kirche & kunst, bayern, meide büdel - kunstpreisträger 1980

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MEIDE BÜDEL Kunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2008

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Kunst & Kirche Bayern - Kunstpreisträger 1980 Meide Büdel

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MEIDE BÜDELKunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2008

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MEIDE BÜDELKunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2008

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die Jury des Kunstpreises 2008:

Helmut Braun M.A., Fachreferent für Kunst und Inventarisation, Landeskirchenamt MünchenKlaus von Gaffron, Künstler, MünchenDr. Bernd Goldmann, Direktor des InternationalenKünstlerhauses Villa Concordia, BambergDr. Barbara Hepp, Kirchenrätin, Theologische Referentin des Landesbischofs, LandeskirchenamtMünchenMichael Martin, Oberkirchenrat, Leiter der Abteilung Ökumene und Kirchliches Leben, Landeskirchenamt MünchenProf. Dr. Klaus Raschzok, Lehrstuhl für PraktischeTheologie, Augustana-Hochschule, Neuendettelsau Daniel Szémeredy, Kunstbeauftragter des Kirchenkreises Nürnberg, Nürnberg

Kunst und Kirche – ein spannungsreicher Dialog.Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das Verhält-nis von Kunst und Kirche über weite Strecken vonVereinnahmung seitens der Kirche, gegenseitigerSkepsis oder gar Ablehnung geprägt war. Heutesind vielfach neue Annäherungen sichtbar, für dieich dankbar bin.

Kunst und Kirche sind in vielerlei Hinsicht miteinan-der verbunden. Beide haben einen maßgeblichenAnteil an unserem kulturellen Leben, beide laden auf je ihre Weise zu einem kritischen Blick auf die Gegenwart ein. Und beide brauchen gestalterischeFreiheit, um ihrem Anliegen zeitgemäß Ausdruckverleihen zu können. Eine besondere Bedeutungkommt dabei aus unserer Sicht der künstlerischenAusgestaltung unserer Kirchen zu: In diesen Räu-men der Begegnung und der Verkündigung desEvangeliums ist Kunst in besonders sensibler Weise wahrnehmbar und erhält eine spezifischeAussagekraft.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern willdie Leistung der Künstlerinnen und Künstler durchdie Verleihung eines Kunstpreises würdigen. ImJahr 1980 vom Landeskirchenrat eingerichtet, führ-te der damalige Landesbischof D. Dr. JohannesHanselmann aus: „Die Stiftung und Verleihung ei-nes Kunstpreises möchte zum Ausdruck bringen, dass die Kirche auch heute der bildenden Kunstpositiv gegenübersteht. Sie will den Künstlern und Künstlerinnen durch öffentliche Anerkennung und Auszeichnung den Respekt erweisen, den ihreTätigkeit verdient.“ Die heute gültige Ordnung zur Verleihung des Kunstpreises hält präzisierendfest, dass „der Preis würdigen möchte, wo Kunstsich als dialogfähig im religiösen Kontext erweist

und innovativ Ausdruck findet“. Diesem Anliegenwill ich mich selbst gerne anschließen und freuemich, dass der Kunstpreis in diesem Jahr wiederverliehen werden kann.

Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Künstler-innen und Künstler bereit erklären, ihr künstlerischesWirken im Raum der Kirchen zur Verfügung zu stel-len. Meide Büdel, die im Jahr 2008 den Kunstpreisder Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern erhält und deren Arbeit in diesem Heft vorgestelltwird, hat sich auf das Gespräch mit und in der Kir-che eingelassen. Mit handwerklichem Können, gren-zenlosem Engagement und großer künstlerischerFreiheit hat sie es dabei verstanden, ihren unver-wechselbaren eigenen Stil in den Dialog mit der Kir-che einzubringen. Ihre entschiedenen, klaren undinnovativen Konzepte innerhalb und außerhalb vonKirchen überzeugen gleichermaßen. Die Verleihungdes Kunstpreises und dieses Heft sollen ein kleinesZeichen unserer Wertschätzung und Dankbarkeitfür Ihre Arbeit sein. Möge ihr Schaffen weiterhinzum Dialog zwischen Kunst und Kirche einladen!

Dr. Johannes FriedrichLandesbischof

GRUSSWORT VON LANDESBISCHOF DR. JOHANNES FRIEDRICHanlässlich der Verleihung des Kunstpreises 2008an Meide Büdel

DANK AN

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Die in Bad Mergentheim geborene, in Nürnberg lebende Bildhauerin Meide Büdel hat eine umfas-sende und differenzierte Ausbildung erhalten. Sobesuchte sie die Fachschule für Holzbildhauerei inOberammergau und legte die Gesellenprüfung ab. Anschließend studierte sie Bildhauerei an derAkademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wosie von 2002 bis 2008 einen Lehrauftrag ausübte.

Seit den achtziger Jahren beteiligte sich die Künst-lerin an Wettbewerben zur Gestaltung des öffentli-chen Raumes durch Kunst, verstärkt dann ab 1993;von diesem Zeitpunkt an konnte sie sich durch ihreklaren und konsequenten Entwürfe regelmäßig inJurys durchsetzen.

Der Erfolg in Wettbewerben ist aus zwei Aspektensehr wichtig. Da ist zum einen die Bestätigung fürdie Künstlerin, dass ihre Arbeit, ihre Gedanken überdie Arbeit für eine konkrete Situation angenommenund für gut befunden wurden. Das gibt Selbstbe-wusstsein; sie hat für sich den richtigen Weg einge-schlagen, der nicht immer ungeteilte Zustimmungerfahren muss, sondern im besten Falle diskutiertist und dann akzeptiert wird. Eine Gefälligkeit istausgeschlossen. Da ist zum anderen die Chance,Kunst im öffentlichen Raum zu erfahren und somitvon vielen wahrgenommen zu werden, auch von denen, die sonst weniger der Kunst verbundensind. Scheinbar unmerklich findet in der Öffentlich-keit eine Veränderung statt.

Meide Büdel ist konsequent ihren Weg gegangen,gemäß dem Vorwort, das sie dem Katalog „Objek-te und Installationen“ voranstellte, nämlich einemWort von Albert Camus: „Im übrigen ist nichtsschwerer zu begreifen als ein symbolisches Kunst-

werk. Ein Symbol wächst über den, der es gebraucht, stets hinaus und lässt ihn tatsächlichmehr ausdrücken...“

Ihre Arbeiten ordnet der Betrachter für sich unteranderem neben der Formsprache durch die Ver-bindung zweier Materialien ein, nämlich Holz undEisen, bzw. Stahl. Dieses Gestaltungsprinzip erin-nert nicht mehr an die Holzbildhauerin, wenn auchihr sicherer Umgang gerade mit dem Material Holz von der Ausbildung herrührt. Ihr stilistischesRepertoire ist ein klares Bekenntnis mit spannungs-reichen Objekten zur Gegenwartskunst und zwarzu einer Kunst, die sich weniger in ihren Proportio-nen oder auch Formen am menschlichen Körperorientiert und diesen in der Gestaltung vereinfacht.Meide Büdel schafft eine Abstraktion, die sich andie Stilrichtungen Minimal Art, Konzeptkunst oderauch Arte povera anlehnt.

