programmbuch camerata bern 11/12
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detailliertes Programm der Saison 11/12TRANSCRIPT
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Programm 2011 /12
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Gerechtigkeitsgasse 25 / 3000 Bern 8 / Tel. 031 327 57 00Ritterquai 8 / 4500 Solothurn / Tel. 032 625 54 25 [email protected] / www.teojakob.ch
teo jakob
Inhalt
Vorworte 5 - 10
Portrait-Variationen
Matinée 1 | Sonntag, 30. Oktober 2011 | 11 Uhr 13
Bridge to Britten
1. Abo-Konzert | Sonntag, 30. Oktober 2011 | 17 Uhr 15
Haydn und Beethoven
2. Abo-Konzert | Sonntag, 27. November 2011 | 17 Uhr 23
«Musik ist mir das Süßeste…»
Matinée 2 | Sonntag, 29. Januar 2012 | 11 Uhr 29
Dialog mit Streichquartett
3. Abo-Konzert | Sonntag, 29. Januar 2012 | 17 Uhr 31
Bach und die Moderne
4. Abo-Konzert | Sonntag, 25. März 2012 | 17 Uhr 37
Wege zu Beethoven
5. Abo-Konzert | Sonntag, 29. April 2012 | 17 Uhr 43
Jahreszeiten
Matinée 3 | Sonntag, 10. Juni 2012 | 11 Uhr 49
Stagioni – Estaciones – Seasons
6. Abo-Konzert | Sonntag, 10. Juni 2012 | 17 Uhr 51
Biographien 56
FamilienKINOkonzert
Film ab! Musik läuft! 81
STIFTUNG CAMERATA BERN 82
Allgemeine Informationen 83
Saisonvorschau 12/13 85
Konzertkarten 86
Sponsoren und Partner 89
Impressum 90
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Für Leser.
Kino, Kunst und Kultur mit Tiefenschärfe:
abo.derbund.ch
Für Leser.
Sehr verehrte Damen und Herren
Was haben das Auditorium Martha Müller im Zentrum Paul Klee, der Grosse
Saal des Kultur-Casinos Bern, das Teatro Colón in Buenos Aires, die Basilika
des Klosters Eberbach und die Aula der Primarschule Sumiswald gemeinsam?
An all diesen Orten – und natürlich vielen mehr – ist die CAMERATA BERN
bereits mit grossem Erfolg aufgetreten. Trifft sie im heimischen Bern, im
argentinischen Buenos Aires oder im deutschen Eberbach auf ein eher ge-
setztes Publikum (zu dem ich mich selbstverständlich auch zähle), so war
das Durchschnittsalter in Sumiswald mit schätzungsweise 10 Jahren für den
«Klassikbetrieb» wohl rekordverdächtig tief!
Seit dem Frühjahr 2010 führt die CAMERATA BERN im Auftrag der Erzie-
hungsdirektion Konzerte für Schülerinnen und Schüler im ganzen Kanton
Bern durch. Ob in Sumiswald, in Lotzwil, in Brienz, in Bern oder in Evilard,
ob in der Stadt oder auf dem Land: Für viele Kinder geht bei den Schul-Kon-
zerten eine neue Welt auf. Oft ist es ihr erster Kontakt mit klassischer Musik,
speziell mit Kammermusik überhaupt. Für mich als Bildungs- und Kulturmi-
nister ist es dabei sehr schön zu sehen, dass die stufengerechte und spiele-
rische Vermittlung der klassischen Musik bei den Schülerinnen und Schülern
aber auch bei den Lehrkräften sehr gut ankommt. Die Fanpost und die Dan-
kesbriefe aus den Schulen, die auf der Geschäftsstelle der CAMERATA BERN
eingehen, sprechen Bände. Einige Zitate im Originalton möchte ich Ihnen
nicht vorenthalten: «Ich werde nie vergessen das der kontrobass so gross
ist», «Ich fand es schön, alle Instrumente sehen zu können» oder «Mir hat
gefalen das ihr sofiel Freude in die Musiek geschtekt habt». Auch in den
Jahren 2011 und 2012 wird es im Rahmen des Projekts «Bildung und Kultur»
solche Anlässe und Konzerte geben.
Die Konzerte in den Schulen für und mit den Kindern sind jedoch auch für die
Musikerinnen und Musiker der CAMERATA BERN eine Quelle der Inspirati-
on: Das Zusammenstellen des Programms, das didaktische Aufbereiten der
Klassiker für die Jüngsten weckt erst recht die Lust zum Experimentieren mit
der Musik und dem eigenen Instrument. Und dies dürfte schliesslich indirekt
auch uns, dem gesetzten Publikum, zu gute kommen!
Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, sehr verehrte Damen und Herren. Aber
nach der kulturellen Sommerpause, einer – wenn leider auch nur kurzen,
aber nötigen – Zeit des Müssiggangs und der Kontemplation, bin ich wie-
der «aufnahmefähig» und in hoher Erwartungsfreude. Ja, ich sehne mich
regelrecht wieder nach Lesungen, Ausstellungen, Theater und natürlich
Konzerten.
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Es ist deshalb eine grosse Freude zu sehen, mit wie viel Schwung die
CAMERATA BERN in die neue Saison startet.
Werfe ich einen Blick ins Programm der neuen Saison 2011/2012 finde ich
im Rahmen der beliebten Abonnements- oder der Matinee-Konzerte viel
Ansprechendes und Inspirierendes. Ein Programm, dass einem geradezu
mitzureissen versteht: Von Britten über Haydn und Mozart bis Vivaldi; ob
CAMERATA BERN pur oder verstärkt mit Solistinnen und Solisten aus dem
In- und Ausland; ob als klassisches Konzert oder kombiniert mit einer Le-
sung...
Speziell erwähnenswert scheinen mir die Uraufführung von Martin Wett-
steins Werk «Hauptweg und Nebenwege» nach dem gleichnamigen Bild
von Paul Klee, der musikalische Dialog zwischen der CAMERATA BERN
und dem deutschen Streichquartett Kuss sowie das Familienkonzert in der
Dampfzentrale zum Thema Film und Musik.
Kurz: Auch in dieser 49. Konzertsaison der CAMERATA BERN wird uns
Liebhaberinnen und Liebhabern der klassischen Kammermusik viel gebo-
ten, gibt es viel zu entdecken: Wohlbekanntes und Neues, Klassisches und
Zeitgenössisches. Gut so!
Regierungspräsident Bernhard Pulver
Erziehungsdirektor des Kantons Bern
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Sehr verehrtes Publikum,
Zurück von einer sehr beglückenden Reise in Südamerika mit der
CAMERATA BERN, begrüsse ich Sie ganz herzlich zu unseren Konzerten der
Saison 2011/12, unserer 49. Konzertsaison. Meine erste grosse Tournee mit
dem Ensemble war für mich ein künstlerisches und persönliches Highlight,
und hat uns allen das musikalische Potential der CAMERATA BERN aufge-
zeigt, das wir in der Zukunft weiter entwickeln möchten.
Diese Tournee ist auch beispielhaft für die internationale Konzerttätigkeit
der CAMERATA BERN, die dank ihrer hervorragenden Qualitäten immer
wieder auf wichtigen schweizerischen und ausländischen Bühnen präsent
und sehr geschätzt ist, was sie zu einer wichtigen musikalischen Botschaf-
terin der Stadt und der Region Bern macht.
Es ist für mich immer wieder beglückend und gleichzeitig eine musikalische
Herausforderung gemeinsam mit dem Ensemble zu arbeiten, in unseren
Konzertreihen im Zentrum Paul Klee und im Kultur-Casino aufzutreten,
oder von unserem «Basislager» aus weiter zu reisen. Stolz bin ich auch
auf die hervorragenden Solisten, die wir auch in dieser Saison für unsere
Konzerte in Bern oder für Gastspiele gewinnen konnten.
Nicht zuletzt möchte ich mich ganz herzlich für die Arbeit des Manage-
ments und des Stiftungsrates bedanken. Ohne diese fantastische Unter-
stützung wäre die bisher so erfolgreiche Zusammenarbeit sicher nicht
möglich.
Unsere Programmauswahl verbindet auch in dieser Saison wenig Gehörtes
mit Bekanntem. Neben Neuentdeckungen, wie z.B. Mark O’Connor, erwei-
tern wir in dieser Saison unser traditionsreiches Repertoire und freuen uns,
zwei Symphonien und das Violinkonzert von Beethoven aufzuführen. Diese
Beethoven-Pflege setzen wir im Frühjahr mit einer CD-Aufnahme fort, die
rechtzeitig im Sommer 2012 zu unserer Jubiläumssaison erscheinen wird.
Nicht zuletzt wird die Uraufführung von Martin Wettsteins neuestem, für
die CAMERATA BERN komponiertem Werk «Hauptweg und Nebenwege»
unser Bestreben unterstreichen, das Streichorchester-Repertoire mit Wer-
ken Schweizer Komponisten zu bereichern.
Mit Ihnen, liebes Publikum, und mit den Musikerinnen und Musikern der
CAMERATA BERN freue ich mich auf eine musikalisch anregende und
innovative Konzertsaison.
Herzlichst, Ihre Antje Weithaas
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Hodlerstrasse 8 – 12 CH-3000 Bern 7 www.kunstmuseumBern.CHdi 10H – 21H mi-so 10H – 17H
WillkommenBienvenueWelcome
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Musik verbindet uns
Musik als gefühlvoller Lebensausdruck verbindet seit jeher. Gute
und gekonnt gespielte Musik erst recht. Deshalb freue ich mich aus-
serordentlich über die Zusammenarbeit mit der CAMERATA BERN.
Was 1962, vor fünfzig Jahren also, mit einer guten Idee begonnen hat,
ist heute fest verwurzelt in der Region Bern.
Die CAMERATA BERN schöpft aus Werken der Vergangenheit und ver-
steht es, sie in einer Weise zu vergegenwärtigen, die Musikliebhaber
in der ganzen Welt anspricht. Ich bewundere das, denn Kammermusik
ist anspruchsvoll und kein leicht verkäufliches Massengut.
Die Musiker der CAMERATA BERN bieten uns genussvolle und ab-
wechslungsreiche Programme. Sie können das, weil sie engagiert
sind, Sinn für Feinheiten haben und offen sind für die Bedürfnisse der
Zuhörer. Das sind Grundsätze, nach denen wir auch im Private Ban-
king handeln.
Ich lade Sie ein, sich mit uns über die CAMERATA BERN und ihre Musik
zu freuen.
Piero Huwyler, Managing Director, Leiter der Niederlassung Bern,
Bank Sarasin & Cie AG
Matinée 1 – Lesung und Konzert
Portrait-VariationenSonntag, 30. Oktober 2011 | 11 Uhr
Zentrum Paul Klee | Auditorium Martha Müller
Michaela Wendt
liest Auszüge aus «Orlando» von Virginia Woolf in der deutschen
Übersetzung von Brigitte Walitzek.
Zwei Portraits, zwei Variationen-Zyklen über die Jahrhunderte, über die
Stilepochen. In Virginia Woolfs «Orlando» lebt die Hauptfigur vom 16. bis
ins 20. Jahrhundert, wird im Erwachsenenalter vom Mann zur Frau und ist
am Ende der Zeitreise eine Dichterin.
Benjamin Brittens «Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10»
skizzieren ein die Epochen übergreifendes Charakter-Portrait von Brittens
verehrtem Lehrer Frank Bridge. Die Stimmung der diversen Variationen
kippt allmählich vom Ironischen ins tief Ernste, ja Tragische um.
CAMERATA BERN
Leitung: Antje Weithaas | Violine
BENJAMIN BRITTEN (1913 – 1976)
Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10
JOSEPH HAyDN (1732 – 1809)
11. Londoner Symphonie Nr. 101, D-Dur Hob.I:101 «The Clock»
Details und Texte zu den Werken: Siehe folgende Seiten
In Zusammenarbeit mit Mit freundlicher Unterstützung
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1. Abo-Konzert
Bridge to BrittenSonntag, 30. Oktober 2011 | 17 Uhr
Zentrum Paul Klee | Auditorium Martha Müller
Konzerteinführung: 16.10 Uhr Walter Kläy
Leitung: Antje Weithaas | Violine
Solisten: Christoph Prégardien | Tenor, Olivier Darbellay | Horn
FRANK BRIDGE (1879 – 1941)
Two Old English Songs, H. 119 (1916) 8’
Fassung für Streichorchester vom Komponisten
Sally in Our Alley
Cherry Ripe
BENJAMIN BRITTEN (1913 – 1976)
Serenade für Tenor, Horn und Streicher op. 31 (1943) 22’
Prologue | Pastoral | Nocturne | Elegy | Dirge |
Hymn | Sonnet | Epiloque
BENJAMIN BRITTEN
Variationen über ein Thema von Frank Bridge, op. 10 (1937) 24’
Gewidmet Edward Sackville-West
Introduction and Theme | Adagio | March | Romance | Aria Italiana |
Bourrée classique | Wiener Walzer | Moto perpetuo | Funeral March |
Chant | Fugue and Finale
JOSEPH HAyDN (1732 – 1809)
Symphonie D-Dur, Hob. I:101, « The Clock » (1794) 27’
Adagio – Presto | Andante | Menuet.Allegretto | Trio | Finale.Vivace
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Frank Bridge: Two old english songs H. 119
Frank Bridge stammte aus einer Musikerfamilie und war im Übergang vom
19. zum 20. Jahrhundert eine der herausragenden Musikerpersönlichkeiten
Englands. Nach der Ausbildung am Royal College of Music gewann er rasch
aussergewöhnliche Reputation als Kammermusiker und Dirigent, spielte im
Joachim-Quartett, später im English String Quartet und dirigierte die gros-
sen englischen Symphonieorchester seiner Zeit. Ein Stipendium erlaubte
ihm das Kompositionsstudium beim berühmten englischen Komponisten
Charles Villiers Stanford, später wurde Benjamin Britten sein bedeutendster
Kompositionsschüler. In den beiden ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhun-
derts schrieb Bridge viele Lieder und Kammermusikwerke, die sich durch
emotionale Kraft und Eleganz auszeichnen. Die «Two old english Songs»
komponierte Bridge 1916 für Streichquartett mit einer Variante für Klavier-
duo.
Von den beiden alten englischen Liedern hat das erste – «Sally in our
Alley» – europäische Berühmtheit erlangt, auch Beethoven hat es vertont
(in seinen «Schottischen Liedern» op. 108, Nr. 25). Das originale Lied in
Melodie und Text schrieb der Komponist Henry Carey (1693 – 1743). Es
beginnt mit den Worten: «Of all the girls that are so smart, there’s none like
pretty Sally; she is the darling of my heart, and she lives in our alley.» Bridge
zitiert die alte Melodie von Anfang an gut erkennbar, bearbeitete sie in der
Fortsetzung kunstvoll, stilistisch auf der Höhe von englischen Zeitgenossen
wie etwa Vaughan Williams.
Das zweite Lied «Cherry ripe» geht auf Robert Herrick (1591 – 1674) zurück,
es ist das Lied eines Bauern, der in London reife Kirschen anpreist mit den
Worten: «Cherry ripe, cherry ripe, ripe I cry, full and fair ones, come and
buy.» Das kurze Stück – ein Allegretto con moto – huscht munter und spie-
lerisch daher, bringt locker ein paar Floskeln der Melodie, die dann in der
Mitte aufklingt, verklingt und sich im hurtigen Gestus des Beginns auflöst.
Benjamin Britten: Serenade für Tenor, Horn und Streicher op. 31
Hätte Britten nur diese Serenade geschrieben, wäre er schon allein damit als
genialer Komponist in die Musikgeschichte eingegangen. In sechs Texten
verschiedener Dichter wird das Thema Nacht und Traum mit geheimnisvol-
len, zauberischen und abgründigen Klängen beleuchtet und abgewandelt.
Ein Solohorn steht der hohen Tenorstimme gegenüber, das Streichorchester
schafft den stimmigen dramaturgischen Rahmen für die beiden Protago-
nisten. Die Nähe zur Musikdramatik ist spürbar, Britten beschäftigte sich
damals – 1943 – mit seiner ersten grossen Oper «Peter Grimes».
Nächtliche Stimmung evoziert das Solohorn schon im Prolog. Die folgen-
de Pastorale (auf einen Text des französischen Barockdichters Charles
Cotton) intensiviert diese Nachtatmosphäre mit quasi entfärbten Streicher-
akkorden, aus denen Tenorstimme und Horn mit sinkenden Dreiklängen zart
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aufleuchten. Die ersten Zeilen des Textes sagen schon alles: «Der Tag ist alt
geworden, die bleichende Sonne hat nur noch einen kurzen Lauf vor sich.»
Das Nocturne, ein belebtes Maestoso mit kräftigen rhythmischen Im-
pulsen, berichtet im romantischen Gedicht von Alfred Lord Tennyson
(1809 – 1892) von versunkenen Zeiten der Burgen und wilden Wasserfälle,
wo «unsere Echos hallen von Seele zu Seele.»
In der Elegie von William Blake (1757 – 1827) wird einer kranken Rose
gedacht, die ein Wurm zerstört. Über stockend repetierten Akkorden der
Streicher singen Horn und Tenor eine traurige Weise, der Kontrabass schrei-
tet die unaufhaltsam vergehende Zeit ab. Der Ausklang geht unmerklich
über in Dirge (Grabgesang), wo in einem anonymen Text aus dem 15. Jahr-
hundert mittelalterliche Todesvorstellungen beschworen werden. «Diese
Nacht, vielleicht schon diese Nacht – jede Nacht und alle! – liegst du im
Sarg bei Kerzenlicht, und Christus nehme deine Seele auf.» Diese Worte
fasst Britten in eine nur sechs Takte lange Phrase, vom Tenor allein vor-
getragen, danach entsprechend dem Text neun Mal wiederholt, von den
Streichern in einer Kette sich gewaltig steigernden Variationen begleitet –
dann sinkt die Spannung wieder ab, der Tenor singt nochmals die Phrase,
am Schluss fast allein. Das Horn schweigt in diesem Stück. Die Rückkehr zu
quirligem nächtlichem Leben bringt die folgende Hymn, wo im Text von
Ben Johnson (1572 – 1637) die «Königin und Jägerin, keusch und schön»
besungen wird, die auf silbernem Thron herrscht, «wenn die Sonne schlafen
ging». Das Horn umspielt die Tenorstimme in munteren Läufen und Akkord-
brechungen.
