ueber das wesen des verdauungsprocesses

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S L: A a II n , liler rkrr Wesen rlcs Yer.duiircn~sproc~~!rscs. 29

wmigstens riiit denen, n.e.Iohe T i e d e m a n n land G m c l i n hi dcr nat;irlichen Yerr!mrinfi dicser Stotre fanden, in den Hcqentlichstcn h n k t c n tilwi&ii : clcr IIeini z. B. rerlor da- h r c h srinp Gcririnbarlreit und seine c.harahter-iatische Falluog CluwJ1 Clrlor. 3) h i & , hci d e w r i , aufsser d t r Freien Siiure, uQt.h c,iii n d ~ l . e s VertlatiuiiSsprinc;p iv;rksiirn kit. Hierhar g t l~ ih~ i i , l i t * civ rirsarrigcn R ' a h uogsmittcl, niimliuh gcronne- nes PJv ci&. I-'aserstofl' unit in gewi~set. Bezitvlimng aucli dcr sufgeliibtc Ikisvstdl; Die Irtztere IUruse nimnit unser Intercrea irr ht)bciri tii.acle ui Airspriit*h, sowdil weil sic die wicbtiguen &~t ingsrnml t te l entlb;lt, a b wuch nncl ioiziiglicb wegen dur E;y;cntlriiriilichbcit des Pruccsses. Sic vcrd.lient cine niibero Eri;rtemng.

Zu tlen Versuclien dat iiber wir , ie einc vcrdaiiriide Flii+. sigl,eit bercitet, indcin die ahpriipnrirte ScLlcimliJut aus dem dritten utid vierten M.ycii des OLIISC'II niit, e t w s Woswr, u n d sq vicl SalzsiiwF, 3ds sic ungefihr 23/, Piuc. clcr g i n a n Qssc belrug, 24 Stutdeci lang digmirt und dann filtrirt wurdc. Diese Vt.rdauiin~sf~ussislr~it enthiclt 2,75 Proc. fester OuLstaoz eufgeliist, und crbrderte etwas iiber s Proc. kohleosauraq Mali's zuc Ncutrsliration. 6 i c liiste zcrrielenes geronmw Eirccili, wul~:l~es i~iehrcrc Stundcn Iaag dumit bei 30" JL di- gprirt Mtirdr, l i s t v o l k t s i d i g auf.

1 ) i i t d i J. :fi i i i I e I' ' 8 u o t l aiitlere Versticlie war crwiesen, dal's blorse verdiiiirrte S h e n die Aulliisung dcs Eiweilsw niclit brwirliw, d d s ulw die Siure entwcder gar nich: ode[* a u h r dciselben uoclr ii-gend e t n a s Anclercs wii.lisarn ECV. Ich kobachtcte nun zaniichst, dal'o jeue VerJauungsfiissigr\t& drrrch Xeiitralisstion ilire Wirlisamkeit verlor, dafs :*!so .diQ

Siitlre wkhl i ch cine wiseuriiclic Gollc Lei (lei. Verdauurig ~ C S

b'iw&iscs spiclc, aber auCper ihr rroch ein antfcrcr StofT notti-

weiidiG sey. Aus den Ycrsuchcn iiber die Art der \Tirltung;

dc.r Siure e r d e n fiilgeide l'trats9cliea: I ) Awli nur

beinabe rollstandige Neutralisation der Verdauungfliiscigbeit, bei der no& nichts atis derselben gefdlt Mrd, hebt iht'8 eerdanmde Hraft aaf. a) Die Verdsuungsfliissigkeit, in sehr bobem Grade mit doerlichem Wasser vetdannt, verdmut sehr gnt, aicht nber wenn r ie mit blofsttrn Wosser verdiinnt wird. I)it nothwendige MengC der SSore iichtet sich alao n ieh nach der Menge der Verdsuungsprincips, sondern nach dnc Menge des Wassers, wovon sie ohngefabr ~ 9 , ' ~ Proc. (kiiut- IICher SalzsZure) bctragcn mars. 3) Die Meu:;e der f r h diiure bleibt bei der Verdnunng onveriindert. Aus dimen The:sachen liirst sich rchtiiefsen, dafs die freie Siiare dcbt blor znr Bildung des anderm Verdaaungsprincips, noch wc blohen Aufl3sung oder zu einer chemischen Verbindurrg mit demsclbcn dient, sondern drfs sic eben so wio bei der Um- wradtung der Sterkmehls in Zucltcr dnrcli Contact wirhsam irt. Es wnrcn nun die Ei~enLhiireiichkeiCen des andern, aiifser

