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Jahresbericht 2007

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Page 1: World Vision PDF

Titel.indd 2 26.05.2008 16:45:41

Jahresbericht 2007

Page 2: World Vision PDF
Page 3: World Vision PDF

Inhalt

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Danke!

Über World Vision Deutschland e. V.

Bericht des Vorstands 4

Vorgestellt: World Vision 6

Organisation und Trägerschaft 8

Unsere Grundwerte 9

Unsere Projektarbeit

Übersicht der geförderten Projekte 10

Entwicklungszusammenarbeit 12

Humanitäre Hilfe 14

Entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit 16

Projektmanagement 18

Projektcontrolling 19

Beispiele aus unserer Projektarbeit 21

Kontrollmechanismen 27

Ausblick auf das Jahr 2008 28

Unsere Finanzen

Finanzbericht 2007 31

Vermögensrechnung zum 30.09.2007 32

Erträge im Finanzjahr 2007 34

Mittelverwendung im Finanzjahr 2007 36

Testat des Wirtschaftsprüfers für das Finanzjahr 2007

38

Selbstverpflichtung als Mitgliedsorganisation des Deutschen Spendenrates e. V.

39

Liebe Leserinnen und Leser,

im Namen der bedürftigen Menschen und aller Mitarbeiter von World Vision Deutschland möchte ich mich als neuer Geschäftsführer bei allen Paten, Spendern und Partnern herz-lich dafür bedanken, dass sie unsere Arbeit im Finanzjahr 2007 sowohl finanziell als auch durch ihr persön-liches Engagement unterstützt haben. Ich bedanke mich bei dieser Gele-genheit auch bei meinem Vorgänger Günther Bitzer, der von 1994 bis 2007 als geschäftsführender Direktor das Steuer in der Hand hielt; insofern war er auch noch für die Arbeit im Finanzjahr 2007 verantwortlich.

Herzliche Grüße

Christoph Waffenschmidt, Geschäftsführer World Vision Deutschland

Page 4: World Vision PDF

Bericht des Vorstands

World Vision Deutschland: Einnahmenentwicklung in den Finanzjahren (FJ) 2002-2007

4

Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die Entwicklung jedes Menschen. Doch in den armen Ländern der Welt star-ten Kinder unter schwierigsten Bedingungen ins Leben – sie sind Armut, Hunger und Krankheiten oft schutzlos ausgeliefert. World Vision hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Kindern zu helfen. Dies geschieht sowohl durch direkte Unterstützung der Kinder als auch durch vielfältige Maßnahmen, von denen die Eltern und das Umfeld profitieren. Entscheidend ist, dass sich unsere Arbeit immer am Wohl der Kinder orientiert. Dies gilt ebenfalls für unsere Tätigkeit im Vorstand von World Vision Deutschland, der im vergangenen Finanzjahr viermal tagte. Na-türlich bewegt uns auch zwischen diesen Sitzungen die Frage, wie sich World Vision als Organisation weiterentwickelt und unsere Projektarbeit zugunsten bedürftiger Menschen noch verbessert und ausgeweitet werden kann. Daher sind wir be-sonders dankbar, dass wir auf gute Entwicklungen und Fort-schritte im vergangenen Jahr zurückblicken dürfen.

ProjektarbeitAn der Qualität unserer Projektarbeit entscheidet sich, wie nachhaltig den Menschen in unseren Projektgebieten geholfen wird, denn es geht uns nicht nur um kurzfristige Hilfe in Not-situationen, sondern darum, dass bedürftige Menschen lang-fristig von Hilfe unabhängig werden. Ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels ist die Implementierung von Qualitäts-standards in alle Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Die Einführung dieser weltweit einheitlichen Standards im Jahr 2005 war möglich, weil es sich bei den Projektpartnern in den

Entwicklungsländern ebenfalls um Büros der internationalen World Vision-Partnerschaft handelt.

Nachhaltigkeit spielt bei unserer Arbeit im Bereich der Hu-manitären Hilfe ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. Dies zeigt sich auch daran, dass wir im Finanzjahr 2007 immer noch in großem Umfang Mittel für den Wiederaufbau in mehreren von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Ländern Südosta-siens eingesetzt haben. Weiterhin hat sich World Vision 2007 stark auf die Arbeit in einigen von der Weltöffentlichkeit nur noch wenig wahrgenommenen Krisengebieten im Sudan, in Somalia, in der Demokratischen Republik Kongo und in Sim-babwe konzentriert.

Unsere Arbeit im Bereich der entwicklungspolitischen An-waltschaftsarbeit war im Finanzjahr 2007 stark vom G8-Gipfel in Heiligendamm geprägt (siehe Seite 16). World Vision wird sich weiter dafür einsetzen, dass Politiker und Wirtschaftsver-treter im Sinne globaler Verantwortung stärker die Interessen der Menschen in den Entwicklungsländern berücksichtigen.

Entwicklung der EinnahmenDie Arbeit in den oben genannten Bereichen wird durch Spen-den sowie durch öffentliche Mittel und Zuschüsse finanziert. Unsere Einnahmenentwicklung hat daher entscheidenden Einfluss darauf, wie sich die Projektarbeit entwickelt. Auch an diesem Punkt können wir dankbar auf das Jahr 2007 zurück-blicken, denn trotz des leichten Rückgangs der Spendenbereit-schaft in Deutschland sind die Erträge aus Patenschaftsbeiträ-gen bei World Vision im Vergleich zum Finanzjahr 2006 um 6

Prozent gestiegen. Obwohl die Zuschüsse öffentlicher

Geber und die sonstigen Spenden etwas zurückgegangen sind, konnte die Sum-me der Gesamterträge von 92 Millionen Euro auf 93 Millionen Euro gesteigert werden, und wir möchten uns im Namen der Menschen in den Projektgebieten herzlich bei unseren Paten und Spendern sowie öffentlichen Gebern und Partnern für das Vertrauen bedanken.

Transparenz und Kontrolle der MittelverwendungWir wissen, dass sich aus diesem Ver-trauen für uns eine besondere Verant-wortung ergibt. Transparenz und die Kontrolle der Mittelverwendung haben daher bei World Vision Deutschland

Liebe Leserinnen und Leser,

Page 5: World Vision PDF

5

eine große Bedeutung. Die internationale World Vision-Part-nerschaft hat eine eigene interne Revisionsstelle, die in regel-mäßigen Abständen alle nationalen World Vision-Büros über-prüft. Die Überwachung der internen Kontrollmechanismen und des Mitteleinsatzes beschränkt sich bei World Vision also nicht nur auf Länder, aus denen die Spenden kommen, wie beispielsweise Deutschland, sondern umfasst auch die Länder, in denen die Mittel eingesetzt werden. Neben den internen Kontrollen wird World Vision Deutschland vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüft. Außerdem ist World Vision Deutschland Mitglied im Deutschen Spendenrat und unterliegt damit der Selbstverpflichtung dieser Interessen-vertretung Spenden sammelnder gemeinnütziger Organisati-onen. Weitere Informationen zu den Kontrollmechanismen bei World Vision Deutschland finden Sie auf Seite 27.

Unser Jahresabschluss wurde im Einklang mit den für Kapi-talgesellschaften geltenden deutschen handelsrechtlichen Vor-schriften aufgestellt und von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft und testiert (siehe Testat des Wirtschaftsprüfers auf Seite 38). 2007 lag ein Schwerpunkt dieser Prüfung auf den internen Kontrollsystemen, die als gut beurteilt wurden.

Mit dem vorliegenden Jahresbericht möchten wir Ihnen inter-essante Einblicke in unsere Organisation und Arbeit bieten. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Vision von einer besseren Welt für Kinder Wirklichkeit wird!

Mit herzlichen Grüßen

Wilfried P. Reuter, Vorsitzender des Vorstands

Hertha-Maria Haselmann, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende

Mit Risiken umgehenAls global tätiges Hilfswerk ist World Vision verschie-densten Risiken ausgesetzt, die Auswirkungen auf un-sere Arbeit haben und die Erreichung unserer Ziele erschweren können. Unsere Projektarbeit hat für die Menschen, die wir in Entwicklungsländern unterstützen, existenzielle Bedeutung und muss für unsere Partner ver-lässlich und planbar sein. Eines der größten Risiken liegt darin, dass durch Einnahmenrückgänge Verpflichtungen gegenüber unseren Projektpartnern nicht eingehalten werden könnten. Ein Instrument zur Risikobegrenzung, das heißt zur Reduzierung der direkten Abhängigkeit unserer Projektverpflichtungen von schwankenden Spendeneinnahmen, ist die Rücklagenbildung. Dadurch werden sowohl der Mittelfluss in die Projektarbeit als auch die erforderlichen projektbegleitenden Tätigkeiten in der deutschen Geschäftsstelle gesichert.

Um den Spendeneingang und damit letztendlich auch die Projektarbeit abzusichern, müssen wir in die Gewin-nung neuer Spender investieren, u. a. durch Werbekam-pagnen. Das Risiko unwirtschaftlicher Werbemaßnahmen wird im Vorfeld durch Stichproben und Tests begrenzt.

World Vision ist aber noch weiteren Risiken aus-gesetzt. Dazu zählen etwa das politische Umfeld, z. B. durch Gesetzesänderungen im Gemeinnützigkeitsrecht oder auch Währungs- und Zinsrisiken. Durch ein Risiko-Überwachungssystem wird sichergestellt, dass vorhande-ne Risiken minimiert und neue frühzeitig erkannt werden. Dieses Überwachungssystem umfasst unter anderem:

• Ständiges Monitoring unserer Spenden- und Kündi-gungsentwicklung sowie der Marktentwicklung

• Monatliche Erstellung von Finanzberichten und Aus-wertung hinsichtlich kritischer Entwicklungen, vor allem bei der Ertrags-, Finanz- und Eigenkapitalsituation

• Monatliche Soll-Ist-Vergleiche anhand der Budgetie-rung für sämtliche Kostenstellen und fortlaufende Li-quiditätsplanung

• Minimierung von Währungsrisiken durch Währungs-absicherungen auf der Basis einer detaillierten Trans-ferplanung

Für den Finanzausschuss:

Wilfried Bohlen, Harald Dürr

Page 6: World Vision PDF

Vorgestellt: World Vision

Auszug aus der Satzung: § 2 – Zweck des Vereins

§ 2.1 Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemein-nützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Zweck des Vereins ist die Förderung der Jugendpflege und Jugendfür-sorge, Bildung und Erziehung sowie die Förderung internatio-naler Gesinnung, der Toleranz und christlicher Nächstenliebe auf allen Gebieten, der Kultur und der Völkerverständigung.

§ 2.2 In diesem Rahmen leistet der Verein für Menschen in den Ar-mutsgebieten dieser Welt Hilfe. Dies geschieht insbesondere weltweit durch Kinder- und Katastrophenhilfe, Dorfentwick-lungsprojekte, christliche Erziehung, technische und geistliche Hilfsdienste.

§ 2.3 Der Vereinszweck gemäß Absatz 1 wird auch dadurch verwirklicht, dass der Verein im Rahmen des § 58 Nr. 2 AO teilweise seine Geld- und Sachmittel, einschließlich seiner sämtlichen Vermögenswerte, einer anderen steuerbegünstig-ten Körperschaft oder einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zur Förderung der Jugendpflege und Jugendfürsorge, der Bildung und Erziehung sowie der Förderung internatio-naler Gesinnung, der Toleranz und christlicher Nächstenliebe auf allen Gebieten, der Kultur und der Völkerverständigung zuwendet oder im Rahmen des § 58 Nr. 2 AO Geld- und Sachmittel zur Förderung dieser steuerbegünstigten Zwecke durch eine andere steuerbegünstigte Körperschaft oder durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts beschafft.

§ 2.4 Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

Unsere ZieleWorld Vision ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammen-arbeit, humanitäre Hilfe und Anwaltschaft. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Unterstützung von Kindern, Familien und ihrem Umfeld im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit. Als Christen unterschiedlicher Konfessionen helfen die Mitarbeiter von World Vision weltweit Menschen in Not, unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder Nationalität.

World Vision Deutschland e. V. World Vision Deutschland e. V. wurde 1979 gegrün-det. Der Verein ist unter der Nr. 1207 im Vereinsregister des Amtsgerichts Bad Homburg registriert. Durch Freistellungsbescheid des Finanzamtes Bad Homburg vom 06.09.2007, St.-Nr. 003 250 991 88, ist World Vision Deutschland als Körperschaft anerkannt, die ausschließ-lich und unmittelbar steuerbegünstigten, mildtätigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO dient. Sitz des Vereins ist Friedrichsdorf. Im Finanzjahr 2007 hat World Vision Deutschland 227 Projekte in 47 Ländern gefördert.

EntwicklungszusammenarbeitUnsere Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sind als umfassende und nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe konzi-piert. Ermöglicht werden diese Projekte vor allem durch Kinderpatenschaften – eine Unterstützungsform, die durch die Kontakte zwischen Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern auch einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leistet. Lesen Sie mehr zur Entwick-lungszusammenarbeit ab Seite 12.

Projekte der humanitären Hilfe Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit von World Vision bildet die Versorgung von Katastrophenopfern sowie Kriegs- und Hungerflüchtlingen. Die Finanzierung dieser Projekte erfolgt zum Teil über private Spenden, vor allem aber über Kooperationen mit „Aktion Deutschland Hilft“, dem Auswärtigen Amt, der Europäischen Union und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Weitere Informationen dazu finden Sie ab Seite 14.

Entwicklungspolitische AnwaltschaftsarbeitDer dritte Arbeitsbereich von World Vision Deutschland ist die entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Mit diesem Arbeitszweig möchten wir die Menschen in Deutschland über die Ursachen von Hunger, Armut und Benachteiligung in den Entwicklungsländern aufklären und sie zum verantwortungs-vollen Handeln motivieren. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 16.

Entwicklungs- zusammenarbeit

Humanitäre Hilfe

Entwicklungs-politische

Anwaltschafts- arbeit

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Page 7: World Vision PDF

World Vision-PartnerschaftWorld Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World Vision-Partnerschaft, die in derzeit 98 Ländern aktiv ist. Weltweit wurden im Finanzjahr 2007 mehr als 3,4 Millionen Patenkinder von World Vision-Paten gefördert. Da auch die Familien und das Umfeld der Kinder in die Arbeit einbezogen werden, liegt die Gesamtzahl der unterstützten Personen noch weit höher – im Finanzjahr 2007 bei über 100 Millionen Menschen (vgl. „Annual Review“ von World Vision International auf www.wvi.org).

