schule der rockgitarre 2010
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offizielle offline ausgabe des online magazins SCHULE-DER-ROCKGITARRE.DE für 2010TRANSCRIPT
OFFIZIELLE OFFLINE AUSGABE DES ONLINE MAGAZINSSCHULE-DER-ROCKGITARRE.DE FÜR 2010
Der beste Gitarrist
Teil Eins
www.schule-der-rockgitarre.de
IMPRESSUMHeros Musikverlag GmbH, Oeder Weg 26 | D - 60318 Frankfurt am Main
Tel. 49 69/955 288 30 | Fax 49 69/955 288 44, Geschäftsführer: Jan Rolf MüllerHandelsniederlassung und Registergericht: Frankfurt am Main HRB 10961
Redaktion: Carin Müller, Coverbild: Ines Pietz Photography, Artwork: Patrick Dietl
INDEX
INDEX | GLOSSAR | ADAX | FRAGT AS | GEAR | GUEST | HEROES | HOTTIES | MOVIE | ROCKKALENDER | RIFF | TALK | TOPIC | W
EIRD STUFF | YOUNG‘N‘WILD | GLOSSAR | BÄNDE
0204060810121416182022242628303234363840424446
IndexWarme Worte
Brandheiße NummerFragt A. Scheinhütte
Sounds of SilenceDer beste Gitarrist ever
Tankstelle in TexasMarcys Welt
Gar nicht rosarotRadio Rock Revolution
Ab ins NirvanaDer Rockkalender
Soap on a Rope RiffAdax, der Mann für alle...
SchmuddeleienSchallendes Showfenster
Pimp my Band 3Area4
String BendingWah Wah
SdR_Band PlusSdR_Band 2SdR_Band 1
ED
ITO
RIA
L
Mannomann, das fühlt sich komisch an. Normalerweise tummeln wir
uns ja im Internet – in den unendlichen, virtuellen Weiten des
World Wide Webs. Da ist die dreidimensionale Form, gedruckt auf
Papier und zum Blättern wirklich reichlich bizarr.
Aber wir waren ja schon immer ein wenig seltsam:
Erst bringen wir – allen Kritikern zum Trotz
("Wie soll'n das denn gehen?") – das Konzept "Schule der
Rockgitarre" ins Netz, und erfreuen seitdem Monat für
Monat eine wachsende Fangemeinde mit interessanten,
lustigen, schrägen, spannenden und manchmal auch lehrreichen
(schließlich heißen wir "Schule") Artikeln. Und dann war's
irgendwann nur konsequent, dem Online-Magazin einen kleinen
Ausflug in die reale Welt zu gönnen.
Das Ergebnis des Experiments haltet ihr gerade in den Händen:
Das Beste (oder zumindest einen kleinen Auszug davon) aus einem
guten Jahr Schule-der-Rockgitarre.de!
Viel Spaß beim Lesen
& Rock the World!
Eure Gina*
*Ok, ok: Wir sind im richtigen Leben, deshalb gibt's hier
auch den richtigen Namen: Carin
Willkommenin der richtigen Welt
VIER
A
DA
X
Ein besonderer Sound erfordert ein besonderes Instrument!
Unser Mann für's Exotische ist der Gitarrist Adax Dörsam,
und seine Auswahl an Raritäten ist legendär.
Auf Schule der Rockgitarre online stellt er Euch regelmäßig ein
Schätzchen vor – in Sound, Wort und Bild.
Heute seine Vista Sonic von Burns: Ein wahrhaft wilder Hund
aus den 70er Jahren!
"Von diesem Vista Sonic-Modell der Londoner Gitarrenschmiede
Burns heißt es in Fachkreisen, dass es eine richtig gute
Metaller-Gitarre ist. Man sieht es ihr auch an,
da wurde reichlich Metall verarbeitet. Daher ist sie auch nicht
gerade leicht, hat aber ein sehr gutes Vibrato-System.