rkr Siiure wirltsamen Verdoauir~~prirrci~ia co untersuchen. Zuniichst folgt darans, dds auch die Iiltrirte, ganz kiste Vcry dauangrflfsrigbeh drs Eiweii's auflijst , dars dasselbe in ver- diinntcr Salz- und Essigsaurc aulliislicb id. Da die Verdau- ungfliisaigkeit , wenn sie neutralbirt und dsnn filtrirt , on8 zo dem Filtrat wiedcr die gehiirige Quantitiit Siiure gesetzt rird, ibre d a u e n d e Hraft behiilt, so mufs dar Verdruengs- pli.cip amcb in der neutralen Fl8ssigbeit aufgelfist geblieben reyo. nwlpft mon, urn seine Aufliislichkeit in Wcingeist zu untersnchen, die aeiltralisirte Verdauuiigsfliirsiglleit bei nie- &ig& Tempcratur rb, (wobei die rerdauende Kraft nicbt terloren geht) uod bchandelt den Riickstand lnit Weingeist,

wird dadurch die rcrdaoende Hraft ganz aufgehoben. Dar Verdauungrprincip wird also durcb Weingeist zerstart. Wird die VerdaaungrflGssigkeit bir cum Siedepankt erhitzt , so wird ebenfallr dar Verdauungsprincip zersetzt. Urn das Verbalten desrelben gegea die gewghnlichen Reageotien zo yriifen, setztc

Sch LD a n n , iibcr dtas Wcscn deer Verduuungrproceua. 84

ich dieselben d r r sauren oder neutralhiiten Verdruungsllh sigkeit 20, tremte darch Filtration den Nidertcblapl ron den Richt get'lillten Bcrtandtheilan der Pliissiglreit, wwoh dmtcren mllstandig aus, vermischte ihn d a m wieder mit Wasser, weG r h e a die gehBrige Qoantitiit (%ah Pro&) SalzGare entbielt, und mtzte hierzu ein Reegma, welchea die Wirkung des eroten Rcagensee grnz oder theilweise auhuleban vermocbte, z. n. Gchwefelwnsserstoff o. dgl. Je macl1denr sicb nun ent- wader in der letztem , den Niederscblag entbaltenden Flilssig. Lwit oder in dem Filtrate der Verdruongsfliissi~keit, welches die nicbt niedergesahlagenen Bestandtheile enthielt, verdm- m d e I(rafkaeigte, murstc dam Verdaaungspriocip durch dw Roagenr entwcder gefiillt worden seyn oder niclit. Aof die80 Weise wurde awgemittclt, dds cssigsaures Blei dasselbe ilw der ssuren, und noch vollsttindiger aw der neutralen Vec- dauungulliissigbeit nieder~chlh'gt , dafs es aacli durcb Sublirnat auI der neutralen Aufliisaiig &iillt, durch Kaliunieiaencyaniir aber aus der muran Verclaaoogsfliissigbeit nicht niederge- d d a q c n wird. Die am meirten cbarakteristiscbe Reaction aber iet die Fiillung dec IGsestoffs odw clas Gerinnenmochen der Milch. Dals d i m durch das Vsrdauungsprhcip hwirkt wird, geht ans folgenden Thatsacheo herror: I) Die Ver- dauangsfliiaigkeit bewirht die Gerinnung der Milch in dcr Wiirme schon, wenn ihre pant i t i i t nur o,4a Proc. betriigt, wiihrend von einer Fliissigkeit, die blofse Salzsiiurc in dem- selbea Grade der Verdiinnung enthiilt, m h r als 3,3 Proo. erforderlich sin& a) Auch dia neutralisitte Verdauungsflis-

agbeit bewirbt die Gsrinnung der Milch. 3) Dcrcb die 8i& hitse wird diese Fiihiglteit der neutralisirten Fcrdaaungsflii~ sigkeit aofgohoben , was damit iibereinstimmt, dafe .dadu+ naob dem ohen Gesagten, das Verdauungsprincip EersCart wird. (Die beiden letzten l'batsochec [2 und 33 in Vexbin- dong mit ehandei., wchen, daCs die Verdauungslliitrigkeit

