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RHEINGAU Regional-Magazin Mitgliederzeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure Rheingau-Bezirksverein • Mainz und Wiesbaden Technische Museen in Rheinhessen Rheinhessisches Fahrradmuseum Deutsches Pumpen-Museum

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RHEINGAURegional-MagazinMitgliederzeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure

Rheingau-Bezirksverein • Mainz und Wiesbaden

Technische Museen in Rheinhessen

Rheinhessisches Fahrradmuseum

Deutsches Pumpen-Museum

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VDI RHEINGAU Regional-MagazinMitgliederzeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure

Rheingau-Bezirksverein • Mainz und Wiesbaden18. Jahrgang • 2. Quartal 2015

Zu dieser Ausgabe

G leich dreimal beschäftigt sich das VDI Rheingau-Regional-Magazin in dieser Ausgabe mit der Ge-

schichte der Technik. Im Titelthema werden zwei techni-sche Museen in Rheinhessen vorgestellt, die beide aufihrem jeweiligen Gebiet eine vollständige Darstellung dergeschichtlichen Entwicklung ihrer Objekte präsentieren.Das Deutsche Pumpen-Museum in Bodenheim, einmaligim gesamten Bundesgebiet, beginnt seine Zeitreise mitder Wasserförderung etwa im Jahr 3000 vor Christus undendet bei den modernen Pumpen am Ende des 20. Jahr-hunderts. Kürzer ist die Zeitspanne des Fahrradmuse-ums in Gau-Algesheim, das mit der ersten fahrradähnli-chen Laufmaschine im Jahr 1817 anfängt und mit denElektro-Fahrrädern unserer Tage aufhört. Beide Museensind lohnende Ziele: Sie stellen viele sehenswerte Expo-nate aus, die nicht nur historisch wertvoll sind, sondernauch vielen interessierten Besuchern alte und neue Ein-blicke in die jeweilige Technik geben können (Seiten 11bis14).

Im dritten historischen Beitrag befasst sich VDI-Mitglied Dieter Heuer, früher Professor an der FH Bingen,mit der Geschichte der elektrischen Stellantriebe. Dassind die Antriebe fernbedienbarer Rohrleitungsschalter,die die Automatisierung großer prozesstechnischer Anla-gen (Raffinerien) überhaupt erst ermöglicht haben unddamit einen entscheidenden Beitrag zur Produktivitäts-steigerung in diesem Bereich geliefert haben (Seite 15).

Mehrere Fördermitglieder des VDI-Rheingau sindIngenieurdienstleister, meistens im Bereich Fahrzeug-technik und Maschinenbau. Erstmals ist mit tecmataGmbH ein Unternehmen aus der Software-Branche bei-getreten, das sich auf Seite 9 mit dem Spezialgebiet derEmbedded Software vorstellt. Rüdiger Simonek, zustän-dig im BV für Industriekontakte, der sich bei seiner Pro-motion mit Methodischem Konstruieren, dessen Vorge-hensweise der Software-Entwicklung ähnlich ist, beschäf-tigt hat, erläutert in seinem Beitrag das häufig angewand-te V-Modell der Software-Entwicklung (Seite 9).

Redaktion des VDI

Rheingau-

Regional-

Magazins

Heinz-Ulrich Vetter

In dieser AusgabeEditorial 3

Verein

Mitglieder

Der VDI gratuliert 4Neue Mitglieder 4Verstorbene 5Nachruf: Erwin Grimm 5

MitgliederversammlungKurzbericht 6Verleihung der Förderpreise 6Jubilarenehrung 7

Landesverband Rheinland-PfalzVDI im Klimaschutzbeirat 7

Aus der ArbeitskreisenVDIni-ClubBesuch der Schleuse Kostheim 8

FördermitgliederEin neues Mitglied stellt sich vor:tecmata GmbH, Software Engineering 9Das V-Modell in der Software-Entwicklung 9Fördermitglieder des BV-Rheingau 10

Region

Technische Museen / TitelDeutsches Pumpen-MuseumRheinhessisches Fahrradmuseum 11

Geschichte der TechnikMaschinenbauElektrische Stellantriebe 15

HochschulenFachhochschule BingenProf. Becker bleibt Präsident 17

Hochschule RheinMainHerausforderungen im Teilzeitstudium 18

Veranstaltungen/ImpressumVeranstaltungskalender 18Impressum 19

TitelseiteDer VDI Rheingau-Bezirksverein unterhält zu den beiden Techni-schen Museen in Rheinhessen gute Beziehungen. Dies äußert sichauch in Besuchen von VDI-Gruppen in den Museen. Das obere Bildzeigt den VDIni-Club, den Kindertechnik-Club des Vereins, nach ei-ner Besichtigung des Fahrradmuseums im Jahr 2009. Unten siehtman ältere und jüngere VDI-Mitglieder, die im Mai 2014 das Deut-sche Pumpen-Museum besucht haben, nachdem sie vorher durchdie Fertigungshallen der auf demselben Gelände ansässigen Pum-penfirma Grundfos Hilge gegangen sind. Fotos: Vetter

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Liebe Mitglieder des VDI Rheingau-Bezirksvereins,unter diesem Mottosteht der 27. Deut-sche Ingenieurtag(DIT), der am 19.Mai 2015 im Düs-seldorfer MaritimHotel Airport Citystattfindet. Der DITist das höchste Or-gan im VDI undstellt für Ingenieu-rinnen und Ingeni-eure die Gesprächs-plattform zur Ver-fügung, um Tech-nologietrends und deren Auswirkung auf Wirt-schaft und Gesellschaft zu diskutieren.

Als VDI Mitglied sind Sie selbstverständlicheingeladen an diesem -alle zwei Jahre stattfin-denden- Ereignis teilzunehmen. Auch Gäste sindherzlich willkommen. Ihre Anmeldung nehmenSie am besten unter http://ingenieurtag.vdi.de/vor. Hier finden Sie auch weiterführende Infor-mationen zu den Themengebieten und den ge-nauen Ablaufplan.

Der Deutsche Ingenieurtag startet am Nach-mittag mit einer Podiumsdiskussion. Zur festli-chen Plenarversammlung am Abend wird derBundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieFestansprache halten. Zwischen den Veranstal-tungsblöcken und dem abschließenden Get To-gether bietet sich reichlich Möglichkeit zumNetzwerken.

Gemäß dem Motto des DIT steht dieses Maldie Frage im Mittelpunkt, wie sich der Techno-logiestandort Deutschland entwickeln muss, umfür die zukünftigen Herausforderungen einerimmer schneller voranschreitenden Digitalisie-rung unseres beruflichen und privaten Alltagsgewappnet zu sein. Was brauchen wir an not-wendigen Ressourcen, um auf diesem Gebietwettbewerbsfähig zu sein? Auf der anderen Sei-te stellt sich manch einer sicherlich auch dieFrage, ob jeder sein vernetztes Haus per Smart-phone-App vom Handgelenk aus steuern könnenmuss. Oder er fragt sich, ob er wegen der digitali-sierten Industrie 4.0 in ständigem Kontakt mit derProduktionssteuerung seiner Firma sein muss.

Fakt ist, dass Akzeptanzprobleme zumindestbei der jungen Generation kaum oder gar nichtzu erwarten sind, trotz massiver Sicherheitsbe-denken autorisierter Stellen. Ob wir diesem digi-talen Wandel nur hilflos ausgeliefert sind oderob und wie wir ihn aktiv mitgestalten, steht beiden Aktivitäten des VDI stets im Vordergrund.Wie auch immer, Grundlage für die Technolo-gien, die uns eine weitere Digitalisierung er-möglichen, sind extrem schnelle Datennetze undleistungsfähige Endgeräte, die sich untereinan-der vernetzen lassen.

Inwiefern wir diese Diskussionen in unserenBezirksverein weiterführen, lässt sich unter an-derem auch durch den Besuch der Veranstaltun-gen unserer Arbeitskreise reflektieren, die sichin Zukunft unweigerlich diesen Fragen stellenmüssen.

Wie Sie zum prognostizierten digitalen Lebenstehen, würde mich sehr interessieren. SchreibenSie mir doch und teilen Sie mir Ihre Meinungoder Ihre persönlichen Bedenken mit. Oder wirsehen uns auf dem Deutschen Ingenieurtag.

Bei alle dem sollten wir nicht vergessen, dassdiese technische und gesellschaftliche Heraus-forderung nur bewältigt werden kann, wenn hin-reichender technischer Sachverstand durch Inge-nieure aller Fachrichtungen vorhanden ist. Da-mit die Zahl der Ingenieure in Zukunft nicht zu-rückgeht, hat der VDI bereits im Jahr 2009 ei-nen Technik-Club für Kinder im Alter von 4 bis12 Jahren ins Leben gerufen, der diese spiele-risch an Naturwissenschaft und Technik heran-führen soll. Der VDI-Rheingau war von Anfangdabei: Er gründete einen lokalen Club, wirkte inKitas und Grundschulen und trat mit Experi-mentiertagen, die jeweils von mehr als 800 Kin-dern besucht wurden, an die Öffentlichkeit. Wirsollten stolz darauf sein, an dieser mit einemZeithorizont von 15 bis 20 Jahren arbeitendenInitiative aktiv mitzuwirken und somit auch in-direkt zur Lösung der Probleme der Digitalisie-rung im 21. Jahrhundert beitragen zu können.

Herzlichst Ihr

(Sven Freitag)Vorsitzender des VDI Rheingau-Bezirksverein

,,thinkING generations – Innovationen für Deutschland“

Editorial

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Verein

4 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Mitgl ieder

Zum 60. GeburtstagDipl.-Ing. Rainer Kraft VDI, Wiesbadenam 11.04.Dipl.-Ing. Christoph Leuwer VDI, Mainzam 14.04.Thomas R. Glück VDI, Bodenheimam 05.05.Dipl.-Ing. Karl-Heinz Kaus VDI, Flörsheimam 20.05.Dipl.-Ing. Friedrich-Georg Schröder VDI, Ingelheimam 21.06.Dipl.-Ing. (FH) Peter Kubitscheck VDI, Gutenbergam 24.06.

Zum 65. GeburtstagDipl.-Ing. Walter Körner VDI, Hohensteinam 05.04.Dipl.-Ing. Lothar Enders VDI, Treburam 16.05.Dipl.-Ing. Rolf Grupp VDI, Stadecken-Elsheimam 25.05.Dr.-Ing. Harald Hoff VDI, Wiesbadenam 26.05.Dr. rer. nat. Klaus Albrecht VDI, Mainzam 28.05.Dipl.-Ing. Lothar Sprenger VDI, Wiesbadenam 05.06.Dipl.-Ing. Uwe Marten VDI, Mainzam 21.06.

Zum 70. GeburtstagIng. (grad.) Dieter Römer VDI, Schwabenheimam 12.04.Dipl.-Phys. Marek Emil Dziwetzki VDI, Niedernhausenam 12.05.

Zum 75. GeburtstagDipl.-Ing. Jürgen W. Nicolaus VDI Mainzam 14.05.Ing. (grad.) Walter Wipperfürth VDI, Wiesbadenam 16.06.

Zum 80. GeburtstagDipl.-Ing. Emil Persch VDI, Wiesbadenam 03.04.Dipl.-Ing. Wolfgang Müller VDI, Wiesbadenam 14.04.Ing. (grad.) Hans G. Kirschbaum VDI, Strombergam 24.04.

Dipl.-Ing. Dieter Laese VDI, Wiesbadenam 20.05.Dr.-Ing. Ulrich Haussmann VDI, Bad Münster-Ebernburgam 28.05.Ing. (grad.) Helmut Gärtner VDI, Mainzam 24.06.

Zum 85. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Teofil Stefan Rudolf VDI, Wiesbadenam 11.04.Ing. (grad.) Karl-Heinz Elle VDI, Mainzam 26.05.

Zum 90. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Ludwig Faber VDI Wiesbadenam 02.04.

Zum 91. GeburtstagOberingenieur Herbert Hallbauer VDI, Wiesbadenam 16.05.Dr.-Ing. Lambertus Prins VDI, Trechtingshausenam 25.05.Ing. Herbert Schilken VDI, Butzbacham 23.06.