Das letzte Lied über ein Sonnet von John Keats (1795 – 1821) ist eine Hul-
digung an den Schlaf; Britten gestaltet es als Adagio, der Tenor singt allein,
eingehüllt von zarten Streicherakkorden ohne Horn, das die Serenade in ei-
nem kurzen Epilogue wie ein Abschiedswinken beschliesst.
Bejamin Britten: Variations on a Theme of Frank Bridge
Als zwölfjähriges Wunderkind wurde Britten von dem um 34 Jahre älteren
Frank Bridge als Kompositionsschüler aufgenommen. Nach vier Jahren setzt
er sein Studium am Royal College of Music fort, für Bridge bewahrte er zeit-
lebens tiefe Bewunderung und Hochachtung. Als er 1936 von Boyd Neel den
Auftrag erhielt, für dessen Streichorchester ein Werk zu schreiben, wollte er
seinem Lehrer Bridge ein klingendes Denkmal setzen.
Die Uraufführung am Salzburger Musikfest im August 1937 wurde zum
grossen internationalen Erfolg für den damals noch unbekannten 23-jähri-
gen englischen Komponisten.
Das Thema entnahm Britten dem zweiten der «Drei Idyllen» op. 6 für
Streichquartett (1906) von Bridge. Bevor das Thema erklingt, öffnet Brit-
ten in der Introduktion einen Vorhang mit zwei gezupften Akkorden, denen
ausholenden Unisono-Bewegungen über ausgehaltenem Ton des Kontra-
basses folgen. Nach weiteren gezupften Akkorden taucht das zarte leicht
veränderte Bridge-Thema auf wie ein Rückblick auf die Jahrhundertwende.
Es mündet nahtlos in ein dunkles Adagio, aus dem die Violinen mit erregten
Figuren hervortreten. Die folgenden neun Variationen sind Charakterstü-
cke ganz verschiedener stilistischer und geographischer Herkunft: Adagio,
Marcia, Romance, Aria Italiana, Bourrée classique, Wiener Walzer, Moto
Perpetuo, Funeral March und Chant. Eine Fuge im Finale setzt dem Werk
die Krone auf. Die verschiedenen Variationen sind kontrastreich und kunst-
voll gestaltet, ein emotional schillerndes Spiel mit Formen und Klangfarben,
was im begrenzten Spektrum eines Streichorchesters mit höchstem Raffine-
ment der Satztechniken geschieht.
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 101, D-Dur, «The Clock»
Unnötig zu sagen, dass der Titel «Die Uhr» nicht von Haydn stammt und mit
der Musik dieser Symphonie kaum eine Bewandtnis hat. Der Titel tauchte
aber schon 1798 in einer Klavierbearbeitung des zweiten Satzes auf, nur
vier Jahre nach der Entstehung, also noch zu Haydns Lebzeiten. Was wiede-
rum zeigt, wie berühmt Haydn war, als er 1794 zum zweiten Mal in London
weilte. Schon während seines ersten Londoner Aufenthaltes 1791 hatte er
seiner Freundin Marianne von Genziger nach Wien berichtet: «Durch drei
Tag wurd ich in allen zeitungen herumgetragen; jedermann ist begierig,
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mich zu kennen. Ich muste schon sechsmahl ausspeisen und könnte, wenn
ich wollte, täglich eingeladen seyn.»
Die Einladung nach London kam vom Geiger und Konzertunternehmer Peter
Salomon, für dessen Freitagskonzerte Haydn in den Jahren 1791/92 die ers-
ten sechs seiner zwölf «Londoner Symphonien» schrieb, die weiteren sechs
entstanden in den Jahren 1793 – 95.
Die D-Dur-Symphonie Nr. 101 komponierte er im Frühling 1794, teils noch
in Wien, den 1. Satz nach seiner Ankunft in London. Uraufgeführt wurde sie
dort am 3. März.
Die Symphonie beginnt mit einer dunklen, ja schmerzlichen Adagio-Einlei-
tung (d-Moll), wo die Klarinetten, Blechbläser und Pauken noch schweigen.
Das folgende Presto (D-Dur) mit seinem behänden über eine Oktave auf-
steigenden Sechsachtel-Thema ist dagegen beschwingt und temperament-
voll. Hier spielt das Orchester in voller Besetzung von je 2 Flöten, Oboen,
Klarinetten, Fagotten, Hörnern, Trompeten, Pauken und Streichern.
Es ist frappant, was Haydn aus dem einfachen Tonleiter-Thema alles he-
rausholt: Umkehrungen, Rhythmisierung, Ableitungen, Varianten jeder
Art – und immer ist das Thema noch zu erkennen. Das bewunderten schon
die Londoner bei der Uraufführung. So schrieb der Rezensent im Morning
Chronicle: «Nichts könnte origineller sein als das Thema des ersten Satzes;
und hat er einmal ein treffliches Thema gefunden, kann niemand besser als
Haydn unaufhörliche Mannigfaltigkeit daraus schöpfen.»
Der zweite Satz – Andante (G-Dur, 2/4tel-Takt) – hat der Symphonie zum
Übernamen «The Clock» (Die Uhr) verholfen. Zur liedhaften Melodie der 1.
Violine intonieren 2. Violine, Violoncello, Kontrabass und Fagott eine Pizzi-
cato-Achtelbegleitung, die wie das gleichmässige Ticken einer Uhr klingt.
Wer sich allerdings durch das Ticken in Halbschlaf wiegen lässt, wird un-
sanft geweckt: da bricht plötzlich in g-Moll ein lautes Lamento los, das sich
erst wieder besänftigen muss. Dass auch das durchgehende Ticken nicht
ohne Überraschungen bleibt, zeigt sich auch im weiteren Verlauf, wenn un-
erwartet ein kurzes Motiv aus dem Thema zu eigenem Leben erwacht und
ins Forte gesteigert wird.
Das Menuetto ist, wie oft bei Haydn, eher derb und bäurisch-ländlerartig
als aristokratisch. Es umgibt ein delikates Trio, wo die Flöte im piano über
repetierten Streicherakkorden ein Solo anstimmt, bevor das ganze Orches-
ter lautstark einfällt. Später kommt es zum Duett der Flöte mit dem Fagott.
Auch im Finale hält Haydn Überraschungen parat: so stehen an der Stelle
eines zweiten Themas eine kurze Überleitung und die sofortige Wiederho-
lung des Hauptsatzes, und in der Durchführung entwickelt sich eine Fuge
aus dem Pianissimo ins Forte. Im Schlussteil erscheint unerwartet eine Moll-
Eindunkelung, bevor der Satz die Symphonie mit Bravur beendet.
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2. Abo-Konzert
Haydn und Beethoven
Sonntag, 27. November 2011 | 17 Uhr
Kultur-Casino | Grosser Saal
Konzerteinführung um 16 Uhr im Burgerratssaal: Walter Kläy
Leitung: Antje Weithaas | Violine
Solist: Jean-Guihen Queyras | Violoncello
JOSEPH HAyDN (1732 – 1809)
Ouvertüre zur Oper «L’Isola disabitata», Hob. Ia:13 (1797) 9’
Largo | Vivace assai | Allegretto | Vivace
EDISON DENISSOW (1929 – 1996)
«Tod ist ein langer Schlaf» – Variationen über ein Thema
von Joseph Haydn für Violoncello und Orchester (1982) 12’
JOSEPH HAyDN
Konzert D-Dur Hob. VIIb:2 für Violoncello und Orchester (1783) 26‘
Allegro moderato | Adagio | Finale.Allegro
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827)
Symphonie Nr. 1, C-Dur, op. 21 (1799/1800) 25’
Adagio molto | Allegro con brio | Andante cantabile con moto |
Menuetto: Allegro molto e vivace | Adagio | Allegro molto e vivace
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Joseph Haydn: Ouvertüre zur Oper «L’Isola disabitata»
Noch heute gilt Joseph Haydn in erster Linie als Autor von 104 Symphonien,
als «Erfinder» der Gattung Streichquartett und als Komponist von Messen
und grossen Oratorien wie «Die Schöpfung» und «Die Jahreszeiten».
Dass er auch 24 Opern und Singspiele geschaffen hat, wird dem Publikum
erst allmählich bewusst. Dabei wirkte Haydn in den Jahren 1776 – 1784 vor
allem als Opernkapellmeister beim Fürsten Esterházy.
Als Symphoniker war Haydn schon damals weltberühmt, doch sein Opern-
schaffen blieb auf den Esterházy-Hof beschränkt, wie ihm selbst sehr wohl
bewusst war. An seinen Wiener Verleger Artaria schrieb er am 27. Mai
1781: «…wan sie erst meine Operett L’isola disabitata [sic!], und meine
lezt verfast opera la fedeltà premiata hören würden: dann ich versichere, d.
dergleichen arbeith in Paris noch nicht gehört worden. und vielleicht eben
so wenig in Wienn; mein unglück ist nur mein aufenthalt auf dem lande.»
Die Azione teatrale, wie Haydn diese Oper bezeichnet, basiert auf einem
Libretto von Pietro Metastasio, die Uraufführung erfolgte am 6. Dezember
1779 im Schloss Esterháza.
Die Ouvertüre hätte – wie viele andere Opern-Ouvertüren Haydns – eine
Symphonie abgeben können, die in keinem inneren Zusammenhang zur
folgenden Handlung steht. Das ist bei der Sinfonia zu «L’Isola disabitata»
anders. Diese Musik scheint Stimmung und Inhalt geradezu vorwegzuneh-
men.
Die Geschichte spielt auf einer einsamen Insel im westindischen Ozean,
wo zwei Schwestern, durch Piratenüberfälle von ihrer männlichen Beglei-
tung getrennt, überleben, bis der Ehemann der älteren Schwester Costanza
nach 13 Jahren zurückkehrt und die Oper ein glückliches Ende nimmt.
Die Sinfonia spiegelt vor allem die Gefühlszustände von Costanza auf der
einsamen Insel während der Trennung. Im g-Moll-Largo zu Beginn erleben
wir ihre trostlose Isolation, das nachfolgende Vivace assai zeigt ihre Wut
über die Verlassenheit – musikalisch ausgedrückt im Stil des Sturm und
Drang. Das vor der Coda eingeschobene Allegretto könnte Costanzas War-
ten auf die Rückkehr und das Herbeisehnen des früheren Glücks darstellen.
Wenn dieses Menuett sich dann nach Moll eintrübt, erwacht Costanza aus
ihrer Träumerei, und in einem Vivace wird ein letztes Aufbegehren gegen
ihr Schicksal deutlich.
Edison Denissow: «Tod ist ein langer Schlaf» für Violoncello
und Orchester
Edison Denisow gehörte zu den bedeutendsten sowjetrussischen Kompo-
nisten nach Schostakowitsch – zusammen mit Alfred Schnittke und Sofia
Gubaidulina. Schostakowitsch hatte als erster das Talent des jungen Ma-
thematikers aus Tomsk erkannt und ihm ein Kompositionsstudium emp-
fohlen. Ab 1959 wirkte Denissow als Dozent für Komposition, Analyse und
Instrumentation am Moskauer Konservatorium. Am konsequentesten von
allen sowjetischen Avantgardisten übernahm Denissow dodekaphone und
serielle Techniken des Westens. Dabei knüpfte er Kontakte zu Komponis-
ten wie Boulez, Nono, Xenakis, Stockhausen, Dallapiccola und anderen,
und wurde so zu einer Schnittstelle zwischen der Sowjetunion und dem
Westen. 1990 reiste er auf Einladung von Pierre Boulez nach Paris, um
am IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) zu
arbeiten. Nach einem schweren Verkehrsunfall emigrierte Denissow 1994
nach Frankreich, wo er zwei Jahre später starb.
Zu Denissows wichtigsten Werken gehören Konzerte für verschiedene
Soloinstrumente und Orchester (Flöte, Violine, Violoncello, Klavier), die
Symphonie Peinture, ein Requiem und die Oper «L’écume des jours».
Die Variationen für Violoncello und Orchester über den Kanon von Joseph
Haydn «Tod ist ein langer Schlaf» schrieb Denissow 1982. Das Thema ist
Haydns vierstimmiger Kanon Hob. XXVIIb:21 über den Spruch von Fried-
rich von Logau (1604 –.1655): «Tod ist ein langer Schlaf, Schlaf ist ein kur-
zer Tod, der lindert dir, und jener tilgt des Lebens Not! Tod ist ein langer
Schlaf.»
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Denissow basiert seine Variationen nicht auf der Weiterentwicklung des
Themas sondern auf dem kanonischen Prinzip, mit dem die strukturellen
Elemente von Haydns Komposition ausgeführt werden. Haydns Thema er-
scheint gleich zu Beginn in den 1. Violinen, über ihm senkt sich wie ein
zarter Vorhang eine kanonisch geführte Linie von Sekundbewegungen der
Oboen und Hörner. Sowohl diese wie die aufsteigende Melodie des Solo-
violoncellos sind aus dem Thema abgeleitet. In den folgenden Variationen
hat das Solovioloncello virtuose Passagen zu spielen, die aus der orchestra-
len Textur herauswachsen, dabei ist Haydns Thema in seinen wesentlichen
Elementen immer präsent. Die schon zu Beginn aufsteigende Melodie des
Violoncellos erscheint am Schluss wieder, steigt über liegendem Bass in
höchste Lage auf und löst sich bei zarten Glockenklängen ins Pianissimo
auf.
Joseph Haydn: Violoncellokonzert Nr. 2, D-Dur
Haydn schrieb mehrere Cellokonzerte, verbürgt sind aber nur zwei, und von
diesen steht das Cellokonzert Nr. 2 in D-Dur am höchsten in der Gunst des
Publikums. Haydn schrieb es 1783 vermutlich für den Cellisten Anton Kraft,
der früher irrtümlich für den Komponisten des Konzertes gehalten wurde,
bis 1954 das Autograph gefunden wurde.
Der Solopart stellt durch seine weitgehend hohe Lage besondere Ansprü-
che an den Solisten.
Das Allegro moderato ist sehr gesanglich angelegt, die beiden Themen
sind einander so sehr verwandt, dass der Satz fast monothematisch wirkt.
Dem entspricht die ganze Konzeption, die weniger auf konzertantes Wech-
selspiel als auf Konsens zwischen Soloinstrument und Orchester hinaus-
läuft.
Im Adagio schweigen die Hörner, die Oboen kommen nur in den Tutti-
Stellen zum Einsatz, so dass die Streicher mit dem Violoncello über weite
Strecken das wunderschöne Rondothema ausdrucksvoll ausbreiten und
vertiefen.
Auch das temperamentvolle Finale Allegro ist ein Rondo, hier tritt das
konzertante Element stärker in den Vordergrund. «Das Finale enthält
Themen, die rustikale Lebensfreude mit kunstvollem Raffinement der
Ausführung verbinden. Die Rondoform lässt die Darbietung unterschied-
licher musikalischer Charakterisierung in verschiedenen Tonarten zu und
bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Hauptthema abzuhandeln. In
den Schlusstakten treten Oboen und Hörner auf vergnügliche Weise in den
Vordergrund.» (Michael Freyhan)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 1, C-Dur
Schon der Beginn des 1. Satzes macht deutlich, dass hier ein Komponist
von gewaltiger Originalität und Ausdruckskraft aus dem Schatten seiner
berühmten Vorbilder Haydn und Mozart hervortritt: drei Dominantseptak-
korde umkreisen die Tonart C-Dur, die erst nach dem dritten Akkord quasi
als Synthese erscheint. Auch in der Fortsetzung ist die Persönlichkeit des
damals 30-jährigen Komponisten durchwegs so ausgeprägt, dass schon
das Publikum der Uraufführung am 2. April 1800 in Wien Neuartigkeit und
Ideenreichtum dieser Musik bewunderte.
Beethoven hatte sich schon lange vorher mit symphonischen Gedanken
beschäftigt, aber erst 1796 wurden die Pläne zu einer Symphonie konkret,
ab 1799 arbeitete er daran und beendete das Werk im Frühjahr 1800.
Charakteristisch für Beethovens Stil sind die pointierten rhythmischen Ak-
zente und die Erfindung entwicklungsfähiger Themen, die konsequent und
stringent ausgeschöpft werden.
Es herrscht eine ausgesprochene Ökonomie in dieser Musik, kein Motiv
und kein Thema wird da leichthin vorgestellt und nicht bis ins Letzte wei-
terverfolgt. Die vier Sätze sind markant konzipiert: der erste Satz beginnt
mit einem Adagio molto, einem heroischen Portal zu dem anschliessen-
den Allegro con brio, dessen Hauptthema vorwärtsdrängende Energie
ausstrahlt. Einen Gegensatz dazu bildet das von Oboen und Flöten vorge-
tragene Seitensatzthema (G-Dur), und die Spannung zwischen diesen bei-
den Themen führt in der Durchführung zu jenem dialektischen Spiel, das zu
den grossen Errungenschaften der europäischen klassischen Musik gehört.
Der zweite Satz – Andante cantabile con moto (F-Dur) – bringt im Stil
einer Fuge ein Thema, das jenem des vorangehenden Allegro verwandt ist,
indem es ebenfalls mit einer steigenden Quarte als Auftakt zum 1. Takt
beginnt. Das tänzerische zweite Thema verbindet den Satz schon mit dem
folgenden Menuetto.
Dieses Allegro molto e vivace ist kein Menuett à la Haydn oder Mozart,
sondern schon ein typisch Beethovensches Scherzo. Da stürmt eine Ton-
leiter rhythmisiert über zwei Oktaven nach oben – Tonleiter-Themen sind
für Beethoven lapidare Gedanken, mit denen sich allerhand anstellen lässt
(wie das Thema des Finales zeigt). Im turbulenten Geschehen wirkt das
von den Bläsern vorgetragenes Trio der Bläser als Idylle.
Und das Finale beginnt – wie der Kopfsatz – mit einer Adagio-Einleitung,
in der sich stockend allmählich eine Tonleiter als Thema aufbaut. Das fol-
gende Allegro molto e vivace folgt diesem stürmischen Impetus bis zum
Ende.
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Matinée 2 – Lesung und Konzert
«Musik ist mir das Süßeste auf der Welt» Sonntag, 29. Januar 2012 | 11 Uhr Zentrum Paul Klee | Auditorium Martha Müller
Stefan Suske liest Texte von Robert Walser zu musikalischen Themen. Unter den Schriftstellern gilt Robert Walser als einer der musikalischsten. Was immer er schreibt, ist rhythmisch getragen, ironisch fein gestimmt und von Motiven taktvoll durchwoben. Seine Musikalität kommt auch da zur Geltung, wo er sich nicht direkt zu Musik äussert. Wie die Lesung zeigt, hat er aber auch ausdrücklich über Musik geschrieben, gerne über besuch-te Aufführungen. Vom jungen Walser stammt der schöne Satz: «Mir fehlt etwas, wenn ich keine Musik höre, und wenn ich Musik höre, fehlt mir erst recht etwas.»
