy-se, Bezugsgruppen, Inhalte, Instrumente (hier „Formen der Kommunikation“) und Erfolgskontrolle. Ein Kon-zept ist wichtig, um gezielt und unter Einbeziehung von Ressourcen die konkreten Handlungsfelder herauszuar-beiten und zu planen. Ein eigenes Kapitel widmet sich dienstlichen Bespre-chungen, mit hilfreichen Methoden zur Moderation, auch in konflikt eichen Besprechungssituationen. Dem Konfliktmanagement wendet sich Brockerhoff ausführ-licher in einem eigenen Kapitel zu, in dem sie auf Kon-flikttheorien, -arten und -bewältigung eingeh . Da Führungshandeln zu einem großen Teil in Form von Kommunikation stattfinde , bietet die Autorin im Ka-pitel „Führungskommunikation“ konkrete Tipps und Methoden für die Kommunikation mit den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern sowie zur Selbsteinschätzung von Führungsstilen und lässt deren Auswirkungen auf die Kommunikation nicht außer Acht. Darüber hinaus befasst sich ein eigenes Kapitel auch mit der Kommu-nikation in Teams. Eine zentrale Bedeutung kommt der internen Kommu-nikation gerade in Veränderungsprozessen zu, sie stellt insbesondere für Führungskräfte eine Herausforderung

dar. Dazu gibt die Autorin methodisches Werkzeug an die Hand, wie man Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter in solchen Prozes-sen aktivieren kann – etwa Partizipation zulassen, um die Akzeptanz für die Ver-änderungen zu fördern. Die Informelle Kommu-nikation – oft negativ besetzt – kann nach Auf-

fassung der Autorin auch in ihrer beziehungsstiftenden Funktion aufgefasst werden – wobei Gerüchte einen Sonderfall darstellen, auf deren Entstehung und Um-gang inhaltlich ebenso eingegangen wird.

Das praxisorientierte Buch wendet sich zwar an alle Be-schäftigten in Bibliotheken jeglicher Größe und Sparte sowie in vergleichbaren Einrichtungen. Den größten Nutzen aus der Lektüre werden jedoch Führungskräfte ziehen, wenn es beispielsweise um Konzeptentwick-lung, Leitung von Teams, Führungs- oder Verände-rungskommunikation geht. Anhand von Fallbeispielen werden fikti e kommunikative Probleme dargestellt,

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 LITERATURDIENST

die im weiteren Verlauf der Ausführungen analysiert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Darüber hinaus sind in einzelnen Kapiteln Vertiefungsthemen enthalten. Wer noch ausführlicher in einzelne Themen-bereiche einsteigen möchte, findet bei den Literatur-hinweisen (Print und Online) weitere praxisorientierte Lektüren.

Sandra Reiss, LBZ

Wegerer, Rebekka: Sachbuchreihen für Kinder von 2 bis 6 Jahren. Marktsichtung, Bewertung und Ein-satz in der bibliothekarischen Veranstaltungsarbeit. - Berlin: BibSpider, 2016. - 180 S., graph. Darst. (Wibo-rada Leipziger Arbeiten zur Bibliotheks- und Informati-onswissenschaft, Band 5)ISBN 978-3-936960-96-9; 24,90 Euro

Dieses Buch soll eine Hilfestellung für den Bestands-aufbau an Öffentlichen Bibliotheken im Bereich der Sachbuchreihen für Kinder von 2 bis 6 Jahren sein. Dazu wurden aktuelle Sachbuchreihen verglichen. Der Buch-markt wurde gesichtet und die 44 besten Sachbuch-reihen anhand eines eigens entwickelten Bewertungs-verfahrens herausgefilter . Die Beurteilung der Reihen, nicht der einzelnen Bände, erfolgte anschließend an-hand formaler, inhaltlicher und ästhetisch-gestalteri-

scher Kriterien. In sechs erarbeiteten Kategorien: „Ers-ter Wortschatz“, „Wissen durch Zuhören“, „Was Kinder fragen“, „Forschen und Entdecken“, „Klappen- und Fo-lienbücher“ sowie „Lernen mit allen Sinnen“ wurden die Sachbuchreihen eingeteilt und bewertet. Welche Reihen für Bibliotheken besonders geeignet sind wird

so deutlich. Die entspre-chenden Auswertungs-ergebnisse und Empfeh-lungslisten sind für die bibliothekarische Fachar-beit im Anhang übersicht-lich enthalten. Kurze Anregungen – keine kompletten Konzepte – zur Veranstaltungsarbeit mit Sachbüchern runden den inhaltlichen Teil ab. Jede Kategorie wird auf-

gegriffen, mit einem kurzen Konzept oder Methode und der jeweilig passenden Sachbuchreihe vorgestellt.

Diese Veröffentlichung ist eine überarbeitete Version einer Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig aus dem Jahr 2014. Die Autorin greift in dieser Publikation unter anderem auf ihre eigenen Erfahrungen aus der Bibliothekspraxis zur Erarbeitung der Bewertungskriterien zurück.

Denise Bernhardt, LBZ

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bibliotheken heute 3/2016, Jg. 12 REGISTER

ORTS-, PERSONEN- UND SACHREGISTER

Adventskalender. ........................................133Aktion Schultüte .........................................125

Bernhardt, Denise .......................................142f.BIB .................................................................139

Colling, Gudrun ...........................................130

Dezembergeschichten ...............................133Dietz-Schrinner, Claudia ...........................121ff.

Eberle, Elke ...................................................124Eisenberg ......................................................108

Frankenthal ..................................................80, 82f.Fromme, Dr. Daniel ....................................62f.