KooperationenUnsere Anliegen verbinden uns mit anderen Hilfswerken – viele Ziele lassen sich gemeinsam einfacher errei-chen. Daher ist World Vision Deutschland Mitglied im Koordinierungsausschuss Humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amtes und im Verband Entwicklungspolitik deutscher Nicht-regierungsorganisationen (VENRO). Außerdem unter-hält World Vision offizielle Arbeitsbeziehungen zur Welt-gesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF und hat Beraterstatus beim Flüchtlingskommissariat (UNHCR) sowie beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Vom Weltkirchenrat ist World Vision als öku-menische Organisation anerkannt. Um die humanitäre Hilfe bei Katastrophen noch besser mit anderen Organisationen

zu koordinieren, ist World Vision Deutschland auch Mitglied bei „Aktion Deutschland Hilft“. Schirmherr dieses Bündnisses von zehn deutschen Hilfswerken ist Richard von Weizsäcker. Christliche MotivationWorld Vision hat christliche Wurzeln, Werte und Arbeitsgrundsätze. Unsere Mitarbeiter sind in der Regel Christen unterschiedlicher Konfessionen. Die Arbeit von World Vision folgt dem diakonischen Auftrag der Bibel, sich in christlicher Nächstenliebe für die Benachteiligten, Notleidenden und Entrechteten dieser Welt einzusetzen.

Das Wohl der Kinder dieser WeltKinder sind die Zukunft unserer Welt – und gleichzeitig wehrlose Opfer bei Krisen jeder Art. Die Verletzung der Rechte von Kindern, etwa durch sexuelle Ausbeutung oder Kinderarbeit, hat langfristige Folgen für das Kind und die Gesellschaft, in der es lebt. Das besondere Augenmerk der Arbeit von World Vision liegt daher auf dem Wohl und den Rechten der Kinder. Der Anteil von Kindern, die in die Schule gehen, Zugang zu sauberem Trinkwasser haben oder die empfohlenen Schutzimpfungen erhalten, ist für uns einer der wichtigsten Indikatoren bei der Bewertung der Wirksamkeit unserer Arbeit.

Unsere Vision

Unsere Vision ist eine gerechtere Welt, in der alle Menschen in Würde leben und ihr Dasein sinnvoll gestalten können.

Eine Welt, die Hunger und Elend nicht toleriert und die geprägt ist vom Willen zur Versöhnung.

Eine Welt, in der Menschen in geheilten Bezie-hungen leben: zu sich selbst, miteinander, zu Gott und seiner Schöpfung.

Eine Welt, in der die Völker zu Verständigung und Frieden finden.

Als Christen unterschiedlicher Konfessionen wollen wir durch tätige Nächstenliebe materielle, seeli-sche und geistige Not lindern.

Uns eint die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Verantwortung für das Wohl der Menschen.

Dabei gilt unsere besondere Aufmerksamkeit den Kindern dieser Welt.

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Page 8: World Vision PDF

Organisation und Trägerschaft

World Vision Deutschland e. V. ist als eingetragener Verein rechtlich, organisatorisch und finanziell selbststän-dig und hatte im Finanzjahr 2007 15 Vereinsmitglieder (Stand: 30.9.2007). Sitz des Vereins ist Friedrichsdorf. Träger des Vereins nach §§ 32 ff. BGB ist die Mitglie-derversammlung. Ihre Aufgabe liegt insbesondere in der Wahl und der Entlastung des Vorstands und der Aufsichtsgremien, der Entgegennahme des Jahresberichts sowie der Genehmigung der jährlichen Haushaltspla-nung. Die Mitgliederversammlung des Vereins fand im Finanzjahr 2007 dreimal statt.

Der Vorstand von World Vision Deutschland bestand im Finanzjahr 2007 aus sieben Mitgliedern. Er ist zu-ständig für die strategische Ausrichtung und trägt die Gesamtverantwortung für den Verein. Mit Ausnahme des Geschäftsführers von World Vision Deutschland, der im Finanzjahr 2007 ex officio Mitglied des Vorstands war, arbeitet der Vorstand ehrenamtlich.

Der Finanzausschuss ist in der Satzung als Gremium verankert und erhält sein Mandat direkt von der Mit-gliederversammlung. Er bestand im Finanzjahr 2007 aus zwei ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern und tagte zweimal. Im Rahmen seiner satzungsgemäßen Stellung berichtet der Finanzausschuss direkt an die Mitglieder-versammlung und berät sie insbesondere in Finanzfragen und hinsichtlich des Risikofrüherkennungssystems.

Mitglieder des Vorstands:

1. Wilfried P. Reuter Vorsitzender Pfarrer, Reichelsheim/Odenwald

2. Hertha-Maria Haselmann Stellvertretende Vorsitzende Betriebswirtin, Frankfurt am Main

3. Dean Hirsch Präsident World Vision International Kooptiertes Vorstandsmitglied Monrovia, USA

4. Dr. Walter Hochmuth Arzt Stützengrün

5. Dr. Thomas Kreuzer Geschäftsführer der Fundraising Akademie Frankfurt am Main

6. Heino Masemann Geschäftsführer des Landesvereins für Innere Mission, Hannover

7. Josef Stiegler Betriebswirt Kufstein, Österreich

Organigramm: World Vision Deutschland e. V. – Vereinsorgane und Abteilungen

Mitglieder des Finanzausschusses:

1. Wilfried Bohlen Pastor, Leichlingen

2. Harald Dürr Direktor, Deutsche Bank

Darmstadt

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Vorstand

Geschäftsführender Direktor

Process UnitProduktion, Berichtswesen EDV und IT-Systeme

Administrationund Finanzen

Marketing / Spenderbetreuung

Kommunikation undAnwaltschaftsarbeit

Mitgliederversammlung

Internationale Programme

Finanzausschuss

Page 9: World Vision PDF

World Vision ist eine weltweite Partnerschaft, die sich nach christlichen Maßstäben ausrichtet und aus zahlreichen national eigenständigen Werken besteht. Die Partnerschaft hat für ihre globale Arbeit folgende Grundwerte vereinbart, die das Han-deln aller Mitarbeiter weltweit prägen sollen:*

Wir sind eine christliche DienstgemeinschaftAls Christen bekennen wir uns zu Gott, der uns zum Dienst an unseren Mitmenschen berufen hat – im Einsatz für die Armen und Rechtlosen, in der Sorge um vernachlässigte Kinder, in der Achtung von Menschenwürde und Menschenrechten, in der Forderung nach Gerechtigkeit, im bedingungslosen Geben.

Wir sind den Armen verpflichtet Wir haben uns dem Dienst an den Ärmsten verschrieben, wol-len ihr Leid mildern und für die Verbesserung ihrer Lebens-bedingungen Sorge tragen. Wir solidarisieren uns mit ihrem Wunsch nach Recht und Gerechtigkeit. Wir wollen eine Brü-cke schlagen zwischen den Wohlhabenden und den Bedürf-tigen, um auf beiden Seiten Veränderungen zu bewirken. Denn wir alle bedürfen der Erneuerung und Veränderung.

Wir sind für Menschen da Menschen sind uns wichtiger als Geld, Strukturen, Systeme und Institutionen. Wir achten die Bedeutung, Würde und Einzigar-tigkeit eines jeden Menschen. Wir freuen uns über die Vielfalt verschiedener Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Kulturen mit eigenen Beiträgen zu unserer weltweiten Arbeit. Unsere Arbeitsbeziehungen sind geprägt durch Mitbestimmung, Part-nerschaft, Ehrlichkeit und die Förderung des Einzelnen wie der Gemeinschaft.

Wir sind Treuhänder Wir betrachten die uns zur Verfügung gestellten Mittel als uns anvertraute Gaben und verpflichtende Aufgaben zum Wohl der Bedürftigen. Wir wissen uns verantwortlich, diese Mittel in zweckbestimmter Weise zu verwenden und sie zum größt-möglichen Nutzen der Armen einzusetzen. Wir orientieren uns an höchsten professionellen Standards und legen anhand objektiver Kriterien Rechenschaft über unsere Arbeit ab.

Wir sind Partner Wir sind jeweils unabhängige nationale Vereine innerhalb einer weltweiten Partnerschaft, die sich über politische und kulturelle Grenzen hinaus erstreckt. Auch verstehen wir uns als Partner der Bedürftigen wie der Wohlhabenden in einem gemeinsamen Dienst. Als überkonfessionelles Werk stehen wir im Dialog mit den Kirchen, deren ganzheitlichem diakonischem Auftrag am Menschen wir ebenfalls verpf lich-

tet sind. Wir suchen die Zusammenarbeit mit anderen hu-manitären Hilfswerken.

Wir stellen uns Herausforderungen Wir verpflichten uns, in Notfällen, bei denen Menschenleben bedroht sind und unser Eingreifen angezeigt ist, schnell zu han-deln. Dort, wo die Bedürfnisse auf einer tiefgreifenden und oft komplexen wirtschaftlichen und sozialen Benachteiligung beru-hen, reagieren wir mit langfristigen Maßnahmen, die eine wirk-same Hilfe zur Selbsthilfe und eine dauerhafte, grundlegende Veränderung bewirken.

Grundwerte können nicht verordnet, sie müssen gelebt wer-den. Wir verpflichten uns jedoch, diese Grundwerte zu achten, sie unseren Entscheidungen zugrunde zu legen, sie in unseren Beziehungen zum Tragen kommen zu lassen und unseren Dienst an ihnen auszurichten.

Unsere Grundwerte

* Aus Platzgründen wird hier eine Kurzversion wiedergegeben.

9

Page 10: World Vision PDF

Übersicht der geförderten Projekte

Regional-Entwicklungs-

projekte

Projekte in der

Startphase

Schwerpunkt-projekte

Projekte der humanitären Hilfe Patenkinder Zahl der

BegünstigtenFörderung

in Euro

Bolivien 6 1 4 2 13.522 100.300 2.927.860Dominikanische Republik 1 5 2.452 19.800 568.675Guatemala 4 1 2 1 9.071 97.589 1.893.336Honduras 1 1 656 17.000 146.533Nicaragua 3 1 5.662 43.400 1.358.918Peru 3 79.018 118.485Lateinamerika gesamt 15 6 12 3 31.363 357.107 7.013.807

Über 160.000 Paten und Spender haben im Finanzjahr 2007 mit ihren Spenden unsere Arbeit zugunsten bedürftiger Menschen ermöglicht. Insgesamt konnten so 227 Projekte in 47 Ländern durchgeführt werden.

Wir unterscheiden vier verschiedene Projekttypen: Regional-Entwicklungsprojekte werden durch persönliche Kinderpaten-schaften ermöglicht. Bei Projekten in der Startphase handelt es sich um neue Regional-Entwicklungsprojekte, aus denen noch

keine Patenkinder vermittelt wurden. Schwerpunktprojekte widmen sich der Lösung einzelner Probleme in den Entwick-lungsländern, darunter AIDS-Bekämpfung oder Gewerbeför-derung. Projekte der humanitären Hilfe unterstützen Opfer und Betroffene von Naturkatastrophen oder kriegerischen Auseinandersetzungen. Diese Projekte werden maßgeblich durch öffentliche Zuschüsse finanzier t, erfordern aber auch Eigenmittel von World Vision.

Lateinamerika

10

Zur überregionalen Förderung zählen auch drei Sonderprojekte: Im Finanzjahr 2007 hat sich World Vision Deutschland im Rahmen von „Aktion Deutschland Hilft“ an der Hilfe für die Katastrophen-opfer in New Orleans, USA, beteiligt. Außerdem wurden in Deutschland zwei Inlandsprojekte für benachteiligte Jugendliche gefördert („Das Nest“, Leipzig, und „Zora“, Wiesbaden).

Page 11: World Vision PDF

Regional-Entwicklungs-

projekte

Projekte in der

Startphase

Schwerpunkt-projekte

Projekte der humanitären Hilfe Patenkinder Zahl der

BegünstigtenFörderung

in Euro

Afghanistan 1 113.500 301.699Armenien 1 45.000 278.964Bosnien und Herzegowina 1 550 68.244Georgien 5 2.500 281.317Libanon 3 8.174 59.768Pakistan 4 66.200 501.102Russische Föderation 4 437.089 463.200Serbien und Montenegro 1 1.000 21.193Usbekistan 1 1 77.287 237.217Osteuropa/Naher und Mittlerer Osten gesamt 9 13 751.300 2.212.704

Osteuropa, Naher und Mittlerer Osten

Regional-Entwicklungs-

projekte

Projekte in der

Startphase

Schwerpunkt-projekte

Projekte der humanitären Hilfe Patenkinder Zahl der

BegünstigtenFörderung

in Euro

Bangladesch 4 3 1 9.246 502.179 1.861.930Indien 4 2 3 7.035 332.740 3.308.607Indonesien 2 1 6 2.646 75.000 6.403.709Kambodscha 2 1 727 33.074 188.429Mongolei 4 5 5.460 163.500 1.843.092Myanmar 1 1.200 46.772Osttimor 2 18.000 66.632Philippinen 5 7.594 81.822 1.264.772Sri Lanka 1 4 23.200 10.498.527Thailand 1 200 35.000Vietnam 3 2 7 1 6.285 273.519 1.665.340Asien gesamt 24 5 19 17 38.993 1.504.434 27.182.810

Asien

Regional-Entwicklungs-

projekte

Projekte in der

Startphase

Schwerpunkt-projekte

Projekte der humanitären Hilfe Patenkinder Zahl der

BegünstigtenFörderung

in Euro

Angola 3 372.891 464.867Äthiopien 3 1 1 2 9.851 124.049 2.492.335Burundi 4 946.000 687.575DR Kongo 2 26.000 243.624Ghana 3 1 5.496 251.059 1.100.761Kenia 5 6 1 11.184 138.220 2.268.376Liberia 1 75.000 12.441Malawi 5 4 1 9.855 471.238 1.964.406Mali 3 2 2 8.376 199.992 1.470.922Mauretanien 3 6.501 166.000 1.344.057Mosambik 1 1 2.365 335.800 479.499Niger 1 414.400 62.098Senegal 3 1 3 4.860 319.050 2.056.871Sierra Leone 1 18.827 66.671Simbabwe 3 4 4.887 176.172 2.369.064Somalia 1 65.040 137.448Sudan 2 8 1.155.127 3.578.090Swasiland 2 2 2.879 35.330 686.938Tansania 8 2 14.350 430.600 2.229.964Tschad 2 1 1 5.823 49.000 1.378.559Uganda 2 2 392.555 1.554.808Afrika gesamt 41 6 26 31 86.427 6.162.350 26.649.374

Afrika

11

Überregionale Förderung 4.185.518

Gesamtsumme 80 17 66 64 156.783 8.775.191 67.244.213

Page 12: World Vision PDF

Entwicklungszusammenarbeit

Im Finanzjahr 2007 wurden im Bereich der mehr-jährigen Entwicklungszusammenarbeit 97 Regional-Entwicklungsprojekte, davon 17 in der Vorbereitungsphase, und 66 Schwerpunktprojekte, davon 3 von der EU mitfinan-zierte Entwicklungsprojekte, in insgesamt 36 Ländern durch-geführt. Darunter fällt auch die Unterstützung von 12 Mikro- finanzinstitutionen. In Äthiopien, Mali, Sierra Leone, Kambodscha, Myanmar, Vietnam, Guatemala, Nicaragua und Peru haben neue Regional-Entwicklungsprojekte von World Vision Deutschland begonnen. All diese Projekte stehen für Tausende von bedürftigen Kindern und Familien, die im täg-lichen Kampf gegen die Armut wichtige Hilfe erhalten. Damit diese Unterstützung so wirksam und effizient wie möglich er-folgen kann, basiert die Arbeit von World Vision auf einem Konzept, in das über 50 Jahre Erfahrung aus der Entwicklungs- zusammenarbeit eingeflossen sind.