Ich habe sie mir 1998 gekauft. Der Vorbesitzer war der Bassist
von Iggy Pop, und angeblich ist die Gitarre auf dem Album
'Blah Blah Blah' zu hören. Das gute Stück ist ausgesprochen
knackig und hat auf dem Korpus einen Schalter für die Sounds.
Da sind sogar die Charakterbezeichnungen drauf geschrieben.
Mein Lieblingssound ist 'Wild Dog', also der wilde Hund,
und der hat wirklich seine Berechtigung!
Die Gitarre ist wohl aus den 70er Jahren, und man sieht auch,
dass sie viel gespielt wurde – aber alles ehrbare Spielspuren.
Es gibt nämlich ehrbare und sogenannte unehrbare Spielspuren.
Für einen Sammler wäre die nichts. Die haben ja ganz andere
Vorstellungen als ich. Ein Sammler will am liebsten ein altes
Instrument, das gerade zum ersten Mal aus dem Koffer genommen
wird, am besten noch mit Zellophan drum herum. Unehrbar sind übrigens Zigaretten-Brandflecken am Korpus, oder wenn
jemand etwas umgebaut hat. Brandflecken oben am Hals sind aber ok.
Früher haben ja alle auf der Bühne geraucht und dann die Kippe oben reingesteckt.
Manchmal hat's dann halt gekokelt, aber das ist ok."
Mehr Bilder von der Burns Vista Sonic findet Ihr hier auf Adax' Seite!
Kompletter Artikel for free aufwww.schule-der-rockgitarre.de SECHS
Adax‘ BurnsBrandheiße Nummer
FR
AG
T A
S
Einige von Euch haben es schon getestet: Sie hatten eine Frage zu
einem Riff, einem Fingersatz oder wollten einfach einen Tipp. Sie
haben eine Mail an die Redaktion geschrieben, und kurze Zeit später
bekamen sie Antwort von Andreas, der sich – übrigens genau wie
wir – über jedes Feedback freut.
Auf Anregung von SdR-Leser AD haben wir uns nun entschlossen,
diese Frage- und Antwort-Spielchen nicht mehr nur im Verborgenen
stattfinden zu lassen, sondern die interessantesten Probleme hier
in dieser brandneuen Rubrik zu veröffentlichen!
Also ran an die Mail und her mit den Fragen. Wir sind gespannt!
Andreas ScheinhütteFragt
Kompletter Artikel for free aufwww.schule-der-rockgitarre.de ACHT
GE
AR
Ihr habt den perfekten Proberaum? Einen einsamen Bunker auf
unwegsamen Gelände? Gratulation! Ihr braucht diesen Text
NICHT lesen. Alle anderen, die mit ihrer Band im heimischen Keller,
auf dem Dachboden der Oma oder im örtlichen Jugendzentrum
proben müssen schon, denn ihr habt vermutlich ein Problem mit
Eltern, Nachbarn und Polizisten, die erstaunlicherweise euren
erlesenen Musikgeschmack nicht teilen wollen. Unvorstellbar,
aber wahr: Was in der Übungsbutze richtig gut klingt, kommt bei
dem Gros der Umgebung schlicht als nervtötende Lärmbelästigung
an. Was also tun? Lasst es gar nicht erst soweit kommen!
Schallwellen sind nämlich ziemlich hinterfotzige Zeitgenossen,
die sich nur äußerst schwierig aufhalten lassen.
Und sie verändern sich auf ihrem Weg. Will heißen, dass das
Superduper-Mega-Riff drei Etagen höher durchs Heizungsrohr
auch für die wohlmeinendsten Ohren eine echte Zumutung ist.
Der Schall verbreitet sich bevorzugt - und besonders gut - über
Rohre, Fenster und Türen, und selbst die wenigsten Wände sind
ernsthafte Hindernisse für vollaufgedrehten Stromgitarren-Sound.
Es hilft nichts: Eine sinnvolle Dämmung muss her!
