zur vollversion - netzwerk-lernen...4 liebe kolleginnen und kollegen, wenn grundschulkinder einen...
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn Grundschulkinder einen Täter entlarven oder einen Tathergang aufschlüs-
seln sollen, dann macht das Lesen gleich viel mehr Spaß! Und wenn beim Lösen
dieser Aufgabe gleichzeitig die Lesekompetenz Ihrer Schüler gefördert wird, dann
haben Sie Ihr Ziel erreicht!
Dieser Band „Kriminell gut lesen“ bietet eine unterhaltsame Möglichkeit, die
Lesefähigkeit der Schüler zu verbessern. Die Lesemotivation besteht darin, einem
Täter auf die Spur zu kommen, einen Tathergang zu rekonstruieren oder ein Alibi
zu überprüfen. Um den Fall lösen zu können, ist genaues, sinnentnehmendes
Lesen gefragt. Die Schüler lernen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden,
logisch zu denken und Aussagen miteinander zu vergleichen, um Widersprüche
aufzudecken.
Der Band enthält zehn spannende Lesekrimis, deren Tathergang in zwei
unterschiedlichen Differenzierungsstufen gelöst werden kann. Dabei richten sich
die Arbeitsblätter der Differenzierungsstufe A an schwächere, Arbeitsblätter der
Differenzierungsstufe B an leistungsstärkere Kinder. Ist eine Aufgabenstellung
oder ein Arbeitsblatt für eine gemeinsame Bearbeitung geeignet, ist sie mit A/B
gekennzeichnet.
Ich hoffe, Ihnen und Ihren Schülern somit eine „fesselnde“ Möglichkeit zu bieten,
differenziert die Lesekompetenz zu steigern.
Annette Weber
Vorwort
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Name: Datum: A/B
Hast du genau gelesen?
Hast du die Geschichte genau gelesen? Kreuze die richtigen Antworten an.
1. An welchem Tag geschah der Diebstahl?
an Halloween am Rosenmontag an Weiberfastnacht
2. Wie heißt der Junge in der Geschichte?
Jonas Jan Tom
3. Wie heißt das Mädchen in der Geschichte?
Kirsten Kerstin Karen
4. Wo befindet sich ihre Mutter?
im Keller im Badezimmer im oberen Stockwerk
5. Als was hat sich der Junge verkleidet?
als Batman als Räuber als Schornsteinfeger
6. Was bieten ihm die Kinder an?
Bonbons Schokolade Törtchen
7. Wo versteckt sich der Junge?
in einer Garage in einer Waldhütte in einer Scheune
8. Wie viele Kinder sind bei ihm?
zwei drei eins
9. Welche Haarfarbe hat das Mädchen?
blond schwarz rot
10. Welche Farbe haben die Lederschuhe des einen Jungen?
weiß braun schwarz
Wie viele Fragen hast du richtig beantwortet?
1 – 3: Lies die Geschichte noch einmal.
4 – 8: Du musst noch etwas konzentrierter lesen.
8 – 10: Glückwunsch! Du bist ein aufmerksamer Leser.
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Name: Datum: A
Wer war Batman?
1 In der Geschichte wird der Junge, der an der Tür stand, genauer be-
schrieben. Ergänze, was über seine Kleidung gesagt wird:
Ein kleiner Junge stand davor. Er hatte ein
an.
Dazu trug er .
2 Lies das Ende der Geschichte, in dem die Kin-
der, die sich die Süßigkeiten aufteilen, genauer
beschrieben werden. Ergänze den Lückentext.
Das Mädchen trug ein mit vielen
.
Ihre roten Haare standen wild vom Kopf ab, und sie hatte ihre Lippen und
Augen schwarz bemalt. Der eine Junge hatte eine
,
und einen an. Der andere trug
, einen
und eine .
3 Welches Kleidungsstück verrät den Täter?
4 Wer ist also der Täter?
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Leonie war aufgeregt, als sie ihr Pferd sattelte. Schon oft hatte sie an Turnie-
ren teilgenommen. Aber nun war es das erste Mal, dass sie bei dem großen
Reitturnier des Reitvereins mitreiten durfte.
Rasputin, ihr brauner Wallach, war ein wundervolles Dressurpferd. Er war bei
allen Aufgaben immer sehr konzentriert und achtete genau auf ihre Hilfen.
Mit ihm hatte Leonie schon tolle Preise und Schleifen gewonnen. Jetzt, beim
Reitturnier des Vereins, konnte sie endlich einmal auch den anderen Vereins-
mitgliedern zeigen, wie gut sie war.
„Hallo, Leonie“, sagte nun eine Stimme hinter ihr.