PartnerschaftEin Kernelement unserer Arbeit ist das Prinzip der Partnerschaft. Den Menschen in den Projektgebieten kommt, angefangen bei der Bedarfsanalyse über die Projektgestaltung bis hin zur Auswahl der Patenkinder, eine federführende Rolle zu. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten bringen die Menschen in den Projektgebieten auch eigene finanzielle Ressourcen in die Arbeit ein. World Vision versteht sich vor diesem Hintergrund als Partner, der bei den Entwicklungsprozessen Hilfe zur Selbsthilfe leistet.

Umfassende Hilfe Armut kann viele Ursachen haben, und unsere Pro-jektmaßnahmen müssen dieser Komplexität der Verhältnisse in den Entwicklungsländern Rechnung tragen. In un-seren durch Kinderpatenschaften ermöglichten Regional-Entwicklungsprojekten ergeben sich umfassende Verbesserungen, die beim Patenkind beginnen, aber ebenso auch die Familien und das dörfliche und regionale Umfeld einbeziehen. Dabei finden die Aktivitäten in verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Ernährung, Wasserversorgung, Bildung, Landwirtschaft und wirt-schaftliche Entwicklung statt.

Entwicklungszusammenarbeit, die weiter gehtWir machen den Menschen in den Projektgebieten deutlich, dass unser beratendes und finanzielles Engagement nur ein Beitrag zur Entwicklung ihrer Region ist. Die einzelnen Projekte werden über viele Jahre, aber doch zeitlich begrenzt, von World Vision Deutschland unterstützt. Damit die Entwicklung auch nach dieser Unterstützung Bestand hat, stärken wir ge-sellschaftliche Strukturen wie Bürgerinitiativen, die während der Projektlaufzeit immer mehr Verantwortung übernehmen. Dies trägt auch zum Aufbau einer aktiven Zivilgesellschaft bei,

die auf demokratischen Grundsätzen basiert. Nach rund 15 Jahren zieht sich World Vision aus dem Projektgebiet zurück, und die gesamte Entwicklungsarbeit wird von den Menschen vor Ort weitergeführt.

Nachhaltigkeit und ökologische VerantwortungUnsere wirtschaftliche Förderung zielt auf die langfristi-ge Einkommenssicherung für die arme Bevölkerung. Der wachsende Wohlstand darf dabei aber nie auf Kosten der Entwicklungschancen zukünftiger Generationen ge-hen. Nachhaltigkeit muss demzufolge auch auf einen Veränderungsprozess dort und hier abzielen, beispielsweise hin zu einer Lebensweise, die die natürlichen Ressourcen schont, um auch künftigen Generationen die Chance auf Entwicklung zu bewahren.

Qualitätsstandards und ErfolgskontrolleDie Qualitätssteigerung in unserer Projektarbeit bleibt ein wich-tiges Anliegen. Im Bereich des Projektmanagements wurden Qualitätsstandards von World Vision entwickelt, die in allen neu-en Projekten zur Anwendung kommen. Für laufende Projekte erfolgt die Einführung dieser Standards jeweils bei der nächsten Evaluierung und Neuplanung, in der Regel alle drei bis fünf Jahre. Im Jahr 2007 wurden 19 Evaluierungen durchgeführt. Ebenso wurden von World Vision entwickelte Wirkungsindikatoren in 16 Regional-Entwicklungsprojekten gemessen und ausge-wertet. Damit kann die Entwicklung der Lebensqualität in den Projektgebieten im Zeitverlauf besser beurteilt und eine effizi-entere Projektanpassung vorgenommen werden.

Kooperationen und gemeinsame InteressenvertretungOhne das große Engagement unserer nationalen Partner-organisationen innerhalb des weltweiten World Vision-Netzwerkes wäre die erfolgreiche Durchführung der Projekte nicht möglich. Die Mitarbeiter des internationa-len Programmbereichs von World Vision Deutschland ste-hen in regelmäßiger Kommunikation und Absprache mit den Kollegen vor Ort. Dazu gehören auch Projektbesuche in un-seren Partnerländern. Von der Planung über die Durchführung bis hin zur Evaluierung sind wir aktiv beteiligt. Für Partner und Spender werden die eingehenden Fortschrittsberichte ausge-wertet und kommentiert. World Vision Deutschland bringt sich in verschiedenen Arbeitsgruppen innerhalb der internationa-len World Vision-Partnerschaft ein. Auch engagieren wir uns in Interessenverbänden in Deutschland, wie zum Beispiel dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) oder dem Aktionsbündnis gegen AIDS, um die aus der Entwicklungszusammenarbeit gewonnenen Erfahrungen in poli-tischen Forderungen zum Ausdruck zu bringen.

12

Page 13: World Vision PDF

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Unsere Vision für jedes Kind: Leben in Fülle. Unser Gebet für jedes Herz: Tatkraft und Wille

(Leitsatz der World Vision-Partnerschaft)

Page 14: World Vision PDF

Humanitäre Hilfe

Im Finanzjahr 2007 hat World Vision Deutschland insgesamt 64 Nothilfeprojekte in 26 Ländern durchgeführt und dabei rund 23 Millionen Euro eingesetzt. Die Finanzierung der hu-manitären Hilfe bei World Vision Deutschland erfolgt über private Spenden, vor allem aber über öffentliche Mittel des Auswärtigen Amtes und der Europäischen Union.

Internationales Netzwerk ermöglicht schnelle HilfeDas internationale Netzwerk von World Vision ist in fast 100 Ländern präsent. Das versetzt uns in die Lage, weltweit in kürzester Zeit auf die meisten Krisen und Katastrophen reagie-ren zu können. Dabei ermöglichen zum einen die lokal schon vorhandenen Strukturen und Kapazitäten eine schnelle Hilfe im Katastrophengebiet; zum anderen spielen die sogenannten „Rapid Response Teams“ („schnelle Einsatzgruppen“) eine zen-trale Rolle. Diese internationalen Teams von Nothilfeexperten

können nach einer plötzlichen Katastrophe innerhalb von 24 bis 72 Stunden erste Hilfsmaßnahmen vor Ort organisieren. Dabei bedienen sie sich auch des weltweiten Netzwerks von World Vision. Wichtig sind dabei etwa Lagerhäuser, in denen die wichtigsten Hilfsgüter für den Katastrophenfall vorgehalten werden. World Vision Deutschland ist mit seinem Lagerhaus in Frankfurt am Main Teil dieses Netzwerks.

Hilfe für Opfer von „vergessenen Krisen“In der ersten Hälfte des Finanzjahres 2007 haben wir unsere Arbeit in Regionen fortgeführt, die schon länger von Krisen und Konflikten geprägt sind, allerdings von der Öffentlichkeit kaum noch beachtet werden. Wir engagierten uns vor allem im Sudan (insbesondere in der Provinz Darfur), in Uganda, Simbabwe und Tschetschenien. In zwei weiteren sogenannten „vergessenen Krisen“, in Somalia und der Demokratischen Re-publik Kongo halfen wir in diesem Finanzjahr erstmalig bzw. nahmen frühere Kooperationen wieder auf. Weiterhin führten wir unsere Programme des Wiederaufbaus und der Bildungs-förderung in den Regionen Pakistans weiter, die im Jahr 2005 von einem schweren Erdbeben betroffen waren.

Wiederaufbau in Tsunamigebieten weitgehend abgeschlossenDie umfangreichen, vielfältigen Wiederaufbauprogramme in Indien und Indonesien, die nach der Tsunamikatastrophe Ende 2004 dort begonnen wurden, konnten im Finanzjahr 2007 mit großem Erfolg weitgehend abgeschlossen werden. Besonders freut uns, dass World Vision in der indonesischen Provinz Aceh nach dem Wiederaufbau ein längerfristig angelegtes integriertes Entwicklungsprogramm begonnen hat, um die Lebensgrundla-gen der Menschen dort dauerhaft und nachhaltig zu sichern. Auch in Sri Lanka sind die meisten Wiederaufbaumaßnahmen inzwischen erfolgreich beendet worden. Einige wenige Projekte werden aufgrund verschiedener Hindernisse, unter anderem wegen der gewalttätigen Auseinandersetzungen im Nordosten der Insel, jedoch erst Ende 2008 abgeschlossen sein.

NaturkatastrophenIn der zweiten Hälfte des Finanzjahres 2007 erforderten eine Reihe von Naturkatastrophen in unterschiedlichen Regionen der Welt unser intensives Engagement. Zu nennen sind hier die Unwetter und Überschwemmungen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas, die zum Teil sintflutartigen Regenfälle und Überschwemmungen in 17 Ländern Afrikas, Überflutungen in mehreren asiatischen Ländern und schließlich der verheerende Zyklon „Sidr“ in Bangladesch. In allen diesen Krisengebieten ist World Vision Deutschland mit unterschiedlichen Maßnahmen der humanitären Hilfe aktiv.

Nach einem schweren Erdbeben in Peru im August 2007 konnten Tausende Menschen nicht in ihre Häuser zurückkehren und ver-suchten sich mit provisorischen Behausungen vor der nächtlichen Kälte zu schützen. World Vision Deutschland unterstützte die Be-dürftigen mit Hilfsgütern, darunter Kleidung und Decken.

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Welternährungsprogramm (WFP) 36,67 %

Europe Aid 25,67 %

Europäisches Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) 29,82 %

Auswärtiges Amt 4,77 %

Sonstige 0,73 %

Herkunft der öffentlichen Zuschüsse im Finanzjahr 2007

Katastrophenvorbeugung und FriedensförderungBesondere Sorge bereitet uns die Vermutung, dass die er-wähnten Naturkatastrophen bereits Folgen eines weltwei-ten Klimawandels sein und sich solche Ereignisse in Zukunft häufen könnten. Daher haben wir im Finanzjahr 2007 unsere Unterstützung für Projekte der Krisen- und Katastrophen-vorbeugung ausgeweitet. Dabei handelt es sich etwa um den Bau von Deichen und Dämmen zur Verhinderung von Überf lutungen, Wiederaufforstungsmaßnahmen, Erstellen von Evakuierungsplänen und entsprechende Schulungsmaß-nahmen.

Die erfolgreiche Arbeit von World Vision Deutschland im Be-reich Friedensförderung und Konfliktbearbeitung wurde im Finanzjahr 2007 fortgeführt und sowohl inhaltlich als auch geo-grafisch ausgeweitet. Es ist geplant, diesen Bereich künftig noch stärker zu fördern.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der humanitären Hilfe bei World Vision Deutschland haben sich im Finanzjahr 2007 noch stärker in nationalen und internationalen Netzwerken, Foren, Konferenzen und Arbeitskreisen engagiert. Diese ver-stärkte Kooperation ist notwendig, weil die Bedeutung und Komplexität der humanitären Hilfe weltweit wächst.

Demokratische Republik Kongo: World Vision verteilte Hilfsgüter, darunter Kinderkleidung und Schuhe. Verschiedene Nothilfemaßnahmen, meist in Flüchtlingslagern, kamen und kommen vor allem Frauen und Kindern zugute. Diese besitzen oft nicht einmal das Nötigste.

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Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) 2,34 %

• •

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Entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit

Den Armen eine Stimme gebenIm Zuge der Globalisierung haben die Entscheidungen der Indus-trienationen einen immer stärkeren Einfluss auf das Leben der Menschen in den Entwicklungsländern. Aus dieser Erkenntnis heraus hat World Vision Deutschland im Herbst 2006 ein Büro in Berlin eröffnet, um näher an der Politik zu sein. Das Ziel ist, Politiker und Wirtschaftsvertreter zu einem verantwortungs-vollen Handeln für eine gerechtere Welt zu bewegen und auch die Öffentlichkeit für Themen der globalen Armutsbekämpfung zu sensibilisieren. In Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten, Verantwortlichen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Auswärti-gen Amtes setzen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von World Vision für die Rechte der Armen und vor allem der Kinder ein und stellen Forderungen an die Politik.