32 Srh mamn, iiber &.s Wesen dcs .~'~rtlauunbjprocrsscs.

und der aofgelijste Kiisestoff wechselseitig mf einander als lleeger!r gcbmircbt werden ktinnen. Eine l~tiiiriglteit, die ntw o&d f'roc, l{L'scRtoff enthidt, wurdc nach diirch d' -e neci- trrlisirte YerdauunasIIiisriplteit gehllt Drirclr alle d i m %- ilctieacn obarrl~trrisirt rich drs Verdauaiigsprincip sls e m ei~entlriimlicher St&, deal icb don Warnen Prpsi:t ceg~ben babe. Scbon allein ceia Verhalten g e p Hiiscstoff reicht bin, Miire Verschiedeaheit yon rrdern Stollkn, nrmcntllrh vom Sclilcim IU Beiges h r Schleim scheint idcisen der Stoff m seyii, aus dtm sich hi der Bebawllung mit ver- diiantcr Saluk'ure, durcb eioe eigcnthiimlicht> tiiiirrandlung

dm Pepsin bildet. Wenigrtcns zcigtc rcuier Gchlrm, ~ U I

den Spcicliel dargestellt, imcb dsr Relianillrin; n~tt verdi iwter Sslrsiiure in cinenr Versuche cine, wiewobl srhr geringe, v'cr.

druende t(rali i i d ' das Eiweifs. W a s nun die Art cler Einwir!iring des Yerdatruiigclwiii.

cipr a d das Eiwcirs onlangt, so sclicint dieselbe zu drii knh- lytiscben oder Contactwirliungcn gereolinet serden zii pliisscn. Wenigskns spricht dal'iir die aul'eerst geringe Quant itni I'cp sin, nelcbe hiiireicht eiiie g d s e Quantitiit Eiweifs auI'zii1;kn. Selzsiiurchaltiges VI. rsser,-das nur '/r Proc. Verrliiuuirgdlt's- sigkcit enthielt, aei(;le rroch deut1ii.h auflijsende Wirlririig a d

das 1.5% cirs, und eiii l i ~ l l ~ ~ Lot!) s:ilzsiiurclialtigea IVilssw, dem &R Crua Verdnunngsllussiskei~ zugeselet wareu l k t c I Drachrne geronnenes Eiweirs innerhalb z/l Stunden 1x4 300 R fast vollstiindig auf. na nun jene 4,8 Gran Verdau- uqgslliissigkeil O,II Gran feste Substanz enthieheii, rind I

Drachrne feudtcs Eiwcifs nach dem Trockucn ungefiihr io Gran wiegen, so hattc also, selbsl weiin inaii die qaazc in der Verdei1un;gsUussi;;keit enthnlteiie l isle Siibstenz als Pepsin. Le- Hebnel, i 'l'heil Jic Zcrlegiiiig von :mi Theilen Eiweirs be- wirht. nei diesem Processe &ifst das Verdauuiigsprincip scine verdanende Kreft zuni Theil c in , worms hervorgeh~y dak es

S c A w a a n , riber dzJ b'esrri des Y~rJuuiin,.sprOcesses a seJbst dabei eioe Verb'nderung erleidet. Ueber die idscvn ISedingunaen, uabr denen .diesur Prods vor sich Kc. i ir , ist zu erwiibneii, d a b er am besten bei e iner Teaqperatui..von 30"-4d' Cr.. docb. eugh, wiewohi bsi qe i tew scbbFvlclicr bei

10'- 1%' €3. von Statteo geht. Re; jener h2iheren 'I'emlteratur IGst sich geronnenes EiweiTs,* wenh es gehorig zcrkleincrt ist, inrierhalb 6 - 111 Stunden, Faserstoff (aus dein Ulut) schon in &%i6,&,undcn M r i t t der rtmobphkkrhen Luf? ist, nach Mii l ler 's und meinen VersiyJ)Ici, nicht nothwendig; auoh findet keine Gasentwicltcluryl gtatt. Einige Salze, at. 1;. schwelliclrteaures Natroii, die'nuch auf die Weiagiihriirig sehr stCirend einwirken, hindrrn ebetr 60 sehr die Veidauung dec Efweifses.