Leonie drehte sich um. Melanie Kuhn, ein Mädchen aus dem Reitverein,
stellte sich zu ihr.
„Ich freue mich, dass du auch mitreitest. Ich habe schon gehört, dass du ein
tolles Pferd hast“, sagte Melanie und lächelte.
„Melanie!“ Leonie umarmte die Bekannte. „Ich habe dich ja schon lange nicht
mehr gesehen. Reitest du auch mit?“
„Ich bin gerade geritten“, berichtete Melanie. „Es ist auch gut gelaufen. Nur
beim Rückwärtsrichten hat meine Stute am Anfang ein bisschen Stress
gemacht. Sie mag es gar nicht, rückwärts zu laufen.“
„Viele Pferde mögen das nicht“, nickte Leonie. „Gott sei Dank habe ich mit
Rasputin keine Probleme. Der macht alles, was ich will.“
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„Beneidenswert!“ Melanie betrachtete den Wallach aufmerksam. „Er sieht
auch total lieb aus.“
Nun kam ein anderes Mädchen über den Platz gelaufen.
„Bist du Leonie Walters?“, fragte sie Leonie.
Leonie nickte.
Das fremde Mädchen zog nun eine Rose hinter dem Rücken hervor und
überreichte sie ihr. „Die ist von einem unbekannten Verehrer. Frag mich nicht,
wie er heißt. Ich kenne ihn nicht. Aber eins kann ich sagen: Er sah total süß
aus.“
„Was?“ Leonie wurde ein bisschen rot. „Wer soll das denn gewesen sein?“
Das fremde Mädchen zeigte ans andere Ende der Wiese.
„Da hinten steht er. Er ist ein toller Reiter. Ich habe ihn schon einige Male in
der Halle gesehen. Er hat auch ein tolles Pferd.“
„Das ist Thomas Driller“, grinste Melanie. „Ich kenne ihn. Er ist auch in unserem
Verein. Wir sind alle total verliebt in ihn. Vielleicht hat er schon gehört, wie
gut du reitest.“ „Oh Mann, das ist mir aber peinlich“, kicherte Leonie verlegen.
„Hoffentlich falle ich nicht vom Pferd, wenn er zuguckt.“
Die beiden anderen Mädchen lachten.
„Ehrlich gesagt, mir würde das bestimmt passieren“, schmunzelte Melanie.
Jetzt schnarrte der Lautsprecher. Rasputin warf erschrocken seinen Kopf
nach hinten. Leonie streichelte ihn und redete beruhigend auf ihn ein. Dann
lauschte sie erschrocken. Wurde da ihr Name genannt?
„Leonie Walters, Leonie Walters bitte noch einmal zur Anmeldung“, rief eine
tiefe Männerstimme.
„Ich?“, rief Leonie verwundert. „Warum?“
„Hast du dich etwa noch nicht angemeldet?“, wollte das fremde Mädchen
wissen.
„Anmelden? Oh nein, das habe ich vergessen.“
„Aber du musst doch deine Startnummer holen“, erklärte Melanie. „Los, lauf
schnell hin. Ich passe in der Zeit auf Rasputin auf. Aber beeil dich!“ „Komm,
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Name: Datum: A 1
Eine echte Hellseherin?
1 Was weißt du über die Hellseherin?
a) Sie heißt .
b) Sie ist von Geburt an .
c) Sie ertastet die Gesichter .
d) Als Melissa die Kugeln in die Hand nimmt, sagt die Hellseherin:
e) Als Melissa ihre Hand ausstreckt, kann die Hellseherin
.
f) Als Jonas überrascht ist, sagt sie ihm:
g) Melissa glaubt der Hellseherin kein Wort.
Was an ihr war unglaubwürdig?
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Name: Datum: A 2
Wahrsagerei
1 Welche Möglichkeiten gibt es, die Zukunft vorauszusagen?
2 Welche Tricks kennst du, die Wahrsager benutzen?
3 Setzt euch zu dritt zusammen.
Schreibt den Krimi als Rollenspiel um und stellt ihn euren Klassen-
kameraden vor.
4 Was ist dir beim Rollenspiel aufgefallen?
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Fiese Erpressung
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Heute war irgendwie nicht Hakans Tag. Erst hatten sie ein ungeübtes Diktat
geschrieben, das ziemlich schwer war, dann hatte er in Mathe an die Tafel
gemusst und konnte die Aufgabe nicht lösen. Zuletzt hatte seine Mannschaft
dann noch beim Fußballspielen verloren.
So ein Mist!
