lemmen pq-partizipative qualitaetsentwicklung- was heisst das. münchen2010

Deutsche AIDS-Hilfe e.V.

PQEPQEPartizipative Qualitätsentwicklung Partizipative Qualitätsentwicklung

– was heißt das?– was heißt das?

Karl Lemmen

Bayrisches Forum AIDS-PräventionIsmaning 29.07.2010


Überblick

1. Hintergrund2. Ansatz der PQE

• Kooperation

• Partizipation

• Lokale Kompetenz

3. Idee der Zertifizierung4. Stand der Dinge


DAH = Dachverband & Fachverband

• 1 Bundesgeschäftsstelle

• 96 Regionale AIDS-Hilfen

• 16 Initiativen

• 10 Landesverbände

• 6 Netzwerke

Buttom upOrganisation


DAH: Prävention in Zielgruppen = Tacheles reden


BZgA: going Bananas = das Kondom zum Lifestyleprodukt machen


Präventionsagentur & Interessenvertretung der Menschen mit HIV


Brandbreite von Organisationen


Unterschiedliche Kulturen & Epidemien


Forschungsprojekt: Qualitätssicherung in der primärpräventiven Arbeit von Aidshilfen

Wissenschaftler-Netzwerk

Qualitätskolloquium

Epidemiologie

Beratung

Handbuch

BestandsaufnahmeMethoden-Workshops

Ansatz: Partizipative Forschung

Phase I: Bestandsaufnahme 2004-2005

Phase II: Aufbau von Strukturen2006-2008


Qualitätssicherung Vorort: es braucht einen neutralen Dritten im Bunde …

Aidshilfen


Qualitätssicherung … ein leidiges Thema?

• Defizitorientierung Qualitätssicherung als Instrument der Disziplinierung

von Mitarbeiter/innen

• Ressourcenorientierung Qualitätssicherung als Instrument der Motivierung von

Mitarbeiter/innen

• Mess- und Abbildungsprobleme Was kann man wie messen? Messen wir das Richtige?


Was ist PQE? (1)

Ständige Verbesserung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention durch

gleichberechtigte Zusammenarbeit

zwischen Projekt, Zielgruppe, Geldgeber und anderen Akteuren.


Was ist PQE? (2)

Ständige Verbesserung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention durch

Teilnahme und Teilhabe (Partizipation)

der Projektmitarbeiter/innen der Zielgruppen

an allen Aspekten der Planung, Durchführung, Steuerung und Auswertung von Maßnahmen


DAH & PartizipationGründungsmythos und lebendige Leitidee

Stufen der Partizipation

Stufe 9: Selbstorganisation

Stufe 8: Entscheidungsmacht

Stufe 7: Teilweise Entscheidungskompetenz

Stufe 6: Partnerschaft

Stufe 5: Mitbestimmung

Stufe 4: Anhörung

Stufe 3: Information

Stufe 2: Erziehen, Behandeln

Stufe 1: Instrumentalisierung

Netzwerke

Community, z.B. schwule Wirte

Mitglieds-Organisationen


Partizipation steht in der PQE für

• Mitbestimmung Betroffene zu Beteiligten machen

• Aufbau von Kompetenzen Eigene Daten erheben und auswerten lernen

• Stärkung (Empowerment) Menschen in eigener Sache mobilisieren

• Zugang zu Prozess und Ergebnissen Sprache & Methoden „flach“ halten

• Gleichstellung Partnerschaft statt externer Kontrolle


Fokus lokale Kompetenz

• Lokale Entscheidungsprozesse unterstützen• Lokale Kompetenz erweitern• Lokale Organisationsentwicklung• Prävention an Gegebenheiten vor Ort anpassen• Zielgruppen vor Ort einbinden

Besondere Wertschätzung lokaler Kompetenz !