"Dann backe ich halt ein paar Plätzchen mehr und pinne einfach
die Eierkartons an die Decke!" Leider keine gute Lösung. Die
Plätzchen nehmen wir zwar dankend entgegen, aber die
Eierpappen bringen nichts. Gar nichts. Überhaupt nichts! Den
Schallwellen begegnet man am besten mit einem professionellen
Akustikbauer. Da der doch meist das Bandbudget sprengt, muss es
die Do-it-yourself-Variante mit einer massiven Kuscheloffensive richten: Boden, Wände und
vielleicht sogar die Decke sollte man mit Teppichen verhüllen. Richtig dicke, wollige, schwere
Teppiche. Erst eine Unterkonstruktion aus schmalen Holzlatten an die Wände dübeln und
dann darauf die Auslegeware nageln, verschrauben oder antackern (hält alles besser als kleben!!).
Dann kommen die Fenster dran. Feste Schaumstoffelemente sollten möglichst fugenlos die Scheiben
abdecken. Tageslicht ist beim Üben ohnehin überbewertet, und auf die jämmerlichen Kellerluken
kann man in der Regel ohnehin verzichten. Die Tür erhält als Verschalung eine Matratze, die bei
geschlossener Tür idealerweise auch die Türrahmen bedeckt. Heizungsrohre schließlich bekommen einen mit Dämmwolle gefüllten Holzkasten drum herum und ebenfalls Teppich drauf.
Ok, zugegeben, das macht alles ein bisschen Mühe, aber teuer ist es nicht. Sperrmüll oder Haushaltsauflösungen sind idealer Fundus für Dämm-Material, und alles andere hält der Baumarkt für kleine Münze bereit. Die Nachbarn werden es danken!
Wie Die Ärzte ihren Proberaum eingerichtet haben – erstaunlich kuschelig jedenfalls – seht Ihr im Youtube-Clip!
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Sounds of Silence
ZEHN
GU
EST
Immer wieder stellt sich die Frage, ob am Stammtisch oder in der
Fachliteratur: Wer ist es? Wer ist der Beste? Für den Rolling Stone
steht fest: Es ist Jimi Hendrix. Klar! Der musste es ja sein.
Wer kennt ihn nicht? Wer ist nicht begeistert von seinem zeitlos
schönen Spiel? Und doch – Warum eigentlich Jimi Hendrix?
Was zeichnet ihn vor allen anderen Giganten des Saitenzupfens aus?
Welche Kriterien gelten überhaupt bei so einer Wahl?
Gehen wir das Ganze doch einmal sachlich an! Wir bestimmen
klare Kriterien und halten fest, welcher Könner unter den
unzähligen Virtuosen sie am besten erfüllt.
Der Meister des Riffs: Keith Richards, sagen viele. Aber der hat
einfach zu viel geklaut! James Hetfield (Metallica) – Okay, man
sagt, er könne Riffs scheißen. Eben, so hören sie sich auch an.
Zumindest erwähnen muss ich an dieser Stelle natürlich
Malcolm Young (AC/DC). Oder Tony Iommi (Black Sabbath).
Jimmy Page? Nein, der unbestrittene und uneinholbare König
des Riffs ist und bleibt wegen des einen, einzigen, nie
erreichbaren Ta Ta Taaaa, Ta Ta TaTaaaa: Ritchie Blackmore!
Er selbst kann es zwar nicht mehr hören und will es auch nicht
mehr spielen, aber Smoke on the water ist einfach das Riff an
sich. Der Schnellste: Santana? Ha! Kann es jemand anders
sein als Paul Gilbert? Immerhin nimmt er eine Bohrmaschine
zu Hilfe um die Saiten in rasender Geschwindigkeit zu beschrammeln.
Jemand sollte ihm aber mal sagen, dass es einfach unvorteilhaft aussieht, mit monströsen Kopfhörern auf der
Bühne zu stehen. Das hat er doch früher auch nicht gemacht! Aber unbedingt genannt werden muss auch
Nuno Bettencourt (Extreme).
