neues aus dem glaskasten - ausgabe 2

8
Neues aus dem Glaskasten Das Magazin vom Jugendforum NRW samstag, 16. august 2014 Wir begrüßen einen Neuling auf dem Ju- gendforum NRW: die „Will in Town”-Ent- wickler. „Will in Town” ist eine App, die als Seminararbeit von mehr als 20 Masterstu- denten des Instituts für Medienkultur und eater der Universität zu Köln entwickelt wurde. Die App wurde anlässlich des 450. Geburtstags des namensgebenden William Shakespeares erstellt. Dafür trafen sich die Studenten im ersten Semester unregelmäßig und planten das Konzept ihrer App. Die Ver- wirklichung begann im zweiten Semester, in welchem sie sich mehrmals die Woche tra- fen. Die Entwicklung dauerte ein Jahr lang. Suche Shakespeares Knochen Die Hintergrundgeschichte zu der App ist wie folgt: Shakespeares Gebeine reisen an- lässlich seines Geburtstags nach Köln, je- doch verschwinden dabei die Knochen. Nun muss der Spieler diese durch verschiedene Minispiele in der Altstadt Kölns suchen und finden. Dabei begegnen dem Spieler ver- schiedenste Figuren aus den Stücken Sha- kespeares, sowie Figuren aus der Kölner Geschichte, die mit ihrem kölschen Dialekt unterhalten. Besonders interessant für Messebesucher: Am Stand wird angeboten, selber eine Quest anzulegen, welche auf dem selben System beruht, wie die Quests in der App. Die App erschien für Android und iOS und erzeugte eine überwältigende Medienaufmerksam- keit. Doch wie entwickelt man eigentlich eine App? Das Wichtigste ist wohl die Idee. Man sollte von seiner Idee überzeugt sein, sich Gedan- ken machen und ein Konzept entwickeln, um die grundlegenden Fragen zu beantwor- ten. Wie zum Beispiel für welches System du die App veröffentlichen möchtest. So gibt es Unterschiede zwischen den verschiede- nen Handysystemen, die von Anfang an in die Entwicklung einbezogen werden müs- sen. Wichtig ist, dass eine App nicht nur aus reiner Informatik besteht, sondern vie- le verschiedene Bereiche abdeckt, wie zum Beispiel ein ansprechendes Design, ein tief- gehendes Storytelling oder einen bewegen- den Soundtrack. Dennoch ist eine App-Ent- wicklung kein Hexenwerk mehr. Doch sollte man daran denken, dass das Entwickeln ein Lernprozess ist und dass es seine Zeit braucht, bis man all sein Wünsche verwirk- licht hat. Infos im Netz: www.willintown.de Will in Town – Die Entwicklung einer App Foto: Maximilian Opitz Foto: Felix Mayer das original-Skelett Shakespeares wurde extra aus dem Museum auf die gamescom zum Stand von Will in town in Halle 10.2 gebracht. Christian Theisen, 19 aus Köln, Print-Team Ohne meine Superfähigkeit, im rich- tigen Moment Artikel zu verfassen, wäre die Jugendredaktion komplett aufgeschmissen. Als wir, die Mentoren der Jugendredaktion, unser Baby, die erste Ausgabe von „Neues aus dem Glaskasten”, in den Händen hielten, erfüllte es unsere Herzen mit Stolz und Freu- de. Denn viele Jugendliche hatten sich für uns ins Zeug gelegt und verantwortungsvoll das Heft gefüllt. Sie haben auf hoher, profes- sioneller Basis recherchiert, fotografiert, ge- schrieben, gefilmt und viel Mühe investiert. Danke dafür! Diese zweite Ausgabe ist jetzt doppelt so dick und noch besser. Begleitet werden sie dabei von Medienexpert_innen der Movie Crew Cologne, des jfc Medienzen- trums, des Campusradio Köln, des Schüler- magazins k50 und der Jugendpresse Rhein- land. Viel Spaß beim Lesen! Jakob Zimmermann & Sebastian Stachorra, Chefredaktion Weiter geht’s! Seite 1 In Dieser Ausgabe >> Anstrengend In Teil 2 der Reportage berichtet unser Autor vom LaserTag-Selbstversuch. Seite 3 >> USK 18? Am runden Tisch mit Jugend- schützer_innen und der Bundeswehr. Seite 4, 5 >> Nebensachen Alles außer zocken: Stress abbauen gamescom-Trubel. Seite 7

Upload: jugendforum-nrw

Post on 02-Apr-2016

221 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

Acht Seiten mit einer großen Ruhe geschrieben und gestaltet. Das ist schon eine sehr große Leistung! Wir sind auch heute stolz auf unsere zweite Ausgabe "Neues aus dem Glaskasten", dem Magazin der Jugendredaktion auf dem Jugendforum NRW. Ihr findet hier unsere Highlights vom Jugendforum NRW und der gamescom. Und versprochen: Es geht nicht nur um Computerspiele. Wir haben zum Beispiel auch Messehostessen interviewt und fotografiert. Wir freuen uns auf euer Feedback auf unserer Facebookseite:

TRANSCRIPT

Page 1: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Neues aus dem GlaskastenDas Magazin vom Jugendforum NRW

samstag, 16. august 2014

Wir begrüßen einen Neuling auf dem Ju-gendforum NRW: die „Will in Town”-Ent-wickler. „Will in Town” ist eine App, die als Seminararbeit von mehr als 20 Masterstu-denten des Instituts für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln entwickelt wurde. Die App wurde anlässlich des 450. Geburtstags des namensgebenden William Shakespeares erstellt. Dafür trafen sich die Studenten im ersten Semester unregelmäßig und planten das Konzept ihrer App. Die Ver-wirklichung begann im zweiten Semester, in welchem sie sich mehrmals die Woche tra-fen. Die Entwicklung dauerte ein Jahr lang.

