v. entdeckung natürlicher schächte oder röhren, welche die kalksteinbänke des petersbergs bei...

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V. uad pon GILLET-LAUMOMT, Cen. hfp. d, Eergm,*). T)er beriihmte Patersberg bei Maff richt hat dem, was ich nach der Befklireibung rnehrerer Natur- forlcf-rer zu finden hoffte, in niancher HiiiGcht nicht antl’prochen. Melirere liaben Iicli iiber die Stein- art, und die Schichtung deKelben, und iiber den Urfprung der Hiihlen, die man in ihm findet, gee taurekit. Der Hiigel befieht aus Kalkfiein, die Bgnke deEelben liegen beinahe horizontal, und alle H8hien find von Menfchen-Hiinden heniacht; fie lieferh den in dierer Gegend gewohniichen Baufiein, der au€ der Maah weit verfahren wird.

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V.

u a d

pon GILLET-LAUMOMT, Cen. hfp. d, Eergm,*).

T ) e r beriihmte Patersberg bei Maff richt hat dem, was ich nach der Befklireibung rnehrerer Natur- forlcf-rer zu finden hoffte, in niancher HiiiGcht nicht antl’prochen. Melirere liaben Iicli iiber die Stein- art, und die Schichtung deKelben, und iiber den Urfprung der Hiihlen, die man in ihm findet, gee taurekit. Der Hiigel befieht aus Kalkfiein, die Bgnke deEelben liegen beinahe horizontal, und alle H8hien find von Menfchen-Hiinden heniacht; fie lieferh den in dierer Gegend gewohniichen Baufiein, der au€ der Maah weit verfahren wird.

Ics c gel'chrielen hat *). Sehr li.Iten diinne BGnke von Quadand sor. in dern Hiisel Lager khwarzen cinauder parallel, abei vori fehf find;

C c i

Wenn man von Mal1richt tiber den Thu111l Ci.tars his an die hintere Seite des Petersbergs geht,

wo der HUgel f~fi Ienkrecht nach der Maafs zu ab,

fall~, und mehrere Eingange in die unterirdifche~

~Qhlen find, (Ton denen ich nichts iage, da dar.,.

tiber fo vi.t gefchrieben ill, dafs man fie fur ein. .

Wunderwerk halten foUte), erblickt man eine.' .• lenge cylinddfcher Locher, welche his zu del'

obern Flache des Hiigel$ herauf zu gehn fcheinei1~

Ieh hielt fie anfangs fur Lichtlocher derSteittbruche:indefs widerlegte diefes fchon ihre Zahl und Nahe,Sie ~iD8en.mit den Steinbrllchen nicht zufammen,ziehn Iich alle in die Tiefe des Bergs hinein ,~nd

zeigen in ihrer fenkrechten Lage Buren und Auf.f'chwellungen, die mir von Iehr alter Zeit herzu..,Uhren Ichienen, Die Verfchieuenheit der 'I'exturder mnern Flache. diefer Cylinder von der der

Maffe iiberhaup.t, und die rauhen kleinen Stalacti­

ten-ahnlichen Theile, welche fie auskleiden, iiber...

zeugten mich , dals diefe Hohren zuvel'laIIig ~D

Werk der Natur find.

Diefe cylindrifchen Locher find mit einem Ge..menge von Kiefcln und Er.de 8ngefUllt, welch~

dent Grande ahnlich ifi:, der das Plateau des Hiigels(Cafars Lager genannt) bedeckt, Diejenigeu,d.urch welche man die Steinbriiche durehgetrieben

l~a~, find leer, da die Ki~rel in diele herabfinkenmufsten, Die Kiefel find du.rch Verwitternng derltoher fiehenden Felfenmaflen entftanden , welchel

[ 4o~ ]beweifet, dar, die Rohr~~ ern nach j~e.r ~il4ung

ausgeHillt worden Iind,pen: Urfprung diefer wunderbaren cylindri­

Ichen Locher weils ich mir nicht ~'U erklaren, Ich

~ocbte Iie weder einem rierena~ti~en Maulwurf~

~urc~reibe'n, noch einem Ungeheuer YOI1 Mauer-:,

fpinqe, (welche ihre bewundernswdrdige Woh~un~

in einem verwitterten , aher doch noch fehr harten,. . . ,

qranite 8nles~), J;lOC~ dem Reifsen der MalJe oderdern Entweichen you Ga5~rteD:, als der :{).el'g nochweich wa~ und in den ~u.nandder Fefiigkeit Uberging.

