regio · von anfang an unterstützten wir den regio im oberland als regionales zahlungsmittel. da...

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Jeder Marketing-Stratege weiß: Fü r ein Markenzeichen oder Logo liegt der Vorteil eines starken Symbols zum einen im Wieder- erkennungswert, zum anderen aber – je einfacher umso umfassender – in seiner Botschaft, mit der es die Funktion und Bedeu- tung der Produkte, also ihren Nutzwert, stilistisch und op- tisch eindrucksvoll demon- strieren kann. Die Botschaft des REGIO-Sechssterns betont die Kultivierung gesunder, ökologisch und ökonomisch- effektiver Wirtschaftskreis- läufe. Während das Euro-Symbol mit sei- nem zentralen Doppelbalken im aufgerissenen Schlund die ag- gressive Wirtschaftsmacht moder- ner europäischer Staaten in offenkundiger Analogie zum Dol- larimperialismus andeutet, zählt der aus drei gleichmäßigen Balken gebildete Sechsstern des REGIO zu den vertrauten heiligen und heilenden Ursymbolen der Menschheit wie das ägyptische Lebenssymbol „Ankh“ oder das bekanntere Kreuz aus zwei Balken. Die Sternfigur der Zahl 6 beinhaltet auch das Hexagon, das Sechseck, nach dessen Prinzip Schneekristalle oder Bienenwaben gebaut sind. Stabile Bindungsfähigkeit unter ökonomisch op- timaler Ausnutzung einer Fläche charakterisieren seine geometrischen Haupteigenschaften, als Al- ternative und Mitte zwischen Kreis und Quadrat. So waren die Marktplätze des alten China in he- xagonaler Struktur ü ber Strassen und Wege mit- einander vernetzt, um zu gewährleisten, dass Waren oder Informationen schnellstmöglich und flächendeckend ü ber das ganze „Reich der Mitte“ verteilt werden können. Die einzelnen Siedlungen sollten in jeder Hinsicht gut versorgt sein. Nach Pythagoras will die „6“ Perfektion. Um- sichtige Pflege und sorgsamer Fleiß schaffen den Boden für Sicherheit, Nahrung und Schönheit beim Austausch in allen Formen von Partner- Der REGIO ist… ein zwischen Verbrauchern, Unterneh- men, Vereinen und Kommunen demokra- tisch vereinbartes Zahlungsmittel. Der REGIO wird nur innerhalb einer Region verwendet, so dass die Kaufkraft nicht aus der Region abfließen kann. eine soziale Währung zur Ergänzung des Euro. Die Einnahmen aus Wertmarken und Rücktauschgebühren kommen ge- meinnützigen Initiativen aus der Region zugute. Bisher wurden bereits insgesamt 2820 REGIO an Vereine ausgeschüttet (1320 im Jahr 2007, 1500 im Jahr 2008). Der REGIO wird unterstützt… von zahlreichen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Politik: Johann Fleschhut, Landrat des Kreises Ostallgäu: „Die Wertschopfung muss aus der Region spurbar und bewusst in die Region ge- leistet werden.“ Der Wirtschaftsförderer der Stadt Geretsried : „Der Grundgedanke, die Kaufkraft in der Region zu belassen und die ansässige Wirtschaft zu unterstützen, ist der originäre Gedanke der Wirtschaftsförderung!“ Die Bürgermeister von Hohenpeißenberg und Peißenberg, Thomas Dorsch und Ma- nuela Vanni: „Der REGIO ist eine rundum gute Sache. Wir unterstützen die Ausrichtung des REGIO zur Förderung der Regionalentwicklung und als soziales Währungsprojekt, das zum Nachdenken und zum Vor-Denken anregt.“ außerdem unterstützt unter anderem von Prof. Hans-Peter Dürr, Prof. Jürgen Kremer, Prof. Dr. Eva Lang und der Biermösl Blosn. schaften; neues Leben zeugt sich in der Vereini- gung mit den Naturkräften zwischen Mutter Erde und Vater Himmel. Im Tarot-Zyklus führt sie im Symbol der „Liebenden“ zur Entscheidung fur einen neuen Weg. Auch das Sternbild Jungfrau, sechstes Zeichen in der Astrologie, signalisiert Ernte, Versorgung, die Aufnahme, Unterscheidung und kluge Verteilung elementarer Substanz, sowie das Wissen um Weiterentwicklung und Heilung. Der REGIO bietet eine kluge Erweiterung im so- zialen Austausch. Die Entscheidung fü r diesen Wegsteht unter einem guten Stern! Wolf Dietrich Krause Zeitung für humanes, nachhaltiges Wirtschaften in der Region aktiv REGIO REGIOaktiv 6/2010 ............................... Der REGIO lohnt sich für Vereine ......... 02 Der REGIO als Werbeträger ................. 03 Wir engagieren uns ........................... 04 Die Krise als Chance ......................... 06 Interview mit Roland Rottenfußer ........ 08 Prominente Stimmen ......................... 09 Das Experiment von Wörgl .................. 10 Rund ums Geld – Aus aller Welt .......... 11 Der REGIO steht unter einem guten Stern ...................................................................................................................................................................................................................... ............................................................................ Der Sechsstern - Symbol des REGIO

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Page 1: REGIO · Von Anfang an unterstützten wir den REGIO im Oberland als regionales Zahlungsmittel. Da wir von dieser Initiative überzeugt sind, haben wir schon seit Januar 2005 in unseren

Jeder Marketing-Stratege weiß: Fu r einMarkenzeichen oder Logo liegt der Vorteileines starken Symbols zum einen im Wieder-erkennungswert, zum anderen aber – je

einfacher umso umfassender– in seiner Botschaft, mit deres die Funktion und Bedeu-tung der Produkte, also ihrenNutzwert, stilistisch und op-tisch eindrucksvoll demon-strieren kann. Die Botschaftdes REGIO-Sechssterns betontdie Kultivierung gesunder,ökologisch und ökonomisch-effektiver Wirtschaftskreis-läufe.

Während das Euro-Symbol mit sei-nem zentralen Doppelbalken imaufgerissenen Schlund die ag-gressive Wirtschaftsmacht moder-ner europäischer Staaten inoffenkundiger Analogie zum Dol-larimperialismus andeutet, zählt

der aus drei gleichmäßigen Balken gebildeteSechsstern des REGIO zu den vertrauten heiligenund heilenden Ursymbolen der Menschheit wiedas ägyptische Lebenssymbol „Ankh“ oder dasbekanntere Kreuz aus zwei Balken.

Die Sternfigur der Zahl 6 beinhaltet auch dasHexagon, das Sechseck, nach dessen PrinzipSchneekristalle oder Bienenwaben gebaut sind.Stabile Bindungsfähigkeit unter ökonomisch op-timaler Ausnutzung einer Fläche charakterisieren

seine geometrischen Haupteigenschaften, als Al-ternative und Mitte zwischen Kreis und Quadrat.So waren die Marktplätze des alten China in he-xagonaler Struktur u ber Strassen und Wege mit-einander vernetzt, um zu gewährleisten, dassWaren oder Informationen schnellstmöglich undflächendeckend uber das ganze „Reich der Mitte“verteilt werden können. Die einzelnen Siedlungensollten in jeder Hinsicht gut versorgt sein.

Nach Pythagoras will die „6“ Perfektion. Um-sichtige Pflege und sorgsamer Fleiß schaffen denBoden für Sicherheit, Nahrung und Schönheitbeim Austausch in allen Formen von Partner-

Der REGIO ist…� ein zwischen Verbrauchern, Unterneh-men, Vereinen und Kommunen demokra-tisch vereinbartes Zahlungsmittel. DerREGIO wird nur innerhalb einer Regionverwendet, so dass die Kaufkraft nichtaus der Region abfließen kann.

