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1 Mauerwerk Zeitschrift für Technik und Architektur 16. Jahrgang Februar 2012 ISSN 1432-3427 A 43283 Auslaugverhalten von Putzen und Mörteln Festlegung von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten in DIN EN 1996 Industrielle Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau Zukünftige Struktur der Normen im Mauerwerksbau Wieviel Sicherheit braucht das Mauerwerk?

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Mauerwerk, die Zeitschrift für technologische Innovation und architektonische Tradition im gesamten Bauwesen - Leseprobe für die Ernst & Sohn-Webseite

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1 MauerwerkZeitschrift für Technik und Architektur

16. JahrgangFebruar 2012ISSN 1432-3427A 43283

– Auslaugverhalten von Putzen und Mörteln– Festlegung von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten

in DIN EN 1996– Industrielle Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau– Zukünftige Struktur der Normen im Mauerwerksbau– Wieviel Sicherheit braucht das Mauerwerk?

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Ernst & SohnVerlag für Architektur und technischeWissenschaften GmbH & Co. KG

Kundenservice: Wiley-VCHBoschstraße 12D-69469 Weinheim

Tel. +49 (0)6201 606-400Fax +49 (0)6201 [email protected]

Die Zeitschrift Mauerwerk führt technologische Innovation

und architektonische Tradition des Mauerwerkbaus in allen

Facetten zusammen und deckt als einzige deutschsprachige

Zeitschrift diese Bauweise in ihrer gesamten Breite ab.

Themenüberblick:

Mauerwerk in Forschung und Entwicklung

europäische Normung und technische Regelwerke

bauaufsichtliche Zulassungen und Neuentwicklungen

historische und aktuelle Bauten in Theorie und Praxis

Buchbesprechungen, Seminare, Messen, Tagungen und

Persönlichkeiten

Für weitere Informationen und Richtlinien der Zeitschrift

wenden Sie sich bitte an:

Mauerwerk

Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und

technische Wissenschaften GmbH & Co. KG

Rotherstr. 21

10245 Berlin

Deutschland

[email protected]

16. Jahrgang 2012 / Erscheint zweimonatlich

Chefredakteur:

Prof. Dr.-Ing. Wolfram Jäger

Beiratsmitglieder:

Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Balak

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Brameshuber

Dr.-Ing. Udo Meyer

Dr. sc. techn. Ronald Rast

Prof. Dr.-Ing. Werner Seim

Für weitere Informationen:

Zum Abonnement:

www.ernst-und-sohn.de/mauerwerk

Call for Papers

Fachwissen ohne Grenzen

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1Bautechnik 81 (2004), Heft 1

Inhalt

Mauerwerk

1

Editorial

1 Wolfgang Brameshuber

Sicherheit, Umweltverträglichkeit und alternative Baustoffe

Fachthemen

2 Wolfgang Brameshuber, Anya Vollpracht, Holger Nebel

Auslaugverhalten von Putzen und Mörteln

10 Wolfgang Brameshuber, Markus Graubohm, Udo Meyer

Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk – aktuelle Auswertungen zur Festlegung

von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten in DIN EN 1996

17 Urs Müller, Christof Ziegert, Caroline Kaiser, Ulrich Röhlen

Eigenschaften industrieller Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau und

Verhalten von Lehmsteinmauerwerk

29 Immo Feine, Matthias Koster, Wolfgang Brameshuber

Zukünftige Struktur der Normen im Mauerwerkbau

37 Wolfram Jäger, Song Ha Nguyen

Wieviel Sicherheit braucht das Mauerwerk?

Berichte

44 Augustinerkloster Erfurt – Wiederaufbau der Bibliotheksgebäude

46 Rückbau und Sanierung eines Institutsgebäudes der TU München

Rubriken

9 Firmen und Verbände (s. a. S. 43)

36 Aktuell

47 Wettbewerbe

50 Termine

A4 Produkte und Objekte

A11 Anbieterverzeichnis

Das Vier-Sterne-Hotel H10 an der Joachimstaler Straße unweit des BerlinerKurfürstendamms ist ein gelungenes Beispiel für die Integration modernerhandwerklicher Baukunst in ein historisch geprägtes Gebäudeensemble. Miteinem achtgeschossigen Quergebäude als Hintergrund hat Jan Kleihues dendenkmalgeschützten Schulbau aus dem Jahr 1889 abgerundet und wirkungs-voll in Szene gesetzt (s. S. A4).

(Foto: Hagemeister)

16. JahrgangFebruar 2012, Heft 1ISSN 1432-3427 (print)ISSN 1437-1022 (online)

Wilhelm Ernst & SohnVerlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KGwww.ernst-und-sohn.de

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A4 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

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Respektvolles Zusammenspiel von Neu und Alt

Das Vier-Sterne-Hotel H10 an der Joachimstaler Straße unweitdes Berliner Kurfürstendamms ist ein gelungenes Beispiel fürdie Integration moderner handwerklicher Baukunst in ein histo-risch geprägtes Gebäudeensemble. Mit einem achtgeschossigenQuergebäude als Hintergrund hat Jan Kleihues den denkmal -geschützten Schulbau aus dem Jahr 1889 abgerundet und wir-kungsvoll in Szene gesetzt. Für die Nutzung des denkmalgeschützten Altbaus als 4-Sterne-Superior-Hotel haben Kleihues + Kleihues den repräsentativenKlinkeraltbau des Architekten Otto Bratring im Herzen Berlinsumgebaut und um einen Neubau erweitert. Der gründerzeitlicheAltbau dient dem neuen Ensemble als identitätsstiftendes Herz-stück, das durch die respektvolle Erweiterung in den Vorder-grund rückt. Bei der Innenraumgestaltung spielt der spanischeInnenarchitekt Pedro Peña mit dem Kontrast von modernenund historischen Elementen. Er verbindet diese zu einer stilvol-len Atmosphäre mit viel natürlichem Licht, das durch großeFensteröffnungen in die Hotelräume scheint. Im Erdgeschoss werden die Hotelgäste von einer lichtdurchflu-teten Eingangshalle empfangen, die Alt- und Neubau verbindet.Auch in der Fassadengestaltung präsentiert sich das Ensembledes Hotels H10 als respektvolles Zusammenspiel von Neu undAlt. Mit seiner regelmäßigen Lochfassade ist der Neubau sehreinfach gehalten. Er tritt bewusst in den Hintergrund des histo-rischen „Schmuckkästchens“ mit seiner prägenden Backsteinfas-sade. Für eine möglichst harmonische Gestaltung hat das Not-

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Texturierung: Unterschiedlich tiefe Steine wurden bündig zurGebäudeinnenseite vermauert, so dass nach außen eine sehr le-bendige Oberfläche mit Anklängen an die historische Backstein-architektur entsteht. Dreifach tiefenversetzt verleihen die kopf-vermauerten terrakottafarbenen Klinker der großflächigen Sei-tenwand sowie der schlichten Lochfassade eine haptische,beinahe organische Struktur. Sie erinnert an das historische Na-tursteinmauerwerk, das sich nicht ebenmäßig vermauern ließund lenkt den Blick von den Fensteröffnungen auf das warm -tonige Mauerwerk, das sich bescheiden im Hintergrund des his -torischen Backsteinbaus hält. Ausgespart von dieser sehr leben-digen Fassadengestaltung bleiben lediglich die präzise ausgebil-deten Fensterlaibungen und Gebäudeecken, die die klareKubatur des Baukörpers betonen.

Projektdaten Architektur: Jan Kleihues, Kleihues + Kleihues Gesellschaft vonArchitekten mbH, BerlinBauherr: Blue Stone Berlin GmbH, BerlinKlinker: Nevada-Profiliertes Mauerwerk ARF (250 × 120× 69 mm)Verklinkerte Fläche: 2900 m2

Weitere Informationen:Hagemeister GmbH & Co. KG, Klinkerwerk Buxtrup 3, 48301 NottulnTel.: 02502/8040, Fax: 02502/[email protected], www.hagemeister.de

Bild 1. Respektvolles Zusammenspiel von Neu und Alt – das Gebäudeensemble H10Berlin

Bild 2. Durch profiliertes Mauerwerk mitKlinker der terrakottafarbenen Sortierung„Nevada“ nimmt der Neubau Bezug aufzum historischen Altbau

Bild 3. Ausgespart vom relieffierten Mauerwerk bleiben die präzisen Fensterlaibun-gen und Gebäudeecken

tulner Ziegelwerk die Klinker-Sortierung „Nevada“ in For-mat und Farbe auf den beste-henden Altbau abgestimmt.Im halbversetzten Läuferver-band vermauert, zitiert derSockel das Mauerwerk desprägenden Gebäudes.Dreidimensionale Mauer-werkskunst in derselben Klin-ker-Sortierung prägt mit dieansonsten schlichte Lochfas-sade des Neubaus und setztdie Obergeschosse vom Sockel-bereich ab. Auf eine horizon-tale und vertikale Gliederungwurde verzichtet. Struktur er-halten die großen Fassaden-flächen durch die Mauerwerks-

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Auf der DEUBAU 2012 präsentierte KLBKlimaleichtblock die neuesten Entwick-lungen der Mauerwerkstechnik. Im Mit-telpunkt des Auftritts standen vor allemhochleistungsfähige Leichtbetonproduktezur Errichtung von Niedrigenergie- undPassivhäusern.Eine Antwort auf die 2012 zu erwartendeEnergieeinsparverordnung gibt KLB mitden Mauerwerkssystemen Kalopor undKalopor ultra. Die Mauersteine überzeu-gen durch ihre integrierte Kerndämmung,die mineralisch und damit diffusionsoffenist. Sie schließt sämtliche Hohlräume desMauerwerks einschließlich derer in derStoßfuge.

Als jüngstes Kind der Kalopor-Familiestellte KLB auf der DEUBAU erstmaligden neuen Kalopor ultra vor. Als Weiter-entwicklung des Kalopor verfügt der Ka-lopor ultra ebenfalls über eine Kerndäm-mung aus mineralischen Dämmstoffsteck-lingen. Sie füllen sowohl die Kammerndes einzelnen Mauersteins als auch diebeim Versetzen in der Stoßfuge entste-henden Hohlräume aus. So ergibt sichein durchgängig wärmegedämmtes Mauer-werk, das als monolithische Wandkon-struktion die zu erwartenden Kriteriender EnEV 2012 erfüllen sollte.Da eine zusätzliche Dämmung (WDVSoder Innendämmung) nicht benötigt

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Zukunftsweisendes Mauerwerk aus Leichtbeton

Für den Einsatz in Gebäuden mit beson-ders hohen Ansprüchen an den Schall-schutz bietet Xella Deutschland die eta-blierten Silka Kalksandsteine in unter-schiedlichen Formaten in der Rohdichte-klasse 2,2 an. Kurz vor der Einführungder neuen Schallschutz-Norm geht dieTendenz nachvollziehbar hin zu hohenRohdichten und lässt dem DuisburgerUnternehmen zufolge die Nachfragesprunghaft ansteigen. Die neue Schall-schutznorm berücksichtigt stärker als diealte das Raumvolumen, die Flankenüber-tragung sowie die Stoßstellen. Kalksandsteine in der Rohdichteklassevon 2,2 eignen sich besonders für dieAußenwände von Einfamilien-, Mehrfa-milien- und Reihenhäusern bei erhöhtemLärmpegel – durch beispielsweise Flug-,Schienen- oder Verkehrslärm – sowie fürdie Haus- und Wohnungstrennwände miterhöhtem Schallschutz im Mehrfamilien-hausbau. Für den eigenen Wohnbereichgibt es dagegen keine Anforderungen in

der Schallschutznorm. Die bisherige Normgeht davon aus, dass die Bewohner mög-liche innere Lärmquellen selbst abstellen.Da dies aber nicht immer möglich ist,sollte gerade auch im eigenen Wohnbe-reich guter Schallschutz ebenfalls mit ein-geplant werden.In der Rohdichteklasse 2,2 erreicht be-reits eine 24 cm dicke Kalksandstein-wand beidseitig mit je 10 mm verputztein Schalldämmmaß von 56 dB. OhneWohn- und Nutzflächenverlust kann alsoder Schallschutz verbessert werden. Ins-besondere im mehrgeschossigen Woh-nungsbau ist das Planelement in Roh-dichteklasse 2,2 eine Alternative zu Wän-den aus Stahlbeton. Wer noch höherenSchallschutz verlangt, für den steht derneue Silka Planstein in der Rohdichte-klasse von 2,6 zur Verfügung.Die Planelemente können ohne Scha-lungs- und Bewehrungsaufwand mit Hilfeeines üblichen Minikrans von nur einemMaurer im Dünnbettmörtel vergleichs-weise zeitsparend und kostengünstig ver-setzt werden. Für die Verarbeitung derSilka Plansteine wird der exklusiv fürXella produzierte Silka Secure Dünnbett-mörtel verwendet. Dieser sorgt durch seineabgestimmte Rezeptur und die leichteVerarbeitung für ein vollfugig ausgeführ-tes Mauerwerk.

Weitere Informationen:Xella KundeninformationDüsseldorfer Landstraße 39547259 DuisburgTel.: 0800/5235665Fax: 0800 [email protected]/

Neue Schallschutz-Norm – steigende Nachfrage nach hohen Rohdichten

Die neue Schallschutznorm berücksichtigt stärker als diealte das Raumvolumen, die Flankenübertragung sowiedie Stoßstellen

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Projektberichte – Detaillösungen – Produktanwendungen aus allen Ernst & Sohn-Fachzeitschriften

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wird, ermöglicht der Kaloporultra einen rein mineralischenMauerwerksaufbau, so dassdie gesamte Wandkonstruktionals diffusionsoffen betrachtetwerden kann.Die KLB-Entwicklung wird inden Festigkeitsklassen 2 und4 angeboten. Zunächst sindSteine für die Wanddicken30 cm und 36,5 cm erhältlich.Ab Mitte 2012 soll die Wand-dicke 42,5 cm hinzukommen.Auf der Grundlage der bean-tragten bauaufsichtlichen Zu-lassung mit angegebenen Wer-

ten der Wärmeleitfähigkeit von unter 0,06 W/(mK) würden dannfolgende U-Werte erreicht:– ≤ 0,18 W/(m2K) bei einer 30 cm dicken Wand– ≤ 0,15 W/(m2K) (Passivhausstandard) bei 36,5 cm Dicke – ≤ 0,13 W/(m2K) bei 42,5 cm dicken Kalopor ultra-Wänden

Neben der Mauerwerkstechnik ist auch der Bereich der Abgas-technik von wachsender Bedeutung. In diesem Segment stellteKLB verschiedene Produkte vor. Im Fokus stand dabei derSchornstein Multi W3G, der sich für feste, flüssige und gasför-mige Brennstoffe gleichermaßen eignet. Damit erhält der Haus-besitzer auch in Zukunft die größtmögliche Freiheit bei derWahl des Energieträgers.

Weitere Informationen:Klimaleichtblock GmbH Lohmannstraße 31, 56626 Andernach Tel.: 02632/25770, Fax: 02632/2577770 [email protected], www.klb-klimaleichtblock.de

PORIT – Energetisch Bauen aus einer Hand

PORIT-Porenbeton erweist sich seit Jahren als Multitalent amBau. Kaum ein anderer Baustoff bietet ein vergleichbares Leis -tungsspektrum in nur einem Produkt.Hinsichtlich sämtlicher technischer Anforderungen gilt PORIT-Porenbeton als Problemlöser. So plant man mit diesem Baupro-dukt automatisch sowohl den Schallschutz als auch den Brand-schutz mit ein. Insbesondere beim sommerlichen wie winterli-chen Wärmeschutz spielt es seine Stärken aus. Nicht zu heiß imSommer durch ausreichend wärmespeichernde Masse, wohlig

warm im Winter, dank hervor-ragender eingebauter Wärme-dämmung und geringer Wär-meleitfähigkeit.Neben den hervorragendentechnischen Eigenschaftenbieten die fünf mittelständi-schen PORIT-Partner auchdurch das vielfältige Produkt-programm Lösungen bis insDetail.Mit den U-Schalen in den üb-lichen Wanddicken sind unterBeachtung der DIN 1045 Ring -anker sowie Ringbalken aus-zubilden und Wärmebbrückenzu vermeiden. Deckenrand-

steine, die einseitig mit Mineralwolle der WLG 035 ausgestattetsind, erfüllen gleich zwei Zwecke: Sie dienen einerseits alsDeckenrandschalung und minimieren andererseits Wärme-brücken im Bereich des Deckenauflagers.Darüber hinaus verfügen die PORIT-Partner über eine umfang-reiche Palette von Porenbetonstürzen. PORIT Flachstürze, nichttragende Stürze sowie tragende Stürze erlauben nahezu alle Va-rianten von Fenster- und Türöffnungen.Flachstürze lassen sich mit einer Höhe von 12,5 cm bei lichtenWeiten von bis zu 2,5 m sehr einfach verarbeiten und benötigenzum Erreichen der gewünschten Tragfähigkeit nur noch eineÜbermauerung. Dabei müssen die Stoßfugen vollflächig vermör-telt sein. Bis zu einer maximalen Öffnungsbreite von 1,0 m kön-nen nichttragende Stürze mit einer Höhe von 249 mm eingesetztwerden. Sie sind vor allem bei nicht tragenden Porenbetontrenn-wänden zu verwenden. Für lichte Öffnungsbreiten von bis zu

Bild 1. Deckenrandsteine ermöglichenim Geschossdeckenbereich einen durch-gehenden Übergang der Außenwand-fläche

Bild 2. Zur Herstellung von Fenster- und Türstürzen bieten sich Stürze und Flachstürze an

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Jastos Z-Stein-Programm mit neuem Lochbild

Das aus unterschiedlichen Wärmeleitzahlen und Festigkeits -klassen bestehenden Z-Stein-System von Jasto wurde weiter aus-gebaut. Unverändert bleibt die Variante mit der Wärmeleitzahl

λR = 0,07 W/(mK) (Festigkeitsklasse 2). Sie weist weiterhin viergroße, mit Dämmstoff gefüllte, Hohlkammern auf. Für die Steinemit den Wärmeleitzahlen 0,08, 0,09, 0,10 sowie λR = 0,11 W/(mK),die in den Festigkeitsklassen 2 bzw. 4 geliefert werden, wurdeein völlig neues Lochbild entwickelt:Die Hohlräume für die Dämmstoffkeile wurden in der Breitestark reduziert und durch zwei Schlitzreihen pro Schenkel er-gänzt. Auch die so veränderten Steine lassen sich zu massiven,monolithischen Wänden verarbeiten – verfügen jedoch über einenhöheren Anteil an umweltfreundlichem Naturbims.In Bezug auf die Festigkeit ist von Bedeutung, dass selbst beiden Steinen mit äußerst niedrigen Wärmeleitzahlen (z. B. λR =0,07 W/(mK)) die Festigkeitsklasse 2 und damit eine möglicheBelastung von 2,5 N/mm2 erreicht wird. Eine Reduzierung derFestigkeit auf 1,6 (mit einer max. Belastung von nur 1,6 N/mm2)ist bei keinem einzigen Jasto-Mauerstein erforderlich und aus Sicherheitsgründen auch nicht vorgesehen.Durch die spezielle, Z-förmige Steinausbildung ergibt sich einMauerwerksverband ohne durchgehende Stoßfugen. Die Wärme-bilanz der Gebäude wird positiv beeinflusst. Alle Z-Steine wer-den als Plansteine, also mit einer Höhe von 249 mm, hergestellt.Die beiden zur Hälfte ineinander übergehenden Schenkel sind36,5 cm lang und 18,25 cm breit. Die Einhaltung der erforderli-chen Steinüberbindung wird durch das Format 18 DF sicherge-stellt. Da die Nut- und Feder-Ausbildung an den Stirnseiten derSteine entfällt, kann auf spezielle Endsteine verzichtet werden.Außerdem ergeben sich glatte Laibungen und eine optimale For-matausnutzung.Die Verarbeitungs-Vorteile, das „automatische“ Ineinandergrei-fen der Z-förmigen Steine und der Verzicht auf spezielle Ergän-zungssteine (alle erforderlichen Teilsteine ergeben sich aus demBasisstein), sollten die Grundlage für ein kostengünstiges Mauer-werk bilden.

Weitere Informationen:Jakob Stockschläder GmbH & Co.KGKoblenzer Straße 5856299 OchtendungTel.: 02625/963660Fax: 02625/[email protected]

1,75 m bieten die PORIT-Partner tragende Stürze mit einer Höhevon 24,9 cm an. Ihr Haupteinsatzgebiet sind Gebäude mit über-wiegend ruhenden Verkehrslasten.PORIT Höhenausgleichssteine sorgen für die notwendige An-passung, wenn die gewünschte Geschosshöhe nicht ausschließ-lich durch den Einsatz von Plansteinen erreicht werden kann.Solche sogenannten Kimmschichten aus Höhenausgleichsstei-nen sind sinnvollerweise als Wandfuß anzulegen. Natürlich kön-nen sie auch als obere, letzte Schicht vermauert werden.Dank des bewährten Leistungsspektrums von PORIT-Porenbetonund des umfangreichen Programms an Sonderbauteilen bietetPORIT für das energetische Bauen komplette Lösungen aus einerHand.

Weitere Informationen:PORIT GmbHAm Opel-Prüffeld 3, D-63110 Rodgau, www.porit.de

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Die alternative Art zu dämmen

Bei vielen Immobilien ist eine Dämmung der Außenfassadenicht möglich. Nach Schätzungen des Fachverbands WDVS be-trifft dies eine Gesamtfläche von rund 315 Mio. m2. Für solcheFälle bietet der Baustoffhersteller Saint-Gobain Weber ab De-zember 2011 drei Innendämmsysteme an. Kunden haben dieWahl zwischen einer weber.therm-Lösung mit Dämmputz sowiezwei weber.therm-Systemen auf Basis von Mineraldämmplattenoder von Vakuum-Isolationspaneelen. Eine professionelle Innendämmung verbessert den Wärmeschutzdes Mauerwerks und trägt so zu einer Verringerung der Energie-kosten bei. Wer darüber hinaus Wert auf ein dauerhaft gesundesWohnklima legt, sollte auf eine vollmineralische Innendämmlö-sung zurückgreifen. Das Dämmboard weber.therm MD 042 istdiffusionsoffen und wirkt somit gleichzeitig wärme- und feuchte-regulierend. Es bietet einen Wärmeleitwert von 0,042 W/(mK).Als Oberbeschichtung bietet sich ein Kalk-Innenputz an. Dieserdiffusionsoffene Oberputz sorgt für einen optimalen Feuchte -haushalt und wirkt zudem schimmelpilzhemmend. Um größt-mögliche Sicherheit zu gewährleisten, sollte die Mineraldämm-platte nur mit dem systemeigenen Leichtkleber weber.therm 307verklebt und armiert werden. Wie bei allen kapillaraktiven Sys -temen ist bei dem weber.therm Mineralschaum-Innendämmsys -tem keine zusätzliche Dampfsperre erforderlich.Für umfassende Sanierungen stellt das vollmineralischeweber.therm Dämmputz-Innendämmsystem eine sehr wirtschaft-liche Variante dar. Der Wärmeleitwert beträgt hier 0,07 W/(mK).Aufgrund der flexiblen Auftragsdicke des Mörtels können Un-ebenheiten von bis zu 100 mm ausgeglichen und komplett fu-genlose Dämmschichten hergestellt werden. So lassen sich auchOberflächen in Altbauten problemlos an Neubaustandards an-passen.Die Dämmung mit Vakuum-Isolationspaneelen ist zum Beispielin schmalen Fensterlaibungen oder hinter Heizkörpern sinnvoll.Das weber.therm Vakuum-Innendämmsystem ist besondersschlank und äußerst feuchteresistent. Die integrierten VacuPadsvon Saint-Gobain Isover bieten mit 0,007 W/(mK) Hochleistungs-dämmwerte. In Kombination mit dem Klebe- und Armierungs-mörtel weber.therm 301, dem Armierungsgewebe weber.therm311 und dem Oberputz weber.cal 286/288 eignet sich das Systemhervorragend für die Dämmung in beengten Raumsituationen. Für Immobilienbesitzer oder Besitzer von Eigentumswohnungeneröffnen sich durch eine Innendämmung neue Möglichkeiten.So kann beispielsweise dem Wunsch einzelner Parteien nach einem verbesserten Wärmeschutz entsprochen werden, ohnedass andere Wohneinheiten zwangsläufig ebenfalls saniert wer-den. Außerdem lässt sich ohne Probleme eine Raum-für-Raum-Sanierung vornehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Innen-dämmung jahreszeitunabhängig ausgeführt werden kann.

Das weber.therm Mineralschaum-Innendämmsystem ist diffusions-offen und wirkt gleichzeitig wärme- und feuchteregulierend

Viele Bauherren, Planer und Verarbeiter betrachten Innendäm-mung noch mit einer gewissen Skepsis, insbesondere wegenmöglicher Bauschäden. Mittlerweile wurden die Innendämmsy-steme weiter entwickelt, so dass solche Vorbehalte unbegründetsind. Eine moderne Innendämmung bietet für zahlreiche Ge-bäude eine gute Möglichkeit zur energetischen Sanierung, vor-ausgesetzt, sie wird fachgerecht ausgeführt.

Weitere Informationen:Saint-Gobain Weber GmbHChristian PoprawaSchanzenstraße 84, 40549 DüsseldorfTel.: 0211/91369280, Fax:0211/[email protected]

Dachsanierungen zum Schutz vor Wind und Wetter

Da das Dach allen Umwelteinflüssen wie Hitze, Frost, Schlagre-gen, Hagel und saurem Regen direkt ausgesetzt ist, sollte man esin regelmäßigen Abständen auf Schäden überprüfen. Dies giltbesonders für Blechanschlüsse, Abdeckungen, Dachkehlen,Schornsteinanschlüsse, Regenrinnen und Fallrohre. Sichtbare Schäden wie z. B. abgefallene oder schiefe Dachziegeloder feuchte Stellen am Dach sind sichere Zeichen, dass eineumfassende Reparatur oder eine sogar eine Neueindeckung fäl-lig sind. Bei älteren Gebäuden sollte außerdem der Dachstuhlauf Risse in den Trägerbalken, Sägemehlspuren durch Holzwür-mer und durchhängende oder schadhafte Latten überprüft wer-den.Bei der Dachsanierung sind neben der Beseitigung gravierenderSchäden auch eine zukunftsorientierten Wärmeisolierung undder Ausbau des Dachgeschosses, z. B. mit Gauben, weitere Mo-tive. Eine Isolierung kann man in vielen Fällen auch von Innen an-bringen, eine Dachsanierung von außen ist die richtige Lösung,wenn auch die Dacheindeckung erneuert werden muss. Als Ma-terial hat sich dabei der Tondachziegel seit Jahrhunderten be-währt. Er wird nach strengen Normen bezüglich der Frost- undWasserwiderstandsfähigkeit sowie der Struktur und Oberflächeaus natürlichem Ton gebrannt und hält mehr als ein Häuserlebenlang.Für die Sanierung von Dächern bietet Röben spezielle Ziegelan. Sie haben variable Decklängen und ein großes Seitenspielund können deshalb kleine Unregelmäßigkeiten der Lattung amDachstuhl leicht ausgleichen. So geht die Verlegung besonderszügig und kostensparend von der Hand. Neu auf dem Markt istder Röben Tondachziegel PIEMONT. Dieser Flachdachziegel in

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Weitere Informationen:Röben Tonbaustoffe GmbHPostfach 1209 26330 Zetel Tel.: 04452/880 Fax 04452/[email protected]

Hoher Schallschutz für den Geschossbau mit neuem Coriso-Mauerziegel

Zur DEUBAU hat die Unipor-Ziegel-Gruppe ihr Sortiment im Bereich der ge-füllten Geschossbau-Mauerziegel erwei-tert: Der neue „Unipor WS09 Coriso“kombiniert hohe Wärmedämmung mitsehr gutem Schallschutz. Durch seineverhältnismäßig geringe Wärmeleitfähig-keit von 0,09 W/(mK) ermöglicht er denEinsatz einschaligen Mauerwerks beimehrgeschossigen Objekten.Schallschutz ist gerade in mehrgeschos-sigen Wohngebäuden ein wichtiges Qua-litätsmerkmal. Hierzu eignet sich derneue gefüllte Mauerziegel; seine bauauf-sichtliche Zulassung ist noch für „An-fang 2012“ in Aussicht gestellt.Dank seiner mineralischen Coriso-Fül-lung – bestehend aus Wasser, Basalt und(inzwischen erloschenem) Feuer – wer-den die guten bauphysikalischen Eigen-schaften eines normalen – also ungefüll-ten – Planziegels nachweislich verbes-sert. Ein Wärmeleitwert von 0,09 W/(mK)ermöglicht den Bau von einschaligen

Außenwänden, die je nach WanddickeU-Werte von 0,28 W/(m2K) bis0,20 W/(m2K) erreichen. Somit entfälltder Einsatz eines Wärmedämm-Verbund-systems.Bereits bei einer Wanddicke von36,5 cm erreicht der „Unipor WS09 Coriso“ eine Direktschalldämmung vonRW,Bau,ref = 51,8 dB. Mit diesem Wert erfüllt der Mauerziegel problemlos diegeforderten Schallschutz-Eigenschaftennach DIN 4109 von Wohnungstrenn-wänden. Auf diese Weise minimiert ereffektiv mögliche Lärmbelästigungen.Mit einer Rohdichteklasse von0,80 kg/dm3 und einer zulässigen Druck-spannung von 1,4 MN/m2 bei einerSteindruck-Festigkeitsklasse von 10 bietet sich der WS09 nahezu uneinge-schränkt für den Geschosswohnungsbauan. Für diese wichtigen statischen Wertesorgt vor allem das optimierte Lochbildan der Außen- und Innenseite des Zie-gels.

Weitere Informationen.UNIPOR-Ziegel Marketing GmbHLandsberger Straße 39281241 MünchenTel.: 089/7498670Fax: 089/[email protected]

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A10 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Produkte & Objektew

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FREIKARTEBei Abgabe der Freikarte am Messeeingang erhalten Sie einen kostenlosen Zutritt zur Messe.

CEP® CLEAN ENERGY & PASSIVEHOUSEInternationale Fachmesse und Kongress für Erneuerbare Energien & Energieeffiziente Gebäude

29. – 31.03.2012Landesmesse Stuttgart, Germanywww.cep-expo.de

Veranstalter REECO GmbH | Unter den Linden 15 | 72762 Reutlingen | Germany

Tel: +49-7121-3016-0 | [email protected]

EINLADENDE FIRMA:

REECO GmbH 12CLEAN ENERGY &PASSIVEHOUSE

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CEP® – Leitmesse für Erneuerbare Energienund Energie-effiziente Gebäude

Vom 29. bis 31. März 2012 veranstaltet die REECO GmbH zum5. Mal die CEP® CLEAN ENERGY & PASSIVEHOUSE in derLandesmesse Stuttgart. Die internationale Fachmesse mit Kon-gress hat sich nach fünf Jahren als die Leitmesse für ErneuerbareEnergien und Energieeffiziente Gebäude weit über Baden-Würt-temberg hinaus etabliert. Dank ihrer Kombination zählt sie zuden wichtigsten Leitmessen Europas. Der Messebereich Energie-effiziente Gebäude bildet den von Jahr zu Jahr wachsendenwichtigsten Ausstellungsschwerpunkt der CEP®.2012 rücken besonders große Gebäude noch stärker in denBlick. Mit der Erweiterung des Fokus auf diesen Bereich sollenneue wichtige Zielgruppen, wie beispielsweise Facility Managerund Industrievertreter, angesprochen werden. Neu ist 2012 auchdie CEP® „Conference ExPosition“ im Internationalen Congress -center, eine Kongress begleitende Ausstellung mit Themenschwer-punkt Energieeffizienz von Großen Gebäuden.Gerade im Sektor energieeffiziente Gebäude und Sanierung bishin zum energieautarken Haus steckt mittlerweile ein enormesWirtschaftspotential. Diesen aktuellen Marktentwicklungenwird die CEP® durch ihre Ausrichtung mehr als gerecht. Inno-vative Produkte und Lösungen sowie neueste Informationen ausWissenschaft und Forschung, kombiniert mit Praxisbeispielenmachen die Messe mit dem angeschlossenen Kongress zu eineroptimalen Plattform. Alle Möglichkeiten für Neubau und Sanie-rung energieeffizienter Gebäude – seien es Energie-Plus-Ge-bäude, Passivhaus-Lösungen, das Sonnenhaus, KfW-Gebäudeoder Niedrigstenergiehäuser – werden im Rahmen der CEP®

präsentiert. Besonders stark ist die Messe auch 2012 wieder im Bereich derDienstleistungen: Kostenfreie und unabhängige Beratungsange-bote zu Finanzierung und Förderung, Consulting, Informatio-nen zu Zertifizierung, Energiemangement-Lösungen und Con-tracting-Firmen bieten Hilfestellungen und Beratung über dietechnischen Ansätze hinaus.Bei der regenerativen und dezentralen Energieerzeugung reichtdas Themenspektrum der CEP® von Kraft-Wärme-Kopplung mitdem Innovationsschwerpunkt „Stirling“ bis hin zu Holzenergie,von Solartechnologien bis hin zu Wärmepumpen. Vor allem derSchwerpunkt Solar wird 2012 weiter wachsen: Marktführer ausallen Produktbereichen sind in Ausstellung und Kongress vertre-ten, das Solar-Forum bietet ergänzend kostenfreie Vorträge fürJedermann.Weitere Informationen unter www.cep-expo.de.

Altbau effizient verblendet

Oft soll der Charakter eines Altbaus erhalten bleiben und sichdurch eine entsprechende Fassadengestaltung sichtbar abheben.Die erforderliche energetische Ertüchtigung eines solchen Ge-bäudes ist deshalb eine gute Möglichkeit zur Überarbeitung derHauptfassaden. Neue Fassaden werden oft als Vorsatzschale aus Ziegeln mitKerndämmung und Wärmeverbundsystem ausgeführt. Für die Aufnahme der Ziegelsteinfassade bieten sich JORDAHL®

Einmörtelkonsolen an. Diese Verblenderkonsolen sind ein pro-bates Mittel zur nachträglichen Montage von Verblendmauer-werk an bestehenden Gebäuden, da die Verwendung von Konsol -ankern und Dübeln oftmals nicht möglich ist.Bei der Montage der Einmörtelkonsolen werden Kernbohrungenim vorhandenen Mauerwerk ausgeführt. Mit einem schwind-freien Vergussmörtel werden die fluchtgerecht eingebauten Kon-solen abschließend eingemörtelt. Die von der Deutschen Kahn -eisen Gesellschaft mbH (DKG) gelieferten EinmörtelkonsolenJORDAHL® JMK+N (Einzelkonsolen) und JORDAHL® JMK+E(Eckkonsolen) können Lasten von maximal FRd = 9,5 kN auf-nehmen. Auf diese Verblenderkonsolen werden lose Zwischen-winkel gelegt, die schließlich die Ziegelfassade tragen. Darüberhinaus können auch JORDAHL®-Winkelkonsolen JMK+F/FAR-sowie P/PAR-Konsolen zum Einsatz kommen. Diese Einmörtel-konsolen besitzen fest installierte Zwischenwinkel zur Abfan-gung der Vorsatzschale. Einmörtelkonsolen und Zubehör derBerliner DKG werden aus rostfreiem Edelstahl (Korrosions-schutzklasse III) hergestellt. Diese Elemente sind damit dauer-haft korrosionsfrei und langlebig. Eine Aufmauerungshöhe von mehreren Metern wird von denKonsolen sicher getragen, wenn die Außenwände bzw. Funda-mente in der Lage sind, die zusätzlichen Lasten aufzunehmen.Oft sind die vorhandenen Wände der Altbausubstanz nicht lot-recht und weisen Abweichungen von mehreren Zentimeternauf. Dies erfordert häufig neue statische Berechnungen. Hier leisten die Ingenieure von JORDAHL gern kompetente Hilfe. Um die Planung der Einmörtelkonsolen zu erleichtern, bietetdie DKG eine kostenlose Bemessungssoftware JMK+ 1.0 an. Sieist intuitiv bedienbar und kann ohne Installation genutzt wer-den. Durch einfaches Eingeben der Klinkerspezifikation, Scha-lenabstände und Aufmauerhöhen kann die optimale Einmörtel-konsole ausgewählt werden. Der mit Hilfe dieser Software ge-führte statische Nachweis kann in prüffähiger Form ausgedrucktwerden.

Heinz-Jürgen ZamzowZamzow Bebernitz + Partner

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Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

AnbieterverzeichnisProdukte & Dienstleistungen

Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KGEggeweg 2a32139 SpengeTel. (0 52 25) 87 99-0Fax (0 52 25) 67 10E-Mail: [email protected]: www.mfixings.de

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Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

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A W i l e y C o m p a n y

Mauerwerk-Kalender – das bewährte Nachschlagewerk für den gesamten Mauerwerk-bau mit Baustoffen, Bauprodukten – Konstruktion, Bauausführung, Bauwerks-erhaltung – Bemessung – Bauphysik, Brandschutz – Regelwerk – Forschung

Eurocode 6Aus dem Inhalt:

Kommentar und Anwendungshilfen zum Eurocode 6 einschließlich Nationaler Anhänge Beispielsammlung zur Bemessung von Mauerwerk nach Eurocode 6 mit NA Eigenschaftswerte von Mauersteinen, Mauermörtel, Mauerwerk und PutzenNeuentwicklungen im Mauerwerksbau mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung

Dübeltechnik praxisnah: Bemessungsbeispiele für Befestigungen in MauerwerkInstandsetzung und Ertüchtigung von MauerwerkGeltende technische Regeln für den Mauerwerksbau (deutsche und europäische Normen)Verzeichnis der allgemeinen bauaufsichtlichen ZulassungenÜbersicht über abgeschlossene und laufende For-schungsvorhaben im Mauerwerksbau

W O L F R A M J Ä G E R

Mauerwerk-Kalender 20122012. ca. 700 S. ca. 500 Abb. Gb. ca. € 13 ,–*Fortsetzungspreis*: ca. € 11 ,–ISBN: 978-3-433-02987-9Erscheint Januar 2012

Mauerwerk-Kalender 2012

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Liebe Leser,die Aspekte des Nachhaltigen Bauens sind sehr vielfältig,und aus verschiedenen Blickwinkeln werden die Schwer-punkte ganz unterschiedlich gesetzt. So spielt natürlichimmer der Energieverbrauch bei der Nutzung eine bedeut-same Rolle, aber auch die Wiederverwertbarkeit der ein-zusetzenden Baustoffe muss vom Bauunternehmen heutenachgewiesen werden. Selbstverständlich dürfen von denBaustoffen keine Schadstoffe an die Umwelt abgegebenwerden, und der Energieeinsatz bei der Herstellung vonBaustoffen soll minimal sein. Einige dieser Aspekte wer-den in diesem Heft gestreift. Es ist einfach die Aufgabe dernächsten Jahre, die Ressourcen unserer Erde zu schonenund das Bauen diesen Erfordernissen anzupassen. Durcheine bessere und dem Bauwerk angepasste Ausnutzungder Baustoffe lassen sich bis zu gewissen Grenzen erhebli-che Reserven mobilisieren, die für die Bauweise mit Mau-erwerk sprechen.