Die Künstlerin bedient sich stets vereinfachter, jaabstrakter Formen, die einer Funktion zuzuschrei-ben sind und deren Grundmuster mathematischenGesetzen folgen, bei den beweglichen Arbeitenauch den physikalischen, die in den Bereich der Ki-netik fallen. Sie spielen dabei mit der Schwere, derDynamik und der Materialbeschaffenheit, die unsden sensiblen Umgang mit dem Ort und mit demRaum erkennen lassen. Die Arbeiten stehen im Dia-log mit dem Ort und den Menschen und definierendarüber die Notwendigkeit ihrer Kunst gerade andiesem Ort. Die Themen, denen sich Meide Büdelintensiv widmet, bestimmt sie nicht selbst, sondernsie antwortet auf die Herausforderung des Ortes.

So ist bespielsweise die Kunst auf dem Friedhof ge-genüber der der vergangenen Jahrhunderte unter

MEIDE BÜDELS ARBEITEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUMBernd Goldmann

neuen Aspekten zu sehen; die Grab- oder Erinne-rungssteine haben heute bis auf wenige Ausnah-men ihren künstlerischen Anspruch verloren. MeideBüdel setzt gegen diese Entwicklung einen Akzent.Auf dem Nürnberger Westfriedhof verfolgt die Künst-lerin innerhalb eines Projektes intensiv die Fragenach Leben und Tod, nach Diesseits und Jenseits,nach Sterblichkeit und Vergänglichkeit. Sie schafftfünf rechteckige Gruben, Gräber, die leer bleibenund nur mit Wasser gefüllt werden. Das Wasserspiegelt den Himmel wieder und wird zu einer ima-ginären Jakobsleiter, die die Erde mit dem Himmelund den Himmel mit der Erde verbindet an strahlendblauen wie auch grauen Tagen. „Und siehe eineLeiter stund auf Erden, die rührte mit der Spitze anden Himmel, und siehe die Engel Gottes stiegendran auf und nieder“ (1. Mose 28.12).

Sterblichkeit neben der Liebe darzustellen, ist einesder großen Anliegen der Kunst. Und was machtMeide Büdel daraus?

Es sind in der Regel großformatige Objekte. Siebeherrscht den Raum, sie beherrscht die Form. Es kommt dabei zu einem spannenden Dialog zwi-schen dem Kunstwerk und dem Betrachter.

Haben die Stelen häufig als Grundform ein Kreis-segment, das schwer und gewichtig daherkommt,sind die kinetischen Arbeiten von einer Leichtigkeit,ja fast schwebend, als wolle sie mit der „Balancevon Bewegung und Ruhe“ die materialspezifischeGewichtigkeit aufheben. Beispiel sei die Stele „o.T.,1999“, die 127 cm hoch ist und die einen metalle-nen Bogen trägt, der 306 cm lang und nur 2,1 cmbreit ist und durch die feste, kalkulierte Instabilitätzum Schwingen kommt. Ähnliche Arbeiten konzi-

pierte sie schwebend von der Decke wie „Schwe-bend“ (Eisen, 600 cm x 11,5 cm x 1,6 cm, 1990)oder als an die Wand gebrachte Figurationen – wieeine unverwechselbar im Lothar-Fischer-Museum2008 installiert war. Sie sind minimalistisch, verhal-ten sich kinetisch, und ohne Zweifel sind sie derkonkreten Kunst zuzuordnen.

Der Kreis findet sich in irgendeiner Form in den Ar-beiten Meide Büdels immer wieder. Auch sie istder Vollkommenheit dieser geometrischen Formverfallen. Beispiele seien die Arbeiten „Schranne“in Bamberg 1994 oder „Am Stadtpark“, Nürnberg1995. Immer wieder wird von Dichtern, von Künst-lern und Theoretikern auf das Sinnbild dieser Formhingewiesen: Er steht für Anfang und Ende, fürpsychische und geistige Konzentration und vielesmehr. Schon in der Antike wurde der Kreis auchimmer im Zusammenhang mit dem Quadrat gese-hen. Die Quadratur des Kreises ist bis heute nichtgelungen.

Wenden wir uns aber den Zeitgenossen zu: JamesReineking – beispielsweise – hat ebenso wie MeideBüdel den Kreis selten ausgeformt, sondern zwingtden Betrachter allein durch seine Gestaltung desHalbkreises mittels Tangenten, die geometrischeForm gedanklich zu ergänzen (Spur, 1985). BernarVenets Thema ist ebenfalls der Kreis, den er immerwieder neu variierend in den Raum bringt und nie-mals geschlossen darstellt, sei es angelehnt (In-stallation-View, 1979), sei es freistehend wie jetzt inBayreuth (222,5° Arc x 5). Günther Ueckers „Sand-spirale“ (WVZ 711, Sand, Holz, Seile, Elektromotor1970) besitzt meditativen Charakter; der Künstlererhält die Kreisform als Spur von im Sand umlaufen-den Bänderrechen.

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Standorte und Kontraste schlagen sich ebenfalls inden Installationen nieder. Mit einem Material, demman Festigkeit und Stabilität zuerkennt, vermitteltdie Bildhauerin eine Bewegung, wie sie paradoxernicht sein kann: Die Bewegung ist keine, sonderneine Täuschung wie das Material, eine Täuschung,mittels der die Bewegung zur Statik wird undgleichzeitig scheint sie aufgehoben zu sein, unddennoch ist sie eine „Verneigung vor dem Raum“.Der Betrachter stellt sein eigenes Sehen in Frage,sensibilisiert es und wird aufmerksamer gegenüberdem, was uns Meide Büdel mit ihrer Kunst sagenwill. Das Bild der bewegten Bewegungslosigkeitnimmt die Künstlerin unter anderem 2003 nocheinmal auf, wenn sie die Skulptur „Ringe und Stäbe für das Neue Chirurgische Zentrum, WaldklinikumGera“ schafft. Auch dort wirken die vier um einenBlock von sechs Eichenbalken gelegten massivenStahlringe, als „würden sie quasi im Moment desUmfallens verharren“.

Für das in Bamberg und dazu in einem ehemaligenbarocken Klostergarten gelegene Vermessungsamtschuf die Künstlerin 1994 die Arbeit „Schranne“. Siegestaltete zudem den Platz, der den Eingangshofausmacht. Zwei Eisenkuben – wieder aus dem Kreisentwickelt – sind diagonal in den Raum gestellt undgeben ihm eine besondere Spannung, die die Pflas-terung und die symmetrisch gepflanzten sechsBäume betonen. Der Besucher überschreitet zumeinen dieses „Maß“, zum anderen setzt er, wie schonmehrfach als Gestaltungsprinzip gezeigt, den ver-deckten wie den nicht vorhandenen Teil des Kreisesin Gedanken fort; und vollendet ihn.