� eine soziale Währung zur Ergänzungdes Euro. Die Einnahmen aus Wertmarkenund Rücktauschgebühren kommen ge-meinnützigen Initiativen aus der Regionzugute. Bisher wurden bereits insgesamt2820 REGIO an Vereine ausgeschüttet(1320 im Jahr 2007, 1500 im Jahr 2008).

Der REGIOwird unterstützt…von zahlreichen Persönlichkeiten ausWissenschaft, Kunst und Politik:

� Johann Fleschhut, Landrat des KreisesOstallgäu: „Die Wertschopfung muss aus derRegion spurbar und bewusst in die Region ge-leistet werden.“

� Der Wirtschaftsförderer der StadtGeretsried : „Der Grundgedanke, die Kaufkraftin der Region zu belassen und die ansässigeWirtschaft zu unterstützen, ist der originäreGedanke der Wirtschaftsförderung!“

� Die Bürgermeister von Hohenpeißenbergund Peißenberg, Thomas Dorsch und Ma-nuela Vanni: „Der REGIO ist eine rundum guteSache. Wir unterstützen die Ausrichtung desREGIO zur Förderung der Regionalentwicklungund als soziales Währungsprojekt, das zumNachdenken und zum Vor-Denken anregt.“

� außerdem unterstützt unter anderem vonProf. Hans-Peter Dürr, Prof. Jürgen Kremer,Prof. Dr. Eva Lang und der Biermösl Blosn.

schaften; neues Leben zeugt sich in der Vereini-gung mit den Naturkräften zwischen Mutter Erdeund Vater Himmel. Im Tarot-Zyklus führt sie imSymbol der „Liebenden“ zur Entscheidung fureinen neuen Weg. Auch das Sternbild Jungfrau,sechstes Zeichen in der Astrologie, signalisiertErnte, Versorgung, die Aufnahme, Unterscheidungund kluge Verteilung elementarer Substanz, sowiedas Wissen um Weiterentwicklung und Heilung.

Der REGIO bietet eine kluge Erweiterung im so-zialen Austausch. Die Entscheidung fu r diesenWegsteht unter einem guten Stern!

Wolf Dietrich Krause

Z e i t u n g f ü r h u m a n e s ,n a c h h a l t i g e s W i r t s c h a f t e n

i n d e r R e g i o n a k t i vREGIO

REGIOaktiv 6/2010 ...............................Der REGIO lohnt sich für Vereine ......... 02Der REGIO als Werbeträger .................03Wir engagieren uns ........................... 04Die Krise als Chance ......................... 06Interview mit Roland Rottenfußer ........ 08Prominente Stimmen ......................... 09Das Experiment von Wörgl ..................10Rund ums Geld – Aus aller Welt .......... 11

Der REGIO steht unter einem guten Stern

......................................................................................................................................................................................................................

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Der Sechsstern - Symbol des REGIO

Page 2: REGIO · Von Anfang an unterstützten wir den REGIO im Oberland als regionales Zahlungsmittel. Da wir von dieser Initiative überzeugt sind, haben wir schon seit Januar 2005 in unseren

200 REGIO Kinder und Jugend- Förderverein,Wolfratshausen (Hilfe für benachteiligte Kinderund Jugendliche)

150 REGIO Greencity e. V., München(der Verein setzt sich ein für Klimaschutz, nach-haltige Mobilität, ökologische Stadtgestaltungund die Verbesserung der Lebensqualität inMünchen)

150 REGIO Ghettokids e. V., München(Förderung von Kindern und Jugendlichen -besonders in sozialen Brennpunkten)

100 REGIO Menschen helfen e. V., Murnau(Durchführung von Veranstaltungen für Hilfsliefe-rungen in Notregionen)

100 REGIO Freie Schule, Wolfratshausen(Förderung der Waldorpädagogik)

REGIO aktiv 6/2010 ........................................................................................................................................................................................... Seite 2

Insgesamt 14 Vereine kamen bereits in denGenuss der Spendenausschüttung aus derREGIO- Kasse. Die Einnahmen aus Rück-tauschgebühr und Wertmarken für denREGIO kommen nämlich zum größten Teilgemeinnützigen Initiativen zugute. Die Ge-samt-Summe betrug 2.820 REGIO / Euro,davon 1.320 im Jahr 2008 und 1.500 im Jahr2009. Ihren Anteil aus den REGIO-Umsätzenkonnten entgegennehmen:

500 REGIO Schuldnerberatung Wolfrats-hausen, (Hilfe für Menschen mit Schulden-problemen)

420 REGIO Frauenhaus Wolfratshausen(Beratung und Zuflucht für gewaltbetroffeneFrauen und Kinder)

300 REGIO Oberland- Werkstatten, Bad Tölz,Miesbach und Polling (Werkstätten fürMenschen mit Behinderung)

200 REGIO Inselhaus, Wolfratshausen(heilpädagogische Arbeit mit dem Ziel derHerausbildung der eigenen Identität und sozialerIntegration für benachteiligte Kinder)

100 REGIO Geretsrieder – WolfratshauserTafel e.V., (sammeln „überschüssige“, aberqualitativ einwandfreie Lebensmittel, und gebendiese an Bedürftige weiter)

Mit Herz und Verstand!� Wer mit REGIO zahlt, signalisiert, dass ihm regionale Produkte undsoziales Engagement wichtig sind.

� Die Unternehmen kaufen mit den REGIO-Einnahmen bei regionalenLieferanten ein. Lieferanten sind angehalten, mit ihren REGIOs ebenfalls regionale Zulieferer zu bezahlen

� somit bleibt das Geld in der Region und vermittelt regionale Produkteund Leistungen. Die Umlaufgebühr sorgt dafür, dass der Rubel rollt:

� langfristig entsteht so ein Netz aus regionalen Unternehmen und Verbrauchern, die miteinander wirtschaften und eine neue Kultur desWirtschaftens pflegen

� Produktion vor Ort spart den Transport: regional einkaufen kommtauch der Umwelt zugute!

� Wenn Sie mit dem REGIOeinkaufen, wissen Sie,woher die Warenkommen. Sie erhaltengarantierte Qualität undhelfen mit, eine starkeRegion zu bilden.

� Machen Sie mit! Kaufenauch Sie mit REGIO einund stärken sie dielokalen Unternehmen,regionale Wirtschaftskreisläufe und regionaleVereine!

Der REGIO lohnt sich für Vereine

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Der REGIOin Zahlen

....................................................180 Vereinsmitglieder....................................................220 REGIO-Partner....................................................27 REGIO- Ausgabestellen....................................................27.585 REGIO im Umlauf....................................................2.820 REGIO-Spenden an Vereine....................................................