Suche Shakespeares KnochenDie Hintergrundgeschichte zu der App ist wie folgt: Shakespeares Gebeine reisen an-lässlich seines Geburtstags nach Köln, je-doch verschwinden dabei die Knochen. Nun muss der Spieler diese durch verschiedene Minispiele in der Altstadt Kölns suchen und finden. Dabei begegnen dem Spieler ver-schiedenste Figuren aus den Stücken Sha-kespeares, sowie Figuren aus der Kölner Geschichte, die mit ihrem kölschen Dialekt unterhalten.

Besonders interessant für Messebesucher: Am Stand wird angeboten, selber eine Quest anzulegen, welche auf dem selben System beruht, wie die Quests in der App. Die App

erschien für Android und iOS und erzeugte eine überwältigende Medienaufmerksam-keit.

Doch wie entwickelt man eigentlich eine App? Das Wichtigste ist wohl die Idee. Man sollte von seiner Idee überzeugt sein, sich Gedan-ken machen und ein Konzept entwickeln, um die grundlegenden Fragen zu beantwor-ten. Wie zum Beispiel für welches System du die App veröffentlichen möchtest. So gibt es Unterschiede zwischen den verschiede-nen Handysystemen, die von Anfang an in die Entwicklung einbezogen werden müs-sen. Wichtig ist, dass eine App nicht nur aus reiner Informatik besteht, sondern vie-le verschiedene Bereiche abdeckt, wie zum Beispiel ein ansprechendes Design, ein tief-gehendes Storytelling oder einen bewegen-den Soundtrack. Dennoch ist eine App-Ent-wicklung kein Hexenwerk mehr. Doch sollte man daran denken, dass das Entwickeln ein Lernprozess ist und dass es seine Zeit braucht, bis man all sein Wünsche verwirk-licht hat.

Infos im Netz: www.willintown.de

Will in Town –Die Entwicklung einer App

Foto

: Max

imili

an O

pitz

Foto: Felix Mayer

das original-Skelett Shakespeares wurde extra aus dem Museum auf die gamescom zum Stand von Will in town in Halle 10.2 gebracht.

Christian Theisen, 19 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, im rich-tigen Moment Artikel zu verfassen, wäre die Jugendredaktion komplett aufgeschmissen.

Als wir, die Mentoren der Jugendredaktion, unser Baby, die erste Ausgabe von „Neues aus dem Glaskasten”, in den Händen hielten, erfüllte es unsere Herzen mit Stolz und Freu-de. Denn viele Jugendliche hatten sich für uns ins Zeug gelegt und verantwortungsvoll das Heft gefüllt. Sie haben auf hoher, profes-sioneller Basis recherchiert, fotografiert, ge-schrieben, gefilmt und viel Mühe investiert. Danke dafür! Diese zweite Ausgabe ist jetzt doppelt so dick und noch besser. Begleitet werden sie dabei von Medienexpert_innen der Movie Crew Cologne, des jfc Medienzen-trums, des Campusradio Köln, des Schüler-magazins k50 und der Jugendpresse Rhein-land.

Viel Spaß beim Lesen!Jakob Zimmermann & Sebastian Stachorra, Chefredaktion

Weiter geht’s!

Seite 1

In Dieser Ausgabe>> Anstrengend In Teil 2 der Reportage berichtet unser Autor vom LaserTag-Selbstversuch.Seite 3

>> USK 18?Am runden Tisch mit Jugend-schützer_innen und der Bundeswehr.Seite 4, 5

>> NebensachenAlles außer zocken: Stress abbauen gamescom-Trubel.Seite 7

Page 2: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Wie auch in den letzten Jahren ist auf dem Jugendforum NRW die Drogenhilfe Köln mit ihrer Web_Suchtstelle vertreten. Neben Informationsmaterial zum Thema Online-sucht, können die Besucher auch an einem spannenden Quiz mit vielen Preisen teil-nehmen. Als Hauptpreis gibt es einen Ku-gelschreiber mit integriertem vier Gigabyte USB-Stick. Denn anstatt den „Leuten auf die Nerven zu gehen“, ein Klischee, dass vie-le Menschen von vorneherein abschreckt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, schafft das Quiz, das auch pädagogische Fragen enthält, einen spielerischen Zugang zur Thematik „Onlinesucht“. Wie viele Stun-den Computer am Tag sind bedenklich? Wann spricht man von Sucht? All diese wis-senswerten Informationen sind im Quiz ent-halten.

Wem das noch nicht reicht, hat die Mög-lichkeit, an einem zusätzlichen Computer einen Online-Selbsttest durchzuführen, der weiterführende Fragen beinhaltet. Ebenfalls einen Blick wert ist die Internetpräsenz der Web_Suchtstelle (www.websucht.info). Hier findet man auf einen Blick alles, was man wissen muss und kann bei Bedarf Kontakt mit den Mitarbeitern aufnehmen. Neben Be-ratungen für Eltern und Kinder, werden auch Fortbildungen und Schulungen für Pädago-gen angeboten. Wer an Hilfsmitteln interes-siert ist, dem sei auch der Onlineshop der Drogenhilfe www.drogisto.de empfohlen!

