Rüdiger Bleckmann und Maik Schulze über zukunftsorientierte Personaldienstleistungen S. 44

MitarbeiterentsendungGut betreut ins AuslandS. 12

Online-ShopKunden binden mit innovativen KonzeptenS. 38

Gehälter Strategien für das Jahr 2010 S. 46

Impulse für GmbH-Geschäftsführer in Köln und Umgebung

Februar · März 2010 | 4,00 EUR | ISSN 1861-6569w

ww

.gm

bhch

ef.d

e

gmbhchef_01_2010_KOELN_final_titel.indd 1 20.01.2010 13:23:25

44 | Februar · März 2010

Personal & Weiterbildung

FachkräftegewinnungZukunftsorientierter PersonalserviceSpätestens dann, wenn die aktuelle Finanzkrise abgeflaut ist, werden der demogra-fische Wandel und der wachsende Fachkräftemangel wieder in den Vordergrund rücken. Diese Trends und der gesellschaftliche Wertewandel stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Gut gewappnet sind dafür Firmen, die mit zukunftsorien-tierten Personaldienstleistern zusammenarbeiten. Ihre Stärke: neue Qualitäten für Mitarbeiter und damit eine hohe Attraktivität für Fachkräfte.

Es gibt Themen in Wirtschaft und Politik, an denen sich seit Jahren Diskussionen entzünden, ohne dass Ergebnisse erkennbar wä-

ren. Ein solches Thema sind die Heraus-forderungen des demografischen Wandels für Unternehmen. Eigentlich sollten die Firmen aus der Entwicklung ihre Schlüsse ziehen – aber in der Praxis passiert genau das eher selten. Die meisten Verantwort-lichen erkennen zwar, dass zukünftig viele ihrer älteren Fachkräfte ausscheiden und Nachbesetzungen immer schwieriger wer-

den; sie treffen jedoch keine Vorsorge. Für dringende Fälle könne man ja – so die Meinung vieler Firmenchefs – immer noch auf die Leistungen von Anbietern aus der Personalbranche zurückgreifen. Schließlich würden diese Anbieter nur darauf warten, mit ihren Fachkräften einzuspringen.

Übersehen wird dabei allerdings, dass es gerade bei der Qualität der Dienstleis-tungen rund um das Leasing qualifizierten und motivierten Personals erhebliche Un-terschiede gibt – und diese Unterschiede dürften in Zukunft noch zunehmen. Für

die Servicequalität in der Personaldienstleis-tung wird es immer wichtiger, dass der An-bieter den gesellschaftlichen Wertewandel in seine Rekrutierungsstrategie einbezieht. Und an dieser Stelle könnte sich in der Per-sonaldienstleistungsbranche die Spreu vom Weizen trennen.

Folgenreicher WandelDass die deutsche Gesellschaft dramatisch altert, ist eine Binsenweisheit. Eine gravie-rende Folge: Aus vielen Firmen scheiden im Verlauf der nächsten Jahre in großer

gmbhchef_01_2010_KOELN_final_02.indd 44 20.01.2010 12:38:41

Februar · März 2010 | 45

Personal & Weiterbildung

Zahl qualifizierte und spezialisierte Kräf-te aus Altersgründen aus. Nachfolger in ausreichender Zahl sind – Stichwort Fach-kräftemangel – nicht in Sicht. Aus diesem absehbaren Engpass ergibt sich ein klares Nachfragepotenzial für Personaldienstleis-ter: Sobald Unternehmen beispielsweise den dringend benötigten Maschineneinrichter oder Buchhalter nicht selbst finden, wen-den sie sich an die Fachkräftevermittlung, um mit deren Hilfe die Vakanz umgehend und qualifiziert zu besetzen. So gesehen, ist der demografische Wandel kein großes Problem für Personalverantwortliche – und Vermittler gehen guten Zeiten entgegen.

Der unvermeidliche Haken an der Sa-che: In dem Maße, wie sich der demo-grafische Wandel auswirkt, können na-türlich auch Personaldienstleister bei der Rekrutierung nicht mehr aus dem Vollen schöpfen. Insbesondere hoch qualifizierte und spezialisierte Fachleute werden knap-per, ihr Marktwert steigt entsprechend. Für den Personalvermittler heißt das: Um motivierte Fachkräfte als externe Mitarbei-ter zu gewinnen und zu halten, muss er ihnen mehr bieten als eine angemessene Entlohnung auf dem Niveau einer Direkt-anstellung beim Kunden. Denn zukünftig werden Bewerber ihren aktuellen oder zukünftigen Arbeitgeber nicht nur etwa anhand des Entgelts, sondern auch unter einigen weiteren Gesichtspunkten ein-schätzen und auswählen.