Stand Oktober 2009

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100 REGIO Brücke e. V., Bad Tölz-Wolfrats-hausen (Fachstelle für Täter-Opferausgleich undKonfliktschlichtung)

100 REGIO Hungerprojekt und Brunnen fürMteza in Kenia, Weilheim (internationaleBewegung mit dem Ziel, chronische Unterernäh-rung weltweit zu überwinden)

100 REGIO Die Feder e. V., Hohenpeißenberg(Aktionen zu interkultureller Begegnung)

100 REGIO Eine Welt Laden, Weilheim(faire und gerechte Beziehungen zu Partnernim Süden der Welt)

100 REGIO Deutsche Lebensbrücke,München (humanitäre Hilfe für schutzlose,kranke und arme Menschen)

100 REGIO Kinder- und Jugendfarm Ramers-dorf Jugendfarmen und Aktivspielplätzesind Erlebnis-Spielplätze in Ballungsgebieten

Rolf Merten und Hartmut Weber vom Vorstand desREGIO-Vereins u bergeben Spendengelder in Höhe von500 REGIO an de Schuldnerberatung Wolfratshausenund 420 REGIO an das Frauenhaus in Wolfratshausen

Monika Herz u berreicht eine Spende von jeweils 100REGIO aus dem Erlös von Wertmarken und Umtauschge-bu hr an „Eine Welt Laden Weilheim“ und den interkultu-rell engagierten Verein „Die Feder“

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� die Werbung wird überdie Zahlungsmittelfunk-tionalität von Nutzer zuNutzer weitergereicht, dieZielgruppe verbreitet denReklameträger also auseigenem Antrieb, was näheran Mund-zu-Mund-Propa-ganda ist, als die meistenan deren gewerblich nutz-baren Werbeformen

� werbende Unternehmererreichen eine Zielgruppe, diegarantiert über Kaufkraft verfügt:Sie hält diese Kaufkraft in Formdes REGIO in Händen, wenn der Schein(und damit die Werbung) sie erreicht

� REGIOs werden nur innerhalb einerRegion benutzt, erreichen also eine regionalspezifische Zielgruppe

Da der REGIO die regionale Wirtschaft stützt, ist erein interessanter Imageträger für regional veran-kerte Unternehmen und Verbände. Diese könnenmit der Werbung auf dem REGIO signalisieren: "Wirsetzen uns für unsere Region ein."

Der REGIO hilft, die Identität von Bevölkerung undWirtschaft mit dem eigenen Lebens- und Wirt-schaftsraum zu steigern. Die Nutzung des REGIOals Werbeträger hilft, die regionale Identität zu

Der REGIO- Verein hat sich entschieden, absofort den Sozialmarken- Abschnitt desREGIO- Scheines für Werbezwecke zurVerfügung zu stellen. Das funktioniert so:

Jemand möchte gleichzeitig sowohl den REGIOals auch ein soziales Projekt unterstützen. Er be-stellt beim REGIO- Verein für die Mindestsummevon 100 REGIO/Euro Wertmarken. REGIO-Scheinewerden mit den Wertmarken beklebt und vorran-gig in Umlauf gebracht. Kunden können nun denREGIO das ganze Jahr über nutzen, ohne sich umdie Bezahlung der Wertmarken kümmern zu müs-sen. Für uns als Betreiber des REGIO bietet sichhier eine Möglichkeit, den REGIO in seiner Funk-tion als soziale Komplementärwährung auf denREGIO-Scheinen selbst sichtbar zu machen. FürUnternehmer, Gemeinden oder Gewerbeverbändebietet sich eine dezente Werbefläche, in der manmitteilen kann, dass man sich für soziale Zweckeeinsetzt.

Die Vorteile:

� REGIOs sind auf den ersten Blick als sozialeKomplementärwährung zu erkennen

� Gemeinnützige Vereine und Projekte rücken indas Blickfeld der REGIO- Kunden

� Da REGIOs für ihren Besitzer einen Kauf-Wertdarstellen, werden REGIOs im Vergleich zu anderen Werbeträgern garantiert nicht wegge-worfen

stärken (oder sie überhaupt erst zu schaffen), dasregionale Selbstbewusstsein durch Bewusstma-chung der regionalen Vorzüge und Leistungsfä-higkeit zu stärken als auch das regionalePotential zu verdeutlichen. In diesem Sinne wirktder REGIO Identität stiftend und stärkt damit densozialen Zusammenhalt von uns Menschen in un-serer Region.

Norbert Rost, Vorstandsmitglied imBundesverband Regiogeld e.V.Monika Herz, Geschäftsführerin des REGIO Vereins

Der REGIO-Verein hat eine unternehmer-freundliche Entscheidung getroffen:

Der REGIO-Verein hat eine unternehmerfreundli-

che Entscheidung getroffen: Wer REGIOs in Euro

zurücktauschen will, musste bisher 5 % Rück-

tauschgebühr bezahlen. Diese Rücktauschgebühr

kommt sozialen und gemeinnützigen Organisa-

tionen zugute. Da

die 5%-ige Rück-

tauschgebühr je-

doch für viele Unter-

nehmen eine zu

große Hürde darstellte, hat sich der Verein nun

entschlossen, dem mit einer massiven Verringe-

rung der Rücktauschgebühr entgegenzuwirken.

Ab sofort gilt:

Wer REGIOs in Euro zurück-

tauscht, zahlt lediglich 1%.

Diese Gebühr kommt nach

wie vor dem Gemeinwohl

zugute.

Der Verein erhofft sich da-

durch eine größere Akzep-

tanz und viele neue REGIO-Partner, die

miteinander im REGIO- Netzwerk regional und

ressourcenfreundlich wirtschaften.

......................................................................................................................................................................................................................

REGIO aktiv 6/2010 ........................................................................................................................................................................................... Seite 3

REGIO Rücktausch inEuro ab sofort nur noch 1%

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-

-

Die -Beziehungswerkstatt.net

Der REGIO als Werbeträger

Die Wertmarken bieten eine de-zente Werbefläche für Unterneh-men, Gewerbevereine oder auchPrivatpersonen, die für sozialeZwecke spenden möchten

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REGIO aktiv 6/2010 ........................................................................................................................................................................................... Seite 4

Es macht Spaß und es macht Sinn…

etwas für die Entwicklung des REGIO zu tun. Wirsind ein harmonisches Team und freuen uns,wenn sich der Kreis der Aktiven erweitert. Wirtreffen uns alle 2 Monate in Wolfratshausen, umuns über die Fortschritte in der Einführung desREGIO auszutauschen. Wir planen Aktionen undVeranstaltungen und führen sie dann durch. Wirsammeln Ideen und setzen viele davon um. So or-

ganisiert die Münchner Gruppe zwei Mal im Jahreinen REGIO-Infostand im Rahmen des streetlive-Straßenfestes in Schwabing. Die MurnauerGruppe organisiert zum kultURKNALL-Fest inMurnau die REGIO-Präsenz und die WeilheimerGruppe ist beim Weilkult-Festival aktiv. Wir wis-

� weil die Wirkungen und die Artdes Geldsystems darüber ent-scheiden, in welcher Welt wirleben,

� weil das bisherige, auf Zinsund Zinseszins aufgebaute Geld-system zwangsläufig in Krisenmündet und die Reichen immerreicher und die Armen immerärmer macht,

� weil der REGIO ein Geldsy-stem ist, dass sich am fairenAustausch von Arbeit und Warenorientiert und nicht an der Ideo-logie des „arbeitenden Geldes“,

� weil der REGIO sich regionaldefiniert und die unabhängigeVersorgung in Wirtschaftskreis-läufen der Regionen unterstützt,

� weil der REGIO ein durch-schaubares Geldmodell darstellt,das wir sofort in der praktischen Handhabungumsetzen können,

� weil wir mit dem REGIO Schluss machen mitder Idee des immerwährenden Wirtschafts-wachstums und uns stattdessen am natürlichenMaß orientieren.

sen, dass ein so tief greifendes Vorhaben, wie dieAufklärung über den Konstruktionsfehler der be-stehenden Währungssysteme von uns einen lan-gen Atem erfordert. Wir haben Geduld entwickeltund halten uns an den Leitspruch: „Wir wachsenlangsam, aber dafür nachhaltig!“ Denn: Vielekleine Leute, die viele kleine Dinge tun, könnendas Angesicht der Welt verändern! (MahatmaGhandi)

Deshalb freuen wir unsüber jeden noch so „klei-nen“ Beitrag. Sei es, dassSie uns mit einem REGIO-Abo unterstützen, sei esdass Sie mal bei einemInfo-Stand vorbeikommenoder bei der Vorbereitungmitwirken. Sie können unsauch zu einem REGIO-Abend oder REGIO- Kaffee-kränzchen im Kreis IhrerFreunde und Bekannteneinladen, damit wir dortden REGIO vorstellen kön-nen. Gerne arbeiten wirauch mit Künstlern, mit Ku-chenbäckern für die Infoti-sche oder mit Lehrkräftenin Schulen zusammen. Dassind nur einige wenige Bei-spiele. Vielleicht haben wirIhr Interesse geweckt?

