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Der Kreuzstraßentunnel ist fertig. Das macht den Weg frei für die nötigen Entwicklungen im Weltzentrum der Medizintechnik

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Page 1: Standortporträt Tuttlingen

Standortporträtecon

o.de

TuttlingenStandortporträt

Page 2: Standortporträt Tuttlingen

econo 5/2011 · 6. Mai 2011 Foto: Michael Bode

Der Kreuzstraßentunnel ist fertig. Das macht

denWeg frei für die nötigen Entwicklungen im

Weltzentrum der Medizintechnik

Freie Fahrt: Der Kreuzstraßen-tunnel für die B311 unddie B14 unter Tuttlingen durch

Tuttlingens neuePerspektive

62 Politik • Standort Tuttlingen

Page 3: Standortporträt Tuttlingen

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

Wer zu Tuttlingens OBMichael Beck will,der kommt unweiger-

lich an dieser Installation vor-bei: Ein Bauhelm hängt amGriff eines Spatens. Der lehntam Türrahmen des OB-Zim-mers. Über den Spaten ist andie Wand ein Stück Stoff inSchwarz-Rot-Gold gepinnt. DieInstallation macht sich gut hierim ersten Stock des Rathauseszwischen den Ledermöbeln derklassischen Moderne und zeit-genössischen Kunstwerken.Genau wie die Kunst eröffnet

die Spateninstallation im über-tragenen Sinn Perspektiven.

In diesem Fall für die Stadt:Spaten und Stoff zeugen vonBau und Eröffnung des Kreuz-straßentunnels. Der ist 948Meter lang, 9,70 Meter breit,fünf Meter hoch und kosteterund 27 Millionen Euro. Undist das wichtigste Bauwerk derjüngeren Geschichte. Denn esentlastet die Tuttlinger vomVerkehr der beiden Bundesstra-ßen 14 und 311. Das schafftRaum für Entwicklungen.Doch in welche Richtung?OB Beck reicht die Frage

weiter: „Wir brauchen Antwor-ten, wie wir arbeiten. Wohnen,Mobilität und Einkaufen in Ein-

klang bringen wollen.“ DieAntwort soll AS+P liefern.Dahinter verbirgt sich das

Büro des weltweit renommier-te Stadtplaners Albert Speer.Der Professor gilt als leiden-schaftlicher Verfechter vonganzheitlichen Entwicklungs-konzepten, statt Einzelplanun-gen und ordnet die Eröffnungdes Tunnels als historischeChance ein: „Für Tuttlingen istein Zeitfenster aufgegangen!“Deshalb will er einen Master-plan für die weitere Entwick-lung der Stadt auflegen. Oderwie Speer es ausdrückt: „EinRegiebuch für die Zukunft.“

Regiebuch, Masterplan. Fastkönnte man meinen, die Histo-rie Tuttlingens folgt seit Jahr-hunderten diesen modernenInstrumenten. Denn eigentlichgeht es nur aufwärts: Mal abge-sehen von frühesten Besiedlun-gen beginnt der Aufschwungbereits im 17. Jahrhundert. ImLudwigstal wird ein herzögli-ches Eisenschmelzwerk gebaut.Ums Jahr 1800 gibt es 20Nagel- und Messerschmieden,50 Jahre später sind es mehrals 100. Die Übung im Umgangmit Metall eröffnet den Tuttlin-gern dann ein weiteres Betäti-gungsfeld: die Chirurgie.

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Page 4: Standortporträt Tuttlingen

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

Foto: Michael Bode

Hilfestellung erhalten sievon den Ärzten William ThomasGreen Morton und Horace Wells,die 1846 als erste bei OperationenÄther und Lachgas einsetzen. Daseröffnet Perspektiven: Statt in 30Sekunden ein Körperteil ratzfatzabzusägen, stehen jetzt Erhalt undHeilung im Vordergrund.Dafür braucht es fachgerechtes

Werkzeug.Im Jahr 1866 firmieren erstmals

drei Betriebe mit dem Zusatz „Chi-rurgische Instrumentenmacher“.Einer davon gehört Gottfried Jetter,dem Begründer von Aesculap . Dieist bis heute mit einem Umsatzvon 1,2 Milliarden Euro und allein3000 Mitarbeitern am Stammsitzein Branchenprimus.Aber beileibe nicht allein.