Ein Beitrag in diesem Heft gibt zunächst einmal ei-nen Überblick über die Normen im Mauerwerksbau. Vordem Hintergrund der Notwendigkeit, Normen inhaltlichund auch hinsichtlich der Vielfalt so zu überarbeiten, dasseine merkliche Verbesserung der jetzigen Situation ein-tritt, soll dieser Artikel den derzeitigen Stand aufzeigen.Nachhaltigkeit im Normungswesen im Hinblick auf dieKompliziertheit und die Frequenz von Überarbeitungenist sicher auch ein Thema der Zukunft. Dieses Heft befasst

sich zudem in einem Artikel mit der Auswertung von Un-tersuchungen zur Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk.Zum einen sollten die vorhandenen, auf der Basis der vonDIN 1053-1 ermittelten Treppenkurven für Ziegelmauer-werk mit Normalmörtel aktualisiert werden, zum anderendie bislang im NA zum EC 6 nicht enthaltenen Planziegelsoweit aufbereitet werden, dass eine Übernahme von denZulassungen in die Norm möglich erscheint. In einemweiteren Artikel wird auf die Ausnutzbarkeit des Materi-als eingegangen. Es wird der Nachweis geführt, dass beieinem Materialteilsicherheitsbeiwert unter 1,5 das Sicher-heitsniveau im Vergleich zur Bemessung nach dem globa-len Sicherheitskonzept immer noch identisch ist. Lehmals bauphysikalisch interessanter und im Hinblick aufseine Umweltverträglichkeit günstiger Baustoff ist unterden Gesichtspunkten des EC 6 noch relativ wenig unter-sucht. Daher befasst sich ein Beitrag mit der Ermittlungmechanischer Kennwerte industrieller Lehmbauprodukteund von Mauerwerk aus Lehmsteinen. Der sich dabei her-ausstellende weitere Forschungsbedarf insbesondere beimEinsatz für tragendes Mauerwerk wird offensichtlich.

Schließlich wird auf die Umweltverträglichkeit vonPutzen und Mörteln bei Beregnung eingegangen. Bisheute existiert ein entsprechendes Bewertungskonzeptnicht. Die vorhandenen Daten sind eine sehr gute Basisfür die Entwicklung eines entsprechenden Modells zurBewertung beregneter Bauteile.

Das vorliegende Heft macht wieder mal deutlich, wievielfältig die Fragestellungen beim Mauerwerk sind. Esgeht dabei nicht nur um Bemessungswerte für diesen oh-nehin nicht ganz einfachen Verbundwerkstoff, sondernum die für die Zukunft sinnvolle Auswahl der Baustoffehinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. So ste-hen nun alle Baustoffe im Wettbewerb und müssen ihreWirksamkeit beweisen. An entsprechenden Nachweis-konzepten wird gearbeitet.

Ihr Wolfgang Brameshuberibac – Institut für Bauforschung – RWTH Aachen University

1© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Sicherheit, Umweltverträglichkeit und

alternative Baustoffe

Editorial

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2 © Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Die Umweltverträglichkeit von Putzen und Mörteln in der Nut-zungsphase ist ein wissenschaftlich bislang wenig untersuchtesThema. Das Institut für Bauforschung (ibac) der RWTH AachenUniversity hat das Auslaugverhalten von drei Putzen und einemMauermörtel durch Langzeitstandtests, Labortauchverfahren undbei künstlicher Beregnung im Labor untersucht. Diese Ergebnissewurden Ergebnissen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP)in Holzkirchen gegenübergestellt, welches mit den gleichen Put-zen und Mörteln einen mehrjährigen Freilandversuch durchgeführthat. Der Vergleich der Ergebnisse zeigt, dass es nicht immer mög-lich ist, ein worst-case-Szenario vorherzusagen. Welches Prüf-verfahren das ungünstigste ist, hängt von dem jeweiligen Baustoffab.

Leaching behaviour of renderings and masonry mortars. The en-vironmental compatibility of renderings and mortars in the utilisa-tion phase is a scientific theme which is so far poorly investigated.The Institute of Building Materials Research (ibac) of the RWTHAachen University has investigated the leaching behaviour ofthree renderings and one masonry mortar by conducting longterm tank tests, laboratory immersion method and artificial irriga-tion in the laboratory. The results of the laboratory experimentswere compared to several years lasting outdoor experiments ofthe Fraunhofer-Institute for Building Physics (IBP) at Holzkirchen.The comparison of the results shows that it is not always possibleto predict the worst-case, which depends on the building mater-ial properties.

1 Einleitung

In den letzten Jahren wurden die Regelungen zur Umwelt-verträglichkeit von Baustoffen häufig geändert und ver-schärft. Derzeit erarbeitet das CEN/TC 351 horizontalePrüfnormen für die Untersuchung der Freisetzung gefähr-licher Stoffe in Boden und Grundwasser und in die In-nenraumluft. Damit wird den Anforderungen der europäi-schen Bauproduktenrichtlinie (CPD) [1] Rechnung getra-gen. Die CPD stellt sechs wesentliche Anforderungen anBauprodukte und daraus errichtete Gebäude. Die wesent-liche Anforderung Nr. 3. (ER 3) adressiert Hygiene, Ge-sundheit und Umweltschutz. Die CPD wird durch die euro-päische Bauproduktenverordnung (CPR) [2] abgelöst, diedie Anforderungen der CPD fortführt und erweitert. Bis-her waren Mauerwerk und Putze im Hinblick auf ihreWirkung auf die Umwelt wenig im Fokus, da diese im Ge-gensatz zu anderen Baustoffen nicht im direkten Kontakt

mit Grundwasser stehen. In den Niederlanden wird dasAuslaugverhalten von beregneten Bauteilen bereits bewer-tet [3], da die ausgelaugten Stoffe im ablaufenden Regen-wasser den Gesamteintrag in den Boden bzw. Oberflächen-wasser erhöhen. Bisher wurde das Auslaugverhalten vonberegneten Bauteilen wenig systematisch erforscht. EinigeBeregnungsexperimente an Mauerwerkbaustoffen und Be-tonen sind in [4] beschrieben. Auf den Grundlagen dieserProjekte wurde ein Forschungsprojekt über das Auslaug-verhalten von Putzen und Mörteln am Institut für Baufor-schung der RWTH Aachen University durchgeführt. DieBaustoffauswahl erfolgte anhand eines mehrjährigen For-schungsprojekts, welches das Fraunhofer-Institut für Bau-physik in Holzkirchen durchgeführt hat. In diesem Pro-jekt wurden 15 ein- bis dreilagige Putz- und Mauermörtel-varianten über drei Jahre der natürlichen Witterung aus-gesetzt und das Auslaugverhalten der Probekörper hinsicht-lich Summenparametern, Anionen und Spurenelementenuntersucht [5].

2 Darstellung des Untersuchungsprogramms

2.1 Untersuchte Baustoffe

Die untersuchten Baustoffe sind keine kommerziellen Pro-dukte. Sie markieren die Extrema der Zusammensetzun-gen von Trockenmischungen der jeweiligen Produktgrup-pen, d. h. Rezepturkomponenten, von denen zu erwartenist, dass sie einen wesentlichen Teil zur Auslaugung beitra-gen, wurden in einem erhöhten Maße eingesetzt. Die Ver-arbeitung der Trockenmischungen erfolgte nach Herstel-lerangaben. Es wurden ein Armierungsputz (AP13), einEdelputz (EP09), ein Kalkzementputz (AP3) und ein Mauer-mörtel (AM1) herangezogen, deren chemische Zusammen-setzung in Tabelle 1 dargestellt ist.

2.2 Beregnungsexperimente

Die drei Putze wurden jeweils mit einer Dicke von 20 mmauf eine 80 mm dicke Hartschaumplatte mit den Maßen300 × 400 × 80 mm3 aufgetragen. Die Gesamtdicke desProbekörpers betrug somit 100 mm. Diese Probekörper soll-ten eine Wand mit aufgetragenem Putz simulieren. DieHartschaumplatte liefert keinen zusätzlichen Beitrag zurFreisetzung von umweltrelevanten anorganischen Parame-tern. Der Mauermörtel wurde nicht auf eine Hartschaum-platte aufgetragen, sondern vielmehr ein massiver Probe-

Auslaugverhalten von Putzen und Mörteln

Wolfgang BrameshuberAnya VollprachtHolger Nebel

Fachthemen

DOI: 10.1002/dama.201200526

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3Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

W. Brameshuber/A. Vollpracht/H. Nebel · Auslaugverhalten von Putzen und Mörteln

körper mit den Maßen 300 × 400 × 100 mm3 hergestellt.Die Proben lagerten anschließend für 28 Tage bei einerTemperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeitvon 95 % r. F. Die Seitenflächen aller Probekörper beka-men eine Versiegelung mit einem Epoxidharz. Damitwurde eine zusätzliche Auslaugung aus den Seitenflächenverhindert. Der Einfluss der Nass-/Trockenwechsel auf dieAuslaugung der vier Baustoffe konnte mithilfe einer Be-regnungsanlage untersucht werden. Die Beregnungsanlagewurde vom Institut für Bauforschung der RWTH AachenUniversity entwickelt [4]. Eine schematische Darstellungdieser Anlage wird in Bild 1 gezeigt.

Zwei Probekörper eines jeden Baustoffs wurden gleich-zeitig in vertikaler Stellung beregnet. Dazu wurde deioni-siertes Wasser mithilfe von zwei Zweistoffdüsen versprüht,in denen das Wasser durch Druckluft fein verteilt wird.Die Düsen sind in einem Winkel von 45° angeordnet, sodass hinsichtlich des Auftreffwinkels realistische Bereg-nungsereignisse simuliert werden. Die Größe der künstli-chen Regentropfen ist allerdings erheblich kleiner als beimnatürlichen Niederschlag. Der künstliche Regen trifft aufdie Probenoberfläche und wird teilweise absorbiert, dergrößte Teil fließt jedoch über die Probenoberfläche ab.Die Eluate der beiden Probekörper werden durch zwei separate Auffangrinnen aus Polyethylen (PE) aufgefangenund schließlich in zwei Tanks aus PE gesammelt. Bei je-dem Eluat wurden die Konzentrationen der umweltrele-vanten anorganischen Parameter Natrium, Kalium, Chlo-rid, Sulfat, Barium und zehn Spurenelemente (Sb, As, B,Cd, Cr, Co, Mo, Hg, Se, V) ermittelt. Die Alkalien wurden

mithilfe der Flammenphotometrie, die Anionen mittels Io-nenchromatographie und die Spurenelemente sowie Ba-rium mithilfe einer ICP-OES analysiert. Für die Spuren-elemente sowie für Barium, Chlorid und Sulfat hat dieBund-/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Ge-ringfügigkeitsschwellen (GFS) für das Grundwasser defi-niert [6]. Sowohl die Massen der Eluate als auch der ab-sorbierten Wassermengen der Proben wurden ermittelt,um die Beregnungsmenge der einzelnen Regenereignisse

Bestandteil/Parameter

Analyse-verfahren

Einheit AP13 EP09 AP3 AM1

CaO

Röntgen-fluoreszenz-

analyse

M.-%

42,33 54,27 91,96 9,60

SiO2 50,19 43,08 3,93 83,38

Al2O3 2,53 1,15 0,46 2,39

Fe2O3 0,48 0,01 1,24 0,81

MgO 0,66 0,19 0,76 0,22

Na2O Flammen-photometer

0,89 0,07 0,04 0,12

K2O 0,57 0,01 0,01 0,97

Cl– Potentiometrie 0,02 0,01 0,01 0,02

SO3 CSA 1,13 0,05 0,09 0,53

Sb

ICP-OES nachKönigswasser-

aufschlussmg/kg

0,26 < 0,05 < 0,05 0,88

As 2,66 1,37 2,77 2,57

Ba 88,60 35,80 20,70 81,80

Cd 0,14 0,10 0,13 0,07

Cr 13,60 2,22 7,33 16,40

Co 28,80 21,90 3,26 64,60

Mo 0,15 < 0,05 0,28 0,18

Hg 0,04 0,03 0,04 0,05

Se 3,30 3,33 1,58 6,75

V 30,30 10,20 18,30 29,30

Wasser/Feststoff-Verhältnis

– – 1/5,3 1/5,4 1/5,8 1/8,3

Tabelle 1. Chemische Zusammensetzung der Baustoffe (Werktrockenmischungen)Table 1. Chemical composition of the building materials

CSA Kohlenstoff-Schwefel-Analysator

Bild 1. Schematische Darstellung der BeregnungsanlageFig. 1. Schematic description of the irrigation test set-up

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4 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

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zu kontrollieren. Der Beregnungszyklus besteht aus zwölfRegenereignissen. Der angestrebte Beregnungszyklus ist inBild 2 dargestellt.

Der Beregnungszyklus umfasst eine Gesamtregen-menge von 60 mm. Dieser Zyklus besteht aus vier Bereg-nungssequenzen mit je einem starken (3,5 mm/h), einemmittleren (1,5 mm/h) und einem schwachen Regenereignis(0,7 mm/h). Die erste Beregnungssequenz musste geteiltwerden, da die Versuchsreihe mit einem Regenereignis be-ginnen und enden soll. Die Beregnungsintensitäten unddie Anzahl der Regentage wurden aufgrund vorliegenderWetterdaten aus ganz Deutschland ermittelt. Bei der prak-tischen Durchführung ergaben sich Abweichungen von 4bis 46 mm in der Gesamtregenmenge.

2.3 Labortauchverfahren (Tunktest)

Der Einfluss der Nass-/Trockenwechsel wurde auch mitdem Labortauchverfahren, auch Tunktest genannt, in An-lehnung an [7] untersucht. Dieses Testverfahren wird nor-malerweise für die Untersuchungen von Kunstharzputzenund Farben in Hinblick auf das Auslaugen von Biozidenangewendet. Es wurde für die Untersuchung von minera-lisch gebundenen Baustoffen adaptiert und leicht modifi-ziert. Das modifizierte Labortauchverfahren ist schema-tisch in Bild 3 dargestellt.

Für jeden Baustoff wurde eine Doppelbestimmungdurchgeführt. Hierfür erfolgte die Herstellung von Norm-prismen mit den Maßen 40 × 40 × 160 mm3; die beidenStirn- und drei Seitenflächen bekamen eine Ummantelungmit Silikon. Die Silikonummantelung sollte sicherstellen,dass nur eine Fläche mit den Maßen 40 × 160 mm2 eluiertwird. Jeder Testzyklus besteht aus neun Elutionstagen.Diese sind für die Tage 1, 3, 5, 8, 10, 12, 15, 17 und 19 fest-gelegt. Jeder Elutionstag beginnt mit der ersten einstündi-

gen Elutionsphase. Hier wird der Probekörper mit Reinst-wasser beaufschlagt. Das Verhältnis des Volumens desEluenten zu der eluierten Oberfläche des Probekörpersbeträgt 25 l/m2. Nach Abschluss der ersten Elutionsphasewird der Probekörper für 4 h bei 23 °C (±2) und 50 % r. Fgetrocknet, dann beginnt die zweite einstündige Elutions-phase. Nach Beendigung der zweiten Phase werden dieEluate der ersten und zweiten Elutionsphase vereinigt,vermischt und analysiert.

2.4 Langzeitstandtest

Zum Vergleich mit den Beregnungsexperimenten wurdenparallel Langzeitstandtests nach DAfStb-Richtlinie [8] durch-geführt. Für jeden Baustoff erfolgte eine Doppelbestim-mung. Der Langzeitstandtest ist in Bild 4 schematisch dar-gestellt.

Von den vier Baustoffen wurden je zwei Normpris-men mit den Maßen 40 × 40 × 160 mm3 hergestellt und inReinstwasser gelagert. Das Verhältnis von Probenoberflä-che zu Volumen des Eluenten beträgt 80 l/m2. Das Eluatwird nach 1, 3, 7, 16, 32 und 56 Tagen gewechselt. Die ku-mulativen Freisetzungen der umweltrelevanten Parameterder sechs Eluate werden anhand der einzelnen Eluatkon-zentrationen errechnet. Die Berechnung der kumulativenFreisetzungen En erfolgte nach Gl. (1).

(1)

Ei Freisetzung eines umweltrelevanten Parameters desEluats i in mg/m2

Ci Konzentration eines umweltrelevanten Parametersdes Eluats i in mg/l

V/O Verhältnis des Volumens des Eluenten zu Probe-körperoberfläche (80 l/m2)

Die Eluate der Langzeitstandtests wurden wie bei den Be-regnungsexperimenten auf Natrium, Kalium, Chlorid, Sul-fat, Barium und die zehn Spurenelemente untersucht.

2.5 Auslaugung bei natürlicher Bewitterung

Die Bewitterung von Baustoffen unter realen klimatischenBedingungen wurde in einem dreijährigen Experiment(10.2006 bis 10.2009) auf den Freilandflächen des Fraun-hofer-Instituts für Bauphysik in Holzkirchen durchgeführt[5]. Holzkirchen liegt 25 km südlich von München am Randder bayrischen Alpen auf einem Plateau 680 m oberhalbdes Meeresspiegels. Das Wetter in Holzkirchen weist häu-fig Schlagregenereignisse aus westlicher Richtung und au-ßerdem hohe Temperaturamplituden zwischen Tag undNacht auf. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge be-

E E c VOn i

i

n

ii

n

= = ⋅= =∑ ∑

1 1

Bild 4. Prinzip des LangzeitstandtestsFig. 4. Principle of the long term tank test

Bild 2. BeregnungszyklusFig. 2. Irrigation cycle

Bild 3. Prinzip des LabortauchverfahrensFig. 3. Principle of the laboratory immersion method

Silikonummantelung

Reinstwasser

Reinstwasser

Normprisma

(40 × 40 × 160 m3)

Normprisma

(40 × 40 × 160 m3)

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5Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

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läuft sich etwa auf 1294 mm/Jahr. Während der Dauer desdreijährigen Experiments betrug die durchschnittliche Nie-derschlagsmenge 106 mm/Monat. Die jahreszeitliche Ver-teilung der Niederschläge ist in Bild 5 gezeigt. Die frischenPutze und Mörtel wurden in Kristallisierschalen aus Glasmit einem Durchmesser von 230 mm gefüllt und schließ-lich für mindestens zwei Wochen bei 23 °C und 50 % r. F.gelagert. Die Probekörper wurden dann auf den Probehal-tern der Freilandfläche befestigt und die Oberflächen derProbekörper exakt in Richtung Westen ausgerichtet. DieAnalyse des ablaufenden Regenwassers erfolgte nach je-dem Regenereignis. 101 Eluatproben konnten in 37 Mo-naten (mit Ausnahme von Frostperioden im Winter) ge-sammelt und die Konzentrationen von 22 anorganischenParametern bestimmt werden. Die Eluate für die Analysevon Spurenelementen wurden direkt in Probefläschchenaus Polypropylen (PP) gesammelt. Nach einem Regenereig-nis erfolgte die Volumenbestimmung der Eluate. Diese wur-den dann gefiltert, mit Salpetersäure (Suprapur® Merck)angesäuert und in Autosampler-Röhrchen abgefüllt. DieBestimmung der Konzentrationen der verschiedenen um-weltrelevanten Parameter erfolgte mit einer ICP-MS(7500 CE, Agilent).

3 Auswertung der Ergebnisse der drei Auslaugversuche

Die kumulativen Freisetzungen von Natrium, Kalium, Chlo-rid, Sulfat, Barium und zehn Spurenelementen wurden ausden jeweiligen Konzentrationen der Laborexperimente unddes Freilandversuchs berechnet.

Die Freisetzung der umweltrelevanten Parameter kor-reliert mit der Größe der Probekörperoberfläche, welchebei dem jeweiligen Experiment eluiert wird. Daher wirddie Freisetzung in der Einheit mg/m2 angegeben, wie be-reits in Gl. (1) für den Langzeitstandtest gezeigt werdenkonnte. Die jeweiligen Freisetzungen wurden gegen dasElutionsereignis abgetragen, so dass der Graph die kumu-lative Freisetzung darstellt. So können die kumulativenFreisetzungen der umweltrelevanten Parameter der dreiunterschiedlichen Elutionsexperimente miteinander ver-glichen werden. Das Labortauchverfahren ist optimiertfür die Untersuchung der Auslaugung von organischenBeschichtungen. In einem Forschungsprojekt sollte diesesVerfahren für die Untersuchung der Auslaugung von an -organischen umweltrelevanten Parametern optimiert wer-

den, da bei einigen anorganischen umweltrelevanten Para-metern die meisten gemessenen Konzentrationen unter-halb der Bestimmungsgrenze der ICP-OES lagen.

4 Ergebnisse und Diskussion

4.1 Vergleich der Freisetzung der vier Auslaugversuche

Bei allen Eluaten der Laborexperimente lagen die Kon-zentrationen von Antimon, Arsen, Cadmium, Cobalt undQuecksilber unterhalb der Bestimmungsgrenze der ICP-OES. Die Freisetzung von Molybdän kann vernachlässigtwerden, da nur einige wenige Konzentrationen der Eluategeringfügig oberhalb der Bestimmungsgrenze lagen. DieFreisetzungen der übrigen anorganischen umweltrelevan-ten Parameter sind abhängig vom jeweiligen Baustoff. Beinur wenigen Elementen kann ein genereller Trend abge-leitet werden. Das Freisetzungsverhalten von Putzen undMörteln soll exemplarisch an drei ausgewählten Spuren-elementen gezeigt werden: Chrom, Selen und Vanadium.

Die Freisetzung von Chrom aus den verschiedenenBaustoffen ist in den Bildern 6 bis 9 gezeigt. Bei dem Ar-mierungsputz (Bild 6) und bei dem Kalkzementputz (Bild 8)zeigt der Freilandversuch die höchsten Freisetzungen. Beidem Edelputz (Bild 7) sind die kumulativen Freisetzungender Langzeitstandtests mit denen der Freilandversuchevergleichbar. Bei dem Mauermörtel (Bild 9) zeigen die Be-regnungsversuche die höchste Freisetzung. Im Freiland-

Bild 7. Kumulative Cr-Freisetzung des EdelputzesFig. 7. Cumulative Cr release of the plaster facing

Bild 5. Regenereignisse in HolzkirchenFig. 5. Raining incidents in Holzkirchen

Bild 6. Kumulative Cr-Freisetzung des ArmierungsputzesFig. 6. Cumulative Cr release of the reinforcement plaster

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versuch liegen die Freisetzungen zwischen denen der Lang-zeitstandtests und der Beregnungsversuche. Das Labor-tauchverfahren zeigt die geringsten Freisetzungen. Somitgibt es für Chrom kein Auslaugexperiment, welches grund-sätzlich als worst-case angesehen werden kann.

Die kumulativen Freisetzungen von Selen sind in denBildern 10 bis 13 dargestellt. Das Labortauchverfahren istbei dem Vergleich der Auslaugung von Selen bei den vierBaustoffen nicht berücksichtigt, da die Konzentrationen

in den Eluaten meist unterhalb der Bestimmungsgrenzeder ICP-OES lagen. Hier ist bei den vier Baustoffen eineinheitlicher Trend zu beobachten. Die geringste Freiset-zung zeigt der Freilandversuch. Bei dem Armierungsputz(Bild 10) und dem Edelputz (Bild 11) zeigen die Langzeit-standtests die höchste Freisetzung. Bei dem Kalkzement-putz (Bild 12) und dem Mauermörtel (Bild 13) ist ein ähn-licher Trend vorhanden wie bei den beiden ersten Bau-stoffen, allerdings sind die Freisetzungen der Beregnungs-

Bild 8. Kumulative Cr-Freisetzung des KalkzementputzesFig. 8. Cumulative Cr release of the lime-cement plaster

Bild 9. Kumulative Cr-Freisetzung des MauermörtelsFig. 9. Cumulative Cr release of the masonry mortar

Bild 10. Kumulative Se-Freisetzung des ArmierungsputzesFig. 10. Cumulative Se release of the reinforcement plaster

Bild 11. Kumulative Se-Freisetzung des EdelputzesFig. 11. Cumulative Se release of the plaster facing

Bild 12. Kumulative Se-Freisetzung des KalkzementputzesFig. 12. Cumulative Se release of the lime-cement plaster

Bild 13. Kumulative Se-Freisetzung des MauermörtelsFig. 13. Cumulative Se release of the masonry mortar

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versuche vergleichbar mit der Freisetzung eines der beidenLangzeitstandtests.

Die Bilder 14 bis 17 zeigen die kumulativen Freiset-zungen von Vanadium. Bei dem Edelputz sind keine Er-gebnisse zum Labortauchverfahren dargestellt, da die Kon-zentrationen unterhalb der Bestimmungsgrenze der ICP-OES lagen. Bei dem Armierungsputz (Bild 14), dem Edel-putz (Bild 15) und dem Mauermörtel (Bild 17) zeigen dieLangzeitstandtests die höchste Freisetzung. Die künstlicheBeregnung liefert bei dem Edel- und dem Armierungsputzniedrigere Freisetzungen als die Freilandversuche. Bei demKalkzementputz und beim Mauermörtel ergeben sich beinatürlicher und künstlicher Beregnung ähnliche Freisetzun-gen. Die Freisetzungen bei dem Labortauchverfahren liegenim gleichen Bereich. Bei einem Vergleich mit der künstli-chen Beregnung sind keine systematisch höheren oder nied-rigen Freisetzungen zu beobachten. Bei dem Kalkzement-putz (Bild 16) liegt bei den Langzeitstandtests die Freiset-zung des Probekörpers b oberhalb und des Probekörpers aunterhalb der Freisetzungskurven der Freilandversuche.

Bei den ermittelten Freisetzungen der Freilandversu-che müssen generell auch Kontaminationen durch Stäubein Betracht gezogen werden. Insbesondere könnten antrockenen Sommertagen Stäube durch den Wind aufge-wirbelt werden, sich teilweise auf den Probekörpern abla-gern und beim nächsten Schlagregenereignis abgewaschenwerden.

4.2 Bewertung der Ergebnisse

Tabelle 2 zeigt eine Übersicht zu den Freisetzungen derunterschiedlichen umweltrelevanten Parameter. Darauswird deutlich, dass das Auslaugverhalten von der Art desPrüfverfahrens stark gesteuert wird. Insofern ist es zwin-gend erforderlich, das gesamte Szenario einschließlich desexperimentellen Nachweises aufeinander abzustimmen, wiedies z. B. in [9], [10] für den Bereich Beton im Grundwasserausgeführt wurde. Die Geringfügigkeitsschwellen sind alsKonzentrationsgrenzwerte definiert, die durch einen zu-sätzlichen Stoffeintrag im Grundwasser selber nicht über-schritten werden dürfen. Bezogen auf beregnete Bauteilebedeutet dies, dass infolge des durch das Ablaufwasserverursachten zusätzlichen Stoffeintrags die Geringfügig-keitsschwellen im Grundwasser nicht überschritten wer-den dürfen. Diese können deshalb keineswegs direkt aufdie im Ablaufwasser enthaltenen Konzentrationen ange-wandt werden. Dafür gelten sie nicht.

In einem noch zu entwickelnden Bewertungskonzeptsind die tatsächlichen Verhältnisse der Eluierung und desWiderstands gegen die Auslaugung zu berücksichtigen. Beiberegneten Bauteilen muss davon ausgegangen werden,dass ein Teil des Niederschlags auf das Bauteil trifft – beiFassaden ist das z. B. der als „Schlagregen“ bezeichneteTeil des Niederschlags – und dann an dem Bauteil abläuft

Bild 15. Kumulative V-Freisetzung des EdelputzesFig. 15. Cumulative V release of the plaster facing

Bild 16. Kumulative V-Freisetzung des KalkzementputzesFig. 16. Cumulative V release of the lime-cement plaster

Bild 14. Kumulative V-Freisetzung des ArmierungsputzesFig. 14. Cumulative V release of the reinforcement plaster

Bild 17. Kumulative V-Freisetzung des MauermörtelsFig. 17. Cumulative V release of the masonry mortar

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8 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

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und auf den Boden trifft („Ablaufwasser“). Zu beachtenist, dass ein Anteil des Regens, der das Bauteil nicht trifft,sondern direkt auf den Boden fällt, für eine entsprechendeVermischung mit dem Ablaufwasser sorgen kann.

Mit einer ersten Abschätzung, die allerdings sehr grobist und lediglich über die gesamte betrachtete Fläche mit-telt, also keine lokalen Einflüsse berücksichtigt, lässt sichdie globale Auswirkung der Auslaugung beregneter Bauteilequalitativ beurteilen. So müsste beispielsweise der Anteildes Schlagregens auf die Fassade und die Vermischung mitdem Rest des Regens untersucht und quantifiziert werden.In einem Bewertungsmodell ist zu berücksichtigen, dassgerade mineralische Putzoberflächen Wasser aufnehmenund später über Austrocknung wieder abgeben. Weiterhintritt das Ablaufwasser nicht direkt in das Grundwasserein, sondern muss zunächst die darüber liegenden Boden-schichten passieren.

Die aufgeführten Betrachtungen und Hinweise fürein zu entwickelndes Bewertungsmodell zeigen, dass eindirekter Vergleich mit den Geringfügigkeitsschwellen un-zulässig ist. Die sich aus einem möglichen Bewertungsmo-dell ergebenden Grenzwerte liegen voraussichtlich deut-lich niedriger als die ermittelten Konzentrationen der ver-schiedenen Auslaugverfahren, die in Tabelle 3 zusammen-gestellt sind.

5 Zusammenfassung

Das Auslaugverhalten von drei verschiedenen Putzen undeinem Mauermörtel wurde mit Langzeitstandtests, Bereg-

nungs- und Freilandexperimenten untersucht. Zusätzlicherfolgte die Untersuchung der Auslaugung mithilfe des La-bortauchverfahrens, welches allerdings in der derzeitigenForm nicht für die Untersuchung der Auslaugung von al-len umweltrelevanten anorganischen Parametern geeignetist. Bei Selen waren die Freisetzungen bei den Laborver-suchen höher als bei den Freilandversuchen. Bei den Para-metern Chrom und Vanadium konnte gezeigt werden, dasskein Auslaugversuch durchgehend als worst-case ange -sehen werden kann. Bei dem Armierungs- und dem Kalk-zementputz bspw. waren die Chrom-Freisetzungen in denFreilandversuchen am höchsten. Bei den Parametern, beidenen kein genereller Trend zu beobachten war, hat derBaustoff einen Einfluss auf die Freisetzung. Ein möglicherFaktor hierfür ist der pH-Wert. Er hat einen direkten Ein-fluss auf die Löslichkeit von umweltrelevanten Stoffen.Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzungen derBaustoffe und auch der Konzeption des Testverfahrenskönnen sich unterschiedliche pH-Werte einstellen, welchedie Löslichkeit der umweltrelevanten Parameter beeinflus-sen. Auch die Stabilitäten der verschiedenen Phasen derBindemittelmatrix sind abhängig vom pH-Wert. So werdenverstärkt Spurenelemente freigesetzt, wenn die einbinden-den Phasen wie Ettringit, Monosulfat oder CSH-Phasendurch einen sinkenden pH-Wert instabil werden.

In einem Bewertungsmodell für beregnete Fassaden-flächen zu Ermittlung zulässiger Stoffkonzentrationen imAblaufwasser müsste in jedem Fall berücksichtigt werden,dass nur ein Teil des Regens auf das Bauteil trifft und alsAblaufwasser anfällt. Dieses Ablaufwasser vermischt sich

Tabelle 2. Worst-case-Szenarien für die vier untersuchten BaustoffeTable 2. Worst-case-scenarios for the four analysed building materials

Baustoff Langzeitstandtests Beregnungsexperimente Freilandversuche Labortauchverfahren

Armierungsputz (AP13) Ba, B, Cl, K, Na, Se, V Cl, Cr, SO4 Cr –

Edelputz (EP09)Ba, B, Cl, Cr, K, Na,

Se, SO4, V Cl Cr –

Kalkzementputz (AP3)Ba, Cl, Cr, Na, K,

Se, SO4, VCl, Se, SO4, V B, Cr –

Mauermörtel (AM1) Ba, B, Na, K, Se, V Cl, Cr, SO4, Se, V – –

Tabelle 3. Konzentrationsbereich der Freisetzungsexperimente bei den vier BaustoffenTable 3. Range of concentrations of the release of the four different experiments

Parameter Experimente AP13 EP09 AP3 AM1

– – μg/l μg/l μg/l μg/l

Cr

Freiland < 0,08–68,9 < 0,08–18,6 < 0,08–141,0 < 0,08–93,2

Beregnung < 0,5–26,4 < 0,5–2,2 < 0,5–30,1 < 0,5–42,4

Standtest < 0,5–2,8 < 0,5–2,3 < 0,5–5,0 < 0,5–7,8

Labortauchverfahren 1,13–4,24 < 0,5–0,81 0,80–3,35 2,42–6,54

Se

Freiland < 0,08–0,79 < 0,08–0,18 < 0,08–1,88 < 0,08–5,97

Beregnung 2,3–5,9 < 0,5–8,8 1,2–4,9 2,0–6,5

Standtest 1,1–3,3 < 0,5–2,4 < 0,5–8,1 < 0,5–7,6

Labortauchverfahren < 1 < 1–2,11 < 1–1,13 < 1

V

Freiland 0,86–29,4 < 0,08–11,7 < 0,08–8,8 < 0,08–35,0

Beregnung < 0,5–8,3 < 0,5–4,7 0,6–47,6 0,8–44,3

Standtest < 0,5–6,4 < 0,5–1,5 < 0,5–5,1 < 0,5–8,4

Labortauchverfahren 0,83–3,08 < 0,5–0,64 < 0,5–7,55 < 0,5–4,22

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mit einem Teil des Regens. Die in diesem Artikel darge-stellten Versuchsergebnisse lassen den Schluss zu, dass dieuntersuchten Baustoffe unproblematisch für die Umweltsind.

Danksagung

Wir danken dem Institut für Siedlungswasserwirtschaftder RWTH Aachen für die Messungen der Konzentratio-nen der Spurenelemente mithilfe der ICP-OES von PerkinElmer. Zudem danken wir dem Fraunhofer-Institut für Bau-physik in Holzkirchen, dass uns die Daten der Freiland-versuche zur Verfügung gestellt wurden. Des Weiterenmöchten wir uns auch bei dem Industrieverband Werk-Mörtel e. V. für die Finanzierung dieses Forschungspro-jekts bedanken.

Literatur

[1] Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1988 zur Anglei-chung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitglied-staaten über Bauprodukte (89/106/EWG), ABl. L 40 vom11. 2. 1989, S. 12. Geändert durch: M1 Richtlinie 93/68/EWGdes Rates vom 22. Juli 1993 ABl. L 220 vom 30. 8. 1993.

[2] VERORDNUNG (EU) Nr. 305/2011 DES EUROPÄI-SCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 9. März2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen für die Ver-marktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richt -linie 89/106/EWG des Rates, Abl. L 88/5 vom 04. 04. 2011,S. 5–43.

[3] Aalbers, Th. G., de Wilde, P. G. M., Rood, G. A., Vermij, P. H. M., Saft, R. J., van de Beck, A. I. M., Broekman, M. H.,Masereeuw, P., Kamphuis, Ch., Dekker, P. M., Valentijn, E. A.:Environmental quality of primary and secondary materials inrelation to re-use and protection of soil and surface water.

RIVM-report no. 771402007; National institute of public healthand the environment, Bilthoven (NL) (1996).

[4] Vollpracht, A., Brameshuber, W.: Investigations on theleach ing behaviour of irrigated construction elements. Envi-ronmental Science and Pollution Research, 2010, 17 (5),pp. 1177–1182.

[5] Schwerd, R., Schwitalla, C., Scherer, C., Mayer, F., Breuer, K.:Environmental behaviour of mortars and plasters. Proceedingsof 8th International Masonry Conference 2010, Dresden,pp. 363–372.

[6] Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA): Ableitung vonGeringfügigkeitsschwellen für das Grundwasser. Unteraus-schuss „Geringfügigkeitsschwellen“, Dez. 2004.

[7] DIN EN 16105:2011: Beschichtungsstoffe – Laborverfah-ren zur Bestimmung der Freisetzung von Substanzen aus Be-schichtungen in intermittierendem Kontakt mit Wasser.

[8] Deutscher Ausschuss für Stahlbeton: Bestimmung der Frei-setzung anorganischer Stoffe durch Auslaugung aus zement-gebundenen Stoffen. In: TA Umwelt DAfStb.-Richtlinie, Aus-gabe Mai 2005: Berlin: Deutscher Ausschuss für Stahlbeton.

[9] Deutsches Institut für Bautechnik; DIBt: Grundsätze zurBewertung der Auswirkungen von Bauprodukten auf Bodenund Grundwasser Teile 1 + 2 (Mai 2008). Berlin: DeutschesInstitut für Bautechnik, DIBt, 2008. In: Schriften des Deut-schen Instituts für Bautechnik.

[10] Hohberg, I.: Charakterisierung, Modellierung und Bewer-tung des Auslaugverhaltens umweltrelevanter, anorganischerStoffe aus zementgebundenen Baustoffen. Aachen, Techni-sche Hochschule, Fachbereich 3, Diss., 2002. Berlin: Beuth.In: Schriftenreihe des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton(2003), Nr. 542.

Autoren dieses Beitrages:

Dr. rer. nat. Holger Nebel, Dipl.-Ing. Anya VollprachtUniv.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Brameshuber, Institut für Bauforschung(ibac), RWTH Aachen, Schinkelstraße 3, 52062 Aachen

Firmen und Verbände

Systeme und Speziallösungen in der Altbausanierung

Am 8. und 9. März 2012 veranstaltet dieBASF Wall Systems das 12. Rajasil Forumauf Schloss Mainberg bei Schweinfurt.Diese Fachtagung bietet Zeit und Raumfür die facettenreichen Vorträge hoch-qualifizierter, erfahrener Referenten, fürinteressante Analysen, Fragen, Diskussio-nen, Erfahrungsaustausch und gemüt -liches Beisammensein.

Im Jahre 1245 erstmals urkundlich er-wähnt, bietet der historische TagungsortSchloss Mainberg in Schonungen beiSchweinfurt die passende Kulisse zumTagungsthema „Systeme und Spezial -lösungen in der Altbausanierung“. DieBetrachtung der Thematik geschieht ausunterschiedlichsten Blickwinkeln. DenAuftakt der Veranstaltung macht Dipl.-Ing. Dr. techn. Clemens Hecht zumThema „Feuchte und Salze am Bauwerk“.Hecht ist seit 2009 Leiter der Abteilung

Bautechnik, Baustoffprüfung und Bau -schadensanalyse an der TVFA Wien. Dr.Michael Auras ist nach langjähriger Tätig-keit im Zentrallabor des BayerischenLandesamtes für Denkmalpflege seit1993 im Institut für Steinkonservierunge.V. in Mainz tätig und setzt das Pro-gramm mit seinem Beitrag über „Kalk-putze, Entfeuchtungsputze und Sanier-putze“ fort. Mit einem Beispiel aus derPraxis beendet Frank Eulenstein, Mitar-beiter der Abteilung Bausanierung derBASF Wall Systems, den ersten Vortrags-tag. Gespickt mit viel eigener Erfahrunglautet sein Beitrag „Franckesche Stiftun-gen zu Halle/Saale – 20 Jahre Instand-setzung eines Denkmals“.

Am zweiten Veranstaltungstag liegtein Schwerpunkt im Bereich der Innen-dämmung. Dazu betrachtet Dipl.-Ing. UweMüller, öffentlich bestellter und vereidig-ter Sachverständiger mit eigenem Inge-nieurbüro für Bauwerks- und Bauscha-densdiagnose, die „Risiken und Neben-wirkungen einer Innendämmung speziellbei Holzbalkendecken“. Dipl.-Ing. HeikePfaff, Bauverfahrenstechnikerin, WTA-Mitglied im Referat Fachwerk und seit

2006 Mitarbeiterin der BASF Wall Sys -tems, Abteilung Bausanierung, sprichtüber die „Beispielhafte Instandsetzungvon Gebäuden mit unterschiedlichen Innendämm- und Oberputzvarianten“.

„Ist die Entstehung von Schimmelmessbar?“ mit dieser Frage beschäftigtsich Dr. Ing. S. Helbig, seit 1995 wissen-schaftlicher Mitarbeiter der Material -forschungs- und -prüfanstalt an der Bau-haus-Universität Weimar. „Die Schlag -regen sicherheit bei Klinker und Natur-steinfassaden“ betrachtet abschlie ßendBauingenieur Dipl.-Ing. Stefan Weise,ebenfalls Mitarbeiter der BASF Wall Systems, Abteilung Bausanierung. Er warvon 2002 bis 2009 als wissenschaftlicherMitarbeiter am Institut für Diagnostikund Konservierung von Denkmalen inSachsen und Sachsen-Anhalt e.V. tätig.