Fokus: lokale Epidemien

Neudiagnosen MSM

• Berlin 88%

• Hamburg 77%

• Baden-

Württemberg 73%

• Deutschland 72%

• Niedersachsen 66%

• Rheinland-P. 64%

• Bremen 60%

Neudiagnosen IVDU

• Bremen 20%

• Sachsen-A. 17%

• NRW 12%

• Deutschland 8%

• Bayern 5%

• Hamburg 3%

• Berlin 1%


PQE-Grundlage

• Handlungsforschung nach Kurt Lewin

• International: community-based research action research participatory research participatory action research collaborative research participatory evaluation empowerment evaluation


Ergebnisse Forschungsprojekt 2006 - 2008

Das PQE-Programm• Online-Handbuch: www.qualitaet.aidshilfe.de

• Bedeutung Epidemiologie (2 Tage)

• Curriculum: Konzepte und Methoden der PQE (ca. 6 Tage)

• Vorort-Beratung

• Qualitätskolloqium: Präsentation eines Praxisbeispiels


Online-Handbuch


Curriculum: der „Vierschritt“ der PQE

• EpidemiologieWer ist unsere Zielgruppe?

1. BedarfWie wissen wir, was die Zielgruppe braucht?

2. ZieleWas wollen wir vor Ort erreichen?

3. EvaluationWie wissen wir, was bei der Zielgruppe ankommt?


weniger partizipativ

Erfassung von Anliegen der Zielgruppe

Beobachtung

Nutzer/innen-beirat

Blitzbefragung

Open Space

Fokusgruppe

Angeleitete Arbeitsgruppe

stärker partizipativ

Methoden Partizipativer Qualitätsentwicklung


Beratung vor Ort: 12 x Unterstützung bei Einführung der Methoden

• Initialzündung

• Kompetenzentwicklung

• Klarheit über eigene Konzepte und Ziele

• Förderung von Motivation und Kooperation im Team


Beratung vor Ort: 12 x Anleitung zur Selbstevaluation

• ausreichende Kapazitäten

• angemessene Methoden

• wissenschaftliche Begleitung auf Augenhöhe

• Vertrauen zwischen Wissenschaft und Praxis


Qualitätskolloquium: von der Selbstevaluation zum Außenblick

QK-Konzept 2006 mit Praktikern erarbeitet

• Bedarf nach Rückmeldungen von außen zur Qualität der Arbeit

o über kollegialen Erfahrungsaustausch hinausgehend

o fachlich motiviert

o klar strukturiert und moderiert

o frei von anderen Motiven/Zwecken


Zweckfreier, respektvoller Diskurs

• vereinigt verschiedene Perspektiven

o Praktiker/innen außerhalb des Aids-Bereichs

o Zielgruppenvertreter

o Präventionsforschung

o Zuwendungsgeber


Erfahrungen ...

Große Resonanzo aus Wissenschaft

o aus Zielgruppen

Große Problemeo Gewinnung von Geldgebern

o bei der Anmeldung von Projekten

► QK = Wissenschaftlich interessant,

aber praktisch nicht umsetzbar?


Angstmanagement & Diskurskultur zentral

• Focus auf Nutzen für alle• Management der Inkompetenzangst• Den richtigen Ansatzpunkt finden• Angstfreie Diskurskultur pflegen

1. Umsetzung 11/2009 in Köln


Zwischenbilanz:Zertifizierung als Chance ???

1. Online-Handbuch: www.qualitaet.aidshilfe.de 2. Bedeutung Epidemiologie (2 Tage) 3. Curriculum: Konzepte und Methoden der PQE 4. Vorort-Beratung ?

5. Qualitätskolloqium: Praxisbeispiel ?


Fazit PQE

sinnvoller Ansatz für HIV-Prävention anspruchsvoller Ansatz, der

Anerkennung im Sinne einer Zertifizierung verdient

Implementation braucht ausreichende Ressourcen


Dank

• AG Public Health am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) Dr. Michael T. Wright MPH Martina Block Dr. Hella von Unger Prof. Dr. Rosenbrock

• Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung (BZgA)

• Bundesministerium für Gesundheit (BMG)


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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