Trotz AIDS: Fürsorge für Kinder in einer Welt mit AIDSDie Forderung an die Bundesregierung nach Anerkennung des von UNAIDS und mehreren Hilfsorganisationen erarbeiteten „Handlungsrahmens zum Schutz, zur Fürsorge und zur Förde-rung von verwaisten und gefährdeten Kindern in einer Welt mit HIV und AIDS“ ist Teil der Kampagne „Trotz AIDS – Gib den Kindern eine Chance“, die in Deutschland um Unterstützung für Kinder in den Entwicklungsländern wirbt. Die Umsetzung dieses Maßnahmenkatalogs würde die Versorgung der von AIDS betroffenen Kinder deutlich verbessern. In diesem Jahr unterstützten fast 5.500 Patinnen und Paten unsere politischen Forderungen und gaben ihr Einverständnis, dass in ihrem Na-men die Abgeordneten ihres Wahlkreises mit einer E-Mail angeschrieben wurden. Die E-Mail enthielt Hintergrundinfor-mationen über die Kampagne „Trotz AIDS – Gib den Kindern eine Chance“, verbunden mit der Bitte an die Parlamentarier, sich bei ihrer politischen Arbeit besonders für Kinder stark zu machen, die durch HIV verwaist oder gefährdet sind. So trafen am 1. Juni 2007, zum internationalen Kindertag, fast 10.000 E-Mails bei den Abgeordneten ein.

Das Herzstück der Kampagne, die Fotoausstellung „Trotz AIDS“, wurde unter anderem in Berlin im April 2007 im Pres-se- und Informationsamt der Bundesregierung und im fol-genden Juni im Auswärtigen Amt gezeigt. Sie wanderte das ganze Jahr durch die Bundesrepublik. Bewegende Bilder und eindrucksvolle Lebensgeschichten sensibilisierten die Besucher für das Thema „Kinder in einer Welt mit AIDS“.

G8-Gipfel 2007 Der G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 bot eine einma-lige Gelegenheit, um auf das weltweite HIV- und AIDS-Pro-

3. April 2007: Der stellvertretende Regierungssprecher Dr. Thomas Steg bei der Vernissage der Trotz-AIDS-Ausstellung im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.

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G8-Gipfel in Heiligendamm, Juni 2007: Marwin Meier stand dem ZDF als Interviewpartner zum Thema HIV und AIDS zur Verfügung und nahm zu den entwicklungspolitischen Entscheidungen des Gip-fels Stellung.

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blem aufmerksam zu machen. Auch wenn die Hoffnungen von World Vision und vieler anderer Hilfswerke von der Politik enttäuscht wurden, können wir positiv hervorheben, dass die weltweite Armutsbekämpfung überhaupt thematisiert wurde. Dazu haben auch die rund 13.000 Postkarten beigetragen, die engagierte World Vision-Patinnen und -Paten im Vorfeld des G8-Gipfels an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschickt hat-ten. Auf den Karten wurde die Bitte vorgetragen, dass bei den Entscheidungen auf dem G8-Gipfel auch die Interessen der bedürftigen Menschen aus den Entwicklungsländern berück-sichtigt werden sollten.

Parlamentarischer AbendIm Frühjahr 2007 veranstaltete World Vision Deutschland einen Parlamentarischen Abend zum Thema „Zivile Krisen-prävention – sinnvolle Ergänzung zum Militär oder bessere Alternative? “, bei dem der Landesdirektor von World Vision Sudan, Renato Gordon, einen Einblick in die schwierige Lage in Darfur gab. Anschließend diskutierten auf dem Podium Botschafter Friedrich Däuble, Beauftragter für zivile Krisen-prävention des Auswärtigen Amtes, der bei den Vereinten Nationen in Genf akkreditierte Journalist Andreas Zumach,

der Buchautor Dr. Detlev Wolter und der World Vision-Friedensexperte Ekkehard Forberg über Krisenprävention. Mit fast 70 Besuchern, darunter Abgeordnete und Mitarbei-ter von Ministerien und Hilfsorganisationen, war der Abend ein voller Erfolg.

Ausblick 2008Das Berliner Team plant für 2008 noch mehrere Parlamen-tarische Abende und Gespräche mit Politikern. Ein weiterer Schwerpunkt der Anwaltschaftsarbeit wird in diesem Jahr der G8-Gipfel in Japan sein. Die G8-Staatschefs werden dort im Juli auf der Insel Hokkaido auch über Themen sprechen, die Auswirkungen auf die weltweite Armutsbekämpfung haben. World Vision Deutschland wird sich erneut im Verbund mit anderen Länderbüros der World Vision-Partnerschaft vor Ort für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse von Millionen Kindern in den Entwicklungsländern einsetzen. Auch im Jahr 2008 bauen wir auf die Unterstützung unserer Patinnen und Paten, um Bundeskanzlerin Angela Merkel zu bitten, sich beim G8-Gipfel in Japan für verbindliche Zusagen zur besseren Ge-sundheitsversorgung der Kinder in den Entwicklungsländern einzusetzen.

Ziel der Anwaltschaftsarbeit ist es, durch politische Lobbyarbeit in Deutschland die Lebensbedingungen der Kinder in Entwicklungsländern zu verbessern.

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Projektmanagement

Die Regional-Entwicklungsprojekte von World Vision basieren weltweit auf einem einheitlichen Konzept, in dem Standards für die Vorbereitung, Überprüfung und Anpassung von Projekten festgelegt sind. Dieses Konzept trägt den Namen „LEAP“, wobei L für Lernen, E für Evaluierung, A für Accountability („Rechenschaft“), und P für Planung steht. Ein vollständiger „LEAP-Zyklus“ besteht von der Projektplanung bis zum Pro-jektabschluss aus sechs Phasen (siehe Grafik unten).

Erste Phase: grundlegende DatenerhebungZunächst haben die Menschen im Projektgebiet das Wort. Ihre Aussagen über die Lebensbedingungen werden systema-tisch erfasst und ausgewertet, um die Situation vor Ort genau beurteilen zu können. Auf der Basis dieser Erhebung werden Ursachen der Armut, ihre Ausprägung und mögliche Lösungen erforscht. Diese grundlegende und besonders wichtige Phase dauert etwa drei bis sechs Monate.

Zweitens: Planungsphase – Visionen werden konkretIn einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Datener-hebung in eine konkrete Projektplanung umgesetzt. Auch hier bringen die Menschen vor Ort selbst ihre Anliegen ein. Ge-meinsam müssen dann Prioritäten gesetzt werden.

Die Entscheidung, welche Maßnahmen am dringendsten sind, ist oft ein komplizierter Prozess, der Umsicht und Zeit braucht. Häufig werden die Probleme von verschiedenen Gruppen un-terschiedlich bewertet. Nicht immer kommen Frauen und Kin-der bei Diskussionen zu Wort, daher müssen alle Interessen-gruppen auch einzeln gehört werden. Bereits in dieser Phase ist es wichtig, dass die Maßnahmen auf Nachhaltigkeit abzielen, damit die Menschen langfristig von Hilfe unabhängig werden.

Drittens: Projektdurchführung und begleitende BeobachtungDiese längste Phase der Projektarbeit beginnt nach der etwa zweijährigen Forschungs- und Planungsphase. Jetzt werden Patenkinder vermittelt, und erste Kontakte zwischen deut-schen Spendern und Kindern in den Projektgebieten entste-hen.

Mit den Spenden der Patinnen und Paten werden im Projekt-gebiet umfassende und langfristige Entwicklungsmaßnahmen fi-nanziert, die nicht nur dem Kind und seiner Familie, sondern den Menschen der ganzen Region zugute kommen.

Die einheimischen World Vision-Mitarbeiter besuchen die Projekte regelmäßig und halten die Veränderungen in Fort-schrittsberichten fest. Außerdem hinterfragen und überprüfen sie immer wieder die ursprünglichen Ziele. Denn wenn sich im Laufe der Zeit die Bedingungen ändern, etwa durch eine Dürre, müssen die Aktivitäten angepasst werden.

Vierte und regelmäßig wiederkehrende Phase: Evaluierung Neben der fortlaufenden Betreuung und Dokumentation der Aktivitäten durch einheimische World Vision-Mitarbeiter werden die Regional-Entwicklungsprojekte zusätzlich alle vier bis fünf Jahre evaluiert, also einer externen Prüfung unter-zogen. Auch hierfür hat World Vision gemeinsame interna-tionale Standards vereinbart. So können die Mitarbeiter die Ergebnisse vergleichen und aus gewonnenen Erkenntnissen weltweit lernen.

Die Evaluierung zeigt nicht nur, ob die Aktivitäten wie ge-plant durchgeführt wurden, hier werden auch Schwierigkeiten untersucht und Lösungsvorschläge geprüft.

Außerdem wird eine Kosten-Nutzen-Analyse vorgenom-men und geprüft, ob das bisher Erreichte auch in Zukunft Bestand haben kann.

Fünfter Schritt: ReflexionAm Ende eines Projektzyklus werden die Evaluierungsergeb-nisse ebenso wie Veränderungen im Umfeld des Projekts oder neue politische Einflussfaktoren systematisch analysiert und bewertet.

Sechster Schritt: Projektanpassung oder ProjektübergabeDie gemeinsamen Erkenntnisse und Lernerfahrungen aus der Reflexionsphase führen im nächsten Schritt entweder zu einer angepassten Fortführung der Projektarbeit oder aber zur Pro-jektübergabe.

Hat sich herausgestellt, dass die Projektbevölkerung mithilfe von World Vision die wichtigsten Ziele erreicht hat, beginnt ein Prozess, in dem World Vision die weitere Projektarbeit in die Hände der Bevölkerung des Projektgebietes übergibt. Dies ist im Durchschnitt nach etwa 15 Jahren der Fall.

Übergabe

Planung

Datenerhebung

Evaluierung

Projekt-durchführung/ Beobachtung

Reflexion

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Projektcontrolling

Projekterfolg und wirtschaftliche NachhaltigkeitDas langfristige Ziel jeder Projektarbeit von World Vision ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen für die Kinder und ihre Familien in unseren Projektgebieten. Um dies zu gewährleisten, ist es unerlässlich, die Wirksamkeit unserer Projektmaßnahmen regelmäßig zu bewerten. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, zu prüfen, ob die finanziellen Mittel sinnvoll und zweckmäßig eingesetzt werden.

Transparenz und Wirtschaftlichkeit Werden die Spenden in den Entwicklungsländern effizient und gemäß den Projektzielen eingesetzt? Werden die Budgetvor-gaben eingehalten oder sind Abweichungen festzustellen? Ist die Berichterstattung aussagekräftig und transparent? Welche Maßnahmen sind erforderlich? Mit diesen und vielen ande-ren finanzwirtschaftlichen Fragen beschäftigt sich bei World Vision Deutschland das Team „Controlling und Finanzen“ in der Abteilung Internationale Programme. Gemeinsam mit den zuständigen Länderreferenten prüfen sie die Transparenz und Wirtschaftlichkeit bei der Verwendung der uns anvertrauten Spenden. Dazu sind sie in jeder Phase des Projektzyklus (siehe Seite 18) eingebunden.

ProjektplanungSchon während der Planungsphase werden Projektanträge und Budgets unter finanzwirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft. Verträge zwischen den Projektpartnern, also beispielsweise World Vision Äthiopien und World Vision Deutschland, sind die rechtliche Grundlage der Zusammenarbeit. Sie stellen die Einhaltung von Zielvereinbarungen und wichtigen Qualitäts-standards sicher.

Aktive Prüfung und Beratung Zu den Aufgaben des Projektcontrollings zählt jedoch nicht nur die Kontrolle von Transparenz und Wirtschaftlichkeit in der Mittelverwendung, sondern auch die Unterstützung der Pro-jektpartner in anderen Bereichen ihres Finanzmanagements. Die deutschen Kollegen sind zum Beispiel für den sicheren Zah-lungsverkehr in die Projektländer verantwortlich und fordern Empfangsbestätigungen an. So können Risiken gemindert und gleichzeitig die Liquidität der Projekte gewährleistet werden.

Die Projektbuchhaltung und Erstellung der Finanzberichte verantworten in erster Linie die einheimischen World Vision-Kollegen in den Projektländern, da sie die rechtlichen, wirt-schaftlichen und kulturellen Gegebenheiten vor Ort kennen.

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Im Antsokia-Tal in Äthiopien hat World Vision vor 20 Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung mehrere Entwicklungs-projekte gestartet. Heute bringt die Landwirtschaft genügend Ertrag, und Hunger gehört der Vergangenheit an.

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Damit die deutschen Kollegen jedoch zeitnah informiert wer-den und falls nötig schnell helfen können, müssen alle Projekt-partner zu den Quartals- und Jahresenden Finanzberichte bei World Vision Deutschland vorlegen.

Das kann besonders diejenigen Projektpartner vor große Herausforderungen stellen, die ohnehin unter schwierigen Verhältnissen arbeiten – sei es aufgrund extremer klimatischer Bedingungen, häufiger Stromausfälle oder politischer Instabili-tät und Unsicherheit. Hier ist die Unterstützung der deutschen Finanzkollegen besonders gefragt, damit die Anforderungen an das Finanzberichtswesen erfüllt und der wirtschaftliche Um-gang mit den Spendengeldern sichergestellt werden können. Evaluierung und Reflexion Wir kontrollieren alle Finanzberichte auf der Grundlage von vereinbarten Budgets und Zielsetzungen. Zum einen steht die grundsätzliche Qualität des Berichts auf dem Prüfstand, etwa die Vollständigkeit, Richtigkeit und Einhaltung der Berichtsfrist. Ebenso wichtig sind inhaltliche Gesichtspunkte: Sind die Aus-gaben zweckmäßig, und stehen sie in einem angemessenen Verhältnis zum Projektfortschritt? Gibt es Abweichungen, und

wo liegen die Ursachen? Wo sind Verbesserungen möglich, und welchen Entwicklungen muss in Zukunft Rechnung getragen werden? Wir analysieren die Projektberichte sehr genau, um Verbesserungspotenziale zu erschließen und wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen. Manchmal, zum Glück jedoch selten, sind Sanktionen unvermeidlich. Sie können vom Aussetzen von Zahlungen über Rückforderungen der Mittel bis hin zur Schlie-ßung eines Projekts reichen.

Vorteile der internationalen PartnerschaftDank der internationalen World Vision-Partnerschaft (sie-he Seite 7) profitiert World Vision Deutschland von bereits etablierten Strukturen in den Projektländern. Beispielsweise halten sich die Kollegen in den World Vision-Länderbüros an einheitliche Berichtsformate, Finanzrichtlinien und Kontrollme-chanismen, auf deren Basis die Projekte regelmäßig sowohl von internen Revisoren als auch von externen Wirtschaftsprüfern beurteilt werden. Gemeinsam mit anderen World Vision-Län-derbüros können gezielte Trainingsmaßnahmen oder auch die technische und personelle Unterstützung der Projekte noch besser koordiniert werden.