Meide Büdel hat sich mehrfach mit Kirchenräumenauseinandergesetzt. Hier ist sie ihrer klaren, einfa-

chen Formsprache treu geblieben und hat konse-quent die Bildsprache reduziert. Sie setzt in ihrerAussage allein auf Reduktion und Raumbezüge; esgelingt ihr, den spirituellen wie meditativen Charak-ter des Ortes zu betonen.

Da ist die Neuordnung des Kirchenraumes derChristuskirche in Nürnberg. Er war zwar vorhanden,sollte aber nach neuen, zeitgemäßen Bedürfnissenkünstlerisch gestaltet werden; dabei war der Tauf-stein beizubehalten, dessen Standort die Künstlerinper Sichtachse mit dem Altar verband. Dieser ist im„Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation“(Helmut Braun) zu sehen und besteht aus einerStahlplatte, die an den vier Ecken von der Deckedes Raumes abhängt. Die Mensa ist auf ihre Funkti-on als Tisch des Herrn reduziert, den die Gläubigenvon allen Seiten her erreichen können. Die Künst-lerin nimmt die Leichtigkeit des Raumes auf undschafft einen Mittelpunkt, dem sie mit der Kanzel alsSkulptur aus Stahl und Beton eine Korrespondenzverschafft. Sie steht, leicht konvex gebogen, hinterdem Altar, nimmt damit die in Franken häufig vor-kommende Form der Altarkanzel auf, ohne sie zukopieren und betont den liturgischen Raum durchein in die Kanzel mittig und vertikal eingelassenes,schmales Glasband, das sich als Verbindung überden Ort des Altars zum überkommenen Taufsteinaus Stein durch den Raum zieht. Damit ist die obenerwähnte Sichtachse auch optisch betont.

In der evang.-luth. Stadtkirche Naila handelt es sich um einen neugotischen Kirchenbau, dessenArchitektur die Künstlerin betonen will, indem siemit einem Farbkonzept Chor und Langhaus stärker verbindet. Der Altar soll ein „monolithischer Anker“sein (Erläuterung Meide Büdel), der (allein durch

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seine Höhe von 132 cm) als Zentrum seinen Platzeinnimmt. Er wird aus anthrazit eingefärbtem Betongegossen, ebenso wie der Taufstein, in den eine silberne Schale bündig eingelassen ist. Er soll mittighinter dem Altar im Chorraum stehen. Der Ambobesteht aus einer Stahlkonstruktion, in der als Tisch,oder besser als Ablage, ebenfalls der eingefärbteBetonstein verwandt wird. Das historische Kreuzhinge dann etwas hinter dem Taufstein, leicht ge-neigt frei. Mit diesem Entwurf, den Vorschlägen fürdie Kirchenbänke, Fenster und den Fußboden hatMeide Büdel einen in ihrer künstlerischen Auffas-sung konsequenten Entwurf verfasst, aber gleich-zeitig bewiesen, dass sie zu bewahren, sowie Altesund Neues in ein Spannungsfeld zu bringen weiß.

Ein beeindruckendes Beispiel von Meide Büdelseinfühlsamer Kunst ist der Entwurf für das Kreuzder evangelischen Kirche in Neuhaus an der Peg-nitz. Es ist schlicht (2. Moses 20.4. „Du sollst dirkein Bildnis [...] machen“). Das Kreuz wird zum Zei-chen, weil es ein Zeichen ist. Es ist 510 cm x 310cm x 12,5 cm und hat damit angemessene Aus-maße, die den Platz an der rechten Eckverbindungeiner Betonwandschale, dem liturgischen Raum,und der anschließenden Wand einnehmen. Das

Kreuz hat eine leichte Nei-gung und verschwindetquasi an den beiden Spann-punkten oben und unten in der Wand. Ist der Quer-balken plan, so erfährt derLängsbalken eine Span-nung aus einem Halbbogen,dessen Verlauf uns an mittel-alterliche Haltungen Jesu in der Kreuzesdarstellung

erinnert. Durch das Sonnen-licht sowie den Schattenund dessen Wanderung ver-stärkt sich der körperlicheEindruck. Das Kreuz ist wieselten angetan, die Men-schen an die Einsamkeitwährend des Leidens zuerinnern und zur Meditationanzuregen.

Die Lesbarkeit der profanen wie der kirchlichen Ar-beiten der Bildhauerin Meide Büdel ist allenthalbengegeben. Die Struktur, die Reduktion und Abstrakti-on, die Kraft ihrer Gestaltung vermittelt sich leichtjedem Betrachter. Damit hat sie ihre Vorstellungenumgesetzt und ihren Auftrag als Künstlerin erfüllt.

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NÜRNBERG – STEINBÜHL, CHRISTUSKIRCHE Künstlerisches Konzept Innenraum, 2008

Altar, Ort der Rede, Glasband Boden

Die Christuskirche wurde nach dem 2. Weltkriegals „Arbeiterkirche“ mit einer Kapazität von etwa1000 Plätzen erbaut (Architekt: Werner Lutz). Fürdie heutige Nutzung ist sie als liturgischer Raum zu groß. Man entschied sich deshalb, in die Kircheein Haus zu bauen, in welchem Gemeinderäumeund das Pfarramt untergebracht sind (Architektin:Susanne Frank). Durch diesen kubischen Baukör-per verkleinert sich der für Gottesdienste genutzteRaum auf etwa 400 Sitzplätze.

Durch den Einbau des Gemeindehauses bekommtdie Höhe des Raumes eine ganz neue Bedeutung.Diesen Luftraum wahrzunehmen und dreidimensio-nal erlebbar zu machen, ist ein wichtiger Teil meineskünstlerischen Konzepts.

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Der Altar ist der zentrale Punkt des Raums. Er be-steht aus einer leicht durchgebogenen, massivenStahlplatte (270x140x6 cm, 1,7 t), die, an vier Stahl-seilen aufgehängt, im Raum schwebt. Die Seile laufen nach oben leicht konisch auseinander. DieOberfläche ist brüniert, poliert und bekommt einenwarmen Ton, der in etwa dem Ton der ursprüng-lichen Zunderschicht entspricht (blaubräunlich).

Der Ort der Rede ist ein Kubus aus anthrazit ein-gefärbtem Beton (410x115x30 cm). Durch das Ma-terial entsteht hier ein Bezug zum neuen Bau im Kirchenraum. Von vorne wird er als rechteckiger, symmetrischer Körper wahr genommen und bildetdamit für den Altar einen ruhigen Hintergrund. Seit-lich läuft er in einem leichten Bogen nach hintenund verjüngt sich gleichzeitig zu den Ecken hin. Inder Mitte des „Pults“ läuft an der Vorderseite senk-recht ein Band aus gelbem Glas. Dieses Elementnimmt die Höhe des Taufsteins auf.

