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Impressum Herausgeber: Kinder-und Jugendland gGmbH Auflage: 75 Stück Redaktion: Wolfgang Schlenstedt Realisation: wosch Druck: Christophorus Werk Erfurt Ki Ju La Paul-Schneider-Straße 50a 99425 Weimar Tel.: 03643/48 180 Fax. 03643/48 18 27 Mail: [email protected] 4 Tausend kleine Dinge vor der Ferienfahrt Mit Blick auf den Kalender wird deutlich, der Zeitpunkt der Ferienfahrt rückt näher. Der große Rahmen steht längst fest, es sind die berühmten kleinen Dinge, die es zu bedenken gilt. Das wurde in einer ersten Organisationsrunde aller an der Fahrt teil- nehmenden Kollegen deutlich. Während die in diesem Jahr erstmalig mitfahrenden Kollegen erwartungsvoll lauschten, nutzten die ortserfahrenen Mitarbeiter die Gele- genheit, ihre Erfahrungen einzubringen. Dennoch kann vieles erst kurz vor der Fahrt geregelt werden, gibt es doch rückblickend bis zum Schluss die Frage, wie viele Teilnehmer werden es wirklich sein? Eines aber machte die Runde schon jetzt deut- lich, es liegt freudige Erwartung in der Luft, eine gute Voraussetzung sich an die Lösung der offenen Probleme zu machen. Ach ja, über Unterstützung würden wir uns nach wie vor sehr freuen! Informaonsbla der Kinder- und Jugendland gGmbH Inhalt heute Titelseite Phantasien und Realitäten Seite 3 AG Fallschirm gGmbH Seite 4 Tausend kleine Dinge Ausgabe 02/2018 Phantasien und Realitäten Leise schreit mir die Morgensonne entgegen. Der Wind tänzelt durch die schmalen Gassen, so, als hätte er es in der Nacht zu toll getrieben und nicht geschafft nüchtern zu werden bis zum Tagesanbruch. Vorsichtig nur und mit viel Gefühl, streicht er um Baumrinden, über Strauchblätter und Blumenblü- ten, die sich ihm in den Weg stellen. Baumkronen wippen sanft im vorbei- streichenden Luftzug, so, als wollten sie ihre Genugtuung darüber zum Aus- druck bringen. Schneeweiße Wolken haben sich am blauen Himmel dra- piert, wohl darauf bedacht, die Macht der Sonne in keiner Weise einzu- schränken. Die vorbeifliegende Hummel brummt in Dur an diesem Morgen und das Lied der Amsel ist bemüht, mir ein ehrliches Lächeln abzuringen. Keine Angst, mir sind weder die Gefühle noch die Gedanken durchgegan- gen. Derartige Sätze sind in der Literatur zu finden und wenn man den Verla- gen glauben schenken darf, wird zunehmend wieder mehr gelesen. Die Al- tersgruppen, die sich vorwiegend in den sogenannten sozialen Medien be- wegen, nehmen sich nicht die Zeit für ausschweifende schriftliche Gefühls- ausbrüche. Hier ist eine neue Form sich auszudrücken und mitzuteilen ent- standen. Wer sich nicht damit beschäftigt, läuft Gefahr, sein fernes Gegen- über nicht mehr zu verstehen, ähnlich wie beim Plattdeutsch oder anderen regionalbezogenen Dialekten. Hinter diesen Sprachbesonderheiten verber- gen sich lange Traditionen, Traditionen auf die man sich gern besinnt, die ein Stück Authentizität darstellen. Besonders in kleinen Dörfern und ländli- chen Gebieten legt man darauf wieder vermehrt Wert. Wie lange wird sich der zu merkwürdigen Begrifflichkeiten aneinander gefügte Buchstabensalat erhalten, den wir heutzutage in unsere Smartphons hämmern? Noch schnel- ler geht es mit einer Mischung aus Buchstabenkürzeln und Emoticons. Blickt man ausnahmsweise vom scharfen Display des Handys auf, in das ver- schwommene Umfeld der Realität drumherum, bemerkt man, dass auch bei realen Gesprächen merkwürdige Laute ausgetauscht werden. Im Gesamt-

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Impressum

Herausgeber: Kinder-und Jugendland gGmbH

Auflage: 75 Stück

Redaktion: Wolfgang Schlenstedt

Realisation: wosch

Druck: Christophorus Werk Erfurt

Ki Ju La

Paul-Schneider-Straße 50a 99425 Weimar Tel.: 03643/48 180 Fax. 03643/48 18 27 Mail: [email protected]