CAMERATA BERNLeitung und Solisten: Kuss Quartett – Jana Kuss, Oliver Wille, Violine | William Coleman, Viola | Mikayel Hakhnazaryan, Cello
JOSEPH HAyDN (1732 – 1809)Quartett op. 50/1
WOLFGANG AMADé MOZART (1756 – 1791)
Serenata notturna KV 239 D-Dur für Streichquartett
und Orchester (1776) (Kadenzen: Jürg Wyttenbach)
MATTHEW HINDSON (*1968)
«The Rave and the Nightingale» (2001) für Streichquartett und Orchester
Details und Texte zu den Werken: Siehe folgende Seiten
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3. Abo-Konzert
Dialog mit StreichquartettSonntag, 29. Januar 2012 | 17 Uhr
Zentrum Paul Klee | Auditorium Martha Müller
Konzerteinführung um 16.10 Uhr: Walter Kläy
Leitung und Solisten: Kuss Quartett
Jana Kuss, Oliver Wille, Violinen
William Coleman, Viola
Mikayel Hakhnazaryan, Violoncello
JOSEPH HAyDN (1732 – 1809)
Quartett op. 50 Nr. 1, B-Dur Hob. III:44 (1787) 25’
Allegro | Adagio non lento | Poco Allegretto | Finale.Vivace
WOLFGANG AMADé MOZART (1756 – 1791)
Serenata notturna KV 239 D-Dur für Streichquartett
und Orchester (1776) 13’
(Kadenzen: Jürg Wyttenbach)
Marcia. Maestoso | Menuetto/Trio | Rondeau.Allegretto
MATTHEW HINDSON (*1968)
«The Rave and the Nightingale» (2001) 17’
für Streichquartett und Orchester
JOHANNES BRAHMS (1833 – 1897)
Streichquintett G-Dur, op. 111, in der Fassung 31’
für Streichorchester (1890)
Allegro non troppo ma con brio | Adagio | Un poco allegretto | Vivace
ma non troppo presto
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Joseph Haydn: Quartett op. 50 Nr. 1, B-Dur
Die Grossen schauten sich gegenseitig über die Schultern: Mozart reagier-
te in seinen «Haydn-Quartetten» auf das Opus 33 von Haydn, dieser mit
seinem Opus 50 wiederum auf Mozarts spätere ihm gewidmete Quartette.
Nur so ist es zu erklären, dass Haydn zwischen seinem Opus 33 und dem
Opus 50 eine Pause von 6 Jahren verstreichen liess. Er musste sich wohl
zuerst vom Schock erholen, den er durch Mozarts geniale Werke bekom-
men hatte. «Das ohnehin enge, von höchstem kollegialem Respekt und auf
Mozarts Seite von Verehrung getragene Verhältnis der beiden Komponis-
ten wurde zu einem imaginären Dialog im Medium der Gattung, die eben
durch ihr Schaffen zur anspruchsvollsten der Instrumentalmusik geworden
war. » (Ludwig Finscher)
Haydn schrieb die sechs Quartette des Opus 50 alle 1787.
Das B-Dur-Quartett dürfte gemäss Erstdruck bei Artaria als erstes entstan-
den sein, und es zeigt sogleich Haydns Neuerungen: von diesem Opus an
steht der langsame Satz an zweiter und das Menuett an dritter Stelle. Neu
ist auch die monothematische Arbeit im Sonatensatz (anstelle des dialekti-
schen Kontrasts zweier oder mehrerer Themen).
Das Allegro ist geprägt durch die rasche gehende Viertelbewegung des
Beginns, flinke Triolen huschen darüber hinweg und spielen dann in der
Durchführung eine dramatische Rolle.
Das Adagio (Es-Dur) hat ein ruhiges, ausgesprochen liedhaftes Thema,
dem vier Variationen folgen, die zweite in es-Moll, die vierte mit einer
Koda, die beinahe wie ein neues Thema wirkt. Das Menuett hat einen et-
was strengen Charakter, das Trio dagegen gibt sich lieblich und witzig. Und
das Finale Vivace ist ein monothematischer Sonatensatz voller Vitalität
und geprägt durch kunstvolle Satztechniken.
Wolfgang Amadé Mozart: Serenata notturna D-Dur
Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau mit Charme und Witz: das lässt sich
von den meisten Divertimenti, Serenaden und Notturni sagen, die Mozart
in den 1770er Jahren in Salzburg geschrieben hat.
Die Serenata notturna in D-Dur macht da keine Ausnahme. Die drei Sät-
ze stehen alle in ungetrübtem D-Dur und lassen eine Reihe eingängiger
liedhafter Themen vorüberziehen. Das Orchester besteht nach barockem
Vorbild aus einer Concertino-Gruppe (zwei konzertierende Violinen, Viola
und Kontrabass) und einem Tutti-Orchester (Streichergruppe mit Pauken).
Dieses Concerto-Modell zeigt sich schon in der Marcia, wo sich Tutti (mit
Pauken) und Concertino abwechseln. Im zweiten Teil (Durchführung) leis-
tet sich Mozart den Spass eines zweitaktigen Einschubs, wo nur noch Pau-
ke und Streicher-Pizzicati zu hören sind.
Das Menuetto gibt sich gemüthaft und graziös, im Trio (G-Dur) spielt die
Concertino-Gruppe allein.
Das Rondeau zum Schluss wird von den beiden konzertanten Violinen mit
Viola eröffnet. Wenn in der Fortsetzung das Orchestertutti mit Pauken den
Dialog der beiden Violinen überfällt, wirkt das etwas ironisch, und witzig
sind die unvermittelt eingeschobenen G-Dur-Sätzchen: zuerst ein Adagio,
das an Kirchenmusik erinnert, danach ein deftiger Bauerntanz – beides
vermutlich Zitate, deren Herkunft dem Salzburger Publikum bekannt ge-
wesen sein dürfte.
Der Berner Komponist Jürg Wyttenbach hat für die vier Soloinstrumente
dieser Serenade je eine Solo-Kadenz geschrieben – witzige Kommentare
auf witzige Musik seines grossen Komponistenkollegen des 18. Jahrhun-
derts.
Matthew Hindson; «The Rave and the Nightingale»
Der australische Komponist Matthew Hindson studierte Komposition an
den Universitäten von Sydney und Melbourne, u.a. bei Peter Sculthorpe,
Eric Gross, Brenton Broadstock und Ross Edwards.
Hindsons ist einer der meistaufgeführten und mit Kompositionsaufträgen
überhäuften australischen Komponist seiner Generation. Seine Werke wur-
den in Australien, Neuseeland, den USA, Kanada, Japan und in vielen eu-
ropäischen Ländern aufgeführt.
In seinem Schaffen greift Hindson oft Elemente aus Populärmusik und
Klassik auf und verarbeitet sie mit eigenen Vorstellungen und Einfällen.
Viele seiner Werke wirken daher direkt und unmittelbar. Hindson hat bisher
an die 40 Werke für Orchester und Ensembles sowie zahlreiche Komposi-
tionen für Kammermusik geschrieben.
Das Stück «The Rave and the Nightingale» schrieb Hindson 2001 im
Auftrag der Symphony Australia. Zum Titel bemerkt Hindson: «Die Be-
zeichnung ‚Rave’ wird verwendet für Rave-Parties, bei denen es sich um
gigantische Tanzveranstaltungen handelt, die vor allem von jungen Leuten
besucht werden. Dabei wird meistens elektronische Tanzmusik gespielt.
Einige Passagen in meinem Stück sind von solcher Rave-Musik inspiriert.
‚Rave’ hat nichts zu tun mit ‚Raven’, also dem Vogel, der auf deutsch ‚Rabe’
heisst. »
Demzufolge wäre der Titel des Stücks zu übersetzen «Der Rave und die
Nachtigall».
Dahinter steckt folgende Idee: Welche Art von Musik hätte wohl Franz
Schubert geschrieben, wäre er im späten 20. Jahrhundert und nicht Ende
des 18. Jahrhunderts geboren worden? Hindson geht davon aus, dass sich
Schubert analog zu seiner Liebe zur Volksmusik seiner Zeit – wie Lieder und
Ländler – auch in unserer Zeit durch populäre Musik hätte beeinflussen
lassen, also zum Beispiel durch Rave.
34
Als Ausgangspunkt nahm Hindson das letzte Streichquartett in G-Dur (D
887), das Schubert 1826, zwei Jahre vor seinem Tode, schrieb. Als direktes
Zitat, ohne Veränderung, erklingt die Exposition des Kopfsatzes. Dort, wo
bei Schubert die Wiederholung der Exposition beginnen würde, setzen in
Hindsons Adaption Einflüsse aus der Musik des späten 20. Jahrhunderts
ein und werden mit Schuberts originaler Komposition kontrastiert und ver-
bunden.
Schuberts Musik spielt also in Hindsons Stück die Rolle der Nachtigall, aber
«es gibt mehr Rave als Nachtigall in diesem Stück», wie der Komponist
maliziös in einer Programmnotiz bemerkt. «Der Gegensatz zwischen den
beiden Richtungen sollte musikalische Spannung und Kontrast bewirken.»
Johannes Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111
Ein Werk des 57-jährigen Brahms, der sich im Sommer 1890 in Bad Ischl
erholte und sich schon so krank und alt fühlte, dass er glaubte, nun bereits
sein letztes Werk geschrieben zu haben. Damals begann er damit, aufzu-
räumen, seine Werke zu sichten und als untauglich empfundene Skizzen
wegzuwerfen. An seinen Verleger Simrock schrieb er: «Viel zerrissenes No-
tenpapier habe ich zum Abschied von Ischl in die Traun geworfen.»
Das Streichquintett op. 111 jedoch ist kein Werk des Abschieds. Ihm folgten
noch so gewichtige Kompositionen wie das Klarinettentrio op. 114, das
Klarinettenquintett op. 115 und die späten Klavierwerke op. 116-119.
Im Streichquintett jedenfalls zeigt sich Brahms im Vollbesitz seiner kreati-
ven Kräfte. Der erste Satz – Allegro non troppo, ma con brio – entfaltet
von Anfang an üppige, orchestrale Klanglichkeit. Die Harmonien fluten frei
und beinahe impressionistisch vorüber, stehen gleichberechtigt neben line-
aren Themen, die nicht den Ton angeben, sondern aufgebrochen werden,
so dass ein klingendes Gewebe aus Akkorden und Melodien entsteht.
Wenn in diesem Quintett überhaupt so etwas wie Melancholie spürbar
wird, dann am ehesten in den Sätzen zwei und drei. Im Adagio (h-Moll),
einem Variationensatz, der mit dem Gestus eines Trauermarsches anhebt,
und in den folgenden Variationen erscheinen düstere bis abgründige Klän-
ge. Und auch das Un poco allegretto, der dritten Satz (an der Stelle des
Scherzos), hat einen mehrheitlich depressiven Charakter.
Das Finale hingegen kehrt zur Lebensfreude und -kraft des Kopfsatzes zu-
rück und beendet das Werk in ausgelassener Czárdás-Manier.
Geniessen.Feiern. Richtig.
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4. Abo-Konzert
Bach und die ModerneSonntag, 25. März 2012 | 17 Uhr
Kultur-Casino | Grosser Saal
Konzerteinführung um 16 Uhr im Burgerratssaal: Walter Kläy
Leitung: Erich Höbarth | Violine
Solist: András Schiff | Klavier
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685 – 1750)
Klavierkonzert A-Dur BWV 1055 (um 1738) 14’
Allegro | Larghetto | Allegro ma non tanto
PAUL HINDEMITH (1895 – 1963)
«Die vier Temperamente» – Thema mit vier Variationen 29’
für Klavier und Streichorchester (1940)
Thema | Melancholisch | Sanguinisch | Phlegmatisch | Cholerisch
ARTHUR HONEGGER (1892 – 1955)
Präludium, Arioso und Fughetta auf den Namen Bach (1936) 7’
(Transkription für Streicher: Arthur Hoérée)
Prélude | Arioso | Fughetta
JOHANN SEBASTIAN BACH
Klavierkonzert d-Moll BWV 1052 (um 1738) 24’
Allegro | Adagio | Allegro
4. A
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Johann Sebastian Bach: Klavierkonzert A-Dur
1738 veröffentlichte Bach in einem Sammelband sieben Klavierkonzerte,
die er in den Jahren nach 1729 komponiert oder aus früheren Werken zu-
sammengestellt hatte, als er in Leipzig das Collegium Musicum leitete und
für dieses Studentenorchester Instrumentalmusik brauchte. Mit der Samm-
lung der sieben Konzerte begründete Bach die Gattung Klavierkonzert.
Diese Leistung ist schon allein deshalb bemerkenswert, weil damals das
Cembalo noch fast ausschliesslich als Continuo-Instrument diente.
Drei dieser Konzerte hatte Bach durch Bearbeitung früherer Konzertsät-
ze für andere Instrumente (vor allem Violine und Oboe) gewonnen, vier
werden mit Vorbehalten für originale Werke gehalten. Das dürfte auf das
A-Dur-Konzert BWV 1055 ebenfalls zutreffen, obwohl auch hier frühere
Fassungen für Oboe d’amore oder Viola d’amore für möglich gehalten wer-
den. Heinz Holliger hat dieses Werk zusammen mit der CAMERATA BERN
am 19. Dezember 2010 in der Version für Oboe d’amore gespielt.
Aber auch in der Fassung für ein Tasteninstrument ist das Konzert durch-
wegs glaubwürdig durch die dichte Verzahnung der linken Hand des Kla-
viers mit dem Basso continuo und durch den arpeggierenden Klaviersatz
im ersten Allegro. Im Larghetto in fis-Moll hat die Oberstimme eine ele-
gische Melodie auszusingen, und im Allegro zum Schluss zeigt sich das
Tasteninstrument durchaus in seinem Element.
Paul Hindemith: Die vier Temperamente
Auf Wunsch des Tänzers und Choreographen Leonide Massine schrieb Paul
Hindemith nach der erfolgreichen Zusammenarbeit in den Jahren 1937/38
zwei neue Ballette: «Die vier Temperamente» und «Symphonische Meta-
morphosen über ein Thema von Carl Maria von Weber». Wegen der politi-
schen Situation in Nazi-Deutschland emigrierte Hindemith mit seiner Frau
im Sommer 1940 in die USA, die Ballettproduktion mit Massine kam nicht
zustande, und Hindemith schrieb die bereits skizzierte «Temperamente»-
Musik zum Konzertstück für Klavier und Streicher um. In dieser Fassung
wurde es am 3. September 1944 in Boston uraufgeführt, zwei Jahre später
realisierte George Balanchine in New York die Musik als Ballett.
Das Thema ist dreiteilig, beginnt mit einem lyrischen Moderato der Strei-
cher, gefolgt von einem quirligen Allegro assai des Soloklaviers, in das
auch die Streicher einsteigen. Als dritter Teil des Themas erklingt eine zarte
Pastorale. In vier Variationen wird dieses dreiteilige Thema entsprechend
den vier Temperamenten verarbeitet. Auch wenn Hindemith diese Charak-
tere in den Variationen sehr anschaulich vorstellt, geht es ihm nicht primär
um ein Ausmalen sondern um die Verwandlungsmöglichkeiten des Themas
im Lichte der unterschiedlichen Temperamente.
In Melancholie erscheinen in vollgriffigen Klavierakkorden das Modera-
tothema und dessen traurigen Melodie in der Solovioline, das Allegro assai
kommt als hurtiges Streicher-Presto daher und das Pastorale wird zum pa-
thetischen Marsch.
Der Sanguiniker überspielt optimistisch die drei Ausdrucksbereiche im
Walzerrhythmus und bringt sie unter einen Bogen. Der Phlegmatiker lässt
sich Zeit, gibt den vier Solostreichern in gemächlichem Tempo den ersten
Teil des Themas, und auch das Allegretto wird gemütlich vom Klavier vor-
getragen, das Pastorale ist als Duett von Solovioline und Solobratsche zum
2/4tel-Takt der Pizzicatobässe und des Klaviers gestaltet.
Der Choleriker räumt auf mit derlei Gemütlichkeit: aufbrausend und in
mehreren Ausbrüchen sich allmählich beruhigend der erste Teil, das Alleg-
ro assai als Pizzicato-Scherzo der Streicher, die Pastorale schliesslich im lei-
denschaftlichen Unisono mit heftigen Einwürfen des Klaviers, am Schluss
eine pathetische Steigerung nach C-Dur.
Arthur Honegger: Prélude, Arioso et Fughetta
Der Einfluss von Johann Sebastian Bach zieht sich durch das ganze Schaf-
fen Honeggers. Als Fünfzehnjähriger hörte er in der protestantischen Kir-
che von Le Havre zwei Bach-Kantaten, dirigiert von André Caplet. Von da
an galt Bach für Honegger als der «Meister aller Meister», wie er immer
wieder bekannte.
In vielen Werken kommt seine Bach-Verehrung zum Ausdruck: in der Sona-
tine für zwei Geigen (1920) ebenso wie in seinen späteren Oratorien und
Orchesterwerken.
1932 schrieb er eine Hommage à Bach für Klavier, die im Dezember des
gleichen Jahres in der «Revue Musicale» veröffentlicht und später im Ver-
lag Salabert unter dem Titel Prélude, Arioso et Fughetta sur le nom de Bach
publiziert wurde.
Deutlich bezieht sich Honegger auf das Wohltemperierte Klavier seines
grossen Vorbildes, ohne jedoch in die neoklassizistische Manier der Stilpa-
rodie zu verfallen. Den lebhaften Akkorden des Präludiums liegen die Töne
B-A-C-H zugrunde, im melancholischen Arioso erscheinen die gleichen
Töne in einer Folge von vier rhythmisierten Akkorden, die zweistimmige
Fughetta schliesslich beginnt leichtfüssig und mündet am Ende in rau-
schende Harmonien, aus denen wiederum das B-A-C-H-Thema aufleuchtet.
1937 bearbeitete der belgische Komponist Arthur Hoerée (1897 – 1986)
das Klaviertriptychon für Streichorchester.