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Ausgangslage: Das Projektgebiet Bhaluka liegt im nördlichen Bangladesch, rund 80 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt. Jährliche heftige Niederschläge während des Sommermonsuns und darauf folgende Überschwemmungen machen den Menschen zu schaffen. Der größte Teil der Bevölkerung lebt von der selbst versorgenden Landwirtschaft. Doch damit können sich die Familien nicht ausreichend ernähren, sodass zahlreiche Kinder unterernährt sind. Die Gesundheits- und Trinkwasserversorgung ist mangelhaft, ebenso wie die Bildungsangebote.

Projektziele: Gemeinsam mit der Bevölkerung will World Vision die Lebensumstände der Kinder und ihrer Familien in Bhaluka verbessern, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Ernährung und wirtschaftliche Entwicklung.

Maßnahmen im Jahr 2007 u. a.: • Gesundheitschecks, Schutzimpfungen und verschiedene

Schulungen zur Krankheitsvorbeugung und -behandlung durchgeführt

• Trinkwasserversorgung durch 9 neue Brunnen verbessert• 1.000 Toiletten und eine öffentliche Latrine gebaut• Akzeptanz, Behandlung und Integration von rund 300

Menschen mit Behinderungen verbessert• 103 Selbsthilfegruppen gegründet, die gemeinsame Pro-

jekte wie Gemüsegärten, Kleintierzucht, usw. umsetzen• 4 neue Schulhäuser gebaut, 6 Schulen neu möbliert und

Lehrer fortgebildet• 97 Alphabetisierungsgruppen für Erwachsene gegründet

Geplante Maßnahmen 2008 u. a.: • 3.500 Menschen in Schulungen über gute Ernährung infor-

mieren und Saatgut ausgeben • Gesundheitliche Aufklärungskampagnen durchführen und

medizinische Grundversorgung/Behandlungen für 7.500 Menschen sicherstellen

• 11 neue Brunnen und 1.200 Toiletten bauen• 500 Haushalte mit Saatgut und Setzlingen ausstatten, 1.200 Nutztiere impfen• Trainingszentrum für die Entwicklungsgruppen bauen• 60 Lehrer und Schulleiter fortbilden und 3 Schulen möblieren• 500 Kinder, Jugendliche und Studenten schulen und ihr

ehrenamtliches Engagement fördern

Beispiele aus unserer Projektarbeit

Begünstigte: 155.000 PersonenProjektpartner: World Vision BangladeschProjektlaufzeit: 2007 bis voraussichtlich 2023Finanzierung: World Vision DeutschlandFörderung 2007: 309.889 Euro Budget 2008: 301.223 Euro

Projektbeispiel: Regional-Entwicklungsprojekt Bhaluka in Bangladesch (BGD-179134)

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Projektbeispiel: Regional-Entwicklungsprojekt Tembipe in Bolivien (BOL-176342)

Begünstigte: 11.000 Personen Projektpartner: World Vision BolivienProjektlaufzeit: 2003 bis voraussichtlich 2020Finanzierung: World Vision DeutschlandFörderung 2007: 486.038 Euro Budget 2008: 460.326 Euro

Ausgangslage: Das Gebiet des Regional-Entwicklungsprojekts Tembipe liegt im Südosten Boliviens. Die Sommer sind hier heiß und trocken, sodass immer wieder Dürren auftreten und die Ernten gefährden. Die Lebensbedingungen der Familien waren zu Beginn der Projektarbeit sehr schwierig. Viele Familien litten unter schlechten hygienischen Bedingungen, verunreinigtem Trinkwasser und Unterernährung. Nur knapp die Hälfte der Familien hatte eigene Latrinen, und lediglich 18 Prozent verfügten über einen Trinkwas-seranschluss. Die meisten Familien wohnen mit fünf bis acht Personen in sehr einfachen Hütten und Häusern, meist ohne befestigten Fußboden. Zu Beginn der Projektarbeit waren etwa 31 Prozent der Bewohner über 15 Jahren Analphabeten. Viele Kinder besuchten die Schule nur unregelmäßig oder gar nicht, weil die Eltern das Geld für Schulgebühren und Materialien nicht aufbringen konnten.

Projektziele: Gemeinsam mit der Bevölkerung verbessert World Vision die Lebensbedingungen in den Bereichen Ernährung, Land-wirtschaft, Wasser- und medizinische Versorgung, Hygiene, Bildung und Einkommensförderung.

Maßnahmen im Jahr 2007 u. a.:• Schulfrühstück ausgegeben• Patenkinder sowie Kinder unter 5 Jahren regelmäßig medizinisch untersucht• 100 Bauern landwirtschaftlich geschult• 170 Gemüsegärten angelegt• 6 Bienenhäuser aufgebaut • Hühnerzuchtvereinigung gegründet und unterstützt• Zisternen und Wassertanks in 3 Gemeinden gebaut • Aufbau von 9 Zentren für Frühförderung• 2.800 Kinder mit Schulmaterial versorgt• 3 Schulbibliotheken und ein Labor ausgestattet• 50 Lehrer und 9 Vorschulpädagogen geschult• Sonderschule mit Materialien unterstützt• 2 Kinderspielplätze gebaut • Rund 100 Kindern zu Geburtsurkunden verholfen

Geplante Maßnahmen 2008 u. a.:• Kinder unter 5 Jahren und alle Patenkinder regelmäßig medizinisch untersuchen• Die Bevölkerung über die Vorbeugung gegen Unterernährung aufklären• 50 weitere Gemüsegärten anlegen• Schaf- und Schweinezucht unterstützen• 30 weitere Bienenstöcke vergeben• Schneiderkurse zur Einkommensförderung anbieten• Schulmaterial sowie Lehrmaterial bereitstellen• Frühförderzentren mit zusätzlichem Material und Fortbildungen unterstützen• Jeweils 2 Kinderspielplätze, Schulbibliotheken und Schullabore ein-

richten• 300 Geburtsurkunden beantragen• Informationsveranstaltungen über Kinder- und Jugendrechte abhalten

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Ausgangslage: World Vision führt in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams, in zwei Distrikten ein Hilfsprojekt für von HIV betroffene Kin-der durch. In der Zeit von 2000 bis 2006 hat sich die Zahl der HIV-infizierten Personen in Vietnam mehr als verdoppelt. 2006 starben im Land mehr als 13.000 Menschen an AIDS. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind mehr als 300.000 Kinder in Vietnam durch die Auswirkungen von AIDS betroffen. Wenn etwa ein oder beide Elternteile sterben, verlieren die Kinder nicht nur Versorgung, Für-sorge und Schutz, sondern leiden auch unter Diskriminierung.

Projektziele: Hauptziel der Projektarbeit ist die Unterstützung von durch HIV und AIDS betroffenen Kindern. Zum einen will World Vision die Kinder ganz praktisch versorgen, zum anderen sollen durch Aufklärungsmaßnahmen in ihrem Umfeld Vorurteile abgebaut werden.

Projektbeispiel: Schwerpunktprojekt (VNM-184850) für von HIV und AIDS betroffene Familien in Hanoi, Vietnam

Begünstigte: 46.920 Personen in 2 Distrikten Projektpartner: World Vision VietnamProjektlaufzeit: 2006 bis voraussichtlich 2009Finanzierung: World Vision DeutschlandFörderung 2007: 49.915 Euro Budget 2008: 37.313 Euro

Maßnahmen im Jahr 2007 u. a.:• 104 betroffene Kinder mit Nahrungsmitteln versorgt• 210 betroffene Kinder mit Schulgeld, Büchern und Schuluni-

formen unterstützt• 2 Sozialarbeiter für betroffene Kinder eingestellt und geschult• 30 Kinder als Repräsentanten für Forum in Kinderrechten geschult• Elternvereinigung in Aufklärungsmaßnahmen geschult• Kinder und Jugendliche in einem Netzwerk zu Aufklärern für

Gleichaltrige ausgebildet• AIDS-Aufklärung in Schulen betrieben• Verschiedene Aufklärungsveranstaltungen für Menschen in

den Distrikten abgehalten • Veranstaltung für 720 von AIDS betroffene Kinder durch-

geführt, die die Öffentlichkeit auf ihre Situation aufmerksam machte

Geplante Maßnahmen 2008 u. a.:• Erweiterung einzelner Projektaktivitäten auf einen weiteren

Distrikt Hanois • Weiterhin betroffene Kinder mit Nahrungsmitteln, Schulgeld und

Material unterstützen• 2 Kindergärten sollen Unterstützung für durch HIV und AIDS

betroffene Kinder erhalten• 4 lokale Partnerorganisationen zum Thema Kinder und AIDS

schulen • Kinder- und Jugendlichen-Netzwerk erweitern und weiter

regelmäßig schulen• Weitere Veranstaltungen, Elternworkshops und Schulkam-

pagnen zur Aufklärung durchführen

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Projektbeispiel: Regional-Entwicklungsprojekt Dabo im Senegal (SEN-177764)

Begünstigte: ca. 27.000 Projektpartner: World Vision SenegalProjektlaufzeit: 2004 bis voraussichtlich 2018Finanzierung: World Vision DeutschlandFörderung 2007: 329.738 Euro Budget 2008: 374.129 Euro

Ausgangslage: Das Gebiet des Regional-Entwicklungsprojekts Dabo liegt im Süden des Senegals. Die meisten Familien leben von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, allerdings bringt diese zu wenige Erträge ein. So sind viele Menschen unterernährt und leiden unter einer schlechten Trinkwasser- sowie unzureichender Gesundheitsversorgung. Zunehmend sind die Menschen durch HIV und AIDS gefährdet. Die wenigen Schulen sind in einem schlechten Zustand.

Projektziele: Durch die Vergabe von Kleinkrediten und mit landwirtschaftlichen Schulungen hilft World Vision den Menschen, weitere Einkommensmöglichkeiten zu erschließen und die Ernährungssituation zu verbessern. Eine bessere Trinkwasser- und Ba-sisgesundheitsversorgung wird aufgebaut. Ein weiteres Ziel ist es, die Einschulungsrate der Kinder zu erhöhen und die Zahl der Schulabbrüche zu senken.

Maßnahmen im Jahr 2007 u. a.:• Landwirtschaftliche Schulungen durchgeführt• Kleinkredite vergeben und Kreditgruppen geschult• 5 Schulkantinen eingerichtet und Essen ausgegeben• Grundschule an Trinkwassersystem angeschlossen • 25 Wasserfilter an Schulen installiert• 700 Meter Wasserleitung gelegt, um 895 Personen mit Trinkwasser zu versorgen• 1 Brunnen gebohrt und 30 traditionelle Brunnen eingefasst• 100 Latrinen saniert• 6 Gesundheitsstationen ausgestattet• 25 Lehrer sowie 20 weitere Multiplikatoren in Präven- tionsmaßnahmen zu HIV und AIDS geschult• 1.900 Moskitonetze zu günstigen Konditionen ausgegeben• 3 Klassenräume gebaut• 1 Ausbildungsstätte für Kinder mit Behinderungen fertiggestellt• 2 Zentren für Frühförderung aufgebaut und eingerichtet

Geplante Maßnahmen 2008 u. a.:• Schulungen von Kleinkreditgruppen durchführen und Kredite

vergeben• 3 Schulkantinen einrichten• 10 Brunnen und 1 Wasserstelle an einer Schule einfassen• 1 Ausbildungszentrum für Menschen mit Behinderungen errichten• 4 Clubs zur spielerischen Bildung an Schulen einrichten • 2 Schulungen für Gesundheitspersonal in medizinischen

Grundlagen, Ernährung, HIV u. a. abhalten• 2 Gesundheitszentren renovieren und ausstatten• 3 Schulungen für Multiplikatoren über AIDS durchführen• 2 Klassenräume bauen

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Projektbeispiel: Nothilfe für rückkehrende Bürgerkriegsflüchtlinge im Sudan (SDN-185304)

Begünstigte: 118.880 PersonenProjektpartner: World Vision Süd-SudanProjektlaufzeit: 2007 bis voraussichtlich 2009Finanzierung: ECHO, UNDP, World Vision DeutschlandFörderung 2007: 603.666 Euro Budget 2008: 1.316.681 Euro

Ausgangslage: 20 Jahre lang tobte ein furchtbarer Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden des Sudans. Über 4 Millionen Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben, und etwa 2 Millionen kamen ums Leben. Seit der Unterzeichnung eines Friedensab-kommens Anfang 2005 kehren viele Flüchtlinge nach Hause zurück. Allerdings kommen die meisten mit leeren Händen in ein zerstörtes Land. Die wenigen Verbliebenen haben kaum selbst genug zum Überleben.

Projektziele: Ziel des Projekts ist es, die kritische Situation der Rückkehrer und Binnenvertriebenen sowie der lokalen Bevölkerung zu verbessern. Dazu zählen unter anderem der Schutz vor Witterungseinflüssen, medizinische Aufklärung und Versorgung sowie die Vorbereitung auf mögliche Naturkatastrophen.

Maßnahmen im Jahr 2007 u. a.:Zur unmittelbaren Überlebenssicherung wurden Nothilfegüter wie Decken, Planen, Kochgeschirr und Moskitonetze verteilt. Auf-grund der verheerenden Überschwemmungen im Sommer 2007 wurden darüber hinaus die Opfer dieser Katastrophe versorgt. Ferner wurden gezielt Maßnahmen zum Präventivschutz, z. B. HIV-und-AIDS-Aufklärung sowie friedensfördernde Aktivitäten um-gesetzt und unterstützt.

Geplante Maßnahmen 2008 u. a.:Die lebensrettenden und vorbeugenden Maßnahmen werden weitergeführt. Zusätzlich wird Katastrophenvorsorge betrieben, damit die Menschen besser auf mögliche künftige Katastrophen reagieren können.