Der Schönste: Entfällt, weil Paul Stanley sich hinter seiner Maske versteckt.
Der beste Gitarristendarsteller: Hier kommt man einfach nicht an Keith Richards vorbei,
einfach deshalb, weil er es mittlerweile am längsten tut. Angus Young ist aber ebenfalls nicht schlecht. Zur Not geht auch Ace Frehley, bei all dem Aufwand in der Maske.
Der Coolste: Viele halten sich dafür. Nur einer ist es. Die Grundbedingung für Coolness ist einfach, dass man sein Instrument beherrscht. Deshalb keine Chance für Slash. Da nützt auch das pubertäre Hantieren mit einer glimmenden Zigarette nichts. Megacool ist der Texas-Boogie-Man Billy Gibbons (ZZ Top), weil er es einfach drauf hat. Er sei aber gewarnt! Zum Jahreswechsel war auf 3Sat zu sehen, dass ihm vor lauter Coolness allmählich die Noten seiner Soli verlustig gehen. Das war schon mal dynamischer. Dennoch, solange er nicht zu benebelt ist, ist er allemal cooler als Keith Richards.
Der Bescheidenste: Sollte man nicht auch die loben, die einfach nur ihren Job machen und sich nicht aufplustern? Allerdings ist es beinahe unmöglich, Gitarrist zu sein und dabei ein vornehmes Understatement zu pflegen. Dennoch gäbe es Kandidaten. Clapton? Har, har! David Gilmour spielt eigentlich ohne viel Posing bis auf die Tatsache, dass er jahrelang auf einer meterhohen Mauer stand und sich während seiner Bombastsoli von einem Spot anstrahlen ließ. Er ist draußen. The Edge macht nicht viel Getue und hat den Minimalismus sogar zu seinem Markenzeichen gemacht
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Der beste Gitarrist
Teil Eins
HER
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Sämtlichen Suspicious Minds auf dieser Welt sei ein für alle mal
gesagt: Elvis Presley lebt! Ein junger Mann behauptet sogar,
er hätte ihn als Devil in Disguise getroffen, doch das ist Unsinn.
Poor Boy, da hast du wohl den Blue Moon of Kentucky gesehen
und das war Too Much ... Tja, kann schon mal vorkommen.
Doch Schule der Rockgitarre online ist stolz, brandexklusiv eine
Augenzeugin - Marie's The Name - gefunden zu haben, die
endgültig Schluss mit diesen dummen Gerüchten macht.
It's Now Or Never!! Zugegeben, wir mussten ihr Fame And
Fortune versprechen, sonst würde sie nicht auspacken über
den Guitar Man. Don't Ask Me Why. Sie ist ein wenig kapriziös,
die Gute, und von Zeit zu Zeit auch Wild In The Country,
doch nichts desto weniger ist ihre Geschichte unglaublich:
"One Night war es endlich soweit: My Wish Came True! Ich
machte mich auf den langen Weg von Texas nach Las Vegas,
meine absolute Lieblingsstadt. Viva Las Vegas! Neben mir in
meinem alten, babyblauen Chevy saßen die beiden Hound Dogs,
die auf die schönen Namen Frankie And Johnny hören. Ein
Mädchen sollte niemals alleine reisen. That's All Right!