Johann Sebastian Bach: Klavierkonzert d-Moll
Dieses herrliche Konzert bildet den würdigen Grundstock der 1738 veröf-
fentlichten Sammlung von Bachs Klavierkonzerten. Auch dieses Werk ba-
siert auf einem früher entstandenen Konzert, vermutlich für Streicher, und
allgemein geht die Bach-Forschung davon aus, dass Bach sich in der ersten
Version auf italienische Vorlagen (evtl. Alessandro Marcello) stützte.
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Bach bearbeitete das Konzert auch als Orgelkonzert, verwendete Teile da-
raus für die Einleitung der Kantate 188 «Ich habe meine Zuversicht», und
die Sätze zwei und drei für die Einleitung zur Kantate 146 «Wir müssen
durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen».
Der leidenschaftliche erste Satz Allegro wird durch das markante Eröff-
nungsmotiv in Gang gesetzt. In dem folgenden tiefernsten Adagio ent-
faltet sich über einer zwölftaktigen Unisono-Formel eine wunderschöne
Kantilene der Oberstimme. Und mit einem niederstürzenden Achtellauf
und beharrlichen Tonrepetitionen beginnt der Schlusssatz Allegro, der die
gedrängte Energie dieses Konzertes nochmals eindrücklich bündelt.
Der Barockspezialist Andrew Manze notierte zu diesem Konzert: «Die kon-
zertierende Verwendung des Cembalos befreite das Instrument (…) von
den Beschränkungen, denen es als reines Continuo-Instrument unterlag.
Vielleicht haben auch die musikalische Entwicklung seines Sohnes und der
Ruf, den er genoss, zu dieser Entwicklung geführt. Ich stelle mir Bach vor,
wie er, wenn sie das d-Moll-Konzert BWV 1052 spielten, von der Viola aus
lächelnd seinen Sohn beobachtete, dessen Hände zu seiner Begleitung in
Achtelnoten über die Tasten des Cembalos flogen. Die Atmosphäre intimer
Kammermusik ist ein wesentlicher Zug dieser eindrucksvollen Werke.»
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5. Abo-Konzert
Wege zu BeethovenSonntag, 29. April 2012 | 17 Uhr
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Konzerteinführung um 16 Uhr im Burgerratssaal: Walter Kläy
Leitung und Solistin: Antje Weithaas | Violine
MARTIN WETTSTEIN (* 1970)
«Hauptweg und Nebenwege» (2011) 15’
(inspiriert durch das gleichnamige Bild von Paul Klee)
Auftragskomposition der CAMERATA BERN
und dieser in Dankbarkeit gewidmet (Uraufführung)
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827)
Symphonie Nr. 8, F-Dur, op. 93 (1812) 24’
Allegro vivace e con brio | Allegretto scherzando |
Tempo di Menuetto | Allegro vivace
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Violinkonzert D-Dur op. 61 (1806) 45’
Allegro ma non troppo | Larghetto | Rondo.Allegro
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Martin Wettstein: Hauptweg und Nebenwege
Martin Wettstein lebt als freischaffender Komponist mit seiner Familie in
Küsnacht am Zürichsee. Er besuchte das Gymnasium in Zürich, das er mit
der altsprachlichen Matura abschloss, und studierte in Winterthur, Zürich
und Moskau Klavier (Daniel Fueter, Christoph Lieske, Homero Francesch,
Naum Starkman) und Musiktheorie (Hans Ulrich Lehmann, Edison Denis-
sow). Martin Wettstein schreibt vorwiegend Auftragskompositionen für
Kammermusik-Ensembles, Chor und Orchester und betätigt sich auch als
Konzertveranstalter. Er ist Dozent für Musiktheorie, -geschichte und Kla-
vier am Zürich Konservatorium Klassik und Jazz und an der Zürcher Hoch-
schule der Künste.
Zu seinem Stück Hauptweg und Nebenwege, das er im Auftrag der
CAMERATA BERN komponiert und dieser gewidmet hat, schreibt Martin
Wettstein:
«Paul Klees 1929 nach einer Reise durch Ägypten entstandenes ‚Hauptweg
und Nebenwege’ begleitet mich, seit ich mich erinnern kann; es ist eines
meiner liebsten Bilder. In all den Jahren hat es nichts von seiner Kraft und
Intensität eingebüsst, und ich kann mich voll und ganz mit diesem Kunst-
werk identifizieren.
Dieses sogenannte Lagenbild besticht durch seine speziellen Farbkont-
raste, besonders Orange/Blau – Paul Klee nannte diese Farbkombination
‚hauptsächlicher Farbkontrast‘. Auch scheint dieses Ölgemälde regelrecht
rhythmisch zu pulsieren: Die Stufen werden vor allem durch die von Klee
beschriebene ‚Cardinalprogression‘ (ein so genanntes Strukturgesetz) im
Rhythmus 1/4, 1/8 und 1/16 unterteilt.
Dass sämtliche 9000 Bilder von Klee auch bildgewordene Musik sind, ver-
wundert angesichts seiner Doppelbegabung als Maler und Musiker kaum.
Aber all dies wird zur Nebensache, wenn man dieses Werk betrachtet: Das
Leben selbst scheint einem gegenüberzutreten, und ein Spiegel der Exis-
tenz mit ihren Verästelungen, wahrgenommenen und verworfenen Mög-
lichkeiten und Potentialen erscheint dem Betrachter.
Und lässt ihn erschauern angesichts der Tatsache, dass hier ein Hauptweg
abgebildet ist. Erst im Verbund mit den Nebenwegen wirkt er so schön und
bekommt einen tiefen, ursprünglichen Sinn.»
Auf die Frage, in welcher Art der Prozess der Umsetzung von Klees Bild in
seine Komposition erfolgte, antwortete Martin Wettstein:
«Das Spannende und Erfüllende am Komponieren ist für mich persönlich
das Zusammenspiel von Intuition und rationalem Künstlerhandwerk. Visio-
nen zu haben ist Schicksal, das hat etwas Mediales. Ich bin sehr glücklich,
welche zu haben, das können Zeitformen, bestimmte Klänge und Rhyth-
men oder auch Motive sein.
Die eigentlich Kunst besteht aber eigentlich darin, die Vision fassen zu
können, es ist wie eine winzige Spore, die praktisch unsichtbar zufliegt
und nun kultiviert (das Wort kommt ja von Ackerbau...), genährt und ent-
wickelt werden muss. Gute Ideen alleine sind wertlos, man muss etwas mit
ihnen anfangen können, das ist ja ein allgemeines Prinzip unseres Daseins.
Und für dieses Kultivieren braucht es ein sehr gutes inneres Gehör, Konzen-
tration und ein waches Gedächtnis. Zudem ist ein gewisser Killerinstinkt
vonnöten, um Gedanken, die eigentlich attraktiv sind, aber nicht zum Stück
passen, beiseite schieben zu können.Paul Klee, Hauptweg und Nebenwege, 1929, 90Öl auf Leinwand 83,7 x 67,5 cm, Museum Ludwig 1976 © VG Bild-Kunst Bonn, 2011
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Das Bild Hauptweg und Nebenwege entspricht einfach in Vielem meiner
inneren Welt. Ich möchte es keinesfalls ‚nachkomponieren’ und setze auch
die Cardinalprogression nicht wörtlich um. Es verleiht dem schöpferischen
Prozess aber wichtige Impulse – in mir ‚klingt’ dieses Bild seit Jahren.»
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 8, F-Dur
«L.v.Beethoven, welcher zur Bade- und Brunnenkur erst in Töplitz, dann
in Carlsbad sich aufhielt und nun in Eger ist, hat (…) wieder zwei neue
Symphonien geschrieben», meldete die Allgemeine Musikalische Zei-
tung am 2. September 1812. Unmittelbar nach Abschluss der Siebten
schrieb Beethoven im Sommer 1812 die Achte, uraufgeführt wurde sie am
27. Februar 1814 in Wien.
Weil Beethoven im zweiten Satz einen Kanon auf den Erfinder des Metro-
noms, Johann Nepomuk Mälzel, eingeflochten hat, wurde spekuliert, dass
dieses Allegretto das Ideen-Zentrum dieser Symphonie sei. Dem ist ent-
gegenzuhalten, dass Beethoven sich hier vielmehr humorvoll und ironisch
gebrochen mit der musikalischen Tradition auseinandersetzte.
Der erste Satz Allegro vivace e con brio mit dem behäbigen Hauptthema
und dem kontrastierenden Seitensatz weist zwar auf den Themendualis-
mus in der zurückliegenden Stilentwicklung hin, zeigt aber durch Akzent-
verschiebungen und andere rhythmische Irritationen deutlich den kompo-
sitorischen Stand, den Beethoven damals erreicht hatte.
Das Allegretto scherzando an zweiter Stelle ist kein tiefschürfendes
Adagio, wie es hier zu erwarten wäre, sondern ein unterhaltsames Kon-
versationsstück, in dem Beethoven die Melodie des Kanons auf Mälzels
Metronom mit der tickenden Begleitung der Holzbläsern kollidieren lässt.
Mit Tempo di Menuetto ist der dritten Satz zutreffend bezeichnet, denn
es handelt sich eben nicht um ein Menuett sondern nur um einen ländle-
rischen Satz im Menuett-Rhythmus. Im Trio intonieren Horn und Klarinet-
te eine behäbige Ländlermelodie, die Beethoven bereits in seinen «Zwölf
deutschen Tänzen» von 1795 verwendet hatte.
Das Finale Allegro vivace vereinigt Sonaten- und Rondoform, es ist ein
meisterhafter Satz voller Überraschungen und Witz.
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur
Beethovens Violinkonzert ist nicht nur sein einziges in dieser Gattung son-
dern es ist auch in mehrfacher Hinsicht einzigartig: erstens weil Beethoven
es eigentlich «nur» als Gelegenheitswerk für einen Geiger und nicht für
irgendeinen adligen Mäzen schrieb, zweitens weil er es in extrem kurzer
Zeit komponierte, sodass der Solist Franz Clement, damals Konzertmeister
im Theater an der Wien, es in nur zwei Tagen einstudieren musste. Drittens
weil die Uraufführung am 23. Dezember 1806 in Wien so schlecht war,
dass die Theaterzeitung danach schrieb: «Man fürchtet, wenn Beethoven
auf diesem Weg fortwandelt, so werde er und das Publikum übel dabei
fahren.» So haftete dem Werk lange ein negatives Image an, es galt als
schwierig, undankbar, geradezu unspielbar und wurde deswegen kaum
mehr aufgeführt.
Erst der 13jährige Joseph Joachim erweckte es am 27. Mai 1844 aus dem
Dornröschenschlaf, er spielte es in London unter der Leitung von Felix Men-
delssohn. Seither hat es den Nimbus jenes klassischen Konzertes gewon-
nen, das zum Modell und Vorbild der grossen romantischen Violinkonzerte
wurde.
Auch musikalisch ist dieses Konzert einzigartig. Der erste Satz Allegro ma
non troppo beginnt mit vier Paukenschlägen, einem Motiv, das im Verlauf
des Satzes mehr als siebzigmal wiederholt wird. Die Solovioline steigt erst
nach der 100 Takte langen Orchesterexposition mit Oktavsprüngen aus der
Tiefe auf und krönt ihren ersten Auftritt mit dem Hauptmotiv in höchster
Lage. Das zweite Thema bildet keinen Gegensatz zum ersten sondern wirkt
wie eine Weiterführung, es wird – wie schon in der Orchesterexposition –
von Klarinetten und Fagotten vorgetragen. Und auch die Schlussgruppe ist
thematisch verwandt mit dem vorherigen Material. So hat dieser riesige
erste Satz, der wesentlich länger ist als die Sätze 2 und 3 zusammen, insge-
samt einen kantablen und lyrisch-epischen Charakter. Die Themen werden
darin vor allem im Orchester entwickelt, die Solovioline stellt dem orches-
tralen Geschehen Akkordzerlegungen und figurative Skalen gegenüber.
Der zweite Satz – Larghetto – ist eine Romanze mit einem wundervollen
Hauptthema und einem verwandten Seitenthema. Die dreiteilige Grund-
form des Satzes ist kaum erkennbar, weil dem Hauptsatz zwei Variationen
folgen und der Schluss offen bleibt und in eine Solokadenz weitergeht, die
zum Finale überleitet.
Das Rondo.Allegro kommt beschwingt im 6/8tel-Takt daher und gibt dem
Soloinstrument reichlich Gelegenheit zu virtuoser Entfaltung. Durch die
vielen obligaten Hornpassagen erhält dieses Rondo zudem den Charakter
einer Jagdmusik.
Matinée 3 – Lesung und Konzert
JahreszeitenSonntag, 10. Juni 2012 | 11 Uhr
Zentrum Paul Klee | Auditorium Martha Müller
Nikola Weisse
liest Auszüge aus «Die Jahreszeiten» von Sándor Márai.
Sonntage in Paris, der Duft einer Orange oder die Vergeblichkeit des
Schreibens: Nirgendwo ist der grosse ungarische Romancier Sándor Márai
wahrhaftiger und unmittelbarer als in seinen tagebuchartigen Miniaturen
und den Gedanken über das Glück und die Vergänglichkeit, das Reisen und
sein Leben mit den Büchern.
Das 1999 komponierte Violinkonzert «The American Seasons» (Seasons of
an American Life) beschreibt die Abschnitte eines amerikanischen Lebens
am Morgen des 21. Jahrhundertes. Die vier Sätze evozieren die Geburt, den
Übermut der Adoleszenz, die Weisheit des reifen Alters. Im letzten Satz
schliesst Mark O‘Connor den Kreis und knüpft wieder an das Thema des
Frühlings an. Der Zyklus der vier Jahreszeiten des Lebens in der Ewigkeit…
CAMERATA BERN
Leitung: Antje Weithaas | Violine
Solist: Mark O’Connor | Violine
MARK O’CONNOR (*1961)
American Seasons – Seasons of an American Life
Concerto for violin and strings
Details und Text zum Werk: Siehe folgende Seiten
In Zusammenarbeit mit Mit freundlicher Unterstützung
Mat
inée
3
49
AusstellungenPaul Klee. übermütig Bis 29.2.2012
Eiapopeia. Das Kind im Klee
Bis 11.3.2012
Paul Klee. unheimlich
10.3. – 7.10.2012
Mehr als ein Museum
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Ausstellung zum Jahresmotto 2011 «Kind»
Sammlungsausstellung 2012
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50 51
6. Abo-Konzert
Stagioni – Estaciones – SeasonsSonntag, 10. Juni 2012 | 17 Uhr
Zentrum Paul Klee | Auditorium Martha Müller
Konzerteinführung um 16.10 Uhr: Walter Kläy
Leitung und Solistin: Antje Weithaas | Violine
Solist: Mark O’Connor | Violine
ANTONIO VIVALDI (1678 – 1741)
Aus «Le Quattro Stagioni» (1725)
Concerto F-Dur, op. 8/3 RV 293: L’Autunno 10’
I Allegro (Ballo e canto dei villanelle – L’ubriaco)
II Adagio (Dormienti ubriachi)
III Allegro (La caccia)
ASTOR PIAZZOLA (1921 – 1992)
Aus «Las Cuatro Estaciones porteñas» (1965 – 1970) 7’
Invierno Porteño (Winter)
ANTONIO VIVALDI
Aus «Le Quattro Stagioni»
Concerto E-Dur op. 8/1 RV 269: La Primavera 8’
I Allegro (Giunt’è la primavera)
II Largo e pianissimo sempre (Il capraro che dorme)
III Danza pastorale. Allegro
ASTOR PIAZZOLA
Aus «Las Cuatro Estaciones porteñas» (1965 – 1970) 9’
Verano Porteño (Sommer)
MARK O’CONNOR (*1961))
American Seasons – Seasons of an American Life (1999) 40’
Concerto for violin and strings
Spring | Summer | Fall | Winter
Mark O’Connor erscheint auf Vereinbarung mit: COLUMBIA ARTISTS MANAGEMENT, LLCPersonaldirektion: MARK Z. ALPERT, Vize-Präsident, 1790 Broadway, New York, NY 10019Notenmaterial erhältlich bei: www.markoconnor.comInformationen über die Mark O’Connor Streicher-Seminare: www.markoconnor.com
50
6. A
bo-K
onze
rt
51
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Antonio Vivaldi: «Le Quattro Stagioni»
Vivaldis berühmter Werkzyklus «Le Quattro Stagione» erschien 1725
in einer Sammlung des Amsterdamer Verlegers Le Cène unter dem Titel
«Il cimento dell’armonia e dell’inventione» («Der Wettstreit von Harmonie
und Erfindung»); Vivaldi brachte darin das Kunststück zustande, program-
matische und deskriptive Tongemälde mit Form und Faktur autonomer Vi-
olinkonzerte zu vereinen. Die vier Jahreszeiten-Konzerte stehen am Anfang
der Sammlung von insgesamt 12 Concerti, unter denen noch zwei andere
mit programmatischem Inhalt sind: «La tempesta di mare» und «La Caccia».
Den Jahreszeiten-Konzerten wurden in der Erstausgabe vier «Sonetti
dimonstrativi» vorangestellt, die jeweils das «Programm» des jeweiligen
Konzertes enthalten.
Das dritte Konzert der Sammlung, «L’Autunno» (Concerto F-Dur, op. 8/3)
hat ein detailliertes Programm:
1. Mit Liedern und Tänzen feiern die Bauern im Dorf vergnügt die glückliche
Ernte, und, da sie dem Bacchustrunke reichlich zugesprochen, beendet der
Schlaf ihre Freude.
2. Und so verklingen die Lieder und Tänze. Die Luft ist mild und ange-
nehm, und wieder lockt die Jahreszeit sie alle aus süssestem Schlummer
zur Freude.
3. Im Morgengrauen ziehen die Jäger auf die Jagd, mit Hörnern und Flin-
ten, und die Hunde verfolgen das fliehende Wild. Verstört und ermattet
im wilden Lärmen der Flinten und Hunde, verwundet und schwach will es
noch einmal fliehen – und stirbt.
Zum Konzert «La primavera» (Concerto E-Dur, op. 8/1) lautet das Pro-
gramm der drei Sätze so:
1. Der Frühling ist da, und freudig begrüssen ihn die Vögel mit fröhlichem
Lied, leise murmeln die Quellen, sanft säuseln die Zephirwinde.
Langsam ziehen schwarze Wolken auf, auch Blitz und Donner sollten den
Frühling künden, still wird es wieder, die Vöglein beginnen von neuem
ihren Zaubergesang.
2. Auf einer herrlichen Wiese voller Blumen, im zarten Rauschen der Blätter
und Zweige schläft der Ziegenhirt, der treue Hund ihm zur Seite.