Die AuflCirhrhg dcs geronneneii Eiweifses und Faserstoffr dltmh die Etnwirbung des P e p h in Verbindung mit Stiumn ist k e h e einhchc: dufliisiing, b i d e r n zugleich eine Zarsetrahg und zwar entstehen aus dein Eiwdfs! a) Ein dern gacodenen l:iwe?fs sehr rerwandtcr Stoi'c, Jer bloc, io der Siinre rut'ge- Kist irt , und i c b daraas durch Neutrahat ion dermilien fillen la&, b) Osmamm, c) SpiclielatofY. Dimlbtn Producte liefert die Verdauung des Faoemtoff s ; safrerdem enthalt aber die Fliissigkeit, worin FaserstotF' verdaut worden is1 , nicht gerannenen Eiwcilistotl', der durch Siedhitze daraus nieder- g ~ c l i l a g c n werden kann. Mu&elfbhoh, mwohl robes 01s ge- kochtes ucld gebmtenst , ni td cbesfnlb, nie der wine Paser- @off, nur etwas schwerer, dgeI6sl. *) -__--

*) Die Brobachtirngen Scliwaiin'r iiiiisrrn zit ni r rkwi i rd ip und interesaanten Restiltaten ftihren. ich will ahcr nicht ilncrwahnt lassen, dafs sie erst dain tintel. dem ric.liligen Gcsichtspunkte aafgcfdst werdeii ltonnen, wenn die Materirn, wetchi: die Salz- aiiure aufnimmt, dargcstcllt und die VerBnderutigcii, wlcha durc11:ibre Wirkiing auf Eiwcils ctc. hervorgcbracht vierden,

Annd. d. Phrrin. SX. Bdr. 1. Heft. 0

84 (1 II c o G n 11 E , hrs tc l iung urrd Eigcn.whaficn

Uebcr das Niilbcr? des hier im Auszuge Mit(;etheilten mufs ich auf meinen Aufsatz in MUller’s Archlv, t836 S. 90, verweisen.

(Poggeadorffs A nualen Bd. XYXVIII. S. 358.)

Darstellileg uad Eigwschaften der Polygala- stiure j

yo11 J. A. Quevenne.

Der wirksame Eestandthcil der Popolygula amaro iat tine scbarfe, in kaltem Wasser schwer liisliche Nabrie, ciio allc Eigensebeften einer S h r e besitzt, rind welche darshalh vor- zUglich aus einer Untorsuchung d i e m Arzneimittels, pelcho der Verfasser eogestelit hat, hervorgehoben werdcn soll.

Dorsfcllung dicser Sifure. Gepulverte Polygala wurdc zn- erst mit bdtem Waaer im ‘erdriingungsapparat , hicrauf durch Auskuchen mit Wasser eiwhlipft. Beide Fliissigkeiten

aut den1 Wege der Elementlradyse verfolgt cind attidirt sinrl. ner Name Pepsin ist rorlarifig nur der RqirPsentanr ciner ~dce , und ebe wir uns hntshliehen den Namen KatalyJis 111 dime Untersachungcn ZIA brinq.cn, miissen alle Hiilfsmittel crsc1rii;ft seyn, auf deni WcNe dcr Analyse das RiitliscI zu losen. Wir crliliiren mlt katalytisclien Wirhungcn etwas nur dcm Nan1t:i nrch, uud in diesem dirgenblick bind Onmazom und Speirhel- r,toI?’ ebenfallr nur Beseicbuungerr fiir ein geivisoes Vcrhalton ; &ese Iiiirper, eiistiren erst dnnn fur ring in dcr Rirklirbltcit, wenn die Elemen!aranrl)-se uns vor Vcrwechslungcn acliiitzr, wenn sic erlaiilt diejenigen Horper uozweifelliaft .vieder mi urhennea, danen wir in ciner Unterauchnng hegegncn. Die .Aulgabe i s l nicht leicht, ria ist aher zu liken, und derienigc w i d ftir d m Eatdecker gelten, welchcr sie GU Ende gefiilii*t hat.