Doch was denkt die Zielgruppe, sprich die Jugendlichen selbst über das Konzept der Drogenhilfe? Um dies herauszufinden, führ-ten wir mit Freiwilligen den Online-Selbst-test durch und befragten diese nach Sinn und Aussagekraft der Fragen. Sebastian, 20 Jahre alt, bemerkte die sehr unpersönliche und undifferenzierte Auswahl des Fragenka-talogs. „Als Journalist muss ich oft mit dem

Computer arbeiten und habe daher auch eine erhöhte Onlinezeit. Da ist es doch klar, dass ich von dem Test in den Risikobereich einge-stuft werde. Außerdem haben sehr viele der Fragen keine passende Antwort für mich“, so das Mitglied der Jugendredaktion. David und Moritz, beide 12 Jahre alt, sind ähnlicher Meinung. Die Klassenkameraden können keine Auswirkungen von den steigenden Onlinezeiten auf ihr Sozialleben feststellen. „Computer, Smartphone und Tablet gehören heute einfach zu unserer Gesellschaft. Sie sind dabei, aber lenken uns nicht von ande-ren Aktivitäten ab. Die Gesamtzeit, die man online verbringt, hat sicher Auswirkungen auf die Suchtbildung, aber wir brauchen das Internet heutzutage einfach oft, beispiels-weise zur Informationssuche für die Schule.“

Die Drogenhilfe nimmt mit ihrem Stand trotzdem eine wichtige Rolle auf dem Ju-gendforum NRW ein. Auf einer Messe, bei der es sonst nur um den unterhaltenden Faktor der Spiele geht, darf auch nicht ver-gessen werden, dass im realen Leben Proble-

Die Drogenhilfe Köln will mit einem Quiz Aufmerksamkeit erregen und die schwierige Nischenrolle überwinden, die sie auf der gamescom einnimmt.

Philipp Timmer und Okan Kaysim beim Quizzen.

me mit diesen auftreten können. Exzessives Spielen kann sich negativ auf das Sozialle-ben auswirken, Entzugserscheinungen bei Sucht können schwere Folgen für etwa die Aufnahmefähigkeit in der Schule haben. Das sind leider keine Hirngespinste, sondern ernstzunehmende Aspekte des Gamings. Wir alle lieben Spiele, aber genauso müssen wir in der Lage sein, reflektierend und verant-wortungsvoll mit diesen umzugehen. Darauf hinzuweisen ist notwendig und richtig, denn besonders jüngere Spieler können oftmals nicht richtig einschätzen, wie viel okay und wie viel zu viel des Guten ist. Daher gibt es von uns einen klaren „Daumen hoch“ für die Arbeit der Drogenhilfe Köln!

Daumen hoch für SuchtpräventionFoto: Florian M

üller

Philipp Timmer, 21 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, die Deadline zu verpassen, wäre die Jugendredaktion komplett und total aufgeschmissen.

highlights der Fotoredaktion

projektleiterin jil blume bei der arbeit der tägliche besucheransturm unsere erste ausgabe

Fotos: Felix Meyer (2), M

arvin Sch

wickerath

Seite 2

Page 3: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Die VorbereitungZunächst wurde uns näher gebracht, wo-rum es eigentlich geht. Es gibt Regeln und technische Einschränkungen, um die Si-cherheit der Spieler zu gewährleisten. Zum Beispiel können die sogenannten Phaser keinen durchgehenden Lichtstrahl abgeben. Der Laserstahl ist zwar sehr schwach, es soll trotzdem jede Gefährdung ausgeschlossen werden. Außerdem ist es untersagt, auf die Abtrennwände zu klettern. Das Spiel basiert nicht auf der Realität, weshalb solche Spiel-regeln den Spaß nicht mindern.

Der Unterschied zu Laser-GameGanz anders ist das bei Laser-Game. Dieses stellt so realistisch wie möglich Kriegs-Situ-ationen dar. Nicht nur im Bauch-, Rücken- und Schulterbereich, sondern auch am Kopf gibt es Sensoren. Das ermöglicht Kopfschüs-se, wie bei einem echten Schusswechsel. Die Organisatoren von LaserTag wollen nicht, dass LaserTag mit dem Laser-Game ver-wechselt wird. Sie wollen nicht mit Gewalt-verherrlichung in Zusammenhang gebracht werden. Es wird zwar eine ähnliche Technik genutzt, aber das Spielprinzip und der Hin-tergrund sind sehr verschieden. Beim La-ser-Game spricht man auch nicht von Pha-sern und markieren, sondern von Gewehren und schießen. Es wird im Wald oder in alten Fabrikgebäuden gespielt. LaserTag ist mit kleinen Ausnahmen ein reines Indoorspiel, das auf eine futuristische Umgebung setzt. Auch wenn der Geschäftsführer zum Bei-spiel privat Ego-Shooter-Spiele ab 18 spielt, ist er sich sicher, dass LaserTag und La-

LaserTag – Surreal, futuristisch, anstrengendMitglieder der Jugendredaktion und Jugendhilfe-Experten haben in einer LaserTag-Arena in Köln-Ehrenfeld gespielt, um sich selbst ein Bild des umstrittenen Trendsports zu machen.

ser-Game separat gehalten werden sollten. Das LaserTag-Team hat sich auch schon vie-le Gedanken zur Altersfreigabe gemacht und sogar ein Gutachten von Experten eingeholt. Ich finde, dass so ein individuelles Gutach-ten für jede LaserTag-Arena das Beste wäre, weil das Maß an Gewaltverherrlichung vor allem von der Darstellung abhängt, statt von dem Sport selbst. Nach der Präsentati-on wurde ein Buffet eröffnet. Vorgeschlagen wurde aber, dass wir eher nach dem Spiel etwas essen. In dem Moment habe ich nicht geahnt, am Ende so erschöpft zu sein.