Der VDI gratuliert

Liebe VDI-Mitglieder,auch in Zukunft wollen wir die runden Geburtstageeines Quartals bekannt machen. Wir bitten Sie fürden Fall, dass Sie eine Veröffentlichung nicht wün-schen, um eine entsprechende Nachricht bis spätes-tens einen Monat vor Beginn des Quartals. Bittewenden Sie sich an die Redaktion oder an die Ge-schäftsstelle. H. U. Vetter

Neue MitgliederWir begrüßen die neuen Mitglieder, die im 1. Quartal 2015 zu uns gekommen sind.

Carl-Günther Adelseck, Münster-SarmsheimDipl.-Ing. Meisam Barkhordar, WiesbadenM.Eng. Manuel Bauer VDI, SimmernJanine Brast, Stockum-PüschenDr.-Ing. Helmut Bünger VDI, WiesbadenDipl.-Ing. (FH) Otto Caspar VDI, Gau-OdernheimMino Dahl, MainzAsma Djeridi, MainzDr. Heinz-Ludwig Eckes,SelzenLisa Eichenauer, WiesbadenChristoph Enders, Bad KreuznachDennis Ennenbach, BingenFerry Friedrich, WiesbadenAnn-Kathrin Goldammer, IngelheimFlavio Graci, WallmerodMarco Graci, WallmerodSarah Groß, DiezMatthias Günther, Klein-WinternheimNelson Heiderich, TaunussteinDiplomtechniker Peter Hermann, DillMoritz Hillesheim, Groß-GerauM.Sc. Alexander Hirsch, Mainz-Kastel

Dipl.-Ing. Marc Hoffmann VDI, EltvilleDipl.-Ing. Dirk Janz VDI, NiersteinAlexander Japs, FlörsheimClaudia Klee, BischofsheimRafael Kuwertz, MainzDésirée Lambertz, WiesbadenFelix Laufer, KiedrichDipl.-Ing. Jorge Lehr VDI, MainzDipl.-Ing. agr. Rosemarie Lindhorst VDI, NiersteinJonas Litzki, Bad SchwalbachJannik Losacker, MengerskirchenDipl.-Ing. (FH) Ralph Mathis VDI, LauschiedJohannes Medecke, MainzBjoern Meurer, BischofsheimNiclas Mohr. WallufDipl.-Ing. Christian Müller VDI, LörrachSebastian Otto, BingenAxel Pfannebecker, Ober-FlörsheimChristof Plocher VDI, MainzManuel Poft, MainzUwe Redmer, WiesbadenDipl.-Ing. Mathias Remmler VDI, Alzey

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Verein

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 5

Hendrik Rimpler, WiesbadenSam Rosenbach, MainzViktor Scheiermann, WiesbadenDr.-Ing. Robert Schein VDI, IngelheimShepeitim Shula, WiesbadenSebastian Spielhoff, MainzDr. Achim Spies VDI, NackenheimDr.-Ing. Lars Steinke VDI, MainzSvenja Titze, Rüsselsheim

David Trantmann, WiesbadenAnton Tremasov, WiesbadenTolga Tunc, RüsselsheimDipl.-Ing. Andreas Vierling, TreburSemih Vurandemir, RüsselsheimDipl.-Ing. (FH) Anja Wienecke, MainzKristina Wolf, HochheimSebastian Worbs, WiesbadenJanine Zimmermann, Brechen

Wir trauern um die im ersten Quartal 2015 verstorbenen Mitglieder

Dipl.-Ing. Erwin Grimm VDI, Mainz

Dipl.-Ing. Wilhelm Linkerhägner VDI, Mainz

Am 26. Januar 2015 verstarb VDI-Mitglied Dipl.-Ing.Erwin Grimm aus Mainz im Alter von 86 Jahren. Er

war Mitglied im VDI seit 1958 und langjähriger Vorsitzenderdes VDI Rheingau-Bezirksvereins.

Sein großes Engagement für den VDI begann 1975,als Erwin Grimm stellvertretender Vorsitzender des Be-zirksvereins wurde. Im Jahr 1977 wurdeer dann Vorsitzender und bekleidetedieses Amt bis 1989, also 12 Jahre,wohl die längste Zeit, die ein Vorsitzen-der in dieser Funktion tätig war.

Dieser Zeitraum war eine Blütezeitfür den Rheingau-Bezirksvereins. Zumeinen stieg die Mitgliederzahl von etwa600 auf 1200 an, zum anderen warendie Jahre geprägt durch viele fachlicheund gesellschaftliche Veranstaltungenund zwei bemerkenswerte Großereig-nisse: Die 75-Jahrfeier 1979 und dasgroße Kolloquium, „Luftverbesserungdurch Energieeinsparung" im Jahr1986.

Bei den gesellschaftlichen Veran-staltungen standen die großen Herbst-bälle, die in der Rheingoldhalle oder imKurfürstlichen Schloss in Mainz statt-fanden, viele Jahre im Mittelpunkt.

Die Feier zum 75-jährigen Beste-hen des VDI-Rheingaus im Jahr 1979war einer der Höhepunkte in seiner Amtszeit als Vorsitzen-der. Damals präsentierte sich der Bezirksverein im Rah-men des Herbstfestes einer großen Öffentlichkeit mit vielenprominenten Gästen.

Ein weiterer Höhepunkt war das große Kolloquium„Luftverbesserung durch Energieeinsparung“, das der Be-zirksverein am 24. Oktober 1986 im Kurfürstlichen Schlossin Mainz veranstaltete. Unter der Schirmherrschaft der da-maligen Umweltminister Wallmann (Bund) und Töpfer(Rheinland-Pfalz) berichteten kompetente Vertreter der

Wissenschaft vor über 500 Teilnehmernüber die technischen Probleme und dieLösungsmöglichkeiten zur Energie-Ein-sparung. Diese Tagung. die man als diebedeutendste in der Geschichte des VDI-Rheingau bezeichnen kann, fand damalsin den Medien eine große Beachtung undhat sicher auch dazu beigetragen, dassdie heute noch immer diskutierten Ener-giefragen in das Bewusstsein der Bevöl-kerung gelangt sind.

Für seine Verdienste als Vorsitzenderdes Rheingau-Bezirksvereins und seingroßes ehrenamtliches Engagement er-hielt Erwin Grimm 1983 die Ehrenplaketteund 1988 die Ehrenmedaille des VereinsDeutscher Ingenieure. In der Urkunde zurEhrenmedaille heißt es, dass sich ErwinGrimm „unermüdlich für den Rheingau-Bezirksverein eingesetzt und zur erfolg-reichen Arbeit wesentlich beigetragen“habe.

Der Vorstand und die Mitglieder desVDI Rheingau-Bezirksvereins danken Erwin Grimm fürherzlich für alles, was er für den VDI und seinen Bezirks-verein getan hat. Sie werden sein Andenken in Ehren be-wahren. huv

Nachruf: Dipl.-Ing. Erwin Grimm

Dipl.-Ing. Erwin Grimm

VorsitzenderDipl.-Ing. (FH) Sven Freitag

Stellv. VorsitzenderDr.-Ing. Klaus-Werner Linneweber

1. Schriftführer

Dipl.-Ing. (FH) Rainer Follak

2. SchriftführerDipl.-Ing. (FH) Peter Mackiol

SchatzmeisterDipl.-Ing. Edgar Schäfer

Heinz-Ulrich Vetter

Kontakte zu Hochschulen und Politik

Dipl.-Ing. Gerd Weyrauther

Kontakte zur Industrie

Dr.-Ing. Rüdiger Simonek

Geschäftsführer

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Truss

Vorstand und Geschäftsführung

Geschäftsstelle: Kapellenstraße 27, 65439 Flörsheim, Tel.: 06145-6869 * Fax: 06145-53602

E-Mail: [email protected]

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Verein

6 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Mitgl iederversammlung

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 3. März2015 konnte der Vorsitzende des VDI Rheingau-

Bezirksvereins, Dipl.-Ing. Sven Freitag, über 140 Mitgliederund Gäste im großen Saal der Stadthalle Flörsheim will-kommen heißen.

Nach einem Grußwort des Bürgermeisters der StadtFlörsheim, Michael Antenbrink, wurden die VDI-Förder-preise an Absolventen der regionalen Hochschulen verlie-hen (Siehe untenstehenden Bericht).

Die Ehrung der verstorbenen Mitglieder und die Nen-nung der Zahlen der vorab geehrten Mitglieder schlossensich an (Bericht auf Seite 8). In dem Vorstandsbericht infor-mierte der Vorsitzende kurz über die wichtigsten Ereignisseim Verein. Ergänzend dazu wies Dr.-Ing. Rüdiger Simonek,zuständig für Kontakte zur Industrie, auf die erfreulicheSteigerung der Zahl der Fördermitglieder im letzten Jahrhin. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wolfgang Truss berichteteüber die durchgeführten und geplanten Aktivitäten des VDI-ni-Clubs, des Technik-Clubs für Kinder, und des neuen VDI-Jugend-Club „Die Zukunftspiloten“.

Den Kassenbericht trug Schatzmeister Dipl.-Ing. EdgarSchäfer vor. Der Bericht wies eine im Wesentlichen ausge-

glichene Bilanz auf, so dass sich das Club-Vermögen imVergleich zum Vorjahr praktisch nicht verändert hat. AufAntrag des Rechnungsprüfers, Dipl.-Ing. Jörg Appelshäu-ser, der vorher den Prüfungsbericht verlesen hatte, wurdeder Vorstand einstimmig bei Enthaltung der Vorstandsmit-glieder entlastet.

Bei den Vorstandswahlen wurden in ihren Ämtern fürdrei weitere Jahre bestätigt: Dipl.-Ing. Sven Freitag, Vorsit-zender, Dipl.-Ing. Rainer Follak, 1. Schriftführer, Dr.-Ing.Rüdiger Simonek, Industriekontakte. Außerdem wurde derRechnungsprüfer, Dipl.-Ing. Jörg Appelshäuser wiederge-wählt.

In seinem mit großem Interesse aufgenommen Festvor-trag erläuterte Prof. Dr. Paul Gerhard Schmidt, FrankfurtSchool of Finance and Management, unter dem Thema„Quo vadis Euroland? Von der Finanzkrise in die Deflati-on?“ die aktuelle Situation der Schuldenkrise in Europa. Erstellte die Situation in Griechenland dar und kritisierte diegegenwärtigen Maßnahmen der EZB. Eine Deflationsge-fahr sehe er derzeit nicht, jedoch sei die Krise noch nichtüberwunden und die Lage insgesamt nach wie vor mit ho-hen Risiken behaftet. huv

Mitgliederversammlung 2015

Verleihung der Förderpreise 2015

Die Preisträger des Jahres 2015 (von links): VDI-BV-Vorstandsmitglied und Laudator Prof. Heinz-Ulrich Vetter, Jan Spreit-zer, FH Bingen; Yannis Steffen Hien, Hochschule Mainz; Maximilian Hendgen Hochschule Geisenheim; Philipp Strupf, HochschuleRheinMain, Dipl.-Ing. Sven Freitag, Vorsitzender des VDI-Rheingau. Bild: Christianloewe.com

Die ausgezeichneten Absolventen

Maximilian Hengden, Bachelor of Science (B.Sc.)aus 56333 Winningen, Hochschule Geisenheim UniversityStudienrichtung Weinbau und Oenologie

Yannis Steffen Hien, Bachelor of Engineering (B.Eng.)aus 55118 Mainz, Hochschule Mainz, Fachbereich Ingenieurwis-senschaftenStudiengang Technische Gebäudemanagement

Jan Spreitzer, Master of Engineering (M.Eng.)aus 55459 Grolsheim, Fachhochschule Bingen, Fachbereich 2 -Technik, Informatik und WirtschaftStudiengang Wirtschaftsingenieurwesen

Philipp Strupf, Master of Engineering (M.Eng.)65241 Groß-Gerau,Hochschule RheinMain, Fachbereich Ingeni-eurwissenschaftenStudiengang Fahrzeugentwicklung und Produktplanung

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Verein

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 7

Jubilarenehrung 2015

T raditionsgemäß wurden auch in diesem Jahr vor der Mitgliederversammlung die Jubilare für 25-, 40-, 50-60- und 65-jährige Mitgliedschaft im VDI geehrt. Nach der allgemeinen Laudatio von Dr.-Ing. Klaus Werner

Linneweber, stellvertretender Vorsitzender, überreichte der Vorsitzende des VDI-Bezirksvereins, Dipl.-Ing.Sven Freitag, Urkunden und Ehrennadeln und bedankte sich für die langjährige Treue zum Verein.