Uabrlg~~s habe ich diefen Cylind~r~ den, N~~eQ

eiqef ge,ologi:Jchttn 9r,~l ge'ge~eD •.

Die grofsen und Iangen, eben befchrie1>ene~

l\o.hr~~ lind von allen Befchreibern des Petel',beri~

bei Mafiricht iiberfehn worden , hi~ auf Hrn, M.-'.. •• ' a •

~ h ~ e u , der auch ~ue~n die ~ahre Lagerung del,

Kuget- Granits, die man 2P. Jahre lang umfonfk

I?eru~ht hatte , und des Xu~eJ- f~rphy\,~ ~~.f.6~~1l~.den hat, " . .

Vor einigen Jahren habe ich a..~, dem 11¥~ de~

pir~, i~ den qenH~.indenAlJ:ver:s und Mt!ry etw.8s~

Aeh.B:I.~he~ beobachtet e ~enll.ic~ ~.~m,!~i~e, e~~

~.S. ge~eig~~, bier und da f~h~· ~al,1J~ei~h~ Roh....ren, welehe ~ur~ eine 5 his 6 l\iete(' maehtige. . . ':' .

Bank ~(jrnigep" verlleinerte ¥~e~m~rchel~ anthal-

~~den K~lkfiein.s hin411~~hgeb.~, und rnehrentheils~~t eiaem ~aJk~g.kiefelig~~ Sande angefiiIlt find.,~n dam ~c~ I?fnJ.i;er· Ch~o~it in. r~r f.~i~~D: Theif~

( 40& ]

befindet, ' Sie waren mir als Knochen angegeben·

worden, weil ihre Wande harter als die iibrig~

Malle 'find, und in mehuern Anfchwellungen vor­kommen. 'Ich hielt fie fur entftanden -, durch Rill... ·

fickern des ",raflers in diefe Kalkfieinmaffe , die nus

wenig adharirenden Kdrnern belieht , zu einer Zeit".

als das vValfer del' Dife viel hoher als jetzt frand"und libel' diefe Mufchelbanke fortging. ITt diefe Zeit

~leich unbekannt, fo war fie doch irgend einmal

vorhanden, ,vie die Allficl~t des Ortes zejgt.

Es iIi moglich , dafs die Rdhren , welche b~i

Maftl.,icht duroh Banke yon -Mufchelfand hin.·

durchgehen , und de~'~ll Lege gegell die Maafs viel

Aehnliches mit denen an dem Ufer del" Oife hat,

einen g1eichen Urfprung gehabt haben. Die tJ:nre.

gelmafsigkeit ihrer' '\Tiinde; und die Ausfiillung mit~ ..".

Gerl111 . der obern Steinmaffen Icheinen . mir den. ,

Durcbgang von W affer durch fie zu bezeugen. '

Aueh die HR. Cu vi er und B'r o g n i a r t haben

in'jh~'em Verfuclie einer mineralogifchen Geograplli~'per G~gend urn Paris *) an mehrern Orten. ahnliche

AllShohlu'n~enbernerkt, welche fienatiirliche Scltach-.te (puit$ naiurels) nennen, So in den Steinbrii­

chen der Gem€inden .Houille und Carrieres. Saint "'l.' , . .