Das Spiel beginntWir waren 24 Spieler und wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Team hatte grüne, das andere rote LEDs an den Westen. Jedes Team hatte ein Areal zum Aufladen der Pha-ser, das für die Gegner tabu ist. Dazwischen befanden sich viele mit Neonspray besprüh-te bis zu drei Meter lange Barrikaden-Wän-de. So konnten sich die Spieler gut schützen. Aber meistens kamen die Gegner aus ver-schiedenen Richtungen, so dass jeder immer in Bewegung bleiben musste, um nicht mar-kiert zu werden. So hatte man nie die Mög-lichkeit, sich aus dem Spiel heraus zu halten und war durchgehend sehr engagiert dabei. LaserTag hat uns aber auch taktisch bean-sprucht und forderte von uns, dass wir uns gegenseitig halfen und Deckung gaben.

FazitMir hat dieses Erlebnis gezeigt, dass Laser-Tag wirklich nichts mit Schießereien zu tun hat. Natürlich ähnelt der Infrarotsignalge-ber (Phaser) am ehesten einer Schusswaffe, aber wenn ich jemanden markierte, hatte ich nicht das Gefühl, jemanden zu erschießen, da der Gegner nie endgültig das Spiel verlassen muss. Dementsprechend bezweifle ich, dass LaserTag den Spieler skrupelloser macht, was den Umgang mit echten Waffen angeht. Die Jugendschutzexperten hatten auch Spaß und konnten sich den Funsport nun auch aus der Nähe angucken. Somit können sie jetzt besser einschätzen, für welche Altersklasse das Spiel geeignet ist.

Klemens Duffe, 14 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, kreative Ideen einzubringen, wäre die Jugendredaktion aufgeschmissen.

Foto

: Fel

ix M

eyer

Foto: Felix Meyer

Autor Klemens Duffe markiert seine gegner

team grün janina happ und eva zimmermann

Seite 3

Page 4: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Zum vierten Mal ist die Bundeswehr auf der gamescom vertreten. Doch was will sie hier?

Jedes mal, wenn ich am Panzer vorbei gehe, frage ich mich, warum diese Institution auf Europas größter Spielemesse vertreten ist. Schließlich hat die Bundeswehr nichts mit Computerspielen zu tun.

Die gamescom wird als Rekrutierungsmög-lichkeit genutzt wird, weil sich mehrere tau-send potenzielle Rekruten dort tummeln. Das Zielpublikum sei hier besonders stark vertreten: männlich, jung, am Ende der Schulzeit und offen für die Armee. Eine Pres-sesprecherin sagt allerdings, dass sie auf verschiedenen Messen vertreten seien, wie zum Beispiel der CeBit und auch Messen, die grundsätzlich nichts mit Computerspielen zu tun haben.

Ihre Präsenz auf der gamescom sehe ich zwiespältig. Ich vertstehe, dass die Bundes-wehr eine Organisation wie jede andere ist und neue Mitarbeiter anwerben muss. Zum anderen sehe ich es kritisch, auf der games-com vertreten zu sein. Zu leicht entsteht der Eindruck, dass das Militär etwas mit Com-puterspielen zu tun hat. Doch genau das ist nicht der Fall. Computerspiele, Gewalt und Krieg sind nicht dasselbe und die Grenzen der Realität und der Virtualität dürfen nicht verwischt werden. Eben diese Gefahr sehe ich. Die Bundeswehr schickt Spieler in den realen Krieg, während nebenan Kriegsspiele gespielt werden.

Kommentar

Wie kommt das USK- Logo auf das Spielecover?Vom Bildschirm aus auf Menschen schie-ßen? Eine bedrückende Atmosphäre, eine realistische Gewaltdarstellung? Damit sol-che Spiele nicht in falsche Hände fallen, gibt es die Unterhaltungssoftware Selbstkontrol-le (USK). Unabhängige Tester_innen testen jedes Spiel, probieren jeden Cheat aus. An-schließend präsentieren sie den Entschei-der_innen die Testergebnisse und schlagen

eine Altersfreigabe vor. Kann das klappen? Sind die Tester_innen wirklich unabhän-gig? Uwe Engelhard, ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden und einer der Vorsitzenden des Prüfgremiums stellt fest: „Meistens stimmen wir den Vorschlägen am Ende der Präsentationen zu.“

Infos im Netz: www.usk.de Uwe Engelhard und lidia grashof von der usk

Foto: Max O

pitz

Dieser Stand ist für alle freigegeben

Die USK prüft Spiele und gibt sie für manche frei - ein Hauptkriteri-um: Gewalt. Zum Stand der Bundeswehr kann jede_r. Ein Fall für die Jugendschützer_innen?

der dingo wiegt 11,8 tonnen und kostet 1,3 Mio. euro

Das USK-Siegel kennzeichnet, ab welchem Alter ein Spiel für Kinder und Jugendliche freigegeben ist. Zentral ist dabei, welche Botschaften vermittelt werden. „Wird Ge-walt als alleinige Konfliktlösung oder Krieg als Abenteuer gezeigt, gibt es keine Jugend-freigabe“, erklären Uwe Engelhard und Lidia Grashof von der Obersten Landesjugend-schutzbehörde (OLJB).