Weitere Informationen:BASF Wall SystemsThölauer Straße 25, 95615 MarktredwitzTel.: 09231/8020, Fax: 09231/802330 www.wall-systems.com

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10 © Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

1 Einleitung

Im Zuge der Bearbeitung der nationa-len Anhänge zu DIN EN 1996 wur-den auch die Festlegungen zur Mauer-werkdruckfestigkeit überprüft. DieArbeitsgemeinschaft Mauerziegel be-auftragte dazu eine Auswertung allervorliegenden Mauerwerk-Druckversu-che an Hochlochziegelmauerwerk [1]zur Absicherung der Festlegungen inden neuen Bemessungsnormen. Paral-lel dazu wurden in einem weiterenProjekt [2] die Versuchsergebnisse fürdie bislang nicht in der DIN 1053enthaltenen Planziegel nach E DIN105-6:2011-04 zusammengestellt undim Hinblick auf die Festlegung voncharakteristischen Werten der Mauer-werkdruckfestigkeit ausgewertet.

2 Allgemeine Vorgehensweise

2.1 Erfasste Daten

Als Grundlage für die Erarbeitung vondifferenzierten charakteristischen Wer-

ten der Mauerwerkdruckfestigkeit wur-den zunächst alle wesentlichen Ergeb-nisse der vorliegenden Druckfestig-keitsversuche an Mauerwerk ausHochlochziegeln mit Normalmauer-mörtel sowie aus Planziegeln nachE DIN 105-6:2011-04 mit Dünnbett-mörtel tabellarisch in einer elektroni-schen Datenbank zusammengestellt.Die zugrunde gelegten Berichte enthälteine im ibac installierte Quellendatei.

Erfasst wurden – sofern in denQuellen angegeben – u. a. folgendeEigenschaften, unterteilt nach Mauer-stein, Mauermörtel und Mauerwerk:

– MauersteineBezeichnung, Anzahl der Lochreihen,Lochanteil, Stegdicken, Summe derStegdicken senkrecht zur Wanddicke,Maße, Rohdichte (lufttrocken), Tro-ckenrohdichte, Rohdichteklasse, Stein-festigkeitsklasse, Mittelwert der Druck-festigkeit (Prüfwert ohne Formfaktor),Druckfestigkeit (mit Formfaktor),Lochbild

– MauermörtelBezeichnung, Mörtelart, Mörtel-gruppe, Rohdichte (lufttrocken), Tro-ckenrohdichte, Druckfestigkeit zumZeitpunkt der Wandprüfung, 28-d-Druckfestigkeit

– MauerwerkPrüfkörperart, Prüfalter (entsprichtdem Prüfalter des Mauermörtels),Maße, Anzahl der Prüfkörper, Druck-festigkeit, E-Modul bei 33 % derHöchstspannung, zugehörige Deh-nung

2.2 Rechnerisch ermittelte Kennwerte

Im Folgenden werden die aus den er-fassten Daten rechnerisch ermitteltenKennwerte und die zur deren Berech-nung verwendeten Ansätze näher er-läutert.

Schlankheit der VersuchswändeDie Schlankheit λ der bei den Druck-versuchen geprüften Wände wurdeaus dem Quotient von Wandhöhe und-dicke

(1)

berechnet.

Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5(Schlankheit λ = 5)Zur besseren Vergleichbarkeit wurdedie in den Mauerwerkdruckversuchenmit verschiedenen Schlankheiten be-stimmte MauerwerkdruckfestigkeitβD,mw auf die Mauerwerkdruckfestig-keit βD,mw,5 mit einer Schlankheitλ = 5 gemäß

βD,mw,5 = kλ · βD,mw (2)

umgerechnet.

λ = hd

Wolfgang BrameshuberMarkus GraubohmUdo Meyer

Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk – aktuelle

Auswertungen zur Festlegung von charakteristischen

Mauerwerkdruckfestigkeiten in DIN EN 1996

Das Institut für Bauforschung der RWTH Aachen (ibac) hat im Auftrag der Arbeitsgemein-schaft Mauerziegel in mehreren Projekten die in Deutschland vorliegenden Versuchs -ergebnisse zur Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk auf der Grundlage der aktuell defi-nierten Randbedingungen neu ausgewertet. Für Hochlochziegel HLzB mit Normalmauer-mörtel zeigte die Auswertung rund 10 % höhere Werte als bislang in DIN 1053 definiert.Für Planziegel nach E DIN 105-6:2011-04 wurden erstmalig Werte vorgeschlagen, die dieBasis für die Aufnahme dieser Produkte bei der nächsten Überarbeitung der DIN EN 1996bilden werden.

Compressive strength of clay unit masonry – current evaluations concerning the defini-

tion of characteristic masonry compressive strength values in DIN EN 1996. By order ofthe Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel, the Institute of Building Materials Research (ibac)of RWTH Aachen University has evaluated the available German results of clay masonrycompressive strength tests based on the current boundary conditions. The evaluation forhollow clay units (HLzB) combined with general purpose mortar resulted in about 10 %higher values compared to the regulations in DIN 1053. For high precision clay units ac-cording to E DIN 105-6:2011-04, compressive strength values were proposed for the firsttime, which will be the basis for the consideration of these products within the revisionof DIN EN 1996.

Fachthemen

DOI: 10.1002/dama.201200524

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11Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

W. Brameshuber/M. Graubohm/U. Meyer · Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk – aktuelle Auswertungen zur Festlegung von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten

Der Umrechnungsfaktor kλ wurdein Abhängigkeit von den Schlankhei-ten λ der Mauerwerk-Prüfkörper mit

kλ = (0,966 + 0,00136 · λ2) (3)

berechnet [3].Die charakteristische Druckfestig-

keit fk von Mauerwerk ist ursprüng-lich nach DIN 1053-100 definiert alsdie Festigkeit, die im Kurzzeitversuchan Prüfkörpern nach DIN 18554-1gewonnen, als 5 %-Fraktile ausgewer-tet und auf die theoretische Schlank-heit λ = h/d  = 0 bezogen ist. Eine Umrechnung der Mauerwerkdruck-festigkeitswerte auf die theoretischeSchlankheit λ = 0 ist bei den vorlie-genden Auswertungen [1], [2] nichterfolgt, da neuere Forschungsergeb-nisse [4] gezeigt haben, dass der inder Vergangenheit bei der Auswer-tung von Wanddruckversuchen an -gesetzte Faktor 1,1 zur Umrechungvon der Schlankheit λ = 5 auf dieSchlankheit λ = 0 zu hoch ist. Auf dersicheren Seite liegend wurde deshalbder Umrechnungsfaktor zu 1,0 ange-nommen. Derzeit wird im Bereichder Normung diskutiert, für die Um-rechnung von λ = 5 auf λ = 0 einenanderen Faktor 1,05 anzusetzen. Dieswürde bedeuten, dass alle in der Datenbasis enthaltenen Werte derMauerwerkdruckfestigkeit nachträg-lich um diesen Faktor anzuheben wä-ren. Sinnvoller wäre es aber, alle Trag-fähigkeiten auf eine reale Schlankheitλ = 5 zu beziehen und gar nicht erstumzurechnen.

2.3 Regressionen und 5-%-Quantil-

Kurven

Unter Bezug auf die Versuchswertewurden Regressionsrechnungen für dieBeschreibung des Zusammenhangszwischen der Mauerwerkdruckfestig-keit βD,mw,5 und dem Prüfwert derSteindruckfestigkeit βD,pr durchge-führt. Die Auswertung der Datenba-sis erfolgte über die logarithmiertenMittelwerte der Versuchsserien, wo-bei für die Bestimmung der Regres -sions- bzw. Quantilgleichungen eineVerteilung der Versuchswerte nach ei-ner Potenzfunktion zugrunde gelegtwurde. Die Koeffizienten der verwen-deten nichtlinearen und linearen An-sätze wurden durch Minimierung derFehlerquadratsumme bestimmt. Die5-%-Quantil-Kurven wurden durch

Multiplikation der Regressionsglei-chungen mit einem konstanten Fak-tor 0,80 ermittelt. Der zugrunde ge-legte Faktor ist abgeleitet aus demFaktor 0,83 als Unterschied zwischenmittlerer Druckfestigkeit und Nenn-festigkeit nach DIN 1053-2:1996-11,gerundet auf eine Nachkommastelle.Dieser Faktor wurde auch bei der Er-mittlung der Fraktilwerte für Mauer-werk nach EC 6 bestätigt.

3 Auswertung

3.1 Mauerwerk aus Hochlochziegeln

mit Normalmauermörtel

Es wurden zunächst alle wesentlichenErgebnisse der vorliegenden Druck-versuche an Mauerwerk aus Hoch-

lochziegeln mit Normalmauermörtelzusammengestellt und nach den ak -tuell gültigen Ansätzen hinsichtlichcharakteristischer Werte der Mauer-werkdruckfestigkeit ausgewertet.

Die in [1] erarbeitete Datenbankenthält Ergebnisse von insgesamt 100Druckversuchsserien (257 Einzelver-suche) an Mauerwerk aus Hochloch-ziegeln mit Normalmauermörtel. Inden Bildern 1 bis 4 sind die auf eineSchlankheit λ = 5 umgerechnetenMittelwerte der Mauerwerkdruckfes-tigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit vonder Steindruckfestigkeit βD,st (mitFormfaktor) getrennt nach Mörtel-gruppen für die gesamte Datenbasisdargestellt und den charakteristischenDruckfestigkeitswerten fk nach Ta-

Bild 1. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); Hochlochziegel mit Normalmauermörtel NM IIFig. 1. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units combined with general purpose mortar NM II

Bild 2. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); Hochlochziegel mit Normalmauermörtel NM IIaFig. 2. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units combined with general purpose mortar NM IIa

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12 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

W. Brameshuber/M. Graubohm/U. Meyer · Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk – aktuelle Auswertungen zur Festlegung von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten

belle NA.D.1 in DIN EN 1996-3/NAgegenübergestellt.

Um nachzuweisen, dass der An-satz der in Tabelle NA.D.1 in DIN EN1996-3/NA angegebenen charakteris-tischen Druckfestigkeitswerte speziellauch für großformatige Hochlochzie-gel mit Lochung B (HLzB) nach Defi-nition im aktuellen Entwurf der über-arbeiteten DIN 105-100 gerechtfertigtist, wurden insgesamt neun Versuche(eine Versuchsserie à drei Einzelver-suche und sechs Einzelversuche) ausder in den Bildern 1 bis 4 dargestell-ten Gesamtdatenbasis zusammenge-stellt, bei denen HLzB verwendetwurden, und diese mit den nach Ta-belle NA.D.1 in DIN EN 1996-3/NAfür Hochlochziegel mit Lochung B(HLzB) anzusetzenden Treppenkur-ven verglichen (Bild 5).

Da die zum Zeitpunkt der Mauer-werkprüfung bestimmten mittlerenDruckfestigkeitswerte der Mauersteineund des Mauermörtels von den kleins-ten zulässigen Mittelwerten der Stein-festigkeitsklasse bzw. der Mörtelgruppeabweichen können, wurden die imVersuch ermittelten Mauerwerkdruck-festigkeitswerte gemäß DIN 18554-1:1985-12 auf diese Mindestwerte nachGl. (4) umgerechnet.

(4)

mit

βD,mw,5 mittlere Mauerwerkdruck-festigkeit aus Versuchen,umgerechnet auf dieSchlankheit λ = 5

min βD,st kleinster zulässiger Wertder Steinfestigkeitsklasse

βD,st mittlere Steindruckfestig-keit im Versuch (mit Form-faktor)

min βD,mö kleinster zulässiger Wertder Mörtelgruppe

βD,mö mittlere Mörteldruckfestig-keit im Versuch

Die auf die Mindestwerte von Stein-und Mörteldruckfestigkeit umgerech-neten Mauerwerkdruckfestigkeiten so-wie der Verhältniswert dieser Wertezu den entsprechenden charakteristi-schen Druckfestigkeitswerten fk nachTabelle NA.D.1 in DIN EN 1996-3/

′ = ⋅⎡

⎣⎢⎢

⎦⎥⎥

×

×

β ββ

β

β

D mw D mwD st

D st, , , ,

,

,

,min

min

5 5

0 7

DD mö

D mö

,

,

,

β

⎣⎢⎢

⎦⎥⎥

0 2

Bild 3. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); Hochlochziegel mit Normalmauermörtel NM IIIFig. 3. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units combined with general purpose mortar NM III

Bild 4. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); Hochlochziegel mit Normalmauermörtel NM IIIaFig. 4. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units combined with general purpose mortar NM IIIa

Bild 5. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); HLzB mit Normalmauermörtel NM IIa und NM III –Treppenkurven nach DIN EN 1996-3/NA, Tabelle NA.D.1Fig. 5. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units (HLzB) combinedwith general purpose mortar NM IIa and NM III – characteristic masonry com-pressive strength values according to DIN EN 1996-3/NA, Table NA.D.1

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NA sind in Tabelle 1 zusammenge-stellt.

Für die bei der Auswertung be-rücksichtigten neun Einzelversucheergibt sich ein Mittelwert des Verhält-niswertes β′D,mw,5/fk = 1,37. Der theo-retische Mittelwert des Verhältniswer-tes beträgt β′D,mw,5/fk = 1,25. Somitweisen die betrachteten Versuche –bezogen auf die Mittelwerte der Ver-hältniswerte – eine zusätzliche Sicher-heit von 9 % gegenüber den fk-Wer-ten nach Tabelle NA.D.1 in DIN EN1996-3/NA auf. Die angegebenen cha-rakteristischen Druckfestigkeitswertekönnen dementsprechend auf der si-cheren Seite liegend für Hochlochzie-gel mit Lochung B (HLzB) übernom-men werden, was so mittlerweile auchin der überarbeiteten Schlussfassungder DIN EN 1996-3/NA berücksich-tigt wurde.

Weiterhin sollte im Rahmen derAuswertung überprüft werden, ob diein Tabelle NA.D.1 in DIN EN 1996-3/NA angegebenen Druckfestigkeits-werte auch für großformatige Hoch-lochziegel mit Lochung W (HLzW)gemäß E DIN 105-100 angesetzt wer-den können. Hierfür wurden insge-samt neun Versuchsserien (27 Einzel-werte) herangezogen, bei denen HLzWverwendet wurden, und diese mit dennach Tabelle NA.D.1 in DIN EN 1996-3/NA für Hochlochziegel mit Lo-chung B (HLzB) anzusetzenden Trep-penkurven verglichen (Bild 6).

Die umgerechneten Mauerwerk-druckfestigkeiten β′D,mw,5 der Versu-che mit HLzW und Normalmauer-mörtel sowie der Verhältniswert die-ser Werte zu den entsprechendenfk-Werten nach Tabelle NA.D.1 inDIN EN 1996-3/NA sind in Tabelle 2zusammengefasst.

Es ergibt sich bei der Auswertungder Versuche mit HLzW ein Mittel-wert des Verhältniswertes β′D,mw,5/fk =1,19, was eine Reduzierung der fk-Werte auf etwa 95 % der Werte nachTabelle NA.D.1 nahe legen würde. ImSchlussentwurf von DIN EN 1996-3/NA wurde die Anwendung der Ta-belle NA.D.1 deshalb auf die ProdukteKSL, HLzA, HLzB sowie HLzB-T1eingeschränkt.

Für HLzW sind die in TabelleNA.D.2 angegebenen charakteristi-schen Druckfestigkeitswerte fk anzu-setzen. Diese Werte sind auf 80 % derWerte nach Tabelle NA.D.1 reduziertund liegen damit weit auf der siche-

Bild 6. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); HLzW mit Normalmauermörtel – Treppenkurven nachDIN EN 1996-3/NA, Tabelle NA.D.1Fig. 6. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units (HLzW) combinedwith general purpose mortar – characteristic masonry compressive strength valuesaccording to DIN EN 1996-3/NA, Table NA.D.1

Quelle in [1]

min βD,st βD,st min βD,mö βD,mö βD,mw,5 β′D,mw,5 fk β′D,mw,5/fk

N/mm2 –

8 10 10,4 5 7,1 6,4 5,80 3,9 1,49

8 15 16,6 5 8,2 6,9 5,82 5,0 1,16

8 10 10,0 5 7,3 6,7 6,21 3,9 1,59

8 15 16,6 5 6,3 8,6 7,65 5,0 1,53

8 15 16,6 5 8,0 7,8 6,61 5,0 1,32

16 25 30,7 10 15,0 11,4 9,10 7,5 1,21

16 25 30,7 10 11,4 11,1 9,36 7,5 1,25

Mittelwert 1,37

Tabelle 1. Auswertung Mauerwerkdruckversuche an großformatigen Hochloch -ziegeln (HLzB) mit NormalmauermörtelTable 1. Evaluation of masonry compressive strength tests on large-sized hollowclay units (HLzB) combined with general purpose mortar

Quelle in [1]

min βD,st βD,st min βD,mö βD,mö βD,mw,5 β′D,mw,5 fk β′D,mw,5/fk

N/mm2 –

21 5,0 3,9 2,5 3,6 2,3 2,54 2,1 1,21

22 7,5 9,5 5,0 7,5 4,9 3,83 3,1 1,24

26 15,0 16,3 2,5 3,7 4,4 3,84 3,9 0,98

29 12,5 13,4 5,0 5,1 5,5 5,22 4,5 1,16

29 10,0 11,5 5,0 5,3 5,5 4,93 3,9 1,26

4 15,0 14,5 2,5 2,6 5,0 5,08 3,9 1,30

4 7,5 7,3 5,0 5,9 4,2 4,14 3,1 1,34

18 15,0 19,5 2,5 3,0 4,4 3,53 3,9 0,91

4 7,5 9 5,0 8,4 5,2 4,13 3,1 1,33

Mittelwert 1,19

Tabelle 2. Auswertung Mauerwerkdruckversuche an großformatigen Hochloch -ziegeln (HLzW) mit NormalmauermörtelTable 2. Evaluation of masonry compressive strength tests on large-sized hollowclay units (HLzW) combined with general purpose mortar

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ren Seite. Die Auswertung hat gezeigt,dass die an Mauerwerk aus Hoch-lochziegeln mit Lochung W (HLzW)in Kombination mit Normalmauer-mörtel bestimmten Druckfestigkeits-werte auch die nach Tabelle NA.D.1in DIN EN 1996-3/NA für HLzB an-zusetzenden charakteristischen Druck-festigkeitswerte erfüllen (s. Bild 6).Nach Auswertung der Datenbasis in[1] wäre deshalb nach Auffassung derAutoren auch der Ansatz der 0,9- fachen fk-Werte der Tabelle NA.D.1in DIN EN 1996-3/NA für HLzWdurchaus vertretbar. In Bild 7 sinddie Versuchsserien, bei denen HLzWverwendet wurden, nochmals dennach Tabelle NA.D.2 für HLzW gül -tigen Treppenkurven gegenüberge-stellt.

3.2 Mauerwerk aus Planziegeln nach

E DIN 105-6 mit Dünnbettmörtel

Der Normenausschuss MauerziegelNA 005-06-13 hat einen Entwurf füreine Produktnorm für tragende Innen-wand-Planziegel erarbeitet, die aus-schließlich für Wanddicken zwischen115 und 240 mm gelten soll. Ziel derAuswertung in [2] war es, auf Grund-lage der Ergebnisse aller vorliegendenDruckversuche an Mauerwerk ausPlanhochlochziegeln nach E DIN105-6:2011-04 mit DünnbettmörtelVorschläge für charakteristische Werteder Mauerwerkdruckfestigkeit fk zuerarbeiten, die die Basis für die Auf-nahme dieser Produkte bei der kom-

menden Überarbeitung des Euro -code 6 bilden sollen.

Die in [2] erarbeitete Datenbankenthält Ergebnisse von insgesamt 25Druckversuchsserien (68 Einzelver-suche) an Mauerwerk aus Planhoch-lochziegeln mit Dünnbettmörtel. ImFolgenden werden nur die den Rand-bedingungen des Entwurfs E DIN105-6 entsprechenden zehn Versuchs-serien mit 23 Einzelversuchen be-trachtet.

In Bild 8 sind durch verschieden-farbige Symbole die bei der Herstel-lung der Prüfwände angewandtenMörtelauftragsverfahren differenziert.

Die Datenbasis enthält Versuche, beidenen der Dünnbettmörtel im Mör-tel-Walz-Verfahren, im Tauchverfah-ren oder mit der Zahnkelle aufgetra-gen wurde. Versuchsserien, bei denenaus den je weiligen Quellen nicht her-vorgeht, welche Mörtelauftragtechnikangewandt wurde, sind im Diagrammdurch rote Symbole gekennzeichnet.Ein Einfluss des Mörtelauftragsver-fahrens auf den Zusammenhang zwi-schen Mauerwerkdruckfestigkeit undSteindruckfestigkeit ist nicht zu er-kennen.

Nach E DIN 105-6:2011-04 giltals Untergrenze für die Summe derStegdicken senkrecht zur Wanddickebzw. bezogen auf die ZiegellängeΣ dSt,⊥ = 180 mm/m. In Bild 9 ist beispielhaft jeweils ein Hochlochzie-gel mit Lochung B (HLzB) und Lo-chung W (HLzW) dargestellt. Diebeiden Lochungsarten unterscheidensich im Wesentlichen hinsichtlich derSumme der Stegdicken senkrecht zurWanddicke (HLzB: Σ dSt,⊥ >250 mm/m; HLzW: 180  ≤ dSt,⊥ <250 mm/m) und der Mindestlochrei-henanzahl in Richtung der Wanddi-cke.

Für eine differenziertere Betrach-tung wurde die Datenbasis der Versu-che mit Wanddicken d ≤ 240 mm wei-ter unterteilt in Versuchsserien mitPlanhochlochziegeln, deren Summeder Stegdicken senkrecht zur Wand-dicke kleiner bzw. größer 200 mm/mbetrug und Versuchsserien, bei denenkeine Informationen über die Summe

Bild 7. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit von der Steindruckfestig-keit βD,st (mit Formfaktor); HLzW mit Normalmauermörtel – Treppenkurven nachDIN EN 1996-3/NA, Tabelle NA.D.2Fig. 7. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,st (multiplied with shape factor); hollow clay units (HLzW) combinedwith general purpose mortar – characteristic masonry compressive strength valuesaccording to DIN EN 1996-3/NA, Table NA.D.2

Bild 8. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit vom Prüfwert derSteindruckfestigkeit βD,pr (ohne Formfaktor);Hochlochziegel mit Dünnbettmörtel(Wanddicke d ≤ 240 mm) – Unterscheidung nach MörtelauftragstechnikFig. 8. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,pr (without shape factor); hollow clay units combined with thin layermortar (wall thickness d ≤ 240 mm) – distinction by methods of mortar application

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15Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

W. Brameshuber/M. Graubohm/U. Meyer · Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk – aktuelle Auswertungen zur Festlegung von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten

der Stegdicken senkrecht zur Wand-dicke vorlagen. Ein Einfluss derSumme der Stegdicken senkrecht zurWanddicke auf den Zusammenhangzwischen Mauerwerkdruckfestigkeitund Steindruckfestigkeit ist nicht er-kennbar (Bild 10).

Die wesentlichen Ergebnisse derfür die weitere Auswertung relevan-ten Versuchsserien sind in Tabelle 3zusammengestellt.

Zur Bewertung der zusammen-gestellten Versuche hinsichtlich cha-rakteristischer Druckfestigkeitswertewurden Regressionsrechnungen fürden Zusammenhang zwischen der aufdie Schlankheit λ = 5 umgerechnetenMauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 unddem Prüfwert der Steindruckfestig-keit βD,pr durchgeführt. Bild 11 ent-hält neben den Versuchsergebnisseneine Regressionskurve für den Zusam-menhang zwischen Mauerwerkdruck-festigkeit und Mauersteindruckfestig-keit sowie die 5-%-Quantil-Kurve.

Zusätzlich sind in Bild 11 Vor-schläge für charakteristische Werteder Mauerwerkdruckfestigkeit fk inAbhängigkeit von der Steinfestigkeits-klasse (blaue Treppenkurve) angege-ben, die sich durch Anpassung an die5-%-Quantil-Kurve (rote Kurve) erge-ben haben.

Die sich ergebenden Parameterder Regressions- bzw. Quantilgleichun-

Bild 10. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit vom Prüfwert derSteindruckfestigkeit βD,pr (ohne Formfaktor); Hochlochziegel mit Dünnbettmörtel(Wanddicke d ≤ 240 mm) – Unterscheidung nach Summe der Stegdicken senk-recht zur WanddickeFig. 10. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,pr (without shape factor); hollow clay units combined with thin layermortar (wall thickness d ≤ 240 mm) – distinction by the sum of the thicknesses ofthe shells and webs perpendicular to the wall thickness

Bild 9. Beispiele für PHLzB (oben)und PHLzW (unten)Fig. 9. Examples for PHLzB (above)und PHLzW (bottom)

Quelle in [2]

Mauerstein Mauerwerk

L Σ dSt,⊥ βD,pr ρl Alter λ βD,mw,5 nEW1)

– % mm/m N/mm2 kg/dm3 d – N/mm2 –

2 46,0 173 11,2 0,86 28 11,0 5,3 3

6 – – 10,2 0,81 14 5,3 4,7 3

13 46,9 188 4,7 0,63 29 4,6 2,4 2

14 – – 7,1 – 28 10,4 3,8 2

14 – – 11,3 – 28 10,4 5,6 2

16 50,5 221 13,1 0,86 13 10,5 7,7 3

17 25,2 290 19,4 1,22 22 10,5 9,3 3

18 50,5 296 22,0 0,75 7 14,3 10,5 1

19 50,5 312 15,0 0,76 7 14,3 7,0 1

20 50,5 296 22,0 0,75 7 14,3 9,2 3

Tabelle 3. Ergebnisse von Druckversuchen an Mauerwerk aus Planziegeln nachE DIN 105-6:2011-04 mit Dünnbettmörtel (Mittelwerte)Table 3. Results of compressive strength tests on masonry made of high precisionclay units according to E DIN 105-6:2011-04 combined with thin layer mortar(mean values)

1) nEW Anzahl der Versuche (Einzelwerte)

gen sind in Tabelle 4 zusammenge-fasst.

Eine Umrechnung der Mauer-werkdruckfestigkeitswerte auf die theo-

retische Schlankheit λ = 0 ist aus denzuvor genannten Gründen auch beider vorliegenden Auswertung nichterfolgt.

Datenbasis nMW1) nEW

2)Parameter

K k5% α

d ≤ 240 mm 10 23 0,602 0,482 0,917

Tabelle 4. Regressions- und QuantilgleichungenTable 4. Regression and quantile equations

1) nMW Anzahl der Versuchsserien (Mittelwerte)2) nEW Anzahl der Versuche (Einzelwerte)

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16 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

W. Brameshuber/M. Graubohm/U. Meyer · Druckfestigkeit von Ziegelmauerwerk – aktuelle Auswertungen zur Festlegung von charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten

4 Zusammenfassung

Die Ablösung der nationalen Bemes-sungsnorm DIN 1053-1 durch denEurocode 6 einschließlich nationalerAnhänge steht kurz bevor. Nachdemsich im Jahre 2009 herausstellte, dassdie überarbeiteten neuen Normen-teile 11 bis 13 der DIN 1053 vor derEinführung der Eurocodes nicht mehrbauaufsichtlich eingeführt werden,musste erheblicher Aufwand betrie-ben werden, um die Entwürfe der na-tionalen Anhänge zum Eurocode 6rechtzeitig fertigzustellen. Diese liegennun für die Teile DIN EN 1996-1-1,DIN EN 1996-2 und DIN EN 1996-3seit dem April 2011 vor und sind imRahmen der EinspruchssitzungenEnde August 2011 im Normenaus-schuss Bau des DIN beraten worden,so dass voraussichtlich Anfang 2012für die kalte Bemessung im Mauer-werksbau die vollständige fachlicheGrundlage zur Anwendung der euro-päischen Normen in Deutschland ge-geben sein wird.

Im Zuge dieses Prozesses wur-den am Institut für Bauforschung derRWTH Aachen (ibac) im Auftrag derArbeitsgemeinschaft Mauerziegel zu-

nächst alle verfügbaren Druckfestig-keitsversuche an Mauerwerk ausHochlochziegeln mit Normalmauer-mörtel zusammengestellt und aufGrundlage der aktuell definiertenRandbedingungen für die Erarbei-tung von DIN EN 1996-1-1/NA bzw.DIN EN 1996-3/NA neu ausgewer-tet.

Für Hochlochziegel der LochungB (HLzB) mit Normalmauermörtelergab die Auswertung der erfasstenVersuche – bezogen auf die Mittel-werte der Verhältniswerte β′D,mw,5/fk –eine zusätzliche Sicherheit von 9 %gegenüber den fk-Werten nach Ta-belle NA.D.1 in DIN EN 1996-3/NA.Die angegebenen charakteristischenDruckfestigkeitswerte können dem-entsprechend auf der sicheren Seiteliegend für HLzB übernommen wer-den, was inzwischen auch in der über-arbeiteten Schlussfassung von DIN EN1996-1-1/NA bzw. DIN EN 1996-3/NA berücksichtigt wurde.

Die Auswertung hat weiterhingezeigt, dass die an Mauerwerk ausHochlochziegeln mit Lochung W(HLzW) in Kombination mit Normal-mauermörtel bestimmten Druckfestig-keitswerte auch die nach Tabelle

NA.D.1 in DIN EN 1996-3/NA fürHLzB anzusetzenden charakteristi-scher Druckfestigkeitswerte erfüllen.Dennoch wurde für diese Ziegel einestark auf der sicheren Seite liegendegesonderte Tabelle NA.D.2 eingeführt.

Zusätzlich konnten auf Grund-lage der Ergebnisse der vorliegendenDruckversuche an Mauerwerk ausPlanhochlochziegeln nach E DIN105-6:2011-04 mit DünnbettmörtelVorschläge für charakteristische Werteder Mauerwerkdruckfestigkeit fk er -arbeitet werden, die die Basis für dieAufnahme dieser Produkte bei derkommenden Überarbeitung des Euro-code 6 bilden sollen.

Literatur

[1] Brameshuber, W., Graubohm, M.:Druckfestigkeit Ziegelmauerwerk mitNormalmauermörtel. Aachen: Institutfür Bauforschung, RWTH Aachen Uni-versity, 2009. – Forschungsbericht Nr.F 7077.

[2] Brameshuber, W., Graubohm, M.: Aus-wertung Druckfestigkeit von Mauer-werk aus Planziegeln nach DIN 105-6.Aachen: Institut für Bauforschung,RWTH Aachen University, 2011. –Forschungsbericht Nr. F 7092.

[3] Mann, W.: Druckfestigkeit von Mauer-werk; Eine statistische Auswertung vonVersuchsergebnissen in geschlossenerDarstellung mit Hilfe von Potenz -funktionen. In: Mauerwerk-Kalender 8(1983), S. 687–699. Hrsg. P. Funk. Ber-lin: Ernst & Sohn, 1983.

[4] Jäger, W., Pflücke, T.: Einfluss derSchlankheit auf die Druckfestigkeit vonMauerwerksprüfkörpern nach EC 6.Forschungsbericht TU Dresden, Fakul-tät Architektur, Lehrstuhl Tragwerks -planung. Stuttgart: IRB-Verlag, 2006. –Reihe Bauforschung.

Autoren dieses Beitrages:

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang BrameshuberDipl.-Ing. Markus GraubohmInstitut für Bauforschung der RWTH Aachen(ibac)Schinkelstraße 3, 52056 Aachen

Dr.-Ing. Udo MeyerArbeitsgemeinschaft MauerziegelSchaumburg-Lippe-Straße 4, 53113 Bonn

Bild 11. Mauerwerkdruckfestigkeit βD,mw,5 in Abhängigkeit vom Prüfwert derSteindruckfestigkeit βD,pr (ohne Formfaktor); Hochlochziegel mit Dünnbettmörtel(Wanddicke d ≤ 240 mm)Fig. 11. Masonry compressive strength βD,mw,5 depending on the unit compressivestrength βD,pr (without shape factor); hollow clay units combined with thin layermortar (wall thickness d ≤ 240 mm)

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17© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Der Beitrag gibt einen Überblick über die Eigenschaften industriellhergestellter Bauprodukte aus Lehm für den Mauerwerksbau. DieQualität der industriellen Fertigung dieser Produktgruppe hat in-zwischen einen Stand erreicht, der vergleichbar mit dem andererBauprodukte ist. Lehm-Putzmörtel gibt es als Universalputze fürein- oder mehrlagige Anwendung oder in Form von Unter-, Ober-oder Feinputzen. Lehmsteine werden in verschiedenen Größenund mit Lochung angeboten. Die mechanischen Eigenschaftenverschiedener Lehmsteinsorten sind geprägt durch Druckfestig-keiten bis 11 N/mm2, mit üblichen Werten bei 2 bis 5 N/mm2. Einkritischer Punkt ist die Abhängigkeit der Festigkeitseigenschaftender Lehmsteine von der Materialfeuchte. Die vorliegenden Unter-suchungen haben jedoch gezeigt, dass in einem Luftfeuchtebe-reich von 40 bis 70 % RLF die Druckfestigkeit von Lehmsteinenverhältnismäßig konstant ist. Mauerwerk, errichtet mit Lehmstei-nen und Lehm-Mauermörtel, zeigt ähnliche Druckfestigkeiten undE-Module wie Mauerwerk, das mit Porenbetonsteinen errichtetwurde. Infolge einer geringeren Haftscherfestigkeit zwischenLehmmörtel und Lehmstein ist die Schubfestigkeit von Lehmstein-mauerwerk vergleichsweise niedrig.

Properties of industrially produced earthen building products for

masonry and behaviour of earth block masonry. The contributiongives an overview of the properties of industrially produced earthenbuilding products for masonry. In the meantime the quality of theindustrial production of this group of building materials reached alevel similar to that of other products for construction. Earth plas-ters exist as plasters for universal, one or multi layer applicationsor as lower, upper or finish plasters. Earth blocks are provided indifferent sizes and with different perforations. The mechanicalproperties of different earth block types are signified by compres-sive strength of up to 11 N/mm2 but are typically in a range between2 and 5 N/mm2. A critical point is the correlation of the strength ofearthen materials with their moisture content. Results from earthblocks showed that in a relative humidity window between 40 and70 % rh the compressive strength of earth blocks is fairly constant.Masonry made from earth block and earth mortar exhibited com-pressive strength and elastic modules similar to masonry madewith aerated autoclaved concrete blocks. The shear strength ofearth block masonry, however, is fairly low, due to the weak bondbetween earth block and earth mortar.

1 Einleitung

Nachhaltigkeit im Bauwesen erlangte in Deutschland undim gesamten europäischen Raum über die letzten zwanzigJahre eine herausragende Bedeutung. Zwar lag der Schwer-

punkt anfangs mehr beim Energieeinsparpotential währendder Nutzungsphase eines Bauwerks, aber im Zuge der Kli-madiskussion wurden auch nach und nach Bauproduktemit in die Betrachtungen eingeschlossen. Das Augenmerklag und liegt hierbei nicht nur im energetischen Aufwandbei der Gewinnung der Ausgangsprodukte und der Her-stellung der eigentlichen Bauprodukte, sondern auch beideren Anwendung und Entsorgung bzw. Wiederverwertung.Die steigenden Anforderungen an nachhaltige Bauprodukteermöglichen auch Materialien eine Rückkehr, die zwar inder Vergangenheit eine Bedeutung hatten, aber mit der Ver-breitung moderner Baustoffe ins Abseits gerieten. Einer die-ser Stoffe ist Lehm.

Der Lehmbau ist eine der ältesten Bauweisen derMenschheit und wird heute noch rege im afrikanischen undasiatischen Raum gepflegt. Auch in Deutschland wurde derBaustoff Lehm in den achtziger Jahren des vergangenenJahrhunderts als ökologische Alternative wiederentdecktund seither als Material angesehen, das nicht nur bei derAltbauinstandsetzung eingesetzt werden kann, sondern mitdem sich auch anspruchsvolle Bauvorhaben umsetzen las-sen. Da die Gewinnung von Lehm und die Herstellung vonBauprodukten daraus prinzipiell ohne großen Primärener-gieaufwand erfolgt und das Material beliebig wiederver-wertet werden kann, fällt die Lebenszyklusbilanz und da-mit auch die Nachhaltigkeit für diese Materialgruppe be-sonders günstig aus [1], [2]. Hinzu kommen entscheidendebauphysikalische Eigenschaften, eine ausgeprägte Umwelt-und eine sehr gute Nutzerverträglichkeit [3], die besondersim Innenraum für eine behagliche Wohnatmosphäre sorgen.

Die Wiederentdeckung der Lehmbauweise und desBaustoffs Lehm in Deutschland führte zur Gründung vonkleinen und mittleren Unternehmen, die Lehmbauprodukteindustriell fertigen und auf dem Markt vertreiben. Diebauaufsichtliche Einführung des Lehmbaus in die Muster-Liste der Technischen Baubestimmungen, herausgegebenvom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) [4], erfolgtehierbei über die Lehmbau-Regeln [5] des DachverbandesLehm e.V. (DVL). Lehmbauprodukte sind allerdings bis-her in den Bauregellisten des DIBt noch nicht eingestuft.Das DIBt hat deshalb gefordert, die von einer steigendenNachfrage betroffenen industriell hergestellten Lehmbau-produkte mittelfristig in einen Normungsprozess zu über-führen. Die dazu notwendige Datenbasis bezüglich der Ei-genschaften von vorgefertigten Lehmbauprodukten warjedoch stark fragmentiert und nicht systematisiert.

Eigenschaften industrieller Lehmbauprodukte

für den Mauerwerksbau und Verhalten von

Lehmsteinmauerwerk

Urs MüllerChristof ZiegertCaroline KaiserUlrich Röhlen

Fachthemen

DOI: 10.1002/dama.201200527

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Um diesem Zustand abzuhelfen, wurde durch die Bun-desanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) inKooperation mit einem mittelständischen Lehmbaustoff-hersteller ein vom Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie (BMWi) gefördertes Projekt initiiert, um ausReihenuntersuchungen an industriell gefertigten Lehm-baustoffen eine Datengrundlage zur Erarbeitung von Vor-lagen für entsprechende Produktnormen zu erstellen [6].Am Projekt beteiligt war außerdem der DVL als assoziier-ter Partner. Für die Durchführung des Projekts musstenerst entsprechende Prüfmethoden entwickelt bzw. modifi-ziert werden. Die Arbeiten im Rahmen des Projekts kon-zentrierten sich auf drei Lehmbauprodukte: Lehmsteine,Lehm-Mauermörtel und Lehm-Putzmörtel. Über die Ergeb-nisse dieser Untersuchungen soll hier berichtet werden.

Inzwischen wurde auf Initiative des DVL ein nationa-ler Normenausschuss beim DIN beantragt und eingerichtet,in dem die im vorgenannten Projekt erarbeiteten Norm-entwürfe bearbeitet werden. Dabei ist es geplant, die Ent-würfe zu Lehmsteinen, Lehm-Mauermörteln und Lehm-Putzmörteln zügig in aktuelle Normen zu überführen. Da-mit wäre ein wichtiger Schritt erreicht – im Hinblick aufweitere Produktnormen, aber letztendlich auch für zu-künftige Anwendungsnormen für den Lehmbau, z. B. be-züglich der Bemessung und Ausführung von Lehmstein-mauerwerk.

2 Industriell gefertigte Lehmbauprodukte und

deren Anwendung

Lehm als Baustoff wird sowohl für tragende als auch nicht-tragende Ausführungen angewendet. Zwar werden nachwie vor auf Eignung geprüfte Baustellenmischungen imLehmbau verwendet, was auch nach den Lehmbau-Regelnzulässig ist, doch haben industriell hergestellte Lehmbau-stoffe im Grad ihrer Vorfertigung und in ihrer Qualität dasNiveau anderer Produkte erreicht und finden deshalb beisteigender Nachfrage einen immer breiteren Absatz.

Bei den Lehmbaustoffen haben die Lehm-Putze beiweitem den größten Marktanteil [6]. In den letzten Jahrenerfreuen sich insbesondere Struktur- und farbige Feinputzeeiner steigenden Nachfrage. Angeboten werden Fertigmi-schungen sowohl als Trockenmörtel als auch in erdfeuchterForm. Typische Lieferformen sind sowohl Sackware (25-oder 30-kg-Säcke) als auch Big-Bags von ≥ 1 t. Als Putz-gründe können hierbei nicht nur Lehmoberflächen dienen,sondern auch z. B. Ziegel- oder Betonoberflächen sowie alleArten von Bauplatten. Gegebenenfalls ist ein Putzträger oderPutzgrund erforderlich [3]. Analog zu den Lehm-Putzmör-teln werden Lehm-Mauermörtel ebenfalls trocken oder erd-feucht als Sackware oder im Big-Bag angeboten.

