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Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft

Martin MostýnMethoden der textanalyse

Allgemeines ................................................................................................................................ 4

1. Grundlegende Begriffe: Text, Textsorte, Textanalyse ................................................ 52. Der Text und seine Funktion ......................................................................................... 63. Funktionalstile und ihre Textsorten .............................................................................. 84. Das Analyseschema von Christiane Nord.................................................................. 105. Inhaltliche Erfassung des Textes ................................................................................. 116. Lesestrategien und Formen des Textverstehens ....................................................... 137. Sprachliche Analyse I: Analyse der Lexik ................................................................... 158. Sprachliche Analyse II: Analyse der Morphosyntax ................................................. 179. Sprachliche Analyse III: Analyse der rhetorischen und stilistischen Mittel .......... 1910. Integratives textanalytisches Modell von Klaus Brinker .......................................... 21

ADAMZIK, K.: Textlinguistik. Eine einführende Darstellung. Tübingen: Niemeyer (=Germanistische Ar-beitshefte 40), 2004.ADAMZIK, K.: Textsorten. Reflexionen und Analysen. Tübingen: Stauffenburg, 2000.BRINKER, K.: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 7., durchgese-hene Aufl. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2010.BUSCHA, J./HELBIG, G.: Leitfaden der deutschen Grammatik. Berlin; Wien u. a.: Langenscheidt, 2011.BUZAN, T./BUZAN, B.: Das Mind-Map-Buch: die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potenzi-als. 5., aktualisierte Aufl. Landsberg am Lech: mvg, 2002.CHRISTMANN, U./GROEBEN, N.: Psychologie des Lesens. In: FRANZMANN, B./HASEMANN, K. u. a. (Hrsg.): Handbuch Lesen. München: Saur, 1999, S. 145–223.DE BEAUGRANDE, R. A./DRESSLER, W. U.: Einführung in die Textlinguistik. (=Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 28). Tübingen: Niemeyer, 1981.DUDEN: Die Grammatik. 7., völlig neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag, 2005.ERNST, P.: Pragmalinguistik. Grundlagen – Anwendungen – Probleme. Berlin; New York: Walter de Gruy-ter, 2002.EROMS, H.-W.: Stil und Stilistik. Eine Einführung. Berlin: Schmidt, 2008.GÖTTERT, K. H./JUNGEN, O.: Einführung in die Stilistik. München: Fink, 2004.HEINEMANN, M./HEINEMANN, W.: Grundlagen der Textlinguistik. (=Reihe Germanistische Linguistik 230). Tübingen: Niemeyer, 2002.LINKE, A./NUSSBAUMER, M./PORTMANN, P. R.: Studienbuch Linguistik. 5., erweiterte Aufl. Tübingen: Niemeyer, 2004.MALÁ, J.: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und Methoden. Brno: Masarykova univerzita, 2009.NORD, Ch.: Textanalyse und Übersetzen: theoretische Grundlagen, Methode und didaktische Anwen-dung einer übersetzungsrelevanten Textanalyse. 4., überarb. Aufl. Tübingen: Groos, 2009.RAMERS, K. H.: Einführung in die Syntax. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag, 2. Aufl., 2000.RÖMER, Ch./MATZKE, B.: Lexikologie des Deutschen: eine Einführung. Tübingen: Narr, 2005.RÖSSLER, P.: Inhaltsanalyse. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2006.SANDIG, B.: Textstilistik des Deutschen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Walter de Gruyter, 2006.VATER, H.: Einführung in die Zeit-Linguistik. Trier: Wissenschaftlicher Verlag, 2007.WANZECK, Ch.: Lexikologie: Beschreibung von Wort und Wortschatz im Deutschen. Göttingen : Vanden-hoeck & Ruprecht, 2010.

Internetquellen

http://www.teachsam.de/arb/arb_les_strat_1_1.0.htm [8.7.2012].http://www.teachsam.de/arb/arb_tinh3.htm [8.7.2012].http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal0.htm [6.7.2012].

Inhalt

BIBlIografIe

Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft

http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_1_2.htm [10.7.2012].http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_2_2.htm [11.7.2012].http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_3_2.htm [12.7.2012].

Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 4

Das Se

Allgemeines

minar „Methoden der Textanalyse“ knüpft an die Vorlesungen und Seminare des Moduls „Deutsch als Sprache der Geisteswissenschaften“ und des Moduls „Allgemeine und vergleichen-de Sprachwissenschaft“ an. In diesem Seminar werden theoretische und praktische Kenntnisse, die in den Fächern „Morphologie“, „Syntax“, „Wortbildung“, „Linguistische Semantik“, „Argu-mentieren – Theorie und Praxis“, „Methoden der Sprachanalyse: Einführung in die Valenztheo-rie“ und „Grundlagen der strukturellen Sprachanalyse“ erworben wurden, erweitert und vertieft. Daher wird dieses Seminar vor allem den Studierenden des letzten Studienjahres empfohlen, die über ausreichende Kenntnisse linguistischer Kategorien und grundlegender analytischer Verfah-ren verfügen. Den Gegenstand dieses Seminars stellen verschiedene Methoden der Textanalyse dar, die an konkreten Texten angewendet werden. Den Studierenden werden darüber hinaus grundlegende Begriffe der Textlinguistik und Stilistik vermittelt, die für die Textanalyse uner-lässlich sind.Anforderungen: regelmäßige Teilnahme am Seminar, aktive Mitarbeit, Abschlusstest in Form einer komplexen Textanalyse

Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 5

In die

1. Grundlegende Begriffe: Text, Textsorte, Textanalyse

ser Lerneinheit werden grundlegende Begriffe der Textlinguistik wie „Text“ und „Text-sorte“ näher erörtert. Zusammen mit den Studierenden wird herausgearbeitet, welchen Stellen-wert die Textanalyse im philologischen Studium hat und welchem Zweck sie dient. Zur ersten Orientierung werden verschiedene Typen von Texten herangezogen und ihre charakteristischen Merkmale beschrieben.