30 Meter weiter steht ein Militärfahrzeug der Klasse „geschützte Radfahrzeuge“. Der Din-go der Bundeswehr schützt Insassen beim Auffahren auf Minen mit einer Nettospreng-masse von 7,5 Kg TNT. Für die Besichtigung dieses monströsen Fahrzeugs gibt es keine Altersbeschränkung. Ich frage mich, wie das zusammenpasst und wage ein Experiment: Vergeben die Vertreter_innen der USK ein Siegel für die Bundeswehr?

Was die Bundeswehr auf der gamescom machtAlso laufe ich mit Grashof und Engelhard los. Über das Cosplayer‘s Village laufen wir zum Stand der Bundeswehr. Standleiterin Regierungsamtfrau Janine Dreger begrüßt uns mit festem Händedruck. Die Situation ist den Dreien sichtlich unangenehm. Der USK-Stempel kennzeichne schließlich nur Computer- und Videospiele und die Bun-deswehr mache nun mal keine Werbung für Spiele, erklärt Engelhard. Regierungsamt-frau Dreger ergänzt, dass man keine Ver-bindung zu Spielen herstellen wolle. Man informiere vielmehr individuell über Berufs-laufbahnen bei der Marine, beim Heer oder bei der Luftwaffe.

Tatsächlich umfasst der Stand neben dem Dingo ist auch einen Schleudersitz, eine Schaufensterpuppe in Pilotenuniform mit

Christian Theisen, 19 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, im rich-tigen Moment Artikel zu verfassen, wäre die Jugendredaktion komplett aufgeschmissen.

Seite 4

Page 5: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Foto: Felix Meyer

Dieser Stand ist für alle freigegeben

Sebastian Stachorra, 20 aus Münster, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, Ruhrpott-Dialekt zu sprechen, wäre das Jugendforum durchsetzt vom kölschem Klüngel!

Anna Fredebold, 14 aus Pulheim,

Ohne meine Superfähigkeit, mein Durchsetzungsvermö-gen und meine Zielstrebig-keit, wäre die Jugendredak-tion völlig aufgeschmissen.

Behinderung und Computerspiele

Ob Screenreader oder Sprachausgabe: Es wird viel getüfelt, um Menschen mit Behinderung ein barrierefreies Surfen im Internet und die Nutzung von multimedia-len Geräten und zu vereinfachen. Etwa 10% der Bevölkerung haben eine Behinderung, das sind weltweit 650.000.000 Menschen. Dazu gehört auch Christian Bayerlein.

Jugendredaktion (JR): Inwiefern sind sie in Ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt?Bayerlein: Ich habe spinale Muskelatrophie. Ich bin quasi am ganzen Körper gelähmt und kann nur einige Finger bewegen und bin dadurch eigentlich immer mit dem Rollstuhl unterwegs. Dadurch ergibt sich der Vorteil für meinen Beruf, dass ich nicht genötigt bin zu ahnen, was Menschen mit Behinderung und deren Bewertung der Bar-rierefreiheit angeht, sondern ich weiß es.

JR: Auf der gamescom ist barrierefreies Sur-fen und Spielen ein Thema. Fühlen Sie sich in Videospielen genug repräsentiert?

Seite 5

Foto:Privat

Bayerlein: Mir ist es egal, ob der Darsteller eine Behinderung hat oder nicht. Diese Per-son, die ich spiele, kann sowieso viel mehr als jeder andere. Es wäre also etwas merk-würdig sich generell mit dieser Spielfigur zu identifizieren. Mich stört es aber, dass es beispielsweise bei den Sims keine Spielfigur im Rollstuhl gibt. Man kann Rampen und Aufzüge bauen, es gibt verschieden Hunde und Katzen, aber einen Rollstuhlfahrer sucht man vergebens.

Das gesamte Interview sowie eine Umfrage bei Messebesuchern gibt es online unter www.jugendforum-nrw.de

Christian Bayerlein istBehindertenbeauftragter der Stadt Koblenz

Luftmaske, ein Motorrad der Feldjäger, eine Sanitätsausrüstung und Marinesoldat_in-nen, die Knoten lehren.

Beim Bund geht‘s rund um MenschenlebenIch frage nach. Immerhin sind wir auf der gamescom. Vermittelt der Stand insge-samt nicht schon deshalb die Botschaft, der Dienst beim Bund sei ein großes Abenteuer? Dreger widerspricht: „Die Bundeswehr ist kein Abenteuer, es geht hier um menschliche Leben, echte Menschenleben.“ Vor meinem inneren Auge sehe ich die Werbevideos fürs „Adventure Camp“ der Bundeswehr auf der Webseite der Bravo, Jugendliche fahren dort wahlweise Bananenboot oder klettern in den Bergen. Ich zitiere zur Freigabe ab 18 Jahren aus der Broschüre der USK: „Spielangebot und -umsetzung verlangen einen Grad an sozialer Reife und Distanz, der bei 16- bis 17-Jährigen nicht generell vorausgesetzt werden kann.“ Im Vorgespräch erzählt En-gelhard, dass auch die Langzeitwirkungen von Spielen berücksichtigt werden müssen. „Es zählt, welche Einstellungen Kinder in the long run aus Spielen mitnehmen.“ Wäre es da nicht sinnvoll, den Stand der Bundeswehr erst ab 17 Jahren zu öffnen? Ab dem Alter kann man sich verpflichten. „Dann müsste ich den Stand ja abschließen können und Alterskontrollen machen“, wendet Re-gierungsamtfrau Dreger ein. „Das kann ich gar nicht.“ Engelhard entgegnet, dass USK +18 Spielestände dies auch schaffen. „Aber ich zeige hier nichts, was verboten ist“, sagt

Dreger. Lidia Grashof springt ihr bei: „Kin-der haben immer schon mit Kriegsspielzeug gespielt. An Zinnsoldaten ist auch keine Al-tersfreigabe. Ab zwölf Jahren können Kin-der den Unterschied zwischen Fiktion und Wirklichkeit erkennen.“ Trotzdem seien Computerspiele mit dem Thema Krieg für diese Altersgruppe nicht ohne Beeinträch-tigung.