Karl Storz, Henke-Sass,Wolf,Berchthold, KLS Martin Groupsind nur wenige Namen, die vonTuttlingen aus OP-Säle und Arzt-praxen in aller Welt mit Instru-menten versorgen. 600 Unterneh-men mit mehr als 7000 Arbeits-plätzen, an denen Zehntausendeunterschiedliche Produkte herge-

stellt werden, formen in und umTuttlingen das „Weltzentrum derMedizintechnik“.Vieles was hier entsteht, ist

Pionierarbeit.Deshalb etabliert die Micro-

mountains-Initiative der IHKSchwarzwald-Baar-Heuberg hierein einmaliges Innovationsforum.Doch halt. Hier herrscht keine

Monokultur! Die SchwäbischenHüttenwerke SHW Automotivehalten die Tradition hoch und gie-ßen Bremsscheiben. Und die Fräs-zentren von Chiron setzen in derBranche Maßstäbe. Insgesamt ge-ben die 1600 in Tuttlingen geliste-ten Unternehmen knapp 21000

Menschen Arbeit. Bei 34000 Ein-wohnern eine fantastische Quote.Doch die Zahl ist auch eine Bür-

de: Der Fachkräftemangel ist ein

ernstes Problem. OB Beck hat daslängst erkannt. Deshalb setzt erauf den Masterplan von AlbertSpeer. Das Ziel: Attraktivität!Dabei ist die Stadt bereits heute

vorzeigbar. Und gibt sich jung-modern. Deshalb wird bei-

21000 Arbeitsplätze bei 34000 Einwohner,sind eine fantastische Quote. Und Bürde

HochwertigeArchitektur wie hier

bei Karl Storzprägt in Tuttlingenvielerorts das Bild

64 Politik • Standort Tuttlingen

Page 5: Standortporträt Tuttlingen

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Chirurgische Instrumente nach DIN/ISO versprechen 100 % Qualität und Präzision.Wenn es aber um die Arbeit im OP geht, kommt es auf jeden Millimeter an.Deshalb schaffen wir immer wieder eigene Normen. Bei den Nadelhaltern MAYO-HEGAR unserer Sparte Aesculap zum Beispiel minimieren wir die Fertigungstoleranzder Gesamtlänge von 5 auf nur 1,5mm. Das sind 233% mehr Präzision, drei Malsoviel Zuverlässigkeit und ein Vielfaches an Sicherheit für Ärzte und Patienten.Qualitätsstandards jenseits der üblichen Grenzen – bei allen medizinischen Produkten,an allen Standorten, zu jeder Zeit. B. Braun.

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Page 6: Standortporträt Tuttlingen

Foto: Michael Bode

Einwohner 34 166davon weiblich 17 536davon unter 18 Jahre 6342Ausländer 5862Kaufkraftkennziffer 107,7 %Kaufkraft in Tuttlingen 709,8 Mio. Euro

BeschäftigungArbeitsplätze 20 934Produz. Gewerbe 11 512Dienstleister/Handel/Verkehr 9366

Einpendler 12 316Auspendler 3989Arbeitslosenquote 4,7 %

SteuernGewerbesteuer 365 %Grundsteuer A 280 %Grundsteuer B 330 %

Gewerbeflächen (u.a.)Gänsäcker RestflächenGrubenäcker 2,5 haBrenner 4 haGewerbepark„Take-off“ 40 haGrundstückspreise zw. 39 und 65 Euro

VerkehrsinfrastrukturAutobahn A81 (10 Min. Anschlussstelle

Geisingen oder Tuningen)Bundesstraßen 311, 14Bahnhof Gäubahn-Halt, RingzugFlughafen Zürich, Stuttgart (je 60 Min.)

SchulinfrastrukturSchüler 4972In Städtischer Trägerschaft: 2 Gymnasien,2 Realschulen, 2Werkrealschulen, 2 Grund-und Hauptschulen, 4 Grundschulen,1 Förderschule

spielsweise die weitläufigeSkate-Anlage nicht an einer Aus-fallstraße versteckt, sondern stehtim Donaupark. Der ist – zwischenKino-Palast, Stadthalle und demSpaßbad „Tuwass“ – so etwas wiedie gute Stube der Stadt. Zur Mit-tagszeit und in den Abendstundenist es ein wahrer Tummelplatz.Und im eben eröffneten Neubau-gebiet „Thiergarten“ sollen keine0815-Fertighäuser entstehen, son-dern Architektenhäuser in derTradition der Moderne.Wie attraktiv die Stadt bereits ist,

zeigt sich auch an anderer Stelle:Die Innenstadt bekommt ein„Légère“-Business-Hotel. Die hessi-sche Fibona-Gruppe investiert aufdem ehemaligen Gränzbote-Arealzusammen mit der Tuttlinger