Bevor linguistische Methoden der Analyse an konkreten Texten angewendet werden können, sind einige grundlegende Begriffe zu erörtern. Was ist eigentlich ein Text? In der Sprachwis-senschaft stößt man auf unterschiedliche Definitionen dieses Begriffes, wobei sich einige in mehrfacher Hinsicht als problematisch erweisen. Eines steht fest: Die Sprache manifestiert sich immer in Form von Texten, seien es geschriebene oder gesprochene Texte. Ein Text kann durch ein einziges Lexem gebildet werden, solange dieses in einer Situation als Einheit gilt (z. B. Hilfe!). In den meisten Fällen wird jedoch ein Text durch eine kohärente Folge von mehreren Aussagen realisiert, mit denen ein relativ abgeschlossenes Textthema verbalisiert wird. Der Text als Ganzes erfüllt eine erkennbare kommunikative Funktion. Ein Text lässt sich in einzelne Sätze zerlegen. Diese werden miteinander durch grammatische, vorrangig durch pronominale Vertextungsmittel verknüpft, wobei auch syntaktische, semantische und pragmatische Regeln zur Geltung kom-men. Die satzübergreifenden Regularitäten stellen den Gegenstand der Textlinguistik dar.Einige Texte weisen einen gemeinsamen kommunikativen Zweck und gemeinsame sprachliche Merkmale auf. Solch eine typische Kombination von Merkmalen wird als Textmuster bezeich-net. Gruppen von Texten, die sich durch ein bestimmtes Bündel von inhaltlichen und formalen Merkmalen auszeichnen, werden als Textsorten bezeichnet (z. B. Kochrezept, Nachricht, Erörterung, Protokoll usw.). Die Textsorten sind ein kulturelles Phänomen, sie sind historisch entstanden und entwickeln sich immer weiter.Es gibt verschiedene Herangehensweisen, wie ein Text analysiert werden kann. Was ist eigent-lich der Zweck einer Textanalyse? Eine Textanalyse setzt sich im Allgemeinen zum Ziel, die sprachlich-formale und die rhetorische Gestaltung einer bestimmten Aussageabsicht zu ermitteln. Zum einen handelt es sich um die inhaltliche Erfassung eines Textes und zum anderen soll festgestellt werden, in welchem Zusammenhang Inhalt, Form, Aussageabsicht und Wirkung eines Textes stehen. Dies kann mit Hilfe von verschiedenen Methoden, die im Rahmen weiterer Lerneinheiten behandelt werden, erschlossen werden.

ADAMZIK, K.: Textlinguistik. Eine einführende Darstellung. Tübingen: Niemeyer (=Germanistische Ar-beitshefte 40), 2004.DE BEAUGRANDE, R. A./DRESSLER, W. U.: Einführung in die Textlinguistik. (=Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 28). Tübingen: Niemeyer, 1981.DUDEN: Die Grammatik. 7., völlig neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag, 2005.HEINEMANN, M./HEINEMANN, W.: Grundlagen der Textlinguistik. (=Reihe Germanistische Linguistik 230). Tübingen: Niemeyer, 2002.http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal0.htm [6.7.2012].

schwerpunkte

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In dies

2. Der Text und seine Funktion

er Lerneinheit wird der Begriff „Textfunktion“ eingehend behandelt. Die einzelnen Textsorten erfüllen unterschiedliche kommunikative Funktionen, die von der Intention (Ab-sicht) des Textproduzenten abhängen, die Wortwahl und den Einsatz verschiedener sprachlicher Mittel beeinflussen und die Wirkung auf den Textrezipienten bestimmen. Im Seminar werden verschiedene Texte und ihre Textfunktion(en) analysiert, die auf Grund von textinternen und textexternen Merkmalen bestimmt werden.

Der Terminus „Textfunktion“ kann in Anlehnung an Brinker als Sinn, den ein Text in einem kommunikativen Prozess erhält bzw. als der Zweck, den ein Text im Rahmen einer Kommuni-kationssituation erfüllt, definiert werden.Im Allgemeinen erfüllt ein Text oft mehr als nur eine kommunikative Funktion. Kochrezepte haben zum Beispiel eine informative und eine appellative Funktion. Sie werden als Anleitung des Textverfassers zur Zubereitung von unterschiedlich en Gerichten verstanden. Dominierend ist somit die appellative Funktion, die sich durch die Verwendung bestimmter sprachlicher Struktu-ren bemerkbar macht (z. B. durch den Einsatz von Imperativ- und Höflichkeitsformen). Auch wenn sich Texte durch mehrere Funktionen auszeichnen können, wird der Kommunikations-modus eines Textes im Prinzip durch eine Funktion geprägt. Diese dominierende Kommunika-tionsfunktion wird als Textfunktion bezeichnet.Die Textfunktion ergibt sich aus der Kombination von textinternen (innertextlichen) und tex-texternen (außertextlichen) Mitteln. Zu den textinternen Mitteln eines Textes gehören vor allem sprachliche Mittel, während zu den textexternen Mitteln kontextuelle Elemente gezählt werden.Im Grunde genommen können fünf Textfunktionen unterschieden werden, die durch den beabsichtigten kommunikativen Kontakt, durch die implizit oder explizit ausgedrück-te Einstellung zum Textinhalt und durch den gesellschaftlichen Handlungsbereich be-stimmt werden: - Informationsfunktion - Appellfunktion - Obligationsfunktion - Kontaktfunktion - Deklarationsfunktion

Steht in einem Text die Wissensvermittlung im Vordergrund, soll er den Textrezipienten über etwas informieren, so erfüllt er die Informationsfunktion. Typisch ist die Verwendung von per-formativen Verben wie informieren, mitteilen, melden, berichten, unterrichten usw. Diese Textfunktion ist sowohl für informierende Textsorten wie Nachricht, Bericht, Beschreibung, Sachbuch als auch für evaluative Textsorten wie Gutachten, Rezension, Leserbrief usw. charakteristisch.Texte, die die Meinung oder das Verhalten des Textrezipienten beeinflussen sollen, erfüllen die Appellfunktion. Die appellative Textfunktion kann direkt durch performative Verben wie auffor-dern, anordnen, befehlen, bitten, empfehlen, beauftragen usw. zum Ausdruck gebracht werden. Häufiger wird sie jedoch durch andere Sprachmittel signalisiert wie z. B. Imperativ- oder Infinitivkonst-ruktionen bzw. Interrogativsätze, die für Texte mit Instruktionsfunktion kennzeichnend sind. Zu Textsorten mit der appellativen Textfunktion gehören beispielsweise Werbeanzeige, Propagandatext, Kommentar, Gebrauchsanweisung, Rezept, Gesuch, Antrag, Bittschrift u. a.Die Obligationsfunktion ist mit solchen Texten verbunden, in denen der Textverfasser dem Rezipienten zu verstehen gibt, dass er sich ihm gegenüber dazu verpflichtet, eine bestimmte Handlung zu vollziehen. Solche Texte sind in der Regel stark institutionalisiert. Es kommen häu-fig performative Verben wie versprechen, sich verpflichten, schwören, übernehmen, sich bereit erklären, garantieren, anbieten usw. vor. Unter den Textsorten mit Obligationsfunktion sind z. B. Vertrag, (schriftliche) Vereinbarung, Garantieschein, Gelöbnis, Angebot u. a. zu nennen.Die Texte, in denen es darum geht, die personale Beziehung zum Rezipienten herzustellen oder den persönlichen Kontakt zu erhalten, erfüllen die Kontaktfunktion. Texte mit Kontaktfunk-