Wenn Sie uns unver-bindlich kennen lernen möchten, kommenSie doch zu einer unserer offenen Vor-standsitzungen, jeweils mittwochs um19 Uhr in Wolfratshausen, in der Littigvilla,Beuerberger Straße 1. Termine siehe unterwww.der-regio.de

Wir engagieren uns für den REGIO…

Rolf Merten1. VorsitzenderRegionalbeauftragterWolfratshausen/Eurasburg

Walter NeubertRegionalbeauftragterMünchen

Hartmut Weber2. VorsitzenderRegionalbeauftragterEurasburg/ Beuerberg

Joseph BaurKassenwart

Monika HerzInformations- undGeschäftsstelle

Mathias RauhInternetbeauftragter

Gerhard SchieleinKonzeption und Ge-staltung

Helmuth LutzBeirat; Raiffeisen-bank Beuerberg-Eurasburg eG

Peter August Friedrich

Meister für VeranstaltungstechnikBühne / Studio und Beleuchtung

Konzeption und Realisation von Bühnen und Traversensystemen sowie deren Ausstattung mit Licht- und Tontechnik.

Sicherheitstechnische Beratung mit Durchführung von Genehmi-gungsverfahren.

Kreative Gestaltung von Veran- staltungsräumen und Bühnen mit beleuchtungstechnischen und dekorativen Mitteln.

Telefon 0 89 / 17 87 92 19 · email: [email protected]

REGIO - Partner inMurnau.....................................................................................................................................................................................................................

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REGIO aktiv 6/2010 ........................................................................................................................................................................................... Seite 5

Ein sehr konkreter Vorschlag,was eine neue Geldpolitik be-

deuten könnte, kommt überraschenderweise von einem Ökono-men, dem ehemaligen Zentralbanker und professionellenWährungsspekulanten Bernard Lietaer. Heute gehört Bernard Lie-taer zu den vehementesten Verfechtern einer humaneren Wirt-schaftsordnung. In seinem Buch „Mysterium Geld“ wagt sich derAutor auf das Terrain der Tiefenpsychologie und beschreibt den„verschwundenen Archetyp der Großen Mutter

Das Geniale am Ansatz Bernard Lietaers besteht nun darin, dass er nach-gewiesen hat, dass die Verehrung der Großen Mutter in bestimmten hi-storischen Epochen mit bedeutenden wirtschaftlichen Blütezeiteneinherging. Lietaer beschreibt vor allem das Alte Ägypten mit seinem Isis-Kult sowie eine bestimmte Periode des Hochmittelalters (ca. 1150 bis1250), in der in Europa die Schwarze Madonna aufs höchste verehrtwurde.

Unsichtbarer Motor dieses wirtschaftlichen Aufschwungs war in beidenFällen ein Geldsystem, das sich vom heute üblichen System in einem klei-nen, aber wesentlichen Punkt unterschied: Es war Geld, auf das eine „Lie-gegebühr“ erhoben wurde. Wie Obst und Gemüse verlor das Geld mit derZeit an Wert, es „vergammelte“ im übertragenen Sinn oder verfiel ganz. Im

Mittelalter gab es etwa „Braktaten-Geld“, das alle Jahre wieder vom Lan-desfürsten „widerrufen“ und durch neues Münzen ersetzt wurde – jeweilsmit einem kleinen Wertverlust. Der Vorteil: Wer nicht darauf rechnen konnte,dass sich sein Geld (z. B. durch Zins und Zinseszins) von selbst vermehrt,sondern im Gegenteil eine Wertminderung befürchten musste, gab es mög-lichst schnell wieder aus. Die Umlaufgeschwindigkeit erhöhte sich.

Dieser scheinbar einfache Trick führte zu einzigartigen wirtschaftlichenBlüteperioden. Es ist ja logisch: Wenn ein Geldstück pro Monat 30mal sei-nen Besitzer wechselt (statt nur 3mal), haben 30 Geschäftsleute etwasdavon. Im heute gültigen, zinsgestützten System wird das Horten belohnt(also diejenigen, die das Geld dem Wirtschaftskreislauf entziehen); im mit-telalterlichen bzw. altägyptischen System wurde Horten bestraft – durcheine Regelung, die man durchaus als „negativen Zins“ bezeichnen kann.Bernard Lietaers These vom „Yin-Geld“, das das zinsgestützte„Yang-Geld“ wenn nicht ersetzen,so doch ergänzen sollte, ist sicherein wertvoller Beitrag zur Über-windung unserer auf Gier undMangel basierenden Wirtschafts-ordnung.

Erlesenes

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Deshalb möchten wir Sie auf unseren Abo-Service hinweisen.Sie haben die Möglichkeit, sich regelmäßig einmal im QuartalREGIO-Scheine frei Haus liefern zu lassen.

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� Sie erhalten die REGIOs zu Beginn des Quartals, bereitsmit Wertmarken versehen

� Sie sparen sich so die Kosten für die Umlaufsicherung

� die Abbuchung erfolgt monatlich von Ihrem Konto

Siehe auch ABO-Antrag Seite 8 in diesem Heft

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Die Reichen werden immer reicher in Deutschland

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Roland Rottenfußer

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w w w . d e r - r e g i o . d e

Bernard A. Lietaer,Heike SchlattererMysterium GeldRiemann-Verlag: 2000Preis: EUR 21

ISBN: 3570500098

Page 6: REGIO · Von Anfang an unterstützten wir den REGIO im Oberland als regionales Zahlungsmittel. Da wir von dieser Initiative überzeugt sind, haben wir schon seit Januar 2005 in unseren

Von Anfang an unterstützten wir den REGIO im Oberland

als regionales Zahlungsmittel. Da wir von dieser Initiative

überzeugt sind, haben wir schon seit Januar 2005 in unseren

beiden Banken Ausgabestellen für den REGIO eingerichtet.

Unterdessen beteiligen sich bereits über 210 Geschäfte und

Firmen, bei denen Sie mit dem REGIO einkaufen und bezah-

len können. Machen auch Sie mehr aus dem Euro mit dem

REGIO, dem Zahlungsmittel mit den humanen Qualitäten.

Ein Gewinn für Mensch und Region.

Telefon 08179 93040Fax 08179 1530

Telefon 08179 93060Fax 08179 362

RaiffeisenbankBeuerberg - Eurasburg eG

Jürgen Fischer

Autoservice Beuerberg GmbH

Kfz-Meisterbetrieb

82547 Beuerberg, Bahnhofstraße 45

Partner der REGIO-Initiative

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w.r

b-b

eu

erb

erg

.de

REGIO aktiv 6/2010 .......................................................................................................................................................................................... Seite 6

türliches, verfallendesGeld kann parallel ins Sy-stem eingebracht wer-

den, ein Grundeinkommen könnte z.B. damitbezahlt werden. Experimente sind erforderlich –und der Mut dazu.

Gehen auch Sie das Thema „Raus ausder Krise“ aktiv an? Welche Schritte unter-nehmen Sie?H. Weber: „Die Krise führt zu einer Renaissanceder Ideen über das „Realgeld“. Fließendes, natür-liches bzw. biologisches Geld wie unser REGIOkommt immer mehr ins Gespräch. Zudem beinhal-tet der REGIO einen regionalen Aspekt. Auch dasGrundeinkommen ist eine vorausschauende Idee,die immer mehr Anhänger findet. Es gibt viele ver-schiedene Initiativen in der ganzen Welt, die diesesystemübergreifenden Gedanken aufgreifen. Esmacht Sinn, sich daran zu beteiligen. Man kannalso was tun zum Thema „Raus aus der Krise“.