Denis.; nordwefilich von Paris , "v\"o fie vollkommen

~,~yliru1J:irch find, durch alle 'Kalkfteinfchichtcn hin-

-lJI) Di~tesW erk macht einen Theil ~ea' erften Ba~~le~ der U~~terfuchuDg~n C u vi e r's tiber die Ioflilen Knechen -de~,

Yiel(iif$.le~ 8U~ ~ ~eleh" in 4 lid~. i~ QUB,J;t ill Pari'lS~~.,J;fchieIian iii

[ 408' ]

~e r~iz~~ .durch -e~n~ Bankmufchelhaltendsn l'I~~t~,

J{~lkJt~iu hindurch , uud Iind mit Tholl angefiillr,

der dem ahnlich ift, welcher iiber dem KalkH.~i.q

Iiegt. ~ebQn . ~~efe~ Bank findet m~~ S-a~dl~get

VQIl feht gq.t erhaltener verfleinerter Meer - Mu-• :. ...... • 4" • •• .'. I"

fcheln, denen VQn qrignQn 3~nlich~'

. Hr. Q~aliu~ d~ ~a lloy hat in den Kalk,.' .' -

fleiugegenden Krains , .befonders urn Trieji und

Fiume ~ eine grofse Menge , oft Iehr ~nrehnFche~)

~ric./~terfo,.11!tiger Einfenkungen oder umgekehrter

Kegel,' beobachtet , durch welche immer die Tage-, . ,

W8~~ abziehn , und die daher , wenn fie nicht zu,

eng find, YQn. den .~inwohl1ern zum Theil mitOehlba,,~~en bepflanst werden. Er hemerkt,dafs

es keine Erdfalle feyn k~nnen"veil Iich in den Erd·. .'Iegen 4t~ht~m~er keine Unordnung. oder Unregel,wafsigkeit findet , vermuthet , dafs diefe Trichter mit

den ·rie~enHqhlep..in den Gebirgen ~rain.!? zufam­

menhangen, und rnaoht auf ihre aufsere ...Aehnlich..

.keit mit den Sehliinden des beriihmten C£rknitzer• ":.' '.. I. '. • • ".,

~~$, aufmerkfam. Die Erfeheinungen 4icfe$ Se~S"

find bekannt, . Zi~mlic:q rege~~afsig verliert Iich aUI• >? • • .,

~h~ ~11flif~ d~~\Vafler ~ welches plo~zUc:q von Bek-

~e~ ~4~r. ~oI11~ng~ll. verfchlungen wird ~ die fieh -i~

Boden deffelben befinden. Melll~ere diefec Hohlun-~ .. : .." .,'. ..... ,,', - •• & • -

ge~~n~ig~n .fip}l; iii ziemlich weite -'. einige aber in Yo

kl~ltl~.~~her" dafs d'~8 WaLfE'i." durch fie: wie durch.. ., .."- I ~.., •

~n Sit\b ablauft , und die Fifche zur'iicklafst, Das• I • ", • .'i' ., " ••

Waffet, ~gierst fich aua diefell Schliinden in tJ.'~f~~'. . . . ,. .) ..

[ ~ }

-qnterirdifehe . Hohlen , und gelangt wabrfcheinlicli ~#tk •

dtlrch die .f:!Olzle 'Von PIQ1Lina zu 'rage, wo es die·QueUe der Laybach bildet, "v~eon der See ~ille

~cillang trocken gelegen hat, Io ko~m~ das "\VaffeE

dcrch befondere Oefrllnn~n mit einer folchen Ge­

Ichwindigkeit zuriick-, dafs fich der ~ee manchma].

in weniger 815 ~4 Stuuden an~iillt~ und man glSllht(

dat.; diefes nus Hohleu 'gefehieht , welche in ~

Berge Javornicb h(jbernls der Spiegel des ~.lietT~n.

b

. Endlich hat mir Hr. Cordi e r einige" Beobach-, ' .

tungeu mitg~lbei1t, die mit dem hier bchandeltesa

c-eg~nn4nde in Verbindung ftebn. ,,:Mehrentheils,fa,c;t e1', finden fich unter W#erfallen cylindrifohe.