Der schon vorhandene Taufstein steht am Eingangdes liturgischen Raums. Von dort läuft eine schmaleLinie aus gelbem Glas mittig unter dem schweben-den Altar hindurch bis zum Mittelpunkt zwischenAltar und Ort der Rede. Dieses Band (1316x2,1x7,4 cm) verbindet Taufstein, Altar als zweite Tauf-möglichkeit und Ort der Rede.

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treten dadurch als räumliches Element zurück.Oberhalb des Taufsteins hängt ein historischesKreuz frei im Raum. Der Corpus wird von einemHolzkreuz getragen und schwebt über der gesamten Situation.Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch das vondunklem zu hellstem Blau verlaufende Südfenster,welches direkt hinter dem Kreuz geöffnet wird.Auch die beiden klar verglasten Seitenfenster sindmit einbezogen. In allen findet sich in meinem Entwurf das Blau ausden Amman-Fenstern wieder. Dadurch werden be-stehende Farbelemente mit einbezogen und es ent-steht ein ganz neues, verbindendes Lichtkonzept.

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Der Altar bildet einen monolithischen Anker im vor-gezogenen und damit neu geschaffenen Chorraum.Er verbindet das Neue mit dem Alten. Der Kubusaus anthrazit eingefärbtem Beton steht auf dem ursprünglichen Kirchenboden und durchdringt dieneu geschaffene Bodenfläche. Aus dem gleichen Material ist der Taufstein, ergänztdurch eine bündig eingelegte Schale aus Silber. Drittes Element ist der Ambo, eine Stahlkonstruktionmit anthrazitfarbener Betonplatte, die als Leseflä-che dient.Insgesamt soll der Chorraum durch eine lichte Gestaltung mehr atmen können. Die umlaufendenBänke aus Birkenleimbinder sind hell lasiert und

NAILA, EVANG.-LUTH. STADTKIRCHE Ausführung 2009/10

Wettbewerbsentwurf 2007Künstlerisches Konzept InnenraumAltar, Ambo, Taufstein, Integration Kreuz, Gestaltung der Fenster, Bänke im Chor

5,50

Kreuz 270/190(Breite 28 cm)

1.61.51.41.31.21.1

3.53.43.33.23.1

2.62.52.42.32.22.1 5.65.55.45.35.25.1

4.54.44.34.24.1

Kreuz UK = +5,82

Taufstein Altar Ambo

Bodenbelag

Foto des bestehenden Bodenbelags.Das gleiche Material soll als Bahnenware

den Bodenbelag des neuen Chorraumsbilden.

Verglasung

Anmutungenzu den Blauverläufen

Wand-und Deckenfarben

Farbspektren mitBezugsnummerierung

215,

5535

+8,94

+12,48

+0,00-

4,52

215,

5535

+8,94

-

8.00

2,16

12,1

60,

32

8,15

+0,00-

+0,00-

-0,48SAKRISTEI

+0,32

KANZEL

BRÜSTUNG+3,92BRH=96OKFB=2,76

2,00

48

50

1,20

1,20

6,70

7

OK Altar = + 1,32Altar 160/120/100Schattenfuge/Stahl umlaufend

(5+1,5 cm)

Kanzelfußmit Schattenfuge(5+1,5 cm)

Ambo 48/40/120

Taufstein 50/48/100 mit Becken ø 40 cm

rollbare Orgelca. 150/1503,357 1,60

1,0048

4050

CHOR

Position KreuzUK = + 5,82

40 40

Ban

k, 4

0/ 4

2 +

2 c

m F

ilzau

fkla

geB

irke.

lasi

ert

Bank, 40/ 42

+ 2

cm F

ilz auf kl ageB

i rke. la siert

3,50

2,50

Bank

b=40cm, h= 42+2 cmBirke, lasiert2 cm Filzauflage

40

422

10 20 10

3210

2

Altar

160/120/ h =100+32 cmBeton, antrazithmit umlaufender Schattenfuge(5 cm Stahl +1,5 cm Fuge)

best

ehen

der

Bod

en

neue

r B

oden

Cho

rra

um

32

65 1,20 65

6565

Ansicht vorne Ansicht seitlich

Grundriß

1,20

Ansicht vorne

Ambo

48/40/ h =120Stahl 4 cm, Fußplatte 2 cmmit verstellbare Pultplatte Beton, antrazith

Ansicht seitlich Ansicht hinten

Grundriß

1,20

1,20

4 40 4

48

1,16

4

40 48

432

4

72

1,07

Prinzipalia und Bank M = 1:20

ProfilAnsicht seitlich Ansicht

Grundriß

Taufstein

50/48/100 cmBeton, antrazithBecken ø 40 cm, Silber

50 48

481,

00

Ansicht vorne Ansicht seitlich

Grundriß

1,00

N

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Die Christuskirche (2007, Architekt: Klaus Thie-mann) fällt durch ihre ungewöhnliche architektoni-sche Form auf. Der Bau wird durch eine mächtigeHalbschale aus Beton getragen, die auch optischden liturgischen Raum bestimmt.Das von mir entworfene Kreuz habe ich an dieserBetonwand platziert. Es schwebt quasi über derGemeinde mit einer leichten Neigung nach vorne.

NEUHAUS AN DER PEGNITZ, CHRISTUSKIRCHEKreuz, 2007

500x340(49,5)x12 cm, Birkenholz-Leimbinder

Wie ein Bogen spannt es sich über 5 Meter in dieWand hinein und bildet damit das gegenläufigeKomplementär zur Halbschale dahinter.Das Kreuz nimmt im oberen Drittel die Gerade des gesamten, dreieckigen Baukörpers auf undschließt damit optisch und formal die vorhandeneSituation ab.

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Die kleine Kirche ist ein runder Neubau aus fächer-förmig angeordneten, hellen Sichtbetonscheiben(Architekt: Markus Hilpert). Der Raum wirkt durchdie Materialien zurückhaltend und klar.Mit den Prinzipalstücken habe ich auf diese Situ-ation in Form und Farbe reagiert, aber ebenso dieNutzung durch die Bewohner des Senioren- undPflegeheims als auch allgemein durch die Besucherberücksichtigt.

Der Altar: Die komprimierte, in allen Linien leichtgebogene Form schafft einen konzentrierten Mittel-punkt. Der helle Körper aus massivem Birkenholzist weiß bis lichtgrau lasiert.