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Projektbeispiel: Schwerpunktprojekt Mikrokredite für Frauen in der Mongolei (MOG-181957)

Begünstigte: 20.000Projektpartner: World Vision MongoleiProjektlaufzeit: 2006 bis zunächst 2009Finanzierung: World Vision DeutschlandFörderung 2007: 143.666 Euro Budget 2008: 107.617 Euro

Ausgangslage: Das Schwerpunktprojekt ergänzt die Arbeit der Regional-Entwicklungsprojekte Bayankoshu und Tolgoit am Rande der Hauptstadt Ulan Bator sowie des Regional-Entwicklungsprojekts Zuunkhara. Durch den Zusammenbruch des Kommunismus haben viele Menschen ihre Arbeit verloren. Insbesondere Frauen finden kaum Möglichkeiten, sich und ihre Kinder mit eigenem Einkommen zu ernähren.

Projektziele: World Vision bietet Frauen an, zu sehr günstigen Konditionen Kleinkredite aufzunehmen. Damit können sie sich selbstständig machen, etwa mit einem kleinen Kiosk oder Gemüseanbau. Das von World Vision gegründete Kleinkreditunterneh-men Visionfund stellt den Frauen Kredite von jeweils umgerechnet etwa 35 bis 400 Euro zur Verfügung. World Vision schult die Kreditnehmerinnen und hilft ihnen, sich in Gruppen zu organisieren. Das zurückgezahlte Geld wird für weitere Kredite und Kredit-nehmerinnen verwendet.

Maßnahmen im Jahr 2007 u. a.:• Kreditfonds von Visionfund Mongolia aufgestockt• Über 600 Kredite an bedürftige Kleinunternehmer, davon über 90 Prozent Frauen, vergeben• Kreditnehmende Personen und Organisation in Gruppen betreut und geschult• Betriebserfolg der Kreditnehmer und Rückzahlung der Kredite sichergestellt• Nach erfolgter Rückzahlung an weitere Klienten vergeben, z. T. an weitere Klienten • Weitere 35.000 Euro an Kreditmitteln von einem Großspender eingeworben

Geplante Maßnahmen 2008 u. a.:• Rund 600 weitere Kredite vergeben• Aktivitäten auf weitere, ländliche Gebiete ausdehnen• Begleitung und Schulung der Kreditnehmer fortführen

Densmaa, 51 Jahre (rechts), lebt mit ihrem Mann und fünf Kindern in einer Armensied-lung am Stadtrand von Ulan Bator. Ihr Mann, der früher Lehrer war, kann keine Beschäf-tigung mehr finden. Densmaa begann, sich mit einem kleinen Geschäft selbstständig zu machen. Durch drei Kredite von Visionfund Mongolia in Höhe von jeweils umgerechnet 310, 435 und 558 Euro baute sie im Laufe der Zeit einen kleinen Laden auf. Ihren Er-folg konnte sie durch die Schulungen von Vi-sionfund stark verbessern. So kann sie heute monatlich durchschnittlich 400 bis 600 Euro zum Familieneinkommen beisteuern, und ihre Kinder können die Schule besuchen.

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Projekte

Projektkontrolle: • durch Management

• durch Projekt-Begleitkomitee

Qualitätsüberwachung:• durch W V-Nationalbüros

• durch externes Evaluierungsteam

Qualitätskontrolle durch W V Deutschland:• inhaltliche Kontrolle durch Länderreferenten• finanzielle Kontrolle durch Projektcontroller

Kontrolle der W V-Nationalbüros:• durch den Revisor von W V International

• durch das Partnerschaftskomitee W V International

Überwachung der Programmabteilung von W V Deutschlanddurch die Geschäftsführung von W V Deutschland

Kontrolle der Geschäftsführung von W V Deutschland:• durch den ehrenamtlichen Vorstand von W V Deutschland

• durch den ehrenamtlichen Finanzausschuss von W V Deutschland

Überwachung des ehrenamtlichen Vorstands von W V Deutschlanddurch die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins W V Deutschland

Interne Kontrolle des gemeinnützigen Vereins W V Deutschland:• durch den Revisor (Buchprüfer bzw. Auditor) von W V International

• durch das Partnerschaftskomitee (engl. peer review team) der W V-Partnerschaft

Externe Kontrolle von W V Deutschland:• durch externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

• durch die Steuerbehörden sowie durch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)

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Kontrollmechanismen

Die unten abgebildete Pyramide veranschaulicht die verschie-denen Kontrollebenen von World Vision (WV). Sowohl die Projekte und die verantwortlichen Nationalbüros in den Ent-wicklungsländern als auch das „Unterstützungsbüro“ World Vision Deutschland werden regelmäßig einer eingehenden sachlichen und finanziellen Prüfung unterworfen. Auf diese Weise sollen die größtmögliche Wirkung und Wirtschaftlich-keit der Projektarbeit gewährleistet und eine sachgemäße Ver-wendung der Spendengelder sichergestellt werden.

Die blauen Ebenen beziehen sich auf die Kontrolle der Projekt- arbeit. Sie erfolgt zunächst durch die Leiter der Projekte und das „Projekt-Begleitkomitee“, einen Ausschuss von Bewoh-nern des Projektgebietes. Die Arbeit von Projektleitung und Begleitkomitee wird wiederum von dem jeweiligen nationalen World Vision-Büro überwacht. Die natio-nalen Büros beschäftigen dazu eigene Fachleute, dar-unter auch einen Projekt-Revisor, und berufen ein externes Evaluierungsteam, das im Abstand von vier bis fünf Jahren eine partizipative Evaluation durchführt (siehe S. 18). Parallel dazu wird die

der Projekte

der nationalen W V-Büros

von WV Deutschland

Kontrollmechanismen

Arbeit in den Projekten von den Fach- bzw. Länderreferenten und Projektcontrollern von WV Deutschland überwacht. Die gelbe Ebene bezieht sich auf die Kontrolle der nationalen World Vision-Büros. Ihre Finanzen werden regelmäßig vom Re-visor von World Vision International (WVI), also vom internen World Vision-Auditor, geprüft. Außerdem werden Organisation und strategische Ausrichtung der Nationalbüros von einem „Part-nerschaftskomitee“ (englisch „Peer Review Team“) überwacht.

Die orangefarbenen Ebenen beziehen sich auf die Kontrolle von World Vision Deutschland. Hier wird die Arbeit zunächst durch die jeweiligen operativen Ebenen bzw. die verschiedenen

Vereinsorgane und -ausschüsse geprüft. Außerdem werden – analog zu den Nationalbüros in den Entwicklungsländern –

die Finanzen vom Revisor von World Vision International überwacht. Die Organisation und strategische Ausrich-tung wird vom „Partnerschaftskomitee“ kontrolliert.

Weitere Kontrollen erfolgen durch die externen Prüfungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

der Steuerbehörden sowie des Deutschen Zen-tralinstitutes für soziale Fragen (DZI).

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Ausblick auf das Jahr 2008

Laut dem „Deutschen Spendenmonitor“ von tns-infratest hat sich die Spendenbereitschaft in Deutschland in den Jahren 2006 und 2007 rückläufig entwickelt. Das Gesamtspenden-aufkommen ist von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 gesunken. Auch die Diskussion über die Vertrauenswürdigkeit von Spenden sammelnden Or-ganisationen verschärft das Klima am Spendenmarkt, und für das Jahr 2008 ist eine weiter sinkende Spendenbereitschaft in Deutschland zu erwarten.

Dass gestiegene Lebenshaltungskosten und die Frage nach der weiteren konjunkturellen Entwicklung in Deutschland Ver-unsicherungen in den Haushalten hervorgerufen haben, be-stätigt auch der repräsentative „ifo-Geschäftsklimaindex“, der 2007 gesunken ist. Die privaten Konsumausgaben in Deutsch-land verringerten sich 2007 im Vergleich mit dem Vorjahr um 0,3 Prozent, obwohl das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent anstieg. Bei den Haushalten ist also eine stärkere Kaufzurückhaltung zu er-kennen. Die Sparquote kletterte im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozent (Quelle: Statistisches Landesamt).

Gleichzeitig ist festzuhalten, dass sich der Arbeitsmarkt laut Statistischem Bundesamt positiv entwickelt hat. So sind die Nettolöhne und -gehälter 2007 um 2,3 Prozent gestiegen, und die Erwerbslosenquote ist gesunken. Mittelfristig sind von die-sen Trends auch positive Impulse für die Spendenbereitschaft in Deutschland zu erwarten.

Einnahmenplanung 2008Im Finanzjahr 2008 werden weiterhin die Privatmittel und damit insbesondere die Patenschaftseinnahmen den größten Anteil an den Gesamteinnahmen von World Vision Deutsch-land ausmachen. Vor dem Hintergrund des oben skizzierten

schwierigen Marktumfeldes ist für 2008 mit einer nur sehr mo-deraten Steigerung der Einnahmen aus privaten Spenden im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen. Die Zuwendungen öffent-licher Geber sind nur schwer prognostizierbar, da sie auch vom Eintreten humanitärer Krisen abhängig sind. Insgesamt gehen wir dennoch von einem leichten Anstieg dieser Zuwendungen aus. Da wir im Finanzjahr 2007 immer noch erhebliche Mittel von Kooperationspartnern (insbesondere „Aktion Deutsch-land Hilft“) im Rahmen der Wiederaufbauhilfe nach der Tsu-namikatastrophe in Südostasien umgesetzt haben, rechnen wir nach erfolgreichem Abschluss dieser Maßnahmen im Finanzjahr 2008 mit einem deutlichen Rückgang in diesem Bereich. Die Gesamteinnahmen aus Spenden und Zuschüssen werden da-her im Jahr 2008 nach unseren Schätzungen ca. 4 bis 6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegen.

Ausblick auf die Projektarbeit im Jahr 2008Bei der regionalen Aufteilung der Projektförderung planen wir eine Zunahme der Transfers für Afrika und einen leichten Rück-gang für die Regionen Osteuropa, Mittlerer Osten und Asien. Zu den Partnerländern, in denen wir im Jahr 2008 die Projekt-förderung deutlich erhöhen werden, zählen Burundi und Sierra Leone in Afrika sowie Peru in Lateinamerika.

Im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit werden wir konsequent den eingeschlagenen Weg der kontinuierlichen Qualitätssicherung und -verbesserung in unserer Projektar-beit fortsetzen. Dabei arbeiten wir auch im Jahr 2008 intensiv mit unseren lokalen Partnern zusammen, um die Mitarbeiter in unserem weltweit vereinheitlichten Konzept zur Projekt- abwicklung zu schulen. In diesem Konzept sind Standards für die Vorbereitung, Überprüfung und Anpassung von Projekten festgelegt (siehe Seite 18). Ein weiterer Schwerpunkt in der

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Entwicklungszusammenarbeit wird in der AIDS-Bekämpfung liegen, und zwar sowohl in der Prävention als auch bei der Versorgung und Unterstützung betroffener Menschen, vor allem von Waisenkindern.

In unserer Humanitären Hilfe werden wir uns im Jahr 2008 neben den Aktivitäten in akuten Katastrophengebieten auf die Arbeit in Regionen mit „vergessenen Krisen“ konzentrieren. Zu den Ländern mit solchen Krisen, die von der Weltöffent-lichkeit nur noch wenig beachtet werden, gehören weiterhin der Sudan, Somalia, die Demokratische Republik Kongo und Simbabwe. Wo immer möglich, werden wir bei akuten Krisen mit unseren Partnern aus dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ zusammenarbeiten.

Unsere Kooperation mit Transparency International wird im Jahr 2008 fortgeführt. Ziel der Zusammenarbeit ist die Erstel-lung und Veröffentlichung eines Handbuchs mit vorbildhaften Praktiken („Best Practice“) zur Prävention von Korruption im Bereich der humanitären Hilfe. Diese Veröffentlichung ist als Handreichung für die Praktiker in der humanitären Hilfe kon-zipiert.

Im Bereich der entwicklungspolitischen Anwaltschaftsar-beit wird World Vision Deutschland auch im nächsten Ge-schäftsjahr die Kampagne „Trotz AIDS – Gib den Kindern eine

Chance“ fortführen. Ziel der Kampagne ist es, die deutsche Bevölkerung weiter für die globale HIV- und AIDS-Problema-tik zu sensibilisieren und Politiker ebenso wie Wirtschaftsver-treter zu einem verantwortungsvollen Handeln zu bewegen. Dazu gehört etwa die Anerkennung des „Handlungsrahmens zum Schutz, zur Fürsorge und zur Förderung von verwaisten Kindern in einer Welt mit HIV und AIDS“, der die Versorgung der von AIDS betroffenen Kinder deutlich verbessert. Unsere politischen Forderungen im Bereich HIV und AIDS werden wir im Vorfeld des G8-Gipfels in Hokkaido, Japan, vertreten. Im Bereich Friedensförderung verfügt World Vision Deutschland über wertvolle Expertise durch jahrelange Arbeit unter an-derem im Sudan, in Uganda und in Afghanistan. Im Jahr 2008 soll die beratende Funktion, etwa gegenüber der Bundesregie-rung, gestärkt werden. Zum anderen soll das Thema Friedens-förderung auch stärker in die Öffentlichkeit getragen werden.

StrategieprozessEin bereits im Januar 2007 eingeleiteter Strategieprozess wird 2008 fortgesetzt, um die strategische Ausrichtung von World Vision Deutschland für die nächsten Jahre festzulegen. Ziel ist es, unsere Arbeit insbesondere hinsichtlich Qualität, Effizienz und Transparenz noch stärker zu fokussieren und zu verbessern.

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Überregionale Förderung 6,23 %

Afrika 39,63 %

Asien 40,42 % Lateinamerika 10,43 %

Osteuropa und Mittlerer Osten 3,29 %

Projektförderung nach Regionen 2007

Allgemeine AngabenDas Vereinsrecht kennt keine gesetzlich normierten Rechnungs-legungsvorschriften für Vereine. Der Verein ist verpflichtet, durch ordnungsgemäße Aufzeichnungen über Einnahmen und Ausgaben den Nachweis zu führen, dass die tatsächliche Ge-schäftsführung den Satzungsbestimmungen entspricht. World Vision Deutschland stellt freiwillig eine Vermögensrechnung mit dazugehöriger Ertragsrechnung auf. Die Jahresabschluss-prüfung erfolgte nach den Vorschriften der §§ 316 ff. HGB und vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deut-schen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung.