Germersheim ..............................................139Gensingen ....................................................119ff.Gesellchen, Iris ............................................112f.

Haffner, Iris ..................................................138Hahnstätten ................................................122ff.Haßloch ........................................................139Heinrich, Kerstin .........................................134Hubert-Reichling, Dr. Sigrid ......................137

Jahnert, Tina .................................................102Jentschke, Matthias ....................................125f.

Kaiserin Augusta .........................................134, 136Kaiserslautern ..............................................102, 113f., 125f.Kladno ...........................................................131Koblenz .........................................................117f.,135f.Koelges, Dr. Barbara ...................................105ff., 131, 136Kölling, Gabi ...............................................124Kraus, Christoph .........................................98

Lese-Lok .......................................................132f.Lesesommer ................................................98ff.

Mainz .............................................................139ff.Merten, Jürgen ............................................115f.Münzel, Annette .........................................101

Neustadt/Weinstraße ...............................140f.Niederwipper, Julia .....................................121ff.

Paedblog .......................................................134Pflaum, Günter ............................................103f., 109f., 132

Reiss, Sandra ................................................111, 142f.

Schlechter, Dr. Armin .................................135f.Schulbibliothek ...........................................128f.Schwartz, Ulrike ..........................................140f.Soine, Monika ..............................................103f.Speyer ...........................................................135, 138Sponholz, Julie .............................................133Sprendlingen-Gensingen ..........................119ff.Sprenger, Dr. Kai-Michael .........................130Squarra, Kerstin ...........................................113f.Statistik ........................................................103ff.Steck, Heike .................................................128f.

Trautmann, Patrick .....................................127Trier ...............................................................112f., 115f., 127, 135,

141Trithemius, Johannes .................................135f.TVöD .............................................................111

Walther, Heike ............................................119ff.Wittlich .........................................................101Wolf, Prof. Dr. Konrad ................................132

Zweibrücken ................................................65, 87, 125f., 137

Das Heft enthält folgende Werbeanzeigen:

Schulz-Speyer Bibliothekstechnik, SpeyerBuchhandlung Reuffel, KoblenzOnleihe Rheinland-Pfalz

Wir danken den Werbepartnern.

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Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzIm Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) sind die Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken, die Pfälzische Landesbibliothek in Speyer, die Rheinische Landesbibliothek in Koblenz sowie die Landesbüchereistelle in Koblenz und Neustadt/Weinstraße zu einer bibliothekarischen Dienstleistungseinrichtung vereint. Das LBZ ermöglicht den Zugang zu weltweiten Informationsangeboten und die Nutzung moderner Informationstechnologien. Zusammen bilden die fünf Einrichtungen ein leistungsstarkes Kompetenzzentrum für alle Fragen im Bereich der Medien- und Informationsvermittlung, der Leseförderung sowie der Beratung und Unterstützung von Bibliotheken in den Kom-munen und Schulen. In enger Abstimmung arbeiten sie gemeinsam am Aufbau eines leistungsfähigen Bibliotheks-systems für das Land Rheinland-Pfalz und fördern die Kooperation und Vernetzung der Bibliotheken im Land, u.a. durch die Koordinierung landesweiter und regionaler Bibliotheksprojekte. Auch die Aus- und Fortbildung von Bib-liotheksfachkräften und die vielfältige Unterstützung von Ehrenamtlichen sind wichtige Anliegen des LBZ. Die detaillierten Aufgabenschwerpunkte und Angebote des LBZ finden Sie unter www.lbz.rlp.de

Impressumbibliotheken heuteISSN 1860-4188

Herausgeber: Landesbibliothekszentrum Rheinland-PfalzBahnhofplatz 1456068 KoblenzTelefon: 0261 91500-101Telefax: 0261 [email protected]

Redaktion:Dr. Annette Gerlach (V.i.S.d.P.) (Koblenz), Telefon: 0261 91500-101, E-Mail: [email protected] Hesse (Neustadt), Telefon: 06321 3915-14, E-Mail: [email protected] Dr. Barbara Koelges (Koblenz), Telefon: 0261 91500-474, E-Mail: [email protected] Reiss (Koblenz), Telefon: 0261 91500-473, E-Mail: [email protected] Tropf (Speyer),Telefon: 06232 9006-245, E-Mail: [email protected]

Titelbild: Bookman, Motiv der Werbematerialien zum LESESOMMER 2016

Preis: Jahresabonnement (3 Hefte): 22,50 Euro, Einzelheft: 7,50 Euro.Das Abonnement kann zum 31.12. eines Jahres gekündigt werden. Kommunale öffentliche Bibliotheken, wissenschaftliche Bibliotheken, Schulbibliotheken sowie kirchliche Büchereien in Rheinland-Pfalz erhalten die Zeitschrift kostenlos.

Elektronische Ausgaben von „bibliotheken heute“, Anzeigenpreise und Hinweise für Autorinnen und Autoren: unter https://lbz.rlp.de/de/ueber-uns/publikationen/bibliotheken-heute/

Druck: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, 56070 Koblenzbibliotheken heute wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz

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Herausgegeben vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz

bibliotheken heute3/2016, Jg. 12

ISSN 1860-4188

Die ThemenNeue Rekorde: Rückblick auf den LESESOMMER 2016

Die Bibliothek Sprendlingen-Gensingen: Ein Kooperationsmodell für die Zukunft?

Hier kommt die LESE-LOK: Minister Wolf gab Startsignal für neue Sprach- und Leseförderaktion

LANDESBIBLIOTHEKSZENTRUM