FÜRTH, MARIA-MAGDALENA-KIRCHEAusführung 2008

Gestaltung der Prinzipalstücke

Der Altar ist an der Unterseite auf einer 2 cm starkenStahlplatte montiert. Dadurch bekommt er Leichtig-keit, steht aber gleichzeitig kraftvoll im Raum.Ambo, Taufstein und Osterleuchter sind material-gleich und folgen dem Linienkonzept des Altars.Das Becken im Taufstein ist aus eloxiertem Alumi-nium. Es kann mit einem Deckel verschlossen werden, so dass die Aluminiumplatte nur noch alssilberne Linie im Körper zu sehen ist.Eine ganz einfache, auf das Wesentlichste redu-zierte Form ist das Vortragekreuz aus eloxiertemAluminium. Diese fast grafisch anmutende Formbildet einen spannungsreichen und wichtigenKontrapunkt zu den Prinzipalstücken.

N

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RAUM FÜR BEGEGNUNGHelmut Braun

Meide Büdel begegnet Räumen äußerst empfind-sam. Sie versucht sie zu spüren, zu lesen, sich inihnen zu bewegen und so die sich ständig ändern-de Diskrepanz zwischen sich und dem Gegebenenzu begreifen. Ausgangspunkt all ihrer ortsgebunde-nen Arbeiten ist neben einer genauen technischenAnalyse ein sinnlich-körperliches Erleben des Raumes, in dem ein künstlerischer Eingriff vorge-nommen werden soll. Aus dem durch umfassendeWahrnehmung gewachsenen Gefühl für den Raumentstehen ihre Konzepte.

Überlegungen zur Umsetzung dieser Konzepte fin-den an einem Arbeitsmodell statt. Das Modell bildetdabei den Rahmen für eine behutsame Herange-hensweise an die räumliche Situation, an Proportio-nen und Materialbeschaffenheiten. Analog einerSkizze werden Momente des Taktilen, der Zusam-menhänge von Form, Farbe, Material und Proporti-on physisch erfahren. Veränderungen und derenWirkungen werden geprüft. Es entstehen dreidimen-sionale Zeichnungen, die durch Wiederholung undKorrektur, aber auch genaue mathematische Be-rechnungen zu einem bestmöglichen Ergebnis ge-führt werden. Überlegen und gleichzeitiges Machenist typisch für Büdels fundiertes handwerklichesVorgehen.

Meide Büdels Kunstwerke stehen im öffentlichenRaum. Dort, wo urbanes Leben stattfindet, wo Be-gegnungen sich ereignen. Dort stehen sie wie Zei-chen, die sich in Raum und Zeit ausdehnen. Sieverhalten sich zur Umgebung – sie nehmen eineHaltung ein. Sie deuten darauf hin, dass die Welt,wie wir sie wahrnehmen, steter Veränderung un-terworfen ist. Büdels Arbeiten sind in der Lage, He-terotopien und Heterochronien um sich zu bilden.

Kirchliche Räume sind offene Räume. Sie sind Räu-me der Begegnung mit Menschen und mit Gott. Sie sind Orte der Stille und der Zuflucht, in denenTrauer und Angst, Hilflosigkeit und Zweifel ihren Platzhaben dürfen. Sie sind auch Freiraum und Spielraumzwischen Vergangenheit und Zukunft. So gesehensind sie Zwischenräume, in denen Gegenwart le-bendig gestaltet werden will. Weil Kunst und Kulturgestaltete Gegenwart und damit unverzichtbar fürKirche sind, müssen sie in hoher Qualität in denkirchlichen Kontext eingeführt werden. Sie bedeutengeistigen Mehrwert für Kirche und können sie vorEindimensionalität bewahren. Die Aufnahmefähig-keit für künstlerische Signale und Zeichen und derMut, sie in Freiheit zu deuten, muss in den Kirchen-gemeinden entwickelt werden.

Die Verleihung des Kunstpreises ist ein Zeichen derEvang.-Luth. Kirche in Bayern, ihrem Auftrag zurKulturvermittlung nachzukommen. So sollen innova-tive Kunstkonzepte im kirchlichen Kontext gewürdigtwerden. Der Preis ist mit 5.000,- a dotiert und mitAusstellung, Katalog sowie dem Ankauf eines Wer-kes verbunden. Dass er im Jahr 2008 an Meide Bü-del geht, ist der Tatsache zu verdanken, dass es ih-rer Kunst gelungen ist, Eingang in kirchliche Räumezu finden und für dauerhafte Begegnung zu sorgen.

Seit etwa zwei Jahren war die Bildhauerin zu viereinstufigen Kunstwettbewerben von verschiedenenKirchengemeinden der Evang.-Luth. Kirche in Bay-ern eingeladen. In allen zum Teil hochkarätig be-setzten Verfahren konnten ihre Vorschläge die jewei-lige Jury überzeugen. Im Vordergrund stand dabeidie künstlerische Qualität. Entscheidend waren Fragen nach Ortsbezogenheit, Materialbewusstseinund Innovation.

Das große spannungsvoll der Wand vorgesetzteKreuz in Neuhaus an der Pegnitz ist eine aus demDialog mit der Architektur entwickelte Antwort aufdas als Halbtonne ausgebildete Wandelement derKirche. Auf diese Weise entsteht aus der Aufgaben-stellung „ein Kreuz für die Kirche zu schaffen“ eineverblüffend eigenständige und neue Lösung. Diemonumentale Raumskulptur entzieht sich sowohlder Einordnung in kunstgeschichtliche Gattungsbe-griffe als auch einer oberflächlichen und allzuschnellen Deutung. Meide Büdel nimmt die Formdes Kreuzes auf, modifiziert und korrigiert sie demRaum entsprechend. Die Arbeit widersetzt sich der Schematisierung und Automatisierung unsererWahrnehmung und setzt sich für deren Erneuerungein. Insofern erfährt das in langer Bildtradition ge-wachsene Symbol des Kreuzes eine Sinninnovation.

Die Objekte in der Christuskirche in Nürnberg mutenzunächst wie eine physikalische Versuchsanord-nung an. Es sind im Raum verankerte und verspann-te Großplastiken, die mit der architektonischen Hül-le eine feine Objektsetzung und Materialkonstella-tion darstellen. Nicht mehr und nicht weniger. Unddoch: Sie strukturieren den Raum, schaffen Bezügezu ihm, verändern seine Wahrnehmung. Sie werdenin liturgische Feiern mit einbezogen. An der Beton-plastik wird das Evangelium verkündet, an der ab-gehängten Stahlplatte das Abendmahl empfangen.Die Gemeinde hat hier einen besonderen Ort imRaum für die Versammlung und für die Begegnungmit Christus.

Büdels Kunst ist offen für Deutungen und bleibt so Kunst, die ihren eigenen inneren Gesetzmäßig-keiten folgt. Ihre Arbeiten interpretieren Welt und machen Welten sichtbar, die ohne Kunst unsichtbar

sein würden. Sie sind Gestaltungen der Gegenwartund weisen dennoch über ihre Zeit hinaus. Andersals die naturwissenschaftliche Deutung unsererWelt ist diese Art von Kunst vieldeutig und für neueInterpretationen immer offen. Und sie unterbrichtunser gewohntes Begreifen der Welt und erhält da-mit einen sakralen Charakter.