Aus Krisenerfahrung kann man vieleneue Ideen mitnehmen. Wie sehen Siedas, welche Möglichkeiten ergeben sichdaraus für Sie?H. Weber: „Die Krise hat zu Erkennen gegeben,dass maßgebliche Wirtschaftwissenschaftler undFinanzexperten hilflos und ratlos dastehen. Keinerder die Regierung beratenden so genannten Wirt-schaftsweisen hat die Krise vorausgesagt bzw. vor-

Interview mit Hartmut Weber,2. Vorsitzender des REGIO-Vereins

„Die Krise als Chance“ – Was bedeutetdas für Ihren Verein?H. Weber: Wir sind die Initiatoren des REGIO hierim Oberland und in München. Mit diesem ande-ren Geld wird ein verfallendes, den Waren ange-glichenes (natürliches) Geld in Umlauf gebracht.Die Idee ist leider schwer vermittelbar, weil aufdie Frage nach dem Vorteil schlecht geantwortetwerden kann. Der Vorteil wirkt auf den erstenBlick wie ein Nachteil. Geld das durch Lagernähnlich wie die Waren an Wert verliert, vermitteltsich nicht gut.

Für mich ist die REGIO-Initiative im Wesentlichen(noch) eine praktische Spielebene, die aufzeigenwill, dass andere und bessere Geldsysteme mög-lich sind. Im Grunde ist es jedoch ein Modell, dasfür die Zentralbanken gedacht ist. Geld kommt soaus dem Kreislauf wieder heraus, was im jetzigenSystem nicht möglich ist – außer durch Inflation.Das gehortete und zurückgehaltene Geld soll sokontinuierlich in den Kreislauf gebracht werdenzum Wohle aller. Zins und Zinseszins müsstenicht abgeschafft werden sondern würde ganzvon selbst an Bedeutung verlieren. Reales, na-

aussagen dürfen. Fragt sich, ob da die Weisheit zu-hause ist. Wie auch, alle glauben an eine Theorie,die zwar an den Hochschulen gelehrt wird und all-gemeines Fachwissen darstellt, die aber nichtstimmt, zumindest nicht, wenn man das manisch-depressive Wirtschaftsgeschehen als Krankheit an-sieht. Durch das Versagen der Experten haben diemahnenden Stimmen und der gesunde Men-schenverstand wieder Aufwertung bekommen. Ver-trauen wir doch einfach mehr darauf.

Das Geschehen in der Welt stimmt so nicht, dasist offensichtlich. So wie die Droge dem SüchtigenErleichterung und Wohlgefühl verschafft, so lässtdie Abwrackprämie und das Konjunkturprogrammuns glauben, mit der Wirtschaft ginge es wiederaufwärts. Im akuten Suchtfall ist die Verabreichungder Droge tatsächlich das erste Mittel.

Die Goldenen Zwanziger wurden als manischePhase begeistert gelebt und mit der dazugehö-renden Depression bezahlt, ebenso die „roaringnineties“ mit den entsprechenden Kauf- und Spe-kulationsexzessen wie wir sie kennen. Im neuenJahrtausend dann die ersten depressiven Ver-stimmungen, die sich meiner Meinung nach zumkompletten Krankheitsbild entwickeln werden.Das ist die schlichte Logik des Systems. DieFrage wäre: Was lässt uns und unsere Ökonomiegesunder werden?“

Die Fragen stellte Sabrina Schwenger

Die Krise als Chance

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. . . v o n A n f a n g a n d a b e i !

Eine gute Ideesetzt sich durch!

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„Jeder der glaubt exponentielles Wachstumgeht in einer begrenzten Welt immer weiter, istentweder ein Verrückter oder ein Ökonom.“

Kenneth Boulding

„Geld, das sich nicht horten lässt, würdezu Eigentum in anderer, wesentlicherer Formführen.“ Albert Einstein

„Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten.Wahre Profis gründen eine Bank“Bertolt Brecht, 1898 - 1956,

dt. Dramatiker und Theatertheoretiker

„Wenn du den Wert des Geldes kennen lernenwillst, versuche, dir welches zu leihen.“

Benjamin Franklin, 1706 – 1790, US- Staatsmann

„Wucher ist das sicherste Mittel zum Gewinn,obwohl eines der schlechtesten, da er nichtsanderes bedeutet, als sein Brot zu essen imSchweiße des Angesichts eines anderen.“

Francis Bacon, 1561 -1626, engl. Autor und Philosoph

„Wer im Geld schwimmt, hält einen Rettungs-ring für eine Zumutung.“

Ernst R. Hauschka, geb. 1926, deutscher Aphoristiker

„Geld ist ein gemeinsames Maß, das aufgrundgesellschaftlicher Übereinkunft den Wert völligverschiedener Dinge vergleichbar macht.“

Aristoteles (384 – 322 v.Chr)

„Die Probleme, die es in der Welt gibt, sindnicht mit der gleichen Denkweise zu lösen,die sie erzeugt hat.“

Albert Einstein angesichts der Weltwirtschaftskrise 1929

„Würden die Menschen verstehen, wie dasGeldsystem funktioniert, hätten wir eineRevolution – schon morgen früh.“Henry Ford, 1863 – 1947, Gründer der Ford Motor Company

„Leistungsloses Einkommen durchZinseinnahmen ist Diebstahl.“ Hartmut Weber

„Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird er-mordet. Wir brauchen einenneuen planetarischen Gesellschaftsvertrag.“

Jean Ziegler, UN- Berater

Zitate

REGIOs sind Wertgutscheine,die von den Mitgliedern desREGIO-Vereins als Zahlungs-mittel akzeptiert werden.Die REGIO-Partner kommenaus München und den Land-kreisen Bad Tölz - Wolfrats-hausen, Garmisch -Parten-

kirchen, Weilheim-Schongau, Starnberg, Miesbach und Ostallgäu.

Womit sind die REGIOs gedeckt?REGIOs sind zu 100 % auf einem Rücklagenkonto bei der RaiffeisenbankEurasburg in Euro gedeckt. Ein Rücktausch aller umlaufenden Wertgutscheineist zu jeder Zeit für alle teilnehmenden Unternehmen garantiert.

Sind REGIOs überhaupt legalDie Herausgabe und die Akzeptanz von REGIOs ist absolut legal. Auch die Be-sonderheit, dass die Gutscheine nicht nur bei einem einzigen, sondern meh-reren Unternehmen einlösbar sind, stellt kein rechtliches Problem dar. Sonstwären ähnliche Systeme wie „Happy Digits“ oder „Flugmeilen“, die im Prin-zip ganz ähnlich funktionieren wie Regionalgeld, schon längst verboten.

Wie unterscheidet sich der REGIO vom Euro?Nun, zunächst kann man mit dem Euro überall einkaufen, aber auch überallin der Welt investieren und vor allem spekulieren. Die REGIOs hingegen kön-nen nur bei den teilnehmenden Unternehmen ausgegeben werden und blei-ben so in der Region, wo sie auch dringend gebraucht werden. Darüber hinaushat der REGIO eine Umlaufsicherung, den sog. „Umlaufimpuls“, den der Euronicht hat.