Die Jubilare (Mitte) und die Ehrenden: Sven Freitag (ganz rechts) und Klaus-Werner Linneweber (ganz links) Christianloewe.com

Im Januar 2015 konstituierte sich unter Leitung derStaatsministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und

Landesplanung Eveline Lemke der Klimaschutzbeirat desLandes Rheinland-Pfalz. Derrheinland-pfälzische Landes-verband des VDI wird indiesem Gremium von Dr.-Ing. Volker Wittmer (Ar-beitskreis Energie- und Um-welttechnik des Rheingau-Bezirksvereins) und Dipl.-Ing. Christiane Bucher (Lan-desverbände Rheinland-Pfalz und Hessen) vertreten.

Der Beirat besteht ausVertreterinnen und Vertre-tern der Landtagsfraktionen,gesellschaftlichen Vereini-gungen und Verbänden, derkommunalen Spitzenverbän-de, der Selbstverwaltungs-körperschaften der Wirt-

schaft und der Wissenschaft sowie der als Körperschaftendes öffentlichen Rechts anerkannten Religionsgemein-schaften. (vergl. Landesgesetz RLP zur Förderung desKlimaschutzes)

Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat sich das Zielgesetzt, Treibhausgase bis 2020 um 50 Prozent, bis 2050um 90 Prozent bezogen auf das Jahr 1990 zu vermindern.Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, soll bis Jahres-

mitte ein Klimaschutzkonzept entwickelt werden. Dazu sindMaßnahmen zur Erreichung der Ziele, differenziert nachEmittentengruppen, zu erarbeiten.

Mit der Erstellung desKonzeptes ist das WuppertalInstitut für Klima, Umweltund Energie beauftragt.

Der Beirat berät bei derErarbeitung des Konzeptesund macht danach auf Basisvon Monitoringberichten Vor-schläge zur Weiterentwick-lung geeigneter Klimaschutz-maßnahmen.

Christiane Bucher undVolker Wittmer nahmen imFebruar auch an einem ein-tägigen Workshop, dem Ver-bändeforum, teil. Fünf The-mengebiete, private Haus-halte, Industrieprozesse undEnergieumwandlung/Netze,Öffentliche Hand, Abfall/Abwasser, Verkehr und Landnut-zung wurden diskutiert und bewertet.

Bis Jahresmitte sind noch drei Bürgerforen sowie einweiteres Verbändeforum geplant. Das in diesen einzelnenSchritten erarbeitete Klimaschutzkonzept soll dann im JuniKlimaschutzbeirat verabschiedet werden. CB/VW

Weitere Information unter www.klimaschutzkonzept-rlp.deVDI Landesverband Rheinland-Pfalz, www.vdi.de

Landesverband Rheinland-Pfalz

VDI im Klimaschutzbeirat

Dr.-Ing. Volker Wittmer Dipl.-Ing. Christiane Bucher

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Verein

8 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Aus den Arbeitskreisen

Arbeitskreis VDIni-Club

Am 4. Februar war es soweit: Ein Bus brachte die VDI-nis mit ihren Begleitern vom Treffpunkt in Flörsheim

zur Schleuse nach Kostheim. Der Besprechungsraum warfür den Besuch hergerichtet, der Schichtleiter der Schleusebegrüßte uns und so konnten alle platznehmen und ge-spannt zuhören.

Nein, man konnte nicht nur zuhören. Mit Fragen undAntworten entstand ein reger Dialog zwischen den Kindernund dem Vortragenden. Kindgerecht aufbereitet waren die

Informationen über die europäischen Binnenwasserstra-ßen, die man in frei fließende, gestaute und künstliche un-terscheidet. Wenn man zum Beispiel Güter von der Nord-see ins Schwarze Meer transportiert, kann man heute denfrei fließenden Rhein, den gestauten Main und den(künstlichen) Main-Donau-Kanal nutzen.

Die Funktion einer Schleuse wurde am Modell erklärt:Das untere Schleusentor wird geöffnet, das Schiff fährt indie untere Schleusenkammer ein, das untere Schleusentorwird wieder geschlossen, durch ein unterirdisches Rohrsys-tem wird nun die Schleusenkammer geflutet bis Wasserund das Schiff das Niveau des oberen Wasserstandes er-reicht haben. Nun wird das obere Schleusentor geöffnetund das Schiff kann ausfahren. Das Acrylglas-Modell aufdem Tisch, gefüllt mit bläulichem Wasser, machte den He-bevorgang sehr anschaulich. Besonders betont wurde,dass für das Einströmen des Wassers, also das Heben desSchiffes, keine extra Energie benötigt wird. Die einzigeEnergie, die gebraucht wird, ist die zum Öffnen und Schlie-ßen der Schleusentore.

Die Schleuse Kostheim ist nur ein Teil der StaustufeKostheim. Diese besteht aus der Schleuse, dem Walzen-wehr, einem Wasserkraftwerk und einer Fischtreppe.

Die Schleuse hat zwei Kammern jede mit einer nutzba-ren Länge von ca. 340 m und einer Breite von 15 bzw. 20m. Zur Schleusung werden max. 19.000 m³ Wasser benö-tigt; das dauert ungefähr 20 Minuten. Die Schleusenkam-mern wurden 1933 und 1935 in Betrieb genommen. Es gibtnoch eine dritte Kammer mit einer Länge von 22 m für Boo-te. Die Schleuse Kostheim gilt als eine der verkehrsreichs-ten im deutschen Wasserstraßennetz mit bis zu 75 Schiffenpro Tag.

Das Walzenwehr ist dreigeteilt mit einer Breite von je33,3 m. Die Fallhöhe beträgt max. 3,5 m, dies ist abhängigvom Rheinpegel. Führt der Rhein Hochwasser und dasAufstauen des Mains ist nicht notwendig, so werden dieWalzen hochgefahren, so dass die Schiffe ungehindertdurch das Wehr fahren können. Durch die 34 Staustufen im

Main wird eine Fahrwassertiefe von 2,9 m ganzjährig ge-halten unabhängig von Niederschlagsmengen und sonsti-gen Einflüssen.

Seit 2011 betreiben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm dasWasserkraftwerk, das auf der linken Mainseite eingebautist. Zwei Kaplan-Pit-Rohrturbinen leisten 4950 kW.

An der Schleuse Kostheim (erste Schleuse mainaufgesehen) befindet sich auch die Leitzentrale, dort müssendie Berufsschiffer die Schifffahrtsabgabe für die Passagedes Mains und des 384 Main-Kilometer entfernten Main-Donau-Kanals bezahlen. Von der Leitzentrale aus werdenauch die Schleusen in Griesheim und Eddersheim gesteu-ert. Dadurch ist gewährleistet, dass an zu jeder Zeit einSchleusen auf dem Main möglich ist.

Auch wurde die wirtschaftliche Bedeutung der Schiff-fahrt besprochen. Uns wurde gezeigt, dass ein Gütermotor-schiff die Ladung von 100 LKW transportieren kann oder 60Eisenbahnwaggons. Außerdem ist die Binnenschifffahrtdas einzige Transportsystem, das seine Kapazität nocherweitern kann.

Am Ende des theoretischen Teils durfte das Üben einesSchifferknotens, dem Palstek, nicht fehlen. Jeder Teilneh-mer bekam ein Seilstück und so konnte nach einigen Ver-suchen jeder den berühmten Knoten. Die Seilstücke durf-ten mit nach Hause genommen werden, um weiter üben zukönnen. Die Kinder bekamen noch eine Broschüre„Schifffahrtsfibel“ mit, die umfangreiche Informationen ent-hält – interessant nicht nur für die Kleinen.

Danach gingen alle in den Überwachungsraum. An vie-len Bildschirmen werden dort das Anmelden der Schiffe,das Einfahren, die Schleusenbetätigungen usw. überwacht.Durch ferngesteuerte Kameras können die Schleusenwär-ter am Bildschirm jede Aktion genauestens beobachten.

Der Wind blies stark von Ost, aber die Sonne schien,als wir den Wartungssteg der Staustufe betraten. Von derAussichtsplattform aus konnte man sich einen Überblicküber die gesamte Anlage verschaffen. Übrigens ist es er-laubt, den Wartungssteg, der frei zugänglich ist, zu betre-ten. So kann man an dieser Stelle den Main auch zu Fußüberqueren.

Nach einiger Zeit auf der Plattform mit vielen Fragenund Antworten waren alle so durchgefroren, dass sie frohwaren, im warmen Bus wieder zurückzufahren.

Manfred Schneider

VDIni-Club besucht die Schleuse Kostheim

Beindruckend: VDInis auf der Aussichtsplattform an der Stau-stufe Kostheim

Beachtliche Ausmaße: Die Schleuse hat zwei Kammern, je-weils mit einer nutzbaren Länge von ca. 340 Metern und einerBreite von 15 bzw. 20 Metern. Hier ist die 20 Meter breite Kam-mer abgebildet. Zur Schleusung werden maximal 19.000 Kubik-meter Wasser benötigt. Bilder: M. Schneider

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Verein

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 9

Fördermitgl ieder

tecmata GmbHProfessionelles Engineering + Ein zuverlässiger Partner

Dienstleistungen für sichere Embedded Softwaresysteme

Das Ingenieurdienstleistungs-Unternehmen ist Spezia-list im Umgang mit komplexen hardwarenahen Soft-

waresystemen und beweist ausgeprägte Kernkompetenzim Bereich sicherheitskritischer embedded Entwicklung.

Das Unternehmen mit der Hauptniederlassung in Wies-baden, Fördermitglied seit 2014, bietet mit den fest ange-stellten Ingenieuren, Physikern, Mathe-matikern, Informatikern und Prozessex-perten langjährige und vielschichtigeProjekterfahrungen in den BranchenAutomotive, Medizintechnik, Automati-sierungstechnik und Consumer.

Im Fokus der Entwicklungsdienst-leistung stehen dabei die Reduzierungder Komplexität und die Erfüllung derstrengen normativen Anforderungen andie Softwaresysteme. tecmata bindetdabei Anforderungen aus Normen wieder DIN ISO 26262:2011, der ISO/IEC61508 und anderen Sicherheitsstan-dards in vorhandene Kernprozesse derAuftraggeber ein und entwickelt nach V-Modell. (Siehe unten)

Pragmatisch werden geforderteMethoden und Verfahren während derProduktentwicklung installiert. Dadurchwird die Akzeptanz im Entwicklungs-team und optimale Behandlung derSchnittstellen im Projekt sichergestellt.Gleichzeitig deckt das prozessorientier-te und methodenbasierte Entwicklungs-vorgehen die geforderten Qualitätszieleder sicherheitskritischen Projekte ab.

Der Aspekt der Nachhaltigkeit istdem Unternehmen besonders wichtig und die Fähigkeit,flexibel und kostensensitiv verschiedenste Entwicklungs-projekte zu leisten, ist wertschöpfend für alle Beteiligten.

Entlang des V-Model-Zyklus bietet das Unternehmendie Umsetzung von Kundenanforderungen in Spezifikatio-nen (Anforderungsmanagement) und modelliert zum Bei-spiel mit UML Softwarearchitekturen für die Kunden. Modu-lares und wiederverwendbares Architekturdesign in hoherQualität gehören zum Leistungsspektrum genauso wie dieQuellcodeerstellung und deren Implementierung. Reviewswerden für alle Arbeitsprodukte entlang des V-Modell-Zyklus professionell geleistet. Bereits in der Phase der An-forderungsspezifikation werden Testkonzepte entwickelt

und anforderungsbasierte Tests abgeleitet. Softwaresys-temtests werden selbständig automatisiert durchgeführtund bewertet. System- und Systemintegrationstests erfol-gen gemeinsam mit Auftraggebern in deren Umgebung,wie beispielsweise am HIL-Stand (Hardware-in-the-Loop).Moderne Werkzeuge und anerkannte Methoden werden bei

der Produktentwicklung und Validationeingesetzt.