Lehmsteine werden häufig im Bereich der Altbausanie-rung verwendet, hier insbesondere bei der Sanierung vonFachwerkständerbauten. Im Neubau werden sie in der Re-gel zur Ausmauerung von Holzständerkonstruktionen ein-gesetzt. Die Anwendung von Lehmsteinen für tragende Kon-struktionen ist in Deutschland noch untergeordnet, gewinntaber an Bedeutung [3], [6]. Lehmsteine werden in den übli-chen Formaten für den Mauerwerksbau angeboten. Üblichsind NF oder 2 DF, wobei auf dem Markt auch 12-DF-Steineerhältlich sind. Angeboten werden sowohl Vollsteine alsauch gelochte Steine. Nach den Lehmbau-Regeln sollen

18 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Lehmsteine für tragende Bauelemente einen Lochanteil≤ 15 % aufweisen. Bei den im Handel angebotenen Lehm-steinen handelt es sich häufig um stranggepresste Grün-linge aus der Ziegeleiindustrie. Bedingt durch den Herstel-lungsprozess sind die Lehmmischungen in der Regel soeingestellt, dass sie reicher im Ton- und Schluffanteil sind.Dies macht sie i. d. R. anfälliger gegenüber Feuchte undFrost. In den Lehmbau-Regeln wurden deshalb Anwen-dungsklassen gegenüber der Feuchteexposition eingeführt,die in dem Normentwurf für Lehmsteine nochmals verfei-nert wurden [6]. Diese Anwendungsklassen regeln, ob Lehm-steine einer Art z. B. im Außenbereich vermauert oder nurim Innenbereich für trockene Anwendungen verwendetwerden können.

Für den Innenausbau mit Lehmbaustoffen werdenimmer häufiger Lehmbauplatten eingesetzt. Diese könnenvergleichbar zu den anderen Bauplatten verwendet undverarbeitet werden. Lehmbauplatten werden häufig zu-sammen mit Wandheizungen montiert. Weitere industriellhergestellte Lehmbaustoffe bestehen in optimierten Mi-schungen für Stampflehm oder für Lehmschüttungen zurWärmedämmung.

3 Eigenschaften von Lehmbauprodukten

für den Mauerwerksbau

Untersucht wurden Einzelprodukte der drei GruppenSteine, Mauermörtel und Putzmörtel. Obwohl aus der Viel-zahl der schon am Markt erhältlichen Produkte eine mög-lichst repräsentative Anzahl ausgewählt wurde, konntennatürlich nicht alle verschiedenen Materialien geprüft wer-den. Die vorgestellten Ergebnisse bilden deshalb einen ver-gleichenden Grundstock an Daten, der im Laufe der Jahreaus den Erfahrungen der Prüfpraxis erweitert werden muss.Als Materialien wurden nur Produkte gewählt, die nichtmit weiteren Bindemitteln (z. B. Zement, Kalk) oder ande-ren chemisch stabilisierenden Zusätzen versehen waren.

3.1 Lehmsteine

Insgesamt wurden zwölf verschiedene Lehmsteine geprüft.Bei den Steinen handelte es sich um formgeschlagene undstranggepresste Lehmsteine. Der Begriff „formgeschlagen“bezeichnet ein Herstellungsverfahren, bei dem die plasti-sche Masse händisch oder mechanisch in eine Formschwungvoll eingeworfen oder in die Form mechanischeingerüttelt wird. Im Gegensatz dazu werden bei „formge-pressten“ Steinen in der Regel erdfeuchte Massen unterDruck in der Form verdichtet. Beide Verfahren werden inder Regel für Vollsteine verwendet. Gelochte Steine, aberauch Vollsteine werden – analog zur Ziegelherstellung –im Strangpressverfahren hergestellt. Tabelle 1 und Bild 1bieten einen Überblick über die verwendeten Steine undderen Kenndaten.

3.1.1 Maße, Lochung, Dichte

Die Bestimmung der Maßhaltigkeit, Lochung und Steinroh-dichte erfolgte in Anlehnung an DIN V 105-1 (zurückge-zogen) [7]. Für die Bestimmung der Stoffrohdichte (ent-spricht der Scherbenrohdichte bei Mauerziegeln) wurdedie Methode nach ASTM D 7263-09 Methode A [8] durch-

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19Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

geführt. Das Verfahren wird normalerweise für Bodenpro-ben angewendet, ermöglicht aber auch die relativ unkom-plizierte und genaue Bestimmung der Stoffrohdichte vonwasserempfindlichen Baustoffen.

Die Ergebnisse der Maßhaltigkeit sind in Bild 2 wie-dergegeben (geprüft an jeweils zehn Steinen). In der Abbil-dung wurden außerdem die minimalen und maximalenMaße nach DIN V 105-1 für Mauerziegel eingetragen. Wiezu erkennen ist, wurde die Maßhaltigkeit für Mauerziegelbei einigen Steinen über- bzw. unterschritten. Das liegt z. T.daran, dass manche der Steine Leichtzuschläge in Formvon Holzspänen oder Strohhäcksel enthalten und dadurchdie Formgebung und die Einhaltung von Maßtoleranzen er-schwert wird. Für den neuen Normentwurf für Lehmsteinewurden die Maßtoleranzen deshalb etwas erhöht [6], [9]. In

Tabelle 1 ist der prozentuale Lochanteil bezogen auf die La-gerfläche aufgeführt. Die Steine wiesen einen Lochanteilkleiner/gleich 15 % auf. Bis auf d05 hatten alle gelochtenSteine das Format 2 DF, wobei d05 und d06 mit Schlitzenversehen waren.

Die Eigenschaften von Lehm variieren stark mit demFeuchtegehalt. Für die Ermittlung der Rohdichte wird fürviele Baustoffe die Trockenmasse entweder nach Trock-nung bei 110 °C (z. B. Mauerziegel) oder 70 °C (z. B. Natur-stein) bestimmt. Für Lehm sind diese Temperaturen bereitszu hoch, da die Struktur des Baustoffs durch eine teilweiseEntwässerung der Tonminerale beeinträchtigt werden kann(z. B. Schrumpfrissbildung). Für Lehmsteine wurde deshalbdie Steinrohdichte bei zwei Feuchtezuständen geprüft: Aus-gleichsfeuchte bei 23 °C und 50 % RLF, sowie Trocknung

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Bild 1. Art der untersuchtenLehmsteineFig. 1. Type of investigatedearth blocks

Tabelle 1. Kenndaten für die untersuchten LehmsteineTable 1. Characteristic data for the investigated earth blocks

Herstellung: f formgeschlagen; s stranggepresst; n Anzahl der Prüfkörper; M arithmetisches Mittel; STA Standardabweichung; Leichtlehmsteinenach [5] sind mit * gekennzeichnet

Probe Steinart FormatHer-

stellungLoch-

anteil (%)

Druckfestigkeit(N/mm2) n = 6

Steinrohdichte (kg/dm3) n = 3 Trocknung bei Stoffrohdichte

(kg/dm3) n = 323 °C/50 % RF 40 °C

M STA M STA M STA M STA

d01 Volllehmstein* NF f – 1,8 0,15 1,11 0,006 1,09 0,005 1,15 0,002

d02 Volllehmstein NF f – 5,3 0,17 1,75 0,004 1,72 0,005 1,81 0,002

d03 Volllehmstein NF s – 3,2 0,13 1,72 0,010 1,70 0,011 1,78 0,002

d04 Lochlehmstein 2 DF s 9 3,0 0,03 1,53 0,004 1,52 0,003 1,79 0,002

d05 Lochlehmstein NF s 12 10,4 0,29 1,75 0,004 1,72 0,003 2,05 0,001

d06 Lochlehmstein 2 DF s 12 11,9 0,82 1,75 0,006 1,71 0,005 2,06 0,001

d07 Volllehmstein* 2 DF f – 1,5 0,28 0,76 0,011 0,72 0,011 0,86 0,069

d08 Lochlehmstein* 2 DF s 13 2,5 0,03 0,98 0,004 0,95 0,004 1,36 0,005

d09 Volllehmstein* NF s – 2,8 0,12 1,19 0,025 1,16 0,023 1,32 0,014

d10 Lochlehmstein* 2 DF s 15 3,5 0,08 1,17 0,007 1,14 0,007 1,70 0,003

d11 Lochlehmstein 2 DF s 12 6,2 0,11 1,51 0,031 1,48 0,030 1,89 0,001

d12 Volllehmstein NF s – 7,7 0,20 1,88 0,010 1,85 0,005 1,96 0,001

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bei 40 °C. Die Ergebnisse zeigten (Tabelle 1), dass unterden beiden Bedingungen nur kleine Unterschiede in derRohdichte bestanden. Für die Bestimmung der Steinroh-dichte wurde deshalb die vorherige Lagerung bei 23 °Cund 50 % RLF bis zur Massekonstanz als ausreichend er-achtet. Nach den Lehmbau-Regeln können Steine der Roh-dichte < 1,2 als Leichtlehmstein eingestuft werden, wasauf fünf der untersuchten Steine zutraf. Die Ergebnisse zurStoffrohdichte (Tabelle 1) zeigen bei den Vollsteinen etwashöhere Werte als die entsprechenden Steinrohdichten. Dasliegt daran, dass bei der Ermittlung der Steinrohdichte dasVolumen durch einfaches Ausmessen nur annäherungs-weise bestimmt werden kann. Lehmsteine zeigen häufiggebrochene bzw. gerundete Kanten und Ecken, was beider Volumenberechnung nicht berücksichtigt wird unddeshalb bei der Steinrohdichte einen geringen Fehler er-zeugt.

20 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

3.1.2 Festigkeit und Verformungsverhalten

Die Druckfestigkeit wurde nach DIN V 105-1 mit Zementals Abgleichmaterial ermittelt (Tabelle 1, Bild 3). Die Vor-lagerung erfolgte bei 23 °C und 50 % RLF bis zur Masse-konstanz. Die untersuchten Steine erbrachten Werte unter2 N/mm2 bis fast 12 N/mm2 bei verhältnismäßig geringerStreuung der Einzelwerte einer Steinsorte (mit Ausnahmevon d06). Die Druckfestigkeit korrelierte zwar tendenziellmit den Steinrohdichten (Bild 3), zeigte jedoch z. T. erheb-liche Streuungen. Eine wesentlich bessere Korrelation er-gab sich, wenn die Druckfestigkeit über die Stoffrohdichteaufgetragen wurde. Hier war eine deutliche, nichtlineareAbhängigkeit der Druckfestigkeit von der Stoffrohdichtezu erkennen (Bild 3). Das Ergebnis deutete an, dass eineLochung von ≤ 15 % anscheinend keinen größeren Ein-fluss auf die Druckfestigkeit der Lehmsteine hat, sonderndass die Stoffrohdichte die dominierende Größe ist. Dieswurde am Beispiel des Steins d06 besonders deutlich: Ererzielte die höchste Druckfestigkeit mit einem Lochanteilvon 12 % und einer Steinrohdichte von 1,75 kg/dm3, abereiner Stoffrohdichte von 2,06 kg/dm3. Bei Steinen mit einemhöheren Lochanteil als 15 % dürfte die Steinrohdichte je-doch einen zunehmend größeren Einfluss auf die Festig-keitseigenschaften erlangen.

Während der Festigkeitsuntersuchungen tauchte dieFrage auf, inwieweit der Zementmörtel als Abgleich- undFugenmaterial (für Steine NF und kleiner) einen Einflussauf die Festigkeit und das Verformungsverhalten von Lehm-steinen hat. Versuche mit unterschiedlichen Abgleichmör-teln, bestehend aus Zement-, Gips- und Lehmmörtel, er-brachten zwar einen Einfluss auf die Festigkeit; und beiZementmörtel zeigte sich auch im Vergleich zu Lehmmör-tel eine gewisse Verformungsbehinderung bei aufgemauer-ten Steinen. In der Regel blieben die Unterschiede inner-halb eines Fensters von maximal 10 % [10].

Wesentlich deutlicher zeigte sich dagegen die Abhän-gigkeit der Festigkeitswerte von der Stofffeuchte. Je dreiWürfel von drei Vollsteinsteinsorten (d01, d02 und d03)wurden jeweils bei fünf verschiedenen Luftfeuchtigkeitenüber entsprechende Salzlösungen nach DIN EN ISO 12571

U. Müller/Ch. Ziegert/C. Kaiser/U. Röhlen · Eigenschaften industrieller Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau und Verhalten von Lehmsteinmauerwerk

Bild 2. Vergleich der Maßspannen der untersuchten Lehm-steine; angegeben sind das Minimal- und Maximalmaß derLehmsteine sowie die zulässigen Unter- und Obergrenzenfür Mauerziegel nach DIN V 105-1Fig. 2. Comparison of the size range of the earth blocks; shownis the minimum and maximum size of the earth blocks as wellas the size limits for clay brick according to DIN V 105-1

Bild 3. Auftragung der Druckfestigkeit über die Steinrohdichte (links) und über die Stoffrohdichte (rechts); die Fehlerbalkengeben die Standardabweichungen anFig. 3. The block density vs. compressive strength (left) and material apparent density vs. compressive strength (right); the error bars represent standard deviations

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21Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

[11] gelagert (23 %, 43 %, 53 %, 75 % und 97 %) und an-schließend die Druckfestigkeit bestimmt. Dabei wurdendie Würfel so aus den Steinen herausgeschnitten, dass dieDruckflächen parallel zu den Lagerflächen der Steine ver-liefen. Bild 4 zeigt die Ergebnisse der Prüfung. Deutlich istzu erkennen, dass die einzelnen Steinsorten unterschied-lich empfindlich auf eine Änderung der relativen Luft-feuchte reagierten. Am stärksten war d02 beeinflusst, wo-hingegen bei d01 und d03 ein wesentlich geringerer Ein-fluss auf die Festigkeit verzeichnet wurde. Bei allen dreiKurven war zu beobachten, dass im Bereich zwischen 40 %und 60 % RLF die geringsten Änderungen in der Druck-festigkeit erfolgten. Dies war mit ein Grund, warum dasKlima der Vorlagerung für alle Versuche auf 23 °C und50 % RLF festgelegt wurde. Der Verlauf der Kurven inBild 4 folgt im Wesentlichen den Sorptionsisothermen derLehmsteine, allerdings in umgekehrter Abfolge: Je niedri-ger der Feuchtegehalt im Material, desto höher die Druck-festigkeit; je höher die Materialfeuchte, desto niedriger die

Festigkeit. Dies wird noch deutlicher, wenn die Druckfes-tigkeit über die jeweils zur relativen Luftfeuchte korres-pondierende Materialfeuchte aufgetragen wird (bestimmtmittels Darrmethode; Trocknung bei 40 °C, Bild 4). DieSteinsorte d02 zeigte hierbei eine außerordentlich starkeAbhängigkeit von der Materialfeuchte. Insbesondere beigeringen Materialfeuchten war bei allen Steinen ein star-ker Anstieg der Druckfestigkeit zu beobachten. Bei größe-ren Materialfeuchten zeigten die Steinsorten d01 und d03eine verhältnismäßig geringe Änderung der Festigkeit. DieAussagen gelten jedoch nur für Feuchten, die im hygro-skopischen Bereich ermittelt wurden. Im überhygroskopi-schen Bereich, bei kapillarer Wassersättigung des Poren-gefüges der Lehmsteine, dürfte eine nochmals stärkereAbnahme der Festigkeit zu erwarten sein.

Das Verformungsverhalten von fünf Lehmsteinsorten(d01 bis d05) wurde näher untersucht. Bild 5 zeigt das typi-sche Bruchbild eines Prüfkörpers, und Bild 6 gibt die Kraft-Verformungskurven der Lehmsteine wieder. Das Bruchver-

U. Müller/Ch. Ziegert/C. Kaiser/U. Röhlen · Eigenschaften industrieller Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau und Verhalten von Lehmsteinmauerwerk

Bild 4. Würfeldruckfestigkeiten von Lehmsteinprüfkörpern, die bei verschiedenen relativen Luftfeuchten gelagert wurden(links); die Würfeldruckfestigkeiten in Abhängigkeit zu den korrespondierenden absoluten Feuchtegehalten der Prüfkörper(rechts); die Fehlerbalken geben die Standardabweichungen anFig. 4. Compressive strength of earth block cube specimen, which were stored at different relative humidity (left); compressivestrength of the same earth block specimen vs. their material moisture at the respective relative humidity (right); the errorbars represent standard deviations

Bild 5. Lehmsteinprüfkörper nach dem Druckversuch mittypischem Druckkegel Fig. 5. Earth block specimen after compressive strength testwith typical pressure cone

Bild 6. Typische Spannungs-Dehnungslinien von fünfLehmsteinsortenFig. 6. Typical stress-strain curves of the five earth blockspecimen tested

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halten von Baustoffen aus Lehm ist nicht grundsätzlich an-ders als bei anderen porösen Baustoffen wie Ziegel oder Be-ton. Beim Versagen eines Prüfkörpers stellt sich ein Bruch-kegel ein (Bild 5). Der Unterschied zu anderen Baustoffen istdie teilweise niedrigere Festigkeit und die wesentlich höhe-ren Verformungsraten, die je nach Steinsorte und Zuschlag-stoff ähnliche Werte wie bei Porenbeton erreichen können.Dieser Umstand widerspiegelt sich auch in den E-Modulen(Tabelle 2). Die E-Module wurden in Anlehnung an DIN1048-5 [12] geprüft [13], und die Belastungszyklen sind inBild 7 wiedergegeben. Vergleicht man die Druckfestigkeitmit den E-Modulen, zeigte sich keine Linearität der Ergeb-nisse [13]. Dies lag an der z. T. vorhandenen Lochung derLehmsteine (d04, d05) sowie an der Art der eventuell vor-handenen Zuschläge (z. B. Holzhäcksel bei d01), welchedie Verformungseigenschaften nachhaltig beeinflussten.

3.1.3 Feuchte- und Frostbeständigkeit

Lehmsteine sind, wie alle Lehmbaustoffe, nicht feuchte- undfrostfest. Aus diesem Grund wurden speziell für Lehmsteinevier Anwendungsklassen bezüglich der in der Praxis auf-tretenden Feuchteexposition definiert [6], [9]:– Anwendungsklasse Ia (AK Ia): verputztes, der Witterung

ausgesetztes Außenmauerwerk von Sichtfachwerkwänden

22 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

– AK Ib: durchgängig verputztes, der Witterung ausgesetz-tes Außenmauerwerk

– AK II: verkleidetes oder witterungsgeschütztes Außen-mauerwerk, Innenmauerwerk

– AK III: trockene Anwendungen (z. B. Deckenfüllungen,Stapelwände)

Bei den Anwendungsklassen ist zu beachten, dass nur AK Ibund AK II tragendes Mauerwerk einschließen. Die Anwen-dungsklasse Ia ist zwar nur für Lehmsteine relevant, die zurAusfachung im Fachwerkständerbau verwendet werden(nichttragende Anwendung), die Feuchteexposition wurdejedoch als so extrem angesehen, dass hierfür die höchstenAnforderungen an Lehmsteine gestellt wurden. Das liegtdaran, dass der Kontakt Holzfachwerk/Ausfachung häufigdurch einen Spalt gekennzeichnet ist, durch den bei Schlag-regenereignissen Feuchte in die gemauerte Ausfachung ge-langen kann. Für die Einstufung einer Lehmsteinsorte ineine der Anwendungsklassen mussten erst Verfahren ent-wickelt werden, welche den Feuchte- und Frostwiderstandeines Steins prüfen (Tabelle 3). Diese sind in [6] näher be-schrieben. In Tabelle 4 sind die Ergebnisse der Prüfungenaufgeführt. Diese zeigen, dass insbesondere die Leichtlehm-steine d01, d08 und d09 eine gute Verträglichkeit bezüglichFeuchte besaßen. Die Lehmsteinsorte d01 war außerdemaußerordentlich frostbeständig. Lehmsteine, die einen ge-ringeren Sandgehalt aufwiesen (Tabelle 4), erbrachten ge-nerell einen schlechteren Widerstand gegenüber von außeneinwirkenderFeuchte. Dies war insbesondere bei den Stein-sorten d05, d06, d10, d11 und d12 augenfällig, die einenhöheren Schluff- und/oder einen höheren Tongehalt besa-ßen und eher als Grünlinge aus der Ziegelproduktion an-zusprechen waren. Grundlegend wichtig für einen ausrei-chenden Feuchtewiderstand ist deshalb eine ausgewogeneKorngrößenverteilung mit einem entsprechenden Sandan-teil, der idealerweise über 40 Masse-% liegen sollte. Danebenspielen jedoch auch andere Faktoren eine wichtige Rolle:Fasergehalt, Art und Länge der Fasern, Herstellungsprozessund andere.

3.2 Lehm-Mauermörtel

Insgesamt wurden vier Lehm-Mauermörtel zur Errichtungvon Lehmsteinmauerwerk untersucht. Geprüft wurden inAnlehnung an DIN EN 1015: Rohdichte [14], Druckfestig-

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Bild 7. Belastungszyklen zur Ermittlung des E-Moduls derLehmsteineFig. 7. Loading cycles for the determination of the earth blocks’modulus of elasticity

Tabelle 2. Druckfestigkeit, E-Module und Querdehnungszahlen einiger ausgewählter LehmsteineTable 2. Compressive strength, modulus of elasticity and poison ratio for selected earth blocks

Probe Format Lochanteil

Druckfestigkeit (N/mm2)n = 4

E-Modulvert (N/mm2)n = 4

Querdehnungszahl (1)n = 4

M STA KW M STA M STA

d01 NF – 2,1 0,05 2,0 387 29 0,31 0,10

d02 NF – 5,1 0,31 4,6 2197 71 0,43 0,03

d03 NF – 3,4 0,08 3,3 2353 249 0,19 0,09

d04 2 DF 9 3,0 0,04 2,9 2284 78 0,17 0,05

d05 NF 12 11,0 0,39 10,5 4779 198 0,48 0,06

n Anzahl der Prüfkörper; M arithmetisches Mittel; STA Standardabweichung; KW kleinster Einzelwert

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23Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

keit [15], Biegezugfestigkeit [15] und zusätzlich das lineareSchwindmaß. Letzteres wurde nach Erreichen der Aus-gleichsfeuchte durch Messung der erhärtenden Prüfkör-per bezogen auf das ursprüngliche Maß der Mörtelform

ermittelt. Nach Herstellung der Prismen wurden diese bei23 °C und 50 % RLF bis zur Massekonstanz im Klimaraumgelagert. Da bei Lehmmörtel die Erhärtung alleine durchden Trocknungsvorgang erfolgt, ist die wichtigste Größe für

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Tabelle 3. Prüfverfahren zur Bestimmung des Feuchte- und Frostwiderstands von LehmsteinenTable 3. Test procedures for the determination of moisture and frost resistance of earth blocks

Prüfverfahren Beschreibung

Tauchprüfung Drei Prüfkörper werden für 10 min 10 cm tief in Wasser eingetaucht; bestimmt wird der Materialverlust durch Absanden oder Abplatzungen.

Kontaktprüfung Drei Prüfkörper werden mit jeweils einer Zellstoff-Vliesstoff-Kompresse, auf der eine definierteWassermenge aufgebracht wurde, an einer langen Stirnseite in Kontakt gebracht und an schlie - ßend 48 h in einem geschlossenen Behälter gelagert; danach ist die Kontaktfläche auf Riss -bildung und bleibende Quellverformung zu untersuchen.

Saugprüfung Drei Prüfkörper werden auf feuchten Schwammtüchern in einem Wasserbad gelagert, ohnedass die Steine den Wasserspiegel berühren (Wasseraufnahme der Steine erfolgt alleine überdie Schwammtücher); nach 0,5 h, 3 h und 24 h werden die Steinproben visuell auf Rissbil-dungen untersucht.

Frostprüfung Drei Prüfkörper werden mit jeweils einer Zellstoff-Vliesstoff-Kompresse, auf der eine definierteWassermenge aufgebracht wurde, an einer langen Stirnseite in Kontakt gebracht und an -schlie ßend in einem geschlossenen Behälter bei —15 °C in einer Frosttruhe gelagert; nachdem Auftauen erfolgt ein neuer Befrostungszyklus; nach jedem 2. Zyklus wird eine weiteredefinierte Wassermenge auf die Kompresse aufgebracht; es werden mindestens 15 Zyklenwiederholt; nach jedem 5. Zyklus wird der Masseverlust bestimmt und der Zustand derSteine bezüglich Rissbildung oder Zerfall festgestellt.

Definition von Zustandsänderungen keine Änderung des Zustands (0); leichte Änderung (1); deutlich sichtbare Änderungen (2);sehr starke Änderungen bzw. teilweise Zerfall (3)

Tabelle 4. Ergebnisse der Versuche zum Feuchte- und Frostwiderstand der untersuchten Lehmsteine; eine Einstufung derLehmsteine in Anwendungsklassen erfolgte anhand Tabelle 7 in [6]Table 4. Results of the tests for moisture and frost resistance of the investigated earth blocks; classification of the blocksinto application classes (AK) was performed according to Table 7 in [6]

Probe

Tauch-prüfungMasse-verlust

(Masse-%)

KontaktprüfungRissbildung (R)und Quellver-formung (Q)

SaugprüfungRissbildung

FrostprüfungSandge-

halt(Masse-%)

Anwen-dungs-klasse(AK)Masseverlust (M.-%) Risse/Abplatzungen

R Q 0,5 h 3 h 24 h 5 Zy. 10 Zy. 15 Zy. 5 Zy. 10 Zy. 15 Zy.

d01 0,2 0 0 0 0 0 –0,02 –0,01 –0,01 0 0 0 51 Ia

d02 3,0 1 0 0 1 2 0,00 0,00 0,00 0 0 1 43 II

d03 11,5 0 0 0 1 2 –0,01 –0,11 –4,04 1 1 2 41 II

d04 8,7 0 0 0 0 3 nb 44 II

d05 1,4 1 1 1 2 3 – – – 2 3 – 18 III

d06 2,3 1 1 1 2 3

nb

15 III

d07 13,4 0 0 0 0 1 58 II

d08 1,0 0 0 0 0 1 49 nb

d09 3,7 0 0 0 0 0 53 nb

d10 2,9 0 0 0 1 3 37 II

d11 1,2 1 0 0 1 2 –0,01 –0,04 –0,01 1 1 1 29 II

d12 1,7 0 0 1 1 2 0,00 0,00 0,00 1 2 2 25 III

Die Zahlen, soweit nicht Masseänderungen, haben folgende Bedeutung bezüglich des Zustands der Proben: 0 keine Änderung; 1 leichte Ände-rungen; 2 starke Änderung; 3 teilweiser Zerfall; nb nicht bestimmt

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die Festigkeitsentwicklung das Erreichen der Ausgleichs-feuchte unter den vorgegebenen Lagerungsbedingungen.Die Massekonstanz trat bei den Prismen zwischen dreiund vier Wochen ein. Eine Prüfung der Prismen erfolgtedeshalb generell erst nach 28 Tagen.

In Tabelle 5 sind die Ergebnisse aufgelistet. Bei einemder Mörtel handelte es sich um einen Leichtlehmmörtelmit einer Rohdichte unter 1,2 kg/dm3, gefolgt von einemMörtel mittlerer Rohdichte und zwei Mörteln mit hoherRohdichte über 1,9 kg/dm3. Auffallend war das verhältnis-mäßig hohe Schwindmaß bei dem Leichtlehmmörtel miteinem Wert von fast 4 %. Die Schwindwerte der anderenMörtel lagen dagegen im üblichen Rahmen. Die Druckfes-tigkeit der Lehmmörtel lag zwischen 2 und 3 N/mm2, würdealso nach DIN EN 998-2 [16] den Mörtelklassen M 1 bzw.M 2,5 entsprechen. Für Lehmmörtel, die nicht mit stabili-sierenden Zusätzen (z. B. Zement, Kalk, Polymeren, etc)versehen wurden, lassen sich höhere Druckfestigkeiten nurschwer erreichen. Die Biegezugfestigkeit der Lehm-Mauer-mörtel lag, mit Ausnahme des Leichtlehmmörtels, zwischen1 N/mm2 und 1,5 N/mm2.

24 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

3.3 Lehm-Putzmörtel

Insgesamt wurden elf verschiedene Lehm-Putzmörtel – vierUniversalputze (ein- bzw. mehrlagige Anwendung), dreiUnterputze, drei Oberputze und ein Feinlagenputz – un-tersucht. Ermittelt wurden die Rohdichte [14], das Festig-keitsverhalten [15] (einschließlich der Haftfestigkeit [17])sowie Wasserdampfdiffusion (μ-Wert [18]), Wasserdampf-Sorptionsverhalten und die Abriebneigung nach [19]. DieProbenherstellung und Lagerung erfolgte analog zu denLehm-Mauermörteln.

Tabelle 6 listet die Ergebnisse für die Lehm-Putzmörtelauf. Das Schwindmaß lag bei den meisten Putzen ≤ 2,0 %.Lediglich eine Probe zeigte einen Wert von fast 4 % (b04).Die Druckfestigkeiten lagen, ähnlich den Lehm-Mauermör-teln, zwischen 1 und 3 N/mm2, was den Druckfestigkeits-kategorien CS I bzw. CS II der DIN EN 998-1 [20] ent-spricht. Die Biegezugfestigkeiten lagen zwischen 0,8 und1,4 N/mm2. Die Haftfestigkeiten der Lehmputze wurden aufBetonplatten als Untergrund ermittelt. Der geringste Wertwurde mit 0,04 N/mm2 bei dem Lehmputz mit dem größ-

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Tabelle 5. Ergebnisse zu Lehm-MauermörtelTable 5. Results for earth mortars

Mauermörtel Ausbreitmaß (cm)Schwindmaß (%) Rohdichte (kg/dm3) Druckfestigkeit (N/mm2) Biegezugfestigkeit (N/mm2)

M STA M STA M STA M STA

c01 16,5 2,73 0,22 1,44 0,02 2,98 0,13 1,33 0,07

c02 17,6 1,86 0,14 1,96 0,01 2,90 0,26 1,39 0,17

c03 17,6 2,46 0,22 1,93 0,02 3,06 0,19 1,12 0,11

c04 16,5 3,86 0,08 1,15 0,01 2,06 0,07 0,83 0,03

M arithmetisches Mittel; STA Standardabweichung

Tabelle 6. Ergebnisse zu Lehm-PutzmörtelTable 6. Results for earth plasters

Putz

Schwindmaß(%)

Rohdichte(kg/dm3)

Druckfestig-keit (N/mm2)

Biegezugfestig-keit (N/mm2)

Haftfestigkeit(N/mm2) Abrieb (g/m2)

AdsorbierteWassermenge

nach 12 h(g/m2)

μ-Wert(55–93 %

RLF)(1)

M STA M STA M STA M STA M STA M STA M STA M STA

b01 1,5 0,4 1,94 0,02 1,07 0,39 0,93 0,41 0,08 0,02 1,53 0,30 60,2 3,2 11,6 0,6

b02 1,4 0,4 1,91 0,02 2,72 0,41 1,37 0,12 0,12 0,05 0,26 0,12 60,2 1,6 9,8 0,1

b03 1,4 0,2 1,86 0,01 2,60 0,23 1,02 0,05 0,11 0,06 1,76 0,54 62,1 2,8 9,8 1,1

b04 3,9 0,3 1,07 0,01 1,99 0,14 0,81 0,04 0,04 0,02 2,30 0,14 122,5 5,7 6,7 0,5

bu01 2,0 0,3 1,79 0,01 2,71 0,16 1,17 0,10 0,12 0,05 0,66 0,14 71,1 1,3 9,7 0,8

bu02 1,9 0,1 1,94 0,02 3,03 0,31 1,11 0,04 0,28 0,06 0,94 0,26 70,9 1,9 9,9 1,1

bu03 1,3 0,1 1,86 0,01 2,69 0,12 1,09 0,09 0,29 0,04 0,96 0,32 54,5 1,8 10,7 1,6

bo01 1,6 0,1 1,72 0,02 2,04 0,33 0,87 0,10 0,16 0,03 2,30 0,58 71,7 2,0 8,9 0,3

bo02 1,7 0,2 1,79 0,01 2,82 0,13 1,24 0,10 0,13 0,04 0,44 0,07 73,8 3,2 9,0 0,9

bo03 1,6 0,2 1,94 0,02 2,82 0,31 1,02 0,04 0,21 0,06 nb nb 66,3 2,9 9,8 1,1

bf05 1,6 0,6 1,87 0,02 2,74 0,21 1,29 0,18 0,29 0,06 1,95 0,22 70,1 4,7 10,4 0,3

b Ein- bzw. Mehrlagenputz; bu Unterputz; bo Oberputz; bf Feinputz; nb nicht bestimmtM arithmetisches Mittel; STA Standardabweichung

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25Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

ten Schwindmaß bestimmt. Bei neun der elf Putze lagendie Haftfestigkeiten jedoch deutlich oberhalb 0,1 N/mm2

und erreichten bei vier Putzen Werte über 0,2 N/mm2 (Ta-belle 6). Lehm-Putzmörtel liegen in ihren Festigkeitseigen-schaften meist oberhalb derer von reinen Kalkputzen, aberdeutlich unterhalb von Putzen mit Sulfatbindern.

Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal von Lehmput-zen ist deren Fähigkeit, verhältnismäßig große Mengen anWasserdampf zu sorbieren. Dies ist besonders bedeutendfür das Innenraumklima und wirkt sich dahingehend aus,dass bei höheren Raumluftfeuchten Wasserdampf aufge-nommen und bei niedrigeren Raumluftfeuchten wieder ab-gegeben werden kann. Lehmputze bzw. Lehmbaustoffe kön-nen deshalb bei schwankender Luftfeuchte als Feuchte-puffer betrachtet werden, welche Luftfeuchtespitzen (z. B.durch Lüften oder starkes Heizen) abmildern. Diese Eigen-schaft der Feuchtesorption wird durch ein einfaches Prüf-verfahren festgelegt [19]. Eine Putzprobe (500 × 200 ×15 mm3) wird bei 50 % RLF und 23 °C bis zur Massekon-stanz gelagert. Anschließend wird die Luftfeuchte isothermvon 50 % auf 80 % erhöht. Bestimmt wird die Zunahmean Materialfeuchte nach 12 h der Feuchteadsorption. AllePutzproben erbrachten nach 12 h eine Feuchteadsorptionvon mehr als 50 g/m2 mit einem Maximalwert von 122 g/m2

(Probe b04, Tabelle 6). Zum Vergleich: Kalk- oder zement-gebundene Putze bzw. Putze mit Sulfatbinder zeigen in derRegel eine Feuchteadsorption von nicht mehr als 25 g/m2

[21].Bild 8 stellt eine typische Kurve der Feuchteadsorp-

tion eines Lehmputzes (bo01) nach dem Wechsel der Raum-feuchte von 50 nach 80 % über eine Periode von 48 h dar.Auffallend ist ein steiler Anstieg am Anfang der Feuchte-aufnahme, der dann nach längerer Zeit abflacht. Nach be-reits 1 h wurde ein Wert von 16 g/m2 erreicht, und nach 6 hwaren 52 g/m2 bzw. nach 12 h 72 g/m2 Feuchtigkeit auf-genommen worden. Im Vergleich zu anderen rein minera-lischen Putzmaterialien wie zement-, kalk- oder gipsbasie-renden Stoffen werden mit Lehm-Putzmörteln etwa zwei-bis sechsfach höhere Adsorptionswerte erreicht (Bild 8).

Die Desorption von Feuchtigkeit erfolgt bei porösen Bau-stoffen langsamer als die Adsorption. Dies wurde auch beiLehm-Putzmörteln beobachtet, bei denen die relative Luft-feuchte zwischen 50 % und 80 % zyklisch geändert wurde(Bild 9). Eine Feuchteadsorption bei 80 % RLF über 8 hgefolgt von einer Desorption bei 50 % RLF über 8 h hin-terlässt eine Restfeuchte von ca. 12 g/m2 im Material. DieDesorption erfolgt anfangs steil und flacht im weiterenVerlauf der Feuchteabgabe ab. Die Stärke der Feuchte-sorption von Lehmputzen hängt neben dem Tongehaltsehr stark von der Art der Tonminerale ab. Tonmineralemit großen spezifischen Oberflächen (z. B. Smektite) zei-gen stärkere Sorptionseigenschaften als Tonminerale mitgeringeren spezifischen Oberflächen (z. B. Illit, Kaolinit).

Lehm-Putzmörtel sind verhältnismäßig dampfdiffu -sionsoffen. Die gemessenen μ-Werte bei einer Luftfeuchte-differenz von 55 %/93 % lagen zwischen 6,7 und 11,6 (Ta-belle 6). Entsprechend lagen die sd-Werte zwischen 0,09 mund 0,16 m. Die Daten liegen in derselben Größenordnungwie diejenigen der Putzmaterialien auf Kalk- oder Sulfat-basis und etwas unterhalb derjenigen für zementgebundenePutze.

4 Lehmsteinmauerwerk – Erste mechanische Kennwerte

Um Materialkennwerte für Lehmsteinmauerwerk zu ermit-teln, wurden exemplarisch Druckversuche in Anlehnung anDIN EN 1052-1 [22] und diagonale Druckversuche (Schub-versuche) in Anlehnung an ASTM E519 [23] durchgeführt.Die Versuche erfolgten mit dem NF Lehm-Vollstein d02und dem Lehm-Mauermörtel c02 (Tabelle 1, Tabelle 5). Fürbeide Versuche wurden Mauerwerksprüfkörper der Maße520 × 500 × 115 mm3 nach DIN EN 1052-1 hergestellt. Diefür ASTM E519 vorgeschriebenen Mindestprüfkörpermaßevon 1,2 × 1,2 m2 konnten nicht realisiert werden, da auf-grund des geringen Haftverbunds zwischen Stein undMörtel ein Transport solch großer Prüfkörper ohne Schä-den ausgeschlossen war. In Abweichung zu den Normenwurden die Prüfungen nicht kraftgesteuert, sondern weg-gesteuert gefahren, um das Nachbruchverhalten der Prüf-

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Bild 8. Feuchteadsorption von Lehm- (bo01), Kalk-, Gips-und Zementputz nach einer Erhöhung der Lagerungsfeuchtevon 50 % auf 80 % RLF (bei 23 °C)Fig. 8. Moisture adsorption of earthen (bo01), lime, gypsumand cement plaster after increase of air humidity from 50 %to 80 % rh (at 23 °C)

Bild 9. Zyklische Feuchtesorption eines Lehmputzes (bu01)beim Wechseln der Luftfeuchte von 50 % nach 80 % RLFFig. 9. Moisture adsorption cycles of earth plaster (bu01),when alterating the air humidity between 50 % and 80 % rh(at 23 °C)

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körper zu ermitteln. Nach Herstellung der Prüfkörper wur-den diese bei 23 °C/50 % RLF mindestens drei Monate ge-lagert. Vor dem Druckversuch wurden die Druckflächender Prüfkörper mit Zementmörtel planparallel abgeglichen.Bild 10 zeigt den generellen Versuchsaufbau und die An-ordnung der Wegaufnehmer für beide Versuche. Für jedenVersuch wurden zwischen drei und sechs Prüfkörper ver-wendet.

Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 aufgeführt. Die mitt-lere Druckfestigkeit des Mauerwerksprüfkörpers lag zwi-schen der des Steins (d02 = 5,10 N/mm2) und der des Mör-

26 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

tels (c02 = 2,90 N/mm2). Die charakteristische Druckfes-tigkeit lag bei 2,80 N/mm2. Im Vergleich zu Literaturwer-ten für Lehmsteinmauerwerk lagen die ermittelten Werte indem Bereich, den auch andere Autoren veröffentlicht ha-ben (vgl. Daten in [24]). Der Druck-E-Modul wurde mit800 N/mm2 ermittelt, was durch die starke Verformungschon bei geringen Spannungen begründet ist. Im Vergleichlag der ermittelte E-Modul der Lehmsteinprüfkörper imBereich von Mauerwerk mit Porenbetonsteinen aber weitunter den Werten von Mauerwerk mit Mauerziegeln, Beton-steinen oder Kalksandsteinen (Normalmörtel, Gruppe II)[25]. Bild 11 gibt exemplarisch die Spannungs-Dehnungs-Kurven eines Prüfkörpers wieder. Deutlich sind die hohenStauchungsbeträge zu erkennen. Im Vergleich zu anderenLehmbauweisen fallen diese jedoch noch verhältnismäßiggering aus. So zeigten zwar Stampflehmprüfkörper ähnli-che Werte wie Lehmsteinmauerwerk, Wellerlehmprüfkör-per der gleichen Abmessungen erbrachten jedoch deutlichhöhere maximale Stauchungsbeträge bei wesentlich gerin-geren maximalen Spannungen (Bild 12), was dem Faser-gehalt im Wellerlehm geschuldet war.

Die Schubfestigkeit, ermittelt aus dem diagonalenDruckversuch, erbrachte nur sehr niedrige Werte (Tabelle 7),die sich im Wertebereich von Untersuchungen anderer Au-toren bewegten [24]. Das lag an dem generell geringen Haft-verbund Mörtel – Stein. Entsprechend trat das Versagender Prüfkörper i. d. R. an der Grenzfläche Stein/Mörtelauf und nicht in der Mörtelfuge. Gleichgroße Bauteile vonWeller- und Stampflehm zeigten im Vergleich zu Lehm-steinmauerwerk ein deutlich besseres Schubverhalten beiwesentlich höheren Verformungsraten (Bild 12). Erste Er-

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Bild 10. Versuchsaufbau zur Bestimmung der Druck- undSchubfestigkeit von MauerwerksprüfkörpernFig. 10. Test setup for testing compressive and shear strengthof masonry specimens

Bild 11. Typische Spannungsdeh-nungslinien aus den Druck- undSchubversuchen von Mauerwerks -prüfkörpern mit LehmsteinenFig. 11. Typical stress-strain curvesfrom the compressive and shear strengthtests of the earth block masonry speci-mens

Bild 12. Spannungsdehnungslinienaus den Druck- und Schubversuchenvon Mauerwerksprüfkörpern mit Lehm-steinen im Vergleich zu anderen Lehm-bauweisen (Stampflehm, Wellerlehm)Fig. 12. Stress-strain curves from com-pressive and shear strength tests of theearth block masonry specimens incomparison to other earth constructiontechniques (rammed earth and cob)

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27Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

gebnisse zur Bestimmung der Anfangsscherfestigkeiten desMörtels c02 nach DIN EN 1052-3 [26] (Verfahren A) er-brachten einen Mittelwert von 0,013 N/mm2 bzw. einencharakteristischen Wert von 0,011 N/mm2. Die Daten zei-gen, dass für Lehmmörtel generell wesentlich geringereHaftscherfestigkeiten anzusetzen sind als für Mauermör-tel mit hydraulischen Bindemitteln [25]. Allerdings stehennoch umfangreichere Untersuchungen zur Haftscherfes-tigkeit von Lehmmörtel aus, und es bleibt zu untersuchen,wodurch das Verbundverhalten bei Lehmsteinen undLehmmörtel beeinflusst wird und wie dieses ggf. verbes-sert werden kann.

5 Zusammenfassung und Ausblick

Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen gabeneinen ersten Überblick über die Eigenschaften industriellhergestellter lehmbasierter Materialien für den Mauerwerks-bau. Zwar konnten im Rahmen der Untersuchungen nichtalle auf dem Markt befindlichen Produkte geprüft werden,die Auswahl an Materialien war jedoch sehr breit gefächertund zeigte deren grundsätzlichen Eigenschaften. Lehm-steine aus der Ziegeleiproduktion (Grünlinge) erbrachtenzwar z. T. gute mechanische Eigenschaften, wiesen jedocheinen meist zu hohen Schluff- und Tonanteil in der Partikel-größenzusammensetzung auf und waren deshalb empfind-lich gegenüber der Einwirkung von Wasser und Frost. Inte-ressanterweise beeinflusste die Steinrohdichte die Druck-festigkeit der Lehmsteine weniger als deren Stoffrohdichten(Lochanteil < 15 %). Einen großen Einfluss auf die mecha-nischen Eigenschaften von Lehmsteinen besitzt derenFeuchtegehalt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass – in Ab-hängigkeit von der stofflichen Zusammensetzung derLehmsteine – entsprechend große Änderungen der Festig-keitseigenschaften zu erwarten sind, wenn sich der Feuch-tegehalt der Steine durch extreme Feuchte- bzw. Trock-nungsbelastung ändert. Allerdings zeigte es sich auch, dass

solche extremen Belastungen erst unterhalb von 40 % RLFbzw. oberhalb von 70 % RLF oder im überhygroskopischenBereich auftreten.

Lehmputze zeigen durchaus äquivalente Eigenschaftenzu anderen Putzmaterialien. Eine besonders prägnante Ei-genschaft dieser Materialgruppe ist deren gutes Feuchte-puffervermögen, d. h. deren Eigenschaft, bei hohen relati-ven Raumfeuchten Feuchte aufzunehmen und entspre-chend wieder abzugeben, wenn die Raumfeuchte sinkt.Dies fördert insbesondere das Innenraumklima und trägtzur Vermeidung feuchtebedingter Schimmelpilzbildungenbei.

Das mechanische Verhalten von Lehmsteinmauerwerkist ansatzweise vergleichbar mit Mauerwerk aus Porenbe-tonsteinen. Allerdings ist das Schubverhalten von Lehm-steinmauerwerk beeinträchtigt durch einen verhältnismäßiggeringen Haftverbund zwischen Lehmstein und Lehmmör-tel. Hier sind weitere Untersuchungen zur Anfangsscher-festigkeit von Lehmmörtel notwendig. Aus dem bisher ver-öffentlichten Datenmaterial zu Lehmsteinmauerwerk konn-ten noch keine systematischen Zusammenhänge zwischenden einzelnen mechanischen Bezugsgrößen hergestelltwerden (z. B. Druckfestigkeit – Schubfestigkeit, Druckfes-tigkeit – E-Modul etc.). Allerdings gibt es erste Untersu-chungen zum Einfluss des Steinformats von verdichtetenzementstabilisierten Lehmsteinen auf die Mauerwerksfes-tigkeit [27].

Danksagung

Die vorliegenden Arbeiten wurden dankenswerterweise imRahmen des MNPQ-Projekts 24/07 ‚StandardLehm‘ vomBundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)im Zeitraum von 2008 bis 2011 gefördert. Weiterhin dan-ken wir der Firma Claytec e. K. für deren finanzielle undlogistische Unterstützung sowie deren Expertise währendder Ausführung des Projekts ‚StandardLehm‘.

U. Müller/Ch. Ziegert/C. Kaiser/U. Röhlen · Eigenschaften industrieller Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau und Verhalten von Lehmsteinmauerwerk

Tabelle 7. Ergebnisse zu Bauteilen aus LehmsteinmauerwerkTable 7. Results for earth block masonry specimens

Steine und Mörtel

Stein d02 Mörtel c02

M STA M STA

Druckfestigkeit (N/mm2) 5,10 0,31 2,90 0,26

E-Modul (N/mm2) 2197 71 1067 191

Zugfestigkeit (N/mm2) 0,54 0,11 0,38 0,06

Mauerwerk

Druckversuch M STA Schubversuch M STA

Mittlere Druckfestigkeit (N/mm2) 3,28 0,40 Schubfestigkeit (N/mm2) 0,09 0,01

Charakt. Druckfestigkeit* (N/mm2) 2,80 – Schubmodul (N/mm2) 40,9 4,7

Stauchung bei Maximalspannung (mm/m) 4,80 0,96

Druck-E-Modul (N/mm2) 802,8 204,0

Querdehnungszahl 0,37 0,13

M arithmetisches Mittel; STA Standardabweichung; * berechnet als 5%-Quantil

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Literatur

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[2] Schröder, H.: Lehmbau – Mit Lehm ökologisch planen undbauen. Wiesbaden: Vieweg+Teubner, 2010.

[3] Röhlen, U., Ziegert, C.: Lehmbau-Praxis – Planung und Aus-führung. Berlin: Bauwerk Verlag GmbH, 2010.

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[5] Volhard, F., Röhlen, U. (Hrsg.): Die Lehmbau Regeln. Be-griffe – Baustoffe – Bauteile. Wiesbaden: Vieweg+Teubner,2009.

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[7] DIN V 105-1: Mauerziegel. Teil 1: Vollziegel und Hochloch-ziegel der Rohdichteklassen ≥ 1,2. Berlin: Beuth Verlag, 2002(zurückgezogen).

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[10] Krebs, R.: Der Einfluss des Abgleichmörtels und der relati-ven Luftfeuchte auf die Druckfestigkeit von industriell herge-stellten Lehmsteinen. Bachelor-Arbeit, Hochschule für Tech-nik und Wirtschaft Berlin: 2009.

[11] DIN EN ISO 12571: Bestimmung der hygroskopischenSorptionseigenschaften von Baustoffen. Berlin: Beuth Verlag,2000.

[12] DIN 1048-5: Prüfverfahren für Beton; Festbeton, gesonderthergestellte Probekörper. Berlin: Beuth Verlag, 1991.

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[14] DIN EN 1015-10: Prüfverfahren für Mörtel für Mauer-werk – Teil 10: Bestimmung der Trockenrohdichte von Fest-mörtel. Berlin: Beuth-Verlag 2006.

[15] DIN EN 1015-11: Prüfverfahren für Mörtel für Mauer-werk – Teil 11: Bestimmung der Biegezug- und Druckfestig-keit von Festmörtel. Berlin: Beuth-Verlag 2006.

28 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

[16] DIN EN 998-2: Festlegung für Mörtel im Mauerwerksbau –Teil 2: Mauermörtel. Berlin: Beuth Verlag, 2010.

[17] DIN EN 1015-12: Prüfverfahren für Mörtel für Mauer-werk – Teil 12: Bestimmung der Haftfestigkeit von erhärtetenPutzmörteln. Berlin: Beuth-Verlag, 2000.

[18] DIN EN ISO 12572: Wärme- und feuchtetechnisches Ver-halten von Baustoffen und Bauprodukten – Bestimmung derWasserdampfdurchlässigkeit. Berlin: Beuth Verlag, 2001.

[19] Technisches Merkblatt: Anforderungen an Lehmputze. Wei-mar: Dachverband Lehm e.V., Blatt 01, 2008.

[20] DIN EN 998-1: Festlegungen für Mörtel im Mauerwerks-bau – Teil 1: Putzmörtel. Berlin: Beuth-Verlag, 2010.

[21] Eckermann, W., Röhlen, U., Ziegert, C.: Auswirkungen vonLehmbaustoffen auf das Raumklima. In Venzmer, H. (Hrsg.):Europäischer Sanierungskalender 2008. Berlin: Beuth Verlag,2008.

[22] DIN EN 1052-1: Prüfverfahren für Mauerwerk – Teil 1: Be-stimmung der Druckfestigkeit. Berlin: Beuth-Verlag, 2010.

[23] ASTM E519/E519M: Standard Test Method for DiagonalTension (Shear) in Masonry Assemblages. Philadelphia: Ame-rican Society for Testing and Materials, 2010.

[24] Gasparini, J.: Erdbebensicherheit von Lehmsteinbautenuntersucht für den Standort Oaxaca, Mexiko. Dissertation,Technischen Universität Berlin, 2006.

[25] Schubert, P., Brameshuber, W.: Eigenschaften von Mauer-steinen, Mauermörtel, Mauerwerk und Putzen. In: Jäger, W.(Hrsg.): Mauerwerk-Kalender 36 (2011), S. 3–33. Berlin: Ernst& Sohn, 2011.

[26] DIN EN 1052-3: Prüfverfahren für Mauerwerk – Teil 3:Bestimmung der Anfangsscherfestigkeit (Haftscherfestigkeit).Berlin: Beuth-Verlag, 2010.

[27] Jayasinghe, C., Pathirage, T. S., Kariyapperuma, C., Perera,K.: Influence of height to width ratio of compressed stabili-zed earth blocks on wall strength. Masonry International 24(2011), pp. 51–56.

Autoren dieses Beitrages:

Dr. rer. nat. Urs MüllerBAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Fachgruppe 7.1‚Baustoffe’, Leiter der Arbeitsgruppe ‚Schädigungsmechanismen undSchutzmaßnahmen’, Unter den Eichen 87, 12205 BerlinDr.-Ing. Christof Ziegert, Caroline KaiserZiegert | Roswag | Seiler Architekten IngenieureSchlesische Straße 26, 10997 BerlinUlrich Röhlen, Claytec e. K., Nettetaler Straße 113, 41751 Viersen

U. Müller/Ch. Ziegert/C. Kaiser/U. Röhlen · Eigenschaften industrieller Lehmbauprodukte für den Mauerwerksbau und Verhalten von Lehmsteinmauerwerk

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29© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

1 Hintergründe zu den europäischen

und nationalen Mauerwerknormen

1.1 Grundlage Bauproduktenrichtlinie

(1988) bzw. -verordnung (2011)

Bereits im Jahr 1957 wurde mit demVertrag zur Gründung der Europäi-schen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)das Ziel verfolgt, Handelshemmnisseabzubauen und einen gemeinsameneuropäischen Markt zu schaffen. Eswurde jedoch deutlich, dass die jewei-ligen Rechtsvorschriften der beteilig-ten Länder das Erreichen dieses Zie-les behindern. Der daraus resultie-rende Bedarf zur Angleichung derjeweiligen Vorschriften wurde mit derEntschließung des Rates der Europäi-schen Union vom 7. Mai 1985 [1] ent-sprochen. Diese setzt den Grundsteinfür ein neues Konzept auf dem Ge-biet der technischen Harmonisierungund der Normung. Dieses Konzeptbasiert dabei auf vier Grundprinzipien:– Harmonisierung der Rechts vor -

schrif ten beschränkt sich auf dieFestlegung der grundlegenden Si-cherheitsanforderungen.

– Normungsgremien erarbeiten un-ter Berücksichtigung des aktuellenStands der Technik normative Do-kumente (harmonisierte Normen),die benötigt werden, um Erzeug-

nisse (z. B. Bauprodukte) herstellenund in Verkehr bringen zu können,die den wesentlichen Anforderun-gen der betreffenden EU-Richtlinieentsprechen.

– Die normativen Dokumente habenkeinen verbindlichen Charakter.

– Verwaltungen sind verpflichtet, beiErzeugnissen, die nach harmonisier -ten Normen hergestellt wurden, an-zunehmen, dass diese mit den inder Richtlinie festgelegten grundle-genden Anforderungen über ein stim -men.

Durch die Anwendung harmonisier-ter Normen hat ein Hersteller dieMöglichkeit, den Übereinstimmungs-nachweis eines Produktes mit denwesentlichen Anforderungen der EU-Richtlinie einfach zu erbringen.

Im Baubereich sind die wesentli-chen Anforderungen an Bauproduktein der Bauproduktenrichtlinie festge-legt, die am 21. Dezember 1988 inKraft trat [2]. Diese EU-Richtliniewurde im letzten Jahr durch die Bau-produktenverordnung abgelöst, die am23. März 2011 in Kraft trat [3]. Inhalt-lich wurde die Bauproduktenrichtliniedamit präzisiert und weiter fortge-schrieben. Die aus der Bauprodukten-richtlinie bekannten sechs wesentli-

chen Anforderungen an Bauproduktewerden nun als Grundanforderungenbezeichnet und wurden durch einesiebte Anforderung ergänzt:– mechanische Festigkeit und Stand-

sicherheit– Brandschutz– Hygiene, Gesundheit und Umwelt-

schutz– Nutzungssicherheit– Schallschutz– Energieeinsparung und Wärme-

schutz– nachhaltige Nutzung der natürli-

chen Ressourcen

Lag in der Bauproduktenrichtlinie derFokus auf der Konformitätserklärungdurch den Hersteller bezogen auf einbestimmtes Bauprodukt, stehen nundie Bewertung und Überprüfung derLeistungsbeständigkeit der Baupro-dukte im Vordergrund.

Die Herstellung und das Inver-kehrbringen von Bauprodukten bauendabei auf verschiedenen Normen auf.Im Zentrum dieser Normen stehen dabei die harmonisierten Bauprodukt-normen. Diese Normen, z. B. DINEN 771 „Mauersteine“, legen dabei dieEigenschaften eines Produktes fest, zudenen ein Hersteller im Rahmen derCE-Kennzeichung Aussagen treffenmuss, wenn er das Bauprodukt in Ver-kehr bringen möchte. Die von ver -schie denen Herstellern deklariertenEigenschaften können nur dann aus-sagekräftig sein, wenn sie nach dengleichen Prüfverfahren, z. B. DIN EN772 „Prüfverfahren für Mauersteine“,bestimmt wurden. Aus diesem Grundbenennen die harmonisierten Baupro-duktnormen für jede Produkteigen-schaft die zu verwendende Prüfnormoder das zu verwendende Prüfverfah-ren. Neben Produkt- und Prüfnormen

Immo FeineMatthias KosterWolfgang Brameshuber

Zukünftige Struktur der Normen

im Mauerwerkbau

Die bisherige nationale Normengeneration DIN 1053 wird voraussichtlich im Verlauf die-ses Jahres im Rahmen der europäischen Harmonisierung durch die DIN EN 1996-Reihesamt nationalen Anhängen ersetzt. Der Beitrag erläutert die Hintergründe zu den euro-päischen und nationalen Normen und gibt einen Überblick über die zukünftige Normen-landschaft im Mauerwerkbau.

Future structure for standards for masonry. The currently valid generation of nationalstandards for masonry DIN 1053 will presumably be replaced this year by the EuropeanStandard DIN EN 1996 in conjunction with the national annexes. In this article the back-grounds of the European and national standards are illustrated and a survey of the futurestandards for masonry and masonry products is given.

Fachthemen

DOI: 10.1002/dama.201200525

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30

I. Feine/M. Koster/W. Brameshuber · Zukünftige Struktur der Normen im Mauerwerkbau

Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

bilden die Bemessungs- und Ausfüh-rungsnormen das Bindeglied zwischenverschiedenen Bauprodukten, die zurErstellung eines Bauwerks erforder-lich sind. In Bild 1 ist das Zusammen-wirken der verschiedenen Normenar-ten nochmals grafisch dargestellt.

1.2 Entstehung harmonisierter Normen

Harmonisierte Normen (hEN) entste-hen in der Regel durch die Erteilungeines Auftrages (Mandat) der Euro-päischen Kommission (EC) an dasEuropäische Normungsinstitut (CEN).Aufgrund des zugrunde liegendenMan dats werden diese Normen alsmandatierte Normen bezeichnet. DieBezeichnung harmonisierte Normenist erst nach ihrer Veröffentlichungim Amtsblatt der Europäischen Un ionzutreffend.

Harmonisierte Normen werdennach einem streng vorgegebenen Ver-fahren bearbeitet, welches sich in eini-gen Punkten vom Verfahren zur Erar-beitung nicht mandatierter oder har-monisierter Normen unterscheidet.Har monisierte Normen im Bauwesenkonkretisieren die Anforderungen ausder Bauproduktenrichtlinie bzw. derBauproduktenverordnung. Sie weisendaher in einem separaten Anhang aufden Bezug der jeweiligen Abschnitteder Norm zu den Anforderungen derBauproduktenrichtlinie hin. Sie ent-halten die Angaben, die ein Herstellerim Rahmen der CE-Kennzeichnungbeim Inverkehrbringen von Baupro-dukten deklarieren muss, um den Kon -formitätsnachweis des Bauproduktsmit der Richtlinie bzw. Verordnung zuerbringen.

1.3 Europäische und nationale

Normungsgremien

Die den Mauerwerkbau betreffendenharmonisierten Bauproduktnormen

und zugehörigen Prüfnormen werdenim Technischen Komitee 125 (CEN/TC 125) erarbeitet. Das Komitee un-ter der Sekretariatsführung des Briti-schen Normungsinstituts (BSI) unter-gliedert sich in sechs Arbeitsgruppen(WGs):– CEN/TC 125/WG 1 „Mauersteine“

(Sekretariatsführung DIN, Deutsch -land)

– (zuständig für Produktnormen derReihe EN 771, Mauersteine)

– CEN/TC 125/WG 2 „Mauermörtelund Putzmörtel“ (Sekretariatsfüh-rung DS, Dänemark)

– (zuständig für Produktnormen derReihe EN 998, Festlegungen fürMör tel im Mauerwerksbau)

– CEN/TC 125/WG 3 „Ergänzungs-bauteile“ (Sekretariatsführung BSI,Großbritannien)

– (zuständig für Produktnormen derReihe EN 845, Festlegungen für Er -gänzungsbauteile)

– CEN/TC 125/WG 4 „Prüfverfahren“(Sekretariatsführung BSI, Groß bri -tannien)

– (zuständig für Prüfnormen der Rei-hen EN 846, Ergänzungsbauteile;EN 772, Mauersteine; EN 1015,Mör tel; und EN 1052, Mauerwerk)

– CEN/TC 125/WG 5 „Ausführungs -regeln für Innen-und Außenputze“(Sekretariatsführung BSI, Großbri-tannien)

– (zuständig für Normen der ReiheEN 13914, Ausführung von Putzen)

– CEN/TC 125/WG 6 „Wärmeschutz -technische Rechenwerte, EN 1745“(Sekretariatsführung durch einenVer treter der Schweiz)

– (zuständig für EN 1745, Verfahrenzur Ermittlung von Wärmeschutz-rechenwerten)

Die ebenfalls mandatieren aber nichtharmonisierten Bemessungsnormen,Eurocodes, werden im TechnischenKomitee 250 erarbeitet. CEN/TC 250

untergliedert sich in verschiedene Un -terkomitees (SCs) von denen – CEN/TC 250/SC 6 „Eurocode 6, Be -

messung von Mauerwerksbauten“(Sekretariatsführung DIN, Deutsch -land)

– (zuständig für EN 1996-1-1, 1-2, 2und 3)

für die den Mauerwerkbau betreffen-den Normen zuständig ist.

Die deutsche Beteiligung an denNormungsarbeiten wird neben einerdirekten Führung von Sekretariatendurch die Arbeit in verschiedenen na-tionalen Normungsgremien begleitet.Dabei werden die Arbeiten jedes eu-ropäischen technischen Komitees ineinem nationalen Arbeitsausschuss imNormenausschuss Bauwesen NABauim DIN Deutsches Institut für Nor-mung e.V. gespiegelt. Der zentraleSpiegelausschuss, der für die Arbei-ten von CEN/TC 125 und CEN/TC250/SC 6 zuständig ist, trägt die Be-zeichnung NA 005-06-01 AA „Mauer-werksbau“ und setzt sich aus derzeit21 Mitarbeitern verschiedener an derNormungsarbeit interessierter Kreisezusammen. Einzelne Arbeitsgruppenvon CEN/TC 125 werden von spezia-lisierten nationalen Spiegelausschüs-sen abgebildet:– CEN/TC 125/WG 1 ➝ NA 005-

06-02 AA „KoordinierungsausschussMauer steine“

– CEN/TC 125/WG 2 ➝ NA 005-06-03 AA „Mauermörtel”

– CEN/TC 125/WG 4 ➝ NA 005-06-04 AA „Prüfverfahren”

– CEN/TC 125/WG 5 ➝ NA 005-06-06 AA „Putzmörtel“

Jeder nationale Spiegelausschuss be-gleitet die Arbeiten des zugehörigeneuropäischen Normungsgremiums undentsendet Experten zur Mitarbeit.Diese Experten bringen ihre persönli-che Expertise in die europäischenNormungsarbeiten ein und vertretendabei auch national abgestimmte Po-sitionen.

1.4 Erläuterung europäischer und

nationaler Dokumenttypen (DIN,

DIN EN, DIN V, DIN Fachberichte)

Die den Mauerwerkbau betreffendenNormen und normativen Dokumentewerden in verschiedener Form veröf-fentlicht. Die unterschiedlichen Be-zeichnungen geben dabei an, welchen

Bild 1. Zusammenwirken der verschiedenen NormenartenFig. 1. Interrelation of the different types of standards

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31Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Ursprung und Status ein Dokumenthat.

Generell gilt, dass Normen einenKonsens aller Beteiligten erfordern.Die Bezeichnungen DIN, DIN EN,DIN EN ISO und DIN ISO, ergänztdurch eine Normnummer, kennzeich-nen diese Dokumente. Die Ergänzun-gen EN, EN ISO oder ISO zur Be-zeichnung DIN geben an, dass dasDokument entweder europäischenUrsprungs ist (DIN EN), internatio-nalen Ursprungs ist und als Europä -ische Norm übernommen wurde(DIN EN ISO) oder internationalenUrsprungs ist und als nationale Normübernommen wurde (DIN ISO).

Alle weiteren Bezeichnungen wiez. B. DIN V, DIN SPEC, CEN/TR,CEN/TS, CWA oder DIN-Fachbe-richt werden nicht für Normen nachDIN EN 45020 verwendet, sondernkennzeichnen andere Dokumente, dienicht den Konsens aller Beteiligtenerfordern.

Neben Normen mit den Bezeich-nungen DIN und DIN EN existierenim Bereich Mauerwerkbau vor allemfolgende weitere Dokumententypen:

– DIN V (Vornorm)– „Dokument, das von einer normen-

schaffenden Institution vorläufigangenommen wurde und der Öf-fentlichkeit zugänglich ist, damitdurch seine Anwendung die not-wendige Erfahrung gesammelt wird,die dann die Grundlage einer Normbildet“ (DIN EN 45020:2007, 3.3)

– Zu Vornormen bestehen nur nochBestandsdokumente, da neue Do-kumente unter der BezeichnungDIN SPEC veröffentlicht werden.

– DIN-Fachbericht (engl. CEN/TR)– DIN-Fachberichte sind Sachstands -

berichte, die Erkenntnisse, Hinter-grundinformationen oder Datenaus Normungsvorhaben enthaltenund der Sicherung einmal gewon-nener Daten und Erkenntnisse die-nen. Dieses Ergebnis eines DIN-Arbeitsgremiums hat jedoch nichtden Status einer Deutschen Norm.

– Zu Fachberichten bestehen nurnoch Bestandsdokumente, da neueDokumente unter der BezeichnungDIN SPEC veröffentlicht werden.

– Technische Spezifikation (engl.CEN/TS)

– „Dokument, das technische Anfor-derungen festlegt, die von einemErzeugnis, einem Verfahren oder

einer Dienstleistung zu erfüllensind.“ (DIN EN 45020)

– Technische Spezifikationen habennicht den Charakter von Normen,da kein Norm-Entwurf veröffent-licht werden muss und andere An-forderungen an den Konsens derBeteiligten gestellt werden.

– CEN/TS werden unter der Bezeich-nung DIN SPEC veröffentlicht.

2 Struktur der europäischen Normen

im Mauerwerkbau

Reduziert und unterteilt man die fürden Mauerwerkbau erforderlichenNor men in die Themenbereiche Mau -er steine, Ergänzungsbauteile, Mauer-und Putzmörtel, Mauerwerk sowienach der Normenart in Prüfnormen,Produktnormen und Bemessungs- undAusführungsnormen können die Nor-men wie in Tabelle 1 dargestellt wer-

den (die Titel der Normen befindensich im Normenverzeichnis am Endedieses Beitrags):

Im Bereich der Prüfnormen sindeuropäisch harmonisierte Prüfverfah-ren (keine harmonisierten Normen)angesiedelt, die durch die harmoni-sierten Bauproduktnormen (siehe Be-reich Produkte) in Bezug genommenwerden, um festzulegen, nach wel-chem Prüfverfahren eine bestimmteProdukteigenschaft zu bestimmen ist.Diesen harmonisierten Bauprodukt-normen liegt ein eigenschaftsbasiertesKonzept (Performancekonzept) zu-grunde. Das bedeutet, dass die Pro-duktnormen zu den in der Norm fest-gelegten Eigenschaften keine Mindest-oder Höchstwerte festlegen, die einHersteller zu erfüllen hat. Es reichthier aus, einen Eigenschaftswert wert -neutral zu deklarieren. Einschränkun -gen, welche Bauprodukte mit welchen

I. Feine/M. Koster/W. Brameshuber · Zukünftige Struktur der Normen im Mauerwerkbau

Tabelle 1. Europäische Normen im MauerwerkbauTable 1. European Standards for masonry

Prüfnormen

Mauersteine Ergänzungsbauteile Mauermörtel und Putz -mörtel

DIN EN 772-1DIN EN 772-2DIN EN 772-3DIN EN 772-4DIN EN 772-5DIN EN 772-6DIN EN 772-7DIN EN 772-9DIN EN 772-10DIN EN 772-11DIN EN 772-13DIN EN 772-14DIN EN 772-15DIN EN 772-16DIN EN 772-18DIN EN 772-19DIN EN 772-20DIN EN 772-21DIN CEN/TS 772-22

DIN EN 846-2DIN EN 846-3DIN EN 846-4DIN EN 846-5DIN EN 846-6DIN EN 846-7DIN EN 846-8DIN EN 846-9DIN EN 846-10DIN EN 846-11DIN EN 846-13DIN EN 846-14

Mauerwerk

DIN EN 1052-1DIN EN 1052-2DIN EN 1052-3DIN EN 1052-4DIN EN 1052-5

DIN EN 1015-1DIN EN 1015-2DIN EN 1015-3DIN EN 1015-4DIN EN 1015-5DIN EN 1015-6DIN EN 1015-7DIN EN 1015-9DIN EN 1015-10DIN EN 1015-11DIN EN 1015-12DIN EN 1015-14DIN EN 1015-17DIN EN 1015-18DIN EN 1015-19DIN EN 1015-21

Produkte

DIN EN 771-1DIN EN 771-2DIN EN 771-3DIN EN 771-4DIN EN 771-5DIN EN 771-6

DIN EN 845-1DIN EN 845-2DIN EN 845-3

DIN EN 998-1DIN EN 998-2

Bemessung Ausführung

DIN EN 1996-1-1(DIN EN 1996-1-1/NA)DIN EN 1996-1-2(DIN EN 1996-1-2/NA)DIN EN 1996-3(DIN EN 1996-3/NA)

DIN EN 1996-2(DIN EN 1996-2/NA)DIN EN 13914-1DIN EN 13914-2

DIN-Fachbericht CEN/TR15123DIN-Fachbericht CEN/TR15124DIN-Fachbericht CEN/TR15125

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konkreten Eigenschaften für welchenAnwendungsfall eingesetzt werdenkön nen, werden durch die Bemes-sungsnormen oder durch nationaleAnwendungsdokumente (oft mals Vor -normen der Reihe DIN V 20000) vor-genommen (vgl. Abschn. 3.2).

3 Deutsches Umsetzungskonzept

3.1 Nationale Anhänge

Die einzelnen Mitgliedstaaten der Eu-ropäischen Union werden durch dieRichtlinie 2004/18/EG [4] des Euro-päischen Parlaments und des Ratesvom 31. März 2004 dazu verpflichtet,nach den europäischen Bemessungs-normen der Eurocode-Reihe entwor-fene Bauwerke anzuerkennen. Die na-tionalen Normungsorgane der Mit-gliedstaaten sind verantwortlich für dieÜbernahme der europäischen Normenin das nationale Normenwerk. Die inDeutschland vom DIN übernomme-nen Fassungen der Eurocodes beste-hen dann im Wesentlichen aus dem indie deutsche Sprache übersetzten Textder entsprechenden europäischenNorm, ergänzt um eine Seite mit demdeutschen Titel und einem nationalenVorwort. Zu jeder Norm der Euroco-des wurde in Deutschland ein separa-ter nationaler Anhang veröffentlicht.In diesem nationalen Anhang werdenfür die national wählbaren Parameter(NDP Nationally Determined Parame-ter) landesspezifische Werte festgelegt(sofern die in den Eurocodes empfoh-lenen Werte nicht von dem betreffen-den Land übernommen werden) sowieüber den jeweiligen Eurocode hinaus-gehende zusätzliche Informationen,die jedoch nicht in Widerspruch zudiesem stehen dürfen (NCI Non-con-tradictory Complementary Informa-tion), angegeben. Um sowohl unter-schiedlichen geografischen, geologi-schen und klimatischen Bedingungenals auch unterschiedlichen Design-und Sicherheitskulturen der Mitglied-staaten Rechnung zu tragen, werden inden Eurocodes für verschiedene Para-meter Werte vorgeschlagen, diese dür-fen jedoch durch national festgelegteWerte ersetzt werden. Dies geschiehtvor allem vor dem Hintergrund, dassdie Verantwortung für die Sicherheitder Bauwerke weiterhin bei den Mit-gliedstaaten liegt. Insgesamt enthaltendie 58 Teile der Eurocodes 1507NDPs. Beispielsweise werden die inDIN EN 1996-1-1 für den Teilsicher-

32 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

heitsbeiwert für das Material empfoh-lenen Werte im nationalen Anhangdurch andere ersetzt.

3.2 Anwendungsnormen

Die Rahmenbedingungen, um Han-delshemmnisse abzubauen und einenfreien Warenverkehr von Baustoffeninnerhalb der EU zu gewährleisten,wurden durch die Bauprodukten-richtlinie 89/106/EWG [2] geschaf-fen. Durch ihre Umsetzung in natio-nales Recht verpflichteten sich dieMitgliedstaaten der EU, die harmoni-sierten europäischen Produktnormeneinzuführen und den freien Handelvon mit dem CE-Zeichen versehenenProdukten zu gewährleisten. Durchdie Anwendung harmonisierter Nor-men verbunden mit der europaein-heitlichen CE-Kennzeichnung weisenHersteller nach, dass ihre Produkte mitden Anforderungen der Bauproduk-tenrichtlinie übereinstimmen. Die Bau -produktenrichtlinie verpflichtet zwardie Mitgliedstaaten der EU, den freienHandel mit CE-gekennzeichneten Bau -produkten zuzulassen, da die Verant-wortung für die Sicherheit der Bau-werke jedoch weiterhin bei den ein-zelnen Ländern liegt, können dieseselbst entscheiden, welche Produkteim jeweiligen Land verwendet wer-den dürfen. Die Berücksichtigung derin den verschiedenen europäischenLändern vorherrschenden Regelungenhinsichtlich der erforderlichen Eigen-schaften der Mauersteine und -mörtelführte dazu, dass die europäischen Pro -duktnormen lediglich die Eigenschaf-ten, bei den Mauersteinen beispiels-weise Maße, Form, Rohdichte, Druck -festigkeit, Wärmeleitfähigkeit usw.,angeben sowie die Prüfverfahren auf-führen, um für diese EigenschaftenWerte zu bestimmen. Eine Gruppie-rung bzw. Einteilung dieser Werte inKlassen, Kategorien o. Ä. wie dies inden deutschen Vorgängernormen der

Fall war, wird jedoch nicht vorge-nommen. Auch werden keine konkre-ten Anforderungen an die Produkte,z. B. in der Form, dass Mindest- oderHöchstwerte festgelegt werden, ge-stellt. Daraus resultiert eine großeProduktvielfalt. Zum Zeitpunkt derEinführung der europäischen Produkt -normen für Mauersteine und -mörtellagen noch keine europäisch harmo-nisierten Bemessungs- und Ausfüh-rungsnormen vor. In Deutschlandblieben deshalb die nationalen Be-messungs- und Ausführungsnormenweiterhin gültig. Diese basierten je-doch auf den vor der Einführung dereuropäischen Normen gültigen natio-nalen Produktnormen. Eine Verwen-dung von Mauersteinen und -mörtelnach den europäischen Produktnor-men hätte aufgrund der Unterschiedezu den zuvor geltenden deutschen be-deutet, dass der nationale Erfah-rungsbereich verlassen und somit dasgeforderte Sicherheitsniveau der re-sultierenden Bauwerke in Frage gestelltworden wäre. Aus diesem Grundewurde zu jeder europäischen Produkt -norm eine entsprechende Anwen-dungsnorm formuliert, mit dem Ziel,die Vielzahl an europäisch genorm-ten Mauersteinen und -mörteln aufdiejenige Teilmenge zu reduzieren,die in den ehemaligen deutschenMauerstein- und Mauermörtelnormendefiniert war. Somit stellen die An-wendungsnormen das Bindeglied zwi -schen den europäischen Produktnor-men und den nationalen Bemes-sungs- und Ausführungsnormen dar.Die Anwendungsnormen richten sichdabei an den Verwender und gebenan, wie die Angaben aus der CE-Kennzeichnung in Bezug auf dietechnischen Regeln für die Planung,Bemessung und Konstruktion vonbaulichen Anlagen und ihren Teilenzu verwenden sind. Anhand der An-wendungsnormen bewertet der Ver-wender die in der CE-Kennzeichnung

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Tabelle 2. Europäische Produktnorm und zugehörige nationale AnwendungsnormTable 2. European product standard and corresponding national applicationstandard

Europäische Produktnorm Anwendungsnorm

DIN EN 771-1 DIN V 20000-401

DIN EN 771-2 DIN V 20000-402

DIN EN 771-3 DIN V 20000-403

DIN EN 771-4 DIN V 20000-404

DIN EN 998-2 DIN V 20000-412

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33Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

dargelegten Produkteigenschaften undentscheidet daraufhin, ob das betref-fende Produkt in Deutschland ver -wen det werden darf oder nicht. In Tabelle 2 sind die europäischen Pro -dukt normen und die zugehörigen An-wendungsnormen gemäß der Liste derTechnischen Baubestimmungen dar-gestellt.

Die derzeit gültigen Anwendungs -normen beziehen sich auf die natio-nalen Bemessungs- und Ausführungs-normen (DIN 1053). Daraus ergibt sichein Bedarf zur Anpassung der Nor-men an die im Januar 2012 erschiene-nen nationalen Anhänge zum Euro-code 6. Bei der Überarbeitung der alsVornormen vorliegenden Anwendungs -normen ist vorgesehen, diese in Nor-men zu überführen.

3.3 Restnormen

Die harmonisierten Teile der europäi-schen Produktnormen (der Teil derNorm, der die mit der CE-Kennzeich-nung zu deklarierenden Eigenschaf-ten beinhaltet) umfassen nicht alleAnforderungen, die in Deutschlandfür eine Verwendung der Mauer-steine und -mörtel nach den nationa-len Bemessungs- und Ausführungs-normen gelten. Die zusätzlichen An -for derungen werden in den sog.Rest normen festgelegt. In den Rest-normen werden u. a. die in Deutsch-land bekannten Druckfestigkeits- undRohdichteklassen der Mauersteineund -mörtel definiert. Sie beinhaltenweiterhin Festlegungen hinsichtlichder Formate und Lochgeometrien, derAusgangsstoffe oder auch der Frost-beständigkeit der Mauersteine usw.In Deutschland seit langem verwen-dete und bewährte Produkte, wiez. B. Klinker, Vormauersteine und Ver -blen der, für die in den europäischenProduktnormen keine Definitionenund Produktanforderungen angege-ben sind, werden in den Restnormenberücksichtigt. Nicht zuletzt werdendie in Deutschland üblichen Kurz -bezeichnungen der Mauersteine defi-niert. Die Restnormen setzen die eu -ro päischen Produktnormen voraus.Wenn CE-gekennzeichnete Mauer-steine oder -mörtel zusätzlich mit derzugehörigen Restnorm übereinstim-men, dürfen sie ohne Beachtung derentsprechenden Anwendungsnorm ver -wendet werden. In Tabelle 3 sind dienational umgesetzten europäischen

Produktnormen und die zugehörigenRestnormen aufgeführt.

Im Gegensatz zu den Anwen-dungsnormen, die sich an den Ver-wender richten und Regeln bein -halten, welche CE-gekennzeichnetenMauer steine bzw. -mörtel in Deutsch-land unter Zugrundelegung der natio-nalen Bemessungs- und Ausführungs-normen verwendet werden dürfen,wenden sich die Restnormen primäran die Hersteller der Mauerwerks -produkte, indem sie Kriterien festle-gen, welche die Produkte erfüllenmüssen, um ohne weiteren Nachweisin Deutschland verwendet werden zukönnen. Die freiwillige Einhaltungder Restnormen durch die Hersteller,entbindet somit den Verwender vonder Überprüfung, ob die CE-gekenn-zeichneten Produkte mit den Rege-lungen der Anwendungsnorm kon-form sind.