Was ist der Umlaufimpuls und wofür ist er gut?Der Umlaufimpuls besteht aus den Klebemarken, die auf die Gutscheine ge-klebt werden. In der Praxis sieht das so aus, dass die REGIOs alle 3 Monatezum Beginn eines neuen Quartals mit den „Wertmarken“ beklebt werden müs-sen. Dadurch wird bewirkt, dass die REIGOS regelmäßig umlaufen. Das Re-giogeld Chiemgauer, das als Schülerinnenprojekt im Jahre 2002 startete undsich mittlerweile zu einem Unternehmensnetzwerk von über 650 Firmen ge-

mausert hat, verzeichnet inzwischen einen 3-4 mal so schnellen Umlauf imVergleich zum Euro. Eine blühende Wirtschaft wird durch einen angemessenUmlauf des Geldes erzielt.

Wollen Sie den Euro abschaffen?Nein. Wir wollen den Euro ergänzen und das regionale Wirtschaften in kleine-ren Kreisläufen stärken. Weltweit gibt es hunderte solcher Initiativen. Die wohlbekannteste Komplementärwährung ist der WIR-Ring in der Schweiz, dem über60.000 Mitglieder angehören (20% aller kleinen und mittleren Unternehmen).

Was sind REGIOs?......................................................................................................................................................................................................................

REGIO aktiv 6/2010 .......................................................................................................................................................................................... Seite 7

� als Mitglied

� als Partner und Akzeptanzstelle

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Einzugsermächtigung:Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, meinen Mitgliedsbeitrag(Mindestbeitrag 30 REGIO/Euro) für die REGIO-Initiative bei Fälligkeit(jährlich) durch Lastschrift von meinem Konto einzuziehen.(Für Partner mit Interneteintrag zzgl. einmalig 20 REGIO/Euro.)

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Ich möchte, dass Sie mir ab dem Monat

�� Januar 2010 ........... �� April 2010 ...........

�� Juli 2010 ........... �� Oktober 2010 ...........

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abbuchen und frei Haus zukommen lassen. Die Abbuchung erfolgtmonatlich, die Zustellung zum Anfang des Quartals

Ich bitte um Zustellung an meine Adresse:

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REGIO-ABO-Service: Lieferung der REGIO-Wertgutscheine frei Haus!Wenn Sie als Kunde beim REGIO mitmachen wollen, und mit REGIOs ein-kaufen möchten, um die regionale Wirtschaft zu stärken und regionaleVereine zu unterstützen, haben Sie die Möglichkeit, den REGIO frei Hauszu abonnieren. Es entstehen Ihnen dabei keine zusätzlichen Kosten.REGIO-Abos sind möglich ab einem Wert von 50 REGIO / Euro imMonat. Die Zustellung erfolgt vierteljährlich, die Abbuchung von IhremKonto erfolgt monatlich. Hier können Sie das Formular ausfüllen unddirekt an uns schicken.

Eine Lücke in derMauer des ZinssystemsInterview mit REGIO-Partner Roland Rottenfußer, Journalist und Lektor

Könntest du kurz erklären, warum du REGIO-Mitglied geworden bist?

Ich hätte wesentlich mehr Schwierigkeiten, zu erklären, warumich es nicht werden sollte. Alles spricht doch dafür: Regio-Wäh-rungen unterstützen die Region, schaffen Bindungen zu fort-schrittlichen Kunden, sind auch gesamtwirtschaftlich sinnvollund vermitteln mir das Gefühl, Teil eines zukunftsfähigen Pro-jekts zu sein. Was will man mehr?

Trotzdem denkt nicht jeder so wie du. Der Zulauf zum REGIO verläuft recht zögerlich.

Wer ein Warum im Leben hat, erträgt fast jedes Wie. Man ist jakein isoliertes Wesen, sondern Teil des Ganzen. Wenn man dieRegionalwährungen in einem größeren Zusammenhang sieht,wird klar, dass sie in hohem Maß zu unser aller Vorteil sind. Ichhöre immer wieder, dass Geschäfte davor zurückschrecken,REGIO-Mitglied zu werden, weil es mit einem kleinen zusätzli-chen Verwaltungsaufwand verbunden wäre, weil man sich infor-mieren müsste, weil man Angst hat, auf seinen REGIO-Scheinensitzen zu bleiben usw. Solche kleinen Hürden kann man lockerüberwinden, wenn man wie ich genau weiß, warum man es tut.

Warum denn?

Es für mich ein tiefes Unbehagen am herrschenden Wirtschafts-system, das sich vor allem auf Zinsen stützt und dadurch einenmörderischen Wachstumsdruck erzeugt. Ich versuche es einmalan einem Beispiel zu erklären: Nehmen wir an, du wärst Besitzereines schönen Einfamilienhauses mit Garten. Dein Nachbar da-gegen wohnt in einer erbärmlichen Hütte und durchforstet täg-lich deine Mülltonne nach Essbarem. Kämst du auf die Idee, vondiesem Nachbarn zu fordern, dass er einen Teil seiner Habe andich abgibt? Das Zinssystem funktioniert so – nur in verdeckterArt. Es verteilt laufend Geld von unten nach oben. Ich nenne esimmer „Entwicklungshilfe für die Reichen“. Daher ist jede zins-freie Regionalwährung, so unbedeutend sie auch erscheinenmag, eine Art Lücke in der Mauer, durch die etwas Licht hereinscheint.

Der REGIO also als „Gesinnungswährung“?Ja, aber auch – auf die Gefahr hin, dass es kitschig klingt – eineHerzenswährung.

Hast du bereits Erfahrungen mit REGIO-Zahlungen in der Praxis?

Ich bin freiberuflicher Redakteur, Lektor und Journalist und ar-beite mit einer Reihe überregionaler Stammkunden. Einer meinerKunden sitzt zufällig in Peiting und ist auch REGIO-Partner, dasist die Zeitschrift Matrix 3000. Natürlich wäre ich bereit, mireinen Teil meines Honorars in REGIO auszahlen zu lassen. Aberdaran kann ich nur denken, wenn es auch hier im Landkreis ge-nügend Möglichkeiten gibt, den REGIO auszugeben. Ich würdenichts lieber tun als hier meine Schuhe in REGIO bezahlen, meinBiogemüse, meine Bücher und mein Benzin. Also Leute, machtmit! Euer potenzieller Kunde steht schon in den Startlöchern.

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� Erzeugergemeinschaften bündeln Produzenten.

� Verbrauchergemeinschaften schaffen regionale Vertriebsstrukturen.

� Gütesiegel und Regionalmarken stimu-lieren Transparenz, Qualität und Herkunfts-nachweis.

Global denken. Lokal handeln. Regional wirtschaften.

Jede Krise ist eine Chance. Ergreifen wir sie, um den Umbau un-serer Wirtschaft zu einer nachhalti-gen Ökonomie voranzutreiben! Bau-en wir Strukturen, die sich ammenschlichen Maß orientieren,indem wir regionale Versorgungsclu-ster schaffen: Lebensmittel, Wohnen,Energie, Mobilität, Soziales, Bildung,Kultur und Gesundheitsleistungensollten Regionen überwiegend aussich selbst heraus erbringen. Das vermindert Ab-hängigkeiten und schafft die Grundlage für fairenglobalen Handel der Regionen.

Der Werkzeugkasten für die wirtschaftliche Regionalisierung:

� Regionalwährungen finanzieren und formen regionale Wertschöpfungsketten und Netwerke.

� Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien stellen die materielle und energeti-sche Grundlage regionaler Selbstversorgung, angepasste Technologien ermöglichen den arbeitsintensiveren Kleinserienbetrieb. Das Teilen von Ressourcen, wie Car- und RoomSharing oder die gemeinsame Entwicklung vonSoftware(OpenSource) und Maschinen (OpenHardware) verringert Ressourcenverbrauch und Entwicklungsaufwand.

Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts wird ge-prägt durch Kleinräumigkeit, Dezentralisierung,Ressourceneffizienz und Kooperation. Der Werk-zeugkasten für regionales Wirtschaften ist derSchlüssel dazu.