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Tausend kleine Dinge vor der Ferienfahrt Mit Blick auf den Kalender wird deutlich, der Zeitpunkt der Ferienfahrt rückt näher. Der große Rahmen steht längst fest, es sind die berühmten kleinen Dinge, die es zu bedenken gilt. Das wurde in einer ersten Organisationsrunde aller an der Fahrt teil-nehmenden Kollegen deutlich. Während die in diesem Jahr erstmalig mitfahrenden Kollegen erwartungsvoll lauschten, nutzten die ortserfahrenen Mitarbeiter die Gele-genheit, ihre Erfahrungen einzubringen. Dennoch kann vieles erst kurz vor der Fahrt geregelt werden, gibt es doch rückblickend bis zum Schluss die Frage, wie viele Teilnehmer werden es wirklich sein? Eines aber machte die Runde schon jetzt deut-lich, es liegt freudige Erwartung in der Luft, eine gute Voraussetzung sich an die Lösung der offenen Probleme zu machen. Ach ja, über Unterstützung würden wir uns nach wie vor sehr freuen!

Informa�onsbla� der

Kinder- und Jugendland gGmbH

Inhalt heute Titelseite Phantasien und Realitäten

Seite 3 AG Fallschirm gGmbH Seite 4 Tausend kleine Dinge Ausgabe 02/2018

Phantasien und Realitäten

Leise schreit mir die Morgensonne entgegen. Der Wind tänzelt durch die schmalen Gassen, so, als hätte er es in der Nacht zu toll getrieben und nicht geschafft nüchtern zu werden bis zum Tagesanbruch. Vorsichtig nur und mit viel Gefühl, streicht er um Baumrinden, über Strauchblätter und Blumenblü-ten, die sich ihm in den Weg stellen. Baumkronen wippen sanft im vorbei-streichenden Luftzug, so, als wollten sie ihre Genugtuung darüber zum Aus-druck bringen. Schneeweiße Wolken haben sich am blauen Himmel dra-piert, wohl darauf bedacht, die Macht der Sonne in keiner Weise einzu-schränken. Die vorbeifliegende Hummel brummt in Dur an diesem Morgen und das Lied der Amsel ist bemüht, mir ein ehrliches Lächeln abzuringen. Keine Angst, mir sind weder die Gefühle noch die Gedanken durchgegan-gen. Derartige Sätze sind in der Literatur zu finden und wenn man den Verla-gen glauben schenken darf, wird zunehmend wieder mehr gelesen. Die Al-tersgruppen, die sich vorwiegend in den sogenannten sozialen Medien be-wegen, nehmen sich nicht die Zeit für ausschweifende schriftliche Gefühls-ausbrüche. Hier ist eine neue Form sich auszudrücken und mitzuteilen ent-standen. Wer sich nicht damit beschäftigt, läuft Gefahr, sein fernes Gegen-über nicht mehr zu verstehen, ähnlich wie beim Plattdeutsch oder anderen regionalbezogenen Dialekten. Hinter diesen Sprachbesonderheiten verber-gen sich lange Traditionen, Traditionen auf die man sich gern besinnt, die ein Stück Authentizität darstellen. Besonders in kleinen Dörfern und ländli-chen Gebieten legt man darauf wieder vermehrt Wert. Wie lange wird sich der zu merkwürdigen Begrifflichkeiten aneinander gefügte Buchstabensalat erhalten, den wir heutzutage in unsere Smartphons hämmern? Noch schnel-ler geht es mit einer Mischung aus Buchstabenkürzeln und Emoticons. Blickt man ausnahmsweise vom scharfen Display des Handys auf, in das ver-schwommene Umfeld der Realität drumherum, bemerkt man, dass auch bei realen Gesprächen merkwürdige Laute ausgetauscht werden. Im Gesamt-