Mit dem Joystick zielen und feuernIch muss zugeben, dass es einen Unterschied macht, ob man vom Schreibtischstuhl aus auf Pixel schießt, oder ob man eine Berufs-laufbahn beim Bund einschlägt. Ich schlage vor, noch gemeinsam in den Dingo zu gehen. Leutnant Schneider öffnet uns die Türen, hilft Dreger beim Einsteigen und öffnet die Dachluke. Der Duft eines Neuwagens strömt mir in die Nase. Wir nehmen auf Sportsitzen Platz. Ob durch die Dachluke die Kamera-den mit dem MG rausgucken und schießen?

„Hier geht zum Schießen keiner mehr raus. Ins Gehäuse kommt ein Bildschirm, dane-ben ein Joystick. Die Dachluke bleibt ge-schlossen“, erklärt Leutnant Schneider. Das Ausstellungsstück ist jedoch abgerüstet. Mit Waffensystem passte es nicht mehr in die Halle. Sonst hätten wir mit dem Joystick die Kamera auf dem Autodach steuern kön-nen.

Jugendschutz? Nicht vor Kriegsgeräten.Für mich ist klar: hier gibt es keinen Unter-schied mehr in der Steuerung von Kriegs-spielen und echten Kriegsgeräten. Deswegen wünschte ich mir eine Altersbeschränkung für diesen Stand. „Computerspiele müssen nach dem Jugendschutzgesetz freigegeben werden, für echtes Kriegsgerät sind wir nicht zuständig“, sagt Engelhard. Und er hat ja auch recht: Einsätze der Bundeswehr - egal ob zivil oder nicht - sind keine Spiele. Und somit können Grashof und Engelhard auch kein USK-Kennzeichen vergeben.

Ein seltenes Bild: Presse, Bundeswehr & USK

Page 6: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Anna Fredebold, Dominik Lambertz, Mi-chael Baatz und Miguel Plewka – das ist das Moderationsteam der Jugendredaktion. Es ist kein leichter Job. Die Moderatoren im Alter von 14-19 Jahren stehen live auf der Bühne unter ständiger Beobachtung des Publikums. Sie haben nur einen Versuch, das Publikum zu überzeugen. Für Ernstfäl-le, wie unfreundliche oder aggressive Gäste, wurden sie zwar von ihren Mentoren Max Schlösser und Jil Blume gecoacht. Aber ne-ben Aufgaben wie der Recherche oder dem Vorbereiten jeder individuellen Anmoderati-on, ist der Hauptbestandteil ihrer Arbeit die Kunst der Improvisation. Und die kann man nirgendwo erlernen. Gut, dass keiner unse-rer Moderator_innen auf den Mund gefallen ist. Egal, wie heikel die Situation gerade ist, die wichtigste Regel muss immer befolgt werden: „Sicheres Auftreten bei totaler Ah-nungslosigkeit”.

Moderatoren Dominik Lambertz und Anna Fredbold in Aktion.

Das Moderationsteam – Gute Laune auf der Bühne

Foto

: Max

Opi

tz

Jugendfreigabe für Messehostessen?

Die Gründe, warum man die gamescom besucht, sind vielfältig – bestimmte Spiele anzocken und sich über den neuesten Stand informieren, Hard- oder Software kaufen, Goodies abgreifen oder einfach nur dabei sein. Andererseits gibt es Leute, die nur zum Arbeiten auf der Messe sind. Darunter befin-den sich auch die Messehostessen.

Wir haben uns und die Messehostessen mal gefragt, ob sie, mal abgesehen von der Tatsa-che, dass sie im Mekka für Gamer sind, auch privat mit Spielen zu tun haben. Die Antwor-

ten waren vielfältig, doch nach einigen Be-fragungen konnten wir ein Muster erkennen. Einige sind Mitarbeiterinnen der Köln-Mes-se, während andere von den Standbetreibern angestellt wurden. Die Hauptaufgabe der Hostessen ist die Vorstellung eines Standes und außerdem Flyer zu verteilen oder ein-fach nur Aufmerksamkeit zu erregen. „Ab und zu zocken geht mal, aber Games sind nicht der Grund, weshalb ich heute auf der Messe bin“, hieß es überwiegend. So man-che haben auch gar nichts mit Spielen zu tun und sind einfach nur da, um den Stand attraktiver zu machen.

Einige Messehostessen, insbesondere die, die vom Stand bzw. von den Herstellern angestellt wurden, sind zum Teil sehr leicht bekleidet. Und das, obwohl sehr viele Ju-gendliche und auch Minderjährige auf der gamescom unterwegs sind. Wir haben Ma-rek Brunner von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gefragt, wie sich Frei-zügigkeit und Kinder vereinbaren lassen. Herr Brunner ist sich natürlich darüber be-wusst, dass es bei der gamescom um mehr als nur Videospiele geht. Aber die Tatsache, dass sehr viele Jugendliche zugegen sind, ist absolut nicht damit vereinbar, wie manche

Ein Rundgang und Gespräche mit denjenigen, die die Stände attraktiver machen sollen.