3. Zu den festlichen Klängen des Dudelsacks tanzen die Nymphen und der
Hirte, den strahlenden Frühling würdig zu empfangen.
Um dieser Programme willen wich Vivaldi in den «Quattro Stagioni» von
der etablierten Concerto-Form ab, indem er pro Satz mehr als einen Grund-
affekt einsetzte, wie er das in seinen Opern tat. Auch der für das Concerto
typische Wechsel von Ritornell und Soloepisoden konnte er nicht streng
einhalten. Um beispielsweise den Gesang der Vögel im «Frühling» darzu-
stellen, setzte Vivaldi zur Solovioline auch noch andere Violinen solistisch
ein. Gerade die programmatische Seite dürfte aber wesentlich zum frühen
Ruhm und zu der bis heute dauernden Beliebtheit dieser Konzerte beige-
tragen haben.
Astor Piazzolla: «Las Cuatro Estaciones porteñas»
Der Titel bedeutet eigentlich «Jahreszeiten des Hafens», welche die Men-
schen von Buenos Aires im jahreszeitlichen Wechsel erleben. Der argenti-
nische Komponist Astor Piazzolla schrieb die vier Tango-Stücke zwischen
1965 und 1970 in Kenntnis von Vivaldis berühmtem «Jahreszeiten»-Zyklus.
Dabei ist nicht zu vergessen, dass Piazzolla selbst italienische Wurzeln hat:
er wurde als Sohn italienischer Einwanderer 1921 in Mar del Plata geboren,
wuchs aber in New York auf, wo er von 1924 bis 1937 mit seinen Eltern
wohnte. In New York erhielt er den ersten Unterricht auf dem Bandoneon,
dem vom Krefelder Musiker Heinrich Band aus der Konzertina entwickelten
Harmonika-Instrument. Das Bandoneon war das zentrale Instrument jeder
Tango-Kapelle.
In New York erlernte Piazzolla auch das Klavierspiel, 1937 kehrte er nach
Argentinien zurück und spielte als Bandoneonist in Anibal Troilos Orches-
ter. 1940 nahm er Kompositionsunterricht bei Alberto Ginastera und grün-
dete dort sein erstes eigenes Orchester. Erste Erfolge als Komponist und
ein Stipendium ermöglichten ihm weitere Studien in Europa: bei Hermann
Scherchen nahm er Unterricht im Dirigieren und in Paris bei Nadia Boulan-
ger in Komposition. Er verschwieg der berühmten Kompositionsprofessorin
seinen Tango-Hintergrund, und diese stellte bei der Durchsicht seiner Par-
tituren Einflüsse von Strawinsky, Ravel, Bartok und Hindemith fest; was
ihr aber fehlte, war eine individuelle kompositorische Handschrift. Sie bat
Piazzolla, ihr am Klavier einen Tango zu spielen, dann sagte sie zu ihm:
«Du Idiot! Merkst du denn nicht, dass dies der echte Piazzolla ist, nicht das
andere Zeugs? Das kannst du alles wegschmeissen!»
Piazzolla nahm sich den Rat zu Herzen, und als er nach Argentinien zurück-
kehrte, hatte er seinen Stil gefunden. In den nächsten Jahren komponierte
er über 300 Tangos und fast 50 Soundtracks zu Filmen und Theaterstücken.
Piazzollas Tangos sind nicht zum Tanzen geeignet, es handelt sich um
Konzertmusik, in der neben den Tango-Elementen immer auch Einflüsse
aus dem Jazz und der europäischen Musik (Bach, Strawinsky, Bartók u.a.)
eingeschmolzen sind.
54 55
Der Zyklus «Las Cuatro Estaciones porteñas» orientiert sich direkt am Vor-
bild von Vivaldis «Vier Jahreszeiten».
Das erste Stück aus diesem Zyklus entstand 1965 für ein Theaterstück von
Alberto Rodriguez Mufloz: Melenita de oro (Kleines goldenes Frauenhaar).
Diese Musik wurde schnell berühmt unter dem Titel «Vérano Porteño»
(Hafensommer), 1969 fügte Piazzolla Otoño Porteño (Herbst) hinzu, ein
Jahr später Invierno Porteño (Winter) und schliesslich noch Primavera
Porteña (Frühling).
Mark O’Connor: «American Seasons»
Der in Seattle (Washington/USA) geborene Mark O’Connor hat seine Aus-
bildung zum Geiger beim französischen Jazzviolinisten Stéphane Grappelli
und dem texanischen Fiddlespieler Benny Thomasson erhalten. Zwischen
diesen beiden Polen bewegen sich auch O’Connors Kompositionen. Er ist in
der Folkszene seiner Heimat verwurzelt, vor allem in der traditionsreichen
Musik der amerikanischen «Bluegrass-Fiddler» aus den Bergen von North
Carolina. Autodidaktisch kombinierte er Elemente der klassischen Musik
mit jener des Bluegrass.
Charakteristisch für diese Verbindung ist sein 1999 entstandenes Violin-
konzert «American Seasons», wo O’Connor die typische Melodik des Blue-
grass auf den Orchestersatz überträgt.
Über den wiederholten Motiven, die etwas an die Minimalmusic eines
Philip Glass erinnern, spannt die Solovioline ihre melodischen Linien.
Jeder der vier Sätze hat eine Jahreszeit zum Thema. Dazu bemerkt der
Komponist:
«Spring bringt die Vorstellungen von Geburt und Jugend. Nach dem
Hauptthema berührt eine Violinkadenz alle 12 Dur-Tonarten, und ein
13/8tel-Takt stellt die alte goldene Ratio dar. Diese Elemente erinnern an
die Geburt mit allen Möglichkeiten eines neuen Lebens. Am Ende des Sat-
zes wird das Hauptthema wiederholt, in einer komplexeren Struktur, wie
wenn sie Fragen an das Leben stellen würde.
Summer zeigt die Erregung und die Herausforderung der Jugend. Für
den Stil dieses Satzes habe ich einen Happy-go-lucky-Blues gewählt, der
in Swing übergeht. Für mich ist der Swing in der amerikanischen Musik des
20. Jahrhunderts der rote Faden, der vom Ragtime über Rock and Roll bis
in den Rap weitergeht. Swing ist das Element für Liebende und Soldaten.
Fall ist der langsame Satz, der Weisheit und Reife symbolisiert. Er hat ein
friedliches Thema mit nostalgischen Elementen. Es ist die Zeit für ernsthaf-
te Reflexion und die Freude an einem erfüllten Leben.
Winter geht von der Vielschichtigkeit und dem Wissen eines älteren Men-
schen und eines Sterbenden aus. Der Satz beginnt mit dem Hauptthema
aus Spring, aber mit einer Dissonanz, die durch ein Leben voller Emotionen
und Verantwortung entstanden ist. In der Mitte des Satzes taucht eine
Erinnerung an eine alte Welt auf. Ich nahm meine persönliche familiäre
Herkunft aus Irland als Grundlage und entwickelte daraus eine vier- und
fünfstimmige Fuge über einen schottischen Tanz, dazu werden Elemente
aus dem Hauptthema kombiniert. Eine Solokadenz gegen Schluss mündet
wieder in das volle Orchester und bringt die Komposition in Harmonie zum
Abschluss.»
56 57
Antje Weithaas
«Antje Weithaas gehört zu den großen Geigerinnen unserer Zeit.» (FonoForum)
Eine bessere Botschafterin der Musik als Antje Weithaas kann man sich kaum
denken. Immer stehen bei ihr die Musik und deren Vermittlung im Vordergrund.
Und so gehört sie heute zu den gefragtesten Solistinnen und Kammermusikerin-
nen ihrer Generation. Ihr weitgefächertes Konzertrepertoire beinhaltet neben
den großen Konzerten Mozarts, Beethovens und Schumanns und neuen Wer-
ken wie dem Violinkonzert von Jörg Widmann auch Klassiker der Moderne wie
Schostakowitsch, Prokofjew, Hartmann und Ligeti sowie selten gespielte Violin-
konzerte wie die von Korngold, Schoeck und Gubaidulina.
Engagements führten sie zu renommierten Klangkörpern wie dem Deutschen
Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, den großen deut-
schen Radio-Orchestern sowie zu zahlreichen internationalen Spitzenorchestern
wie Los Angeles Philharmonic, San Francisco Symphony, Philharmonia Orches-
tra, BBC Symphony und zu den führenden Orchestern der Niederlande, Skandi-
naviens und Asiens. Zu ihren Partnern am Dirigentenpult zählten dabei Künstler
wie Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner, Marc Albrecht, Yakov Kreizberg,
Sakari Oramo und Carlos Kalmar.
Den Auftakt der Saison 2011/2012 bildete eine Südamerika-Tournee, die sie mit
der Camerata Bern und Angelika Kirchschlager unter anderem nach Buenos
Aires, Montevideo, Sao Paulo und Rio de Janeiro führte. Als künstlerische Leite-
rin der Camerata Bern arbeitet sie in dieser Saison unter anderem mit Katia und
Marielle Labèque, Christoph Prégardien und Jean-Guihen Queyras zusammen.
Weitere Höhepunkte der Saison sind Konzerte beim Edinburgh Festival und dem
Gergiev Festival Rotterdam, das Beethoven Tripelkonzert mit Lars Vogt und Gus-
tav Rivinius bei der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern,
das Berg Violinkonzert beim Johannesburg Philharmonic Orchestra, Sinfonia
Viva Derby und Stavanger Symphony Orchestra, das Britten Violinkonzert mit
dem Orkest van het Oosten, das Bruch Violinkonzert Nr. 1 mit dem Netherlands
Philharmonic Orchester sowie Beethovens Violinkonzert mit Stavanger Sympho-
ny und der Camerata Bern. Große Begeisterung erntete Antje Weithaas in der
vergangenen Saison mit ihrem Doppel-Debüt in der Carnegie Hall, wo sie im
Oktober 2010 mit dem Arcanto Quartett und im Mai 2011 im Duo mit Christian
Tetzlaff zu Gast war, sowie für die Konzerte im Rahmen ihrer Residency bei den
Bochumer Symphonikern.
Mit befreundeten Musiker-Kollegen wie den Geschwistern Tetzlaff, Clemens
Hagen, Silke Avenhaus, Sharon Kam oder Lars Vogt spielt sie in wechselnden
Formationen Kammermusik. Einen Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Ar-
beit bildet für Antje Weithaas weiterhin das Arcanto Quartett mit Daniel Sepec,
Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras. Das Debütkonzert des Arcanto
Quartettes fand höchst erfolgreich im Juni 2004 in Stuttgart statt. In den da-
rauf folgenden Spielzeiten waren die Musiker unter anderem in der Carnegie
Hall New York, bei der Vancouver Recital Series, bei der Gulbenkian Foundation
Lissabon, im Palau de la Música Barcelona, im Théâtre du Châtelet Paris, in der
Tonhalle Zürich, in der Berliner Philharmonie, beim Rheingau Musik Festival, den
Festivals in Helsinki, Edinburgh und Montreux sowie in der Philharmonie Köln
und im Konzerthaus Wien zu hören. Nach dem Erfolg ihrer ersten beiden CDs
mit Bartóks Streichquartetten Nr. 5 und 6 sowie Brahms op. 51 Nr. 1 und dem
Klavierquintett op. 34 mit Silke Avenhaus folgte im Herbst 2010 die Veröffent-
lichung einer dritten CD-Aufnahme für das Label Harmonia Mundi mit Werken
von Ravel, Dutilleux und Debussy. Nachdem das Quartett 2008 in Israel, 2009 in
Japan und 2010 in Nordamerika auf Tournee war, wird es im Januar 2012 erneut
zu Gast in Japan sein. Neben Wiedereinladungen in die Wigmore Hall, ins Con-
certgebouw Amsterdam und in das Auditorio Nacional de Musica Madrid wird
das Quartett in der Saison 2011/12 erstmalig im Prinzregententheater München,
im Festspielhaus Baden-Baden sowie in der Cité de la Musique Paris auftreten.
Mit Silke Avenhaus hat Antje Weithaas bei CAvi-music mehrere hochgelobte
Aufnahmen mit Violinsonaten von Brahms und Mendelssohn sowie Werken von
Dvorák, Suk, Schubert, Saint-Saëns, Ravel und Fauré veröffentlicht.
Mit viereinhalb Jahren begann Antje Weithaas mit dem Geigenspiel. Sie stu-
dierte später an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Professor
Werner Scholz. 1987 gewann sie den Kreisler-Wettbewerb in Graz, 1988 den
Bach-Wettbewerb in Leipzig und 1991 den Internationalen Joseph-Joachim-Vio-
lin-Wettbewerb in Hannover. Große Musikalität, Disziplin und Freude am Musi-
zieren setzt sie auch bei ihren Schülern voraus - einige Jahre war Antje Weithaas
Professorin an der Berliner Universität der Künste, 2004 wechselte sie an die
Hochschule für Musik Hanns Eisler. Antje Weithaas spielt ein Instrument von
Peter Greiner aus dem Jahr 2001.
58 59
Olivier DarbellayIn Bern geboren und aufgewachsen in einer Musikerfamilie, studiert Olivier
Darbellay zunächst in seiner Heimatstadt Cello bei Patrick Demenga und Peter
Hörr und schliesst zeitgleich seine Hornstudien bei Thomas Müller in Bern und
Basel sowie bei Bruno Schneider in Freiburg im Breisgau mit Auszeichnung
ab. Seit dem ersten Preis bei der Tribune des Jeunes Interprètes 2000 in Lissa-
bon sowie dem Titel als «Soliste de l‘année 2000» der frankophonen Radio-
union stehen ihm die Türen zu den wichtigen Podien und Festivals in Europa,
Nordamerika und Asien offen, an welchen er sowohl als Solist wie auch als
Kammermusikpartner namhafter Musikerpersönlichkeiten auftritt.
Seine besonderen Interessen gelten sowohl der historischen Aufführungspra-
xis auf originalen Instrumenten wie auch dem zeitgenössischen Repertoire.
Dabei liegt ihm die Zusammenarbeit mit Komponisten wie Heinz Holliger, Bri-
ce Pauset, Rico Gubler und Jean-Luc Darbellay, die alle für ihn geschrieben
haben, sehr am Herzen. Ergänzend zu seiner Rolle als Interpret hat er in den
letzten Jahren eine intensive und wertvolle Tätigkeit als Dozent an den Hoch-
schulen in Luzern und Lausanne aufgenommen.
Erich HöbarthErich Höbarth wurde 1956 in Wien geboren. Er erhielt erstmals im 9. Le-
bensjahr Violinunterricht bei Grete Biedermann am Wiener Konservatori-
um. Später studierte er bei Franz Samohyl an der Wiener Musikhochschule
und zuletzt bei Sandor Végh am Salzburger Mozarteum. 1977 holte Végh
den 21-jährigen in sein berühmtes Streichquartett und machte ihn zum As-
sistenten für seine Musikkurse.
1980 wurde Höbarth 1. Konzertmeister der Wiener Symphoniker,
kurz danach auch Konzertmeister und Solist im Ensemble Concentus
Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt. Ausserdem gründete er damals
das Wiener Streichsextett, das 25 Jahre hindurch sehr erfolgreich und in
unveränderter Besetzung in der ganzen Welt konzertierte. 1987 entstand
das Streichquartett Quatuor Mosaïques. Gemeinsam sollten die mit der
Alten Musik und den Originalinstrumenten gewonnenen Erfahrungen am
klassischen Repertoire erprobt werden. Dieses Ensemble ist jetzt regelmä-
ßiger Gast auf den wichtigen Konzertpodien Europas und bei den großen
internationalen Festivals.
Erich Höbarth tritt häufig als Solist auf, etwa mit der Camerata Acade-
mica Salzburg, dem Wiener Kammerorchester, die Chapelle Royale Paris,
der Baltischen Philharmonie, dem RSO Wien, den Wiener Symphonikern
und der CAMERATA BERN, wobei er gerne die Konzerte von Bach, Mozart,
Haydn, Beethoven, Schumann und Berg interpretiert. Zu seinen Kammer-
musikpartnern gehören u. a. András Schiff, Sabine Meyer oder Elisabeth
Leonskaja.
Auch hat er zahlreiche CD-Einspielungen vorgenommen, unter anderem
nahezu das gesamte Streichsextettrepertoire. Er war Gastprofessor an der
Musikhochschule Graz und Lehrer für Kammermusik an der Wiener Musik-
hochschule. Von 2000-2009 war Erich Höbarth künstlerischer Leiter der
CAMERATA BERN.
Im Jahr 2009 verlieh die Stiftung Geigenbauschule Brienz den Preis «Der
Goldene Bogen» an Erich Höbarth für seine herausragenden Leistungen in
der Förderung der Streichinstrumente. Seine Ausdruckskraft, sein inniger
Ton und seine grosse musikalische Reife machen Erich Höbarth zu einem
der begehrtesten Musiker unserer Zeit.
Kuss Quartett«Jeder Klang, jede Phrase, jede Neugestaltung einer Wiederholung schien
entstaubt, befragt und genussreich aufpoliert...» befand die Frankfurter
Allgemeine Zeitung nach einem Konzert des Kuss Quartetts. Keine Frage,
die Experimentierfreude gehört zu den wichtigsten Eigenschaften des Kus-
sQuartetts. Und das schlägt sich nicht nur in der regelmässigen Beschäfti-
gung mit Neuer oder Alter Musik, sondern auch in den Interpretationen des
traditionellen Repertoires nieder: Die Formation musiziert die so genannte
60 61
«klassische» Streichquartettliteratur immer mit dem Bewusstsein dafür,
dass ein grosser Teil der Werke in seiner Zeit keineswegs als «klassisch»
und etabliert galt, sondern als avantgardistische und unerhört neuartige
Musik diskutiert wurde.