Hakan war froh, als die Schule vorbei war. Schnell schwang er sich auf sein
Rad und trat in die Pedale. Sigarabörek wollte seine Mutter heute für ihn
backen. Das war wenigstens ein kleiner Trost.
Doch kaum war Hakan um die Straßenecke gebogen, da sah er ein Mädchen
an einer Mauer stehen, das traurig und leise vor sich hinschniefte.
Als sie ihn sah, wischte sie sich schnell die Tränen fort und schaute in eine
andere Richtung.
Hakan kannte das Mädchen vom
Sehen. Sie war in der ersten Klas-
se und stand manchmal traurig und
allein auf dem Schulhof. Er stieg
ab und ging auf das Mädchen zu.
„Alles in Ordnung?“
Das Mädchen nickte.
„Und warum weinst du dann?“
„Ich weine gar nicht“, sagte das
Mädchen mit trotziger Stimme. „Ich habe nur was ins Auge gekriegt.“
Hakan überlegte einen Moment lang weiterzufahren. Dann aber entschied er
sich nachzuhaken. Das Mädchen sah einfach zu traurig aus, und sie erinnerte
ihn an seine kleine Schwester, die auch schnell trotzig werden konnte, wenn
man sie weinen sah.
„Du gehst doch mit mir in eine Schule, oder? Ich kenne dich vom Schulhof.
Bist du nicht im ersten Schuljahr?“, fragte er freundlich weiter und beobachtete
das Mädchen aufmerksam.
Das Mädchen nickte.
„Und wie heißt du?“
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„Julia Heimann“, sagte sie leise und dabei sah sie wirklich ziemlich klein und
hilflos aus.
„Ich will dich nicht nerven“, sagte Hakan. „Aber wenn du Hilfe brauchst, kannst
du es gerne sagen. Vielleicht weiß ich ja einen Rat. Manchmal ist es in der
Schule ganz gut, wenn man einen großen Freund hat. Und ich bin schon i n
der 4. Außerdem habe ich den gelben Gürtel im Judo.“
Das Mädchen überlegte einen Moment lang.
„Na los“, drängte Hakan. „Sag schon.“
„Es gibt so einen Jungen“, sagte Julia mit tonloser Stimme. „Der will immer,
dass ich ihm mein Taschengeld gebe. Wenn nicht, verprügelt er mich.“
„Das gibt’s ja wohl nicht“, regte sich Hakan auf. „Das sind ja tolle Methoden,
um an Geld zu kommen.“
Er sah das Mädchen aufmerksam an. „Aber du gibst ihm doch wohl hoffentlich
kein Geld, oder?!“
Die Kleine antwortete nicht, sondern senkte bedrückt den Kopf. Hakan
verstand.
„Das gibt’s doch wohl nicht“, rief er noch einmal. „Wer ist der Typ? Der kann
was erleben, wenn ich ihn erwische.“
Julia biss sich nun auf die Lippen und sah noch ängstlicher aus als vorher.
„Keine Angst, ich tue ihm nicht weh“, lenkte Hakan nun ein. „Obwohl ich ganz
schön Lust hätte, ihn mal so richtig zu vermöbeln. Aber ich werde ihm die
Meinung sagen. Und ich sage ihm, dass er es mit mir zu tun kriegt, wenn er
dich weiter erpresst.“
Julia senkte den Kopf.
„Er ist schon in der Dritten“, flüsterte sie tonlos. „Und er ist ziemlich stark.“
„In der Dritten, oh!“, grinste Hakan. „Dann kommt er sich wohl ziemlich groß
vor, was? Also, lass mich raten. Entweder es ist dieser freche Maik Keller
oder dieser dicke Kevin Plump.“
„Kevin Plump heißt er“, sagte das Mädchen leise und sah dabei auf den Boden.
„Den kenne ich“, grinste Hakan. „Der ist wirklich furchtbar. Aber du kannst dir
sicher sein, vor mir hat er Respekt. Der weiß, wie gut ich im Judo bin. Wann
sollst du ihm das Geld bringen?“
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Name: Datum: A/B
Kreuzworträtsel
Hast du den Text genau gelesen? Beantworte die folgenden Fragen im Kreuz-
worträtsel.
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5
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waagerecht:
1. Wo befindet sich die Tüte Chips?
2. Was bekommen Thomas und Frieder bei einer Bergtour?
3. Wie heißt der Hauptdarsteller der Geschichte?
4. Was gab es mittags zu essen?
5. Wer tanzt mit Steffen in der Disko?
6. Was essen Jannis, Mark und Piet, um sich zu stärken?
senkrecht:
1. Wer befindet sich in der Herberge?
2. Wer ist der dickste Junge der Klasse?
3. Was kann man auf dem Dach sehen? Eine …
4. Wo klettert der Ausbrecher entlang?
5. Mit wem teilt sich Jannis das Zimmer?
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Name: Datum: A
Auf Tätersuche
Ein Fenster, das zum Nachbargebäude mit der Küche führt, ist weit geöffnet.