Okan Kaysim bei der Recherche.

Hostessen bekleidet sind. Dass Cosplaye-rinnen sich frei bekleiden, ist Geschmacks-sache. Aber die Hostessen bekommen es ja von den Standbetreibern angewiesen. Daher wird die USK sich mit der Leitung der ga-mescom nochmal darüber unterhalten, in der Hoffnung, dass dies sich in den nächsten Jahren ändert.

Die Bekleidung von Hostessen, wie auf dem Foto zu sehen, ist für mich auf dieser Messe in Ordnung. Ein Bikini oder noch freizügige-res wäre für mich ein No-Go. Genauso sehen das meine Gesprächspartnerinnen.

Okan Kaysim, 21 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, Gedan-ken zu lesen, wäre die Jugendre-daktion bei den Interviews total aufgeschmissen.

Seite 6

Page 7: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Hauptsache Nebensache

Wer die gamescom besucht, hat wohl nur eines im Sinn: Die neuesten Spiele zu entde-cken und zu testen. Gaming wird hier zele-briert, die Branche feiert sich für jeden neu-en Kracher und die Besucher lassen sich von der Atmosphäre mitreißen. Da ist es umso verwunderlicher, dass es auf der Messe eini-ge Bereiche gibt, die mit der Vorstellung und Vermarktung von Spielen nicht viel am Hut haben, ja sogar einen Gegenpol dazu bilden.

Möglichkeiten ohne EndeNebenbeschäftigungen gibt es auf der ga-mescom in vielen Formen und Farben. Und sie werden in großem Umfang genutzt. Wer ein bisschen Stress vom Anstehen und durch Menschenmengen quetschen abbauen will, kann sich in einem der verschiedenen Fuss-ballcages austoben. An den Essensständen nebenan können sich die Besucher danach für den Rest des Tages stärken. Auf dem Jugendforum und dem Speakers Corner präsentieren viele (medien-) pädagogische Projekte ihre Arbeit und beschäftigen sich mit den Besuchern, sowie deren Gedanken über heikle Themen wie Jugendschutz oder Suchthilfe. Und wer Lust auf etwas ganz ver-rücktes – im positiven Sinne – hat, der kann im Cosplay Village kostümierte Menschen beobachten, oder sich selber seiner Leiden-schaft für das Verkleiden hingeben.

Die Nebensache wird zur HauptsacheDer Grundtenor ist dabei bei allen Nebenbe-schäftigungen derselbe. Die Besucher sind begeistert. David beispielsweise gefallen die vielen Möglichkeiten. „Es ist einfach gut, zur Abwechslung auch mal etwas anderes ma-

Auf der gamescom gibt es nicht nur Computerspiele. Von Randbeschäftigungen auf einer Computerspielmesse.

chen zu können, als sich nur auf Bänke zu setzen“, so der 22-jährige. Markus, 14 Jahre alt, sagt, es sei „gut, zwischendurch auch mal etwas anderes zu sehen und runterzukom-men.“ Und Miguel (16), besonderer Fan der Fussballecke, meint: „Ich hänge Zuhause auch nicht den ganzen Tag vor dem Compu-ter, habe noch andere Hobbys. Daher ist es gut, hier ebenfalls ein bisschen Ablenkung zu bekommen.“ So wird hier Nebensache, wenn auch für kurze Zeit, zur Hauptsache.

Und das ist gut so, denn......das Nebenangebot der gamescom ist au-ßerordentlich wichtig. Jugendlichen wird so die Möglichkeit gegeben, sich dem Dau-erstress der Menschenmassen und lauten

Umgebung zu entziehen. Wer schon einmal vier Stunden bei dünner Luft, Hitze und gefühlten 1000 Dezibel in einer Schlange gestanden hat, vor der sich zehntausende Menschen entlang quetschen, der weiß wie wertvoll es ist, danach auch mal für ein paar Minuten von dem Trubel um einen herum flüchten zu können. Die Sonderbereiche sind daher eine super Sache. Für dieses Konzept sollten die Veranstalter der gamescom viel mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch be-kommen.

Auf der diesjährigen gamescom gibt es in Halle 7 den Stand von Lasergame Köln. Die-ser erfreut sich großer Beliebtheit. Dennoch ist das Spiel sehr umstritten, denn Jugend-schützer fürchten, es könnte die Menschen-würde verletzen und reale Gewalt verharm-losen. Alles Quatsch oder stellen die vielen Neueröffnungen von LaserTag-Hallen tat-sächlich eine Gefahr für Deutschlands Ju-gend dar? Das Ra-dio-Team hat die Ant-wort für euch.

bit.ly/1oAJa9u

Es ist ja nicht richtig KriegDie Beliebtheit und der Umfang des eSports gewinnen gegenüber dem klassischen Sport immer weiter an Bedeutung. Tausende ju-belnde Zuschauer, gewinnen und verlieren als Team, Vereine mit hunderten Mitgliedern in verschiedenen Städten: Darüber berichtet das Radio-Team der Jugendredaktion:

bit.ly/1t6HFPA

eSports das radio-team

Philipp Timmer, 21 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, die Deadline zu verpassen, wäre die Jugendredaktion komplett und total aufgeschmissen.