Zu den technischen Entwicklungs-leistungen bietet das Unternehmendurch seine Qualitäts- und Safety-Experten Unterstützung bei der Vorbe-reitung und Durchführung von Auditsund Assessments. Querschnittsfunktio-nen wie Projektmanagement, Prozess-management, Risikomanagement, Kon-figurationsmanagement und funktiona-les Sicherheitsmanagement runden dasPortfolio der Dienstleistungen ab.

Kontinuierliche Weiterbildung inTheorie und Praxis sind fester Bestand-teil der Firmenkultur. Die Mitarbeitergenießen Projekte am Stand der Tech-nik und Weiterbildungsprogramme zurErreichung der persönlichen Karriere-ziele. Die praktizierte Verbindung vonTechnik und Prozessreife prägt dieFirmen- und Teamkultur maßgeblichund motiviert ein ausgeprägtes Quali-tätsbewusstsein bei den Mitarbeiternund Führungskräften.

Das Wiesbadener Unternehmen istseit 2007 am Markt und mit Schwer-punkt im Rhein-Main-Gebiet tätig. Part-

nerschaftliche Zusammenarbeit und die Pflege fachbezoge-ner Netzwerke sind für das Unternehmen wichtig. tecmataist aktives Mitglied in der Software Test User Group Rhein-Main, im Arbeitskreis Normenpraxis (ANP-F) und im VereinDeutscher Ingenieure. Seit 2009 ist sie leitendes Grün-dungsmitglied der ASQF, Fachgruppe Safety und im VereinEmbedded4You vertritt sie den Cluster Safety4You. DasUnternehmen liefert seinen Partnernetzwerken umfassendefachliche Informationen und zeigt sich gerne als Gastgeberund Förderer für Fachevents. Vera Gebhardt

Vera Gebhardt ist Hauptniederlassungsleiterin in Wiesbaden

Näheres: www.tecmata.de

Das V-Modell in der Software-Entwicklung

D ie Anforderungen an dieKomponenten im Maschi-

nenbau, im Automotive-Be-reich, in der Medizintechnik,um nur einige Beispiele zunennen, sind in den letztenJahrzehnten stetig gestiegen.Im gleichen Zeitraum habenElektronik und Software zu-nehmend an Bedeutung ge-wonnen. In welchem Maßediese Veränderung den Ent-wicklungsprozess von 1970bis 2010 beeinflusst hat, zeigtdie nebenstehende Grafik.

Für die Entwicklung me-chanischer Komponentenwurden bereits in den 1970er-Jahren von einigen Hochschu-len Vorgehensmodelle vorge-schlagen. Daneben entstan-den mit den VDI-Richtlinien2222 und 2221 Werkzeuge,die durch standardisierte Ab-läufe eine zuverlässige Pla-nung von Kosten, Terminenund Ergebnissen und insge-samt eine Optimierung desEntwicklungsprozesses sicher-stellen können.

Anteile der Komponenten am Entwicklungsaufwand

von 1970 bis 2010 Nach Mauderer TU München

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Verein

10 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Weniger bekannt dürfte das V-Modell sein, ein Vorgehens-modell, das sich in der Software-Entwicklung etabliert hat.Es war ursprünglich ein Entwicklungsstandard für die Pla-nung und Durchführung von IT–Systementwicklungs-projekten der öffentlichen Hand in der Bundesrepublik. DasV-Modell umfasst das Vorgehensmodell, die Methodenzu-ordnung und die funktionalen Werkzeuganforderungen.Ursprünglich für militärische Software-Entwicklungsprojekteangewendet, gilt es heute als Standard für zivile und kom-merzielle Anwendungen.

Barry Boehm, ein amerikanischer Software-Ingenieur,hat 1979 ein Vorgehen nach diesem Modell vorgeschlagen.Der linke nach untenführende Ast für dieSpezifizierungsphasenschließt mit der Reali-sierungsphase ab. Denspezifizierenden Pha-sen stehen jeweils ent-sprechende testendegegenüber, was in derDarstellung ein Vergibt. Daher die Be-zeichnung V-Modell.

In vertikaler Rich-tung wird unterschiedenzwischen Verifikationund Validierung. Verifi-kation bedeutet dieÜberprüfung der Über-einstimmung zwischeneinem Software-Pro-dukt und seiner Spezifi-kation. Wird ein korrek-tes Produkt entwickelt? In der Validierung geht es um dieEignung bzw. den Wert eines Produktes bezogen auf sei-nen Einsatzzweck. Wird das richtige Produkt entwickelt?

Das V-Modell wurde in der Bundesrepublik weiter entwi-ckelt, zunächst für militärische Anwendungen, später auchfür zivile Zwecke. Seit 2005 kommt das V-Modell XT zurAnwendung, das heute der verbindliche Entwicklungsstan-dard für IT-Systeme des Bundes ist und das in dieser Formauch in der Industrie gebraucht wird. XT steht für ExtremeTailoring. Damit kommt zum Ausdruck, dass das Modellanpassbar (skalierbar) ist, also zum Beispiel auf unter-schiedliche Projektgrößen zugeschnitten werden kann.Anwendung findet das V-Modell XT in der Softwareentwick-lung und in der Entwicklung von Embedded Software, woSoft- und Hardware gemeinsam geschaffen werden.

Insbesondere in der Fahrzeugentwicklung wird einespezifische Form des V-Modells benutzt, die durch die ISO26262 gekennzeichnet ist. Die ISO 26262 (road vehicles –functional safety) ist eine Norm für sicherheitsrelevanteelektrische/elektronische Systeme in Kraftfahrzeugen. Sieist damit von Bedeutung für Unternehmen wie tecmata, diesich auf sicherheitskritische Embedded Systems speziali-siert haben.

Mit der wachsenden Komplexität elektronischer Kompo-nenten in Fahrzeugen steigt auch die Möglichkeit von Fehl-funktionen, die hier besondere Bedeutung haben, weilmöglicherweise Menschen zu Schaden kommen. Um das

Risiko von Gefahrenbringenden Fehlfunktio-nen von sicherheitsrele-vanten Elektronik-Systemen zu minimie-ren, sollten diese unterBerücksichtigung geeig-neter Normen entwi-ckelt werden. Die ISO26262 enthält Anforde-rungen bezüglich derGefährdungsanalyseund Risikoabschätzung.Dazu sind zunächst diepotenziellen Gefährdun-gen des Systems zuidentifizieren. Das ge-schieht durch Betrach-tung der Fehlfunktionendes untersuchten Sys-tems in spezifischenFahrsituationen. Die

Risikoanalyse erfolgt nach einer in der ISO 26262 festge-legten quantitativen Methodik. Als Ergebnis lässt sich fürjede Gefährdung aus einer in der Norm vorgegebenen Ta-belle eine Einstufung nach QM oder ASIL A bis D vorneh-men. ASIL steht für automotive safety integrity level. Funkti-onen, die nicht als sicherheitsrelevant identifiziert wurden,sind als QM qualifiziert. Das bedeutet, dass die Anwendungdes im Unternehmen praktizierten Qualitätsmanagement-systems, zum Beispiel die ISO 9001, hier ausreichend ist.

Auch bei der auf Sicherheit ausgerichteten Entwicklungkommt das V-Modell zum Tragen, hier in einer spezifischenAusprägung, die um solche Bausteine erweitert ist, die si-cherheitsrelevante Entwicklungsschritte zum Inhalt haben.

Rüdiger SimonekDr.-Ing. Rüdiger Simonek, VDI, zuständig für Industriekontakte.

Das V-Modell stellt Entwicklungsphasen gegenüber. Grafik: Simonek

Adam Opel AG, Rüsselsheim, Hersteller von Automobilen

Corning GmbH, Wiesbaden, Spezielle Glas- und Keramik-produkte, in Deutschland Katalysatoren für Fahrzeuge

Jean Müller GmbH, Eltville, Produkte zur sicheren Vertei-lung und Handhabung elektrischer Energie

Kion Group GmbH, Wiesbaden, Hersteller von Gabelstap-lern und Flurförderfahrzeugen

Life Cycle Engineers, Mainz, Ingenieurdienstleistungen

Martin Engineering GmbH, Walluf, Ingenieurdienstleistungen

Schott AG, Mainz, Optische Systeme, Flachglas, Ceran-Kochfelder, Produkte für Pharmaindustrie

Wachendorff Automation, GmbH & Co, KG, Geisenheim,Elektronische Prozesstechnik, Bediengeräte, Drehgeber

Zöller-Kipper GmbH, Mainz, Lifter- und Systemhersteller fürdie Entsorgungswirtschaft, Müllfahrzeuge

Kalle GmbH, Wiesbaden, Hersteller von Wursthüllen

Friatec AG Division Rheinhütte Pumpen, Wiesbaden, Pum-pen für die Chemie und die Verfahrenstechnik

Ferchau Engineering GmbH, Wiesbaden, Ingenieurdienst-leistungen

Bertrandt Ingenieurbüro, Ginsheim-Gustavsburg, Ingenieur-dienstleistungen

iNDAT Datensysteme und Industrie-automation GmbH,Ginsheim-Gustavsburg, Planung und Bau von Roboteranlagen

inform GmbH, Mainz, Ingenieurdienstleistungen

Fuchs Patentanwälte, Wiesbaden

Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA, Bad Kreuznach,Hersteller von PKW-Reifen

tecmata GmbH, Wiesbaden, Embedded Software

Dienst Verpackungstechnik GmbH, Hochheim, Verpa-ckungstechnik

Dornhöfer GmbH, Wiesbaden, Industrie-Automation

Fördermitglieder des Rheingau-BezirksvereinsNach § 6 der Satzung des VDI können fördernde Mitglieder natürliche und juristische Personen,

Gesellschaften und Körperschaften sein, die die Zwecke des VDI unterstützen.

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Region

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 11

Technische Museen / Titel

Deutsches Pumpen-MuseumRheinhessisches Fahrradmuseum

Zwei Technische Museen in Rheinhessen, in Bodenheim und in Gau-Algesheim, stellen dieGeschichte ihrer Objekte durch Originale, Repliken, Bilder und Grafiken ausführlich dar.Beide Museen werden von gemeinnützigen Einrichtungen, Stiftung und Trägerverein,

unterhalten, beide werden jeweils von einem Förderverein betreut und geleitet,alles von ehrenamtlichen Vorständen und Mitarbeitern.

Deutsches Pumpen-Museum

Pumpen sind Arbeitsmaschinen zur Förderung vonFlüssigkeiten aller Art. Einfache Wasserhebevorrich-tungen, etwa vom Jahr 3000 vor Christus bis zum 17.

Jahrhundert, waren Hohlschaufeln, Schwingrinnen, Zieh-brunnen, Schöpfräder, Wasserschrauben und ähnliches,die alle durch Tier- oder Men-schenkraft angetrieben wurden.Auch Einrichtungen mit Verdrän-gungselementen sind seit etwa250 vor Christus bekannt, dar-aus entwickelten sich die heuti-gen Kolben-Pumpen. Im Jahr1689 baute Denis Papin einePumpe mit einem sich drehen-dem Vierkantholz als Laufradund axialem Ein- und radialemAustritt: die Kreiselpumpe warerfunden. Deren Verbreitungbegann erst mit der Erfindungschnelllaufender Elektromotorenzum Ende des 19. Jahrhunderts.Damit waren die beiden Haupt-bauarten bekannt, nach denenheute die meisten Pumpen ge-baut werden. Zahlreiche Sonder-bauformen, auch für ganz spezi-elle Anwendungen wie zum Bei-spiel die Weinpumpe, machen deutlich, wie groß und bedeu-tend dieses Gebiet der Technik inzwischen geworden ist.

Das Deutsche Pumpen-Museum wurde anlässlich des125-jährigen Betriebsjubiläums der Pumpenfabrik HILGE inBodenheim am 3. September 1987 von Philipp Berdelle-Hilge, dem damaligen Inhaber der Firma, eröffnet. Grund-stock der technischen Sammlung wa-ren Ausstellungsstücke des Firmenmu-seums HILGE, vorbereitende Einkäufe,Anfertigung maßstabgetreuer Repliken,Stiftungen und Leihgaben.

Träger des Museums war zunächstder gemeinnützige „Förderverein Deut-sches Pumpen-Museum“, eingetragenim Vereinsregister Mainz. Am 2. Sep-tember 1994 wurde das Museum in dieStiftung Berdelle-Hilge DeutschesPumpen-Museum überführt, um denErhalt und Ausbau der technischenSammlung dauerhaft zu sichern.