Beabsichtigt ist, die vorhandenenRestnormen zukünftig weiter abzu-bauen. Da die inhaltlichen Festlegun-gen dieser Normen in Deutschland be-nötigt werden, ist Voraussetzung füreine Zurückziehung, dass die enthalte-nen Regelungen in europäische Nor-men aufgenommen werden können.Dies ist vor allem bei Restregelungenproblematisch, die von anderen Mit-gliedstaaten als irrelevant betrachtetwerden, da sie Eigenschaften anspre-chen, deren Angaben in diesen Län-dern nicht für Bemessungsfragen be-nötigt werden.

3.4 Zulassungen

Mit dem CE-Kennzeichen verseheneMauersteine oder -mörtel, die nichtdie Anforderungen der Anwendungs-normen oder der jeweiligen Restnor-men erfüllen, können gemäß den

Landesbauordnungen trotzdem inDeutschland verwendet werden, wennsie eine allgemeine bauaufsichtlicheZulassung (abZ) besitzen. Diese wirdvom Deutschen Institut für Bautech-nik (DIBt) auf Antrag der Herstellererteilt. Voraussetzung ist, dass die Ver -wendbarkeit der Bauprodukte nach -gewiesen wird, d. h., wenn bei ihrerVerwendung die baulichen Anlagenbei ordnungsgemäßer Instandhaltungwährend einer dem Zweck entspre-chenden angemessenen Zeitdauer dieAnforderungen der Landesbauordnun -gen erfüllen und gebrauchs taug lichsind. Zu diesen Anforderungen ge -hören u. a. die Stand sicherheit, derSchutz gegen schädliche Einflüsse,der Brandschutz sowie der Wärme-und Schallschutz. Im Regelfall wer-den allgemeine bauaufsichtliche Zu-lassungen für eine Frist von fünf Jah-ren erteilt. Sie können auf Antrag ver-längert werden.

4 Ausblick

Die Fachkommission Bautechnik derBauministerkonferenz empfahl 2010den Bundesländern, die Normen DINEN 1990 (EC 0) bis 1995 (EC 5), so-fern fertig gestellt, DIN EN 1996(EC 6), DIN EN 1997 (EC 7) undDIN EN 1999 (EC 9) zum Stichtag01. Juli 2012 bauaufsichtlich einzu-führen und gleichzeitig die korres-pondierenden nationalen Planungs-und Bemessungsnormen aus der Listeder Technischen Baubestimmungenzu streichen [5]. Voraussetzung fürdie Einführung des EC 6 ist jedoch,dass der nationale Anhang zur DINEN 1996-1-2 fertig gestellt ist. Dieserwird voraussichtlich im Frühjahr 2012als Norm-Entwurf vorliegen. Mit derHerausgabe als Norm ist nach Ein-

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Tabelle 3. Europäische Produktnorm und zugehörige nationale RestnormenTable 3. European product standard and corresponding national residual standards

Europäische Produktnorm Restnorm

DIN EN 771-1 DIN V 105-100DIN 105-5DIN V 105-6

DIN EN 771-2 DIN V 106

DIN EN 771-3 DIN V 18151-100DIN V 18152-100DIN V 18153-100

DIN EN 771-4 DIN V 4165-100

DIN EN 998-2 DIN V 18580

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schätzung der Autoren frühestensMitte 2012 zu rechnen. Damit könnteeine bauaufsichtliche Einführung desEC 6 Ende 2012 erfolgen. Bislang istjedoch noch nicht geklärt, ob es eineStichtagsregelung oder eine zeitlichbegrenzte Parallelgeltungsphase (z. B.ein Jahr) der bestehenden Bemessungs -normen (DIN 1053) und dem EC 6geben wird.

Literatur

[1] Entschließung des Rates vom 7. Mai1985 über eine neue Konzeption aufdem Gebiet der technischen Harmoni-sierung und der Normung (85/C136/01) – Amtsblatt C 136 vom 4. Juni1985.

[2] Richtlinie 89/106/EWG des Ratesvom 21. Dezember 1988 zur Anglei-chung der Rechts- und Verwaltungs-vorschriften der Mitgliedstaaten überBauprodukte.

[3] Verordnung (EU) Nr. 305/2011 desEuropäischen Parlaments und des Ra-tes vom 9. März 2011 zur Festlegungharmonisierter Bedingungen für dieVermarktung von Bauprodukten undzur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG des Rates.

[4] Richtlinie 2004/18/EG des Europäi-schen Parlaments und des Rates vom31. März 2004 über die Koordinierungder Verfahren zur Vergabe öffentlicherBauaufträge, Lieferaufträge und Dienst-leistungsaufträge.

[5] Fachkommission Bautechnik der Bau -ministerkonferenz: Erläuterungen zurAnwendung der Eurocodes vor ihrerBekanntmachung als Technische Bau-bestimmungen. DIBt Mitteilungen 6(2010), S. 252–257.

NormenverzeichnisDIN V 105-100 Mauerziegel – Teil 100:

Mauerziegel mit besonderen Eigen-schaften

DIN 105-5 Mauerziegel; Leichtlangloch -ziegel und Leichtlangloch-Ziegelplatten

DIN V 105-6 Mauerziegel – Teil 6: Plan-ziegel

DIN V 106 Kalksandsteine mit besonde -ren Eigenschaften

DIN EN 771-1 Festlegungen für Mauer-steine – Teil 1: Mauerziegel; DeutscheFassung EN 771-1:2011

DIN EN 771-2 Festlegungen für Mauer-steine – Teil 2: Kalksandsteine; Deut-sche Fassung EN 771-2:2011

DIN EN 771-3 Festlegungen für Mauer-steine – Teil 3: Mauersteine aus Beton(mit dichten und porigen Zuschlägen);Deutsche Fassung EN 771-3:2011

DIN EN 771-4 Festlegungen für Mauer-steine – Teil 4: Porenbetonsteine; Deut -sche Fassung EN 771-4:2011

34 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

DIN EN 771-5 Festlegungen für Mauer-steine – Teil 5: Betonwerksteine; Deut-sche Fassung EN 771-5:2011

DIN EN 771-6 Festlegungen für Mauer-steine – Teil 6: Natursteine; DeutscheFassung EN 771-6:2011

DIN EN 772-1 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 1: Bestimmung der Druck-festigkeit; Deutsche Fassung EN 772-1:2011

DIN EN 772-2 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 2: Bestimmung des prozen -tualen Lochanteils in Mauersteinen(mittels Papiereindruck); Deutsche Fas -sung EN 772-2:1998 + A1:2005

DIN EN 772-3 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 3: Bestimmung des Netto-volumens und des prozentualenLochan teils von Mauerziegeln mittelshydro statischer Wägung (Unter was ser -wägung); Deutsche Fassung EN 772-3:1998

DIN EN 772-4 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 4: Bestimmung der Dichteund der Rohdichte sowie der Gesamt-porosität und der offenen Porositätvon Mauersteinen aus Naturstein;Deutsche Fassung EN 772-4:1998

DIN EN 772-5 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 5: Bestimmung des Gehaltesan aktiven löslichen Salzen von Mauer-ziegeln; Deutsche Fassung EN 772-5:2001

DIN EN 772-6 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 6: Bestimmung der Biege-zugfestigkeit von Mauersteinen aus Be-ton; Deutsche Fassung EN 772-6:2001

DIN EN 772-7 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 7: Bestimmung der Was-seraufnahme von Mauerziegeln fürFeuchteisolierschichten durch Lage-rung in siedendem Wasser; DeutscheFassung EN 772-7:1998

DIN EN 772-9 Prüfverfahren für Mauer-steine – Teil 9: Bestimmung des Loch-und Nettovolumens sowie des prozen-tualen Lochanteils von Mauerziegelnund Kalksandsteinen mittels Sandfül-lung; Deutsche Fassung EN 772-9:1998+ A1:2005

DIN EN 772-10 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 10: Bestimmung des Feuch -tegehaltes von Kalksandsteinen undMauersteinen aus Porenbeton; Deut-sche Fassung EN 772-10:1999

DIN EN 772-11 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 11: Bestimmung der ka -pillaren Wasseraufnahme von Mauer -steinen aus Beton, Porenbetonsteinen, Betonwerksteinen und Natursteinen so -wie der anfänglichen Wasseraufnahmevon Mauerziegeln; Deutsche FassungEN 772-11:2011

DIN EN 772-13 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 13: Bestimmung derNetto- und Brutto-Trockenrohdichte von Mauersteinen (außer Natursteinen);Deutsche Fassung EN 772-13: 2000

DIN EN 772-14 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 14: Bestimmung der feuchte -bedingten Formänderung von Mauerstei-nen aus Beton und Betonwerk steinen;Deutsche Fassung EN 772-14: 2001

DIN EN 772-15 Prüfverfahren für Mauer - steine – Teil 15: Bestimmung der Was -serdampfdurchlässigkeit von Porenbe-tonsteinen; Deutsche Fassung EN 772-15: 2000

DIN EN 772-16 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 16: Bestimmung der Maße;Deutsche Fassung EN 772-16:2011

DIN EN 772-18 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 18: Bestimmung des Frost-widerstandes von Kalksandsteinen;Deut sche Fassung EN 772-18: 2011

DIN EN 772-19 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 19: Bestimmung der Feuch -tedehnung von horizontal gelochtengroßen Mauerziegeln; Deutsche Fas-sung EN 772-19:2000

DIN EN 772-20 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 20: Bestimmung der Eben-heit von Mauersteinen; Deutsche Fas-sung EN 772-20:2000 + A1:2005

DIN EN 772-21 Prüfverfahren für Mauer -steine – Teil 21: Bestimmung der Kalt-wasseraufnahme von Mauerziegeln undKalksandsteinen; Deutsche FassungEN 772-21:2011

DIN CEN/TS 772-22 Prüfverfahren fürMauersteine – Teil 22: Bestimmungdes Frost-Tau-Widerstandes von Mau-erziegeln; Deutsche Fassung CEN/TS772-22:2006

DIN EN 845-1 Festlegungen für Ergän -zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 1:Maueranker, Zugbänder, Auflager undKonsolen; Deutsche Fassung EN 845-1:2003+A1:2008

DIN EN 845-2 Festlegungen für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 2:Stürze; Deutsche Fassung EN 845-2:2003

DIN EN 845-3 Festlegungen für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 3:Lagerfugenbewehrung aus Stahl; Deut-sche Fassung EN 845-3:2003+A1:2008

DIN EN 846-2 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 2:Bestimmung der Verbundfestigkeit vor -gefertigter Lagerfugenbewehrung; Deut -sche Fassung EN 846-2:2000

DIN EN 846-3 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 3:Bestimmung der Schubtragfähigkeit derSchweißstellen in vorgefertigter Lager-fugenbewehrung; Deutsche FassungEN 846-3:2000

DIN EN 846-4 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 4:Bestimmung der Festigkeit und derLast-Verformungs-Eigenschaften vonBän dern; Deutsche Fassung EN 846-4:2001 + A1:2004

DIN EN 846-5 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 5:

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35Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Bestimmung der Zug- und Drucktrag-fähigkeit sowie der Steifigkeit vonMauerankern (Steinpaar-Prüfung); Deut -sche Fassung EN 846-5:2000

DIN EN 846-6 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 6:Bestimmung der Zug- und Drucktragfä -higkeit sowie der Steifigkeit von Mauer -ankern (Einseitige Prüfung); Deut scheFassung EN 846-6:2000

DIN EN 846-7 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 7:Bestimmung der Schubtragfähigkeitund der Steifigkeit von Mauerverbin-dern (Steinpaar-Prüfung in Mörtelfu-gen); Deutsche Fassung EN 846-7:2000

DIN EN 846-8 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 8:Bestimmung der Tragfähigkeit und derLast-Verformungseigenschaften von Bal -kenauflagern; Deutsche Fassung EN846-8:2000 + A1:2006

DIN EN 846-9 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 9:Bestimmung der Biege- und Schubwi-derstandsfähigkeit von Stürzen; Deut-sche Fassung EN 846-9:2000

DIN EN 846-10 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 10:Bestimmung der Tragfähigkeit und derLast-Verformungseigenschaften von Kon -solen; Deutsche Fassung EN 846-10:2000

DIN EN 846-11 Prüfverfahren für Ergän-zungsbauteile für Mauerwerk – Teil 11:Bestimmung der Maße und der Über-höhung von Stürzen; Deutsche Fas-sung EN 846-11:2000

DIN EN 846-13 Prüfverfahren für Er-gänzungsbauteile für Mauerwerk – Teil13: Bestimmung der Schlagfestigkeit,des Abriebwiderstands und der Kor -rosionsbe ständigkeit von organischenBeschichtungen; Deutsche FassungEN 846-13:2001

DIN EN 846-14 Prüfverfahren für Er-gänzungsbauteile für Mauerwerk –Teil 14: Bestimmung der Anfangsscherf -estigkeit des Verbunds zwischen demvorgefertigten Teil eines teilweise vor-gefertigten, bauseits ergänzten Sturzesund dem über dem Sturz befindlichenMauerwerk; Deutsche Fassung prEN846-14:2010

DIN EN 998-1 Festlegungen für Mörtelim Mauerwerksbau – Teil 1: Putzmör-tel; Deutsche Fassung EN 998-1:2010

DIN EN 998-2 Festlegungen für Mörtelim Mauerwerksbau – Teil 2: Mauermör-tel; Deutsche Fassung EN 998-2: 2010

DIN EN 1015-1 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 1: Bestim-mung der Korngrößenverteilung (durchSiebanalyse); Deutsche Fassung EN1015-1:1998+A1:2006

DIN EN 1015-2 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 2: Probe-

nahme von Mörteln und Herstellungvon Prüfmörteln; Deutsche FassungEN 1015-2:1998+A1:2006

DIN EN 1015-3 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 3: Bestim-mung der Konsistenz von Frischmörtel(mit Ausbreittisch); Deutsche FassungEN 1015-3:1999+A1:2004+A2:2006

DIN EN 1015-4 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 4: Bestim-mung der Konsistenz von Frischmörtel(mit Eindringgerät); Deutsche FassungEN 1015-4:1998

DIN EN 1015-6 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 6: Bestim-mung der Rohdichte von Frischmörtel;Deutsche Fassung EN 1015-6:1998+A1:2006

DIN EN 1015-7 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 7: Bestim-mung des Luftgehaltes von Frischmör-tel; Deutsche Fassung EN 1015-7:1998

DIN EN 1015-9 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 9: Bestim-mung der Verarbeitbarkeitszeit undder Korrigierbarkeitszeit von Frisch-mörtel; Deutsche Fassung EN 1015-9:1999+A1:2006

DIN EN 1015-10 Prüfverfahren für Mör -tel für Mauerwerk – Teil 10: Bestim-mung der Trockenrohdichte von Fest-mörtel; Deutsche Fassung EN 1015-10:1999+A1:2006

DIN EN 1015-11 Prüfverfahren fürMörtel für Mauerwerk – Teil 11: Be-stimmung der Biegezug- und Druckfes-tigkeit von Festmörtel; Deutsche Fas-sung EN 1015-11:1999+A1:2006

DIN EN 1015-12 Prüfverfahren fürMörtel für Mauerwerk – Teil 12: Be-stimmung der Haftfestigkeit von erhär-teten Putzmörteln; Deutsche FassungEN 1015-12:2000

DIN EN 1015-14 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 14: Bestimmungder Dauerhaftigkeit von erhärtetemMauermörtel (Festmörtel) (mit einemZementanteil an der Gesamtbindemit-telmenge von mehr als 50 %); DeutscheFassung prEN 1015-14: 1999

DIN EN 1015-17 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 17: Bestim-mung des Gehalts an wasserlöslichemChlorid von Frischmörtel; DeutscheFassung EN 1015-17:2000 + A1:2004

DIN EN 1015-18 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 18: Bestim-mung der kapillaren Wasseraufnahmevon erhärtetem Mörtel (Festmörtel);Deutsche Fassung EN 1015-18:2002

DIN EN 1015-19 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 19: Bestim-mung der Wasserdampfdurchlässigkeitvon Festmörteln aus Putzmörteln;Deutsche Fassung EN 1015-19:1998 +A1:2004

DIN EN 1015-21 Prüfverfahren für Mör-tel für Mauerwerk – Teil 21: Bestim-

mung der Verträglichkeit von Einlagen-putzmörteln mit Untergründen; Deut-sche Fassung EN 1015-21:2002

DIN EN 1052-1 Prüfverfahren für Mau-erwerk – Teil 1: Bestimmung derDruckfestigkeit; Deutsche Fassung EN1052-1:1998

DIN EN 1052-2 Prüfverfahren für Mauer-werk – Teil 2: Bestimmung der Biege-zugfestigkeit; Deutsche Fassung EN1052-2: 1999

DIN EN 1052-3 Prüfverfahren für Mauer -werk – Teil 3: Bestimmung der Anfangs-scherfestigkeit (Haftscherfestigkeit);Deutsche Fassung EN 1052-3: 2002 +A1:2007

DIN EN 1052-4 Prüfverfahren für Mauer -werk – Teil 4: Bestimmung der Scher-festigkeit bei einer Feuchtesperrschicht;Deutsche Fassung EN 1052-4:2000

DIN EN 1052-5 Prüfverfahren für Mauer -werk – Teil 5: Bestimmung der Biege-haftzugfestigkeit; Deutsche FassungEN 1052-5:2005

DIN EN 1996-1-1 Eurocode 6: Bemes-sung und Konstruktion von Mauer-werksbauten – Teil 1-1: Allgemeine Re-geln für bewehrtes und unbewehrtesMauerwerk; Deutsche Fassung EN1996-1-1:2005 + AC:2009

DIN EN 1996-1-1/A1 Eurocode 6: Be-messung und Konstruktion von Mau-erwerksbauten – Teil 1-1: AllgemeineRegeln für bewehrtes und unbewehrtesMauerwerk; Deutsche Fassung EN1996-1-1:2005/prA1:2010

DIN EN 1996-1-1/NA Nationaler An-hang – National festgelegte Parameter –Eurocode 6: Bemessung und Konstruk-tion von Mauerwerksbauten – Teil 1-1:Allgemeine Regeln für bewehrtes undunbewehrtes Mauerwerk

DIN EN 1996-1-2 Eurocode 6: Bemes-sung und Konstruktion von Mauer-werksbauten – Teil 1-2: Allgemeine Re-geln – Tragwerksbemessung für denBrandfall; Deutsche Fassung EN 1996-1-2:2005 + AC:2010

DIN EN 1996-2 Eurocode 6: Bemessungund Konstruktion von Mauerwerks-bauten – Teil 2: Planung, Auswahl derBaustoffe und Ausführung von Mauer-werk; Deutsche Fassung EN 1996-2:2006 + AC:2009

DIN EN 1996-2/NA Nationaler Anhang– National festgelegte Parameter – Eu-rocode 6: Bemessung und Konstruktionvon Mauerwerksbauten – Teil 2: Pla-nung, Auswahl der Baustoffe und Aus-führung von Mauerwerk.

DIN EN 1996-3 Eurocode 6: Bemessungund Konstruktion von Mauerwerks-bauten – Teil 3: Vereinfachte Berech-nungsmethoden für unbewehrte Mau-erwerksbauten; Deutsche Fassung EN1996-3:2006 + AC:2009

DIN EN 1996-3/NA Nationaler Anhang– National festgelegte Parameter – Eu-

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rocode 6: Bemessung und Konstruk-tion von Mauerwerksbauten – Teil 3:Vereinfachte Berechnungsmethoden fürunbewehrte Mauerwerksbauten

DIN V 4165-100 Porenbetonsteine – Teil100: Plansteine und Planelemente mitbesonderen Eigenschaften

DIN EN 13914-1 Planung, Zubereitungund Ausführung von Innen- und Au-ßenputzen – Teil 1: Außenputz; Deut-sche Fassung EN 13914-1:2005

DIN EN 13914-2 Planung, Zubereitungund Ausführung von Innen- und Au-ßenputzen – Teil 2: Planung und we-sentliche Grundsätze für Innenputz;Deutsche Fassung EN 13914-2:2005

DIN V 18151-100 Hohlblöcke aus Leicht -beton – Teil 100: Hohlblöcke mit be-sonderen Eigenschaften

DIN V 18152-100 Vollsteine und Voll-blöcke aus Leichtbeton – Teil 100:Vollsteine und Vollböcke mit besonde-ren Eigenschaften

DIN V 18153-100 Mauersteine aus Be-ton (Normalbeton) – Teil 100: Mauer-steine mit besonderen Eigenschaften

36 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

DIN V 18580 Mauermörtel mit beson-deren Eigenschaften

DIN V 20000-401 Anwendung von Bau-produkten in Bauwerken – Teil 401:Regeln für die Verwendung von Mau-erziegeln nach DIN EN 771-1:2005-05

DIN V 20000-402 Anwendung von Bau-produkten in Bauwerken – Teil 402: Re-geln für die Verwendung von Kalksand-steinen nach DIN EN 771-2: 2005-05

DIN V 20000-403 Anwendung von Bau-produkten in Bauwerken – Teil 403:Regeln für die Verwendung von Mauer -steinen aus Beton nach DIN EN 771-3:2005-05

DIN V 20000-404 Anwendung von Bau-produkten in Bauwerken – Teil 404: Re-geln für die Verwendung von Porenbe-tonsteinen nach DIN EN 771-4:2005-05

DIN V 20000-412 Anwendung von Bau-produkten in Bauwerken – Teil 412:Regeln für die Verwendung von Mau-ermörtel nach DIN EN 998-2:2003-09

DIN EN 45020 Normung und damit zu-sammenhängende Tätigkeiten – Allge-meine Begriffe (ISO/IEC Guide 2:2004)

DIN-Fachbericht CEN/TR 15123 Pla-nung, Zubereitung und Ausführung vonPolymer-Innenputzsystemen; DeutscheFassung CEN/TR 15123:2005

DIN-Fachbericht CEN/TR 15124 Pla-nung, Zubereitung und Ausführung vonGipsinnenputzsystemen; Deutsche Fas-sung CEN/TR 15124:2005

DIN-Fachbericht CEN/TR 15125 Pla-nung, Zubereitung und Ausführungvon Kalk-, Zement- und Kalkzement-Innenputzsystemen; Deutsche FassungCEN/TR 15125:2005

Autoren dieses Beitrages:

Dipl.-Ing. Immo FeineDIN Deutsches Institut für Normung e. V.Am DIN-PlatzBurggrafenstraße 6 10787 Berlin

Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Matthias KosterUniv.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang BrameshuberInstitut für Bauforschung der RWTH Aachen(ibac)Schinkelstraße 3, 52062 Aachen

I. Feine/M. Koster/W. Brameshuber · Zukünftige Struktur der Normen im Mauerwerkbau

Aktuell

Fernlehrgänge Energieberater undFachplaner

Diese IT-basierten Lehrgänge der Tech-nische Universität Darmstadt des Fach-gebiets Entwerfen und Energieeffizien-tes Bauen (FG ee) unter Leitung vonProf. Manfred Hegger haben das Ziel,den gesamten Lebenszyklus einer Im-mobilie zu begleiten.

Ein gutes Energiekonzept betrachtetein Gebäude ganzheitlich, vereint dieGegebenheiten vor Ort mit den Wün-schen des Bauherren, einer wirtschaft -lichen Umsetzung und einer langfristigenNutzbarkeit der Immobilie. Ein wirkungs-volles Prinzip ist, zuerst den Energiebe-darf zu minimieren. Anschließend solltedie Energiebereitstellung verbessert wer-den, zum Beispiel durch den Einsatz ei-ner Wärmepumpe. Letzter Schritt bildetdann die Maximierung des Energiege-winns an der Gebäudehülle mittels Pho-tovoltaik-Technologien.

Damit u. a. diese Erkenntnisse in derzukünftigen Gebäudekonzeption schnel-ler Anwendung finden, bietet der Lehr-stuhl von Professor Hegger gemeinsammit der EW Medien und KongresseGmbH Fernlehrgänge für Architektenund Ingenieure an.

Inhalte EnergieberaterZertifikatslehrgang „Wohngebäude imBestand“

– EnEV 2009: Anforderungen und Re-ferenzgebäudeverfahren, Bilanzie-rungsmethoden und Energieausweis

– Allgemeine Grundlagen zu den Fakto-ren Dämmung, Heizung, Lüftung,Warmwasser, Klimatisierung und Be-leuchtung

– Prüfverfahren zur energetischen Ein-schätzung von Gebäuden, z. B. Ther-mographie und Blower-Door-Messun-gen

– Wirtschaftlichkeitsberechnung fürModernisierungsmaßnahmen

– Vertragsabschluss und Haftungsfragen

(Zertifikats-)Lehrgang „DIN V 18599 –Nichtwohngebäude im Bestand“ – EnEV 2009 und Bilanzierungsmetho-

dik im Nichtwohnungsbau– Nutzung, Gebäudezonierung, Referenz-

gebäudeverfahren– Lehrgangsbegleitendes Praxisbeispiel

sowie Beurteilung von Modernisie-rungsempfehlungen

– Energieausweise für Nichtwohnge-bäude

Zertifikatslehrgang „Nichtwohngebäu deim Bestand“– EnEV 2009 in Verbindung mit Aufbau

und Anwendung der DIN V 18599zur Bilanzierung von Nichtwohnge-bäuden

– Nutzung, Gebäudezonierung, Referenz-gebäudeverfahren

– Typologien im Nichtwohnungsbau so-wie Beurteilung von Modernisierungs-empfehlungen

– Strategien des energetischen Optimie-rens

– Wirtschaftlichkeitsberechnungen undVertragswesen

Inhalte Fachplaner-LehrgangZertifikatslehrgang „Vom Passiv- zumPlus-Energie-Haus– Grundlagen und gesetzliche Rahmen-

bedingungen des klimagerechten undenergieeffizienten Planens und Bauens

– Definitionen, Konzepte, gebaute Bei-spiele: Passivhaus, Netto-Null- undPlus-Energie-Haus für Wohn- undNichtwohngebäude

– Gebäudehülle und Anlagentechnik– Anforderungen bei der Bilanzierung

und Realisierung hochoptimierter Ge-bäude, Erweiterung auf den Lebens -zyklus

– Herausforderungen bei der Realisie-rung: Invest und Betrieb, Wirtschaft-lichkeit, Förderung, Nachweis, Zertifi-zierung, Ausschreibung und Vergabe,Bauleitung und Qualitätssicherung

Weitere Informationen:EW Medien und Kongresse GmbH,Dipl.-Ing. Bettina Gehbauer-Schumacher,[email protected], Tel.: 069/71 04687 73www.energieberater-ausbildung.de

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Bauphysik ist die einzige deutsche Fachpublikation zu dieser Thematik. Seit mehr als 30 Jahren ist die Zeitschrift Spiegel der Forschung in Wissenschaft und Industrie, der Normung und ingenieur-praktischen Tätigkeit. Sie ist nicht nur für Bauphysiker ein Arbeitsmittel und Nachschla-gewerk, sondern für alle am Bau Beteiligten, z. B. Beraten-de Ingenieure, Architekten und Fachplaner. *

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Page 51: Mauerwerk 01/2012 free sample copy

37© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die deutsche MauerwerksvorschriftDIN 1053 immer wieder fortgeschrieben und neuen Erkenntnissenund Erfordernissen angepasst [1] bis [7]. Seit geraumer Zeit liegt die100-er Version [7] zur Berechnung und Bemessung nach dem Teil-sicherheitskonzept vor. Der Übergang auf den EC 6, der ebenfallsdie Bemessung nach der Methode der Grenzzustände zur Grund-lage hat, steht in diesem Jahr bevor. Immer wieder hat man sich be-müht, auf der Grundlage eines anerkannten Sicherheitsniveaus dieFortschreibung vorzunehmen. Die Berechnung und Bemessung istschrittweise verfeinert worden. Mit dem Übergang auf das Teil -sicherheitskonzept werden insbesondere Mauerwerksbauteile un-ter horizontaler Beanspruchung schärfer betrachtet. Die intensi-vere Rechnung und die detaillierte Berücksichtigung differenzierterEinflüsse sollten sich auch wirtschaftlich lohnen. Mit dem Beitrag erfolgt ein Rückblick auf das Sicherheitsniveau,auf das man sich in den beteiligten Kreisen mit der Ausgabe derDIN 1053 von 1990 [3] geeinigt hatte. Es wird dann der Frage nach-gegangen, ob dieses Sicherheitsniveau, das über 20 Jahre Be-stand hatte, nicht auch zur Kalibrierung beim Übergang auf dasTeilsicherheitskonzept dienen kann.Die Betrachtungen beschränken sich auf vorwiegend vertikaleBelastung von Mauerwerksbauteilen.

How much safety needs masonry? Over the decades, the Germanstandard for masonry DIN 1053 has been updated several times andadapted to new findings and requirements [1]–[7]. For certain timethe part -100 [7] for analysis and design using partial safety conceptis available. This year the transition to the EC 6, which also bases onthe design according to the method of Iimit states is approaching.Consistently one has done his best to update the standard on thebasis of a widely recognized safety Ievei. The analysis and designhas been refined gradually. Especially masonry members underhorizontal Ioads are considered more sharply with the transition tothe partial safety concept. The more intensive calculation and de-tailed consideration of the differentiated effects should also beworthwhile economically.This contribution Iooks back at the safety Ievei that has been agreedon with the issue of the DIN 1053 of 1990 [3] by the persans involved.After that the question is then followed whether this safety Ievei thatwas accepted over the past 20 years, could not also serve as Basisfor calibration in the transition to the partial safety concept.The considerations are limited to predominantly vertical loadedmasonry members.

1 Veranlassung

Der Übergang auf das Teilsicherheitskonzept und die Be-messung nach der Methode der Grenzzustände ist da-

durch gekennzeichnet, dass Sicherheiten differenziert aufder Einwirkungs- und der Widerstandsseite betrachtet wer-den. Die Grundidee dabei war, mit etwas mehr Aufwandin der Bemessung Baukonstruktionen mit der notwendi-gen Zuverlässigkeit wirtschaftlicher erstellen zu können(vgl. Johnson [8] und Driving [9]).

Bereits in der Phase der Erarbeitung des EC 6 wur-den parallel Vergleichsrechnungen [10] angestellt, die dieGrundlage für deutsche Stellungnahmen waren und fest-stellen sollten, inwieweit europäische Regelungen mit derbisherigen deutschen Praxis der Bemessung im Mauer-werksbau kollidieren, Sicherheitsrisiken darstellen oder dieWirtschaftlichkeit der Bauweise beeinflussen. Ein sichtba-res Ergebnis dabei war, dass teilweise die Auslastungsgradehöher waren, als nach der bisherigen Vorgehensweise nachdem globalen Sicherheitskonzept. Der seinerzeit anvisierteTeilsicherheitsbeiwert auf der Widerstandsseite von 1,7 istja dann bei Abschluss der Arbeiten an DIN 1053-100 auf1,5 korrigiert worden. Dieser Wert ist aber bei vertikaler(vorwiegend dauernder Beanspruchung) unter Berücksich-tigung des Dauerstandseinflusses zu erhöhen, u. zw. auf1,5/0,85 = 1,76. Die Devise der damaligen Diskussionwar, dass das bisherige Sicherheitsniveau eingehalten seinmuss und auf keinen Fall ein geringeres herauskommendarf. Letzterer Halbsatz lässt sich sachlich nicht begrün-den, wenn man es als Grundsatz ansieht, bei genauererRechnung belohnt zu werden, wenn nicht gerade der An-trieb dazu aus Schadensfällen (vgl. [11]) herrührt, die wiraber im Mauerwerksbau bisher nicht zu verzeichnen ha-ben.

In den Nationalen Anhängen [13], [15] zu DIN EN1996-1-1 [12] und DIN EN 1996-3 [14] ist der Teilsicher-heitsbeiwert auf der Materialseite analog zu DIN 1053-100:2007-09 mit γM = 1,5 festgelegt worden.

Bei den neuerlichen Vergleichsrechnungen, die imRahmen des Abschlusses der Nationalen Anhänge durch-geführt worden sind [16], konnte i. W. festgestellt werden,dass mit den dabei vorgenommenen Nachjustierungen dieBerechnung und Bemessung nach EC 6 mit DIN 1053-1:1996-11 annähernd gleichwertig ist und teilweise sich auchetwas günstigere Ergebnisse erzielen lassen, aber nicht inallen Fällen. Die Nachweise sind sehr sensitiv, sodass sichkeine 100%-ige Deckungsgleichheit erzielen lässt. Die Ab-weichungen liegen jedoch in tolerierbarer Größenordnung.Eine spürbare wirtschaftliche Verbesserung zu erreichen,ist damit jedoch nicht gelungen. Das „Wieder-Gleich-Zie-

Wieviel Sicherheit braucht das Mauerwerk?

Wolfram JägerSong Ha Nguyen

Fachthemen

DOI: 10.1002/dama.201200528

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Page 52: Mauerwerk 01/2012 free sample copy

hen“ hat große Anstrengungen gekostet und dass dies ge-lungen ist, muss unbedingt positiv hervorgehoben werden.Langfristig kann das Erreichte jedoch nicht zufrieden stel-len. Allein eine empirische Betrachtung des Sicherheits -niveaus zeigt, dass gerade hier noch Reserven liegen, die eszukünftig zu erschließen gilt. Der vorliegende Beitrag solldazu anregen. Er ist als traditionelle, empirische Sicher-heitsbetrachtung zu verstehen ([17], Abschn. 1.4). Sie sollin keiner Weise die theoretische Sicherheitsanalyse in Fragestellen ([17], Abschn. 1.5). Für diese ist eine Vielzahl vonVersuchswerten erforderlich, die aber oft und gerade imMauerwerksbau ein Problem darstellt.

2 Sicherheitsniveau in den 80er und 90er Jahren

Schellbach [18] hat in den 80er Jahren dokumentiert, wasseinerzeit als Sicherheitslevel gesellschaftlich als vereinbartund akzeptiert galt. Diese Betrachtung war die Grundlagefür die Ausgaben 1984, 1990 und 1996 der DIN 1053-1. Siesoll hier kurz rückschauend dargestellt werden.

2.1 Schellbach 1989 [18]

Ausgangspunkt war seinerzeit, dass eine geschosshohe Wandeine dreifache Sicherheit gegenüber der mittleren Druck-festigkeit der geschosshohen Wand mit der Schlankheith/t < 10 besitzen sollte.

(1)

mitσo Grundwert der zulässigen Spannung unter Berück-

sichtigung der Schlankeit h/t = 10βMS(10) Festigkeit der Mauerwerksscheibe mit der Schlank-

heit h/t = 10 als Mittelwerth Höhe der Mauerwerksscheibet Dicke der Scheibe.

Da aber die Festigkeiten als Fraktile angesehen werden, istauf diese umzustellen. Das geschieht mit dem anerkanntenUmrechnungsfaktor von Mittelwert auf Fraktilwert (oderkleinsten Einzelwert) von pauschal 0,8.

βMN(10) = 0,8 · βMS(10) (2)

mitβMN(10) 5%-Fraktilwert der Mauerwerksfestigkeit bezogen

auf die Schlankheit h/t = 10.

DIN 1053-2 [4] sah vor, dass an sogenannten RILEM-Kör-pern (heute Mauerwerkskörper nach DIN EN 1052-2 [19])geprüft wird und die Versuchswerte zukünftig aus Prüf-körpern mit dieser Prüfkörperhöhe gewonnen werden. DieBerücksichtigung des Gestaltunterschiedes erfolgt dabei mitdem Faktor 0,9.

βMN(10) = 0,9 · βMN(5) (3)

mitβMN(5) 5%-Fraktilwert der Mauerwerksfestigkeit bezogen

auf die Schlankheit h/t = 5.

σβ

oMS= ( )10

3

38 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Ausschlaggebend ist letztlich die Festigkeit bei h/t = 0.Der Unterschied in den Ergebnissen zwischen h/t = 5 undh/t = 0 wurde von Schellbach ebenfalls mit 0,9 einge-schätzt.

βMS(5) = 0,9 · βMS(0) (4)

mitβMS(0) Mittelwert der Mauerwerksfestigkeit bezogen auf

die Schlankheit h/t = 0.

Hinzu kommt, dass der Dauerstandseinfluss zu berücksich-tigen ist, wenn man von Mauerwerksprüfungen ausgeht.Dieser Einfluss wurde von Schellbach mit 0,85 … 0,9 an-gesetzt. Er soll in der Rechenfestigkeit berücksichtigt sein.

βR = βMN(0) = 0,85 … 0,9 · βMN(0) (5)

mitβR Rechenfestigkeit nach DIN 1053:1990-02 (Schell-

bach bezieht sich auf eine Entwurfsfassung von1987)

βMN(0) Mauerwerksfestigkeit bezogen auf die Schlankheith/t = 0 als 5%-Fraktilwert.

Auf diese Weise kommt Schellbach zu dem bekannten Um-rechnungswert von σo auf βR:

βR = 2,67 · σo (6)

wobei er für

(7)

durch Ausmultiplizieren gesetzt hat.

2.2 Stand DIN 1053-1:1990

Der zuvor geschilderte Zusammenhang war dann dieGrundlage für die Festlegung der zulässigen Spannungenin DIN 1053-1:1990-02. Die Norm repräsentierte das ver-einfachte Verfahren; während im genaueren Verfahren,das in Teil 2 von 1984 abgehandelt war, auf βR-Werte undSicherheiten von 2,0 abgestellt wurde.

In der Sicherheitsmarge von 2 war berücksichtigt wor-den, dass mit 5%-Fraktilwerten gearbeitet wird und der Ge-staltseinfluss auf den Schlankheitseinfluss reduziert wird,d. h. das Knicken von der Schlankheit h/t = 0 an im For-melapparat für die Nachweisführung berücksichtigt ist.

2.3 Weitere Betrachtungen

Weitere derartige Sicherheitsbetrachtungen sind von Mann,Kirtschig und Schubert angestellt worden.

2.3.1 Mann [20] 1997

Mann hat im Zusammenhang mit der Erarbeitung derDIN 1053-100 noch einmal die Historie der Umrechnungder Festigkeiten und den Wandel in bestimmten Ansich-ten in einem internen Papier für den Normenausschuss

β σMS o( ), ,

, ( , , )( , ,10

0 9 0 93 0 8 0 85 0 9

0 397 0 375= ⋅⋅ ⋅ …

⋅ = … )) ⋅ σo

W. Jäger/S. H. Nguyen · Wieviel Sicherheit braucht das Mauerwerk?

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Page 53: Mauerwerk 01/2012 free sample copy

39Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

zusammengefasst [20], die auf einer früheren Darstellung[21] aufbaut.

Die einzelnen Umrechnungsfaktoren und damit An-teile bei einer Sicherheitsbetrachtung haben etwa die glei-che Größe, wie in Abschn. 2.1 angeführt. Jedoch wird vonihm aufgezeigt, dass man eine gewisse Zeit der Meinungwar, dass die Behinderung der Querdehnung über die End-platten der Prüfkörper unterschiedlich eingeschätzt wor-den ist (zuerst mit 0,9, dann später mit 0). Hinsichtlich desSchlankheitseinflusses kommt Mann auf den Wert 0,75(von h/t = 0 auf h/t = 10) und leitet diesen aus seinenKnickformeln ab (1,33).

Für die Umrechnung von Prüfkörperschlankheiten beider Auswertung von Versuchsergebnissen hatte er in einemBeitrag im Mauerwerk-Kalender [22] eine Formel angege-ben, die da lautete

c3 = 0,966 + 0,00136 · (h/t)2 (8)

wobei

c3 der Umrechnungsfaktor von der geprüften Schlank-heit auf die Schlankheit h/t = 5 ist.

Die Umrechnung von h/t = 5 auf h/t = 0 nimmt Manndann mit dem Faktor 1,10 = 1/0,9 vor.