Norbert Rost (Dipl. Wirtschaftsinformatiker), Vorstandsmitglied des Dachverbandes „Regiogeld e.V.“

Wie retten wir die Wirtschaft?

dadurch funktionieren,dass es immer wiederzusammenbricht und

dann wieder von vorn begonnen wird. Diese Zu-sammenbrüche nennt man dann Kriege oderWirtschaftskrisen oder Inflationen, je nachdem,aber das bedeutet eigentlich nur, dass dieses Sy-stem in sich kein Regulativ hat, das zu einer ver-nünftigen Eindämmung führen würde."

Prof. Dr. Eva Lang

Professorin für Wirt-schaftspolitik an der Uni-versität der BundeswehrMünchen, Mitglied im

Beirat des Vereins Oberland Regional e.V.

„Wo man heute in den wirtschaftspolitischen De-batten hinhört, alle scheinen den Zwängen desGlobalisierungsprozesses ausgeliefert zu sein:Politik, Wirtschaft, Arbeitsmärkte und Banken.Aber die Globalisie-rung ist kein Schick-sal, das über dieWeltgekommen ist, unddas wir ohnmächtighinnehmen müssen.Initiativen, wie dieGründung des REGIOOberland, sind einemutige, selbstbe-stimmte Antwort aufdie Globalisierung:Die Regionen undihre Menschen neh-men ihr Schicksal indie eigene Hand.Zwischenzeitlich exi-

Professor Dr. Hans- Peter Dürr

Mitglied des Club ofRome, Friedens-Nobel-preis 1995, Großes Ver-

dienstkreuz des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 2004.

Wir brauchen ganz dringend Entwürfe für posi-tive, in vollem Sinne lebenswerte, ökologischnachhaltige Lebensstile. Es gibt solche Entwürfe,und deshalb wird auch ein Wandel nicht ausge-schlossen sein. Wir müssen den Wandel nur wirk-lich wollen. Alle sind dazu aufgefordert, dabeimitzudenken, diesen Wandel mitzugestalten undvor allem ihn „katalytisch“ richtig auf den Weg zubringen....Wir müssen nicht 6 Milliarden Menschenüberzeugen, sondern sie nur erinnern!“

Michael Ende

(1929-1995), Schriftstel-ler. Mit Romanen wieJim Knopf und Lukas,

der Lokomotivführer (1960) und Die un-endliche Geschichte (1979) avancierte erzu einem der bedeutendsten und erfolg-reichsten deutschsprachigen Vertreter der Kinder- und Jugendliteratur nach dem2. Weltkrieg.

„Ich glaube, dass wir in unserem Geldsystem eineArt Karzinom bildendes Element haben, das un-sere Wirtschaft fortwährend krank macht... Mei-ner Meinung nach kann dieses Geldsystem nur

stieren mehr als 2000 solcher lokaler Geldsy-steme weltweit. Insofern reihen wir uns hier inunserer Region in eine breite Bewegung der (dasglobale Geldsystem ergänzenden) Komplemen-tärwährungen ein.

Der REGIO Oberland wird den regionalen Wirt-schaftskreislauf stärken, die Bindung und Kom-munikation zwischen Produzenten und Konsu-menten festigen, die Gemeinschaft stärken (B. Lietaer) und so einen wichtigen Beitrag zurnachhaltigen Entwicklung leisten.

Meinem Selbstverständnis als ökologischeÖkonomin entsprechend, danke ich den Initia-toren des Projekts und appelliere an eine regeTeilnahme der Konsumenten und Produzenten.Denn wir alle (als Konsument oder Produzent,als Unternehmer oder Arbeitnehmer, als Ge-meinschaft und Individuum) und die Natur wer-den mit einer Regionalisierung des Wirt-schaftskreislaufs gewinnen.“

Prominente Stimmen:

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1933 die Arbeitswertscheine eingezogen. DasVerbot wurde auf Betreiben der Nationalbank be-reits im Januar 1933 der Gemeinde auf dem Be-hördenweg mitgeteilt. Wörgl legte Berufung beiGericht ein und führte die Aktion mit den im Um-lauf befindlichen AB-Scheinen weiter, gab aberkeine neuen mehr aus. Der Beschluss des Ver-waltungsgerichtshofes im November 1933 setzteder Aktion endgültig ein Ende.

Die Gemeinde Wörgl setzte Michael Untergug-genberger für seine Verdienste ein Denkmal.2007 wurde Michael Unterguggenberger posthumzum Ehrenbürger der Stadt Wörgl ernannt. DerVerein „Unterguggenberger Institut“ hält das Erbedes Wörgler Geld-Experimentes hoch und bringthistorische Erfahrungen mit aktuellen Projektenzusammen.

Wie Frau Spielbichler vom UnterguggenbergerInstitut mitteilte, ist aktuell eine spannende Ent-wicklung in Wörgl zu beobachten. BürgermeisterArno Abler stellte bei der öffentlichen Gemeinde-

* 15. August 1884 in Hopfgarten im Brixental; † 19. De-zember 1936 inWörgl, war von 1931bis 1934 Bürger-meister von Wörgl(Tirol).

Als Folge der Weltwirtschaftskrise von 1929war die Wirtschaftslage in Wörgl 1931 ebensowie in vielen anderen Gemeinden weltweit ge-prägt von einer Defla-tion. Eine Schuldenlastin Höhe von 1,3 Millio-nen Schilling und 400Arbeitslose, von denenetwa die Hälfte auf dieArmenfürsorge der Ge-meinde angewiesenwar, machten es un-möglich, auch nur dienotwendigsten Investi-tionen zu tätigen. Die inUmlauf befindliche, andie Goldreserven ge-bundene Geldmenge verkleinerte sich zusehends.

Vor diesem Hintergrund arbeitete Michael Un-terguggenberger ein Nothilfe-Programm aus, um-laufgesichertes Freigeld als Komplementärwäh-rung in Form von Arbeitswertbestätigungen fürdie Region Wörgl auszugeben. Ideenlieferant warihm dabei die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells.Am 8. Juli 1932 wurde das Experiment von Wörglvom Gemeinderat einstimmig angenommen. DieWörgler Schilling erhielten erst ihre Gültigkeit(Aufdruck eines Prägestempels) wenn dafürSchilling bei der Raiffeisenkasse hinterlegt wur-den. Erst dann kamen die Scheine in Umlauf. Diehöchste hinterlegte Summe waren 8.500 Schil-ling – mehr wurden nicht benötigt. Der durch-schnittliche Umlauf betrug sogar nur rund 5.490Schilling in Arbeitswertbestätigungen. Der Erfolgder Aktion wurde durch den raschen Umlauf desFreigeldes erzielt, nicht durch die ausgegebeneGeldmenge. Der Freigeld-Umlauf war 9 bis 10Mal schneller als der Schilling-Umlauf im übrigenÖsterreich.

Unterguggenbergers Nothilfe-Programm wirkte.Wachsende Bautätigkeit und Konsumfreude ließbis 1933 die Arbeitslosenzahl in Wörgl um einViertel sinken, während sie sonst in Österreichweiter stieg. Im Schnitt waren 100 Menschendurch das Notstandsprogramm direkt oder in Zu-lieferbetrieben beschäftigt. Das Experiment fandweltweite Beachtung. Mehrere hundert Gemein-den wollten dem Beispiel Wörgl folgen. Auf Druckder Behörden wurden allerdings im September

versammlung am 26. März 2009 den Antrag, dieEinführung einer Komplementärwährung fürWörgl zu prüfen. Mit Zustimmung aller Fraktionenim Gemeinderat ist in diesem Zusammenhang einProjekt Jugendbeschäftigung beauftragt worden.Inwiefern dabei eine Komplementärwährung ver-wendet wird, darüber läuft noch der Entschei-dungsprozess.