Wohnbau zehn Millionen Euro inden Komplex samt Tiefgarage.Nicht nur die Stadt arbeitet an

ihrer Attraktivität. Auch die Fir-men polieren sich, um Kundenund Mitarbeiter anzusprechen.Weshalb der OB beinahe im Mo-natstakt zum Spatenstich anrückt.Wichtig dabei: „Wer attraktiv seinwill, kommt um eine hochwertigeArchitektur nicht herum“, so PeterM. Binder. Der Geschäftsführerdes gleichnamigen Klimaschrank-herstellers investiert aktuell eben-so satte Millionenbeträge wie KarlStorz, Aesculap oder Simeon Me-dical: Deren Neubau „thront“ überTuttlingen und bietet einen Fit-nessraum für Mitarbeiter. Die Pa-noramafenster bieten ganz neuePerspektiven. Dirk Werner

Politik • Standort Tuttlingen

Auch das ist ein Standort-merkmal: Die Jugendkultur istein wichtiger Teil Tuttlingens

Page 7: Standortporträt Tuttlingen

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

Fotos:Jiga

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de

Dieter und Alexander Schätzle bieten Lösungen für Zerspaner:

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PräzisionswerkzeugeDieter Schätzle Präzisionswerk-zeuge gehört zu den führendenAnbietern von Werkzeugen fürdie zerspanende Industrie. „Wirhaben ständig rund 40 000Artikel am Lager“, erläutert Fir-mengründer Dieter Schätzle.Das Unternehmen ist Vertre-tung namhafter Marken wieFraisa, Walter und Klenk. Dane-ben bietet Dieter Schätzle eineneigenen Werkzeugservice: „Sobieten wir den Kunden stetsoptimale Lösungen.“

S&BDie S&B Werkzeugtechnologieist das Serviceunternehmenvon Dieter Schätzle. Nebender Aufbereitung gebrauchterWerkzeuge inklusive einer neu-en Beschichtung entstehen anden eigenen 5-Achs-Präzisions-maschinen Sonderwerkzeuge.„Wir bieten einen 24-Stunden-Service“, so der neue Geschäfts-führer Alexander Schätzle.

LagertechnikAnschaulicher geht es nichtmehr: Das eigene Lager mitrund 2000 Schubladen dientDieter Schätzle zugleich als An-schauungsbereich für die La-gertechnik des HerstellersFamepla. Hier hat der Tuttlingereine Generalvertretung.

Kontakt

Dieter und Alexander Schätzleführen dieWerkzeugtechnik so-

wie die Präzisionswerkzeuge

D er Anspruch von Dieter Schätzle ist deutlich:„Wir verkaufen unsere Werkzeuge nicht überden Preis.“ Denn der Geschäftsführer der Tutt-

linger Dieter Schätzle Präzisionswerkzeuge hat denNutzen seiner Kunden im Blick. Und die sollen nichtbloß ein günstiges, sondern ein für ihre Bedürfnissepräzise passendes Werkzeug erhalten. „Damit bekom-men sie eine Lösung an die Maschinen, die Geld überden Zeitgewinn spart“, so der Firmengründer und In-haber über sein Credo.Wobei aus den Worten

Schätzles Erfahrung spricht.Seit Jahrzehnten führt erseinen Handel mit Werk-zeugen speziell für die zer-spanende Industrie. 40000Artikel finden sich in denrund 2000 Schubladen desVerkaufs in Tuttlingen. DasUnternehmen mit 30 Mit-arbeitern zählt zu den füh-renden Wiederverkäufernin Deutschland.Dabei ist es längst nicht

allein die Masse, die zählt.Dieter Schätzle: „Der Vor-teil für unsere Kunden liegtvor allem in der Erfahrung.“Denn egal ob im Außen-

dienst oder im Lagerbereich: Bei Schätzle arbeitenKenner der Materie, Techniker, ja selbst Ingenieure.„Damit können wir den Kunden Lösungen zugeschnit-ten auf die vorhandenenMaschinen und das herzustel-lende Teil bieten“, erläutert Schätzle. Denn selbst mitder präzisesten Maschine lässt sich mit dem falschenWerkzeug nicht wirtschaftlich produzieren.