Auf einer Ausstellungsfläche vonüber 400 Quadratmetern vermitteln dieExponate, Grafiken und Bilder Informa-tionen über die Pumpen und das dazu-gehörige Umfeld in den verschiedenenEpochen. Dabei wird in vielen Fällenauf die zeitliche Parallelität mit anderenhistorischen Ereignissen hingewiesen,so dass eine Einordnung in die Ge-schichte möglich ist.

Die Dokumentation erfolgt nach Pumpenart, Fabrikat(Hersteller), Leistung, Baujahr und bei Exponaten, wo diesermittelt werden konnte, wurde der Listenpreises im Pro-duktionsjahr hinzugefügt. Hilfreich waren dazu alte Pros-pekt- und Verkaufsunterlagen. Die Datierung stieß mitunterauf Schwierigkeiten, da selbst Firmen, die dankenswerter-weise Leihgaben zur Verfügung stellten, nicht immer dasBaujahr angeben konnten.

Was bietet das Museum?Den grundlegenden Prinzi-

pien der Pumpentechnik wirdbesondere Aufmerksamkeit ge-widmet. Dazu gehört die Dar-stellung der Wirkung eines Va-kuums durch Otto von Guerickein seinen berühmten „Magde-burger Versuchen“ im 17. Jahr-hundert. Er konnte damals zei-gen, dass jeweils zehn Pferdeauf jeder Seite es nicht schaff-ten, zwei durch Vakuum zusam-mengehaltene Hohlkugelhälftenaus Kupfer auseinander zu rei-ßen.

Seit Otto von Guerickes Ex-perimenten zur Erzeugung ei-nes luftleeren Raumes und vie-len weiteren Versuchen mit derLuft in verschiedenen Höhenla-

gen und mit verschiedenen Temperaturen weiß man erst,dass die Erde von einer kompressiblen Lufthülle umgebenist, die auch ein Gewicht hat und deshalb einen Druck aufdie Erde ausübt.

Alle diese Erkenntnisse sind Voraussetzungen für dieTheorie der Hydraulik und noch heute Grundlage für die

Nutzung des atmosphärischen Drucksim Bereich der Förder- und Hebetech-nik bei Fluiden und damit in der gesam-ten Pumpentechnik.

Mit seinen Versuchen widerlegtevon Guericke übrigens auch die Hypo-these des „horror vacui“, der „Abscheuvor der Leere“, die Jahrhunderte langPhilosophen und Naturforscher be-schäftigt hat, indem er bewies, dassStoffe nicht vom Vakuum angesaugt,sondern vom Umgebungsdruck in denevakuierten Raum gedrückt werden.

Die „Archimedische Schraube“, vonder eine maßstabgetreue Replik ausge-stellt ist, ist ein Beispiel für eine derersten volumetrischen Pumpen, die ab250 vor Christus zur Be- und Entwässe-rung benutzt wurden. Auch auf Schiffenkam sie als Lenzpumpe zum Einsatz.Sie gilt als früher Vorläufer heutigerSchraubenpumpen, die zum Beispielzur Förderung von Schmutzwasser inKlärwerken eingesetzt werden.

Nicht nur für Speziallisten: Das Museum bietet einenanschaulichen Überblick über die gesamte Geschichte derPumpentechnik und zeigt einige „Highlights“.

Lieferten grundlegende Erkenntnisse:Die „Magdeburger Halbkugeln“, erstmals1654 öffentlich gezeigt. Nachbau von 1986.

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12 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Weitere Pumpen, von der römischen Doppelkolben-pumpe über den „rotierenden Verdränger“ bis hin zu einemKolbenpumpen-Wasserwerk der Neuzeit zeigen die Ent-wicklung der volumetrischen Pumpen, wobei auch Sonder-bauarten wie Schlauchpumpen, Handkolbenpumpen, Ex-zenterschneckenpumpen Plungerpumpen und andere zusehen sind.

Die Kreiselpumpen nehmen ein ihrer Bedeutung ent-sprechenden Raum in dem Museum ein. Die Vorläufer die-ser Bauart gehen auf Skizzen von Leonardo da Vinci zu-rück, der auch hier wie bei anderen seiner bekannten tech-nischen Ideen (zum Beispiel Hubschrauber!) nie die Funkti-onsfähigkeit beweisen musste. Als Erfinder der Kreiselpum-pe gilt Denis Papin, der 1689 eine Maschine baute, dieschon die Hauptmerkmale einer modernen Kreiselpumpehatte: Axialer Eintritt der Flüssigkeit, ein rotierendes Schau-

felrad und ein radialer Austritt. Durch das Spiralgehäuseverbesserte Papin 1705 den Wirkungsgrad erheblich,„infolge einer Verminderung der Wirbelbildung“, wie es ineiner von ihm verfassten Veröffentlichung in den „Philo-sophical Transactions of the Royal Society“ hieß.

Auch die Weiterentwicklung der Kreiselpumpe undzahlreiche Sonderbauarten werden in mehreren Räumengezeigt. Stichworte zur Kennzeichnung der Exponate wieMassachussetts-Pumpe, Kunststoffpumpe von 1923, Che-mie-Normpumpe von 1964, Walzstahlpumpen aus 2 Milli-meter dickem Edelstahlblech von 1962, die Sihi-Seiten-kanalpumpe aus dem Jahr 1923 und andere machen dietechnische Entwicklung über einen langen Zeitraum biszum Ende des 20. Jahrhunderts deutlich. Heinz-Ulrich Vetter

Literatur: Unterlagen Deutsches Pumpenmuseum BodenheimAlle Bilder: Deutsches Pumpenmuseum

Thematische Gliederung der Ausstellung1. Volumetrische Pumpen Die Archimedische Schraube, eine römi-

sche Kolbenpumpe, mittelalterliche Verdrängerpumpen, Dampf-und Kolbenpumpen des 19. Jahrhunderts.

2. Die Centrifugalpumpe Von der Papin-Pumpe aus dem 18. Jahr-hundert bis zur heutigen Normpumpe.

3. Sonderbauarten der Kreiselpumpen.4. Die Entwicklung der Laufräder von Kreiselpumpen.5. Die Darstellung der Pumpen in technischen Lehrbüchern und

Firmenkatalogen.6. Die Entwicklung der Pumpenabdichtungen7. Getränke– und Brauereipumpen mit Originalen aus dem 19.

Jahrhundert.

„Highlights“ im Deutschen Pumpen-Museum Bodenheim

1 Archimedische Schraube: Von Ar-chimedes 250 v. Chr. von Ägypten nachEuropa gebracht. Volumetrische Pumpe,bei der Förderhöhe und Bauhöhe fast über-einstimmen. Modell rekonstruiert nachVitruvius 24 v. Chr. Länge 1600 mm.4 Duplex-Kolbenpumpe: DeutscheWortington, Hamburg, Baujahr 1955, För-dermenge 40 m³/h für Kesselspeisewasser.

3 Erster Bierdruckregler mit Luft-pumpe: 1875, Fördermenge 6000 l/h,Preis 730 Mark, Peter HILGE Mainz.5 Normpumpe DIN 24256: Schnittmo-dell von 1978, Fördermenge 50 m³/h,DNE = 100 mm, DNA=80 mm, Fa. Ritz.6 Mehrstufige Kreiselpumpe aus Cr-Ni-Walzstahl: „Hygiana“ 1980, Förder-menge 14 m³/h, Fa. HILGE Bodenheim.

2 Erste Kreiselpumpe von DenisPapin: 1689, Förderhöhe 10 m, Förder-menge 2 m³/h, Replik nach Plänen von1724 von Leupold.

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Deutsches Pumpen-Museum, Hilgestraße 37

55294 Bodenheim/Rhein

Telefon (06135) 750Fax (06135) 754955

www.deutschespumpenmuseum.de

[email protected]

Führungen, auch Führungen für spezielle Gruppen, zum BeispielSchüler oder Studenten, können jederzeit durchgeführt werden.Auch Abendtermine sind möglich. Bitte sprechen Sie uns an.

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VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 13

Rheinhessisches Fahrradmuseum

Das Fahrrad erfüllte den Wunsch nach Mobilität. Eswar das erste individuelle nicht von Tieren bewegteVerkehrsmittel, das, etwa ab dem Jahr 1900, auch

für ärmere Schichten der Bevölkerung erschwinglich wurdeund schon damals als Massenverkehrsmittel bezeichnetwerden konnte.

Die im Jahr 1817 von Karl Drais vorgestellte Laufma-schine mit lenkbarem Vorderrad gilt als erstes brauchbaresZweirad, mit dem man längere Strecken zurücklegen konn-te. Zur Vorwärtsbewegung war zunächst ein Abstoßen mitden Füßen erforderlich, das später durch Tretkurbeln amVorderrad ersetzt wurde.

Der direkte Antrieb am relativ kleinen Vorderrad erfor-derte schnelles Treten, um eine bestimmte Geschwindig-keit zu erreichen. Brauchbare Übersetzungen durch Zahn-oder Kettentriebe waren nichtbekannt und so vergrößerteman den Durchmesser desVorderrades auf das zwei- bisdreifache: das Hochrad warentstanden. Mit einer Umdre-hung konnte man den doppel-ten oder dreifachen Weg zu-rücklegen oder mit gleicherDrehzahl der Tretkurbel we-sentlich höhere Geschwindig-keiten erreichen. Weil der Fah-rer sehr hoch und sehr weitvorn saß, hatten Unfälle meistschwere Verletzungen zur Fol-ge, so dass die Entwicklungdes Hochrades aus Gründender Verkehrssicherheit aufge-geben werden musste.

Das in den 1880er-Jahrenfolgende „Niederrad“ mit zweigleich großen Rädern, die mitVollgummireifen versehen waren, galt als „Sicherheits-fahrrad“. Der gleichzeitig eingeführte Kettentrieb, der voneiner in der Mitte sitzenden Tretkurbel ins Schnelle überset-zend auf das Hinterrad wirkte, kennzeichnet so den Grund-typ des modernen Fahrrades.

Spätere Ergänzungen, wie Freilauf, Freilauf mit Rück-trittsbremse, Kettenschaltung und anderes sorgten dafür,dass das Fahrrad ein populäres Verkehrsmittel für alle wur-de.

Seit April 2002 beherbergt das Schloss Ardeck in Gau-Algesheim das Rheinhessische Fahrradmuseum zur Ge-schichte des Fahrrades und des Radfahrens. In fünf Räu-men werden auf insgesamt150 Quadratmetern Exponatezur Entwicklungsgeschichtedes Fahrrades und des Zube-hörs ausgestellt. Dabei werdenNachbauten der Laufmaschi-nen des Karl Drais und desaus Sobernheim an der Nahestammenden HofmaschinistenAnton Burg (1767–1849), eine„Michauline“ des Pierre Mi-chaux aus der Zeit um 1865,ein Hochrad von 1886 und einNiederrad („Safety“) von 1887,ein ganzen Sortiment von Ge-brauchsrädern für Erwachseneund Kinder aus dem 20. Jahr-hundert und Sporträder allerDisziplinen präsentiert. Zahlrei-che Dokumente und die Biblio-thek des Museums belegen,welche technischen, gesell-

schaftlichen und künstlerischen Entwicklungen vom Fahr-rad angestoßen wurden.

Das Rheinhessische Fahrradmuseum versteht sichauch als regionales Sportmuseum, das den mehr als 30Radsportvereinen der Region Gelegenheit bietet, sich dar-zustellen, und das auch die aktuelle sportliche Entwicklung,insbesondere im Hallenradsport (Kunstradfahren, Radballund Radpolo), begleitet.

Das ehrenamtlich geführte und von einem Fördervereinunterstützte Museum befindet sich in der Trägerschaft derStadt Gau-Algesheim und des Radsportverbandes Rhein-hessen.