Sein unverwechselbares künstlerisches Profil mit dem sehr speziellen, we-
niger plakativ glänzenden als vielmehr sanft leuchtenden Charisma hat
dem Ensemble einen festen Platz unter den internationalen Spitzenforma-
tionen beschert. Das Kuss Quartett wurde 2002 vom Deutschen Musikrat
und beim Borciani-Wettbewerb mit ersten Preisen ausgezeichnet und 2003
mit dem Borletti-Buitoni Award ausgezeichnet und von der European Con-
cert Hall Organization für das Programm «Rising Stars» ausgewählt. Seine
Weltkarriere führt von der Carnegie Hall in New York über das Concertge-
bouw Amsterdam und die Londoner Wigmore Hall bis zur Berliner Philhar-
monie in seiner Heimatstadt – und umfasst auch zahlreiche Engagements
bei wichtigen Festivals, wie etwa der Schubertiade Schwarzenberg oder
den Festspielen in Edinburgh und Salzburg. Eine hohe künstlerische Qua-
lität gehört zu den selbstverständlichen Voraussetzungen für ein professi-
onelles Quartett – aber sie reicht heute nicht mehr aus, um auch Zuhörer
abseits der treuen Kammermusikabonnenten anzusprechen. Dazu bedarf
es neuer Vermittlungskonzepte, ungewohnter Programmideen und nicht
zuletzt einer intelligenten Moderation. All diese Eigenschaften vereinen
die Mitglieder des Kuss Quartetts wie kaum ein anderes Ensemble.
Im Rahmen der «Kulturradio-Klassik-Lounge» treten sie etwa regelmässig
im Kreuzberger Club «Watergate» auf – und begeistern dort ein junges Pu-
blikum der Generation 30+ unter anderem mit und für Ligeti und Lachen-
mann, bevor dann ein DJ übernimmt und ganz andere Sounds auflegt. Die
vier Streicher holen das altehrwürdige Quartett vom Sockel und bringen es
auf Augenhöhe.
Aus den kammermusikalischen Denkmälern werden Kunstwerke, deren
spannende Komplexität man gemeinsam mit seinen Konzertbesuchern er-
schliesst – so wie in der erfolgreichen Themenkonzert-Reihe «Explica» in
der Hamburger Laeiszhalle mit ihrer Verbindung aus Musik und Gespräch.
Die ungewöhnliche Offenheit der Interpreten zeigt sich auch in grenzüber-
schreitenden Konzertformen, die Quartettkompositionen mit literarischen
Werken kombinieren. Hier arbeitet das Ensemble regelmässig mit dem re-
nommierten Schauspieler Udo Samel zusammen.
Mark O‘ConnorDer in Seattle geborene Mark O‘Connor ist weltweit als überaus talentier-
ter Geiger und Komponist bekannt. Seine Instrumentalausbildung erhielt er
bei dem französischen Jazzgeiger Stéphane Grappelli und dem texanischen
Fiddlespieler Benny Thomasson. Zwischen diesen beiden Extremen bewe-
gen sich auch O’Connor’s Kompositionen. Aus dem gesammelten Wissen
um die verschiedensten musikalischen Stile heraus hat er seine ganz persön-
liche Richtung gefunden und gilt als Vertreter einer neuen amerikanischen
Musik. Mit mehr als 150 Aufführungen ist das «Fiddle Concerto No. 1»
von Mark O‘Connor das meistgespielte zeitgenössische Violinkonzert.
Mit seinem bei Sony veröffentlichten Album «Appalachia Waltz», das er zu-
sammen mit dem Cellisten Yo-Yo Ma und dem Bassisten Edgar Meyer aufge-
nommen hat, erlangte Mark O‘Connor 1996 weltweite Anerkennung. Dieser
Aufnahme folgte im Jahr 2000 das Nachfolgealbum «Appalachian Journey»,
das im Februar 2001 mit einem «Grammy» ausgezeichnet wurde. Im Jahr
2002 gründete Mark O’Connor das Appalachia Waltz Trio. Das erte Album
des Kammermusikensembles erschien 2004 unter dem Namen «Crossing
Bridges». Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Geiger gibt Mark
O’Connor regelmässig Meisterkurse an berühmten Musikhochschulen wie
der Juilliard School New York, dem Berklee College of Music und der UCLA.
Seit mehr als 15 Jahren hält er ausserdem die «Mark O‘Connor String
Camps and Conferences» ab. Talentierte junge Musiker erhalten dort von
Mark O‘Connor und anderen renommierten Instrumentalisten Unterricht in
verschiedensten Formen des Streichinstrumentenspiels. Mark O’Connor‘s
jüngste Veröffentlichung, die u.a. die Komposition «Americana Symphony»
enthält (gespielt vom Baltimore Symphony Orchestra unter Marin Alsop),
gehört zu den zehn bestverkauften CDs amerikanischer klassischer Musik.
Mark O’Connor erscheint auf Vereinbarung mit:
COLUMBIA ARTISTS MANAGEMENT, LLC
Personaldirektion:
MARK Z. ALPERT, Vize-Präsident, 1790 Broadway, New York, NY 10019
Notenmaterial erhältlich bei:
www.markoconnor.com
Informationen über die Mark O’Connor Streicher-Seminare:
www.markoconnor.com
62 63
Christoph Prégardien«Christoph Prégardien vollbringt hier wahre Wunderdinge, und wer ein-
mal seine verzehrende, absolut intonationsreine Deutung von Schuberts
«Nacht und Träume» gehört hat, wird nicht mehr widerstehen können.»
Fono Forum
Es sind seine klare und präzise Stimmführung sowie seine intelligente Deu-
tung und Diktion, gepaart mit der Fähigkeit, sich in den psychologischen
Kern einer Rolle zu begeben, die Christoph Prégardien zu einem der bedeu-
tendsten lyrischen Tenöre unserer Zeit machen.
Ganz besonders geschätzt ist sein Schaffen als Liedsänger. In der laufen-
den Saison ist Christoph Prégardien unter anderem in der Wigmore Hall
London, am De Singel Antwerpen, im Concertgebouw Amsterdam, Rudol-
finum Prag, Megaron Athen, Konzerthaus Wien, in der Philharmonie Berlin
und der Tonhalle Zürich zu hören. Als regelmässiger Gast ist er erneut im
Rahmen der Schubertiade Schwarzenberg, des Edinburgh International
Festivals, der Schwetzinger SWR Festspiele, des Rheinvokal Festivals sowie
des Verbier Festivals zu hören. Im Frühjahr 2012 wird er zum ersten Mal
J.S. Bachs Johannespassion dirigieren und mit dem Ensemble Le Concert
Lorrain und dem Nederlands Kamerkoor auf europaweite Tournee gehen.
Auch bei grossen Orchestern ist Christoph Prégardien häufig zu Gast. Er tritt
regelmässig mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Symphonie-
orchester des Bayerischen Rundfunks, Concertgebouworkest Amsterdam,
der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, Orquesta y
Coro Nacional de España Madrid, Philharmonia Orchestra London, der Phil-
harmonie de Radio France sowie den Boston, St. Louis und San Francisco
Symphony Orchestras auf. Zu seinem Orchesterrepertoire gehören neben
den grossen Oratorien und Passionen aus Barock, Klassik und Romantik auch
Werke des 17. (Monteverdi, Purcell, Schütz) und 20. Jahrhunderts (Britten,
Killmayer, Rihm, Strawinsky), die er mit Dirigenten wie Barenboim, Chailly,
Gardiner, Harnoncourt, Herreweghe, Luisi, Metzmacher, Nagano, Sawallisch
und Thielemann aufführt. An grossen europäischen Opernhäusern sang
Christoph Prégardien Fachrollen wie Tamino (Die Zauberflöte), Almaviva
(Der Barbier von Sevilla), Fenton (Falstaff), Don Ottavio (Don Giovanni), Ti-
tus (La clemenza di Tito) und Monteverdis Ulisse (Il ritorno d‘Ulisse in patria).
Einen wichtigen Teil seines Repertoires hat der Sänger auf inzwischen über
130 Tonträgern bei den Labels BMG, EMI, DG, Philips, Sony, Erato und
Teldec dokumentiert. Seine zahlreichen Aufnahmen des deutschen roman-
tischen Liedes – von Publikum und Fachpresse umjubelt – wurden mit Prei-
sen wie dem Orphée d‘Or der Académie du Disque Lyrique – Prix Georg
Solti, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik, dem Edison Award, dem
Cannes Classical Award und dem Diapason d‘Or ausgezeichnet.
Eine langfristig angelegte Zusammenarbeit verbindet Christoph Prégar-
dien mit dem niederländischen Label Challenge Classics: Als erste Pro-
duktion erschien 2008 Schuberts Die schöne Müllerin mit Michael Gees;
im gleichen Jahr folgte eine Aufnahme von Schuberts Schwanengesang
mit Andreas Staier. Die Müllerin wurde innerhalb kürzester Zeit mit her-
vorragenden nationalen und internationalen Rezensionen überhäuft (u.a.
Gramophone, Editor‘s Choice & «Best of 2008») und erhielt bei der MIDEM
2009 sowohl den «Record of the Year Award» als auch den «Vocal Recital
Award». Zudem sind bei Challenge die CD Between Life and Death mit
Michael Gees (Lieder von Schubert, Mahler, Wolf, Loewe u.a.) sowie seine
Aufnahme von Hugo Wolfs Italienischem Liederbuch mit Julia Kleiter und
Hilko Dumno erhältlich.
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Im September 2011 wird das neue Programm Wanderer auf CD veröffent-
licht, das – in Kammerensemblearrangements für das ensembleKONTRASTE
– einen thematischen Bogen zwischen Liedzyklen von Schumann und Lie-
dern von Killmayer und Mahler spannt.
Ein wichtiger Aspekt im musikalischen Leben Christoph Prégardiens ist die
intensive pädagogische Arbeit. Parallel zu seiner Konzerttätigkeit unter-
richtet er weltweit in Meisterkursen junge Sänger und Sängerinnen. Von
2000 bis 2005 leitete er eine Klasse an der Hochschule für Musik und
Theater Zürich, seit 2004 ist er Professor an der Musikhochschule Köln.
In einer neuartigen Kombination aus DVD und Buch in der Reihe Schott
Master Class beleuchtet er Aspekte der Gesangstechnik und Interpretation
in Wort, Bild und Ton.
Jean-Guihen QueyrasJean-Guihen Queyras geniesst den beneidenswerten Ruf eines Musikers
von aussergewöhnlicher Vielseitigkeit und Integrität. Sein musikalischer
Horizont ist scheinbar grenzenlos und er ist sowohl als Solist mit inter-
nationalen Orchestern und Dirigenten wie auch als Kammermusiker sehr
gefragt.
Er spielte mit vielen grossen Orchestern wie The Philharmonia, Orchest-
re de Paris, NHK Symphony, Tokyo Symphony, Philadelphia, Tonhalle Zü-
rich, Leipzig Gewandhaus, Budapest Festival Orchestra, Orchestre de la
Suisse-Romande und Netherlands Philharmonique, unter der Stabführung
von Dirigenten wie Franz Brüggen, Günther Herbig, Ivan Fisher, Philippe
Herreweghe, Jirí Belohlávek, Olivier Knussen und Sir Roger Norrington. Er
ist regelmässig Solist bei verschiedenen Ensembles für Alte Musik wie dem
Freiburger Barockorchester oder der Akademie für Alte Musik Berlin und
gab sein Carnegie Hall Debut in New York mit Concerto Köln im März 2004.
Sein umfangreiches Repertoire beinhaltet viele zeitgenössische Werke und
er spielte diverse Welturaufführungen wie Ivan Fedeles Cellokonzert (Or-
chestre de France, Leonard Slatkin) oder das Konzert von Gilbert Amy (mit
dem Tokyo Symphony Orchestra in der Suntory Hall in Tokyo). In der Saison
2012/13 wird er ein neues Cellokonzert von Michael Jarrell, eine gemeinsa-
mes Auftragswerk der Orchester von Utah, Lyon, Luxembourg und Suisse
Romande uraufführen.
Jean-Guihen wird durch seine aussergewöhnliche Vielseitigkeit häufig als
«Artist in Residence» eingeladen. Dies beinhaltet Projekte im Muziekcent-
rum Vredenburg in Utrecht, im Concertgebouw Amsterdam und De Bijloke
in Gent. Seit der Saison 2010/11 ist er «Artist in Residence» bei dem in
Hamburg ansässigen Kammerorchester Ensemble Resonanz, mit dem er in
der Laeiszhalle Hamburg, der Kölner Philharmonie, dem Théâtre des Bouf-
fes du Nord Paris, im Konzerthaus Wien und im Muziekgebouw Amster-
dam diverse ausgewählte Programme spielte und leitete. Dieser Aufenthalt
wurde kürzlich auf die Saison 2012/13 ausgeweitet.
Jean-Guihens besondere Vorliebe für das Repertoire für Solocello, die
ganz klar die aussegewöhnliche erzählende und ausdrucksvolle Kraft des
einstimmigen Instruments demonstriert, veranlasste ihn, die Suiten von
J.S.Bach neben von ihm bei sechs Komponisten (Kurtag, Harvey, Mochizu-
ki, Amy, Nodaira und Fedele) in Auftrag gegebenen zeitgenössischen Wer-
ken in einem Projekt, genannt «Sechs Suiten, sechs Echos», vorzustellen.
Er spielte 2008 sein einstimmig gefeiertes BBC Proms Debut und tritt re-
gelmässig beim Aldeburgh Festival auf. Zu seinen Kammermusikpartnern
gehören die Pianisten Alexander Melnikov und Alexandre Tharaud, und
die Geigerin Isabelle Faust. Er ist Mitglied des Arcanto Quartetts mit Tabea
Zimmermann, Antje Weithaas und Daniel Sepec und tritt regelmässig mit
Kevan und Bijan Chemirani auf.
Jean-Guihen machte verschiedene erfolgreiche Einspielungen für harmo-
nia mundi und nach der Aufnahme der Solosuiten von Bach, für die er un-
mittelbar gefeiert wurde (Diapason d’Or de l’année und CD des Monats,
CHOC du Monde de la Musique etc.), stellte er zwei weitere Aufnahmen
vor; eine Debussy-Poulenc CD mit dem Pianisten Alexandre Tharaud, die
den Diapason d’Or 2008 erhielt und «Cellokonzerte des 21. Jahrhunderts».
Weitere CDs mit Schuberts «Arpeggione» und Werken von Berg und We-
bern (wiederum mit Alexandre Tharaud) und Dvoraks Cellokonzert mit der
Prager Philharmonie unter Jirí Belohlávek sowie die Konzerte von Haydn
und Monn (auf einem historischen Instrument mit dem Freiburger Ba-
rockorchester gespielt) erhielten zahlreiche Preise. Die Haydn Einspielung
wurde im «The Independant on Sunday» und dem «Saturday Telegraph»
als die gültige barocke Version angepriesen.
Jean-Guihen war Solocellist im Ensemble Intercontemporain, mit dem er
das Ligeti Cellokonzert für die Deutsche Grammophon unter der Leitung
von Pierre Boulez einspielte (Grammophone Contemporary Music Award).
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Ausserdem nahm er Dutilleux’s Tout un Monde Lointain für Arte Nova/
BMG und Boulez’s Messagesquisse für die Deutsche Grammophon auf
(Grammophone Contemporary Music Award).
Im November 2002 erhielt Jean-Guihen den «City of Toronto Glenn Gould
International Protégé Prize in Music», der ihm von Pierre Boulez und der
Glenn Gould Foundation verliehen wurde und wurde kürzlich sowohl zum
«Instrumentalsolisten des Jahres» beim French Classical Music Award als
auch zum «Künstler des Jahres» der Zeitschrift Diaposon gekürt.
Jean-Guihen Queyras ist Professor an der Musikhochschule in Freiburg
und einer der künstlerischen Leiter der «Rencontres Musicales de Haute-
Provence», die alljährlich im Juli in Forcalquier stattfinden.
Er spielt ein Cello von Gioffredo Cappa aus dem Jahr 1696, das ihm seit
November 2005 von Mécénat Musical Société Générale zur Verfügung ge-
stellt wird.
András SchiffAndrás Schiff wurde 1953 in Budapest geboren. Den ersten Klavierunter-
richt erhielt er im Alter von fünf Jahren bei Elisabeth Vadász. Später setz-
te er sein Studium an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest bei Prof. Pál
Kadosa, György Kurtág und Ferenc Rados sowie bei George Malcolm in
London fort.
Ein wichtiger Teil seiner Tätigkeit sind Klavierabende, und da im Beson-
deren die zyklischen Aufführungen der Klavierwerke von Bach, Haydn,
Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Schumann und Bartók. Seit 2004
hat András Schiff in 20 Städten den kompletten Zyklus sämtlicher Klavier-
sonaten von Ludwig van Beethoven in chronologischer Reihenfolge auf-
geführt. Deren Live-Mitschnitte aus der Zürcher Tonhalle auf CD (ECM)
erhielten höchste Auszeichnungen.
András Schiff tritt mit den meisten international bedeutenden Orchestern
und Dirigenten auf, wobei er hier einen Schwerpunkt auf die Aufführung
der Klavierkonzerte von Bach, Beethoven und Mozart unter eigener Lei-
tung setzt. 1999 gründete er sein eigenes Kammer-orchester, die «Cap-
pella Andrea Barca», mit der er, wie auch mit dem Philharmonia Orchestra
London und mit dem Chamber Orchestra of Europe, als Dirigent und Solist
eng zusammenarbeitet.
Seit früher Jugendzeit ist András Schiff ein leidenschaftlicher Kammermu-
siker. Von 1989 bis 1998 leitete er die Musiktage Mondsee, ein Kammer-
musikfestival, das hohe internationale Anerkennung fand. Gemeinsam mit
Heinz Holliger gründete er 1995 die Ittinger Pfingstkonzerte in der Kartau-
se Ittingen, Schweiz, und seit 1998 findet im Teatro Olimpico in Vicenza un-
ter seiner Leitung die Konzertreihe «Omaggio a Palladio» statt. Von 2004
bis 2007 war András Schiff «Artist in Residence» des Kunstfestes Weimar.
In der Saison 2007/08 war er «Pianist in Residence» bei den Berliner Phil-
harmonikern.
András Schiff wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.
Er wurde im Juni 2006 für seinen ausserordentlichen Rang als Beethoven-
Interpret durch die Wahl zum Ehrenmitglied des Beethoven-Hauses Bonn
gewürdigt. Im Mai 2007 erhielt András Schiff für seinen Beethoven-Zyklus
die renommierte italienische Auszeichnung «Premio della critica musicale
Franco Abbiati». Im Oktober 2007 wurde er in London mit dem von der
Kohn Foundation gestifteten Royal Academy of Music Bach Prize geehrt.
Diese Auszeichnung wird jährlich für herausragende interpretatorische
und/oder wissenschaftliche Beiträge zur Musik von Johann Sebastian Bach
vergeben. Im September 2008 erhielt András Schiff die Medaille der Wig-
more Hall für sein dortiges 30jähriges musikalisches Wirken. Im Juni 2009
wurde er mit dem Preis des Klavier-Festival Ruhr ausgezeichnet. Dieser Eh-
renpreis wird in Würdigung aussergewöhnlicher pianistischer Leistungen
und zur Ehrung des Lebenswerkes eines Pianisten verliehen. András Schiff
ist ausserdem Träger des Robert-Schumann-Preises der Stadt Zwickau des
Jahres 2011.