Die Objekte der Künstlerin fordern zu sensiblerWahrnehmung auf, zu Wahrnehmung der Umwelt,des Umraums, des Nächsten, des Fremden. BüdelsKunst mischt sich ein in unser Bewusstsein. Sie be-einflusst unsere Gedanken, vielleicht unser Verhal-ten und Handeln. Sie sucht die Kommunikation mituns. Nicht ohne Reibung tut sie dies in kirchlichemMilieu. Und das ist gut so. Gerade hier wird auch dieHingabe und Leidenschaft der Künstlerin zu ihrerArbeit deutlich. Wir selbst lernen durch die Beschäf-tigung mit solcher Kunst die Entwicklung neuerWahrnehmungen und Sichtweisen. Indem wir mehrdas Andere, das Fremde wahrnehmen und zu ver-stehen versuchen, lernen wir mehr über uns. Kunstund Kultur – wie Büdel sie versteht – sind Einübungin soziales und humanes Handeln. Kunst und Kulturentstehen aus Freiheit. Sie zu domestizieren hieße,ihre Fähigkeit zu Leid und Freude zu untergraben.

„Die im Stillen verborgene Intensität: Materie, Licht,Klang, ausgedehnt in Raum und Zeit, evozieren dieWahrnehmung, das Denken, den Geist jenseits derWirklichkeit. Die Erschaffung eines Kunstwerkesbedeutet, diese Elemente in eine Selbstdarstellungzu bringen, sie zu übersetzen. Die so genannteWirklichkeit ist nur die Spitze des Eisberges. DasEntscheidende liegt im Unsichtbaren. Es verbirgtsich gerade im Banalen, in den stillen Dingen desAlltags.“ (Noriyuki Haraguchi)

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„GROSSE SCHWEBE“5-teilige Installation, 2002/2007

Stahlseile, Stahlbleche, 400x80x30 cm (Länge Stahlseile je nach Raumhöhe)

Die Installation besteht aus fünf Kuben aus Eisen-blech (je 80x80x30 cm), welche in einer Reihe,Stoß auf Stoß, angeordnet sind. Sie sind an Stahl-seilen (20 Stück) von der Decke abgehängt undschweben etwa 80 cm über dem Boden. Stößt mansie an, so schwingen die Körper, begleitet von ei-nem tiefen, schabenden Klang, in gleichem Rhyth-mus im Raum, eine immer wiederkehrende, sichselbst bedingende Bewegung, die dann langsamausklingt.

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Die Installation befindet sich in einer kleinen Grün-fläche an einem ruhigen Nebenweg. Sie bestehtaus fünf gleich großen, bündig in den Boden einge-lassenen Becken, die von Stahlrahmen eingefasstund mit Wasser gefüllt sind.Wenn man an diese Wasserflächen heran tritt,spiegelt sich nicht nur die Umgebung darin, son-dern auch man selbst. So wird der Anfang und das Ende, Alpha und Omega, eins, beides existiertin einem einzigen Augenblick. Tod und Leben sind untrennbar miteinander ver-bunden und zwar nicht mit dem Unterschied der„Bedrohung“ durch den Tod und der als Gegenpoldazu stehenden Bejahung des Lebens, sondernbeide als Elemente, die sich gegenseitig bedingenund damit erst im Miteinander eine vollkommeneEinheit bilden.

NÜRNBERG, WESTFRIEDHOF„Alpha/Omega“Installation, 2007

Eisen, verzinkt, lackiert, Stofffarbe, Wasser, Rasenfläche, 610x182x5.5 cm

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DIE LEICHTIGKEIT DES SCHWERENEllen Seifermann

Charakteristisch für Meide Büdels Objekte, Platz-gestaltungen und Installationen ist die Klarheit undÜbersichtlichkeit der verwendeten Mittel – vorwie-gend Holz und Metall – sowie die Schlichtheit derFormen und das Streben nach einer Erweiterungder menschlichen Erfahrung durch die präzise Plat-zierung im architektonischen oder im öffentlichenRaum. Konkrete Grundformen wie Band, Bogen,Kreis, Kugel, Linie, Quader und Rechteck bilden dasVokabular, mit dem Volumen und Leerraum, Schwe-re und Leichtigkeit, Fixierung und Bewegung in einSpannungsverhältnis gesetzt werden. Einerseitsstehen Meide Büdels Werke in ihrer reduzierten For-mensprache und der rationalen Vorgehensweiseder Minimal Art nahe, andererseits bezieht dieKünstlerin häufig die Eigengesetzlichkeit des Mate-rials sowie funktionale oder soziale Aspekte mit ein.So sind die von Meide Büdel in großer Zahl gewon-nenen Aufträge für Platzgestaltungen stets bewusstauf städtebauliche und soziale Kontexte bezogen.Für die JVA in Bayreuth hat Büdel beispielsweiseein fast kreisrundes Objekt entworfen, das an einegroße geöffnete Handfessel erinnert und damit derbeklemmenden Situation des Eingeschlossenseinsein positiv erlebbares Zeichen der Öffnung gegen-übergestellt.

Weitere Themen bilden die natürlichen Eigenschaf-ten des Materials und seine Veränderungen im Laufder Zeit, die in Meide Büdels plastischen Arbeiteneinbezogen und erlebbar werden. Bei den großfor-matigen „Beweglichen Objekten“, die sie etwa fürdie Georg-Simon-Ohm Fachhochschule (1997) undfür die Universität Erlangen-Nürnberg (1995) ge-schaffen hat, nutzt sie die Eigenschaften des Mate-rials selbst, um kontinuierliche Bewegungsprozessezu erzeugen und Naturphänomene wahrnehmbar

zu machen. Denn Wind und Wetter nehmen Ein-fluss, verändern das Gewicht eines Holzelementesdurch Feuchtigkeit oder Austrocknung und lösendadurch von der Künstlerin eingeplante Bewegun-gen aus, die zu unterschiedlichen Anordnungender Objektkonstruktion im klimatischen Jahreskreis-lauf führen.