Schon vor Jahren hat Schätzle den sensiblen Zusam-menhang von Maschine und Werkzeug erkannt und

die S&BWerkzeugtechnolo-gie gegründet. In diesemServiceunternehmen wer-den Werkzeuge nicht nuraufbereitet und neu be-schichtet. In dem Unter-nehmen mit sieben Mitar-beitern entstehen innerhalbweniger Stunden Sonder-werkzeuge. Schätzle: „Sokönnen wir tatsächlich fürjede Anforderung die rich-tige und individuelleLösung bieten.“Damit dieses Wissen um

Präzision weitergeführtwird, hat Dieter Schätzlenun die Weichen gestellt:Sein Sohn Alexander istGeschäftsführer bei S&B.

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In den Schubladen lagern mehr als 40000 Artikel

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Page 8: Standortporträt Tuttlingen

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

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Tuttlingens OB Michael Beck fordert eine Neuaufstellung der

Kommunalfinanzen. Sonst wird es eng. Ansonsten ist die Stadt

auf einem gutenWeg. Ein Ziel: die eigenständige Hochschule

„Wir brauchendie Reform!“

Bei dem Thema verliert Tuttlingens OBMichael Beck schnell seine gute Laune:„Die Städte brauchen endlich eine richtige

Finanzausstattung, damit wir die Bürger zufrie-denstellen können“, fordert er im Interview mitEcono-Redaktionsleiter Dirk Werner.Der Kreuzstraßentunnel ist offen, in der In-nenstadt wird investiert und die Firmenwachsen. Erlebt Tuttlingen einen Frühling?➤ Michael Beck: (lacht) Wir erleben ständigeinen Frühling! Im Ernst: Was unsere Wirtschaftangeht, hat die Krise nur für einen kleinen Knickgesorgt. In den Unternehmen brummt es. Dassorgt für einen besonderen Konflikt: Die Bürgererleben den Boom an ihrem Arbeitsplatz undzugleich muss die Stadt ein Sparprogramm auf-legen. Das ist schwer zu vermitteln.Eine Stadt mit dieser Wirtschaftsmacht hateine finanzielle Schieflage?➤ Beck: So geht es doch nicht nur uns in Tutt-lingen. Die Schere zwischen den zu schultern-den Aufgaben und den finanziellen Möglichkei-ten geht seit Jahren allgemein immer stärkerauseinander. Zudem gibt es ein Ungleichgewichtin der Kommunalfinanzierung zwischen Kom-munen mit starkem Gewerbeanteil und denenmit Fokus auf Studenten und Beamten. Hierliegt insgesamt einiges im Argen.Sie plädieren für eine Finanzreform?➤ Beck: Ganz klar ja. Dabei möchte ich dieDiskussion aber aus den angedeuteten Gründennicht auf das Thema Gewerbesteuer reduzieren.Wir brauchen eine umfassende Reform!Ist das realistisch?➤ Beck: (lacht) Ich glaube nicht, dass jemandan entscheidender Stelle auf einen kleinen Ober-bürgermeister hört. Aber das ändert nichts ander Notwendigkeit. In den Kommunen lebendie Menschen und nicht in den abstrakten Ebe-nen der Landes- , Bundes- oder EU-Politik. Des-halb brauchen die Kommunen endlich eineausreichende finanzielle Ausstattung, um für dieEinwohner Aufgaben erfüllen zu können.Trotz Finanzschwäche investiert Tuttlingen.➤ Beck: Natürlich, schließlich müssen wir dieStadt voranbringen. Das fordern auch die Un-ternehmen zurecht von uns. Allein zehn Milli-onen Euro haben wir beispielsweise zusammen