András Schiff und der Musikverlag G. Henle begannen im «Mozart-Jahr»
2006 ein bedeutendes Editionsprojekt: Im Verlauf der nächsten Jahre
werden gemeinsam Mozarts Klavierkonzerte als Urtextausgaben her-
ausgebracht, zu denen András Schiff den Klavier-auszug, den Fingersatz
und, sofern Mozarts originale Kadenzen fehlen, die Kadenzen bei-steuert.
Ausserdem erschienen im Jahr 2007 beide Bände des «Wohltemperierten
Klaviers» von Bach im Henle-Urtext mit Fingersätzen von András Schiff.
An den Musikhochschulen Budapest, Detmold und München wurde András
Schiff eine Honorarprofessur verliehen, zudem wurde er zum «Special Su-
pernumerary Fellow of Balliol College» (Oxford, UK) ernannt.
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Stefan Suske
1958 in Wien geboren, studierte Suske zunächst zwei Jahr Medizin an der
Uni Graz und wechselte danach an die Hochschule für Musik und Darstel-
lende Kunst Graz, Abteilung Schauspiel. Nach Abschluss der Ausbildung
(Diplom) mehrere Jahre in Festengagements in Österreich und Deutsch-
land, kam er 1991 ans Stadttheater Bern, wo er bis 2007 als Schauspieler,
später auch als Regisseur und von 2004 bis 2007 auch als Schauspieldi-
rektor engagiert war. Seit 2010 ist er festes Ensemblemitglied am Schau-
spielhaus Graz und zugleich als Dozent an der Kunstuni Graz tätig. Neben
der Arbeit am Theater drehte er auch einige Filme, für die Darstellung des
Linus in «Grosse Gefühle» von Christoph Schertenleib bekam er 2000 den
erstmalig verliehenen Schweizer Filmpreis für die beste Darstellung.
In der Schweiz führte er im Sommer 2012 Regie im Theater an der Effinger-
strasse («Der Kontrabass» von Patrick Süsskind mit Uwe Schönbeck) und
demnächst erscheint im Diogenesverlag das Robert Walser-Hörbuch «Im
Bureau», das Suske in Zusammenarbeit mit der Robert Walser-Stiftung in
Bern aufgenommen hat.
Bei der Camerata Bern war er bereits in «while I kiss the sky» und einem
Schubertabend als Sprecher tätig. Beide Konzerte fanden im Zentrum Paul
Klee statt.
Nikola WeisseDie Schauspielerin Nikola Weisse wurde in Belgard/Pommern, heute Polen
geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Westfälischen Schauspielschule in
Bochum. Engagements führten sie an das Staatstheater Hannover, als Grün-
dungsensemblemitglied an das Theater am Neumarkt, das Theater Bremen,
an die Schaubühne Berlin, das Theater Basel und das Schauspielhaus Zürich.
Neben ihrer Bühnenarbeit spielte Nikola Weisse Rollen in verschiedenen Fil-
men, so «Der Gehülfe» von Thomas Körfer und «Jack the Ripper» mit Klaus
Kinski.
Als Regisseurin wirkte Nikola Weisse beispielsweise in «Bambule» am
Theater Bremen. Ihre Inszenierung «Der Messias» von Patrick Barlow, die
1988 in der Komödie des Theater Basel Premiere hatte, kehrte im Dezem-
ber 2009 nach über 20 Jahren wieder nach Basel zurück.
Als Schauspielerin arbeitete sie unter anderem mit Frank Patrick Steckel,
Jürgen Gosch, Herbert Wernicke, Christoph Marthaler, Stefan Pucher, Falk
Richter und Elias Perrig zusammen. Bei Werner Düggelin spielte sie schon
Aline im «Baumeister Solness» am Theater Basel und Nell in «Endspiel» am
Schauspielhaus Zürich. Nikola Weisse war von 1976 bis 1979, von 1988 bis
1993 und seit der Spielzeit 2006/ 2007 Ensemblemitglied am Theater Basel
und ist damit insgesamt seit vierzehn Jahren festes Ensemblemitglied des
Basler Schauspiels.
Michaela WendtSchauspielerin, Vorleserin
Geboren in Mexiko Stadt. Aufgewachsen in Deutschland, Schauspielstu-
dium an der Hochschule für Musik und Theater in Saarbrücken, Engage-
ments als Schauspielerin an verschiedenen Bühnen in Deutschland und der
Schweiz, letztes festes Engagement am Stadttheater Bern (1991 - 1995).
Parallel dazu Betätigung als Sprecherin vor dem Mikrofon und als Vorle-
serin. Ausbildung in Kunsttherapie (ITP Bern) und Poesietherapie (FPI/
Deutschland). Dozentin für Schauspiel an der SMA (Swiss Musical Acade-
my Bern). Seit 2001: Entwicklung von literarischen Führungen in verschie-
denen Schweizer Museen (Kunstmuseum Bern und Thun, Museum Franz
Gertsch, Zentrum Paul Klee, Kunsthaus Langenthal). Lesungen mit Musi-
kerinnen und Musikern – Stimme und Instrument im Dialog. Verschiedene
Theater- und Performance-Projekte, Arbeit als Sprecherin. Des weiteren,
pädagogische Arbeit als Leiterin von Schreibwerkstätten, Workshops für
Stimme und Atem, und von Projekten bei Spielart.
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Martin WettsteinMartin Wettstein (*1970) lebt als freischaffender Komponist mit seiner Fa-
milie am Zürichsee. Er besuchte das altsprachliche Gymnasium und studier-
te Theorie und Komposition bei Hans Ulrich Lehmann, Matthias Steinauer
und Edison Denissow, sowie Klavier bei Daniel Fueter, Christoph Lieske und
Homero Francesch. Aufenthalte in St. Petersburg und dem Tschaikowsky
Konservatorium in Moskau rundeten seine Ausbildung ab.
Wettstein schreibt vorwiegend Auftragskompositionen, so beispielsweise
für das casalQuartett, das Amar-Quartett, das Raschèr-Saxophonquartett,
das Schweizer Klaviertrio, das ensemble TaG, das gershwin piano quar-
tet oder das Harry White Trio, den Singkreis der Engadiner Kantorei, das
Vokalensemble Cantapella, den Circus Musicus Stuttgart, Festival Strings
Lucerne, Weinberger Kammerorchester, kammerphilharmonie graubünden
und viele weitere mehr.
Die Werkaufträge stammen aus dem In- und Ausland, so zum Beispiel von
der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie, dem Musikkollegium Winter-
thur, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Wuxi Municipal Gover-
ment in China, dem Boswiler Sommer, den Schlosskonzerten Rapperswil
oder von der Hochschule der Künste Zürich ZHdK.
Ein besonderes Anliegen ist ihm auch die Arbeit mit Kindern und Jugendli-
chen, so begleitete er den Jugendchor Zürich als Komponist und Pianist auf
einer Koreatournee oder schrieb die «Johanniter-Kantate» für die Kantons-
schule Küsnacht ZH. Seine Hobbys sind Sport, lesen, schreiben, zeichnen
und Webdesign.
Neben dem Komponieren, Spielen und Unterrichten betätigt Martin Wett-
stein sich auch als Konzertplaner, sei es als Konzertdramaturg für die VPB
Vaduzer Weltklassik-Konzerte in Liechtenstein oder als Verantwortlicher
für die Konzeption der Kammermusikreihe «abendsfrüh» im Literaturhaus
Zürich. Er ist Dozent für Musiktheorie, Musikgeschichte und Klavier am Zü-
rich Konservatorium Klassik und Jazz und an der Zürcher Hochschule der
Künste ZHdk und Co-Präsident des Lehrerkonvents. Martin Wettstein ist
stellvertretender Organist an der reformierten Kirche in Küsnacht ZH und
hält regelmässig Vorträge über musikalische Themen.
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CAMERATA BERNGegründet 1962 mit der Idee, als flexible Formation ohne Dirigenten zu
konzertieren, hat sich die CAMERATA BERN rasch zu einem weltweit aner-
kannten Kammerorchester entwickelt.
Die Ensemblemitglieder sind alle hervorragende Solistinnen und Solisten.
Ihr Spiel unter der künstlerischen Leitung von Antje Weithaas, wie auch
verschiedenen Gästen (Erich Höbarth, Alexander Janiczek, Carolin Wid-
mann, Kolja Blacher) zeichnet sich aus durch subtile und absolut homogene
Klangkultur, Frische und aussergewöhnliche Stilsicherheit in allen Berei-
chen des Repertoires, vom Barock bis in die Gegenwart.
Diese herausragenden Qualitäten führten zur Zusammenarbeit mit zahl-
reichen international renommierten Künstlern wie Heinz Holliger, András
Schiff, Vadim Repin, Alexander Lonquich, Jörg Widmann, Sabine Meyer,
Tabea Zimmermann, Tine Thing Helseth, Bernd Glemser, Benjamin Schmid,
Xavier De Maistre, Christian Gerhaher, Andrei Korobeinikov, Paul Meyer,
Marie Luise Neunecker, Aurèle Nicolet, Jean-Pierre Rampal, Maurice And-
ré, Bruno Canino, Radu Lupu, Peter Serkin, Gidon Kremer, Nathan Milstein,
Boris Pergamenshikov, Narciso Yepes, Pepe Romero, Barbara Hendricks,
Peter Schreier, Jan Vogler, Reinhold Friedrich, Leonidas Kavakos, Angelika
Kirchschlager u.a.
Auf zahlreichen Tourneen reiste die CAMERATA BERN durch Europa, nach
Nord- und Südamerika, Südasien, Fernost, Australien und Japan. Die
Schallplatten und CD-Aufnahmen für DG/Archiv, DECCA, Denon, ERATO,
Berlin Classics, Novalis, Philips, Claves und ECM haben mehrere inter-
nationale Auszeichnungen gewonnen, so etwa den Preis der Deutschen
Schallplattenkritik, den Grand Prix du Disque, den Record Critics Award,
den Record Academy Prize sowie den Preis Echo Klassik `97 der Deutschen
Phono-Akademie. Bei ECM erschien 2011 die neueste Produktion, mit dem
Oboisten Heinz Holliger und Konzerten von Bach.
In jüngster Zeit konzertierte die CAMERATA BERN im Teatro Colón in Bu-
enos Aires, in der Sala São Paulo, im Teatro Municipale in Rio de Janie-
ro, in der Genfer Victoria Hall, im KKL Luzern, im Wiener Musikverein, in
der Kölner Philharmonie, in der Dresdner Frauenkirche, beim Internatio-
nal Istanbul Music Festival, im Prunksaal der Ungarischen Akademie der
Wissenschaften, bei den Ansbacher Bachwochen und auf der Wartburg in
Eisenach. Die nächsten Tourneen führen sie nach Deutschland, in die Suisse
Romande, und nach Italien.
Die CAMERATA BERN bekennt sich auch zu ihrer pädagogischen Rolle in
der Ausbildung und Förderung des musikalischen Nachwuchses. In Zusam-
menarbeit mit der Hochschule der Künste Bern und mit Unterstützung der
Burgergemeinde Bern bietet sie besonders begabten Studierenden wäh-
rend eines Praktikums die einmalige Gelegenheit, an Konzertprojekten der
CAMERATA BERN teilzunehmen.
Einen grossen Beitrag zur Musikvermittlung an Kinder leistete die
CAMERATA BERN in 2010, mit 40 Konzerten in Schulen des Kantons Bern.
Das Pilotprojekt «KONZERTiert Euch Kinder» wurde im Rahmen des Pro-
gramms «Bildung und Kultur» der Erziehungsdirektion des Kantons Bern
durchgeführt, und erreichte ca. 5000 Kinder, hauptsächlich in den ländli-
chen Regionen des Kantons.
Mit dem Ballettensemble des Stadttheaters Bern koproduzierte die
CAMERATA BERN in der Saison 2010-11 das abendfüllende Programm
«Flight of gravity». Die Choreographie von Cathy Marston zu Musik von
Martinu, Tartini, Silvestrow und Penderecki erlebte zehn erfolgreiche Auf-
führungen.
In Bern veranstaltet die CAMERATA BERN ihre eigenen Konzertreihen mit
Matinée-Konzerten und Abonnementskonzerten im Zentrum Paul Klee
sowie im Kultur-Casino. Der Erfolg der Konzerte bei Musikliebhabern in
Bern, in der Schweiz und international unterstreicht die Bedeutung der
CAMERATA BERN als musikalische Botschafterin der Kulturstadt Bern
und führende Leistungsträgerin der schweizerischen Musikszene. Die
STIFTUNG CAMERATA BERN wird von Stadt und Kanton Bern subventi-
oniert und von der Burgergemeinde Bern sowie diversen Stiftungen und
Sponsoren unterstützt.
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Ensemblemitglieder
1. Violine
Hyunjong Reents-Kang Mitglied seit 1999
Hyunjong Reents-Kang wuchs in Seoul auf, stu-
dierte bei Max Rostal und Igor Ozim an der Mu-
sikhochschule Bern. Sie ist Preisträgerin der Kiefer-
Hablitzel-Stiftung, des Kammermusikwettbewerbs
der Migros-Kulturprozent-Stiftung und erhielt den
Förderpreis für Kammermusik der Sommerakademie Salzburg und der Or-
pheuskonzerte Zürich. Hyunjong Reents-Kang ist Mitglied des Norea Trios,
unterrichtet an der Musikschule der Musik-Akademie Basel und ist berufs-
bildende Lehrkraft des schweizerischen Musikpädagogischen Verbandes.
Sie lebt mit ihrer Familie in Basel.
Nathalie Vandroogenbroeck
Mitglied seit 1999
Nathalie Vandroogenbroeck studierte bei S. Zöldy,
J.J. Kantorow und I. Ozim, bei dem sie Ihre
Studien 1994 mit dem Solistendiplom abschloss.
Sie trat als Solistin mit verschiedenen Symphonie-
orchestern im In- und Ausland auf, spielte wäh-
rend 12 Jahren mit moderner und barocker Violine unter Dirigenten wie
Harnoncourt, Dohnahny, Gergiev und Gardiner in den Rotterdams Phil-
harmonisch Orchestra und dem Orchester der Oper in Zürich – und wird
regelmässig zu internationalen Kammermusikfestivals u.a. in Japan,
Mexico und Frankreich eingeladen.
Misa Stefanovic
Mitglied von 1989 bis 1997/seit 2008
Misa Stefanovic wurde in Belgrad geboren.
Nach seinem Grundstudium in Belgrad zog er
1979 nach Bern und studierte vier Jahre bei Max
Rostal, wo er mit dem Lehrdiplom abschloss. So-
listendiplom bei Eva Zurbrügg am Konservatorium
Bern. 1986 gewann er den Studienpreis des Migros Genossenschaftsbun-
des und vervollständigte seine Studien bei Igor Ozim in Bern. Zahlreiche
solistische Auftritte, unter anderem mit der CAMERATA BERN und rege
kammermusikalische Tätigkeit.
2. Violine
Meesun Hong
Stimmführerin/Mitglied seit 2007
Als Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin tätig,
konzertierte Meesun in vielen grossen Konzertsälen
in den USA, Europa und Japan und nahm an zahlrei-
chen Festivals teil, darunter Aix-en-Provence Fes-
tival d‘Art et Lyrique, International Music Seminar
Open Chamber Music in Prussia Cove und Salzburger Mozartwoche teil.
Sie studierte Komposition in Princeton und Geige an der Juilliard School
in New York. 2001 gewann sie den begehrten Fulbright Award und 2004
den Harriet Hale Whoolley Grant in Paris. Als 2. Geigerin im Merel Quartet
spielte sie beim Lucerne Festival, beim Weimar Festival und an den Salzbur-
ger Festspielen. Sie lebt in Zürich.
Sibylla Leuenberger
Mitglied seit 2006
Geboren in Bern. Erster Geigenunterricht mit acht
Jahren. 1994-1998 Studium am Konservatorium
Biel bei Christine Ragaz. Besuch internationaler
Meisterkurse u.a. bei Adelina Oprean, Christoph
Schiller, Tomas Kakuska und Igor Ozim. 1998 Lehr-
und Orchesterdiplom in Biel und Bern. 2001 Konzertdiplom an der Mu-
sikhochschule Winterthur bei Ulrich Gröner. Tätigkeit als Orchester- und
Kammermusikerin im In- und Ausland. Soloauftritte u.a. mit dem Bieler
Symphonieorchester. Seit 2010 ist sie Konzertmeisterin im Berner Kammer-
orchester.
Michael Bollin
Mitglied seit 1996
Vielsaitigkeit ist sein Motto. Geiger, Bratschist und
Musikpädagoge. Studien in Frankfurt/Main, Bern,
Basel, Ungarn etc., bei Eva Zurbrügg, Hans-Heinz
Schneeberger, Györgi Kurtag, u.a. Etliche «unge-
wöhnliche» Aufführungen mit dem DUO AMAR-
CORD, mit dem renommierten Akkordeonisten Jürg Luchsinger. Widmet
sich intensiv der Pädagogik von ganz klein bis ganz gross. Unter anderem
Leitung des Kammermusikkurses Muristalden/Bern für Amateure. Immer
auf der Suche nach neuen und anderen Wegen.
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Viola
Alexander Besa
Stimmführer/ Mitglied seit 1994
1971 in eine italienisch – tschechische Musikerfa-
milie geboren, studierte er in Brünn, Gstaad und
Basel und ist Gewinner verschiedener Musikwett-
bewerbe. Er konzertiert als Solist, Kammer- und Or-
chestermusiker mit namhaften Orchestern in ganz
Europa, Amerika, Japan und Hongkong und an zahlreichen renommierten
Festivals, u.a. dem Lucerne Festival und den Salzburger Festspielen. 2008
war er «Artist in Residence» an den Sommerfestspielen Murten Classics.
Er ist Mitglied des Merel Quartetts und arbeitet als Kammermusiker mit
bekannten Künstlern in verschiedenen Formationen. Seine CDs mit Wer-
ken für Viola und Klavier und die Aufnahme von Max Bruchs Konzert für
Klarinette, Viola und Orchester wurden prämiert. Alexander Besa lebt mit
seiner Familie in Luzern und ist als Solo-Bratschist der CAMERATA BERN
und des Luzerner Sinfonieorchesters tätig.