Das das Gewicht und die Statuarik der Plastik un-terlaufende Moment der Bewegung scheint mir einganz wesentliches Element in Büdels Werk. Ob inForm des sich selbst Ausbalancierens (ohne jedemotorische Hilfe) wie in den kinetischen Objekten –spitz zulaufenden, langen Metallstangen, die nurmit einem Dorn auf ihrem Sockel aufsitzen und mitelegantem Schwung jedem Lufthauch folgen – oderin Form von scheinbar schwebenden Objekten.2002 beteiligte sich die Künstlerin an dem medien-übergreifenden Künstlerprojekt „Querfeld5“ in München mit einer Arbeit, die aus fünf gleich gro-ßen, einzeln aufgehängten Eisenkuben besteht, dieeinen zusammenhängenden Riegel bilden. Einmalangestoßen, wird die Bewegung mit einem tiefenScharren der sich aneinander reibenden Körpervon Kubus zu Kubus weitergegeben und in einesanft gleitende Bewegung des ganzen Blocksüberführt. Scheinbar schwerelos bewegt sich die„Große Schwebe“ im Raum und irritiert die Wahr-nehmung. Denn wie bei der Konzentration auf einPendel fühlt man sich beim Betrachten der Arbeitso, als würde nicht das Objekt, sondern der ge-samte Umraum in eine Schwingung versetzt.

Bei dem neuen Altar in der Christuskirche in Nürn-berg-Steinbühl – einer an vier Eckpunkten abge-hängten Stahlplatte – wurde die Idee, mit Schwer-kraft zu spielen, wieder aufgegriffen und poetisch

umgesetzt. Einerseits durch die Umverteilung derGewichtslast nach oben, die das Schwere leicht erscheinen lässt, und andererseits durch die durch-hängende Konstruktion der Platte, die wiederumdem vermeintlich Leichten Schwere verleiht. Vonoben abgehängte Objekte begegnen uns bereits1994 in einer temporären Installation von fünf seriellaufgehängten, nahezu identischen Objekten in denehemaligen Drahtwerken in Nürnberg. Ein Objektbesteht aus vier an der Decke montierten Eisen-bändern mit einem unten eingespannten Holzbrett.In Reihe angeordnet ist jedes Element ein wenigstärker gebogen als das vorherige und die gesamteAnordnung suggeriert eine schwungvolle Aufwärts-bewegung der einzelnen, jedoch starren Objekte.Dieser kurze Rückgriff zeigt, wie konsequent MeideBüdel ihr Thema der Schwerkraft und Bewegung inRaum und Zeit bis heute weiterentwickelt hat.

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Die Skulptur im Lichthof des neuen ChirurgischenZentrums besteht aus einem Block von sechs miteinander verbundenen Eichenbalken, um diesich vier Ringe aus massivem Stahl legen.

Die Ringe sind so um den blockhaften Holzkörperangeordnet, dass sie quasi symbolisch für die ver-schiedenen Bewegungssequenzen des einzelnen,kippenden Rings stehen. So entsteht ein Span-nungsfeld zwischen (gedachter) Dynamik und ruhendem Körper.

Das Eichenholz verändert mit der Zeit seine Farbe, wird intensiv blaugrau und bildet dann mitdem orange-braunen Stahl eine komplementäreFarbeinheit.

GERA, WALDKLINIKUM „Ringe und Stäbe“, 2003

Industriestahl, Eichenbalken360x120x130 cm

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Das Erinnerungsmal Langwasser steht für den Auf-bau des Stadtteils nach dem 2. Weltkrieg.Mit der Neugestaltung der Situation entsteht eineInterpretations- und Identifikationsmöglichkeit, dieSymbol für die gesellschaftsbestimmenden Verän-derungen des Stadtteils in Vergangenheit, Gegen-wart und Zukunft ist.

Das Objekt ist zentral in der halbrunden Pflasterflä-che positioniert. Es liegt leicht schräg und man siehtgut die dynamische, durch ihre eigene Kraft aufbre-chende Form. Betrachtet man es von der anderenSeite, versinkt die Form in der Pflasterung, hier lie-gen die Stahlflächen schützend übereinander.

Um das Erinnerungsmal in den Platz einzubinden,habe ich exakt die Größe einer halbrunden Flächeauf der gegenüberliegenden Platzseite übertragen.Diese gespiegelte Form besteht aus schieferfarbeneingefärbten Betonplatten und bildet das farblicheKomplementär zum Objekt.

NÜRNBERG, HEINRICH-BÖLL-PLATZ Erinnerungsmal LangwasserPlatzgestaltung und Objekt 2005

Objekt: Industriestahl, 210x85x75 cmUmgriff Pflasterung: Beton, 600x700 cm

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OHNE TITEL, 2005Holz, Kohle, Eisen, 230x220x5 cm

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OHNE TITEL, 2004Holz, Eisen, 35x17x7 cm

OHNE TITEL, 2005Eisen, 61,5x45x2,5 cm

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OHNE TITEL, 2005 Stahl, Beton, 470x24x61 cm

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1961 Geboren in Bad Mergentheim1979-1982 Fachschule für Holzbildhauer,

Oberammergau1982-1988 Studium der Bildhauerei an der

Akademie der Bildenden Künste Nürnberg

1984 Erster Preis Projektstudie Neugestaltung Sebalder Platz, Nürnberg

1993 Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg1996 Berufung in den Beirat für Bildende

Kunst der Stadt Nürnberg1998 Berufung in den Sachverständigenrat

für kulturelle Fragen der Stadt Nürnberg

1999 Gründungsmitglied der inter-disziplinären Künstlergruppe und Performancereihe „Querfeld“ (www.querfeld.com)

2002-2008 Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Klasse „Kunst und öffentlicher Raum“

2007 Preis der Nürnberger Nachrichten / Berufung in den Baukunstbeirat der Stadt Nürnberg / Gründungsmitglied der Gruppe „die pARTizipatoren“(www.kubiss.de/partizipatoren )

2008 Kuratorin Kunstprojekte „Blaue Nacht“ Nürnberg (www.blauenacht.nuernberg.de) /Kunstpreis der Evang.-Luth. Kirche inBayern

Seit 1988 freischaffend (Schwerpunkt Kunst undöffentlicher Raum, interdisziplinäre Projekte)

Lebt und arbeitet in Nürnberg

1987/88 „Zwischenbericht“ Kunsthalle Nürnberg / Galerie der Künstler, München (K)

1989 Schloß Almoshof, Nürnberg (E)1990 Bildhauer- und Komponistensympo-

sium, Sigmaringen (K) / „10 vor 2000“Hauptmarkt Nürnberg (K)

1992 „Positionen und Tendenzen“ Schloss Faber-Castell, Stein (K) / Galerie Schreiter, Nürnberg (E)

1994 Drahtwerke, Nürnberg (mit W. van Elst) (E/K)

1997 „Der Kreis 1947-1997“ Kunsthalle Nürnberg (K)

1998 ***Ac.t art, Zirndorf (mit Christopher Tarnow) (E) / Frauenkirche Nürnberg

1999 Altes Rathaus, Schweinfurt (K)2001 „Querfeld 4“ Tafelhalle Nürnberg /

Santa Maria dello Spasimo, Palermo Italien, (K) / „Kunst im öffentlichen Raum“ Galerie am Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