Worin aber bestehen diese Aspekte, wel-che zusätzlichen Kriterien für Arbeitgeber gibt es aus Mitarbeitersicht? Hier kommt der in vielen Studien belegte gesellschaft-liche Wertewandel ins Spiel: Jüngere Men-schen sind heute oft aus ganz anderen

Gründen mit ihrem Arbeitgeber zufrieden als ältere. Diese schätzen beispielsweise die Sicherheit des Arbeitsplatzes und die Aner-kennung von Loyalität und Zuverlässigkeit besonders hoch, für die Jüngeren stehen dagegen etwa Offenheit im Umgang, klare Entwicklungschancen und eine ausgegli-chene Work-Life-Balance im Vordergrund. Zu dieser Balance gehört beispielsweise ei-ne gute Vereinbarkeit von Arbeit und Fa-milie. Entscheidend ist, dass für viele junge Menschen solche vorgeblich „weichen“, nur scheinbar nebensächlichen Faktoren eine hohe Priorität haben. Ob sie eine be-stimmte Stelle annehmen, kann zum Bei-spiel vom örtlichen Betreuungsangebot für die Kinder abhängen.

Werte als QualitätsfaktorenDiese veränderten Erwartungen stellen Personaldienstleister vor eine neue Heraus-forderung: Sie müssen sich entsprechend aufstellen, wenn sie gerade jüngere, hoch qualifizierte Mitarbeiter rekrutieren und längerfristig binden wollen. Genau die Mitarbeiter also, die sie umso dringender brauchen, je mehr sich in den Kundenun-ternehmen der demografische Wandel be-merkbar macht. Zukünftig gewinnen damit eine aktive Personalarbeit und die Berück-sichtigung außerberuflicher Belange des Personals stark an Bedeutung. Wichtig ist etwa die Begleitung des Mitarbeiters in sei-ner Lebensphase – ganz konkret etwa zum Beispiel die Hilfe bei der Suche nach einer Kindertagesstätte. Weitere Punkte sind An-gebote zur gezielten Weiterbildung und zur Gesundheitsförderung.

Bislang haben sich wohl die wenigsten Personaldienstleister mit diesen Aspekten der Rekrutierung und ihrer Unterneh-menskultur befasst. Oder sie reden darüber, setzen erforderliche Schritte jedoch nicht konsequent um. Für Unternehmen, die frei werdende Stellen über einen Dienstleister besetzen wollen, heißt das: Die besten und vielleicht einzigen Aussichten, Personal mit der gewünschten Qualifikation und Moti-vation zu finden, haben sie bei Dienstleis-tern, die selbst in ihrem Unternehmen den Wertewandel realisieren. Weil sie sich mit nahezu einzigartigen Qualitäten auf dem Bewerbermarkt positionieren, können sie auch ihren Kunden hervorragende Quali-tät bieten. Bei einem Fachkräftevermittler, der die angeführten neuen Werte umsetzt,

finden Bewerberinnen und Bewerber etwa die gesuchte Offenheit für Fragen ihrer per-sönlichen Work-Life-Balance. Damit kann dieser Vermittler früher und besser als die meisten seiner Wettbewerber genau die qualifizierten und motivierten Mitarbeiter rekrutieren und an sich binden, welche die Unternehmen bald händeringend suchen.

Rechtzeitig zusammenkommenEin Personaldienstleister, der im Sinne des Wertewandels für Top-Nachwuchskräfte ein attraktiver Arbeitgeber ist, lässt also den bestmöglichen Service erwarten: Er ist auch in Zeiten des wachsenden Fachkräf-temangels in der Lage, schnell und flexibel qualifiziertes Personal bereitzustellen. Wenn dann noch weitere Qualitätsfaktoren hin-zukommen wie die professionelle Nutzung aller Rekrutierungskanäle, dann sind Perso-nalverantwortliche auch angesichts des de-mografischen Wandels mit einem solchen Dienstleister auf der sicheren Seite. Die Zu-sammenarbeit mit einem qualitäts- und zu-kunftsorientierten Personalvermittler sollte rechtzeitig aufgenommen werden: In einer langfristigen und stabilen Partnerschaft kann sich der Personaldienstleister optimal auf die Anforderungen und die Kultur des Kundenunternehmens einstellen und ent-sprechend planen und rekrutieren.

Das Fazit: Die natürliche Fluktuation infolge des demografischen Wandels stellt Unternehmen aller Branchen vor eine große Herausforderung. Eine der Antworten auf diese Entwicklung ist die Unterstützung durch eine serviceorientierte Fachkräftever-mittlung, welche die neuen Wertesetzungen ihrer Mitarbeiter kennt und berücksichtigt – und den Kunden damit das richtige Per-sonal zur richtigen Zeit bietet. ■

Rüdiger BleckmannGeschäftsführer der BleckmannSchulze GmbH, Köln

Maik Schulze

BleckmannSchulze GmbHIm MediaPark 4d, 50670 KölnTel.: +49 (0)221 45443-00m.schulze@bleckmannschulze.dewww.bleckmannschulze.de

gmbhchef_01_2010_KOELN_final_02.indd 45 20.01.2010 12:38:44