2.3.2 Kirtschig [23] 1995

Kirtschig [23] listet ebenfalls die einzelnen Einflüsse auf undkommt etwa zu dem gleichen Ergebnis wie Schellbach.Unterschiede bei den einzelnen Vorgehensweisen der Um-rechnung werden hier konstatiert und deren Auswirkun-gen diskutiert. Nähere Betrachtungen zum Knickeinflusswerden nicht angestellt.

2.3.3 Schubert [24] 1996/2003

Schubert hat in zwei Schriftstücken zum Thema „Umrech-nung von Versuchswerten“ seinen Standpunkt aufgeschrie-ben und zur Entscheidungsfindung in der Normungsarbeitzur Verfügung gestellt [24]. Auch hier werden die Einzel-einflüsse aufgelistet und bewertet, z. T. mit geringfügig ab-weichenden Zahlenwerten.

2.3.4 Jäger/Pflücke [25] 2003

Jäger/Pflücke [25] haben im Rahmen eines Forschungs-vorhabens mit vermessenen Versuchskörpern die Frageder Auswertung von experimentellen Ermittlungen anPrüfkörpern mit Schlankheiten h/t > 0 untersucht. Dabeiwurde deutlich, dass der Einfluss der Schlankheit in derVergangenheit überschätzt worden ist. Die Ergebnissesollten nach Ansicht der Autoren in eine Gesamtsicher-heitsbetrachtung gestellt werden, die jedoch dann nichterfolgt ist.

2.3.5 Schlussfolgerungen für die Sicherheitsbetrachtung

Die vorgenannten Arbeiten wurden hinsichtlich der Si-cherheitseinflüsse analysiert, wobei von der Nennung desSicherheitsbeiwertes 3 für die geschosshohe Wand mit der

Schlankheit h/t = 10 ausgegangen wird [18], [21]. Auf dieUmrechnung von Festigkeitskennwerten aus vorangegan-genen Normen oder aus Prüfwerten wird an dieser Stellenicht weiter eingegangen. Hier sollen nur die einzelnenSicherheitsanteile eine Rolle spielen:– Knickeinfluss– Dauerstandseinfluss– Materialstreuung.

Die Einflüsse werden bei den Normen nach dem Teilsi-cherheitskonzept vollständig aus zulässigen Werten bzw.Festigkeitskennwerten herausgenommen und gesondert be-rücksichtigt, wobei dies wieder mit gewissen Abweichun-gen erfolgen kann.

3 Übergang auf das Teilsicherheitskonzept

3.1 Teilsicherheitsbeiwerte und Anpassungsfaktoren

Beim Teilsicherheitskonzept werden die Sicherheitsanteilein Einwirkungen und Widerstände differenziert und dabeiggf. als Produktsumme aus ihren Anteilen ermittelt [26],[27]. Nguyen [28] hat diese Anteile für die Materialseiteeinmal aufgelistet:

γM = γ0 · γ1 · γ2 · γm (9)

Dabei sind

γM Teilsicherheitsbeiwert auf der Widerstandsseite als Pro-duktsumme

γ0 Teilsicherheitsbeiwert zur Berücksichtigung der Kon-sequenz des Versagens

γ1 Teilsicherheitsbeiwert zur Berücksichtigung des Ver-sagenstyps

γ2 Teilsicherheitsbeiwert zur Berücksichtigung der Mo-dellunschärfe

γm Teilsicherheitsbeiwert zur Berücksichtigung der Ver-teilungsfunktion der Festigkeitswerte.

Man kann die einzelnen Teilsicherheitseinflüsse auch alsProduktsumme verschiedener Anpassungsfaktoren darstel-len, so wie das z. B. bei ETV Beton ([27], [29] u. [30]) oderbeim Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden [31] pas-siert ist.

Exemplarisch seien hier Anpassungsfaktoren aus [29]genannt:…mb4 Festigkeitsminderung in Wänden und Stützen mit

|e|/h ≤ 0,5mb5 langzeitige Wirkung der Belastung bei ausmittig und

planmäßig mittig gedrückten Bauteilenmb6 Betonfestigkeit bei zweiachsiger Beanspruchung in

Abhängigkeit vom Hauptspannungsverhältnis …mb7 vermindertes plastisches Formänderungsverhalten

bei Betonklassen ≥ Bk 55mb8 Festigkeitsverhalten der Druckzone spezieller Kon-

struktionen.

Die Gesamtgröße des Anpassungsfaktors ergab sich dannals Produktsumme aus den Einzelanteilen:

(10)m m m mbi b b bi

= ⋅ ⋅…=

∏ 1 2 81

8

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Der reziproke Wert von Gl. (10) stellt den Teilsicherheits-beiwert für die Material- bzw. Widerstandsseite dar.

(11)

Sicher kann eine derartige Bestimmung und Differenzie-rung der Teilsicherheitsbeiwerte nicht der Praxis zugemu-tet werden, aber für generelle Sicherheitsfestlegungen imnationalen Maßstab ist eine solche Vorgehensweise sinn-voll und wünschenswert.

3.2 DIN 1053-100:2007-09

Bei der Festlegung der Teilsicherheitsbeiwerte auf der Wi-derstandsseite ist man seinerzeit pragmatisch in der be-reits zitierten Weise vorgegangen, nämlich dass beim Aus-multiplizieren der einzelnen Anteile der Einwirkungs- undder Widerstandsseite eine globale Sicherheit von mindes-tens 2 herauskommt. Aufgrund gewisser Schwierigkeitenbei der Querkraftbeanspruchung wegen der größeren Last-spreizung hatte man sich in der Schlussphase auf

γM = 1,5 (12)

geeinigt. Der Einfluss der Dauerstandszeit und ggf. weite-rer Dinge (wie z. B. Approximation der Spannungsflächedurch ein Rechteck) war mit

mD = 0,85 (13)

festgelegt worden. Kalibriert werden sollte das Produkt ausder Teilsicherheit auf der Einwirkungsseite γE mit der aufder Widerstandsseite γM anhand des als gesichert gelten-den globalen Sicherheitsbeiwertes von

γGlobal = 2,0. (14)

Bei dem Querkraftnachweis wurde dann mit dem Schub-anpassungsfaktor noch etwas nachjustiert.

3.3 NA zu DIN EN 1996-1-1:2012-01

Das beschriebene Vorgehen bei DIN 1053-100 ist auch fürdie Nationalen Anhänge zu Teil 1-1 und Teil 3 von EC 6gewählt worden. Da die Schubformeln aus Teil 100 vonDIN 1053 übernommen werden mussten, gilt die Nach-justierung auch hier im Nationalen Anhang für Deutsch-land.

3.4 Kritische Wertung

Bei einem summarischen Teilsicherheitsbeiwert für die Ein-wirkungen bei typischen Mauerwerksbauten von ca. 1,38kommt man bei ständiger Druckbeanspruchung auf eineglobale Sicherheit von

EC 6/DIN 1053-100 DIN 1053-1:1996-11

γGlobal = 1,38 · 1,5/0,85 gegenüber γGlobal = 2/0,85 = 2,35= 1,38 · 1,76 = 2,44 (15)

γ M

bii

m

=

=∏

1

1

8

40 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Lässt man den Dauerstandseinfluss außer Betracht, kommtman auf den nachfolgenden Vergleich

γGlobal = 1,38 · 1,5 = 2,07 gegenüber γGlobal = 2. (16)

Das Sicherheitsniveau ist annähernd gleich, unterscheidetsich aber eben immerhin noch um 3,5 %.

4 Bezug auf das Sicherheitsniveau 1990

4.1 Analyse der Teilsicherheiten

Schellbach konstatierte, dass man früher von einem Si-cherheitsniveau von 3 im Mauerwerksbau, vom Mittel-wert der Festigkeit aus betrachtet, ausging. Es war üblich,die einzelnen bekannten Einflüsse in dem Grundwert derzulässigen Spannung zu berücksichtigen. So sollten in die-sem enthalten sein– der Einfluss der Schlankheit h/t = 10 (Einflüsse aus dem

Knicken) sowie– der Dauerstandseinfluss.

Schlankheitseinflüsse waren nur bei Wänden mit h/t > 10zu berücksichtigen. Die Deckenverdrehung und deren Ein-fluss auf die Wandtragfähigkeit wurden über einen weite-ren Abminderungsfaktor berücksichtigt.

Die oben beschriebenen Ansätze von Schellbach fürdie einzelnen Einflüsse sind in Tabelle 1 in Form von An-passungsfaktoren zusammengestellt.

Es verbleibt somit für die Einflüsse auf der Einwir-kungsseite sowie für Unsicherheiten auf der Widerstands-seite

3/1,709 = 1,75 (17)

an Sicherheitsmarge. Will man beim Übergang auf das Teilsicherheitskon-

zept auf dem gleichen Sicherheitsniveau wie 1990 bleiben,sind die Einwirkungen summarisch zu berücksichtigen.Bei den üblichen Verhältnissen von ständigen Lasten zuveränderlichen Lasten ergibt sich im Mauerwerksbau einsummarischer Teilsicherheitsbeiwert bei vorwiegend verti-kaler Belastung

γE = 1,38.

W. Jäger/S. H. Nguyen · Wieviel Sicherheit braucht das Mauerwerk?

Tabelle 1. Einflüsse auf die Sicherheit nach Schellbach [18]Table 1. Influences on the safety according to Schellbach [18]

i Einfluss γi mi

1

Berücksichtigung der Streuung (Rechnen mitFraktilwerten statt mit

Mittelwerten)

1,25 0,8

2 Dauerstandseinfluss 1,11 0,9

3Knickeinfluss von h/t = 10 bei h/t = 5

1,11 0,9

4Knickeinfluss von h/t = 5 bei h/t = 0

1,11 0,9

Summe γ ii=∏ =

1

4

1,709 mii=∏ =

1

4

0,58

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41Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Es verbleibt damit auf der Widerstandsseite eine Differenzoder besser gesagt eine Reserve von

1,75/1,38 = 1,27,

um weitere Unsicherheiten auf der Widerstandsseite abzu-decken.

Den Knickeinfluss hatte Schellbach [18] mit m3 · m4 =0,9 · 0,9 = 0,81 angesetzt, ohne näher darauf einzugehen.Schätzt man diese Einflüsse von h/t = 10 auf h/t = 0 rea-listisch ein, kommt man auf einen Anpassungsfaktor vonm3,4 = 0,9.

Zu den noch nicht berücksichtigten Einflüssen könn-ten gehören– ausgeprägtes Sprödbruchverhalten bei bestimmten Mauer-

werksartenm5 = 0,9

– Unsicherheiten im Bemessungsmodell (ohne weitere Be-trachtung abgeschätzt)m6 = 0,9

– Sonstigesm7 = 0,95.

Bildet man die Produktsumme über die genannten Anpas-sungsfaktoren, kommt man bei wirklichkeitsnaher Berück-sichtigung des Knickens wieder auf die 3,0, die die Aus-gangsbasis für die Betrachtung waren.

(18)

4.2 Differenzierte Berücksichtigung von Einflüssen

Werden bestimmte Einflüsse auf die Tragfähigkeit bei derBemessung gesondert berücksichtigt, so können sie ausdem Sicherheitsabstand herausgenommen werden.

Dazu zählen heute – die Materialstreuung (es wurde von Mittelwerten auf

charakteristische Werte umgestellt)m1 = 0,8

– der Dauerstandseinfluss (allgemein geeinigt auf m2 = 0,85)m2 = 0,85

– der Knickeinfluss (Schellbach [18] hatte hierfür ange-setzt m3 · m4 = 0,9 · 0,9 = 0,81. Betrachtet man dieseEinflüsse von h/t = 10 auf h/t = 0 genauer, bedeutet eineHerausnahme eines Anpassungsfaktors von m3,4 = 0,9kein Risiko. Die genauere und zutreffendere Betrachtungdes Knickens kann somit in der Sicherheitsmarge gut ge-schrieben werden)m3,4 = 0,9.

m m m m m m mii

= ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅

= ⋅ ⋅ ⋅ ⋅=

∏ 11

8

2 3 4 5 6 7

0 8 0 85 0 9 0 9 0

,

, , , , ,99 0 95 0 471

1 10 471

212

1

8

⋅ =

= =

= ⋅ =

=∏

, ,

,,

mii

Global E Mγ γ γ 11 38 1 2 93 3

1

8, ,⋅ = ≈

=∏mii

Das von Schellbach als Ausgangspunkt deklarierte Sicher-heitsniveau der gemauerten Wand kann somit abgesenktwerden auf

(19)

weil heute die Einflüsse Materialstreuung, Dauerstandsein-fluss und Knicken vollständig gesondert rechnerisch berück-sichtigt werden.

Dieser globale Sicherheitsbeiwert wäre ausreichend,wenn man das von Schellbach konstatierte globale Sicher-heitsniveau beibehalten will, ohne einen Bonus für die ge-nauere Berechnung zu geben.

4.3 Welches Teilsicherheitsniveau auf der Widerstandsseite

wäre heute ausreichend?

Teilt man dieses globale Sicherheitsniveau nach Gl. (19) inEinwirkungen und Widerstände auf, erhält man

(20)

Das heißt nichts weiter, als dass ein γM = 1,33 ausreichendwäre, wenn man das von Schellbach 1989 [18] konstatierte Sicherheitsniveau weiterhin halten will und der Dauer-standseinfluss, der Einfluss der Materialstreuung sowie derSchlankheitseinfluss nicht mehr in der Materialsicherheitberücksichtigt werden.

4.4 Vergleich

Heute haben wir einen Teilsicherheitsbeiwert von 1,5 ohneDauerstandseinfluss ([7], [13]). Multiplizieren wir die ak -tuell festgelegten Teilsicherheitsbeiwerte auf der Einwir-kungsseite und der Widerstandsseite aus und berücksich-tigen den Dauerstandseinfluss, kommen wir auf

1,38 · 1,5/0,85 = 1,38 · 1,76 = 2,43. (21)

Nimmt man dagegen von der Sicherheitsmarge nach Schell-bach die Materialstreuung und das Knicken nach unseremheutigen Verständnis heraus, verbleiben

3 · 0,8 · 0,9 = 2,16 (22)

an globaler Sicherheit zum Vergleich, die ausreichend ist.Das sind immerhin 12,5 % Reserve, die wir bisher nichtnutzen.

4.5 Kalibrierung

Spaethe wies darauf hin, dass es erforderlich sein wird, dassemiprobabilistische Bemessungskonzept nach einer be-stimmten Zeitspanne zu kalibrieren, u. zw. anhand der ge-sammelten Erfahrungen und ggf. unter Berücksichtigungneuer Erkenntnisse [17]. Wir haben zwar in der Bundes -republik im Mauerwerksbau mit dem Teilsicherheitskon-zept noch keine großartigen Erfahrungen sammeln können;aber auch Erfahrungen, die aus dem Vergleich bisherigerBemessungsverfahren mit dem neuen Sicherheitskonzepterwachsen [16], können eine Grundlage für eine Kalibrie-rung darstellen.

γγ

γMGlobal

E

= = =1 841 38

1 33,,

,

γ Global bii

m= ⋅ = ⋅ ⋅ ⋅ = ⋅ ==

∏3 3 0 8 0 85 0 9 3 0 612 1 841

4

, , , , ,

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4.5.1 Nach dieser Sicherheitsbetrachtung

Kalibriert man das Teilsicherheitskonzept an den vor Jah-ren definierten 3,0 und schreibt dieses fort, erscheint heuteein Gesamtsicherheitsniveau für vorwiegend vertikale Be-anspruchung von 2,16 als ausreichend. Für den Teilsicher-heitsbeiwert auf der Materialseite folgt dann

2,16/1,38 = 1,57. (23)

Wenn man dabei berücksichtigt, dass der Dauerstandsein-fluss zwar auf der Sicherheitsseite, aber gesondert berück-sichtigt wird, ergibt sich der in Gl. (24) aufgeführte Teilsi-cherheitsbeiwert auf der Materialseite von

1,57 · 0,85 = 1,33 = γM. (24)

4.5.2 Nach Nguyen [28]

Nguyen hat in [28] alle bis etwa 2006 verfügbaren Ver -suche an Mauerwerk ausgewertet und auf der Basis derZuverlässigkeitstheorie einen Vorschlag für die Festle-gung des Teilsicherheitsbeiwertes auf der Materialseiteunterbreitet. Der in Gl. (24) angegebene Wert stimmt mitder Empfehlung von Nguyen aus dem Jahr 2008 über-ein.

4.5.3 Nach Gerstner/Jäger/Nguyen [33]

In dem Beitrag von Gerstner/Jäger/Nguyen [33] wurde auf-bauend auf den Erfahrungen des ETV Beton in der ehe-maligen DDR Kritik an den Festlegungen der Teilsicher-heitsbeiwerte sowohl für die Einwirkungen als auch fürdie Widerstände geübt. Die Autoren kamen zu dem Schluss,dass eine Kalibrierung dringend geboten ist und ein Teil -sicherheitsbeiwert auf der Materialseite von γM = 1,4 ge-rechtfertigt erscheint.

5 Zusammenfassung

Mit dem vorliegenden Beitrag ist nunmehr auf einem wei-teren Weg nachgewiesen worden, dass der Teilsicherheits-beiwert γM mit einem Wert von weniger als 1,5 für Druck-beanspruchung festgelegt werden kann und die Wirt-schaftlichkeit des Teilsicherheitskonzeptes für Mauerwerksich so verbessern lässt, wenn konsequent die Möglichkeitder Kalibrierung genutzt wird [17], ohne dabei Sicher-heitsrisiken einzugehen. Außerdem kann damit eine nun-mehr strengere Betrachtung der Umrechnung von Prüfun-gen an Mauerwerkskörpern mit Schlankheiten h/t von 5bis 10 kompensiert werden (vgl. [25]).

Die mit der Überschrift gestellte Frage kann im Prin-zip mit „Nicht mehr als bisher“ beantwortet werden. Einen Grund, das Sicherheitsniveau höher anzulegen, gibtes derzeit nicht. Es sollte aber das Bestreben der Weiter-entwicklung der Berechnungs- und Bemessungsverfahren –und damit jeder Normung – sein, durch genaueres He -rangehen auch einen Vorteil auf der Seite der Wirtschaft-lichkeit zu haben. Das ist der eigentliche Sinn der Bemes-sung nach Grenzzuständen und des Teilsicherheitskon-zepts.

42 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Literatur

[1] DIN 1053:1962-11: Mauerwerk. Berechnung und Konstruk-tion. Arbeitsgruppe ETB des Fachnormenausschusses Bau-wesen im Deutschen Normenausschuss, Berlin 1962.

[2] DIN 1053-1:1974: Mauerwerk. Berechnung und Ausführung.Fachnormenausschuss Bauwesen im Deutschen Normenaus-schuss, Berlin 1974.

[3] DIN 1053-1:1990-02: Mauerwerk. Rezeptmauerwerk. Be-rechnung und Ausführung. NABau im DIN, Berlin 1990.

[4] DIN 1053-2:1984-07: Mauerwerk. Mauerwerk nach Eig-nungsprüfung. Berechnung und Ausführung. NABau im DIN,Berlin 1984.

[5] DIN 1053-1:1996-11: Mauerwerk. Berechnung und Ausfüh-rung. NABau im DIN, Berlin 1996.

[6] DIN 1053-2:1996-11: Mauerwerk. Mauerwerksfestigkeits-klassen aufgrund von Eignungsprüfungen. NABau im DIN,Berlin 1996.

[7] DIN 1053-100:2007-09: Mauerwerk. Berechnung auf derGrundlage des semiprobabilistischen Sicherheitskonzeptes.NABau im DIN, Berlin 2007.

[8] Johnson, A. J.: Strength, safety and economical dimensionsof structures. Stockholm 1963.

[9] Driving, A. J.: Empfehlungen zur Anwendung ökonomisch-statistischer Methoden bei der Berechnung von Bauwerkenmit rein ökonomischer Wertigkeit (russ.). Moskva 1972 (deut-sche Übersetzung in: Berechnung von Baukonstruktionennach Grenzzuständen. Untersuchungen zur Berechnungsme-thodik. Berlin: VEB Verlag für Bauwesen, 1977, S. 73–90).

[10] Reeh, H., Jäger, W. u. a.: Bemessung von Mauerwerk. Bei-spiele nach DIN 1053-1 und Eurocode 6. In: Mauerwerk- Kalender, Teil 1: 25 (2000), S. 455–520; Teil 2: 26 (2001),S. 287–347; Teil 3: 28 (2003), S. 367–456. Hrsg. H.-J. Irmsch-ler, P. Schubert u. W. Jäger (2003). Berlin: Ernst & Sohn.

[11] Ekardt, H.-P.: Die Stauseebrücke Zeulenroda. Ein Scha-densfall und seine Lehren für die Idee der Ingenieurverant-wortung. Stahlbau 67 (1998) H. 9, S. 725–749.

[12] DIN EN 1996-1-1:2010-12: Eurocode 6: Bemessung undKonstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 1-1: AllgemeineRegeln für bewehrtes und unbewehrtes Mauerwerk; Deut-sche Fassung EN 1996-1-1:2005+AC:2009. NABau im DIN,Berlin 2010.

[13] DIN EN 1996-1-1/NA:2012-01: Nationaler Anhang – Na-tional festgelegte Parameter – Eurocode 6: Bemessung undKonstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 1-1: AllgemeineRegeln für bewehrtes und unbewehrtes Mauerwerk. NABauim DIN, Berlin 2012.

[14] DIN EN 1996-3:2010-12: Eurocode 6: Bemessung undKonstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 3: VereinfachteBerechnungsmethoden für unbewehrte Mauerwerksbauten;Deutsche Fassung EN 1996-3:2006+AC:2009. NABau im DIN,Berlin 2010.

[15] DIN EN 1996-3/NA:2012-01: Nationaler Anhang – Natio-nal festgelegte Parameter – Eurocode 6: Bemessung und Kon-struktion von Mauerwerksbauten – Teil 3: Vereinfachte Be-rechnungsmethoden für unbewehrte Mauerwerksbauten.NABau im DIN, Berlin 2012.

[16] Alfes, Ch., Brauer, N., Hauer, M., Purtak, F., Jäger, W. u. a.:EC 6 Anwendungserprobung. Vergleichsrechnungen zwischender Mauerwerksnorm Eurocode 6 einschließlich der zuge -hörigen Entwürfe der Nationalen Anhänge (NA) mit derDIN 1053-1:1996 anhand von Praxisbeispielen. Zwischen -bericht über Phase 1. Erarbeitet durch die DGfM und weitereBüros, gefördert durch das DIBt, Berlin. DGfM: Berlin De-zember 2011.

[17] Spaethe, G.: Die Sicherheit tragender Baukonstruktionen.Wien, New York: Springer-Verlag, 1992.

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43Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

[18] Schellbach, G.: Auswirkungen der Eigenschaften des Zie-gels und der Mörtelfugen auf die Druckfestigkeit von Mauer-werk und ihre Berücksichtigung in den Neufassungen derMauerwerksnorm. In: Ziegeleitechnisches Jahrbuch 1989.Wiesbaden: Bauverlag 1989, S. 83–97.

[19] DIN EN 1052-1:1998-12: Prüfverfahren für Mauerwerk. Be-stimmung der Druckfestigkeit; Deutsche Fassung EN 1052-1:1998. NABau im DIN, Berlin 1998.

[20] Mann, W.: Erläuterungen zu den Umrechnungsfaktoren fürden Entwurf DIN 1053-100. Unveröffentlichtes Manuskript.Darmstadt, 5. 9. 1997. Umrechnung 1997.

[21] Mann, W.: Überlegungen zur Sicherheit im Mauerwerks-bau. In: Mauerwerk-Kalender 12 (1987), S. 1–5. Hrsg. P. Funk.Berlin: Ernst & Sohn.

[22] Mann, W.: Druckfestigkeit von Mauerwerk. Eine statisti-sche Auswertung von Versuchsergebnissen in geschlossenerDarstellung mit Hilfe von Potenzfunktionen. In: Mauerwerk-Kalender (1983), S. 687–699. Hrsg. P. Funk. Berlin: Ernst &Sohn.

[23] Kirtschig, K.: Zusammenhang zwischen den Grundwertender zulässigen Spannungen σo und den Festigkeiten βM derMauerwerksfestigkeitsklassen. Unveröffentlichtes Manuskript.Hannover 10. 06. 1995.

[24] Schubert, P.: Zur Herleitung von σo-Werten. Unveröffent-lichtes Manuskript. ibac Aachen 04. 09. 2003; sowie NAD zuENV 1996-1-1: Ableitung von fk-Werten aus σo-Werten. Un-veröffentlichtes Manuskript. ibac Aachen, 18. 11. 1996.

[25] Jäger, W., Pflücke, T.: Einfluss der Schlankheit auf dieDruckfestigkeit von Mauerwerksprüfkörpern nach EC 6. Ab-schlussbericht (unveröffentlicht). DIBt, Berlin, April 2005.

[26] Jäger, W., Marzahn, G.: Mauerwerk. Bemessung nachDIN 1053-100. Berlin: Ernst & Sohn 2010.

[27] Drigert, K. A., Gerstner, H.: Erläuterungen zum ETV Be-ton. Berechnung und bauliche Durchbildung. Berlin: Verlagfür Bauwesen 1983.

[28] Nguyen, S. H.: Festlegung der Teilsicherheitsbeiwerte fürdas Material. In: Mauerwerk-Kalender 33 (2008), S. 527–536.Hrsg. W. Jäger. Berlin: Ernst & Sohn.

[29] TGL 33403:1980-10: Betonbau. Festigkeits- und Formän-derungskennwerte. Berlin: Verlag Standardisierung der DDR1980.

[30] Haupt, W.: Erläuterungen zum Inhalt von TGL 33403 –Betonbau; Festigkeits- und Formänderungskennwerte. Bau-planung/Bautechnik 34 (1980) H. 11, S. 487–490.

[31] Jäger, W., Pohle, F.: Einsatz von hochfestem Naturstein-mauerwerk beim Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden.In: Mauerwerk-Kalender 24 (1999), S. 729–755. Hrsg. P. Funk.Berlin: Ernst & Sohn.

[32] Gränzer, M., Irmschler, H.-J., Kirtschig, K. u. a.: Mauerwerk.Kommentar zu DIN 1053 Teil 1 Rezeptmauerwerk. DIN 1053Teil 3 – Bewehrtes Mauerwerk. Ausgaben Februar 1990. Hrsg.P. Funk. Berlin: Beuth/Ernst & Sohn, 1990.

[33] Gerstner, H., Jäger, W., Nguyen, S. H.: Kann der Mauer-werksbau noch vom ETV Beton der ehemaligen DDR profi-tieren? Mauerwerk 11 (2007) H. 4, S. 190–198.

[34] Streleckij, N. S., Beyer, W. O., Driving, A. J. u. a.: Berech-nung von Baukonstruktionen nach Grenzzuständen. Unter-suchungen zur Berechnungsmethodik. Berlin: Verlag für Bau-wesen, 1976.

Autoren dieses Beitrages:

Prof. Dr.-Ing. Wolfram Jäger, Technische Universität Dresden, FakultätArchitektur, Lehrstuhl Tragwerksplanung, 01062 Dresden/Jäger Ingenieure GmbH Radebeul, Wichernstraße 12, 01445 RadebeulDr.-Ing. Song Ha Nguyen, Principal Structural Engineer of GHD Australia,239 Adelaide Terrace, Perth WA 6004, Australien

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Firmen und Verbände

Statiker-Tage 2011 von Wienerberger

Die Einführung der Energieeinsparver-ordnung (EnEV) 2012 und des Euro-code 6 für den Mauerwerksbau werfenbei Tragwerksplanern und Bauphysikernviele Fragen auf: Was ändert sich in Nor-men, aktualisierten Bemessungsgrund -lagen bis hin zu praktischen Detaillösun-gen. Wann greifen die neuen Regeln?Welche Stichtage gelten wofür? Wierechtssicher sind Planungen im Über-gangszeitraum?

Immerhin müssen sich Bauexpertenparallel in europäisches und novelliertesdeutsches Baurecht einarbeiten. So be-antwortete Dipl.-Ing. Architekt StefanHorschler, Büro für Bauphysik, Hanno-ver, im Rahmen der Statiker-Tage 2011von Wienerberger viele Fragen zu sinn-vollen Stellschrauben für den Fachpla-ner. Mehr als 1200 Teilnehmer infor-mierten sich aus erster Hand über no-vellierte Berechnungen des Nutz-, End-und Primärenergiebedarfs für Heizung,Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasserund Beleuchtung nach DIN 18599 so-

wie zur Neufassung des sommerlichenWärmeschutzes nach DIN 4108-2, neh-men sie doch einen wichtigen Platz beider Planung des energetischen Standardsein.

Dr.-Ing. Markus Hauer, BfB Büro für Baukonstruktionen, Karlsruhe, leistete Aufklärungsarbeit zum Euro-code 6 für die Konstruktion von unbe-wehrtem Mauerwerk nach neuen eu-ropäischen Berechnungsverfahren abMitte 2012. Dr.-Ing. Christoph Buten-weg, anerkannter Fachmann für Bausta-tik und Baudynamik von der RWTHAachen, ging auf ein großes Bauvorha-ben im brandenburgischen Schwedt ein.Fünf Stadtvillen mit 41 Wohnungenwurden dort errichtet. Er beleuchteteden integralen Planungsansatz für dieVerarbeitung von Ziegeln anhand kon-struktiver Details, der gleichzeitig sehrgute Werte beim Schallschutz, energeti-schen Standard und der Statik ermög-lichte.

Wer die als Fortbildungsmaßnahmegemäß der Ingenieur- und Architek-tengesetze der einzelnen Bundeslän-der anerkannten Fachseminare vonWie nerberger verpasst hat, kann alleVorträge der Statiker-Tage 2011 unterwww.wienerberger.de herunterladen.

Energetische Gebäudebilanzierungnach DIN V 18599

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH(dena) hat einen neuen Leitfaden zurenergetischen Gebäudebilanzierung vonNichtwohn- und Wohngebäuden veröf-fentlicht. Mit praxisnahen Tipps und Hin-weisen richtet sich der Leitfaden sowohlan erfahrene Architekten und Energiebe-rater als auch an Neueinsteiger. Die no-vellierte Fassung der DIN V 18599 wirddabei bereits berücksichtigt.

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44 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Berichte

Das Augustinerkloster in Erfurt ist ein ab 1277 erbautes,ehemaliges Kloster der Augustiner-Eremiten, in dem MartinLuther zwischen 1505 und 1512 als Mönch lebte. Nachder Reformation ging das Kloster 1525 in den Besitz derEvangelischen Kirche über; 1559 wurde es von der StadtErfurt säkularisiert.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde am 25. Februar1945 der gesamte Klosterbereich durch einen britischenBombenangriff mit zwei Luftminen erheblich in Mitleiden-schaft gezogen. Völlig zerstört wurden das Bibliotheksge-bäude und die Waidhäuser durch Volltreffer, schwer be -schädigt die Klausur, insbesondere das Winterrefektoriummit dem alten Priorat, der südliche Teil des Westflügelsund der Verbindungsbau zur Bibliothek. Stark beschädigtwaren auch die Kirche, der Kreuzgang, das Waisenhausund das Gästehaus.

Schon kurz nach Ende des Kriegs begann unter großenSchwierigkeiten der Wiederaufbau der zerstörten und be -schädigten Gebäude.

1946 bis 1957 wurden die Kirche, der Kreuzgang, derOstflügel und das Gästehaus wiederhergestellt.

Von 2000 bis 2003 wurden die Klostergebäude restau-riert und modernisiert. Seither dienen große Teile der Ge -bäude als Tagungszentrum. Ende 2003 wurde durch Treu -handvertrag die „Stiftung Augustinerkloster zu Erfurt“ inder Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ge grün -det. Deren Stiftungszweck ist insbesondere „die Sanierung,Restaurierung, Erhaltung, Pflege und der Wiederaufbau (Bi-

bliothek und Waidhäuser) des nach dem Denkmalschutz-gesetz des Landes Thüringen anerkannten Kulturdenk-mals Augustinerkloster zu Erfurt und der dazugehörigenAnlagen“. 2004 wurde das Augustinerkloster auch als Kul-turdenkmal von besonderer nationaler Bedeutung aner-kannt. Im gleichen Jahr erfolgte die umfassende Restaurie-rung des Kreuzgangs.

Für die vorgesehenen Neubauten anstelle des 1945zerstörten Bibliotheksgebäudes und der Waidhäuser wurdeein bundesweiter Architekturwettbewerb ausgeschrieben.Dem Architekturbüro Junk & Reich – Architekten BDA

Augustinerkloster Erfurt – Wiederaufbau der Bibliotheksgebäude

Bild 1. Ruinen der Bibliothek

Bild 2. Ansicht Nordfassade der Bibliothek

Bild 3. Ansicht Südfassade Bibliothek

DOI: 10.1002/dama.201100000

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45Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Berichte

Planungsgesellschaft mbH aus Weimar wurde der erste Preiszuerkannt.

Drei Entwurfsschwerpunkte prägen den Charakter derneuen Gebäude: die Fuge zwischen Alt und Neu, die da-raus abgeleitete Lichtführung sowie im Bezug auf die An-ordnung von Bauhülle und Ausbau das Thema Haus imHaus.

Der Neubau für den Veranstaltungs- und Repräsenta-tionsbereich folgt im Wesentlichen der ehemaligen Kuba-tur des historischen Bibliotheksgebäudes. Das Gebäudeschwebt über dem historischen Kellergeschoss, in dem dieGedenkstätte entsteht. Die Belichtung erfolgt über die ge-stalterische Fuge zwischen Alt und Neu und erzeugt einekryptenartige Stimmung.

Auf der Nordseite befinden sich im freigestellten Er-schließungsriegel Eingang, Treppen, Aufzug und Sanitär-bereich. Die verglasten Längsseiten erlauben den Durch-blick zu den historischen Gewänden und Mauerresten,die Transparenz erleichtert die Orientierung im Eingangs-bereich. Der Veranstaltungsraum im Erdgeschoss erhältSeitenlicht über die konisch gefassten Fenstergewände so-wie die verglaste Deckenrandfuge. Die Dimension dermächtigen Bestandsmauern ermöglicht die Gründung desNeubaus auf mittig gesetzten Mikrobohrpfählen sowie diedarüber liegende Anordnung von freistehender Außen-wand und Lichtfuge.

Die Decken der Obergeschosse werden über Konso-len auf das Tragwerk abgesetzt. Dreigelenkrahmen ausLeimholzbindern bilden das attraktive Dachgeschoss, indem sich der Repräsentationsbereich mit Bibliothek befin-det. Holzsichtige Bücherregalwände mit integrierten Kubenfür Durchgänge und Belichtung bilden die Raumabgren-zung. Der Besucher findet Zugang aus dem transparentenFoyer und Erschließungsriegel über kubisch ausgeformteStege. Repräsentations- und Bürogeschoss können zusätzlichüber die gläserne Brücke vom Hauptgebäude erreicht wer-den. Die Architektur des Neubaus ist zeitgemäß. Es werdenhistorische Materialien verwendet, als FassadenmaterialMuschelkalkstein, als Dacheindeckung Kupfer naturbelas-sen sowie Stahl-Glas-Fensterkonstruktionen. Der Erschlie-ßungsriegel wird von einem Sichtbetonrahmen umschlossen,

die Längsseiten füllen selbsttragende Stahlpfosten-Glas-fassaden. Der gesamte Ausbau erfolgte im Kontrast holz-sichtig.

Im Bereich der ehemaligen Waidhäuser entstand ein3-geschossiges Apartmenthaus mit Dachausbau, in deutlichreduzieter Kubatur im Vergleich zum Ursprungsgebäude.Die Erschließung erfolgt laubengangartig innerhalb derFuge zwischen historischem Außenmauerverlauf und Neu-bau. Auch hier schaffen Licht und Schatten interessanteAufenthaltsbereiche.

Alle Wohnräume orientieren sich mit ihren Studier-fenstern zum neuen Bibliotheksgebäude. Beide Neubautensind korrespondierend zueinander ausgerichtet und bildenmit dem dazwischenliegenden Freiraum eine gestalterischeEinheit. Die gewählten Materialien passen sich gestalte-risch dem Bibliotheksgebäude an, ohne es zu übertrump-fen. So werden die Außenwände mit einer Putzoberflächeversehen, die farblich mit den Natursteinfassaden der Bi-bliothek und den Bestandsgebäuden korrespondiert. DieAusbaumaterialien wurden entsprechend dem Gestaltungs-konzept der Bibliothek gewählt. Das Apartmenthaus wurdeoberhalb der Grundmauern der Waidhäuser in Querwand-bauweise errichtet. Die tragenden Wände wurden in Mauer-werk errichtet, die Geschossdecken als monolithische Stahl-betondecken und Filigrandecken.

Mit dem Energiekonzept: Fernwärmeanschuss BHKW +RLT-Anlage mit Wärmerückgewinnung und Teilklimati -sierung der großen Konferenzräume, sowie Fußbodenhei-zung & außenliegendem Sonnenschutz konnte die 2006gültige EnEV trotz Integration bestehenden Mauerwerksund der wertvollen gotischen Steinrahmenfenster unter-schritten werden. Dimmbare LED-Beleuchtung und Licht-steuerung tragen weiter zur Energieeffizienz und Nachhal-tigkeit bei.

Weitere Informationen:Junk & Reich –Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH99427 Weimar, Nordstraße 21Tel.: 03643/48200, Fax: 03643/482020www.junk-reich.de

Bild 4. Ansicht Comthurgasse Bild 5. Ort der Stille

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ber GmbH, Marklkofen, ein speziellfür dieses Objekt produzierter Steinin der Farbe „Argento“ im Sonderfor-mat 240 mm × 115 mm × 40 mm.Die für dieses Objekt entwickelte Gla-sur, ähnlich einer keramischen Salz-beschichtung, ist mattglänzend, so dasssie die Lichtreflexionen der schwingen-den Pfeilerbekleidungen diffus bricht.Damit vermittelt dieser dunkel glän-

Das Haus 0505, ein Institutsgebäudeauf dem Gelände der Technischen Uni-versität München, war ursprünglichaus unterschiedlichen, geschossweise„übereinandergestapelten“ Stahlbeton-Rahmen-Konstruktionen errichtet wor-den. Daraus folgten dann auch ent -sprechend unterschiedliche vertikaleBaulinien zwischen der ebenerdigenHalle und den darüberliegenden Ge -schossen. Diese Eigenart des Vor gän -ger gebäudes aus den 1960er Jahrenist im Zuge der Sanierung, die insbe -sondere im Hinblick auf aktuelle Ener -gie- und Brandschutzanforderungenerforderlich wurde, von den Architek-ten Hild und K, München, aufgenom-men und weiterentwickelt worden.Die ehemals vorgehängte Fertigteil-fassade ist in diesem Zusammenhangeiner vorgemauerten Klinkerschale ge -wichen. Damit wurden Bezüge auf ge -nommen, sowohl zu den umgeben-den TU-Bauten als auch generell zuder Bestandsarchitektur.

Nach den Entwürfen von Hildund K gliedert sich die neue Klinker-fassade in Brüstungen und Pfeiler.Letztere folgen dabei den Fluchten dervorhandenen Stützen und damit auchden aus der Vergangenheit konstruk-tionsbedingten Rücksprüngen ober-halb des ersten Obergeschosses, d. h.,ab dem zweiten Obergeschoss schwin-gen die Pfeiler in die Ebene der Brüs-

46 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

tungen zurück und reagieren so aufdie bestehende Stahlbetonkonstruk-tion. Die maximale Auslenkung derPfeilerverblendung wurde dabei inder Höhe leicht variiert. So entstehtim unteren Bereich ein starkes Relief,das sich nach oben hin glättet. Unter-stützt wird diese ornamentale Ausfor-mung durch den verwendeten Klin-ker des Herstellers GIMA, Girnghu-

Berichte

Rückbau und Sanierung eines Institutsgebäudes der TU München

Bild 1. Umbau und Sanierung eines Institutsgebäudes der TU München, Ansicht West

Bild 2. Der titangraue, metallischglänzende Klinker unterstreicht durchdie differenzierte Lichtbrechung die Or-namentik der neu gestalteten Fassade

Bild 3. Formen, Oberflächen, Glanzund Licht schaffen ein ständig wech-selndes Farbspektrum (Fotos: GIMA-Ziegel/M. Heinrich, München)

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47Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

herausgearbeitet. Die hellen Gelbtönenehmen Farben der umgebenden his-torischen Gebäude auf und schlagendamit einmal mehr eine Brücke zumarchitektonischen Kontext des weite-ren Areals. Großformatige Fenster un -terstreichen die Bezüge von Außen-und Innenraum und sichern eine op-timale Tageslichtversorgung der Ar-beitsplätze und gleichzeitig dem Nut-zer eine natürliche, individuell ein-stellbare Lüftung. Lediglich Hörsäle,Labore und Besprechungsräume sindklimatisiert.

Mit dieser neuen schwingendenKlinkerfassade, metallisch glänzendund ausgesetzt dem mit wechselndem

Lichteinfall ständigen Spiel der Far-ben, ist hier eine sehr eigenwilligevorgegebene Gebäudekonstruktionebenso eigenwillig saniert und insze-niert worden. Gleichzeitig wurde durchdie mit Luftschicht und entsprechen-der Dämmung vermauerte Vorsatz-schale der Wärmeschutz des Gebäu-des dem heutigen Standard angepasst.

Weitere Informationen:Hild und K Architekten80337 München, Lindwurmstraße 88Tel.: 089/3837710, Fax: 089/38377127www.hildundk.de

Berichte

zende Vormauerklinker zugleich zwi-schen dem Sichtmauerwerk der 50er-und 60er-Jahre-Gebäude auf demNordgelände der TU und den Alumi-nium-Fassaden der technischen Neu-bauten in dem südlichen Areal. Fas-sadenbündig integrieren sich die Fens-ter ausgewogen in das Wechselspielvon Vorsprung und Fläche, von Pfeilerund Brüstung. Größen und Achsenwurden unverändert von dem Vorgän-gerbau übernommen.

Das eingangs erwähnte, recht ei-genwillige Stahlbeton skelett des Ur-sprungsgebäudes prägt auch das In-nere des Hauses und wurde dement-sprechend als sichtbare Konstruktion

Wettbewerbe

Deutscher Ziegelpreis 2011 – Jurysitzung

Erstmalig schrieb das Ziegel ZentrumSüd e.V. in Kooperation mit dem Bun-desministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung, der Bayerischen Ar-chitektenkammer sowie weiteren Part-nern und Sponsoren bundesweit denDeutschen Ziegelpreis aus. Die Bayeri-sche Architektenkammer stellte Am 28.Oktober 2011 fand die Jurysitzung imHaus der Architektur in München statt.Sieben Jurymitglieder befassten sich un-ter dem Vorsitz von Professor GeorgSahner mit den über 50 eingereichtenProjekten. Neben dem Bundesministe-rium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-lung (BMVBS), das als Kooperations-partner die Auslobung des DeutschenZiegelpreises großzügig unterstützt, istauch die Bayerische Architektenkam-mer bei der Ausschreibung dieses bun-desweiten Wettbewerbs aktiv. Die BDALandesgruppen Baden-Württemberg undBayern sind als ideelle Partner ebensoassoziiert wie die Bayerische Ingenieure-kammer-Bau. Ein zusätzlicher Sponsoraus der Putzindustrie, die Firma Quick-Mix, hatte sich schon früh dazu bereiterklärt, ebenso einen Beitrag zur Finan-zierung des neu ins Leben gerufenen Ar-chitekturpreises zu leisten.

Den Schwerpunkt der Auslobung bil-deten energieeffiziente Bauten, bei denenauf gekonnte Weise kreativ mit monoli -thischen Außenwandkonstruktionenaus modernen, hochwärmedämmendenZiegeln umgegangen worden war. Beiden eingereichten Gebäuden sollte dieVerpflichtung zu ressourcenschonendemBauen ablesbar und nachweisbar sein.Zudem sollten sie dem nachhaltigenBauen in ökologischer, ökonomischer

und soziokultureller Hinsicht verpflich-tet sein und positiv zur Gestaltung desöffentlichen Raumes beitragen.

Auf Anregung des Bundesministeriums(BMVBS) wurden ebenfalls Projekte ge-sucht, die von jungen Planungsbüros ver-wirklicht worden waren – als Anwärterfür einen Nachwuchspreis. Dabei war esVoraussetzung, dass sämtliche Büroinha-ber nach dem 1. Januar 2000 ihren Ab-schluss gemacht hatten. Jurymitgliederwaren neben Prof. Sahner, der an derHochschule in Augsburg lehrt, Prof. Volk-mar Bleicher (HfT Stuttgart), Prof. LydiaHaack (HTWG Konstanz) und Jun.- Prof.Angèle Tersluisen (TU Kaiserslautern).Prof. Hansjörg Göritz kam eigens ausKnoxville von der University of Tennes-see zur Jurysitzung. Das BMVBS warvertreten durch Ministerialrat Dipl.-Ing.

Hans-Dieter Hegner und das Ziegel Zen-trum Süd durch seine Geschäftsführerin,Dipl.-Ing. Architektin Waltraud Vogler.Ein interdisziplinäres Gremium war not-wendig, um die eingereichten Arbeitenauf sämtliche relevanten Aspekte hin zudurchleuchten.

Die festliche Preisverleihung findetam 10. Februar 2012 im Haus der Archi-tektur in München statt. Die Ergebnisseder Jurysitzung werden zu diesem Zeit-punkt öffentlich gemacht. Im Rahmender Preisverleihung wird die Ausstellungder eingereichten Arbeiten eröffnet, dieim Anschluss bis zum 16. März 2012 imFoyer des Hauses der Architektur inMünchen zu sehen sein wird.

Weitere Informationen unterwww.ziegel.com

Die Jury bei der Arbeit — von rechts: Prof. Lydia Haack, Prof. Hansjörg Göritz, Ministe-rialrat Hans-Dieter Hegner, Prof. Georg Sahner, Prof. Volkmar Bleicher verdeckt vonDipl.-Ing. Waltraud Vogler, im Hintergrund Vorprüfer Dipl.-Ing. Michael PröllFoto: Ziegel Zentrum Süd e.V.

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Heinze ArchitektenAWARD 2011

Unter dem Motto Ein wahrlich einzigar-tiger Nichtwohnbau! suchte der Infor-mationsdienstleister Heinze von Juli bisOktober 2011 die besten Entwürfe deut-scher Architekturbüros aus den letztenfünf Jahren – 225 Teilnehmer folgten mitinsgesamt 310 Beiträgen diesem Aufruf.Eine ausgewählte Fachjury kürte darauf-hin im Dezember 2011 ihre Favoriten inden vier Kategorien „Funktionalität“,„Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit“,„Gesamtgestaltung“ oder „Innovationund Design“. Zusätzlich bestimmten dieBesucher auf www.heinze.de ihre Publi-kumslieblinge.

Am 11. Januar 2012 wurden die Ge-winner offiziell vom Juryvorsitzenden JanKleihues auf der DEUBAU in Essen ge-ehrt.

Nach einer kurzen Begrüßung durchDirk Schöning, Geschäftsführer derHeinze GmbH, hieß Jan Kleihues die ge -ladenen Gäste sowie interessierte Messe-besucher willkommen. Der Berliner, derdie neue Architekten-Generation wie keinanderer verkörpert, nutzte die große Auf-merksamkeit, um die herausragendenEntwürfe seiner Kollegen nacheinandervorzustellen. Die VorjahresgewinnerOsterwold & Schmidt sowie AhlbrechtFelix Scheidt Kasprusch konnten die Juryerneut überzeugen. Auch für sie war je-doch eins neu: Erstmals erhielten alleGewinner eine massive, aus Beton ge-gossene Trophäe, die von nun an denWettbewerbserfolg symbolisiert.

Die Freude unter allen Preisträgernwar wie erwartet groß – der Heinze Ar-chitektenAWARD in der Kategorie „In-novation und Design“ krönte jedoch so-gar die Arbeit einer ganzen Stadt. Denndie Stadt Oberhausen war es, die den Bauder St. Antony Hütte anlässlich ihres Sta-tus „Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010“initiierte, einen Investor fand und so er-möglichte, dass bei einem Realisierungs-wettbewerb der herausragende Gewin -nerentwurf des Büros Ahlbrecht FelixScheidt Kasprusch das Rennen machte.

48 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Sieger der Kategorie„Innovation und Design“ Ahlbrecht Felix Scheidt Kasprusch St. Antony Hütte in Oberhausen (Bild 1)

Begründung der Jury:Das Schutzdach über der industrie-ar-chäologischen Grabungsstätte St. AntonyHütte in Oberhausen ist ein Geniestreich.Denn einfacher und sinnfälliger geht eswohl kaum: versetzt miteinander ver-schraubte Stahlblechplatten erzeugen mitihren Abkantungen die Statik einer selbst-tragenden Struktur, die sich mit der Gesteeiner wie vom Windzug hoch gewölbteDecke über die Überreste der ehemali-gen Gießerei spannt. Nur die Zipfel des1000 m2 messenden Schutzdachs setzenbehutsam auf vier Eckfundamenten auf –oder werden sie etwa gegen das Wegflie-gen gehalten?

Die minimalen Mittel raffinierter „Low-Tech“-Strategie heiligen in beeindrucken-der Anmut den Zweck der Schutzgebungund sind damit Vorbild für Innovationund Design in zeitgenössischer Archi-tektur.

Sieger der Kategorie„Gesamtgestaltung“Junk & Reich – Architekten BDA Planungsgesellschaft mbHEvangelisches Augustinerkloster zu Erfurt (Bild 2)

Begründung der Jury:Junk & Reich haben beim Wiederaufbaubzw. Nachbau der Bibliothek und derWaidhäuser des Augustinerklosters dashistorische Prinzip einer „Stadt in derStadt“ aufgegriffen. Damit werden sienicht nur der Grundgestalt der gotischenAnlage gerecht, sondern lösen auch vir-tuos das Grundproblem des spezifischenOrts, der seit 1945 durch Teilzerstörungfragmentiert war.

Beides macht dieses Objekt zum Mu-sterbeispiel vorbildlicher Gesamtgestal-tung.

Hervorzuheben ist der kreative Um-gang mit der baulichen Situation. Denn

indem Junk & Reich auch vordergründigunscheinbare oder formlose Überresteder historischen Bebauung behutsamund respektvoll in neue Bauteile einbe-zogen, ist ein ansprechendes, spannungs-reiches Ensemble entstanden, das bei-spielhaft das Miteinander von Alt undNeu Gestalt gewinnen lässt; Bruchsteinund Beton, Holz, Kupfer, Glas und Stahlkooperieren. Bemerkenswert ist auchdie Übernahme historischer Bauformenund Materialen, Kubaturen und Raum-bildungen in die ergänzenden Neubau-ten. Trotzdem bleibt die Grenze zwischenGotik und Gegenwart jederzeit klar er-kennbar. Somit ist dieses Ensemble mu-stergültig in seiner städtebaulichen Ein-ordung sowie dem historischen Orts- undObjektbezug.

Sieger der Kategorie „Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit“Hild und K Architekten TU München – Gebäude 0505 (Bild 3)

Begründung der Jury: Ein Aspekt der Nachhaltigkeit ist derErhalt und die Sanierung vorhandenerGebäude, das Bauen im Bestand. Mitdem Um- und Ausbau des Anfang der1960er Jahre errichteten Gebäudes 0505auf dem Stammgelände der TU Münchenist das auf vorbildliche Weise gelungen.So wie das prägnante Stahlbetonskeletterhalten und beim Ausbau der Büroräumeund Hörsäle in Szene gesetzt wird, wer-den auch die aus dem Bestand übernom-menen Kunstfenster in dem neu geschaf-fenen, gebäudehohen Luftraum wieder-verwendet und unterstreichen dessensakralen Charakter.

Die wellenförmig aus der Fläche derFassade schwingenden Pfeiler im Zu-sammenspiel mit der Ziegelvorsatzschaleaus dunklen, silbrig glänzenden Klinkernlassen das Gebäude sehr edel erschei-nen und geben diesem seine Identität.

Insgesamt überzeugt das Projekt durchseine Stimmigkeit zwischen Innen undAußen und zeigt, wie spannend dasBauen im Bestand sein kann.

Wettbewerbe

Bild 1. Die Ausgrabungsstätte von Norden am Abend (links), Blick von Innen (rechts) © Deimel + Wittmar Fotografie, Essen

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Bild 2. Ansicht Nordfassade Bibliothek Bild 5. Parkhaus im Park © Stefan Marquardt

49Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Sieger der Kategorie„Funktionalität“ Osterwold & Schmidt EXP!ANDERArchitekten BDA Bus&Bahn Terminal Gotha (Bild 4)

Begründung der Jury: Der Bus&Bahn Terminal Gotha vonEXP!ANDER Architekten ist die buch-stäblich beste Alltagslösung. Allseitig of-fen, jederzeit erreichbar, barrierefrei undübersichtlich, ermöglicht er mit seinerschachbrettartigen Grundstruktur nichtnur den reibungslosen Ablauf der Ver-

kleidung lässt in ihrer Farbe auch im Zugeder gewollten Verwitterung den Über-gang zwischen Gelände und Gebäudeverwischen. Die Lamellenhaut ermög-licht spannende Ein- und Ausblicke inden Landschaftsraum. Licht und Schat-ten spielen so im und um das Gebäudeherum eine tragende Rolle.

2. PublikumspreisBühler und Bühler mit planungs -gemeinschaft zauberscho[e]nDas Pferd an der Decke – Bibliothek fürArchitektur, Design und Kunst (Bild 6)

Der Leonardo Campus im Norden vonMünster bildet mit der Kunstakademie,der münster school of architecture (msa)und dem Fachbereich Design einen Krea-tiv-Campus auf dem Gelände einer ehe-maligen Reiterkaserne. Die Buchbe-stände sind zusammengefasst in einerBibliothek und besetzen nun statt denPferden einen Teil der früheren Stallun-gen. Vor dem Stall stehen schon langekeine Pferde mehr. Stattdessen werdenhier nun die Bücher stehen. Eingerahmtwerden diese durch eine Glasfassade,deren großformatige Scheiben mittelsGlasschwertern ausgesteift sind. DieseFassade aus besonders klarem Glasprägt das Gebäude durch seine hoheTransparenz.

3. PublikumspreisFuchs und Rudolph Architekten Stadtplaner GbR4-zügiges Gymnasium mit Dreifach -sporthalle in Gaimersheim (Bild 7)

Ein linearer Boulevard für Fußgängerund Radfahrer führt die Schüler vonOsten kommend auf den Eingangsplatzder zugleich der großzügige Pausenhofist: Es entsteht ein sich öffnender beleb-ter Campus. Der schmale Hauptbau er-hebt sich nördlich, fasst den Platz undzieht die Besucher entlang der Überda-chung zum Haupteingang. Die Sport-halle mit einer offenen Glasfassade be-lebt den Platz und präsentiert sich alsöffentliches Gebäude, transparent undeinladend. Vom Eingangs- und Pausen-

Wettbewerbe

kehrsfunktionen, sondern gibt zusätzlichRaum für öffentliche Einrichtungen wieInformation, Verkauf, Imbiss und einenBlumenstand. Damit wird das Areal vomreinen Funktionsbau zum städtischenTreffpunkt.

Beispielhaft ist der Terminal auch alsPionier künftiger Bebauung des momen-tan nahezu unbebauten Bahnhofsvorplat-zes. Ohne zwingende Vorgaben gibt erder künftigen Bebauung doch Anhalts-punkte in Kubatur, Raumbildung undRaumgrenzen. Vorzüglich ist auch diezwanglose Einbindung von baukünstle-rischen Elementen: Als umlaufendesSpruchband des lichten Flachdachs regtein Goethezitat über das Reisen Betrach-ter und Benutzer an. Auch die zweckdien-lichen Baumaterialien – Stahlrohrstützen,Edelstahl, Aluminium-Vorhangfassadenund wärmegedämmtes Profilbauglas –halten gekonnt die Balance zwischenFunktionalität, Festlichkeit und Nach-haltigkeit.

1. Publikumspreis Architekturbüro DorbritzParkhaus im Schilde-Park (Bild 5)

Die Architektur des Gebäudes ist einegefaltete Interpretation des gewachsenenund modellierten Landschaftsraumes.Das Gebäude soll sich in Form und derOberfläche aus natürlichem, unbehan-deltem Lärchenholz selbstverständlichin die Grünanlage einbinden. Die Ver-

Bild 3. Gebäude der TU München, Außen -ansicht © Michael Heinrich

Bild 4. Außenansicht © Michael Heinrich

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Bild 7. Gymnasium, Eingangsituation © Stefan Müller-Naumann

hof her verteilen sich die Schüler undLehrer in die beiden Gebäude: Sport-halle und Schule sowie zu den Sportfrei-bereichen

50 Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

darum, in Kooperation mit Bauherrenund Nutzern zukunftsfähige und wert-haltige Wohnimmobilien zu schaffen.

Prof. Johannes Kister von ksg KisterScheithauer Gross, Köln, wird u. a. denForschungsbau für das Deutsche Zentrumfür Luft- und Raumfahrt in Bremen prä-sentieren. Die Realisierung und Transfor-mation von Hochbauten sowie das Ent-wickeln städtebaulicher Konzepte sindSchwerpunkte von ksg.

Auskünfte und Anmeldung:ABC-KlinkergruppeTel.: 05453/9333 0, Fax: 05453/[email protected]

36. Darmstädter Massivbauseminar 2012„Eurocodes 2012 kompakt –Chancen nutzen“

Ort und Termin:Darmstadt, 7. und 8. März 2012

Themen:– Einführung: Bauaufsichtliche Randbe-

dingungen der Eurocodes und derNationalen Anhänge

– EC 0 – Grundlagen + EC 1 – Einwir-kungen

– EC 2 – Stahlbeton und Spannbeton-tragwerke

– EC 3 – Stahlbau– EC 4 – Verbundbau– EC 5 – Holzbau– EC 6 – Mauerwerksbau– EC 7 – Geotechnik– EC 8 – Erdbebenauslegung von Bau-

werken

Auskünfte und Anmeldung:Technische Universität Darmstadt Fachgebiet MassivbauPetersenstraße 12, 64287 Darmstadt Michael Schmitt, M.Sc. Tel.: 6151/165064, Fax: 06151/[email protected]örn Freund, M.Sc., Tel.: 6151/162444 [email protected]

5. Mauerwerk-Kalender-Tag

Ort und Termin; Dresden, 20. März 2012

Themen:– Planung und Ausführung von zwei-

schaligem Mauerwerk nach EC 6– Mauerwerksbemessung nach der Nor-

menreihe des EC 6 und den Nationa-len Anhängen

– Hochwasserschutz – Ertüchtigung anhistorischen Mauerwerksgebäuden

– Dübeltechnik: Bemessung und Aus-führung von Fensterbefestigungen inMauerwerk

– Vollständig rezyklierbares Bauen mitMauerwerk

– Bauen nach dem „Zero EmissionStandard“ der EU-Gebäudeeffizienz-richtlinie 2021

– Ausblick in die Zukunft des EC 6

Auskünfte: Frau Dipl.-Ing. (FH) Anke EisTel.: 0351/83296-0, Fax: 0351/[email protected]

AnmeldungTU Dresden, Fakultät ArchitekturSekretariat Lehrstuhl Tragwerksplanung01062 DresdenTel.: 0351/46335010, Fax: 0351/46337713

Fachtagung „Klima Kommunikation Gebäude“„Haus sanieren – profitieren“

Ort und Termin:Berlin, 14. und 15. März 2012

Thema:Wie können vorhandene Netzwerke unter-einander verknüpft werden und neue Ideenentstehen, um den Stillstand in der energe-tischen Gebäudesanierung zu überwinden?

Die Tagung verläuft in den drei mo-derierten Arbeitsgruppen:– Regionale Netzwerke – Basis für den

Erfolg?– Fachkräfte gesucht – Welche Qualifi-

kationen sind nötig?– Hausbesitzer – die schlummernde Re-

serve der Energiewende

Auskünfte und Anmeldung:DBU – Deutsche Bundesstiftung UmweltAn der Bornau 2, 49090 OsnabrückTel.: 0541/9633-0, Fax: 0541/9633190www.dbu.de

Wettbewerbe / Termine

Bild 6. Bibliothek, Arbeitsbereich von außen bei Nacht © Roland Borgmann

15. Bayerischer Mauerwerkstag vonSchlagmann Poroton

Ort und Termin:Unterschleißheim bei München, 28. Februar 2012

Themen:– EnEV 2012 – neue und alte Nach-

weiswege– Sinnvolle und effiziente Kombinatio-

nen von Gebäudeplanung und Tech-nischer Gebäudeausrüstung (TGA)

– Abstimmung von Maßnahmen undTechnologien zwischen Architektenund Gebäudetechnikern

– Energetische und nachhaltige Gebäu-desanierung

– Immer Ärger mit der Bauzeit: Aufga-ben und Pflichten des bauüberwachen-den Architekten bei Verzug des Auf-tragnehmers

Auskünfte und Anmeldung:Schlagmann BaustoffwerkeGmbH & Co. KGZiegeleistraße 1, 84367 Zeilarn,Tel.: 08572/17-0, Fax: 08572/[email protected]

ABC-Architektentag 2012

Ort und Termin:Kloster Gravenhorst, Hörstel/Ibbenbüren, 7. März 2012

Die Fokussierung auf zwei Architektenist ein Charakteristikum des jährlich statt-findenden ABC-Architektentages.Stefan Forster von Stefan Forster Archi-tekten, Frankfurt, wird interessante Bei-spiele für städtische Wohnanlagen vorstel-len. Städtisches Wohnen steht im Fokusseines Büros. Hier geht es insbesondere

Termine

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Mauerwerk 16 (2012), Heft 1

Die Zeitschrift „Mauerwerk“ führt wissenschaftliche Forschung, tech-nologische Innovation und architektonische Praxis in allen Facettenzur Imageverbesserung und Akzeptanzsteigerung des Mau erwerksbauszusammen. Veröffentlicht werden Aufsätze und Berichte zu Mauer-werk in Forschung und Entwicklung, europäischer Normung und tech-nischen Regelwerken, bauaufsichtlichen Zulassungen und Neuent-wicklungen, historischen und aktuellen Bauten in Theorie und Praxis.

Mit der Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Verlag Ernst &Sohn das ausschließliche Verlagsrecht. Grundsätzlich werden nurArbeiten zur Veröffentlichung angenommen, deren Inhalt weder imIn- noch im Ausland zuvor erschienen ist. Das Veröffentlichungs-recht für die zur Verfügung gestellten Bilder und Zeichnungen ist vomVerfasser einzuholen. Der Verfasser verpflichtet sich, seinen Aufsatznicht ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages Ernst & Sohnnachdrucken zu lassen. Aufsätze, die ganz oder teilweise an andererStelle bereits veröffentlicht worden sind, oder Referate über solche Auf-sätze können mit Quellenangabe für den Abschnitt Berichte angenom-men werden. Für das Verhältnis zwischen Verfassser und Redaktionoder Verlag und für die Abfassung von Aufsätzen sind die „Hinweise fürAutoren“ maßgebend. Diese können beim Verlag oder im Internetunter www.ernst-und-sohn.de abgerufen werden.

Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlichgeschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremdeSprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schrift-liche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Foto-kopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert oder in eine vonMaschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen, verwend-bare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabedurch Vortrag, Funk oder Fernsehsendung, im Magnettonverfahrenoder auf ähnlichem Wege bleiben vorbehalten. Warenbezeichnungen,Handelsnamen oder Gebrauchsnamen, die in der Zeitschrift veröffent-licht werden, sind nicht frei im Sinne der Markenschutz- und Warenzei-chen-Gesetze zu betrachten, auch wenn sie nicht eigens als geschützteBezeichnungen gekennzeichnet sind.

Manuskripte sind an die Redaktion zu senden. Ankündigungen vonVeranstaltungen sollten 12 Wochen vor dem Tagungstermineingereicht werden. Redaktionsschluß ist jeweils 8 Wochen vor demErscheinungstermin.

Auf Wunsch können von einzelnen Beiträgen Sonderdrucke herge-stellt werden. Die Mindestauflage beträgt 100 Exemplare. Anfragensind an den Verlag zu richten.

Aktuelle BezugspreiseDie Zeitschrift „Mauerwerk“ erscheint mit 6 Ausgaben pro Jahr.Neben „Mauerwerk print“ steht „Mauerwerk online“ im PDF-Formatüber den Online-Dienst Wiley Online Library im Abonnement zurVerfügung.

Bezugspreise print print+online Testabo Einzelheft

Inland 160 € 184 € 53 € 30 €Studenten 57 € – 20 € –

Schweiz 233 sFr 269 sFr 76 sFr 44,66 sFrStudenten 78 sFr – 28 sFr –

Studentenpreise gegen Vorlage der Studienbescheinigung. Preiseexkl. MwSt. und inkl. Versand. Irrtum und Änderungen vorbehalten.

Persönliche Abonnements dürfen nicht an Bibliotheken verkauftoder als Bibliotheks-Exemplare benutzt werden.

Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr. Es kann jederzeit miteiner Frist von drei Monaten zum Ablauf des Bezugsjahres schriftlichgekündigt werden. Ohne schriftliche Mitteilung verlängert sich dasAbonnement um ein weiteres Jahr.

Im Testabonnement werden drei Hefte zum Preis für zwei geliefert.Ohne schriftliche Mitteilung innerhalb 10 Tage nach Erhalt desdritten Heftes wird das Abonnement um ein Jahr verlängert. NachVerlängerung kann jederzeit mit einer Frist von drei Monaten zumAblauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden. Ohne schrift -liche Mitteilung verlängert sich das Abonnement um ein weiteres Jahr.

Die Preise sind gültig vom 1. September 2011 bis 31. August 2012.

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Verantwortlich für den redaktionellen Teil:Prof. Dr.-Ing. Wolfram JägerTechnische Universität Dresden, Fakultät Architektur01062 Dresden, Telefon (0351) 46335010, Fax (0351) [email protected]

RedaktionsbeiratProf. Dr.-Ing. Wolfgang BrameshuberRWTH Aachen, Institut für BauforschungSchinkelstraße 3, 52056 AachenTelefon (0241) 8095103, Fax (0241) 8092139Dr.-Ing. Udo MeyerArbeitsgemeinschaft Mauerziegel im Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.Schaumburg-Lippe-Straße 4, 53113 BonnTelefon (0228) 9149325, Fax (0228) 9149312Dr. sc. techn. Ronald RastDeutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V.Kochstraße 6–7, 10969 BerlinTelefon (030) 25359640, Fax (030) 25359645Prof. Dr.-Ing. Werner SeimUniversität Kassel, Fachbereich BauingenieurwesenKurt-Wolters-Straße 3, 34125 KasselTelefon (0561) 8042625, Fax (0561) 8047647

Verantwortlich für die Rubriken:Dipl.-Ing. Monika [email protected]

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Gedruckt auf säurefreiem Papier.

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Vorschau

Themen Heft 2/2012

nn3 Ja, wir möchten Mauerwerk regelmäßig lesen.

nn 3 Ausgaben und dann entscheiden.

Bitte liefern Sie ab nächster Ausgabe drei Ausgaben Mauerwerk zum Test für einmalig € 53 / sFr 76. Sollten Sie innerhalbvon 10 Tagen nach Erhalt des dritten Heftes nichts von uns hören, bitten wir um Fortsetzung der Belieferung für ein weiteres Jahr / sechs Ausgaben. Nach Fortsetzung der Belieferung kann diese jederzeit mit einer Frist von drei Monatenzum Ablauf des Bezugszeitraumes gestoppt werden. Bitte senden Sie eine Rechnung. Sonderpreis drei Ausgaben für Studenten ein malig € 20 / sFr 28 gegen Vorlage der Studienbescheinigung.

nn 6 Ausgaben /Jahr

Bitte liefern Sie ab nächster Ausgabe Mauerwerk zunächst für ein Jahr, sechs Ausgaben, für € 160 / sFr 233. Die Belie ferung kann jederzeit mit einer Frist von drei Monaten zum Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich gestoppt werden.Sollten wir keinen Lieferstopp senden, bitten wir um Fortführung der Belieferung für ein weiteres Jahr. Bitte senden Sie eineRechnung. Sonderpreis für Studenten € 57 / sFr 78 gegen Vorlage der Studienbescheinigung.

nn Bitte senden Sie eine kostenlose Leseprobe/ 1 Heft der Fachzeitschrift

nn Bauphysik nn Beton- und Stahlbetonbau nn DIBt Mitteilungen nn Geomechanics and Tunnellingnn Bautechnik nn Stahlbau nn Steel Construction nn Unternehmerbrief Bauwirtschaftnn geotechnik nn Structural Concrete

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nn Privat nn Geschäftlich KD-NR nn Ich bin Student/in. Studienbescheinigung anbei.

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MauerwerkZeitschrift für Technik und Architektur

– Umweltverträglichkeit von Bauprodukten und bauaufsichtlicheZulassungen

– Umweltverträglichkeit von Baustoffen aus europäischer Sicht– Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden– Schubtragfähigkeit von Wänden aus Kalksand-Planelementen– Lateral Loading of Masonry Infill Walls– Abdichtung erdberührter Bauteile

15. JahrgangFebruar 2011ISSN 1432-3427A 43283

7

Fax +49 (0)30 47031 240

Wolfram JägerZum methodischen Vorgehen bei derweiteren Entwicklung und Vereinfa-chung des EC 6 mit seinen NationalenAnhängen

Das Jahr 2012 markiert eine wichtige Sta-tion in der Geschichte der Eurocodes fürDeutschland: Für den 01. 07. 2012 ist diebauaufsichtliche Einführung des erstenPaketes der Eurocodes zusammen mitden entsprechenden nationalen Anhängenund somit der Beginn der praktischenAnwendung der Eurocodes geplant. Dieweiteren, nicht in diesem ersten Paketenthaltenen Eurocodes – wozu auch derMauerwerksbau gehört – werden wenigspäter folgen. Bereits vor der offiziellenEinführung gibt es den allgemeinen Rufnach Vereinfachung sowie Einkürzungder neuen Normen. Obwohl andere Euro-codes zum Teil viel umfangreicher undkomplizierter sind, werden natürlich auchder EC 6 und seine Nationalen Anhängein regelmäßigen Abständen überprüft undweiterentwickelt.

Im Beitrag werden Fallkategorien imMauerwerksbau beleuchtet, die Anlassfür eine Überprüfung/Weiterentwicklungdes EC 6 geben sowie methodische Lö-sungs- und Bearbeitungswege dafür auf-gezeigt.

Carl-Alexander Graubner, Michael SchmittBemessung von unbewehrtem Mauer-werk nach Eurocode 6 mit NationalemAnhang

Vorgestellt werden die wichtigsten Rege-lungen nach EC 6. Insbesondere werdendie Unterschiede zur „alten“ DIN 1053-1dargestellt. Grundlegende Neuerungendes EC 6 sind hinsichtlich des Sicher-heitsformates, bei der Modellierung desMaterialverhaltens, in geringem Umfangbei den Baustoffkenngrößen, bei derSchnittgrößenermittlung von Ausstei-fungsscheiben sowie für den Nachweisder Querkrafttragfähigkeit festzustellen.

Jens HoffmannPraktische Umsetzung von DIN EN 1996/NA-D in Bemessungssoftware

Durch den softwaregestützten Nachweisvon Mauerwerk wäre die Einführung einerneuen Bemessungsnorm für den Endan-wender eigentlich auch ohne detaillierteKenntnis der Norm möglich. Dennochmüssen für die korrekte Anwendung derneuen Norm teils zusätzliche Vorgaben gemacht werden. Der Artikel soll anhandder Mauerwerksprogramme der FirmaFriedrich + Lochner GmbH die Hinter-

gründe zu diesen Änderungen beleuchtenund somit einen Beitrag zur möglichst rei-bungslosen Einführung des EC 6 leisten.

Eyad AldoghaimVerbesserung der mechanischen Eigenschaften von Mauerwerk durchElastomerlager

Erdbeben verursachen große Wirtschafts-und Gesundheitsprobleme durch dasspröde Versagen von Lebens- und Wohn-raum. Unbewehrtes Mauerwerk gehörtzur Klasse der Baustoffe, die einen be-grenzen Erdbebenwiderstand aufweisen,da Bauteile aus Mauerwerk Zugspannun-gen und Zugkräfte nicht wie Stahlbeton-und Stahlbauten aufnehmen können. Ausdiesem Grund wurde bereits mit unter-schiedlichen Methoden versucht, dieSchäden und Probleme durch Verbesse-rung der Tragfähigkeit von Mauerwerkim Erdbebenfall zu minimieren.

In diesem Artikel wird ein ganz ande-rer Weg beschritten, indem weiche FugenSpannungsspitzen reduzieren sowie einehöhere Verformbarkeit gewährleisten.Dies bedeutet eine Entwicklung der Mauer-werksstruktur mit einer neuartigen Aus-bildung der Mauerwerksfugen, nämlichmit Elastomerlagern und Epoxydharzkle-ber anstatt des üblichen Dünnbettmörtels.

(Änderungen vorbehalten)

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…und aktuell an anderer Stelle

(Änderungen vorbehalten)

BauphysikWärme | Feuchte | Schall | Brand | Licht | Energie

– Bewertung der Effizienz von Kraft-Wärme-Kopplung– Energieverbräuche und Investitionskosten energetischer

Gebäudestandards– Vorschlag zur standardisierten Darstellung von Wärmebildern– Prognosefähigkeit von deterministischen Brandsimulatonsmodellen– Mechanische Kennwerte thermisch modifizierter Buche– Feuchteverhalten und Porosität von thermisch modifiziertem Holz– Schallschutz im Wohnungsbau – Gütekriterien, Möglichkeiten,

Konstruktionen

33. JahrgangDezember 2011ISSN 0171-5445A 1879

Heft 1/2012Einfluss von Hohlräumen auf die Wärmeleitfähigkeit von

ausgewählten Holzwerkstoffen für den Baueinsatz

Der generalisierte COND-Algorithmus zur hygrothermischen

Bewertung von Konstruktionen

Wirkstoffauswaschung aus hydrophoben Fassaden -

beschichtungen: verkapselte vs. unverkapselte Biozidsysteme

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit oberflächennaher

Geothermie für das Heizen und Kühlen von Nichtwohngebäuden

Mechanische und physikalische Eigenschaften von mit dem

Vakuumpress-Trocknungsverfahren thermisch behandeltem

Holz

Beton- undStahlbetonbau

8106. JahrgangAugust 2011ISSN 0005-9900A 1740

- Deckenplatten mit integrierten Leitungsführungen

- Querkrafttragfähigkeit von Spannbeton-Fertigdecken

- Elementdecken mit verstärkten Gitterträgern

- Mehrschichtige Stahlbetonwandtafeln

- Verbundanker in hoch- und ultrahochfestem Beton

- Nachweis von Stahl-Stahlbetonverbindungen

- Knotenverbindungen für Fertigteile

- Otto Graf an der TH Stuttgart

Heft 3/2012Nachträgliche Verankerung von Querspanngliedern

Stahl klemmkonstruktionen zum halbseitigen Rückbau der

Deelbögebrücke

Ausführungsqualität von Stahlbeton- und Spannbetonbrücken

an Bundesfernstraßen

Aktualisierte Vergleichstafeln für militärische Lastenklassen

bei Straßenbrücken

Die Rollbrücken der neuen Landebahn Nordwest am Flughafen

Frankfurt/ Main

Integrale Großbrücken mit flexiblen Widerlagern

Erfahrungen beim Bau der Rollbrücke Ost 1 am Frankfurter

Flughafen

Berichte

Vorgespannte Fertigteile aus Ultrahochfestem Faserbeton

(UHPFRC) – Segmentklappverfahren am Beispiel der Wildbrücke

Funktional–Skulptural–Integral

Die Seitenhafenbrücke in Wien

Ein Beitrag zum Städtebau – der Neubau der Josef Eberle

Brücke in Rottenburg am Neckara

4Volume 4August 2011ISSN 1865-7362

- Mechanised tunnelling Maschineller Vortrieb

- Conventional tunnelling Konventioneller Vortrieb

- Comparison of the processes Verfahrensvergleich

- Selection criteria Auswahlkriterien

- Risk analyses Risikoanalysen

Selection of tunnelling method

Geomechanics andTunnellingGeomechanik

und Tunnelbau

Heft 1/2012Modern pre-injection in underground construction with

rapid setting microcements and colloidal silica – application

in conventional and TBM-tunnelling

Vorauserkundungseinrichtungen und Einrichtungen zur

Gebirgs-Vorausbehandlung auf einer TBM – State of the art

Vertragsmodelle für TBM-Vortriebe im Festgestein

Automatisierte Felsdehnungsmessungen mit der „TIWAG-

Radialpresse“ für das geplante Speicherkraftwerk in Kühtei

Zweischalige Auskleidung bei Tunnelbauprojekten der ÖBB

mit kontinuierlichem Vortrieb

Das AT – Hüllrohrsystem

Palomino HRT – investigation drillings in two different

geological formations

Heft 3/2012Zerstörungsfreie Prüfung nach EN 1090 unter Berück sichtigung

der technischen Möglichkeiten und Verfahrens grenzen

Zähigkeitsdargebote kaltgefertigter Hohlprofile bei

tiefen Temperaturen

Einsatz von gebogenem Glas im Bauwesen

Aktuelle Untersuchungen zum Verhalten von Verbundglas

unter Schneelasteinwirkung

Dynamische Systemantwort des Timoshenko-Balkens unter

Impulseinwirkung aus Detonation

Prüfungen im großen Massstab

Risikoorientierte Bemessung von Tragstrukturen –

Bedeutungsbeiwerte bei der Differenzierung der

Zuverlässigkeit für unterschiedliche Schadens- bzw.

Versagensfolgeklassen

Deformations- und Bruchdynamik von Sicherheitsglas

Qualitätskontrolle von ESG und TVG – Einsatz der

Spannungsoptik

DIN 18008 – Erfassung von Nutzlasten und Ausfallszenarien

Der Bau eiserner Brücken im Südwesten Deutschlands

1844–1889

Teil 3: Vom Gitterträger zum Fachwerk

Stahlbau

– Biege- und Biegedrillknicknachweise nach Eurocode 3– Konstruktion und Berechnung explosionshemmender Seilnetzfassaden – Zum Einsatz von Betondübeln im Verbundbau (Teil 2) – Die Visualisierung des Kraftflusses in Stahlbaukonstruktionen– Korrosionsschutz von Kanten an Stahlkonstruktionen (Teil 2)– Zur Verwendung verzinkter Bauteile in Hallenbädern– Der Bau eiserner Brücken im Südwesten Deutschlands 1844–1889 (Teil 1)– Zeche Nordstern: Aufstockung Schacht II

81. JahrgangJanuar 2012ISSN 0038-9145A 6449

Heft 3/2012Designaspekte bei Gründungen für Offshore Windenergie -

anlagen

Tragverhalten von hohen Stahlbetontürmen für Aufwind -

kraftwerke

Solare Aufwindkraftwerke: Ein Beitrag der Bautechnik zur

nachhaltigen und wirtschaftlichen Energieerzeugung

Kollektorentwicklung für solare Parabolrinnenkraftwerke

Untersuchungen zur Effizienz von thermo-aktiven Abdichtungs -

elementen zur thermischen Nutzung des Untergrunds

Drei Brücken, drei Techniken – Zeugen dreier Bauepochen in

der Surselva

BautechnikZeitschrift für den gesamten Ingenieurbau

– Tragverhalten der Füllbohlen kombinierter Stahlspundwände – Entwurf und Ausführung von kombinierten Pfahl-Plattengründungen– Das Erdbeben vom 22. 2. 2011 in Christchurch, Neuseeland– Technischer Jahresbericht 2011 des AK „Ufereinfassungen"– Neubewertung der Erdbeben in Kandel/Südpfalz von 1880 und 1903– Zu Baugrubenberechnungen bei schwierigen geotechnischen

Randbedingungen– Ponts habités – Teil europäischer Brückenbaukultur– Prüfung von Beschichtungssystemen in Kühlturminnenschalen

88. JahrgangDezember 2011ISSN 0932-8351A 1556

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