Michael Unterguggenberger und das Experiment von Wörgl

REGIO aktiv 6/2010 ......................................................................................................................................................................................... Seite 10

Zusammenarbeit über Partei- und Weltanschauungsgrenzen hinweg: Der Treuhand-Ausschuss zur Abwick-lung des Wörgler Nothilfeprogrammesmit Freigeld - von links Finanzreferent Dr. Georg Stawa, Bürgermeister Michael Unterguggenberger, Gemeinde-sekretär Rudolf Winkler und PfarrerMatthias Riedelsperger.

Bild oben: Das Konjunkturprogramm mit Freigeld belebte die Bauwirtschaft.

Bild unten: Straßenbaustelle Müllnertalbrücke: Die Bauarbeiter wurden im Frühjahr 1933 mit Freigeld entlohnt.

Bild links Mitte: Die Wörgler Arbeitswertscheine im Wert von 1, 5 und 10 Schilling.

Bild links: Die Raiffeisenkasse Wörgl war als Wechselstelle eng in die Abwicklung des Not-hilfprogrammes mit Freigeld eingebunden.

Fakten aus dem Wörgl- Experiment:

� Umlaufgebühr von 1% pro Monat

� Arbeitbestätigungen im Wert von 5.490 Schilling wurden in 13,4 Monaten 464 mal weitergegeben

� Diese schafften Güter und Dienstleis-tungen im Wert von 2.547.360 Schilling

� Arbeitslosigkeit wurde um 25% reduziert

� Gemeindeinnahmen stiegen um 35%

� Die öffentliche Auftragsvergabe stieg um 220 %

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Sonniger Weg zum Erfolg!

Mit ihrem Projekt „Initiierung einer Bürgersolar-anlage bezahlt mit Regiogeld“ haben die Mitglie-der der Juniorenfirma ECBC der KaufmännischenSchulen Villingen beim Wettbewerb der deut-schen Unesco „Sei ein Futurist“ gemeinsam mitdem dm-Drogeriemarkt einen mit 1000 Euro do-tierten Preis gewonnen. Im dm-Markt in BadDürrheim wurde der Preis übergeben.

Quelle: Werden-Sie-Stromerzeuger.deebundene Geldmenge verkleinerte sich zusehends.

Italienische Banken akzeptieren Parmesan als Sicherheit

Geldnot? Her mit Ihrem Käse! Wer in Italien wederSchmuck noch Immobilien als Sicherheit füreinen Kredit zu bieten hat, kann bei ein paar Ban-ken im Norden des Landes auch Parmesan-Käsebeleihen. In der Emilia Romagna akzeptieren vierGeldinstitute den beliebten Hartkäse als Sicher-heit.Allein das Bankhaus Credito Emiliano hatnach eigenen Angaben 400.000 Parmesan-Laibeihrer Kunden eingelagert. Allerdings werden dieKunden der Bank nicht im Foyer vom Käseduftbenebelt: Die Bank betreibt für den Käse ein ei-genes Lagerhaus, wo der zweijährige Reifepro-zess auch überwacht wird. 16.000 Tonnen

Vatikan lobt islamischeszinsfreies GeldsystemRom: Die Vatikanzeitung Ossavatora Romana sieht in der Scharia einenmöglichen Weg aus der Finanzkrise. Die ethischen Regeln des islami-schen Bankwesens seien im Stande, einem gescheiterten kapitalisti-schen Finanzsystem wieder Vertrauen und Liquidität zu verschaffen,heißt es in einem Beitrag zweier italienischer Wirtschaftswissenschaft-ler in der Mittwochausgabe des Blattes. „Wir glauben, dass das islami-sche Finanzwesen zur Etablierung neuer Regeln für das westlicheFinanzwesen beitragen kann“, schreiben die Autorinnen Loretta Napo-leoni und Claudia Segre. Der Scharia gehorchende Investitionsformenverhinderten eine „künstliche Erzeugung von Geld“. So seien neben Zin-sen auch bestimmte Formen von Spekulation verboten. Die Autorinnensehen im Sukuk-System ein Mittel gegen Finanzkrisen. Dabei fließenAnleihen für Projekte, für die der Geldgeber statt Zinsen eine Gewinn-beteiligung erhält. (KNA) Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 05.03.2009

Parmesan = 120 Millionen Euro. Die Einlagerunghat Substanz: Die Käseräder wiegen jeweils 40Kilogramm, damit können jede Menge Spaghettibestreut werden. Der Wert pro Laib ist auf 300Euro festgelegt. Zahlt ein Kunde seinen Kreditnicht zurück, werde dessen Parmesan verkauft,erzählt William Bizzarri, der den Käse für dasGeldhaus betreut. Quelle: Tagesschau.de

Essbares Geld aus Kaki-Scheiben

In Meraggio im Südtessin betreibt Giorgi Wintersein kleines Feriendomizil für Vegetarier. Nebenden Häusern ragen Kakibäume mit ihren orange-farbenen Früchten prachtvoll zum Himmel empor.Dem Sonnenlicht entgegengehalten, erinnern ge-trocknete Kaki-Scheiben an Goldmünzen, wasGiorgi zur Idee eines eigenen Geldsystems inspi-rierte. Die Fruchtscheiben bilden nämlich dieWährung der «Bank of Kaki». Das essbare Geldverliert pro Jahr die Hälfte seines Werts, was Fi-nanzspekulationen verunmöglicht. Giorgi hofft aufeine rege Entwicklung: «Ich habe interessierteFreunde hier in der Gegend, und es wird mögli-cherweise eine Regionalwährung daraus». SeinGeldsystem sei zwar ungewöhnlich, trotzdemwohl weniger utopisch als das kapitalistischeCredo des ewigen Wachstums. Quelle: Zeitpunkt.de

Währungsunion verabschiedet!

Das südamerikanische ALBA-Bündnis aus Boli-vien, Honduras, Kuba, Nicaragua und Venezuelasowie das assoziierte Ecuador will im Jahr 2010ein gemeinsames Währungssystem einführen,den Sucre. Quelle: Amerika 21.de

100,- leihen und nur 95,- zurückzahlen!

Die Finanzial Times Deutschland erwähnt ineinem viel beachteten Beitrag Silvio Gesell alsIdeengeber einer neuen Denkrichtung im Finanz-wesen und erlaubt sich einen weit kühneren Ge-danken, als wir ihn je gewagt hätten: DenNegativ-Zins! Wir leihen uns 100 Euro und gebennur 95 zurück! In einer internen Analyse der Fed,die der "Financial Times" vorliegt,beziffern dieWährungshüter den optimalen Zinssatz auf der-zeit Minus fünf Prozent. Die Berechnung fußt aufder „Taylor-Regel“. Entwickelt vom Stanford-Ökonomen John Taylor, beschreibt die Vorschrift,nach welchen Gesetzmäßigkeiten eine Noten-bank den Leitzins festgelegt. Die Grundidee: DerLeitzins wird gesenkt, wenn die Inflationsrateoder der Auslastungsgrad der Volkswirtschaftfällt. Angesichts einer rückläufigen Teuerungs-rate in den Vereinigten Staaten und einer gerin-gen Auslastungkommt die Fed momentan aufeinen negativen Wert.

Quelle: Financial Times Deutschland

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Herausgeber: Oberland Regional e.V.

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Redaktion und Anzeigen: Monika Herz,

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Gestaltung und Satz: Gerhard Schielein,

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Alle Angaben ohne Gewähr

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Der REGIO ist eine von über60 Regionalgeld-Initiativen,die der derzeit im Bundesgebiet aktiv sind.Unseren REGIO gibt’s alsREGIO in München, in Weil-heim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Starberg,Garmisch-Partenkirchen,Miesbach und Ostallgäu.

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