2002 „Querfeld 5“ Konzernzentrale e.on Energie, München

2003 Löwenich’scher Palais, Erlangen2004 Ethnographisches Museum Krakau,

Polen / Galerie Schreiter, München (E)2005 Galleria Nova, Ronco s / Ascona,

Schweiz 2006 N-Ergie Nürnberg, „Der Kreis“ (K) /

Museum für zeitgenössische Kunst Skopje (K)

VITA AUSSTELLUNGEN

2007 „arte in tasca“ Wanderausstellung Deutschland, Italien / „Zugang“ West-friedhof Nürnberg (K) / Kreis-Galerie am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (E) / KID Wirtschaftszen-trum Hannover / „Rubin“ Neues Museum Nürnberg

2008 Lothar-Fischer Museum Neumarkt / Kreuzkirche München (E)

(E) Einzelausstellung (K) Katalog

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1988 „Zwischenbericht“, Junge Künstler der Akademien München und Nürnberg, Kunsthalle Nürnberg, Lothringer Straße München (K)

1990 „Berührung“, Symposium in den Ateliers im Alten Schlachthof, Stadt Sigmaringen (K) / „10 vor 2000“ Künstlergruppe „Der Kreis“, Nürnberg (K)

1992 „Positionen und Tendenzen“, Schloss Faber-Castell, Stein, Verlag für moderne Kunst Nürnberg (K)

1993 „Meide Büdel – Objekte und Installationen“ (K)

1994 „Meide Büdel, Wolfgang van Elst“, Drahtwerke Nürnberg (K) / „Kunst und Architektur“, Verlag für moderne Kunst Nürnberg

1996 „Die Errichtung eines Kunstwerks derNürnberger Künstlerin Meide Büdel“ in: Alexandra Reiter: „Kunst und Öffentlichkeit“, Nürnberg (Zulassungs-arbeit) / Allgemeines Künstlerlexikon (ehemals Thieme-Becker), Saur Verlag, Leipzig

1997 „Der Kreis, eine Künstlergruppe in Nürnberg 1947-1997“, Kunsthalle Nürnberg (K)

1999 „Inge Gutbrod, Meide Büdel, Karin Blum“, Städtische Sammlungen Schweinfurt (K) / „Architektur in Deutschland“, Verlag Direkte Kommunikation

2000 „Positionen – Deutsche Kunst nach 45“,Städtische Sammlungen Schweinfurt (K)

2001 „Meide Büdel – Arbeiten im öffentli-chen Raum“, Verlag für moderne Kunst Nürnberg (K) / „Der Kreis in Palermo“ (K)

2002 „Wunschbilder“, Stadt Nürnberg (K)2003 „stills*2003“ frauen an der akademie

der bildenden künste in nürnberg, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (K)

2004 Die Künstlergruppe „Der Kreis“, Film von Ullabritt Horn ( DVD und VHS)

2005 „Betonkunst“, Nürnberg (K) / „Portrait Meide Büdel“, Bayerisches Fernsehen

2006 „Kunst und Öffentlichkeit“ Studio-gespräch Bayern 2, Hörfunk /“Erfolgsstorys“ Bayerisches Fern-sehen (B-alpha)

2007 „Zugang“, Westfriedhof Nürnberg (K) /„Siehe!“ Zeitgenössische Kunst in evang. Kirchen / “Rubin“, Verlag für moderne Kunst Nürnberg

(K) Katalog

VERÖFFENTLICHUNGEN / MEDIEN

1993 „Hochwasserfreilegung“,Kronach (BO)1994 „Schranne“, Bamberg (OuP)1995 Technische Fakultät der Friedrich-

Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (BO)Wohnanlage „Am Stadtpark“, Nürnberg (O) / Gesundheitsamt Schweinfurt (OuP)

1996 Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg (BO)

1997 Landesamt für Statistik und Daten-verarbeitung, Schweinfurt (BO)

1998 Justizvollzugsanstalt St. Georgen, Bayreuth (O)

1999 Großer Brombachsee (O)2000 Klinisch-Molekularbiologisches

Forschungszentrum Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (O)

2001 Polizeiinspektion Ebern (O)

2002 Waldklinikum Gera (O)2003 Firma Feckl Maschinenbau GmbH,

Forstern (O)2005 Tucherschloss Nürnberg (O)

Heinrich-Böll-Platz Langwasser, Nürnberg (OuP)

2007 Christuskirche Nürnberg, künstleri-sches Konzept / Kreuz, ChristuskircheNeuhaus/Pegnitz

2008 Stadtkirche Naila, künstlerisches Konzept / Maria-Magdalena-Kirche Fürth, künstlerisches Konzept /„Alpha/Omega“, Westfriedhof Nürnberg (Ankauf Stadt Nürnberg)

(O) Objekt (BO) Bewegliches Objekt (OuP) Objekt und Platzgestaltung

Umsetzungen:

Metallarbeiten: Feckl Maschinenbau GmbH,ForsternHolzarbeiten: Nikodemus Löffl, SägewerkZaglmühle, WartenbergBetonarbeiten: Firma Bartl Betonbau,SchwarzenbruckAcrylglas: axis GmbH & Co. KG, Nürnberg

KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM

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SCHRIFTENREIHEKunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in BayernBand Nr. 1

PROJEKTLEITUNGHelmut Braun M.A., Fachreferent für Kunst und Inventarisation im Landeskirchenamt derEvang.-Luth. Kirche in BayernMeiserstr. 11-13, 80333 MünchenTel.: 089/[email protected]

TEXTEGrußwort: Landesbischof Dr. Johannes FriedrichMeide Büdels Arbeiten für den öffentlichen Raum:Dr. Bernd GoldmannRaum für Begegnung: Helmut BraunDie Leichtigkeit des Schweren: Ellen SeifermannProjektbeschreibungen: Meide Büdel

FOTOSMeide Büdel: S.7,10 oben,12,15, 20-23, 26-33, 35Erich Lessing / akg-images: S.7 oben (Ausschnittaus: Gruenewald, Mathis Gothart, um1470/75-1528,Kreuzigung, Isenheimer Altar, Colmar) Robert Sauerbeck (Sonntagsblatt): S.8 Pirko Julia Schröder: S.9Jens Wegener: S.10 (2+3 von oben),11, 36, 38Rüdiger Scholz: S.10 untenOliver Schürrle: S.17

PLÄNE Susanne Frank: S.8Landbauamt Hof: S.13 (Darstellung Kunst: StefanSchüller)Markus Hilpert: S.16 (Darstellung Kunst: StefanSchüller)

IMPRESSUM

UMSCHLAGMontage Altar Christuskirche 11/2007 Foto: Meide Büdel

REDAKTIONHelmut Braun, Meide Büdel, Beatrix Hepting

GESTALTUNGMeißner & Reisser, München

AUFLAGE 1.000

HERAUSGEBERDer Landeskirchenrat der Evang.-Luth. Kirche inBayern – Landeskirchenamt München

ISBN 978-3-9812645-0-0

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