Am frühen Abend hielten wir in einem gottverlassenen Kaff an
einer Tankstelle. Es war trüb, aber I Don't Care If The Sun
Don't Shine. Kein Mensch zu sehen. Ich wollte gerade aussteigen,
um selbst Hand anzulegen, da näherte sich ein Lonely Man und
übernahm das Tanken. Er war nicht mehr ganz jung, erinnerte
mich aber unglaublich an meinen Ex. That's When Your
Heartaches Begin, dachte ich und wollte so schnell wie möglich
weiter. Doch er war in Plauderstimmung, und A Fool Such As I schon immer war, blieb ich da und quatschte mit ihm. 'Are You Lonesome Tonight?', fragte er mich mit einem ausgesprochen sexy Timbre in der Stimme. Der gab ja ganz schön Gas, dachte ich und deutete nur wortlos auf Frankie And Johnny. Die Hunde schienen ihn nicht weiter zu beunruhigen, doch er stellte resigniert fest: 'Your Time Hasn't Come Yet, Baby!' Das fand ich nun wirklich unverschämt. Clean Up Your Own Backyard, blaffte ich ihn deshalb an. Er lachte nur: 'You Don't Have To Say You Love Me.' Hatte ich auch nicht vor, doch irgendwie faszinierte mich der Unbekannte. Treat Me Nice bat ich deshalb und er umarmte mich mit A Big Hunk o' Love. Er habe mir etwas Wichtiges mitzuteilen. Don't flehte ich, war ich doch schon komplett All Shook Up. Es half nichts, er brauchte wohl jemanden, dem er sich anvertrauen konnte. Natürlich ging's um eine Frau, um Judy, genauer gesagt. She's Not You beeilte er sich zu versichern, als ich schon wieder genervt die Braue hochzog. Ok, ok, ich gab auf: Surrender! Und er legte los:
Jahrelang war ich auf der Flucht, den letzten Winter habe ich sogar In The Ghetto verbracht. Da erkannte mich wenigstens keiner. Und da war Sie. Fools Fall in Love und ich war schon immer ein sehr, sehr großer Fool, was Frauen anging, doch das wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sehen. Es war unglaublich, Burning Love vom Allerfeinsten! It feels So Right, dachte ich, doch da war sie auch schon wieder weg. Ich schrieb ihr zahllose Love Letters, teilte ihr mit, dass sie Always On My Mind sei, doch Return To Sender, die Briefe kamen alle wieder zurück. Darauf hin sang ich Nacht für Nacht den Mean Woman Blues, bis sie mich aus dem Ghetto warfen. Jetzt bin ich hier und DU bist meine Rettung!
Diese Ankündigung alarmierte mich natürlich aufs Äußerste. Diesen Irren wollte ich in keinem Fall nach Las Vegas mitnehmen. Doch er beharrte, ich sei sein Good Luck Charm, die Zeit sei reif, Any Day Now würde er sein Outing haben. I Really Don't Want To Know, schrie ich, doch da sagte er schon:
Ich bin Elvis! Ich lebe! Ich habe das Versteckspiel satt!! I Believe In The Man In The Sky und ich glaube auch, dass mein Publikum mich wieder mit offenen Armen empfangen wird. Sie werden rufen: Loving You und ich werde endlich wieder der King Of The Whole Wide World sein!
Dabei sah er mich wie ein waidwundes Reh an, und ich beschloss, ihn gegen besseres Wissen mitzunehmen. Während der Fahrt plapperte er ununterbrochen bis die Hunde hysterisch jaulten und ich um A Little Less Conversation bat. In Las Vegas hielten ihn natürlich alle für einen durchgedrehten Scharlatan. So saß er schließlich Crying In The Chapel. Das hat mein Herz berührt. All That I Am ist Elvis, sagte er. Und in diesem Moment glaubte ich ihm."
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Tankstelle inTexas...
HER
O
Marcella wer?
Tja, leider kennen das amerikanische Ausnahmetalent nur wenige,
obwohl sie an einigen namhaften Projekten mitgewirkt hat und seit
den frühen 1970ern auf den Bühnen und Studios dieser Welt
unterwegs ist. Marcella Detroit, geboren 1959 als Marcy Levy,
hatte mit 18 ihre erste Band und fing schon früh mit dem
Komponieren an. Ihr bevorzugtes Werkzeug war von Anfang an
die Gitarre, doch auch vor Bass und Tasteninstrumenten schreckt
sie nicht zurück.