mit dem Landkreis in den Hochschulcampusinvestiert. Daneben halten wir die Stadthalleund das Bad „Tu-Was“ vor und investieren inKinderbetreuung und Schulen.Die Hochschule ist über Jahrzehnte eine Her-zensangelegenheit Tuttlingens gewesen.➤ Beck: Ja, darauf haben unsere Unternehmenlange gewartet. Doch das Warten hat sich ge-lohnt: Wir haben mit unserem einmaligen Kons-trukt der engen Vernetzung von Hochschuleund Wirtschaft zum richtigen Zeitpunkt über-zeugen können. Nun ist unser Campus eineAußenstelle der Hochschule Furtwangen, dersehr viel Eigendynamik entwickelt.Das klingt, als haben Sie weitergehendePläne mit dem Campus…➤ Beck: Das Ziel ist ganz klar die Selbststän-digkeit. Wobei das ausdrücklich keine Kritik anden Furtwangenern ist, wir arbeiten sehr gutzusammen! Aber irgendwann ist der Zeitpunktgekommen, an dem eine Außenstelle erwachsenwird. Die abnehmenden Schülerzahlen unddamit der stärkere Wettbewerb um Studienan-fänger werden zeigen, welcher Standort wirk-lich attraktiv ist. Und der Campus Tuttlingen hatmit seiner unternehmensnahen Ausrichtung ausmeiner Sicht eine besondere Anziehungskraft.Apropos Anziehungskraft: Dank dem Kreuz-straßentunnel ist Tuttlingen die Probleme mitfehlenden Gewerbeflächen los?➤ Beck: Sie spielen auf die Anbindung des Ge-werbeparks „Take-off“ an. Die hat sich in derTat verbessert. Aber es ist nicht unbedingt meinZiel, trotz der Kooperation mit Neuhausen obEck, dass unsere Firmen dorthin gehen. Denndamit wandern auch Arbeitsplätze und eventu-ell Familien ab, was schlecht ist für die Kommu-nalfinanzen. Deshalb ist „Take-off“ ebenso wieunsere Kooperation mit Immendingen eine Op-tion. Ziel ist es aber, Flächen auf unserer eigenenGemarkung zu finden. Bislang ist uns das auchtrotz Endpässen gelungen.Hochschule, Gewerbeflächen und Investitio-nen – was fehlt Tuttlingen zum Glück?➤ Beck: (lacht) Eine Reform der Kommunalfi-nanzen. Daneben sind wir aber auf einem gutenWeg, unsere 34500 Einwohner aus 100 Natio-nen fühlen sich hier augenscheinlich wohl.

68 Politik • Standort Tuttlingen

Page 9: Standortporträt Tuttlingen

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Foto: Michael Bode

Der 50-jährige JuristMichaelBeck ist seit 2004 Oberbür-germeister in Tuttlingen. Zu-vor war das CDU-Mitgliedunter anderem Erster Bürger-meister in Böblingen. DerKatholik ist verheiratet undVater von drei Kindern. In die-sem Jahr wird er erneut alsOB kandidieren.

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Page 10: Standortporträt Tuttlingen

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

Fotos: Michael Bode

Tuttlingen ist Hochschulstadt. Lange wurde dafür gekämpft, entstanden

ist etwas Einmaliges. Weil dieWirtschaft kräftig mithilft

Die neueWelt

Ein Tisch, vier Stühle – fertigist das improvisierte Studier-zimmer. Mitten auf dem Platz

vor dem Hochschulgebäude inTuttlingen. Eigentlich ein Unding,denn geschafft wurde in der Stadtbislang immer drinnen. Und mög-lichst so, dass der Nachbar nichtsah, was man gerade werkelt.Doch Tuttlingen ist seit dem

Wintersemester 2009/2010 Hoch-schulstadt, das birgt auch ein neu-es Flair. Daran haben sich die Ein-heimischen schnell gewöhnt, im-merhin wurde über Jahrzehntedarauf hingearbeitet. Und vor al-lem die Unternehmen haben dafürweitreichende Zugeständnisse ge-macht: „Die Konstellation hier am

Campus ist eine ganz besondereund einmalig“, resümiert dennauch Studiendekan Peter Anders.Denn rund 140 Unternehmen

aus Tuttlingen und Umgebung be-teiligen sich einerseits an demKooperationsmodell mit der Hoch-schule Furtwangen University fi-nanziell. Sie haben sich für zehnJahre verpflichtet, pro Jahr 2,5 Mil-lionen Euro als Zuschuss zu über-weisen. Zugleich haben Stadt undLandkreis 10,5 Millionen Euro inden Aufbau des Campus investiert– in nur neun Monaten Bauzeit.