BilanzierungsmethodenDer Jahresabschluss zum 30. September 2007, bestehend aus Vermögensrechnung, Ertragsrechnung und Anhang, wurde nach den handelsrechtlich geltenden Vorschriften (§§ 264 ff. HGB) für große Kapitalgesellschaften aufgestellt. Von den grö-ßenabhängigen Erleichterungen für die Aufstellung des Jahres-abschlusses (§§ 274 a, 276 und 288 HGB) wurde kein Gebrauch gemacht. Die Gliederung der Vermögensrechnung erfolgt nach dem Schema § 266 Abs. 2 und 3 HGB.

BewertungsmethodenIm Jahresabschluss von World Vision Deutschland e. V. wurden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß § 252 HGB

zugrunde gelegt. Die Gegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige und außer-planmäßige Abschreibungen sowie Zuschüsse, bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen werden grundsätzlich linear und pro rata temporis vorgenommen. Geringwertige Wirtschafts-güter werden sofort abgeschrieben. Die Vorräte sind zu An-schaffungskosten angesetzt, Wertberichtigungen waren nicht erforderlich. Die Forderungen und sonstigen Vermögensge-genstände sind mit dem Nennwert, gegebenenfalls gemindert um erforderliche Wertberichtigungen, bilanziert. Erkennbaren Einzelrisiken wurde durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks sind zum Nominalwert bilanziert. Die Rückstellun-gen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Ver-bindlichkeiten in Höhe der erwarteten Inanspruchnahme. Die Verbindlichkeiten sind mit den Rückzahlungsbeträgen ausge-wiesen. Aufwendungen und Erträge in Fremdwährung werden zum Tageskurs erfasst. Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung (ausschließlich US-Dollar), die sich aus Transferleistungen ergeben, werden zum Kurs der Erstverbu-chung bewertet, da sie in US-Dollar weitergeleitet werden. Demzufolge entsteht kein Kursverlust oder Kursgewinn. Die übrigen Forderungen und Verbindlichkeiten wurden unter Be-rücksichtigung des Niederst- bzw. Höchstwertprinzips zum Bi-lanzstichtag bewertet.

Finanzbericht 2007

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Vermögensrechnung zum 30.09.2007AKTIVA Vergleich

30.09.2006

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 386.079 1 60.858 1

II. Sachanlagen 754.320 1 691.201 1

III. Finanzanlagen 6.954 1 6.954 1

Summe Anlagevermögen 1.147.353 1 759.013 1

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 262.234 1 168.681 1

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.179.374 1 3.484.169 1

III. Wertpapiere 307.464 1 301.614 1

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 16.674.297 1 13.682.393 1

Summe Umlaufvermögen 20.423.369 1 17.636.857 1

C. Rechnungsabgrenzung 1.842.035 1 1.300.253 1

Summe AKTIVA 23.412.757 1 19.696.123 1

PASSIVA

A. Vereinsvermögen

I. Ausstattungskapital 918.580 1 897.282 1

II. Rücklagen 13.750.350 1 10.159.660 1

III. Bilanzgewinn 0 1 20.503 1

Summe Vereinsvermögen 14.668.930 1 11.077.445 1

B. Rückstellungen 1.877.292 1 1.058.258 1

C. Verbindlichkeiten 6.866.535 1 7.560.420 1

Summe PASSIVA 23.412.757 1 19.696.123 1

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Erläuterungen zur VermögensrechnungDas Gesamtvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Mio. Euro (+19 %) auf 23,4 Mio. Euro erhöht. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme des Anlagever-mögens um 0,4 Mio. Euro (+51 %), der Forderungen gegen nahe stehende Hilfswerke um 0,2 Mio. Euro (+28 %), des Rech-nungsabgrenzungspostens um 0,5 Mio. Euro sowie der liquiden Mittel um 3,0 Mio. Euro (+22 %). Dem steht die Minderung der sonstigen Vermögensgegenstände um 0,5 Mio. Euro (+17 %) gegenüber. Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens am Gesamtvermögen hat sich von 3,8 % im Geschäftsjahr 2006 auf 4,9 % im Geschäftsjahr 2007 erhöht.

AKTIVAA. AnlagevermögenI. Die immateriellen Vermögensgegenstände betreffen Li-

zenzen und Computersoftware. Die Erhöhung der immate-riellen Vermögensgegenstände um 325 Tsd. Euro resultiert aus dem Erwerb einer neuen ERP-Software samt erforder-licher Lizenzen. Weitere Investitionen in diese Software er-folgen im Geschäftsjahr 2008.

II. Die Veränderungen der Sachanlagen um 63 Tsd. Euro resul-tieren im Wesentlichen aus Einbauten und Umbauten in ge-mieteten Räumen und dem Erwerb neuer EDV-Anlagen.

III. Bei den Finanzanlagen handelt es sich um einen durch tes-tamentarische Verfügung erhaltenen Gesellschaftsanteil an einer Grundstücks-, Vermögens- und Verwaltungs-GbR.

B. UmlaufvermögenI. Die Erhöhung der Vorräte um 93 Tsd. Euro resultiert aus

der Aufstockung des Lagerbestandes an Hilfsgütern. II. Bei den Forderungen gegen nahe stehende Hilfswerke

handelt es sich um Forderungen aus der Weiterbelastung vorverauslagter Kosten und Rückerstattung von Minder-ausgaben. Weiterhin wird hierunter eine Festgeldanlage bei World Vision International ausgewiesen. Die sonstigen Ver-mögensgegenstände minderten sich im Wesentlichen auf-grund im Berichtsjahr erstatteter Projektvorauszahlungen um 490 Tsd. Euro.

III. Hierbei handelt es sich um Wertpapiere, die im Geschäfts-jahr 2006 erworben wurden.

IV. Bei der Position Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinsti-tuten und Schecks handelt es sich hauptsächlich um Fest- und Tagesgelder für die Förderung der Projektarbeit. Die liquiden Mittel werden risikoarm angelegt und gemäß der Budgetplanung in die Projekte transferiert.

C. Rechnungsabgrenzungsposten Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet insbeson-dere abzugrenzende Hilfen für Kleinexistenzgründer (1,6 Mio. Euro). Bei entsprechender Verwendung durch den Existenzgrün-der erfolgt eine Umwandlung in Form eines Projektzuschusses.

PASSIVAA. VereinsvermögenI. Die Erhöhung des Ausstattungskapitals im Finanzjahr 2007

resultiert aus einer Zuwendung von Todes wegen, die nicht zweckbestimmt ist.

II. Bei den Rücklagen handelt es sich um zweckgebundene Rücklagen gemäß § 58 Nr. 6 Abgabenordnung (AO) und freie Rücklagen gemäß § 58 Nr. 7 AO (siehe Tabelle unten). Der Verein hat sich zur Verwirklichung seines Satzungs-zwecks verpflichtet, eine Arbeitskapitalreserve zur Deckung der eingegangenen Projektzahlungsverpflichtungen aufzu-bauen, um einen verlässlichen, kontinuierlichen Mittelzufluss – auch bei rückgängigen bzw. ausbleibenden Spenden – in die Projekte zu gewährleisten. Im Berichtsjahr wurden der Rücklage für Transferverpflichtungen 551 Tsd. Euro betref-fend das Erdbeben in Pakistan, 75 Tsd. Euro betreffend die Dürrekatastrophe in Ostafrika, 44 Tsd. Euro betreffend die humanitäre Hilfe in Bolivien, 149 Tsd. Euro betreffend Über-schwemmungen in Indonesien, Bangladesch und Nepal sowie 653 Tsd. Euro für weitere Projekte zugeführt. Des Weiteren wurden 850 Tsd. Euro der Betriebsmittelrücklage zugeführt. Diese dient im Wesentlichen der Risikoabsicherung, d. h. der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes für den Fall, dass das Spendenaufkommen des Vereins schwankt und dadurch bei der Erfüllung der Transferverpflichtungen Engpässe bei der Finanzierung der Geschäftstätigkeit der deutschen Verwaltung entstehen. Die freien Rücklagen (Zuführung im Berichtsjahr 1,3 Mio. Euro) unterliegen nicht mehr der unmittelbaren Mittelverwendung und sind zur Erfüllung der satzungsgemäßen Zwecke einzusetzen.

Rücklagenentwicklung 30.09.2007 30.09.2006

Rücklagen gemäß § 58 Nr. 6 AO 7.781.655 1 5.459.579 1

Rücklagen gemäß § 58 Nr. 7 AO 5.968.695 1 4.700.081 1

B. RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen betreffen anteilig angefallene Personalkosten, Kosten der Jahresabschlussprüfung, Beratungs-kosten, erwartete Nebenkostennachzahlungen sowie eine er-wartete Rückzahlung an die Europäische Kommission für ein abgeschlossenes Projekt.

C. VerbindlichkeitenBei den Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Projektzuwendungen für 79 Projekte in 30 Ländern in Zusam-menarbeit mit öffentlichen Geldgebern und Aktionsbündnis-sen, für die der Verein bereits bis zum Bilanzstichtag Gelder erhalten, diese jedoch noch nicht transferiert hat. Größere Projekte betreffen die Länder Indonesien (1,4 Mio. Euro), Sim-babwe (0,8 Mio. Euro) und Sudan (0,6 Mio. Euro).

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Sonderspenden 2,79 %

Patenschaftsbeiträge 60,57 %

Öffentliche Zuschüsse 10,11 %

Spenden für sonstige Kinderhilfe 2,56 %

Einnahmen von Kooperationspartnern 19,84 %

Zinsen und sonstige Erträge 3,64 %

Sonstige Spenden und Zuwendungen aus Geld-bußen und Nachlässen sowie Sachspenden 0,49 %

Erträge im Finanzjahr 2007

Vergleich 2006

Erträge aus Spenden und Zuschüssen

Beträge Prozent Beträge Prozent

Patenschaftsbeiträge 56.210.839 1 60,57 % 52.907.672 1 57,76 %

Spenden für sonstige Kinderhilfe 2.378.139 1 2,56 % 2.453.859 1 2,68 %

Sonderspenden 2.589.203 1 2,79 % 5.450.472 1 5,95 %

Sonstige Spenden und Zuwendungen 415.398 1 0,45 % 153.719 1 0,17 %

Zuwendungen aus Geldbußen 10.203 1 0,01 % 32.605 1 0,04 %

Öffentliche Zuschüsse 9.384.725 1 10,11 % 18.618.350 1 20,32 %

Einnahmen von Kooperationspartnern 18.414.838 1 19,84 % 11.138.946 1 12,16 %

Zuwendungen aus Nachlässen 30.349 1 0,03 % 3.600 1 0,00 %*

Sachspenden 2.071 1 0,00 %* 11.929 1 0,01 %

Gesamt: 89.435.765 1 96,36 % 90.771.152 1 99,09 %

Sonstige Erträge

Zinsen und sonstige Erträge 3.378.877 1 3,64 % 831.959 1 0,91 %

Summe Erträge 92.814.642 1 100,00 % 91.603.111 1 100,00 %

* Der Anteil liegt unter 0,01 %

•••

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Erläuterungen zur Ertragsrechnung Der Verein erstellt seine Ertragsrechnung nach dem Gesamt-kostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB. Die Darstellung auf Seite 37 zeigt die Gliederung der Gesamtausgaben nach den Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Zusätzlich werden die Ausgaben für Paten- und Spenderbetreu-ung ausgewiesen.

Hinweis zu Vergleichen mit anderen OrganisationenObjektive Vergleiche mit veröffentlichten Zahlen anderer Orga-nisationen sind aufgrund der unterschiedlichen Strukturen und Arbeitsweisen nur schwer möglich. Dies verdeutlicht beispiels-weise die Frage nach der Projektabteilung einer Organisation: Hat die Organisation, wie World Vision Deutschland e. V., eine eigene Projektabteilung in Deutschland, sodass die Projekte und der Mittelfluss direkt überwacht und gesteuert werden können, oder werden die Mittel an zentrale Projektbüros weitergeleitet? Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Größe und damit die Kosten der erforderlichen Unterstützungsfunktionen, wie z. B. IT- und Finanzabteilung. Vergleiche von Organisationen sind da-her nur mit einer gewissen Unschärfe möglich.

Gemäß den DZI-Richtlinien beziehen sich die Prozentsätze der einzelnen Ausgabekategorien (Projektförderung, Projektbe-gleitung etc.) immer auf die Gesamtausgaben der Organisation. Zur Bewertung des wirtschaftlichen Einsatzes von Werbeaus-gaben sind diese jedoch nur auf die Privatmitteleinnahmen zu beziehen, denn für die Gewinnung öffentlicher Einnahmen fallen keine Werbeausgaben an.

Herkunft der ErträgeDie Spenden und Zuschüsse sowie die sonstigen Einnahmen sind von 91,6 Mio. Euro auf 92,8 Mio. Euro gestiegen (+1,32 %). Von den gesamten Einnahmen sind 61,6 Mio. Euro dem priva-ten Bereich zuzuordnen (+1,02 %). Bei den Patenschaftseinnah-men, insgesamt 56,2 Mio. Euro, konnte eine Zunahme von 6,24 % verzeichnet werden. Die sonstigen Privateinnahmen sind um 33,07 % auf 5,4 Mio. Euro gesunken, verursacht durch einen Rückgang bei den Einnahmen im Bereich der humanitären Hilfe. Dieser Rückgang ist begründet durch die Mitgliedschaft von World Vision Deutschland bei dem Aktionsbündnis „Aktion Deutschland Hilft“, denn Spendenaufrufe zu Katastrophen er-folgen verstärkt über dieses Bündnis. Die erzielten Einnahmen durch derartige Aktionsbündnisse werden in der Kategorie „Einnahmen von Kooperationspartnern“ ausgewiesen. Diese stiegen um 65,32 % auf 18,4 Mio. Euro.