Seite 7

einer der fußballkäfige in halle 10.2

Foto: Fabian StockFoto: Florian M

üller

mit mikro, aufnahmegerät und charme unterwegs

Page 8: Neues aus dem glaskasten - Ausgabe 2

Impressum

Förderer

Und schon wieder vergeht ein Tag auf dem roten Teppich des Jugendforums. Heu-te habe ich meine Treter bewegt, weil ich eine Herausforderung gesucht habe. Bei der Spielerallye bekommt man ein Tablet in die Hand gedrückt, wird registriert und los geht‘s.

Sinn und Zweck der Rallye ist es, vor allem jungen Besuchern die Stände kurz und amü-sant näher zu bringen. Falls durch die Rallye Interesse an einem Spiel oder Verein ge-weckt wurde, besteht die Möglichkeit, sich nachher weiter zu informieren.

Um zu punkten muss der Teilnehmer be-stimmte Spiele spielen, zum Beispiel „Will in Town“, „Dont fry the fly“ oder das Tanzspiel von VierPfeile, ganz nach Asia-Art mit Tanz-plattform. Zudem wird einem auch ein we-nig das Bildbearbeitungsprogramm GIMP näher gebracht, indem man Personen aus einem Hintergrund ausschneidet. Spannend war auch das Quiz bei dem Stand der Dro-genhilfe Köln – dort werden Fragen gestellt von der Gamersprache bis hin zu Suchtpro-blemen.

So kommt ihr auf jeden Fall ein wenig auf dem Teppich herum und versucht dabei natürlich, maximalen Nutzen aus den 30 Minuten zu ziehen. Nachdem ihr eine He-rausforderung gemeistert habt, je nach-dem wie erfolgreich, wird ein QR-Code als Belohnung zum Scannen zur Verfügung gestellt. Jeder Code erhält eine bestimmte Anzahl an Punkten. Je besser das Ergebnis

bei den Spielen, desto höher die Punktzahl. Die Gewinner werden auf der SpeakersCor-ner bekannt gegeben. Als Hauptpreis gibt es Assassins Creed 4 - Black Flag als Buccaneer Edition für den PC. Yayho!

Ob die Rallye den Besuchern das Jugendfo-rum NRW näher bringt? Naja. Es geht mehr darum, möglichst viele Punkte in 30 Minu-ten zu sammeln. Die wichtigen Themen, die eigentlich auf dem Stand vertreten werden, wie Jugendförderung, Medienpädagogik, Jugendpresse und Spieleratgebung, stehen leider nicht so sehr im Vordergrund. Die wirklich relevanten Aspekte gehen am Spie-ler vorbei.

Das ist eigentlich schade. Meistens informie-ren sich Familien oder Erwachsene intensiv. Das sind aber nicht die, die an der Rallye teil-nehmen. Der Großteil der Rallye-Teilnehmer bekommt nur wenig von dem Jugendforum NRW an sich mit. Die Spieler bekommen in kurzer Zeit viele kleine Eindrücke, aber die Botschaft der einzelnen Stände wird nicht rübergebracht. Intensive Informationsge-spräche erfolgen nicht. Vielleicht sollten die Standmitarbeiter die Chance nutzen, den Spielern am Ende jeweils eine Infobroschüre mit an die Hand zu geben.

30 minuten zeit. los geht‘s!Die Spielerallye auf dem Jugendforum NRW

Okan Kaysim, 21 aus Köln, Print-Team

Ohne meine Superfähigkeit, Gedanken zu lesen, wäre die Jugendredaktion bei den Interviews total aufgeschmissen.

UMFRAGEwie ist das wetter gerade?

Antwort: das wetter ist sonnig

24%

14%57%

5%

SonneHungerbewölktRegen

Wenn ihr auf der gamescom auf Jugendliche in blauen T-Shirts trefft, die mit einem Mi-krofon und Videokameras alles dokumen-tieren und überall hinter die Kulissen sehen wollen, habt ihr mit größter Wahrscheinlich-keit gerade das Videoteam der Jugendredak-tion entdeckt.

Die ganzen fünf Tage der gamescom ist das Videoteam für euch unterwegs, um all die spannenden Angebote der Jugendforums vorzustellen, um für euch die gamescom zu erkunden und um mit allen wichtigen Per-sonen und Persönlichkeiten zu reden und sie mit Fragen zu löchern. Ob es nun darum geht, mit Politikern LaserTag zu spielen oder aus Obst und Knetmasse Game-Controller

Das Video-team: action!

zu basteln, alles haben wir ausprobiert und auf der Website des Jugendforums könnt ihr sehen, wie gut wir uns geschlagen haben. Unsere Videos könnt ihr auf www.jugendforum-nrw.de bewundern.

Foto: Max O

pitz

Herausgeberin: Jugendpresse Rheinland e.V., Deutz-Kalker-Str. 1, 50679 Köln

V.i.s.d.P.: Jil-Madelaine Blume, Frank Liffers

Chefredaktion: Sebastian Stachorra, Jakob Zimmer-mann

Redaktion: Okan Kaysim, Klemens Duffe, Anna Frede-bold, Christian Theisen, Philipp Timmer

Bildredaktion: Felix Meyer, Florian Müller, Maximi-lian Opitz, Marvin Schwickerath, Fabian Stock Audioredaktion: Melda Akkir, Tobias Meyer, Mert Öztürkmen, Saied Sadegh

Videoredaktion: Tuna Acisu, Colum Eickhorn, Janina Happ, Eva Zimmermann

Layout: Edvards Nimanis

Druck: Active Copy GbR, Neumarkt 27-29, 50667 Köln

Auflage: 1.000 Exemplare

Seite 8