Andererseits öffnen die Unter-nehmen den Studierenden ihreLabore und Forschungseinrichtun-gen. Anders: „Damit stehen den

Studierenden immer aktuellsteTechnologien zur Verfügung.“ Unddie Firmen haben bestens gebilde-te Absolventen. Schließlich durf-

70 Politik • Standort Tuttlingen

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Page 11: Standortporträt Tuttlingen

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

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schule Furtwangen University

ten sie bei den Inhalten der Studi-engänge kräftig mitreden.Die enge Verzahnung von Bil-

dung und Wirtschaft hat in Tutt-

lingen Tradition. Und beginnt imKleinkindalter: Im „Haus der Fa-milie“ sponsern Firmen Betreu-ungsangebote. Die Schulen sind

mit zweistelligen Millioneninves-titionen fit gemacht worden. Undin Sachen Weiterbildung hat dasManagementzentrum der Hand-werkskammer Konstanz eigensSchulungsräume im Gewerbepark„Take-off“ angemietet. Weil dieStandortbedingungen ideal seien,so Geschäftsführer Ralf Schrödin-ger. Eng ist die Verzahnung auchbei der Beruflichen Bildungsstätte

Tuttlingen: Dort wurdenWeiterbil-dungskurse im Metallbereich spe-ziell auf die Anforderungen derFirmen zugeschnitten. wer

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Peter Anders istStudiendekan amCampus Tuttlin-gen:„Die Verzah-nung mit derWirt-schaft ist optimal“

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Page 12: Standortporträt Tuttlingen

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

Foto: Michael Bode

Die Möhringer haben denBau des Kreuzstraßentun-nels penibel verfolgt. Bis-

lang steht der Tuttlinger Teilortnämlich der Erweiterung des Ge-werbegebiets Gänsäcker im Weg.Von den 36 Hektar Fläche sind nurnoch wenige frei. Und das Gebietliegt vis-à-vis des LuftkurortsMöhringen. Ein Spannungsfeld.Doch die Erweiterung von

„Gänsäcker“ kann warten. Dennder Kreuzstraßentunnel hat denWeg frei gemacht für 40 HektarEntwicklungsfläche: Seit zehn Jah-ren betreiben die Stadt Tuttlingenund die Gemeinde Neuhausen obEck den Gewerbepark „Take-off“.Der reizvoll auf einer Hochebenegelegene ehemalige Bundeswehr-standort bietet viel Fläche undnutzbare Gebäude. Sogar einenSonderlandeplatz gibt es.So weit, so gut. Bislang hatte

der Gewerbepark einen Nachteil:die Anbindung. Denn wer her-kommen will, der musste sich dieB311 heraufquälen. Das war einekurvige Angelegenheit und vorallem durch die OrtsdurchfahrtTuttlingen mit ZehntausendenFahrzeugen täglich kein Spaß. Be-sagter Tunnel samt der Umfahrung

Dank dem neuen Tunnel ist Tuttlingen

eine Sorge los: Gewerbeflächen sind nun gut

erreichbar. Jetzt ist Raum für Visionen

Platz für alle

Der Eingang zum Gewerbepark„Take-off“: Hier gibt es Flächensatt. Und eine gute Anbindung

von Neuhausen verbessert die Si-tuation indes erheblich.Knapp 60 Firmen haben sich

bereits im Gewerbepark angesie-delt, rund 800 Arbeitsplätze sindentstanden. Der MaschinenbauerChiron hat im „Take-off“ ebensoAusweichflächen für sein vollesInnenstadt-Areal gefunden wieMetzger & Becker. Zwei MillionenEuro investiert der Hersteller vonProduktionsstraßen für Dosen undTuben aktuell in eine weitere Pro-duktionshalle. Mehrere MillionenEuro hat auch Aircraft Servicesinvestiert: in ein exklusives Hotelsamt Helikopter in der Lobby.Und „Gänsäcker“? Das will

Tuttlingens OB Michael Beck nunendgültig zum Medizintechnik-Cluster weiterentwickeln. OhneErweiterung, aber durch Umsied-lungen von Firmen, die nicht insCluster passen: „Ausweichflächenhaben wir genügend.“ Dafür hater das gesamte Stadtgebiet plane-risch durchforsten lassen. wer

www.aircraft.chwww.take-off-park.de

72 Politik • Standort Tuttlingen

Page 13: Standortporträt Tuttlingen

Als innovatives Unternehmen fürMedizintechnik haben wir in dennun fast 90 Jahren unseresBestehens weltweit immer wiederMaßstäbe gesetzt. Sei es in derLaserchirurgie, der Mund-Kiefer-und Gesichtschirurgie, sei esmit patientenspezifischen Im-plantaten, Sterilcontainern oderOperationsleuchten – um nureinige wenige Beispiele zu nennen.

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