Die Zuschüsse von öffentlichen Geldgebern lagen bei 9,4 Mio. Euro, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 49,59 % bedeutete. Einnahmen in dieser Kategorie sind sehr volatil und kaum planbar; sie sind u. a. abhängig vom Eintreten humanitärer Katastrophen. Hauptpartner bei den öffentlichen Geldgebern sind die Europäische Union (55,49 %), die Verein-ten Nationen mit dem Welternährungsprogramm (36,67 %) sowie das Auswärtige Amt (4,77 %). Insgesamt sind die Spen-den und Zuschüsse im Vergleich zum Vorjahr auf 89,4 Mio. Euro (-1,47 %) leicht gesunken. Dass sich die Gesamteinnah-men dennoch positiv entwickelt haben, liegt im Anstieg der Zinserträge (+73,35 %) und der sonstigen Erträge (+364,70 %) begründet. Bei den sonstigen Erträgen handelt es sich im Wesentlichen um Kostenerstattungen öffentlicher Geldgeber für Projektbetreuungskosten (2,1 Mio. Euro).

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Mittelverwendung im Finanzjahr 2007

Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 6,50 %

Projektausgaben 82,99 %

Verwaltungsausgaben 8,02 %

Paten- und Spenderbetreuung 2,49 %

Vergleich 2006

1. Projektausgaben Beträge Prozent Beträge Prozent

a) Projektförderung 67.244.213 1 75,35 % 69.943.075 1 76,22 %

b) Projektbegleitung 2.971.835 1 3,33 % 3.192.907 1 3,48 %

c) Satzungsgemäße Kampagnen-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit 3.848.300 1 4,31 % 3.567.595 1 3,88 %

Zwischensumme 74.064.348 1 82,99 % 76.703.577 1 83,58 %

2. Ausgaben für administrative, begleitende und unterstützende Aktivitäten

a) Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 5.801.770 1 6,50 % 6.737.487 1 7,34 %

b) Paten- und Spenderbetreuung 2.222.480 1 2,49 % 2.040.492 1 2,22 %

c) Verwaltungsausgaben 7.155.857 1 8,02 % 6.286.886 1 6,86 %

Zwischensumme 15.180.107 1 17,01 % 15.064.865 1 16,42 %

Summe Gesamtausgaben 89.244.455 1 100,00 % 91.768.442 1 100,00 %

RücklagenbildungAuflösung von Rücklagen 0,00 1 -2.022.855 1

Zuführung zu den Rücklagen 3.590.690 1 1.859.579 1

Bilanzergebnis des Vorjahres -20.503 1 -22.558 1

Bilanzergebnis Berichtsjahr 0,00 1 20.503 1

Summe nach Rücklagenbildung: 92.814.642 1 91.603.111 1

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Wie werden die zur Verfügung stehenden Mittel verwendet?Die Gesamtausgaben des Vereins betrugen im Geschäftsjahr 2007 89,2 Mio. Euro (-2,75 % zum Vorjahr). 1. Die Projektausgaben in Höhe von 74,1 Mio. Euro (82,99 %, jeweils Anteil an den Gesamtausgaben) unterteilen sich in: a) Projektförderung, d. h. Transferaufwand: 67,2 Mio. Euro

(75,35 %) b) Projektbegleitung, d. h. Betreuung der Projekte, und die der

Projektförderung vor- und nachgelagerten Tätigkeiten: 3,0 Mio. Euro (3,33 %)

c) Satzungsgemäße Kampagnen-, Bildungs-, Aufklärungsarbeit, d. h. die Schaffung von öffentlicher Aufmerksamkeit und öffent-

lichem Bewusstsein. Die Arbeit muss in der Satzung als eigen-ständiger Zweck eingetragen sein: 3,9 Mio. Euro (4,31 %).

2. Die Ausgaben für Werbung und Verwaltung in Höhe von 15,2 Mio. Euro (17,01 %) unterteilen sich in: a) Ausgaben für Werbung, d. h. zur Beschaffung von Spenden und

zur allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit: 5,8 Mio. Euro (6,50 %) b) Ausgaben für die Paten- und Spenderbetreuung: 2,2 Mio.

Euro (2,49 %)c) Verwaltungsausgaben, diese beziehen sich auf die Organisa-

tion als Ganzes und gewährleisten die Grundfunktionen der betrieblichen Organisation und des betrieblichen Ablaufs: 7,2 Mio. Euro (8,02 %).

Das DZI bewertet den Anteil der Ausgaben für Werbung und Verwaltung in Höhe von 17,01 % als angemessen. Die Transfers in die Projekte erfolgen gemäß Budgetabsprachen und Projektfort-schritten und werden monatlich geprüft und freigegeben. Bedingt durch die Entwicklung des US-Dollar-Wechselkurses konnten die in den Projektbudgets vereinbarten US-Dollar-Beträge mit gerin-gerem Euro-Aufwand transferiert werden. Dadurch hat sich die direkte Projektförderung in Euro um 3,86 % auf 67,2 Mio. Euro reduziert, der Anteil an den Gesamtausgaben liegt auf Vorjahres-niveau bei 75,35 %. Dafür konnten 3,6 Mio. Euro (3,85 % der Ge-samteinnahmen) den Rücklagen zugeführt werden. Sie stehen in zukünftigen Jahren für Projekte zur Verfügung und gewährleisten eine Risikoabsicherung bei schwankenden Einnahmen.

Die Transfers teilen sich auf in:a) Transfers der vereinnahmten öffentlichen Mittel: 9,6 Mio.

Euro. Beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nati-onen handelt es sich hauptsächlich um Nahrungsmittelliefe-rungen in den Sudan, nach Burundi und Uganda. Die Mittel der Europäischen Union wurden überwiegend im östlichen und südlichen Afrika sowie in Asien eingesetzt. Die Mittel des Auswärtigen Amtes betreffen im Wesentlichen Projekte im Sudan, in Bolivien und Russland.

b) Transfers der vereinnahmten Mittel von Kooperationsbünd-nissen: 17,4 Mio. Euro.

c) Transfers der privaten Spendeneinnahmen: 41,8 Mio. Euro.Der Personalaufwand für Gehälter und Lohnnebenkosten der umgerechnet 129 Vollzeitkräfte (Vorjahr 119, Berechnung ge-mäß § 267 Abs. 5 HGB, Arbeitszeit je Vollzeitkraft 40 h/Wo-che) ist im Geschäftsjahr 2007 auf 7,2 Mio. Euro gestiegen. Da-von entfallen 2,0 Mio. Euro auf den Bereich Projektbegleitung. Ursache für den Anstieg ist die Erhöhung der Mitarbeiterzahl. Insbesondere hängt dies mit dem Aufbau des Bereichs Kom-munikation und Anwaltschaftsarbeit zusammen, dessen Ziel es ist, verstärkt und professionell in der Öffentlichkeit und der Politik für die Ziele unserer Arbeit, d. h. für die bedürftigen Kinder, einzutreten. Die Ausgaben für Werbung und allgemei-ne Öffentlichkeitsarbeit wurden um 13,89 % auf 5,8 Mio. Euro reduziert. Die Sachaufwendungen für Werbung unterteilen sich in 90 % Medienwerbung (Printmedien, Radio, TV und In-ternet), 6,20 % Publikationen und Mailings und 3,80 % sonstige Werbemaßnahmen. Die Ausgaben für satzungsgemäße Kam-pagnen-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind um 7,88 % ge-stiegen. Dies ist insbesondere auf die verstärkten Aktivitäten der Abteilung Kommunikation und Anwaltschaft zurückzufüh-ren. Unter diesem Posten werden Ausgaben ausgewiesen, die der Information der Öffentlichkeit, z. B. über humanitäre Katas-trophen und die Anliegen des Vereins dienen.

Das Ergebnis der Vereinstätigkeit wurde einschließlich des Bilanzgewinns des Vorjahres (insgesamt 3,6 Mio. Euro) den Rücklagen zugeführt (nähere Details zu den Rücklagen siehe Erläuterungen zur Vermögensrechnung auf Seite 33).

Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit

Paten- und Spender-betreuung

Verwaltungs-ausgaben

Personalaufwand 507.814 1 1.312.793 1 2.837.739 1

Abschreibungen 4.497 1 17.218 1 320.085 1

Sachaufwand Werbung und Marketing 4.642.976 1 86.514 1 185.693 1

Sachaufwand Öffentlichkeitsarbeit 460.869 1 248.878 1 852.927 1

Sonstige Aufwendungen:

•Reisekosten 48.529 1 14.769 1 143.216 1

•Porto und Telekommunikation 20.989 1 232.210 1 127.526 1

•Mieten und Raumkosten 22.169 1 136.608 1 388.060 1

•Bürokosten 19.643 1 101.457 1 269.967 1

•Sonstige 74.284 1 72.033 1 2.030.644 1

Summe sonstiger Aufwendungen 185.614 1 557.077 1 2.959.413 1

Gesamt 5.801.770 1 2.222.480 1 7.155.857 1

Detaillierte Darstellung der Ausgaben für Werbung und Verwaltung

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Testat des Wirtschaftsprüfers für das Finanzjahr 2007

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Vermögens-rechnung, Ertragsrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung des World Vision Deutschland e. V. für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2006 bis zum 30. September 2007 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jah-resabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vor-schriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertre-ter des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jah-resabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-schlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,

die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss un-ter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-schaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die Er-wartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prü-fung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge-wonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsäch-lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Fi-nanz- und Ertragslage des Vereins.

Eschborn, den 28. Dezember 2007

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Herausgeber World Vision Deutschland e. V. Am Houiller Platz 4 61381 Friedrichsdorf

Verantwortlich Christoph Waffenschmidt

Redaktion Dirk Jacobs, Susanne Rentschler, Christoph Hilligen, Albrecht Hartmann, Hartmut Kopf, Alexander Wege, Kurt Bangert

Satz und Gestaltung Susanne Rentschler, Dirk Jacobs, Silke Steinsdörfer, Isabelle Gornet-Becker

Druck Petermann GZW GmbH, Bad Nauheim

Wir sind durch Bescheid des Finanzamtes Bad Homburg v. d. H. vom 06.09.2007, St.-Nr. 003 250 99188, als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten mildtätigen Zwecken dienend anerkannt mit gültigem Freistellungsbescheid nach §§ 52 ff. der Ab-gabenordnung. Zur Erreichung größerer Transparenz und damit zur Gewährleistung einer erhöhten Sicherheit beim Spenden verpflichten wir uns, über die Einhaltung des geltenden Rechts hinaus, zur Beachtung folgender Regeln:

Selbstverpflichtung

1. Wir werden keine Mitglieder- und Spendenwerbung mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen bzw. der Gewährung von sonstigen Vorteilen betreiben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem

Satzungszweck stehen oder unverhältnismäßig teuer sind.

2. Werbung, die gegen die guten Sitten und anständigen Ge-pflogenheiten verstößt, wird unterlassen.

3. Wir verpflichten uns, allgemein zugängliche Sperrlisten und Richtlinien zum Verbraucherschutz zu beachten.

4. Wir werden den Verkauf, die Vermietung oder den Tausch von Mitglieder- oder Spenderadressen unterlassen.

5. Die Prüfung unserer Buchführung, unseres Jahresab-schlusses und Lageberichtes sowie unserer Einnahmen-/ Ausgabenrechnung erfolgt nach Maßgabe der jeweils gültigen Richtlinien des Institutes für Wirtschaftsprüfer (IdW) e. V. Der Abschlussprüfer hat die Einhaltung die-ser Selbstverpflichtung, soweit sie die Rechnungslegung betrifft, entsprechend zu prüfen und über das Ergebnis der Prüfung schriftlich zu berichten. Auf den Bestäti-gungsvermerk eines Wirtschaftsprüfers/vereidig- ten Buchprüfers kann verzichtet werden, wenn die Be-messungsgrundlage für die Beitragsberechnung gemäß

Ziff. 4 der Beitragsordnung die Summe von 250.000,00 Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr nicht überstie-gen hat.

6. Spätestens bis zum 30.9. des Folgejahres stellen wir einen für die Öffentlichkeit bestimmten Bericht fertig, der zu-mindest folgende Bestandteile enthält:

a. Gegliederte Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben mit Bestätigungsvermerk gemäß Ziff. 5 unter Berück-sichtigung der Leitlinien für die Buchhaltung Spenden sammelnder Organisationen des Deutschen Spenden-rates e. V. vom 8. Juni 1999

b. Erläuterung von Bereichen, in denen Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen gezahlt werden

c. Erläuterung der Behandlung von projektgebundenen Spenden

d. Hinweis darauf, ob Spenden an andere Organisationen weitergeleitet werden und ggf. in welcher Höhe

e. Hinweis auf die Selbstverpflichtungserklärung des Deut-schen Spendenrates e. V.

7. Wir verpflichten uns, einen den Anforderungen dieser Selbstverpflichtung genügenden Bericht gegen Erstattung der Selbstkosten auf Wunsch an jedermann zu versenden.

als Mitgliedsorganisation des Deutschen Spendenrates e. V.

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Vereinsregister und Freistellungsbescheid Vereinsregister Amtsgericht Bad Homburg, Nr. 1207. Durch Frei-stellungsbescheid des Finanzamtes Bad Homburg v. d. H. vom 06.09.2007, St.-Nr. 003 250 99188, sind wir als Körperschaft aner-kannt, die ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten mild-tätigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO dient.

Spendenkonto Evangelische KreditgenossenschaftKonto 8800 BLZ 520 604 10

Für Überweisungen aus dem Ausland nutzen Sie bitte ausschließlich unser Konto bei der EKK Frankfurt: IBAN DE 91 5206 0410 0004 0007 81(Swift-Code GENODEF1EK1)

Gedruckt auf 100%igem Recyclingpapier

Impressum

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Gedruckt auf 100%igem Recyclingpapier

World Vision ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und wird vom

DZI geprüft und empfohlen.

Telefon (0 61 72) 76 3-0Telefax (0 61 72) 76 32 [email protected]

World Vision Deutschland e. V.Am Houiller Platz 461381 Friedrichsdorf

Mitgliedschaften

Verband Entwicklungspolitik der Nichtregierungsorganisationen (VENRO)

Aktion Deutschland Hilft

Gemeinsam für Afrika

Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“

Voluntary Organisations in Cooperation in Emergencies (VOICE)

EuronAid, Europäisches Netzwerk zur Nahrungssicherung

Plattform Zivile Konfliktbearbeitung

Deutscher Spendenrat

Aktionsbündnis gegen AIDS

Deutsches Bündnis Kindersoldaten

Bündnisse und Netzwerke, in denen World Vision Deutschland e. V. Mitglied ist: