vortrag steuerliche grundlagen für exsistenzgründer
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Steuerliche Grundlagenfür Existenzgründerinnen & Existenzgründer
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Pekala & Behler Steuerberatungsgesellschaft Partnerschaft mbB
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www.finanzamt.de
Sinn und Zweck des Fragebogens
1. steuerliche Erfassung der Unternehmerin bzw.des Unternehmers
2. Vergabe einer Steuernummer
3. Prüfung: „Welche Steuern fallen an?“
4. ggf. Festsetzung von Vorauszahlungen
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Bearbeitungszeit des FA: ca. 4 Wochen
Steuerliche Erfassung
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• Angaben zur Person
Steuerliche Erfassung
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• Angaben zur steuerlichen Beratung
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Steuerliche Erfassung
• Angaben zum Betrieb
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Gewerbebetrieb Freiberufliche Tätigkeit
z.B.:• Handelsgeschäfte• Handwerksbetriebe• Gaststätten• Hotelbetriebe• selbständige Handels- u.Versicherungsvertreter
z.B.:• Ärzte, Heilpraktiker• Krankengymnasten• Rechtsanwälte, Notare• Ingenieure, Architekten • Künstler• Schriftsteller
Anmeldung des Unternehmens
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Gewerbebetrieb Freiberufliche Tätigkeit
Gewerbe- / Ordnungsamtbei der
Stadt bzw. GemeindeFinanzamt
Anmeldung des Unternehmens
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Gewinnermittlungsarten
2 Möglichkeiten
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Gewinnermittlungsarten
Vermögensvergleich Einnahmenüberschuss-Rechnung
Bilanz zzgl.Gewinn- und
Verlustrechnung
Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben= Gewinn
→ Vereinfachung für „kleine Unternehmen“
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jaja
Erziele ich Einkünfte aus Gewerbebetrieb?
kaufmännischer Geschäftsbetrieb?
Buchführungs-pflicht
Buchführungs-pflicht
Umsatz > 500.000 €
Gewinn > 50.000 €neinnein
Einnahmen-überschuss-
rechnung
neinnein
neinnein
jaja
jaja
§ vereinfachte Gewinnermittlung
§ für „Kleingewerbetreibende“ + Freiberufler
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Einnahmenüberschussrechnung
bei Betriebseinnahmen über 17.500€â amtlicher Vordruck (Anlage EÜR)
Betriebseinnahmen
- Betriebsausgaben
= Gewinn / Verlust
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Überblick über die Anlage EÜR
Die wichtigsten Steuerarten
§Einkommensteuer
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§Umsatzsteuer
§Gewerbesteuer
Einkommensteuer
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System der Einkommensteuer
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Summe der Einkünfte
- Sonderausgaben
- außergewöhnliche Belastungen (z.B. Kosten Behinderung)
- Kinderfreibeträge
- Grundfreibetrag
= zu versteuerndes Einkommen
x Steuersatz (gestaffelt)
= Einkommensteuer
System der Einkommensteuer
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Summe der Einkünfte
= zu versteuerndes Einkommen
x Steuersatz (gestaffelt)
= Einkommensteuer
Arbeitslohn abzgl. Werbungskosten
Gewinn / Verlust aus Gewerbe
+
=
abzgl. ...
Grundfreibeträge
Zeitraum Grundfreibetrag Eingangssteuersatz Spitzensteuersatz Soli
2010 – 2012 8.004 € 14% 42% 5,5%
2013 8.130 € 14% 42% 5,5%
2014 8.354 € 14% 42% 5,5%
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(Grundtabelle = ledige):
Einkommensteuerbelastung
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Jährliches zu versteuerndes Einkommen
Steuerbetrag Steuersatz
8.500 € 20 € 0,24%
12.000 € 639 € 5,33%
15.000 € 1.343 € 8,95%
20.000 € 2.634 € 13,17%
24.000 € 3.748 € 15,62%
Beispiele (Grundtabelle = ledige):
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Einkommensteuer
Vorauszahlungen Jahreserklärung
Abgabefrist:31. Mai des Folgejahres
Vorauszahlungenwerden
angerechnet !
vierteljährlich fällig:
10. März10. Juni
10. September10. Dezember
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Einkommensteuer (Vorauszahlungen)
realistische Schätzung !
Wichtig
Umsatzsteuer (= Mehrwertsteuer)
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Das System der Umsatzsteuer
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Hersteller Händler
Finanzamt
Verkauf Möbel:
Wert 1.000 €USt 190 €
Gesamt 1.190 €
Zahlung Umsatzsteuer:
190 €
Erstattung Vorsteuer:
190 €
Das System der Umsatzsteuer
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Händler Kunde
Verkauf Möbel:
Wert 2.000 €USt 380 €
Gesamt 2.380 €
Zahlung Umsatzsteuer:
380 €
Erstattung Vorsteuer:
380 € ?
Finanzamt
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Vereinfachtes Berechnungsschema
Umsätze x Steuer zu 19 %:
Summe Umsatzsteuer: = ........... €
Umsätze x Steuer zu 7 %:
Vorsteuer:
Steuerschuld / -erstattung:
........... €
+ ........... €
- ........... €
= ........... €
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Steuersatz
• Bücher und Zeitungen• Nahrungsmittel• Zahntechnikerleistungen• lebende Tiere• etc…
Ausnahme = ermäßigter Steuersatz 7 %
Grundsatz = Regelsteuersatz = 19 %
Umsatzsteuer
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Voranmeldungen Jahreserklärung
Abgabefrist + Fälligkeit:
10. Tag nach Ablauf desVoranmeldungszeitraums
Abgabefrist:31. Mai des Folgejahres
Voranmeldungenwerden
angerechnet !bei Gründungen monatlich
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• Unternehmer berechnet die Steuer selbst
• Zahlung des Betrags bis zum 10. des Folgemonats
Abgabe elektronisch =ELSTER
Umsatzsteuer-Voranmeldungen
grds. kein gesonderter Bescheid !
ØVerlängerung Abgabefrist jeweils um 1 Monat
aber:
ØSondervorauszahlung:
• 1/11 der vorauss. Vorauszahlungen (bei Gründung)
• 1/11 der Vorauszahlungen des Vorjahres
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Dauerfristverlängerung
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Rechnungsinhalt
Bestandteil Rechnung Kleinbetragsrechnung
Name und Anschrift leistender Unternehmer X X
Name und Anschrift des Leistungsempfängers X
Steuernummer bzw. USt-ID X
Ausstellungsdatum der Rechnung X X
Rechnungsnummer (fortlaufend / einmalig) X
Menge und Art der Lieferung / Leistung X X
Zeitpunkt der Lieferung / Leistung X
Entgelt aufgeschlüsselt nach Steuersätzen / Steuerbefreiung
X
Anzuwendender Steuersatz X X
Den auf das Entgelt entfallenden Steuerbetrag X
Hinweis auf Steuerbefreiungen X X
Entgelt und Umsatzsteuer in einer Summe X
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Mark MustermannMusterweg 3
88888 Musterstadt
St.-Nr.: 5100/5000/0815
AnMeister GmbHMusterstrasse 1088888 Musterstadt
RechnungsNr.:MM-2010-081
13.07.2010
Tag der Lieferung: 09.07.2010
RechnungUnternehmer +Steuernummer
Datum
Empfänger
Rechnungsnummer
Zeitpunkt
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Artikel Waren 7% Waren 19% · 10 Rasenmäher „topcut“
· 60 kg Tannendünger „Nadelgrün“
· 15 kg Rasensamen „Trittfest“
60,00 €
10.000,00 €
100,00 €
Summe Waren 0% Summe Waren 7% Summe Waren 19%
60,00 €
10.100,00 € Umsatzsteuer 7% Umsatzsteuer 19%
4,20 € 1.919,00 €
Rechnungsbetrag gesamt 12.083,20 €
Menge +Bezeichnung
Steuersatz +Betrag
Aufschlüsselungnach Steuersätzen
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Kleinunternehmer - Regelung
Umsatz Gründungsjahr (vorauss.) ≤ 17.500 €
und
Umsatz Folgejahr (vorauss.) ≤ 50.000 €
Umsatzsteuerwird nichterhoben
KeinSteuerausweis
in derRechnung
KeinVorsteuerabzug
Kleinunternehmer - Regelung
Wahlrecht
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Bindung: 5 Jahre aberaber
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Soll- / Istversteuerung
Sollversteuerung Istversteuerung
Steuer entsteht,wenn
Leistung ausgeführtbzw.
Ware verkauft
Steuer entstehtim Zeitpunkt der Zahlung
Grundsatz auf Antrag
§ Sollversteuerung
Beispiel:
Unternehmer U verkauf am 25.02.2015 Ware für 1.000 € zzgl 190 € USt. Der Kunde bezahlt die Rechnung am 02.04.2015.