Was bietet das Museum?Herausragend sind die Exponate, die man als

„Großväter“ der heutigen Fahrräder bezeichnen könnte. Inden Führungen wird immer auch über die Erfinder, die Um-stände der Erfindung und die Einordnung in das historische

Umfeld berichtet.Dabei wird Karl Drais be-

sondere Aufmerksamkeit ge-widmet, da er als erster ent-deckte, dass zwei durch einenRahmen verbundene hinterei-nander laufende Räder beiBewegung wegen der Kreisel-momente nicht zur Seite kipp-ten. In den Unterlagen überdas Museum wird dazu dasBadische Wochenblatt vom28. July 1817 zitiert:

Der Freyherr Karl vonDrais, welcher nach glaubwür-digen Zeugnissen, Donnerstagden 12. Juny d. J. mit der neu-esten Gattung der von ihmerfundenen Fahrmaschinenohne Pferd von Mannheim bisan das Schwetzinger Relais-haus und wieder zurück, also

4 Poststunden Wegs in einer Stunde Zeit gefahren ist, hatmit der nemlichen Maschine den steilen, zwey Stundenbetragenden Gebirgsweg von Gernsbach hieher in unge-fähr einer Stunde zurückgelegt, und auch hier mehrereKunstliebhaber von der großen Schnelligkeit dieser sehrinteressanten Fahrmaschine überzeugt.

Die Haupt-Idee der Erfindung ist von dem Schlittschuh-fahrern genommen und besteht in dem einfachen Gedan-ken, einen Sitz auf Rädern mit den Füßen auf dem Bodenfortzustoßen.

Die vorhandene Ausführung insbesondere besteht ineinem Reitsitz auf nur 2 zweyschühigen, hintereinander

laufenden Rädern, um auf al-len Fußwegen der Landstra-ßen fahren zu können, da die-sen den ganzen Sommerdurch fast immer sehr gut sind.Man hat dabey zur Erhaltungdes Gleichgewichts ein kleinesgepolstertes Brettchen vorsich, worauf die Arme aufge-legt werden, und vor welchemsich die kleine Leitstange be-findet, die man in den Händenhält, um den Gang zu dirigiren.

Diese, zu Staffetten und zugroßen Reisen so sehr gut zugebrauchende Maschine wiegtkeine 50 Pfund, und kann fürhöchstens 4 Carolin, mit Reise-Taschen und sonstiger Zuge-hör, dauerhaft und schön her-gestellt werden.

Schloss Ardeck in Gau-Algesheim: In der ehemaligenKurmainzer Burg befindet sich seit 2002 das RheinhessischeFahrradmuseum.

Laufmaschine von 1817: Damit legte Karl Drais im Juni1817 eine Strecke von 14 km mit einer Durchschnittsge-schwindigkeit von 15 km/h zurück. Nachbau in Originalgröße

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14 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Zu dem besonderen Schwerpunkt „Das Fahrrad in derKunst“ werden Exponate in Form von Skulpturen wie dennachempfundenen Stierkopf von Picasso oder das Hocker-Rad von Marcel Duchamps gezeigt. Originale vom „Sel-la“ (Schwing-Sattel) der italienischen Industriedesigner Achil-le und Pier Giacomo Castiglioni sind ebenso zu sehen wiedas phantasievoll gestaltete Einkaufsrad der rheinhessischenKünstlerin Liesel Metten und das kinetisch-akustisch Fahr-rad-Objekt des Mainzer Kulturpreisträgers Christoph Lahl.

Zu den Bildmotiven gehören der Originaldruck des Pla-kates „La Chaine Simpson“ von Toulouse-Lautrec (1896),ein Plakat „Katze mit Fahrrad“ von Otmar Alt, die Gemälde„Dschamolidin Abduschaparow“ von Oliver Schollenbergersowie „Kurve der Radrennbahn“ und Fahrraddynamik vonFriedel Klemm.

In kurzen Abschnitten wird die Geschichte des Fahrra-des und des Radfahrens dargestellt. Zahlreiche Bilder ausArchiven und Festschriften dokumentieren die vielfältigeFahrradkultur des Hallenradsportes, des Volksradfahrensund der Radfahrerfeste in Rheinhessen.

Zu sehen sind Herren-, Damen- und Kinderräder vomBeginn des 20. Jahrhunderts bis zu den Elektro-Fahrrädern(E-Bikes) der Gegenwart. Unterschiedliche Arten von An-trieb und Bremsen, von Pedalen, von Beleuchtung undSchaltung zeigen den technischen Fortschritt auf diesenGebieten. Auch Fahrräder aus fremden und weit entferntenLändern wie Holland und China haben den Weg ins Muse-um gefunden. Heinz-Ulrich Vetter

Literatur: Unterlagen Rheinhessisches Fahrradmuseum, WikipediaAlle Bilder: Rheinhessisches Fahrradmuseum

Thematische Gliederung der Ausstellung1. Information über das Museum. Dazu gehören zunächst als Blick-fang einige Fahrräder, Schautafeln, Vitrinen, Bücher, Fahrradkartenund eine Videoanlage.2. Stationen der Entwicklungsgeschichte des Fahrrads von derLaufmaschine über die Michauline, das Hochrad zum Niederrad.3. Fahrrad im Alltagsgebrauch. Alte und neue Herren-, Frauen- undKinderfahrräder. Bilder aus alter und neuerer Zeit mit Fahrradmoti-ven aus Gau-Algesheim und Rheinhessen. Fahrrad-Zubehör.4. Sporträdern und Saalmaschinen. Alte und neue Rennräder,Kunstfahrräder, Radballräder, Einräder und Utensilien wie Sporttri-kots, Rennhelme, Bälle, Poloschläger, Schuhe, sowie Bilder vonRadsportlern, von Wettkämpfen, Radfahrer-Pyramiden.5. „Das Fahrrad in der Kunst“. Kunstobjekte in Reproduktion derMotive u. a. von Marcel Duchamps „Rad auf dem Hocker", PabloPicassos „Stierkopf“'. Ansichtskartensammlungen, Karikaturen.

„Highlights“ im Rheinhessischen Fahrradmuseum Gau-Algesheim

1 Michauline (1865), Bantamrad (1890), Hochrad (1886) 2 Zeitfahrmaschine „Giant“ von Laurent Jalbert (1992)3 Hochrad (1886) 4 Radball-Maschinen aus den 1920er-Jahren 5 Schwingrad „Cavallo“ auf der Bundesgarten-schau in Koblenz 2011

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RheinhessischesFahrradmuseumSchlossgasse 12

55435 Gau-Algesheim

www.fahrradmuseum-rheinhessen.deKontakt:Touristbüro in der Rathaus-scheune:Tel.: 06725-912143,E-Mail:[email protected]

Sonderausstellungen ergänzen die Dauerausstellung:

Im Jahr 2015 Karikaturen von Gerhard Mester (Wiesbaden)

unter dem Thema „Läuft es von selbst, geht’s meist bergab!“

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Geschichte der Technik

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 15

Maschinenbau

Unentbehrlich in der Rohrleitungstechnik:Elektrische Stellantriebe

Von Dieter HeuerStellantriebe dienen dazu, Armaturen in Rohrleitungen zu betätigen, um dadurch den Stoffstrom inder Leitung zu steuern oder zu regeln. Die seit rund 100 Jahren einsetzbaren Elektromotoren zur Be-wegung der Ventile, Schieber und Klappen eröffneten dem Rohrleitungsbauer die Möglichkeit, eineFernbedienung über große Distanzen zu realisieren. Damit war die Automatisierung auch großer An-lagen der Prozesstechnik möglich. Die Firmen AEG, später die Tochtergesellschaft EMG, trieben dieEntwicklung voran und setzten weltweit gültige Maßstäbe. Absolventen der Ingenieurschule Bingen,heute Fachhochschule Bingen, hatten als Konstruktionsingenieure daran entscheidenden Anteil.

M it dem Aufkommen von Eisen- und später vonStahlrohren zur Wasserversorgung der Städte zuBeginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich

auch die Absperr- und Regelelemente, durch die man denFlüssigkeitsstrom beeinflussen kann. Bis vor etwa 100 Jah-ren wurden alle Armaturen in Rohrleitungen, meistens mit-tels eines Handrades, von Men-schen bedient. Dies war oft nurmit größter Kraftanstrengungmöglich, insbesondere dann,wenn die zu bewegenden Teilenur selten gedreht oder verscho-ben wurden oder wenn dieSchmierung des Armaturenge-triebes mangelhaft war.

Das zweite Beispiel veran-schaulicht wie schwierig es seinkann, wenn in einem Chemiebe-trieb auf Kommando des Be-triebsleiters alle Armaturen durchHandkraft gleichzeitig geschlos-sen werden sollen. Eigentlicheine unmögliche Aufgabe, dieohne zentrale Steuerung voneiner Schaltwarte aus nicht be-friedigend gelöst werden kann.

Etwa 15 Jahre nach der Er-findung des Asynchronmotors imJahr 1899 standen für industriel-le Anwendungen kleine robusteelektrische Antriebsmaschinenzur Verfügung, die sich auch fürStellantriebe in Rohrleitungeneigneten. Damit begann die Zeitder elektrischen (Fern-)Be-tätigung der Armaturen, die nichtnur die beiden genannten Prob-leme löste, sondern (später)auch eine vollständige Automati-sierung großer Anlagen in derProzesstechnik ermöglichte.

Darüber hinaus gibt es nochviele Einsatzgebiete für elektri-sche Stellantriebe. Dazu gehöreninsbesondere die Wasser- und Abwassertechnik, die Öl-und Gas-Industrie, chemische Industrie sowie die Kraft-werkstechnik. Die Aufgabe besteht stets darin, Armaturenin Rohrleitungen elektromotorisch zu betätigen, umdadurch den Stoffstrom in der Rohrleitung zu steuern oderzu regeln.

GrundprinzipDie prinzipielle Funktionsweise ist bei allen Stellantrie-

ben gleich: Ein Elektromotor treibt ein Getriebe an, wobeidas geringere Motormoment entsprechend der Getriebe-übersetzung und des Wirkungsgrades auf die Antriebswelle

des Stellantriebs übertragen wird. Das Drehmoment an derAbtriebswelle wird dann über eine genormte Schnittstelleauf die Armaturenwelle übertragen. Der durchfahrene Weg(oder Winkel) und das abgegebene Drehmoment werdenim Stellantrieb erfasst und die jeweiligen Signale werden aneine Schaltwarte gemeldet. Bei Erreichen der Endstellung

der Armatur oder des eingestell-ten Drehmomentendwertes wirdder Motor abgeschaltet.

Um diese Aufgaben zu erfül-len, bestehen Stellantriebe in derRegel aus folgenden Baugruppen:

Elektromotor (meistens Asyn-chronmotor)

Untersetzungsgetriebe (Stirn-radgetriebe, Schneckengetriebe,Planetengetriebe)

Abtriebsflansch (Schnittstellezwischen Stellantrieb und Arma-tur)

Betätigungseinrichtung fürHandbetrieb (wichtig für Notbe-trieb)

Signaleinrichtungen für Wegund Drehmoment

Optional komplette elektrischeSteuerung oder Regelung

Sonderausführungen (z. B. fürexplosionsgefährdete Bereiche,Kernkraftwerke…)

Die Größe und Form des Ab-triebsflansches hat in der Ver-gangenheit häufig Probleme ver-ursacht. Inzwischen ist diesemechanische Schnittstelle welt-weit genormt (DIN ISO 5210 fürDrehantriebe) und für jeden Ar-maturenflansch gibt es den pas-senden Stellantriebsflansch.

Geschichtliche EntwicklungIn Deutschland begann die technische Entwicklung der

Stellantriebe vor ungefähr 100 Jahren im AEG-Anlagenbauin Berlin. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurden in Deutsch-land auch elektrische Stellantriebe von der Firma Siemensentwickelt. Mitte der 1960er-Jahre kam die Firma AUMAmit einem Stellantriebsprogramm überwiegend für die Was-serwirtschaft hinzu. Inzwischen hat sich AUMA zum Markt-führer in Deutschland entwickelt und exportiert im besonde-ren Maße in den Weltmarkt.

Bis etwa 1925 wurden Verstellorgane, die in mecha-nisch begrenzte Endlagen gefahren werden mussten, wie

Schwergängig: Das Betätigen der Armaturen konntezum Problem werden. Bilder: Rotork

Unmöglich: Das präzise gleichzeitige Schließen mehre-rer Armaturen ist im Handbetrieb nicht zu schaffen.

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Geschichte der Technik

16 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

zum Beispiel Armaturen, Wehre,Tore usw., fast immer von Hand,durch Federkraft oder Fallge-wicht betätigt.

Die dann folgende motorischeBetätigung (Motor mit Getriebe)mit örtlich an der Armatur ange-brachten Endschaltern, die da-mals offene Kontakte hatten,brachte schon eine technischeVerbesserung. Aber das Problemdes Nachlaufweges der beweg-ten Teile nach dem Abschalten,der je nach Reibung, Tempera-turdifferenzen oder Schmierungs-verhältnissen unterschiedlich warund zu hohen Belastungen führ-te, war noch nicht zufriedenstel-lend gelöst. Um die teure Arma-tur vor Überlastungen zu schüt-zen, baute man Brechbolzen ein,die allerdings nach jedem An-sprechen erneuert werden mussten. Alles das war zu unge-nau, zu unsicher und für den praktischen Betrieb völlig un-geeignet.

Insbesondere bei Armaturen, die drehmomentabhängigabgeschaltet werden, wie zum Beispiel Ventile, tritt dasProblem der Drehmomentüberhöhung durch den Nachlaufein. Darunter versteht man die Differenz zwischen demeingestellten Abschaltmoment und dem tatsächlich auftre-tenden Drehmoment an der Armatur. Nach dem Anspre-chen des Drehmomentschalters vergehen durch die Signal-laufzeit noch etwa 100 ms bis der Motor vom Netz getrenntist. Während dieser Zeit läuft der Motor weiter und gibt ent-sprechend seiner Kennlinie noch Drehmoment ab. Außer-dem bewirkt die kinetische Energie der auslaufenden rotie-renden Schwungmassen eine zusätzliche Erhöhung desDrehmomentes. In ungünstigen Fällen kann das effektiveDrehmoment ein Mehrfaches des eingestellten Abschalt-momentes betragen.

Etwa um 1930 kam der Konstruktions-leiter der Industrieabteilung von AEG-Berlin, Alfred Kästner, auf die Idee einesspeziellen Elektroantriebes mit einer ge-steuerten Reibungskupplung zur Aufnah-me der Drehmomentüberhöhung. DasKernstück des Antriebes war eine Ab-schalteinrichtung mit einer gesteuertenKupplung. Diese Kupplung bestand auszwei Teilkupplungen, nämlich einer Rei-bungskupplung und einer elastischen Fe-derkupplung. Dadurch wurden die Bautei-le vor Überlastung sicher geschützt. Nachdiesem Grundprinzip entwickelte die AEG-Berlin Anfang der 1930er-Jahre eine gan-ze Baureihe von Stellantrieben.

Jeder elektrische Stellantrieb musstefür Notbetrieb (Stromausfall) und für Ein-stellarbeiten der Schalt- und Meldeeinrich-tung mit einem Handrad ausgerüstet sein.Bei früheren Antriebskonstruktionen liefdas Handrad oftmals mit, wenn der Motorin Betrieb war. Dies führte manchmal da-zu, dass das Bedienungspersonal durchdas mitdrehende Handrad verletzt wurde.Im Zuge der Weiterentwicklung der Stellantriebe wurdenkonstruktive Maßnahmen ergriffen, um das Mitlaufen desHandrades zu vermeiden.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 wurdedie Produktion der AEG-Stellantriebe nach Westdeutsch-land verlagert. Eine Handvoll ehemaliger Fachleute ausden ostdeutschen Werken gründeten in Wendenerhütte(Westf.) die Firma EMG, eine Tochtergesellschaft der AEG.

Zunächst wurden die beiBombenangriffen beschädigtenStellantriebe repariert. Dochschon bald begann die Produkti-on neuer Stellantriebe, jedochnach den fast 30 Jahre altenKonstruktionsunterlagen. Aktuel-le Marktanforderungen und mo-dernere Fertigungsmethodenwaren mit diesen alten Typennicht zu realisieren.

Daher kam die Entscheidungim Jahr 1960 gerade zur rechtenZeit. Die Firma EMG erhielt fürdas Stellantriebs-Geschäft vonder AEG die gesamte Verantwor-tung für die technische Entwick-lung und für den Vertrieb. ImRahmen einer umfassendenMarktanalyse wurden zunächstviele Kundengruppen wie Arma-turenhersteller, Anlagenbauer,

Kraftwerksbetreiber, Wasserversorger, Öl- und Gasversor-ger sowie Ingenieurbüros befragt.

Danach konnte mit der Entwicklung und Konstruktioneiner neuen Stellantriebsbaureihe begonnen werden. Inzwi-schen war auch eine Normung der Anschlussmaße zwi-schen Armatur und Stellantrieb erfolgt. An der Entstehungdieser Norm (DIN 3210, später DIN ISO 5210) hatte dieFirma EMG, insbesondere deren Konstruktionsleiter AlfredWeis (Absolvent der Ingenieurschule Bingen), maßgeblichmitgewirkt. Unter seiner Regie entstand eine neue Baurei-he von Stellantrieben, die sogenannte DA-Baureihe.

Wichtige Verbesserungen waren ein universeller Weg-schalterantrieb mit leicht einstellbarem Stellweg, eine auto-matische Umschalteinrichtung von Hand- auf Motorbetriebsowie eine einfache Einstellbarkeit des Abschaltdrehmo-mentes unabhängig von der Drehrichtung.

Zwei Jahrzehnte später, um 1980, wurden dann nochweitere Stellantriebstypen (DB- und DC-Typen) entwickelt,

die aber immer nach den bekannten Grund-prinzipien funktionierten und lediglich einigetechnische Weiterentwicklungen aufwiesen.

Mit diesen Stellantriebstypen wurdenvon der Firma EMG im Zeitraum von 1960bis etwa 1985 viele Kunden in der Industriebeliefert. Für manche Kunden musstendann noch spezielle Sonderausführungenentwickelt werden. Dazu gehörten insbe-sondere explosionsgeschützte Stellantriebefür die Gasindustrie, Stellantriebe für arkti-sche Temperaturen bis minus 50°C, Stell-antriebe in korrosionsgeschützter Ausfüh-rung für Meerwasser-Entsalzungsanlagenund Antriebe in Kernkraftwerksausführung.Speziell für diese sicherheitstechnisch wich-tigen Stellantriebe wurden im Prüffeld derFirma EMG umfangreiche Tests unter TÜV-Aufsicht durchgeführt, da diese auch beieinem GAU (Größter Anzunehmender Un-fall) noch sicher funktionieren müssen.

Mitte der 1980er-Jahre begann man inder EMG über ein neues Stellantriebskon-zept nachzudenken. Aufgrund des großenKonkurrenzdruckes, insbesondere wegen

der hohen Herstellkosten, wurden Überlegungen angestellt,die bewährte Konstruktion zu ersetzen. Als neues Prinzipfür eine Stellantriebsbaureihe fiel die Wahl auf ein Exzenter-Planetengetriebe. Dieses Getriebe bot hinsichtlich derHandbetätigung für den Notfall einen wichtigen Vorteil: Esbesitzt zwei Freiheitsgrade, wodurch sich die Abtriebswellesowohl motorisch als auch von Hand in einfacher Weiseantreiben lässt.

Prinzip: Stellantrieb und Armatur bilden zusammeneinen fernbedienbaren Rohrleitungsschalter. Grafik: Heuer

Klassisch: Stellantrieb AEG E3 füreinen Keilrundschieber NW 500, pro-duziert in den 1950er-Jahren nachUnterlagen der 1920er-Jahre. AEG

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Geschichte der Technik /Hochschulen

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 17

Alle Stellantriebe wurden mit einer speziellen Schalt-und Meldeeinheit ausgerüstet, die in einem separatenRaum am Getriebegehäuse untergebracht ist. Die elektri-sche Steuereinheit umfasstenicht nur die weg- und dreh-momentabhängigen Schalter,sondern es konnten auchweitere zusätzliche Meldeein-heiten eingebaut sein, wiezum Beispiel Potentiometeroder induktive Weggeber.

Als Zusatzbaustein konn-te an das Stellantriebsgehäu-se die komplette Steuerungeinschließlich des Leistungs-teils angebaut werden. Diesesogenannten DREHMO-MA-TIC Stellantriebe wurden über-wiegend im Anlagenbau undin der Automatisierungstech-nik eingesetzt. Der Vorteil derLösung lag darin, dass dieStellantriebe direkt an eineSPS (Speicher-Programmier-bare-Steuerung) angeschlos-sen werden konnten. Da derVerdrahtungsaufwand gerin-ger ist, konnten beim Materialund bei der Planung erhebli-che Kosten eingespart wer-den.

Im Jahre 2000 wurde dieStellantriebsproduktion vonder EMG an die neue eigen-ständige Firma DREHMOGmbH verkauft. Aufbauendauf dem bewährten Planeten-getriebe wurde in den folgenden Jahren der Anteil derElektronik weiter ausgebaut.

Die Highend-Lösung stellen die sogenannten i-matic-Stellantriebe dar, bei denen die Weg- und Drehmoment-

erfassung nicht mehr über Schalter, sondern über einenneuentwickelten Kombisensor erfolgt. Damit kann der Stell-antrieb sich selbst und die Armatur überwachen. Falls sich

im Laufe der Betriebszeitbeispielsweise das zur Betäti-gung erforderliche Drehmo-ment ändert, wird diese Infor-mation an die Schaltwartegemeldet und die Armaturkann vorbeugend gewartetwerden.

Ein weiterer großer Vorteildieser Technik stellt die er-hebliche Kostenreduzierungdurch geringeren Verkabe-lungsaufwand durch den Ein-satz einer entsprechendenFeldbus-Leittechnik dar.

Autor: Prof. Dr.-Ing. Dieter Heuerarbeitete von 1977 bis 1989 inleitender Position im Entwick-lungs- und Konstruktionsbereichder Firma AEG/EMG-Wendener-hütte.Von 1990 bis 2008 vertrat er alsProfessor an der Fachhochschu-le Bingen die Lehrgebiete Ma-schinenelemente, Konstruktion,Technische Mechanik und Fluid-technik.

Literatur: Technische Unterlagender Firma ROTORK (England),1983, Druckschrift G1/5A. Kästner, AEG Drehmoment-kupplung…, AEG MitteilungenNovember 1933, Heft 6, Seite234

D. Heuer u. a., Stellantriebe für Armaturen, Zeitschrift Elektrizitäts-wirtschaft (1977) , Heft 8

W. Hempelmann, Stellantriebe, Verlag Moderne Industrie

EMG-Wendenerhütte, Druckschriften und technische Unterlagen

Zukunftsfähig: Stellantrieb mit Exzenter-Planetengetriebe

1 Topfmotor, 2 Vorgelege, 3 Exzenter, 4 Planetenrad, 5 Mitnehmerschei-be, 6 Gewindebuchse, 7 Drehmoment-Feder, 8 Drehmoment-Hebel,9 Verschiebeschnecke, 10 Hohlwelle, 11 Sonnenrad, 12 Mitnehmerbol-zen, 13 Handrad, 14 LC-Display, 15 Kombisensor, 16 Drehmoment-Abgriff, 17 i-matic-Steuerbaugruppe, 18 Drucktaster Bild: DREHMO

HochschulenFachhochschule Bingen

Der Senat der Fachhochschule Bingen wählte am 21.Januar 2015 den bisherigen Amtsinhaber Professor

Dr. Becker (54) für weitere sechs Jahrezum Präsidenten. Seine zweite Amtsperi-ode als Präsident der FH Bingen beginntam 7. Oktober. „Ich freue mich auf dieKontinuität in unserer weiteren Zusam-menarbeit“, gratulierte Vizepräsident Pro-fessor Dr. Dieter Kilsch zum Sieg.

Im Vorfeld der Wahl hatte der Hoch-schulrat dem Senat drei Favoriten ausder Bewerberauswahl vorgeschlagen.Neben dem amtierenden Präsidentenstanden Professor Dr. Seon-Su Kim, Pro-rektor und Leiter des Campus BadMergentheim der Dualen HochschuleBaden-Württemberg (DHBW), und Pro-fessor Dr. Alexander Westenbaum, Leiterder Hochschulverwaltung der CologneBusiness School, auf der Dreierliste.Trotz der zweifellos ausgewiesenen Ex-pertise der beiden externen Präsidenten-bewerber in Hochschulmanagement undWirtschaftswissenschaften, entschied sich

der Senat zum zweiten Mal in Folge für einen Präsidentenaus der Mitte der Binger Professorenschaft.