In den 70ern spielte sie mit Bob Seger und ging mit ihm auf
Tournee. Kurz darauf kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit
mit Mr. Slowhand Eric Clapton. Sie begleitete ihn auf seinen
Konzertreisen, spielte mit ihm im Studio und schrieb für und
mit ihm diverse Songs. Am bekanntesten davon ist sein Hit
"Lay Down Sally". Auch 1985 war sie an seiner Seite – beim
Live-Aid-Konzert.
Es folgten Kooperationen mit vielen namhaften Künstlern,
darunter Phil Collins, Aretha Franklin, Al Jarreau, Burt Bacharach,
Chaka Khan und Belinda Carlisle, die nicht nur ihr Kompositions-
talent und ihre Fingerfertigkeit an der Gitarre für sich nutzten,
sondern auch ihre sehr ausdrucksstarke hohe Stimme.
1989 gründete Marcella mit dem ehemaligen Banarama-Mitglied
Siobhan Fahey das Duo Shakespear's Sister. Zu ihren
gemeinsamen Erfolgen gehören die Hits "Stay", "Hello
(Turn Your Radio On)" oder "You're History". 1993 nahm sie
zusammen mit Elton John für dessen "Duets"-Album den
Ashford&Simpson-Hit "Ain't Nothing Like The Real Thing" auf.
Ein Jahr später erschien ihr erstes Solo-Album "Jewel", auf dem
vor allem die sehr gefühlvolle Ballade "I Believe" für Aufmerksamkeit sorgte.
In den letzten Jahren ist sie neben ihrer eigenen Karriere wieder verstärkt für andere Künstler als Komponistin und Produzentin tätig.
Discography:
1989 – Sacred Heart – Shakespear's Sister
1992 – Hormonally Yours – Shakespear's Sister
1994 - Jewel – Marcella Detroit
1996 - Feeler – Marcella Detroit
2001 - Dancing Madly Sideways – Macella Detroit
2005 - The Upside of Being Down – Marcy Levy Band
Marcys Welt
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HO
TTIE
S
Wer dachte, dass im beschaulichen Mainz nur der Karneval regiert -
tätäää - der irrt gewaltig. Die Jung-Rocker von "Pink's Not Red"
schlagen ganz andere Töne an und haben: Ambitionen! 2000 hatten
sie ihren ersten Auftritt und dass sie heute immer noch zusammen
schrammeln, dafür müssen wir uns eigentlich bei Kurt Beck
bedanken!?! Doch immer der Reihe nach ...
Was der Pfalz-Mecki mit einer wirklich coolen Alternative-Rock
-Combo zu tun hat, ist nämlich in der Tat eine interessante Frage,
die sich aber leicht und ohne nennenswerten Imageverlust klären
lässt: Ihr erstes offizielles Demo nahmen Pink's Not Red 2001 in
den "Team 17 Audio"-Studios auf. Dass sie es sich überhaupt
leisten konnten, haben sie ihrer erfolgreichen Teilnahme am
"Rockbuster" Contest und den dadurch fließenden (Staats-)Geldern
zu verdanken. Da sage noch einer, der Staat tut nix für die Kultur!
Die Scheibe war so erfolgreich, dass einige Radio- und TV-Sender
auf Doelke (Vocals), Gurp (Guitar, Vocals), Phillip (Guitar),
Stefan (Bass) und Simon (Drums) aufmerksam wurden, und die
damals noch eher punkige Band bald darauf in der Region für
Ruhm und Ehre spielte.
Von Rhein-Punks zu Alternative Rockern
2004 durfte es dann schon etwas mehr sein: "All Systems GO!",
so der Titel des zehn Nummern umfassenden ersten Albums,
deutet einen musikalischen Umbruch an. Pink's Not Red schlug
deutlich rockigere Saiten an – was nicht zuletzt an einer wichtigen
Personalie lag: Phillip desertierte berufsbedingt in die Hauptstadt
und wurde durch den Saarländer Joe ersetzt, der nach eigener
Aussage "jeden Song aus den 80ern und 90er Jahren" kennt und ungekrönter Riff-König der Band ist.