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konzert des Geschehens könnte man sich darüber wundern oder schmun-zeln, würden damit nicht die Bedenken einhergehen, dass bei alledem die deutsche Sprache auf der Strecke bleibt. Mit Augen des Erschreckens schauen wir auf die Rechtschreibungsergebnisse unserer Kinder und Ju-gendlichen. Dabei erblicken wir doch nur die Ergebnisse der „fortschrittlichen Moderne“. Zu oft können unsere Kinder Begrifflichkeiten nicht nach ihrem Sinn erfassen, schreiben wie sie sprechen. Schreibschrift ist verpönt und behindert Kinder in ihrer Kreativität, welch ein Unsinn. Was ist das für eine Kreativi-tät, wenn eine Acht-klässlerin zwei Seiten ohne Punkt und Kom-ma schreibt und auf dem Zeugnis im Fach Deutsch eine 2 hat? Zusammenschreiben, flüssig, hintereinander fördert das Denken in Zusammenhängen. Schieben wir aber nicht alles auf die Kinder. Wann haben Sie den letzten Satz geschrieben, handschriftlich, den letzten Brief, die letzte Post-karte? Gelingt es unserem Gehirn noch, die Hand zu führen und Sätze fließend aufs Papier zu bringen? Schriftsteller und Autoren, die ihre Manu-skripte mit der Hand schreiben, werden als ewig Gestrige belächelt. In Literaturmuseen und Archiven werden die alten Handschriften der Auto-ren bestaunt und je nach Berühmtheitsgrad hoch gehandelt. Handschrif-ten, die viele heute nicht mehr lesen, geschweige denn schreiben kön-nen. Und wir, wir schauen zu, wenn Schreibtischtäter darüber bestimmen wie unsere Kinder zu schreiben und zu lernen haben. Sicher gleicht der Kampf an solchen Fronten oft dem Feldzug eines Don Quichotte gegen Windmühlen. Ob nun Realität oder dichterische Phantasie, gäbe es sie nicht, wir hätten nicht davon erfahren. Die geballte Faust in der Tasche hilft unseren Kindern nicht, sie vor Wegen zu bewahren, die wir als Irrungen und Wirrungen er-kannt haben und dennoch weitergeben sollen. Nehmen wir unsere Bedenken um den Mund an der richtigen Stelle aufzumachen, wirklich wichtiger als die Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen? Nur viele Stimmen haben die Macht etwas zu verändern, nicht am Stammtisch, sondern an der richtigen Stelle.

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Betreff: AG Fallschirm gGmbH

Nicht nur wenn Veränderungen anstehen sind wir als Mitgesellschafter gefragt, die Belange unserer gemeinsam mit der Stiftung „Dr. Georg Haar“ betriebenen Tochter-firma zu regeln. Umso mehr ist aber zu tun, wenn Veränderungen anstehen. Mit dem Wunsch des bisherigen Geschäftsführers, Wilfried Wilfer, zum 30.06.2018 aus dem Berufsleben auszuscheiden, ergibt sich sowohl die Not-wendigkeit als auch die Chance mancher Neuregelungen. Um dem Fall-schirmbetrieb auch in den kommenden Jahren eine solide Arbeitsbasis zu ermöglichen, Arbeitsaufgaben aktuell zu bewerten und so zu verteilen, dass eine klar strukturierte Arbeit möglich ist, haben wir uns für eine Zwischenlö-sung entschieden. Für den Zeitraum von einem Jahr haben die Gesellschaf-ter Herrn Marko Rössler von der Stiftung „Dr. Georg Haar“ und Herrn Christian Schlenstedt von der „Kinder-und Jugendland gGmbH“, als gleichberechtig-te Geschäftsführer berufen. Während in dem genannten Zeitraum Herr Röss-ler für die Bereiche Finanzen und Verwaltung verantwortlich zeichnet, über-nimmt Herr Schlenstedt die Verantwortung für die Bereiche Inhalte, Personal und Organisation. Von diesem Modell versprechen sich alle Beteiligten vor allem eine Entlastung der bisherigen Teamleiterin und künftigen Einrichtungs-leiterin Bettina Darge. Dies soll besonders durch die dringend notwendige Umstrukturierung der Verwaltung der „AG Fallschirm“ erreicht werden. Auch hier wird es zunächst Zwischenlösungen geben müssen, bevor die neuen Geschäftsführer sich mit dem Ziel einen Überblick verschafft haben, eine praktikable dauerhafte Lösung zu installieren. Wichtig bei allen Entscheidun-gen ist den Gesellschaftern, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es je-dem Mitarbeiter ermöglichen, der zentralen Aufgabe, der Arbeit mit und an dem Kind, gerecht zu werden. Gerade im Haupttätigkeitsfeld der Inobhut-nahme keine leichte Arbeit. Häufig wechselndes Klientel mit unterschied-lichsten Problemfeldern und Altersstufen stellen das Team nahezu täglich vor besondere Herausforderungen. Mit den genannten Veränderungen, die alle bereits zum 01. April 2018 wirksam geworden sind, geht auch eine Verände-rung der Anschrift der „AG Fallschirm“ einher (siehe unten). Etwas verwirrend mag manchen auch die unterschiedliche Bezeichnung der Einrichtung er-scheinen, die von „AG Fallschirm“ über „Plan B“ bis zur Einrichtung von Pro-jektentwicklungen reicht und nun zu vereinheitlichen ist. Die nächsten Wo-chen werden noch mit den notwendigen Übergabeformalitäten ausgefüllt sein. Als gemeinsame Gesellschafter werden wir diesen Prozess unterstüt-zend begleiten, wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg und bedanken uns bei Herrn Wilfer für seine in den zurückliegenden Jahren geleistete Arbeit.

Postanschrift: AG Fallschirm gGmbH Am Dichterweg 2a 99425 Weimar