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Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 7

tion sind meistens mit festen gesellschaftlichen Anlässen verbunden. Der Textverfasser bringt häufig seine Anteilnahme (z. B. seine Mit-Freude, seine Mit-Trauer usw.) gegenüber dem Rezipi-enten zum Ausdruck. Typisch sind performative Formeln mit Verben oder verbalen Fügungen wie danken, um Entschuldigung bitten, beglückwünschen, gratulieren, sich beschweren, willkommen heißen, Bei-leid aussprechen usw. Zu den einschlägigen Textsorten gehören z. B. Danksagung, Gratulations- und Kondolenzbrief, Briefkarte, Liebesbrief u. a.Durch die Texte mit Deklarationsfunktion wird eine neue Realität geschaffen, wobei die (er-folgreiche) Äußerung des Textes die Einführung eines bestimmten Faktums bedeutet. Die De-klarationsfunktion wird fast immer direkt durch feste, ritualisierte und explizite Formeln zum Ausdruck gebracht. Es kommen performative Verben wie einsetzen, ernennen, bevollmächtigen, bescheinigen usw. vor. Zu den Textsorten mit der Deklarationsfunktion gehören z. B. Testament, Ernennungsurkunde, Bescheinigung, Vollmacht u. a. Auch diese sind stark institutionalisiert und for-malisiert.

BRINKER, K.: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 7., durchgese-hene Aufl. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2010.ERNST, P.: Pragmalinguistik. Grundlagen – Anwendungen – Probleme. Berlin; New York: Walter de Gruy-ter, 2002, S. 155–163.EROMS, H.-W.: Stil und Stilistik. Eine Einführung. Berlin: Schmidt, 2008.MALÁ, J.: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und Methoden. Brno: Masarykova univerzita, 2009.

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Zum

3. Funktionalstile und ihre Textsorten

Textsortenwissen gehört das Wissen über ihre typischen Funktionen, die in der vorherge-henden Einheit eingehend behandelt wurden. Die Analyse der Textfunktion ist Gegenstand der Funktionalstilistik. Im Seminar werden kürzere Textabschnitte analysiert, die unterschiedlichen Kommunikationsbereichen entnommen werden. Die Texte werden den einzelnen Funktionalsti-len/Kommunikationsbereichen zugeordnet und ihre typischen Merkmale charakterisiert.

In der Funktionalstilistik werden verschiedene Funktionalstile unterschieden, die sich durch spe-zifische sprachliche Merkmale auszeichnen. Diese sind von den jeweiligen kommunikativen Zie-len abhängig. Die Textlinguistik hat den Begriff „Kommunikationsbereich“ geprägt.Für die Alltagssprache sind oft Spontaneität und Situationsgebundenheit kennzeichnend. Es handelt sich um den Sprachgebrauch in nicht-offiziellen, zwanglosen privaten Situationen. Die Sprache ist meistens bildhaft und gefühlsbetont und weist Merkmale der gesprochenen Spra-che auf. Auch dialektale, umgangssprachliche, saloppe oder derbe Lexik kann vorkommen. Zur Anwendung kommen auch Modewörter und Abtönungspartikeln. Die Aussagen sind oft asyn-detisch oder mit einfachen Verknüpfungsmitteln verbunden. Darüber hinaus macht sich der Einfluss der gesprochenen Sprache auf der syntaktischen Ebene durch die Verwendung von elliptischen Aussagen, Konstruktionsmischungen (sog. Anakoluthen), Schaltsätzen (sog. Paren-thesen) sowie durch Links- und Rechtsversetzungen einzelner Satzglieder bemerkbar. Diese sind z. B. oft in der Internetkommunikation zu beobachten. Zu den typischen Textsorten gehören zum Beispiel private E-Mail, Chat, Internetkommentar, Weblog u. a.Die Sprache der Literatur, genauer bezeichnet der belletristischen Literatur, unterliegt keinen strengen Normen oder Vorgaben. Literarische Texte streben oft nach einem individualistischen Stil und Originalität, die dem Text und dem Autor sprachlich ein unverwechselbares Profil ver-leihen. Zu weiteren Merkmalen gehören Fiktionalität und Variabilität. Literarische Texte sind oft poetisch gestaltet (Gedicht). Typisch ist die Verwendung von unterschiedlichen bildhaften Stilmit-teln (Metaphern, Personifikationen, Synästhesie u. a.) und von Wort- und Satzfiguren (Anapher, Epipher, Chiasmus, Klimax) sowie Wortspielen usw. Zu den typischen Textsorten gehören zum Beispiel Erzählung, Roman, Novelle, Dramentext usw.Die Sprache des öffentlichen Verkehrs umfasst zwei Bereiche: die Sprache der Direktive, die auf die staatliche Exekutive und das Rechtswesen bezogen ist, und die Sprache der Politik. Zur Sprache der Direktive gehören beispielsweise Gesetzestexte. Die wichtigste öffentliche Teil-sprache dieses Zweigs stellt die Verwaltungssprache dar. Es handelt sich dabei um die Kommu-nikation zwischen gesellschaftlichen Institutionen, Behörden, Dienststellen, Organisationen und Bürgern. Dominierend sind Schriftsprachlichkeit, Unpersönlichkeit und Genormtheit. Dieser Stil wird auch als Amtsstil bezeichnet. Er macht sich durch eine Menge von unterschiedlichen grammatischen und stilistischen Besonderheiten bemerkbar. Der Stil ist vor allem unpersönlich, was sich durch eine häufige Verwendung von Funktionsverbgefügen, Passivkonstruktionen (und ihren Ersatzformen) und vielfältigen Formen der Umschreibung von Handlungsaufforderungen bemerkbar macht. Typisch ist ebenfalls der Nominalstil, wobei anstelle von Verben Substantive und Adjektive verwendet werden. Die zahlreichen Substantivierungen und Attributkonstrukti-onen versprachlichen Aussagen in komprimierter Form. Unter den Textsorten sind z. B. offizi-elle Briefe wie Antrag, Einladung, Beschwerde, Gesuch u. a. zu nennen. An der Verwaltungssprache orientiert sich traditionell auch die Geschäftssprache. Zu den einschlägigen Textsorten gehören verschiedene Typen von Geschäftsbriefen: Anfrage, Angebot, Vertrag usw.Den zweiten großen Bereich der öffentlichen Sprache stellt die Sprache der Politik dar. Die Textsorten weisen oft Merkmale von argumentativen Texten auf, was z. B. bei politischen Reden der Fall ist. Bei ihnen wird eine individualistische Färbung gefordert.Die Sprache der Wissenschaft hat das Ziel, neue Erkenntnisse zu vermitteln. Die Autoren von Fachtexten bemühen sich um Klarheit und Genauigkeit, Einzelheiten werden explizit formuliert. Zu weiteren Hauptmerkmalen gehören Fachlichkeit, öffentlicher Charakter (Standardsprache) und Begrifflichkeit. Die Besonderheiten der Wissenschaftssprache kommen vor allem auf der Ebene der Lexik zum Vorschein. Typisch ist die Verwendung von Termini. Wissenschaftliche

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Texte zu verstehen erfordert daher Vorkenntnisse und Verständnis von wissenschaftlichen Zu-sammenhängen, so dass diese Texte nicht allgemein verständlich sind. Für Fachtexte, insbe-sondere solche mit einem hohen Abstraktionsgrad, ist der unpersönliche Nominalstil mit At-tributketten und erweiterten Partizipialattributen kennzeichnend. Zu den typischen Textsorten gehören z. B. Studie, Fachartikel, wissenschaftliche Abhandlung, Rezension u. a. Typologisch unter-schiedlich sind populärwissenschaftliche Darstellungsformen, die wissenschaftliche Erkenntnis-se der breiten Öffentlichkeit vermitteln und daher einen verständlichen und unterhaltenden Stil anstreben.Die Sprache von Presse und Publizistik stellt einen eigenen Funktionalstil dar. Die Texte werden in Print- und/oder Onlinemedien veröffentlicht. Der Stil ist daher den entsprechen-den Medien angepasst. Unterschiede tauchen vor allem beim Vergleich der Boulevardpresse, die stark emotionalisiert ist und eine Unterhaltungsfunktion hat, und der seriösen (intellektuellen) Presse auf, wo Argumentation deutlicher in den Vordergrund tritt. Typisch für die Darstellung von Sachverhalten in der Presse ist die Angabe von Quellen. Zu informationsbetonten Textsor-ten gehören beispielsweise Meldung, Nachricht, Reportage, meinungsbetont-persuasive Textsorten sind z. B. Leitartikel, Kommentar. Unter belletristischen Textsorten sind z. B. Feuilleton, Essay oder Reportage zu nennen.

ADAMZIK, K.: Textsorten. Reflexionen und Analysen. Tübingen: Stauffenburg, 2000.DUDEN.: Die Grammatik. 7., völlig neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag, 2005, 1160–1163.EROMS, H.-W.: Stil und Stilistik. Eine Einführung. Berlin: Schmidt, 2008.MALÁ, J.: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und Methoden. Brno: Masarykova univerzita, 2009.SANDIG, B.: Textstilistik des Deutschen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Walter de Gruyter, 2006.

BIBlIografIe

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Für de

4. Das Analyseschema von Christiane Nord

n Zweck der Textanalyse können verschiedene Modelle angewendet werden. Christiane Nord hat – ursprünglich zum Zweck der übersetzungsrelevanten Analyse – ein einfaches, gut handhabbares Schema entworfen, das auf die Ermittlung von textexternen und textinternen Faktoren eines Textes ausgerichtet ist. Nachdem sich die Studierenden mit diesem Analyse-Modell vertraut gemacht haben, werden mit Hilfe dieses Schemas unterschiedliche Textsorten analysiert und anschließend ihre Textfunktionen bestimmt.

Textexterne und textinterne Faktoren können anhand eines einfachen Fragebogens folgender-maßen veranschaulicht werden:

Es han

Textexterne Faktoren

delt sich um solche Faktoren, die sich aus dem eigentlichen Text nicht direkt ergeben und die durch Kontext- bzw. Weltwissen zu ermitteln sind. Textexterne Kriterien sind stark an die kommunikative Situation geknüpft.WER? – Der Verfasser des Textes.WOZU? – Die Intention.WEM? – Der Adressat.ÜBER WELCHES MEDIUM? – Der „Kanal“ auf dem die Botschaft „gesendet wird“. Er be-einflusst die Form stark.WO? – In welcher Situation ist der Text entstanden?WANN? – Der Zeitpunkt, zu dem der Text entstanden ist.WARUM? – Der Anlass für die Erstellung bzw. Übermittlung.

Texti

Textinterne Faktoren

nterne Kriterien sind zum einen stark an die Textoberfläche (im Sinne der generativen Transformationsgrammatik) geknüpft und kommen vornehmlich durch sprachliche Mittel zum Ausdruck (Wortschatz, Satzbaumuster). Darüber hinaus sind aber auch die Thematik, die Ver-wendung von nonverbalen Mitteln und die kognitive Textgliederung von Belang.WORÜBER? – Das Thema des Textes.WAS? – Der Inhalt.IN WELCHER REIHENFOLGE? – Die Gliederung, die Makrostruktur.MIT WELCHEN NONVERBALEN MITTELN? – Layout, typographische Gestaltung, Gra-fiken und Farben, Symbole und Indices.MIT WAS FÜR WÖRTERN? – Lexikalische und morphologische Eigenschaften eines Textes, die Rolle verschiedener Wörter als Informationsträger.IN WAS FÜR SÄTZEN? – Syntaktische Konstruktionen, explizite oder implizite Ausdrucks-weise, Informationskondensierung.IN WELCHEM TON? – Suprasegmentale Ebene bei gesprochenen Texten.

NORD, Ch.: Textanalyse und Übersetzen: theoretische Grundlagen, Methode und didaktische Anwen-dung einer übersetzungsrelevanten Textanalyse. 4., überarb. Aufl. Tübingen: Groos, 2009.

schwerpunkte

BIBlIografIe

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Die

5. Inhaltliche Erfassung des Textes

se Lerneinheit konzentriert sich auf die inhaltliche Erfassung des Textes, denn sie stellt ei-nen wichtigen Aspekt einer jeden Textanalyse dar. Zunächst wird der Begriff Textverstehen eingeführt und kurz erörtert. Die Studierenden werden im Seminar mit vier gängigen Methoden der inhaltlichen Textanalyse bekannt gemacht: Mit der W-Fragen-Methode, mit der Schlüsselbe-griffsmethode, mit der Mind-Map-Methode und mit der Cluster-Methode. Diese werden dann an verschiedenen Texten erprobt.

Das Verstehen eines Textes stellt einen sehr komplexen Vorgang dar. Einige Texte verstehen wir besser als andere, was auf unseren individuellen Verstehenshorizont zurückzuführen ist. Dieser umfasst drei wichtige Bestandteile. Es handelt sich um: - Weltwissen - Handlungswissen - konzeptionelle Deutungsmuster

Unser Weltwissen umfasst vor allem unser Alltags-, Erfahrungs-, Bildungs- und Fachwissen. Unser Handlungswissen erlaubt es uns, bestimmte Abläufe bzw. Ereignisse als bestimmte Hand-lungen zu deuten und selbst Handlungen durchzuführen. Es handelt sich vornehmlich um ein prozessual orientiertes Wissen. Konzeptionelle Deutungsmuster beziehen sich auf diejenigen Interpretationsmuster, die unsere alltägliche Wahrnehmung der Welt steuern bzw. strukturieren und die es uns ermöglichen, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Sachverhalten oder Ereignissen zu verstehen.Es gibt verschiedene Methoden zur inhaltlichen Erfassung des Textes. Zu den gängigen Metho-den gehören beispielsweise:A) W-Fragen-MethodeB) SchlüsselbegriffsmethodeC) Mind-Map-MethodeD) Cluster-MethodeAd A) Die Erfassung des Inhalts eines Textes kann mit Hilfe eines Katalogs von W-Fragen erfol-gen, wobei es sich meistens um Ergänzungsfragen handelt. Dies sind Fragen, die mit inhaltlichen Elementen eines Textes beantwortet werden können: - Wer tut etwas? - Was geschieht? - Wann ereignet es sich? - Wo passiert es? - Warum kommt es dazu?

Diese Fragen können auf jeden Text angewendet werden. Es wird empfohlen, W-Fragen zu sammeln und zu formulieren. Anschließend werden die W-Fragen nach übergeordneten Ge-sichtspunkten strukturiert. Die W-Fragen werden dann in Form einer Tabelle aufgelistet und mit den entsprechenden Antworten versehen, die der Text liefert.Ad B) Schlüsselbegriffe (auch Kernbegriffe) stellen einzelne Wörter, Begriffe oder Fügungen dar, die für das Textverständnis notwendig sind, aus denen sich der inhaltliche Textzusammen-hang ergibt und die eine Brückenfunktion für das Textganze besitzen. Bei dieser Methode sind folgende Schritte zu beachten: Zunächst erfolgt die erste Lektüre des Textes. Bei der zweiten Lektüre werden Sinn tragende Schlüsselbegriffe (sog. semantische Dominanten) markiert und in Form einer Tabelle aufgelistet. Es können unterschiedliche Notizen als Ergänzungen zu den Schlüsselbegriffen hinzugefügt werden. Wichtig bei dieser Methode ist es, den Bedeutungs- und Funktionsumfang der Schlüsselbegriffe richtig zu erfassen.Ad C) Die im Text gefundenen Schlüsselbegriffe können auch nach über- und untergeordneten Gesichtspunkten strukturiert werden und in Form eines Mind-Maps dargestellt werden, so dass

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eine strukturierte Textwiedergabe möglich ist. Das Mind-Mapping zur Wissensstrukturierung kann mit weiteren Typen des Mind-Mappings kombiniert werden, wie z. B. mit dem assoziativen Mind-Mapping (Bildung von Assoziationen zur Textüberschrift, Aufstellung von Vermutungen zum Textinhalt) oder mit dem kreativ-ästhetischen Mind-Mapping (Umformulierung des Textes aus einer anderen Erzählperspektive, Weiterführung des Gedankenganges des Textverfassers, textgebundene Erörterung, Vorbereitungsbasis für kleine Schreibformen usw.).Ad D) Ein ähnliches Verfahren, das ebenfalls mit Assoziationen arbeitet, stellt das Clustering dar. Ein Cluster (engl. cluster = Büschel, Gruppe, Anhäufung) sind Informationen, Vorstellun-gen und Gefühle, die miteinander vernetzt sind.Clustering ist eine kreative Arbeitstechnik, die auf einem gelenkten, aber nicht-linearen assozi-ativen Verfahren beruht. Als Ausgangspunkt der Gedanken- und Gefühlsbewegung dient ein bestimmter Begriff oder die begriffliche Fassung eines Gefühls, um damit vernetzte Gedanken und Gefühle aus dem Gedächtnis aufzurufen und wieder bewusst zu machen. Diese Methode eignet sich zum Beispiel zur Vorentlastung vor der eigentlichen Lektüre des Textes oder zum Einstieg ins Thema.

BUZAN, T./BUZAN, B.: Das Mind-Map-Buch: die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potenzi-als. 5., aktualisierte Aufl. Landsberg am Lech: mvg, 2002.LINKE, A./NUSSBAUMER, M./PORTMANN, P. R.: Studienbuch Linguistik. 5., erweiterte Aufl. Tübingen: Niemeyer, 2004, S. 256–259.RÖSSLER, P.: Inhaltsanalyse. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2006.http://www.teachsam.de/arb/arb_tinh3.htm [8.7.2012].

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Di

6. Lesestrategien und Formen des Textverstehens

e in der Lerneinheit 5 dargestellten Methoden der inhaltlichen Erfassung eines Textes lassen sich als Lesestrategien noch weiter differenzieren. Das Augenmerk in dieser Einheit wird auf unterschiedliche Lesestrategien und Formen des Textverstehens gerichtet, die eine Vorstufe ei-ner jeden Textanalyse darstellen. Im Seminar werden ausgewählte Strategien und Formen des Textverstehens an konkreten Texten angewendet.

Christmann/Groeben (1999) unterscheiden verschiedene Lesestrategien, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Die folgenden drei Gruppen von Lesestrategien werden von den Autoren als Primärstrategien bezeichnet:A) Wiederholungsstrategien für einfache und komplexe LernaufgabenB) Elaborationsstrategien zur Hilfe bei der Verbindung von neuem Wissen mit gespeicherten WissensbeständenC) Organisationsstrategien zur Strukturierung des TextmaterialsAd A) Zu den Wiederholungsstrategien gehören nach Christmann/Groeben (1999) folgende: - leises oder lautes Wiederholen und Aufsagen - mehrmalige Lektüre - Abschreiben wichtiger Textpassagen - Unterstreichen, Markieren und Hervorheben wichtiger Inhalte - Anfertigung von Notizen

Ad B) Unter Anwendung dieser Strategien soll durch Anreicherung eines Textes mit zusätzli-chen Erläuterungen, Beispielen und Analogien (Elaborationen) die Verbindung zwischen neuem und schon im Gedächtnis gespeichertem Wissen erleichtert werden. Zu den wichtigsten Tech-niken gehören folgende: - Mnemotechniken: Schlüsselwort-Methode, Loci-Technik, Geschichten-Technik, Herstellen

von bildhaften Verknüpfungen - Zusammenfassung mit eigenen Worten (paraphrasieren) - Verfassen von Vorstrukturierungen (Advance Organizer) - Suche von Analogien - Anführen von Beispielen - ausführliche Darstellung von Stichworten - Beantwortung von Fragen - Suche nach Anwendungsbereichen und -situationen - Formulierung von Schlussfolgerungen - Herstellung von Zusammenhängen - Zusammentragen von Gegenargumenten - Feststellung der persönlichen Relevanz - Anfertigung von Randbemerkungen - Herausarbeiten von Vor- und Nachteilen - Vergleich des erlangten Wissensstands mit dem eigenen Vorwissen - Heranziehung von Informationen aus anderen Quellen - Erkennen von Intentionen und Zielen des Autors - Bewertung des Gelesenen

Ad C) Organisationsstrategien dienen vornehmlich zur Strukturierung des Textmaterials. Zu den wichtigsten Methoden gehören: - Clustering (s. Lerneinheit 5)

schwerpunkte

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- Herausarbeiten von Beziehungen zwischen den wichtigen Informationen - Herstellung von Bezüge zwischen verschiedenen Textteilen - Versehen wichtiger Passagen mit Randbemerkungen - Erkennen des „roten Fadens“ - Erstellung einer Gliederung/Ordnung durch das Herausarbeiten der Folgerichtigkeit von Ge-

danken - Nachvollziehen von Argumentationsstrukturen und gegebenenfalls ihre Verdeutlichung - Markierung des Thema-Wechsels - hierarchische Erfassung von Strukturen - grafische Veranschaulichungen - Mind-Mapping (s. Lerneinheit 5) - graphische Nachstrukturierung (Post Organizer) - Bestimmung von Textsorte und Textsortenmerkmalen

Die inhaltliche Erfassung von Texten kann in unterschiedlichen Formen des Textverstehens vorgenommen werden. Dementsprechend wird unmittelbares, analysierendes, erweitertes und selbstreflexives Verstehen unterschieden.

Bedeutung Leistungen/Zieleunmittelbares Verstehen

Aufnahme eines Textes auf der Grundlageder vorhande-nen Lesefähigkeit als Leser/Hörer

- Erfassen des Textes (Thema, Aussage) in Grundzügen

- Erkennen der Textsorte auf Grund ei-gener Leseerfahrungen

analysierendes Verstehen

Konkretisierung und Ver-tiefung des unmittelbaren Verstehens durch Fachwissen und besondere Verfahren der Texterfassung

- Erfassen der inhaltlich strukturieren-den und sprachlichen Gestaltungsele-mente

- Erkennen des Funktionszusammen-hangs von Inhalt, Aussage, Form und Wirkung

erweitertes Verstehen

zusätzliche Einbeziehung von textexternen Informationen zur Einordnung und Beurtei-lung der Textaussagen

- Klärung der Entstehungsbedingun-gen, des (personalen und historisch-sozialen) Kontextes

selbstreflexives Verstehen

Reflexion der verschiedenen Rezeptionsmöglichkeiten und der denkbaren Rezeptionsbe-dingungen

- Analyse des Rezeptionsvorganges selbst (Vorwissen, Interessen der Rezi-pienten usw.)

Quelle: http://www.teachsam.de/arb/arb_tex_t3_1_0.htm [8.7.2012]

CHRISTMANN, U./GROEBEN, N.: Psychologie des Lesens. In: FRANZMANN, B./HASEMANN, K. u. a. (Hrsg.): Handbuch Lesen. München: Saur, 1999, S. 145–223.http://www.teachsam.de/arb/arb_les_strat_1_1.0.htm [8.7.2012].

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Bei der

7. Sprachliche Analyse I: Analyse der Lexik

Textanalyse ist die Analyse der sprachlichen Mittel von großer Bedeutung. Diese Ler-neinheit konzentriert sich auf die Analyse der Lexik, insbesondere der auffälligen und für den Text kennzeichnenden lexikalischen Einheiten. Im Seminar werden ausgewählte Texte unter lexikalischem Gesichtspunkt analysiert, wobei einzelne Mittel auf der Ebene der Lexik in ihrem Funktionszusammenhang von Form, Inhalt und Aussage charakterisiert werden.

Die Wortwahl eines Textes liefert wichtige Informationen für das Textverständnis. Die Wort-wahl wird vom Verfasser des Textes bestimmt und hängt von einer Reihe von textuellen und kontextuellen Faktoren ab. Es handelt sich insbesondere um: - Textintention (Aussageabsicht) - die sprachlichen Fähigkeiten des Autors - die Situation - den Adressatenbezug der Aussage(n) - das jeweilige Thema

Diejenigen Wortarten, die in einem Text dominieren, können seinen Stil bestimmen. Ihre Häu-figkeit gibt u. U. Aufschluss über die Aussageabsicht eines Textes. So wirken beispielsweise Tex-te, die nur konkrete Substantive enthalten, anders als Texte, die vorwiegend durch Abstrakta charakterisiert sind und einen hohen Abstraktionsgrad widerspiegeln können.Eine häufige Verwendung von Substantivierungen sowie von Adjektiven und Partizipien konsti-tuiert den sog. Nominalstil, der für die Sprache der Verwaltung oder für die Wissenschaftsspra-che kennzeichnend ist. Solche Texte können wegen dieses stilistischen Merkmals schwieriger verständlich sein und eine andere Wirkung zeigen als Texte, die einen deutlich höheren Anteil von Verben enthalten, was für den Verbalstil charakteristisch ist.Des Weiteren kann der Funktionalstil die Wortwahl und die Verwendung bestimmter stilisti-scher Figuren beeinflussen. Bei der Textanalyse wird das Augenmerk z. B. auf Jargonausdrücke, Fremdwörter, fachsprachliche, dialektale, alters- oder geschlechtsspezifische Ausdrücke usw. ge-richtet.Die lexikalische Analyse kann mit Hilfe eines Fragebogens durchgeführt werden, der durch wei-tere Fragen ergänzt werden kann. Geeignet ist die Bearbeitung in Form einer Tabelle.1. Werden bestimmte Wortarten besonders häufig verwendet? Verwendet der Autor deutlich

mehr Verben, Substantive oder Adjektive? Welche Absicht verfolgt er damit?2. Werden vom Autor bestimmte Begriffe in auffälliger Weise umschrieben oder vermeidet er

bestimmte Begriffe (Euphemismen/Tabuisierungen)?3. Enthält der Text Wörter und Ausdrücke, die in einem übertragenen Sinn verstanden werden

müssen (sprachliche Bilder, Metaphern, Vergleiche)? Welche Wirkung haben sie?4. Welche Sprachebenen lassen sich erkennen? Welche Wirkung geht von ihnen aus?5. Enthält der Text auffällige Fremdwörter oder fachsprachliche Ausdrücke? Warum?6. Gibt es im Text Wörter und Wendungen, die mit anderen Vorstellungen assoziiert bzw. kon-

notiert werden können? Warum?7. Kommen Schlagwörter, Leerformeln oder sonstige Stereotype vor? Wie wirken sie? Was

wird mit ihnen beabsichtigt?8. Erhalten bestimmte Wörter eine besondere Bedeutung, wenn man den Kontext berücksich-

tigt (Bedeutungserweiterung, -verengung, -emotionale Färbung)?9. Aus welcher Zeit stammen die verwendeten Wörter? Sind sie schon veraltet (Archaismus)

oder neu gebildet (Neologismus)? Welchen Zweck erfüllen sie?

schwerpunkte

Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 16

10. Lassen sich bestimmte Wörter einem bestimmten Bereich zuordnen (z. B. Technik, Kunst, Sport)? Wie wirkt das?

Nach: http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_1_2.htm [10.7.2012].

MALÁ, J.: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und Methoden. Brno: Masarykova univerzita, 2009.RÖMER, Ch./MATZKE, B.: Lexikologie des Deutschen: eine Einführung. Tübingen: Narr, 2005.WANZECK, Ch.: Lexikologie: Beschreibung von Wort und Wortschatz im Deutschen. Göttingen : Vanden-hoeck & Ruprecht, 2010.http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_1_2.htm [10.7.2012].

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Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 17

Zu de

8. Sprachliche Analyse II: Analyse der Morphosyntax

n grundlegenden Aufgaben einer jeden Textanalyse gehört die Analyse der morphologi-schen Ebene (Temporalität, Modalität) und des Satzbaus (bevorzugte Satzkonstruktionen und ihrer Funktionen), denn sie liefert wichtige Informationen über die Textgestaltung. Im Seminar werden unterschiedliche Textorten hinsichtlich der morphologischen und syntaktischen Beson-derheiten analysiert und ihre typischen Merkmale beschrieben.

Das grammatische System einer Sprache stellt zahlreiche fakultative Varianten für den Formu-lierungsprozess zur Verfügung, wobei die Verwendung dieser Varianten stark von der jeweiligen Situation, der Intention des Textverfassers und der beabsichtigten kommunikativen Wirkung ab-hängt. Zu einer vollständigen Textanalyse gehört auch die Analyse der morphologischen Ebene. Es handelt sich insbesondere um: - die Temporalität (die Verwendung der einzelnen Tempora und ihre Funktionen im Text) - die Modalität (die Einstellung des Sprechers zum Geäußerten, Gebrauch von Konjunktivfor-

men) - die Diathese (aktivische oder passivische Ausdrucksweise)

Bei der Analyse des Satzbaus sind verschiedene Aspekte zu betrachten. Es sollen vor allem die Textstruktur (der Anteil von Einfachsätzen und zusammengesetzten Sätzen, Haupt- und Ne-bensätzen, Satzformen) und pragmatische Aspekte wie Satzarten und ihre Funktionen analysiert werden.Besonders wichtig ist die Unterscheidung von Satzgefügen (Hypotaxen) und Satzverbindungen (Parataxen).Mit beiden Satzformen kann eine Abfolge von Gedanken und ihre Beziehungen zueinander ausgedrückt werden. Allerdings ist die Wirkung derartiger Satzkonstruktionen häufig ganz unterschiedlich, hängt aber letztlich auch von der sprachlichen Kompetenz des Textrezi-pienten ab.Einen weiteren wichtigen syntaktischen Aspekt bildet die Art und Weise der Verknüpfung der einzelnen Aussagen. Aussagen können asyndetisch (ohne Konnektoren) oder syndetisch (durch Konnektoren: Konjunktionen, Subjunktionen, Konjunktionaladverbien, Relativwörtern u. a.) miteinander verknüpft werden.Ein weiteres wichtiges Textmerkmal stellt die Satzlänge dar, die ebenso wie alle anderen syntak-tischen Mittel auf ihre Funktion und Wirkung auf den Textrezipienten hin zu analysieren ist. Darüber hinaus kommen natürlich auf der Ebene der Syntax besondere rhetorische Mittel in Frage (z. B. Chiasmus, Ellipse, Inversion, Anakoluthe, Aposiopesen u. a.).Genauso wie lexikalische Mittel lassen sich auch syntaktische Mittel eines Textes mit Hilfe eines Fragebogens ermitteln, der in tabellarischer Form dargestellt werden kann. Folgende Fragen können dabei helfen:

1. Welche Satzarten werden im Text verwendet? Kommt eine Satzart besonders häufig oder in auffälliger Weise vor?

2. Welche Sprachhandlungen werden mit den verwendeten Satzarten vollzogen?3. Welche Formen der Satzverbindung (Parataxe, Hypotaxe) sind zu erkennen? Dominiert eine

davon? Den ganzen Text über oder nur an einer bestimmten Textstelle?4. Werden die Sätze unverbunden (asyndetisch) aneinandergereiht oder besteht eine enge Ver-

knüpfung durch beiordnende (koordinierende) oder unterordnende (subordinierende) Kon-junktionen oder Pronominaladverbien?

5. Werden im Text auffällig kurze oder lange Sätze verwendet?6. Werden im Text Nebensätze explizit ausgedrückt oder werden sie durch Satzäquivalente

(Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen) ausgedrückt?

schwerpunkte

Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 18

7. Lassen sich Zusammenhänge zwischen dem Satzbau und der Aussageabsicht erkennen?Nach: http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_2_2.htm [11.7.2012]

BUSCHA, J./HELBIG, G.: Leitfaden der deutschen Grammatik. Berlin; Wien u. a.: Langenscheidt, 2011.MALÁ, J.: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und Methoden. Brno: Masarykova univerzita, 2009.RAMERS, K. H.: Einführung in die Syntax. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag, 2. Aufl.,2000.VATER, H.: Einführung in die Zeit-Linguistik. Trier: Wissenschaftlicher Verlag, 2007.http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_2_2.htm [11.7.2012].

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Die

9. Sprachliche Analyse III: Analyse der rhetorischen und stilistischen Mittel

Studierenden machen sich in dieser Lerneinheit mit verschiedenen rhetorischen und stilisti-schen Mitteln bekannt und lernen deren Wirkung und Funktion im Text richtig zu interpretieren. Bei der Analyse rhetorischer und stilistischer Mittel kann man sich nicht allein auf das eigene Empfinden verlassen, daher muss ihrer Einübung große Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Die beabsichtigte (intendierte) Wirkung eines Textes, die ein Textverfasser mit dem Einsatz verschiedener rhetorischer Mittel anstrebt, wird sich in der Regel von dem eigenen Erleben und Erfahren dieser Wirkung deutlich unterscheiden. Denn: Die Wirkung eines rhetorischen Mittels ist sehr stark an die Situation, an den Kontext und an den an der Kommunikation Beteiligten selbst geknüpft.Die Analyse der rhetorischen und stilistischen Mittel setzt daher gute Kenntnisse über ihre Wir-kung und kommunikative Funktion voraus. Die Textanalyse setzt sich jedoch nicht zum Ziel, eine vollständige, d. h. weitgehend lückenlose Auflistung der in einem Text verwendeten rhe-torischen Mittel vorzunehmen. Es geht immer darum, den funktionalen Zusammenhang von sprachlich-stilistischer Gestaltung, Inhalt und Aussage zu erfassen und zu beschreiben.In der Stilistik werden zwei Typen von Stilfiguren unterschieden. Semantische Figuren, die übli-cherweise als Tropen bezeichnet werden, sind sprachliche Bilder, welche die sinnlich wahrnehm-bare Welt zu erfassen versuchen (z. B. Metapher, Metonymie, Synekdoche, Hyperbel u. a.). Der bildliche Ausdruck entsteht auf Grund der übertragenen Bedeutung oder der Umschreibung. Syntaktische Stilfiguren sind dagegen an Satzkonstruktionen gebunden. Es kann sich um Fi-guren der Wiederholung (Anapher, Epipher u. a.), Figuren der Entgegensetzung (Oxymoron, Antithese, Chiasmus u. a.) oder um Figuren der Häufung (Klimax, Zeugma) handeln.Auch zum Zweck der Analyse der stilistischen (rhetorischen) Figuren eines Textes kann ein Fra-genkatalog erstellt werden. Er kann folgende Fragen enthalten: - Gibt es Wörter oder Wendungen, die

• etwas übertreiben oder untertreiben?• etwas bildlich ausdrücken? (sprachliche Bilder, Metaphern, Vergleiche ...)• etwas veranschaulichen?• etwas beschönigen? (Euphemismen)• nur einen Teil von einem Ganzen ansprechen? (Synekdoche)• das Gegenteil von dem meinen, was sie sagen? (Ironie)• zwei oder mehr Bedeutungen haben? (Synonyme)

- Werden vom Autor bestimmte Begriffe in auffälliger Weise umschrieben oder vermeidet er bestimmte Begriffe (Euphemismen/Tabuisierungen)?

- Enthält der Text Wörter und Ausdrücke, die in einem übertragenen Sinn verstanden werden müssen (sprachliche Bilder, Metaphern, Vergleiche)? Welche Wirkung haben sie?

- Gibt es im Text Wörter und Wendungen, die mit anderen Vorstellungen assoziiert bzw. kon-notiert werden können? Warum?

- Kommen Schlagwörter, Leerformeln oder sonstige Stereotype vor? Wie wirken sie? Was wird mit ihnen beabsichtigt?

- Erhalten bestimmte Wörter eine besondere Bedeutung, wenn man den Kontext berücksichtigt (Bedeutungserweiterung, -verengung, -emotionale Färbung)?

- Sind Wörter/Wendungen schon veraltet (Archaismus) oder neu gebildet (Neologismus)?Nach: http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_3_2.htm [12.7.2012]

EROMS, H.-W.: Stil und Stilistik. Eine Einführung. Berlin: Schmidt, 2008.

schwerpunkte

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GöTTERT, K. H./JUNGEN, O.: Einführung in die Stilistik. München: Fink, 2004.MALÁ, J.: Stilistische Textanalyse: Grundlagen und Methoden. Brno: Masarykova univerzita, 2009.http://www.teachsam.de/deutsch/d_schreibf/schr_schule/txtanal/txtanal_6_3_2.htm [12.7.2012].

Modul Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft 21

In die

10. Integratives textanalytisches Modell von Klaus Brinker

ser Lerneinheit wird das integrative textanalytische Modell von Klaus Brinker vorgestellt, in dem die in den Lerneinheiten 1–9 erworbenen Kenntnisse zusammengefasst werden. Anhand exemplarischer Analysen lernen die Studierenden die einzelnen Analysekategorien und -kriterien kennen, die Bestandteil einer komplexen Textanalyse darstellen. Dabei werden grundlegende Begriffe der Textlinguistik wie „Proposition“, „Textthema“, „Themenentfaltung“, „Kohärenz“ u. a. erörtert.

Das Analysemodell von Brinker umfasst zwei wichtige Ebenen: eine grammatische und eine thematische Strukturebene. Die zentrale Analysekategorie der grammatischen Ebene bildet die grammatische Kohärenz, deren Basis die syntaktischen und semantischen Verknüpfungsbezie-hungen zwischen den Sätzen des Textes darstellen. Auf der thematischen Ebene wird vor allem die Struktur des Textinhalts untersucht, die auf den Beziehungen zwischen dem thematischen Kern (dem Textthema) und den in den Propositionen bzw. propositionalen Komplexen des Tex-tes ausgedrückten Teilinhalten bzw. Teilthemen basiert. Zu den wichtigsten Analysekategorien dieser Ebene gehören das Textthema und die Form der Themenentfaltung.Den zweiten Aspekt der linguistischen Analyse stellt der kommunikativ-funktionale Aspekt dar. Als Analysekategorie wird hier die Textfunktion herangezogen (s. Lerneinheit 2). Des Wei-teren wird noch der situative Aspekt berücksichtigt, es werden Faktoren der Kommunikations-situation erläutert, die sich auf die Textstruktur auswirken.Jede Textanalyse sollte diesem Modell entsprechend vom Text als Ganzem zu den einzelnen konstituierenden Einheiten und Strukturen vorgehen. Die Textanalyse erfolgt in drei Arbeits-schritten, die im Folgenden kurz dargestellt werden. - Schritt 1: Analyse des Kontextes

• Beschreibung der kontextuellen Merkmale (Kommunikationsform/Handlungs- bzw. Kommunikationsbereich);

• Reflexion der Konsequenzen, die sich daraus für die Textkonstitution ergeben. - Schritt 2: Analyse der Textfunktion

• Bestimmung der Textfunktion (bzw. weiterer untergeordneter kommunikativer Funktio-nen des Textes und deren Relation) aufgrund sprachlicher (z. B. performative Formeln, Modi, bestimmte Adverbien und Partikelwörter), nicht-sprachlicher (Layout, Abbildun-gen usw.) und kontextueller Merkmale (Handlungs- und Kommunikationsbereich, das Weltwissen über die Thematik, das Textsortenwissen usw.);

• Beschreibung der Relation zwischen Textfunktion und wahrer Intention des Textverfas-sers (falls überhaupt ein Unterschied feststellbar ist).

- Schritt 3: Analyse der thematischen und grammatischen Textstruktur• Bestimmung des Textthemas und evtl. vorhandener Teilthemen;• Beschreibung der Themenentfaltung und des thematischen Entfaltungstyps (deskriptiv,

narrativ, explikativ, argumentativ);• Beschreibung der Art (Modalität) der Themenbehandlung (sachbetont, meinungsbetont,

wertend, ernsthaft, unterhaltend, ironisch usw.);• Beschreibung der die Thematik ausdrückenden sprachlichen (und ggf. nicht-sprachlichen)

Mittel im Einzelnen: Analyse der lexikalischen Ebene (s. Lerneinheit 7), Analyse der mor-phosyntaktischen Ebene (s. Lerneinheit 8), Analyse der rhetorischen Mittel (s. Lernein-heit 9). Die Analyse auf den einzelnen Ebenen soll jeweils den Funktionszusammenhang zwischen Form, Inhalt, Wirkung und Verfasserintention berücksichtigen. Dabei sollen komplexe Beziehungen zwischen situativem Kontext, kommunikativer Funktion, thema-tischem Aufbau und sprachlich-grammatischer Strukturierung erschlossen werden.

schwerpunkte

Vzniklo v rámci projektu č. CZ.1.07/2.2.00/15.0320 řešeného na Katedře germanistiky Filozofické fakulty Univerzity Palackého. Sazba a grafická úprava: Jaromír Czmero; grafická úprava obálky: Veronika Opletalová, s použitím fotografií Jiřího Kolomazníka a Jana Lachnita, s laskavým souhlasem Arcibiskupství olomouckého. Olomouc 2013.

BRINKER, K.: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 7., durchgese-hene Aufl. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2010.

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