Lösung:
U muss die 190 € Umsatzsteuer mit der USt-VA 02/2015 am 10.03.2015 an das Finanzamt abführen.
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Soll- / Istversteuerung
§ Istversteuerung
Beispiel:
Unternehmer U verkauf am 25.02.2015 Ware für 1.000 € zzgl 190 € USt. Der Kunde bezahlt die Rechnung am 02.04.2015.
Lösung:
U muss die 190 € Umsatzsteuer erst für den Monat der Zahlung anmelden (mit der USt-VA 04/2015) und am 10.05.2015 an das Finanzamt abführen.
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Soll- / Istversteuerung
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Soll- / Istversteuerung
Istversteuerung
Steuer entstehtim Zeitpunkt der Zahlung
auf Antrag
Voraussetzungen:
Umsatz Vorjahr < 500.000 €oder
keine Buchführungspflichtoder
Umsätze aus freiberuflicher Tätigkeit
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Umsatzsteuer - Identifikationsnummer
Gewerbesteuer
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Gewerbesteuererklärung
Gemeinde
Finanzamt
Abgabefrist: 31. Mai des Folgejahres
Gewerbesteuermessbescheid
Gewerbesteuerbescheid
Freibetrag:24.500 €
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Die elektronische Steuererklärung• Einkommensteuererklärung• Umsatzsteuererklärung• Gewerbesteuererklärung• Umsatzsteuervoranmeldung• Lohnsteueranmeldung
• Verpflichtung zur authentifizierten elektronischenÜbermittlung ab dem Jahr 2011 für alle Erklärungenund Anmeldungen
• ab 2013 auch für Bilanzen undEinnahmenüberschuss-Rechnungen verpflichtend
Alle wichtigen Informationen unter: www.elster.de
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Noch ein paar Tipps zum Schluss…..
• Nutzen Sie auch Angebote der verschiedenen Institutionen, z.B.:– Starter-Center
• Ziehen Sie ggf. Experten hinzu, z.B.:– Steuerberater– Rechtsanwälte
§ Was darf ich selber?
§ ALLES…
§ Einnahmen und Ausgaben aufzeichnen
§ Gewinnermittlung erstellen
§ Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben
§ Steuererklärungen und Anlagen ausfüllen und elektronisch an das Finanzamt übermitteln
§ Schriftverkehr mit dem Finanzamt führen
§ usw.
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§ Was leistet ein Steuerberater für mich?
§ Rechnungswesen
§ Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben (Beachtung der steuerlichen Vorgaben)
§ Übermittlung der Voranmeldungen
§ Erstellung der Gewinnermittlung
§ …
§ Lohn
§ Erstellung der Abrechnungen
§ mtl. Meldungen an Finanzamt und Sozialversicherungsträger
§ …
§ Steuerberatung
§ Betriebswirtschaftliche Beratung
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§ Wie kann eine Zusammenarbeit mit dem Steuerberater aussehen?
§ Sie kümmern sich um Ihre steuerlichen Belange selbst und kontaktieren den Steuerberater nur punktuell.
§ Sie geben Ihre geschäftlichen Unterlagen einmal im Jahr an den Steuerberater und er erstellt die Gewinnermittlung für Sie. Die eigentlichen Steuererklärung erfolgt in Eigenregie. Unterjährig kümmern Sie sich um die steuerlichen Aufgaben.
§ Sie überlassen alles dem Steuerberater. Die Unterlagen werden regelmäßig (z.B. monatlich) an den Steuerberater gegeben und er kümmert sich um die steuerlichen Themen.
§ ….
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Was kostet ein Steuerberater
§ Keine Pauschale Aussage möglich
§ Aber…
§ Beispiel 1
Unternehmer U kümmert sich um alles selbst und kontaktiert den Steuerberater nur bei bestimmten Fragen.
> Stundenaufwand nach Bedarf (Bsp. 120 € pro Stunde)
§ Beispiel 2
Unternehmer U führt eine Pizzeria, hat zwei Angestellte und macht einen Jahresumsatz von 75.000 €. Er gibt alle Unterlagen an den Steuerberater.
§ Lohn: 22 € monatlich
§ Buchhaltung: 110 € monatlich
§ Gewinnermittlung: 440 €
§ Steuererklärungen: 200 €
Investition pro Jahr: ca. 2.225 €
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Viel Erfolg !
Pekala & Behler Steuerberatungsgesellschaft Am Hoppenhof 32 / 33104 Paderbornwww.pb-steuern.de
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