Rock liegt ihnen einfach im Blut! Und Rock muss live!! Davon kann sich das geneigte und in der Regel völlig enthusiastische Publikum bei den zahlreichen (inzwischen auch bundesweiten) Gigs der Rampensäue überzeugen. Klickt einfach mal auf unseren Youtube-Link, dann wisst Ihr, was wir meinen. Aber weil man nicht immer auf Konzerte pilgern kann, passiert nun endlich das, was viele Fans schon sehnlich erwarten: Ein neues Album steckt in der Pipeline. Die Fünf liegen in den allerletzten Zügen, und sobald das Küken geschlüpft ist, werden wir natürlich berichten!
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Gar nicht rosarot
(c) angst-im
-wald
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MO
VIE
The Boat that Rocked – so der englische Originaltitel – spielt in einer
Zeit, als Piraten noch nicht vor der Somalischen Küste Frachter
kaperten, sondern illegale Musiksender von abgehalfterten Kuttern
aus für eine musikalische "Radio Rock Revolution" sorgten.
Richard Curtis hat mit seiner gleichnamigen Komödie der wilden
Radiokultur ein rasantes, lautes, buntes und unglaublich witziges
Denkmal gesetzt.
1966 kommt der weltberühmte Rock aus England, doch leider nur
äußerst selten zu den Hörern der BBC. Kümmerliche zwei Stunden
Pop'n'Rock pro Woche lässt der staatliche Sender über den Äther
blubbern. Immer noch zu viel, wenn es nach dem strengen
Postminister Dormandy im britischen Kabinett geht
(Shakespeare-Darsteller Kenneth Branagh als fieses Ekelpaket).
Skandalös wenig, nach Meinung der restlichen Bevölkerung.
Das kaum zu bremsende Verlangen nach neuer Musik befriedigt im
Film der Piratensender "Rock Radio". Rund um die Uhr sendet eine
Handvoll anarchischer Radiorebellen (u.a. Philip Seymour Hoffman,
Rhys Ifans, Nick Frost) alles von The Who, den Kinks, Cream,
Jimi Hendrix und allen anderen Helden der Zeit. Und eine
gigantische Fangemeinde (über 20 Millionen) hört zu, wenn die
durchgeknallten Moderatoren on air Sex, Drugs und Rock'n'Roll
hochleben lassen. Die Handlung ist schnell erzählt: Der 18-jährige
Carl (Tom Sturridge) fliegt von der Schule, weil er mit Drogen
erwischt wurde. Seine Mutter (Emma Thompson) schickt ihn
daraufhin auf das Schiff seines Patenonkels Quentin (Bill Nighy).
Falls es eine erzieherische Maßnahme sein sollte, geht sie tierisch
daneben! Denn das Boot ist die "Rock Radio", Hauptquartier und
Sendeanstalt des Piratensenders, und die Crew besteht aus einem Haufen wilder Exzentriker, die Carl eine ganz neue Welt eröffnet. Doch leider ist Minister Dormandy auf dem Kriegspfad mit dem "unmoralischen Pack" und versucht, mit gemeinen Finten dem Treiben auf der Rock Radio ein Ende zu setzen.
Fazit: Ein rundum gelungener Film über eine Zeit, als Rockmusik ihre ersten schillernden Blüten getrieben hat. Bunte Bilder, herrlich schrulliges Personal, bissiger britischer Humor und großartige Musik. Einfach ein Kompletter Artikel for free aufwww.schule-der-rockgitarre.de ZWANZIG
Radio RockRevolution
MO
VIE
Weihnachten ist auch die Zeit von endlosen Best Of's und Remakes.
So hauen Queen in diesen Tagen nach ihren Greatest Hits 1-3 nun
zur Abwechslung mal ihre "Absolute Greatest" auf den Markt, und
auch von Nirvana gibt es diesmal Neues. Zum einen eine "digitally
remastered deluxe edition" ihres 1989er Debuts "Bleach".