Nach dem Maschinenbaustudium undder Promotion an der Universität Siegenarbeitete Becker in der industriellen For-schung des Daimler Konzerns. Ende1995 folgte der Ruf zum Professor fürdas Lehrgebiet Werkstofftechnik an derFH Bingen. Seit 2006 ist Dr. Becker Mit-glied der Hochschulleitung, zunächst inder Funktion des Vizepräsidenten fürStudium und Lehre und seit Oktober2009 als Präsident.

Gute Lehre als wichtigste Aufgabe ander Fachhochschule hat Priorität auf derAgenda des alten und neuen Präsiden-ten. Außerdem stehen der Ausbau derInternationalisierung und Modernisierungder Verwaltung auf der Aufgabenlistesowie die weitere Vernetzung in der Regi-on, um damit einen Beitrag zur Fachkräf-tesicherung in den Bereichen Technikund Naturwissenschaften zu leisten.

PM FH BIN

Professor Becker bleibt PräsidentSenat der Fachhochschule Bingen bestätigt Amtsinhaber für weitere sechs Jahre

PräsidentProf. Dr.-Ing. Kaus Becker

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Hochschulen/Veranstal tungen

18 2/2015 VDI Rheingau-Regional-Magazin

Veranstaltungen von April bis Juli 2015Auskunft: VDI Rheingau-Bezirksverein, Kapellenstraße 27

65439 Flörsheim, Tel.: 06145-6869, E-Mail: [email protected]

Senior-Ingenieure: Hanss Nicol Werner

Ingenieurtreffen des Arbeitskreisestraditionell zur Spargelzeit

Bitte anmelden bei ArbeitskreisSenior Ingenieure H.N.Werner,Tel. 06134/757500, Fax 06134/757501E-Mail: [email protected]

Restaurant „Proviantmagazin“ MainzSchillerstraße 11A, 55116 Mainz

Mittwoch, 13. Mai 13 Uhr

Mittwoch 01. und 29. April 15 Uhr Donnerstag, 23. April 19 Uhr

Arbeitskreis Kommunikation: Heinrich Witting,Jürgen Tiekötter

Cristina Moschini DuboisInterkulturelle Kommunikation und Zu-sammenarbeit in Projektteams

Moderation: Jürgen TiekötterInterkulturelle Zusammenarbeit kann man effektiv gestalten,wenn das Projektteam entsprechend vorbereitet wird! Denkulturell unterschiedlichen Umgang mit Kommunikation,Abläufen, Zeit, Prioritäten, Kosten und Qualität kann mannicht grundsätzlich verändern. Aber man kann lernen, mitdiesen Dimensionen erfolgreich umzugehen und die Vielfaltder Ressourcen gezielt einzusetzen.

Frau Moschini Dubois ist diplomierte Kommunikationswirtinund zertifizierte interkulturelle Trainerin. Sie berät, coachtund trainiert Menschen, die sich im internationalen Berufs-feld bewegen, für eine reibungslose Zusammenarbeit mitinternationalen Kollegen. Sie ist Lehrbeauftragte für Interkul-turelle Kommunikation an der Business School derHochschule RheinMain. Als gebürtige Italienerin lebt sie seitvielen Jahren in Deutschland.

Ort: QFE - Quality First EngineeringWeißliliengasse 3, 55116 Mainz

Senior-Ingenieure: Hanss Nicol Werner

Draisinenfahrt Pfälzer WaldWir machen einen Ausflug über ca. 20 km mit 7-sitzigenDraisinen durch den schönen Pfälzer Wald von Altenglannach Lauterecken. Aktuell sind 3 Draisinen mit E-Antriebund 2 normale mit Pedalantrieb gebucht. Fahrtdauer ca. 2bis 2,5 Stunden. Zur Stärkung kehren wir zum Abschluss imBrauhaus Lauterecken ein.Unkostenbeitrag 20,00 € pro Person für Draisinen mit Schir-men, Fahrkostenbeitrag und Trinkgeld Busfahrer.

Bitte anmelden bei ArbeitskreisSenior Ingenieure H.N.Werner,Tel. 06134/757500, Fax 06134/757501E-Mail: [email protected]

Mittwoch, 15. April 14 Uhr

Senior-Ingenieure: Hanss Nicol Werner

Ingenieurtreffen des Arbeitskreises

Restaurant „Proviantmagazin“ MainzSchillerstraße 11A, 55116 Mainz

Arbeitskreis Bautechnik: Wolfgang Truss

Referent: Ekkehard Wulff, Fa. Renolit

Thema: „House wrapping“ mit Hoch-leistungsfolien– Eine Renovierungs-methode

Anmeldung per Fax oder E-Mail erforderlich.Fax-Nr.: 06145-53602E-Mail: [email protected]

Stadthalle in Flörsheim, FlörsheimerStuben, HochzeitszimmerKapellenstraße 1, 65439 Flörsheim

Donnerstag, 16. April 18-20 Uhr

Hochschule RheinMain Rüsselsheim

Herausforderungen im Teilzeitstudium

An Praxiserfahrung fehlt es den gut 150 Studierenden,die zurzeit an der Hochschule RheinMain berufsbeglei-

tend und in Teilzeit Maschinenbau (BIS-M) studieren, si-cher nicht. Schließlich üben sie an viereinhalb Tagen in derWoche ihren Beruf aus und besuchen zusätzlich an einein-halb Tagen die Hochschule. Die besondere Herausforde-rung für diese Studierenden liegt darin, Verantwortung amArbeitsplatz und Studienaufwand organisatorisch und zeit-lich unter einen Hut zu bringen. Vor welchen Hürden Teil-zeitstudierende stehen und wie sich diese überwinden las-sen, untersucht ein Transfer-Projekt des Verbands Deut-scher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Im Rahmen der Maschinenhaus-Initiative des VDMAfand am 13. Februar am Standort Rüsselheim der Hoch-schule RheinMain ein Auftakt-Workshop statt. „In denTransfer-Projekten engagieren wir uns als Verband zusam-men mit den Hochschulen dafür, dass mehr junge Leute alsbisher ihr Ingenieurstudium erfolgreich abschließen“, erläu-terte Dr. Norbert Völker, Projektleiter beim VDMA.

Nicht überall sind die Chancen für Teilzeitstudierende,ihr Studium auch tatsächlich erfolgreich zu beenden, näm-

lich so hoch wie in Rüsselsheim. „Mit einer Abbrecherquotevon etwa 20 Prozent sind wir hier sicherlich nicht charakte-ristisch. An anderen Hochschulen scheitern oft über einDrittel der Studierenden in berufsintegrierten Studiengän-gen“, weiß Studiendekanin Prof. Dr. Konstanze Anspach.„Im Falle von Teilzeitstudierenden, die wenig Zeit haben, isteine reibungslose Abwicklung des Studiums besonderswichtig“, ergänzt der zuständige BIS-M-StudiengangleiterProf. Dr.-Ing. Christian Streuber.

Die Herausforderungen liegen nicht nur im knappenZeitbudget, sondern auch in der großen Heterogenität derTeilzeitstudierenden, die mit Blick auf Vorbildung, Berufs-ausbildung und Berufstätigkeiten eine ganz unterschiedli-che Ausgangsbasis haben. Wie es um die Studienbedin-gungen bestellt ist und wo es mit Blick auf den Studiener-folg noch Verbesserungsbedarf gibt, sollen die Workshopsdes Transfer-Projekts zeigen.

In den kommenden Monaten sollen Studierende befragtund darauf aufbauend Maßnahmen zur Steigerung desStudienerfolgs entwickelt werden. HSRM JW

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Veranstaltungen/Impressum

VDI Rheingau-Regional-Magazin 2/2015 19

Arbeitskreis Bautechnik: Wolfgang Truss

Referentin: Martina Dietrich, Fa. Rheinzink

Thema: Dachdeckungen aus Titanzink

Anmeldung per Fax oder E-Mail erforderlich.Fax-Nr.: 06145-53602E-Mail: [email protected]

Stadthalle in Flörsheim, FlörsheimerStuben, HochzeitszimmerKapellenstraße 1, 65439 Flörsheim

Donnerstag, 25. Juni 18-20 Uhr

Mittwoch, 10. und 24. Juni 15 UhrSenior-Ingenieure: Hanss Nicol Werner

Ingenieurtreffen des Arbeitskreises

Restaurant „Proviantmagazin“ MainzSchillerstraße 11A, 55116 Mainz

Impre s s u mDas VDI RHEINGAU Regional-Magazin erscheint viermal im Jahr, jeweils zu Anfang eines Quartals. Es wird denMitgliedern kostenlos zugesandt. Außerdem finden Sie es im pdf-Format im Internet unter www.vdi.de/bv-rheingau.Interessenten können das Magazin für 10 € im Jahresabonnement erwerben. Namentlich gekennzeichnete Beiträgestellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt eingesandte Ma-nuskripte und Dateien übernehmen wir keine Gewähr.

Herausgeber: VDI Rheingau-Bezirksverein e. V., Geschäftsstelle:Kapellenstraße 27, 65439 Flörsheim Tel. 06145-6869Vorsitzender: Sven Freitag

Redaktion: Heinz-Ulrich Vetter (huv), Kriesweg 10, 55413 WeilerTelefon: 06721-36979 E-Mail: [email protected]

Layout, Text- und Bildbearbeitung: Vereinszeitungen Vetter, Kriesweg 10, 55413 Weiler

Druck / Auflage Druckwerkstätte Leindecker, Bingen / 2800

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 08.März 2015. Die nächste Ausgabe für das dritte Quartal 2015erscheint Anfang Juli 2015. Redaktionsschluss ist der 3. Juni 2015.

Sechster Experimentiertag für Kinder11. September 2015 von 10 bis 16 Uhr

Stadthalle in Flörsheim, Kapellenstraße 165439 Flörsheim

Naturwissenschaftliche und technische Experimente für Kinderim Alter von 4 bis 12 Jahren

Donnerstag, 25. Juni 18 Uhr

Arbeitskreis Mess- und Automatisierungstech-nik: Markus Lauzi

Vortrag: Dipl.-Ing. Ingo Weiss, BoehringerIngelheim

Elektrotechnische Sicherheit in der Phar-ma- und Chemieindustrie: Organisationund Maßnahmen gegen GefährdungenFachhochschule Bingen, CampusBüdesheim, Gebäude 5, Raum 101Berlinstraße 109, 55411 Bingen

Donnerstag, 21. Mai 18 Uhr

Arbeitskreis Mess- und Automatisierungstech-nik: Markus Lauzi

Vortrag: Dr. Susanne Krichel, Festo AG &Co. KG

Innovative Automatisierungslösungendurch Einsatz von Supraleitern

Fachhochschule Bingen, CampusBüdesheim, Gebäude 5, Raum 101Berlinstraße 109, 55411 Bingen

Arbeitskreis Bautechnik: Wolfgang Truss

Referent: Holger C. Schmidt, Fa. SenerTec

Thema: Der Dachs und dieKraft-Wärme-Kälte-Kopplung

Anmeldung per Fax oder E-Mail erforderlich.Fax-Nr.: 06145-53602E-Mail: [email protected]

Stadthalle in Flörsheim, FlörsheimerStuben, HochzeitszimmerKapellenstraße 1, 65439 Flörsheim

Donnerstag, 21. Mai 18-20 Uhr

Mittwoch, 27. Mai 15 Uhr

Senior-Ingenieure: Hanss Nicol Werner

Ingenieurtreffen des Arbeitskreises

Restaurant „Proviantmagazin“ MainzSchillerstraße 11A, 55116 Mainz

Mittwoch, 20. Mai 9 Uhr

Kontakte zu Hochschulen: Gerd WeyrautherLokales VDI-Team Bingen: Leonie Herold

VDI-Stand beim Industrietag derFachhochschule Bingenwww. industrietag.fh-bingen.de

Fachhochschule BingenCampus Büdesheim

Berlinstraße 10955411 Bingen

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PVST Deutsche Post AG Entgelt bezahlt D 42856

VDI Rheingau-Regional-Magazin

VDI Rheingau-Bezirksverein

Kapellenstraße 27

65439 Flörsheim