Alejandro Mettler
Mitglied seit 1990
Begann sein Musikstudium in seiner Heimat Argen-
tinien. Später studierte er Geige an der Menuhin
Academy, Gstaad bei A. Lysy, R. Masters und F.
Andreievsky. Während drei Jahren spielte er Geige
und Bratsche in der Camerata Lysy, Gstaad. Danach
nahm er Unterricht bei Thomas Füri und schloss 1990 sein Studium ab. Er
ist seit 1990 Mitglied der CAMERATA BERN und Lehrer an der Musikschule
des Konservatoriums Bern. Nach sechzehn Jahren als Geiger in der CAME-
RATA BERN hat er sich entschlossen in den Bratschen eine neue Aufgabe
zu übernehmen.
Friedemann Jähnig
Mitglied seit 2008
1956 in Chemnitz geboren begann er als 6-jähriger
die musikalische Ausbildung mit Violine und Kla-
vier. Ab 1968 besuchte er in Dresden die Spezial-
schule für Musik und nahm Violinunterricht bei Karl
Unger. Von 1973 bis 1978 studierte er als Hauptfach
Viola an der Hochschule für Musik in Dresden. Anschliessend Meisterkurse
bei Prof. Rudolf Nel in Weimar und zweijähriges Orchester-Praktikum in
der Staatskapelle Dresden. 1978 wurde er an die Staatskapelle Dresden en-
gagiert, ab 1986 als Solo-Bratschist. Solistische und kammermusikalische
Aktivitäten, mit dem Dresdner Kammerorchester und im Ensemble «Virtu-
osi Saxoniae». Seit 1994 ist er Mitglied des Berner Symphonieorchesters
und im «Colla Parte»-Quartett und seit 1998 beim «Vermont- Quartett»,
zudem spielte er diverse CDs ein.
Cello
Stéphanie Meyer
Stimmführerin/Mitglied seit 2006
1977 in Montreal geboren. 2003 Abschluss ihrer
Studien bei T. Demenga mit dem Solistendiplom,
anschliessend Studium an der Schola Cantorum
Basiliensis bei Christophe Coin im Fach Barockcello.
Teilnahme an internationalen Meisterkursen und
Auftritte an renommierten Festivals im In- und Ausland, u.a. beim «Schles-
wig Holstein Musik Festival» am ersten Pult unter Mstislav Rostropovitch.
Sie ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe und gibt regelmässig Kon-
zerte und Rezitals in Kanada. Stéphanie Meyer ist Mitglied im La Cetra Ba-
rockorchester und seit 2006 Solocellistin der Kammerakademie Potsdam/
Ensemble Oriol Berlin unter Sergio Azzolini und Michael Sanderling. Sie
lebt in Basel.
Martin Merker
Mitglied seit 2001
Erhielt seinen ersten Musikunterricht im Alter von
fünf Jahren in seiner Heimatstadt Offenburg/Ba-
den. Nach dem Abitur studierte er Violoncello bei
der russischen Cellistin Karine Georgian an der
Musikhochschule Detmold, danach an der Musik-
akademie Basel bei Reinhard Latzko und Ivan Monighetti, wo er 1994
das Konzertreifediplom ablegte. Er wurde zweimal erster Preisträger
internationaler Kammermusikwettbewerbe (Moncalieri 1993 und Tor-
tona 1994). Ein Stipendium des DAAD ermöglichte ihm 1994/95 einen
einjährigen Studienaufenthalt in Barcelona bei dem Casals-Schüler Lluis
Claret. Seit dem Jahr 1987 ist er Cellist des «Offenburger Streichtrios»
und Solocellist des Aargauer Sinfonieorchesters. Vielseitige Tätigkeit
als Kammermusiker, Solist und Musikrezensent. Mehrere zeitgenössi-
sche Komponisten widmeten ihm ihre Werke (Manfred Weiss, Liduino
Pitombeira, Erkki Palola, Meinrad Schütter u.a.). Er lebt in Basel.
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Kontrabass
Käthi Steuri
Stimmführerin/Mitglied seit 1993
Die Berner Oberländerin studierte bei B. Szedlàk in
Bern (Lehrdiplom) und bei Prof. F. Petracchi in Genf
(Virtuosité). Nach dem Studium rege Konzertätig-
keit in verschiedenen Ensembles und Orchestern
(Orchestre de la Suisse Romande, Camerata Lysy
der Int. Menuhin Music Academy, Camerata Zürich u.a.). Daneben auch
langjährige Lehrtätigkeit an verschiedenen Musikschulen. Zahlreiche Kon-
zerttourneen führten sie durch Europa, aber auch nach Nord- und Südame-
rika und Asien. Heute ist sie vor allem als Kammermusikerin gefragt. Sie
ist Mitglied bei der CAMERATA BERN, dem Collegium Novum Zürich, dem
Berner Kammerorchester, The Dorian Consort, La Strimpellata Bern, Trio
Basso Bern. Aufnahmen, u.a. bei ECM, Philips, DECCA, Grammont, Cavalli
Records. Sie lebt mit ihrer Familie in Rüfenacht/BE.
Cembalo
Andreas Erismann
Mitglied seit 1982
Andreas Erismann studierte an der Hochschule für
Musik und Theater Bern mit Jörg Ewald Dähler und
erhielt den 1982 das Solistendiplom für Cembalo.
Weiter studierte er mit bei Alan Curtis, Eduard Mel-
kus, Luigi Ferdinando Tagliavini, und Colin Tilney.
Er ist Mitglied der CAMERATA BERN seit 1982 und geschätzter Kammer-
musikpartner unter anderem mit der Barockgeigerin Maya Homburger und
dem Jazz- und Barockkontrabassisten Barry Guy.
Andreas Erismann hatte sein internationales Debüt in 1984 an den Interna-
tionalen Händelfestspielen Göttingen. Im Händel-, Scarlatti- und Bachjahr
1985 folgten Verpflichtungen durch die Internationalen Stiftung Mozarte-
um Salzburg, die Händelfestspiele Göttingen und die Cambridge Society
for Early Music, Boston USA. Andreas Erismann unterrichtet Cembalo,
Clavichord, Generalbass und Improvisation an der Hochschule der Künste
Bern und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Clavichord.
Er ist regelmässig als Solist und Referent zu Gast bei den Internationalen
Clavichord-Symposien in Magnano (It), letzmals im September 2011, und
zu weiteren Organisatoren wie zum Beispiel The British Clavichord Society
in London und dem Internationalen C.P.E. Bach Festival in Frankfurt an
der Oder.
Musikerinnen und Musiker, die in der Saison 11/12 mit der CAMERATA BERN spielen:
Streicher:
Julian Arp, Cello
Daniel Bard, Viola/Violine
Emanuel Bütler, Viola
Brita Buergschwendtner, Kontrabass
Alexandre Foster, Cello
Tali Goldberg, Violine
Annemarie Kappus, Violine
Joel Marosi, Cello
Max Mendel, Viola
Claudia Mulas, Viola
Silvia Simionescu, Viola
Danusha Waskiewicz, Viola
Bläser:
Florian Abbächerli, Horn
Emanuel Abbühl, Oboe
Pol Centelles, Fagott
Diego Chenna, Fagott
Olivier Darbellay, Horn
Fabio di Casola, Klarinette
Antonio Faillaci, Trompete
Lanet Flores, Klarinette
Wolfgang Gaisböck, Trompete
Lucia Granados, Klarinette
Christian Holenstein, Horn
Fruzsina Hara, Trompete
Heather Holden, Flöte
Liam Mallett, Flöte
Cecilia Munoz, Flöte
Andrea Siri, Horn
Pamela Stahel, Flöte
Olivier Theurillat, Trompete
Continuo:
Jonathan Rubin, Theorbe
Vincent Flückiger, Theorbe/Gitarre
Schlagzeug:
Matthias Würsch
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FamilienKINOkonzert für Kinder und Jugendliche
Film ab! Musik läuft!Samstag, 10. Dezember 2011 | 14 und 16 Uhr
Dampfzentrale, Bern
Ein eigenartiger Komponist besucht die CAMERATA BERN und will das
Ensemble für eine Filmmusik einsetzen. Die MusikerInnen werden aufs Ge-
naueste geprüft... Es ist nicht ganz einfach, Filmmusik zu spielen!
Was wäre Film ohne Musik? Oder gar Musik ohne den Film? Welche Bilder
stellt man sich selber vor, wenn man Musik hört...?
Gibt es unter den jungen ZuschauerInnen auch begabte KomponistInnen
oder FilmexpertInnen?
Dieses «visuelle Konzert» bietet die Gelegenheit, kleine Schätze der Film-
geschichte zu entdecken und das Verhältnis zwischen Bild und Ton mit
Spass zu ergründen. In einem Quiz können die jungen KonzertbesucherIn-
nen raten, welche Musik zu welchem Film passt (oder auch andersrum).
Der Filmklub für Kinder Zauberlaterne hat diese ganz spezielle Vorstel-
lung mit der CAMERATA BERN entwickelt. Auf der Leinwand begegnen sich
Camille Saint-Saëns und Ennio Morricone, Bernard Herrmann und Richard
Strauss, Gioachino Rossini und Nino Rota und beflügeln die Filmbilder.
Moderation: Cyril Tissot
Bild: Noyau
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Engagieren Sie sich für Musik
Werden Sie Mitglied der Stiftungsversammlung
der CAMERATA BERN!
Mit Begeisterung, Können und Hingabe widmen sich die Musikerinnen und
Musiker der CAMERATA BERN ihrer Aufgabe und vermitteln dem Publikum
grossartige Konzerterlebnisse. Attraktive Konzerte und Tourneen, die För-
derung junger Talente, CD-Aufnahmen und weitere spannende Projekte
sind nur dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Mitglieder möglich.
Je nach Mitgliedschafts-Kategorie Concertino, Virtuoso oder Maestro
kommen Sie in den Genuss zahlreicher Vorteile, wie
• RegelmässigeInformationüberdieCAMERATABERN
• EinladungzumjährlichenMitgliederkonzert
• BevorzugteKartenbestellung
• NennungimJahresprogramm
• CDalsEintrittsgeschenk
• FreikartenfüröffentlicheGeneralproben
• GratiskartenfürdasFamilienkonzert
• Undvieleandere
Teilen Sie uns Ihr Interesse auf dem Bestelltalon mit. Wir werden Ihnen
dann umgehend weitere Informationen zusenden.
Unterstützen Sie lebendige und erstklassige künstlerische Qualität und
helfen Sie uns mit Ihrem Beitrag. Wir freuen uns, Sie bei der Stiftungsver-
sammlung der CAMERATA BERN willkommen zu heissen!
Informationen
Restaurant Schöngrün
Wir bieten unseren Konzertbesuchern die Möglichkeit zu einem rundum
gelungenen Anlass. Zum musikalischen Erlebnis gehört das kulinarische.
Werner Rothen, Küchenchef des Restaurants Schöngrün verwöhnt Sie nach
den Konzerten im Zentrum Paul Klee mit einem exklusiven Menü, bei wel-
chem Sie die musikalischen Höhepunkte nachklingen lassen können.
Mit dem Konzertbillett kommen Sie in den Genuss des Konzertmenüs nach
den Matinéekonzerten zum Spezialpreis von CHF 45.– (2-Gang Menü, exkl.
Getränke) oder nach den Abo-Konzerten zum Spezialpreis von CHF 55.–
(3-Gang Menü, exkl. Getränke). Nur bei Voranmeldung bis zwei Tage vor
dem Konzert!
Anmeldungen: Restaurants Schöngrün Tel. 031 359 02 90 mit Hinweis auf
das Konzert der CAMERATA BERN.
Libero-Tarifverbund
Das Konzertbillett gilt am Konzerttag als Fahrausweis für alle Transportun-
ternehmungen in den Libero-Zonen 10/11
(Exkl. Marzilibahn, Gurtenbahn und Matte-Plattform-Lift).
Abo-Konzerte: ab 15.00 bis Betriebsschluss
Matinéekonzerte: ab 9.30 bis 16.00
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Vorschau Konzerte 2012/13
01. September 2012 | Kultur-Casinoab 16 UhrJubiläumskonzert der CAMERATA BERNLeitung: Antje Weithaas, ViolineEin «Open-House» Anlass mit Kinderkonzert, Talk-Show, Kammermusik, Konzerten, Essen und Trinken
09. September 2012 | Zentrum Paul Klee11 Uhr | Matinée 117 Uhr | 1. Abo-KonzertLeitung und Solisten: Antje Weithaas und Erich Höbarth, ViolineVivaldi | Veress | Bach | Bartók
04. November 2012 | Kultur-Casino17 Uhr | 2. Abo-KonzertLeitung: Antje Weithaas, ViolineSolist: Alexander Lonquich, KlavierRossini | Mendelssohn | Schumann
16. Dezember 2012 | Zentrum Paul Klee11 Uhr | Matinée 217 Uhr | 3. Abo-KonzertLeitung: Erich Höbarth, ViolineSolistin: Marie Luise Neunecker, HornHaydn
20. Januar 2013 | Zentrum Paul Klee11 Uhr | Matinée 317 Uhr | 4. Abo-KonzertLeitung und Solisten: Benjamin Schmid, ViolineDaniel Schnyder, Saxophon | Renaud Garcia Fons, Kontrabass
17. März 2013 | Kultur-Casino17 Uhr | 5. Abo-Konzert Leitung: Chiara Banchini, ViolineSolistin: Amandine Beyer, ViolineLocatelli | Durante | Tartini | Geminiani | Corelli
02. Juni 2013 | Kultur-Casino17 Uhr | 6. Abo-Konzert Leitung: Antje Weithaas, ViolineSolisten: Patrick und Thomas Demenga, CelloVivaldi | Demenga | Beethoven
Programmänderungen vorbehaltenDas neue Saisonprogramm ist ab Ende Mai 2012 erhältlich
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Jubiläum 2012/13
Jubiläum 2012/13
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Konzertkarten Saison 2011/12
Neuen und bisherigen Abonnementen bieten wir verschiedene Möglich-
keiten. Entscheiden Sie sich für das grosse Abonnement oder wählen Sie
ihr persönliches Abonnement. Sie sparen bis zu 20% des Einzelkartenprei-
ses, können Ihre Karten bereits vor Beginn des offiziellen Vorverkaufes
reservieren und erhalten das detaillierte Programmheft gratis.
Grosses Abonnement (6 Konzerte um 17 Uhr)
Kat 1 / Kat 2 / Kat 3 CHF 390.– / 300.– / 200.–
Wahlabonnemente Kat 1 Kat 2 Kat 3
5 Konzerte CHF 340.– 255.– 170.–
4 Konzerte CHF 280.– 215.– 140.–
3 Konzerte CHF 215.– 165.– 110.–
Matinéeabonnement (Literatur und Musik)
3 Konzerte mit Lesung (11 Uhr)
Kat 1 / Kat 2 / Kat 3 CHF 120.– / 85.– / 60.–
Abo à la carte
Wählen Sie mindestens vier Veranstaltungen.
Ermässigung: ab 4 Konzerten 10%, ab 6 Konzerten 15%, jeweils zum Ein-
zelkartenpreis. Preise werden individuell berechnet. Dieses Abonnement
kann nur mit der Bestellkarte oder telefonisch bei der CAMERATA BERN
bestellt werden.
Preise Einzelkarten
Abo-Konzerte
Kat 1 / Kat 2 / Kat 3 CHF 80.– / 60.– / 40.–
Kat 4 / Kat 5 (nur Kultur-Casino) CHF 35.– / 25.–
Matinéekonzerte
Kat 1 / Kat 2 / Kat 3 CHF 50.– / 35.– / 25.–
Ermässigungen: Studenten CHF 10.– , Kulturlegi 30%
Rollstuhlplätze vorhanden (bitte anmelden)
Familienkonzert
Plätze nicht nummeriert
Kinder bis 16 / Schüler und Studenten mit Ausweis / Erwachsene
CHF 5.– / 10.–/ 15.– (ab dem dritten Kind gratis)
Vorverkauf
www.kulturticket.ch Tel. 0900 585 887 (CHF 1.20 / min)
Verkaufsstellen bei allen Kulturticket-Schaltern der Schweiz,
in Bern: Bern Billett, Zentrum Paul Klee Museumskasse
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Herzlicher Dank!
Die CAMERATA BERN bedankt sich herzlich bei ihrem Hauptsponsor, den
Mitgliedern der Stiftungsversammlung, den Subventionsgebern und allen
Sponsoren und Partnern für Ihre Unterstützung
Hauptsponsor:
STIFTUNG CAMERATA BERN
Herrn und Frau Franz und Evi Kellerhals
Herrn und Frau Markus und Martina Hauser-Szabady
Herrn Reinhard Voegele
Stiftungen:
Partner und Sponsoren:
Medienpartner:
KulturStadtBern
Ein Haus voll Musik gibt’s gleich um die Ecke.
Spitalgasse 28 Postfach - 3001 Bern Telefon 031 328 52 11 - www.krompholz.ch
Der neue Krompholz hat seinen Eingang jetzt im Ryffligässli. Klassik-CDs im Parterre und alles zum Musik machen auf sechs Stockwerken.Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
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Impressum
Künstlerische Leitung: Antje Weithaas
Direktor: Louis Dupras
Administration: Beate Hörlezeder
Bibliothek, Medien: Joel Zeller
Stiftungsrat: Madeleine von Büren (Präsidentin),
Sigrid Hess, Meesun Hong, Walter Kläy, Ursula Meichle, Martin Merker,
Mark Sollberger, Käthi Steuri
Redaktion: Beate Hörlezeder, Louis Dupras
Texte zu den Werken: Walter Kläy
Graphische Gestaltung: Peter Auchli
Druck: Tanner Druck AG, Langnau
Fotos: S. 1/7 Joséphine Métraux, S. 9/10, S. 14/15, S. 42/43 Marco Borggreve,
S. 14 Serban Mestecaneanu, S. 22/23 François Sechst, S. 36/37 Sheila Rock/
Brigitta Kowsky, S. 72 Louis Dupras,
STIFTUNG: CAMERATA BERN
Waisenhausplatz 30, Postfach 255, 3000 Bern 7
Tel. +41(0)31 371 86 88 | Fax +41(0)31 371 38 35
www.cameratabern.ch
Aarbergergasse 1 CH-3011 Bern+41 (0)31 311 53 21
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Info-AnlässeSamstag, 03.12.2011, 09.15 UhrDienstag, 17.01.2012, 19.30 UhrDienstag, 06.03.2012, 19.30 Uhr
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