Zum anderen eine ebenfalls überarbeitete Fassung ihres Live-Auftritts
beim englischen Reading-Festival am 30.08.1992. Und diese DVD,
"Nirvana – Live at Reading", hat sich Jan Schütz für euch angesehen:
Nach gründlicher Begutachtung kann ich nun verstehen,warum
dieser Auftritt zu den besten Performances von Nirvana zählt!
Nachdem bereits seit vielen Jahren ein Bootleg dieses Konzerts
existierte und im vergangenen Jahr auch eine erste offizielle
Veröffentlichung herausgebracht wurde, ist die Neuauflage wohl
die Krönung des Ganzen. Digital bearbeitet hat der geneigte Fan
die Auswahl zwischen drei verschiedenen Audioformaten: DTS 5.1,
Dolby 5.1 und das "normale" Dolby Stereo. Aber selbst letzteres
hat mit meinen bescheidenen PC-Boxen schon eine gepflegte
Live-Atmosphäre in meine Studentenbude gezaubert. Ansonsten
ist das Menü der DVD genauso schlicht gehalten wie die
Performance selbst: Spartanisch und funktionell. Keinerlei
Bonusmaterial, lediglich die komplette Set-List des Konzerts
kann man sich ansehen.
Und diese deckt sich komplett mit der ihres Megasellers
"Nevermind" und wird ergänzt durch "Bleach"-Kracher wie "Blew"
oder dem später in der Unplugged-Version bekannt gewordenen
"About a Girl". Von ihrem damals noch in den Kinderschuhen
steckenden dritten (und letzten) Album "In Utero" finden sich
drei weitere Songs auf der DVD. Einen davon – "All Apologies" – widmete Kurt Cobain
beim Auftritt in Reading seiner damals gerade geborenen Tochter und seiner Frau Courtney Love.
Der Moment, als Kurt das Publikum bittet, seiner durch die schlechte Presse verunsicherten Frau zu sagen,
dass es sie liebt, gehört für mich zu einem der denkwürdigsten Augenblicke dieses Konzerts. "Courtney, we love you"
brüllte die Menge und der Nirvana-Frontmann dankte es mit einem ehrlich gerührten Lächeln.
Und genau diese Ehrlichkeit zieht sich durch das gesamte Konzert. Man weiß zwar nicht so recht
wie man die merkwürdig-dürftigen Ansagen deuten soll, aber Teilnahmslosigkeit kann man sicherlich
keinem der Drei ankreiden. Ich habe selten jemanden gesehen, der sein Schlagzeug so bearbeitet,
ja regelrecht verprügelt wie Dave Grohl während dieses Auftritts. Genauso Kurt, der sich scheinbar
getrieben von seiner eigenen Energie die Seele aus dem Leib schreit. Während des grandiosen
Finales (ein Jimi-Hendrix-Cover von dessen Woodstock-Version der US-Nationalhymne) malträtiert
er seine Gitarre derartig, dass die Kamera deutliche Blutspuren auf dem Instrument einfängt.
Ich habe selten ein Konzert erlebt, das mich so mitgerissen hat, ohne dass es auf besondere
Effekte, Lichtshows, Banner oder sonstiges bauen konnte. Hier kommt einfach die rohe,
ungestüme und gleichzeitig verstörende und hypnotisierende Wirkung einer Band rüber, wie man es vielleicht nie wieder erleben wird.
Man kann von dieser Neuveröffentlichung genau zu diesem Zeitpunkt halten, was man will.
Doch dieser Auftritt, der im Übrigen der erste komplett aufgezeichnete Live-Auftritt von Nirvana ist (mit Ausnahme der Unplugged-Session), hat das Zeug ,ein Meilenstein zu werden, und ist ein Muss für jeden Fan.
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Ab insNirvana
RO
CK
KA
LEN
DE
R
Kompletter Rockkalender for free aufwww.schule-der-rockgitarre.de VIERUNDZWANZIG
DANN ABER FIX AUF
SCHULE-DER-ROCKGITARRE.DEEINTRAGEN!