Locher mit mehr oder weaiger glatten VVanden~

welche durch die "7afferftrudel su dcr Zeit ent-. .11.0110 , '\IV~U~ der SLrQl~ groben Sand "ullcl ~iefel

mi], Iort rollt. Der Boden , auf weIchen das Waffe~

auffallt , wird unglcich auegefpiilt , und fobald;

i\ushohluugen entll.auden find, fiillen lie Ji~h mit. .Sand und Kiefelgeriill , die durch die kreisffirmi~

~~·ego~lg" worin der 'Vafferftru~e~ fie ~JJaut1tor..licit erhalt, ..ch tiefer nod licf~r eingraben , ,~

naehdem die Steinart des Bodens mehr oder wen~

ger ltltrt ift. Der \\r~allerfall von St. Juery bei.Al~ ina Tarn - Depaxtemenr, befindet fich in an-

1 £ingli<."hem, quarzigem 'l'honfthief~r, und 11atein~

Hohe von 11~et.el". Wenu das ,"Vaffer klein ift.. . .

. Iieht ~~ in dan ,l)~.~t'~ tytd·. :aa~rm. 'f~M"tf~~'

eine-Menge Ienkrechter .cylindrifchel.l L()cller-; ven­

denen einige 3 bis 4 Meter tief und -l- :l\'leter wen:find. Ihre Wiind~ find polirt. - Nach den Be.'

richtell der neueren Reifenden , befondera des fchr,I

gefchickten Anglo - AIUerikal1ifchen Mineralogell'

Ern. Ma cl u re, finden fieh im Bette des St. La­renzjluffes, zwifchen dem Erie .. und dem Ontario­

See, eine Menge fehr gr~fser brunnenahnlicher Lo­cher; in den horizontal gelagerten Banken des Flotz.kalkfieins , aus dem die ganze Gegel1dbefteht. Die

Urfaohe diefer Erfcheinung ift den Wilden nicht

entgangen, und in del' That leicht zu entdeoken,

wenn luau auf die Wirkungen Acht hat, welchenoch . jetzt das herabfchiefsende VVaffer ill den

Wafferfdllen bei Niagara hervorbringt ~ von wel­

chen diefer' Theil des 81 roms anfangt, Denn c.

hdhlt noch jetzt ahnliche Schachte" aus , und ernie...

drigt taglich die .Kalk.fteiu"rand, iiber die es fich .

hersbftiirzt.; daher wahrfcheiulich der Sturz ehemals

dem untern See naher war , und allmahlig dem obernSee 'Daher gekemmen in."

Diefen 'Phatfachen ~u Folge bin ich gt'nej~ zu

glauben , dafs Hrn, Ma t h i e u t s fogenannt~ geoZo~

gifche, arg-eln lim Petersherge bei Mafiricht, die c.y~

Iindrifchen Bohren, welchs ich am Ufec del" Oifewahrgenommen habe, und die von dell: Hrn. C~u~

v ier., B r ogn ia e t und Bose in den Steinbrii­

chen der parifer Gegend bemerkten natiirlichen

b,.-ull.f-l.Cni:i!znfi'chen 4uslwhlungen ~ vor Alter£, als

[ 4~1 ]

die Gew~i1rer in diefen Gegenden woit. holier ftandell;als jetzt die Fliiffe , und fich durch die Ieieht auszu­

hohlenden Bimke Mufchelkalk -Sandes einen Aus­

gang bahnten , durch Infiltration von ,,:aITer odec

durch Auslpiilen entflanden find. Die von IJrq;

om 4\ l i u ~ d' II {lll 0 Y in den KalkIleiu. qea~nden

Krains beobachteten tcichterfdrmigen Einfenkunge-n,

und die Schliindc irn Cirknitzer See, fcheinen mir

einen ahulichen Urfprull~ zu haben, Und damitverilieHlt~n die brunncuiihnlichen Aushohlungen inden \\,.a tlel"Ua len gcnauer vcrglichen zu werden, ,y('l~

che Ill". Co r d ie r fo gut erklart hat.

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