Hier wohnen vier Schüler: Thomas, Steffen, Ricky und Frieder.
1 Nimm einen blauen Stift und markiere alles in der Geschichte, was du
über Thomas weißt. Schreibe es dann heraus.
Thomas:
2 Nimm einen roten Stift und markiere alles in der Geschichte, was du
über Steffen weißt. Schreibe es dann heraus.
Steffen:
3 Nimm einen gelben Stift und markiere alles in der Geschichte, was du
über Frieder weißt. Schreibe es dann heraus.
Frieder:
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Die verrückte Gräfin von Schönberg
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Sie ließ sich auf den
alten verstaubten
Sessel fallen, der
im Flur stand, und
schlug die Hände
vors Gesicht.
„Mein Schmuck ist
gestohlen. Mein ge-
samter Schmuck.
Mein Saphirarm-
band, meine Kette
mit dem Diamanten,
meine goldene Uhr, der Siegelring von meinem geliebten Puschelbärchen,
dem gesegneten Grafen von Schönberg!“
Wieder schluchzte sie.
„Das war die einzige Erinnerung, die mir von ihm noch geblieben ist, seit er
vor zehn Jahren verstorben ist.“
„Außer der großen Villa und dem schwarzen Bentley vor der Tür“, wollte Felix
erst sagen, aber er ließ es dann doch. Das wäre ja auch zu taktlos gewesen
in dieser Situation.
„Wer wusste von dem Tresor?“, wollte Inspektor Driller wissen.
Die Gräfin überlegte.
„Meine beiden Neffen“, sagte sie dann. „Sie heißen Karl und Klaus von
Schönberg, zwei üble Halunken, wenn ich das mal offen sagen darf.“
„Sie warten schon lange darauf, dass ich sterbe und ihnen mein ganzes
Vermögen hinterlasse.“
Sie sah den Inspektor nun direkt an.
„Klaus hat immer Spielschulden“, erzählte sie. „Und Karl hat sich gerade ein
neues Auto gekauft. Einen nagelneuen Porsche. Dabei arbeitet der Bursche
soviel ich weiß gar nicht.“
Die Gräfin stand auf und öffnete den Kühlschrank. Sie zog eine Flasche
Whiskey heraus. Dann holte sie Eiswürfel aus dem Eisfach.
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„Entschuldigung“, sagte sie dann. „Ich muss mir auf den Schrecken erst
einmal einen genehmigen. Möchten Sie auch einen Drink, Inspektoren? Der
Whiskey ist eiskalt.“
„Danke“, winkte Driller ab. „Wir sind leider im Dienst.“
„Erzählen Sie den Vorfall noch einmal ganz genau“, forderte Inspektor Kluge
die Gräfin auf.
Sie überlegte einen Moment lang.
„Ich saß in meinem Zimmer am Kamin“, erzählte sie dann. „Plötzlich ging das
Licht aus, und es war stockdunkel.“
„Wie spät war es?“, unterbrach Kluge sie.
„Es war ungefähr sechs Uhr“, erwiderte die Alte. „Ich bin dann sofort auf-
gestanden und zum Lichtschalter hinübergegangen, aber das Licht funktio-
nierte nicht mehr, auch nicht in den anderen Räumen. Ich bin dann ins Wohn-
zimmer geschlichen, um Kerzen zu suchen. Plötzlich war jemand neben mir.
Ich konnte ihn spüren. Er bemerkte mich auch und schubste mich auf den
Boden. Auf diesen dicken Teppich dort.“
Sie stand auf und ging mit den anderen ins Wohnzimmer hinüber. Dort zeigte
sie auf den Teppich.
„Es hat nicht so wehgetan“, fuhr sie fort. „Aber ich war natürlich zu Tode er-
schrocken. Ich habe eine Weile hier gelegen und habe mich nicht mehr von
der Stelle gerührt. Auf dem Flur hörte ich, wie jemand kramte. Es hörte sich
seltsam an, als ob jemand am Tresorschloss dreht. Und dann kramte wieder
jemand, zuletzt knallte die Haustür. Ich blieb ängstlich auf dem Teppich liegen.
Bestimmt zwei Stunden lang. Dann habe ich mich schließlich getraut, um Hilfe
zu rufen. Ja, und dann ist dieser nette Junge gekommen.“
„Interessant“, murmelte Inspektor Kluge und warf Felix einen Blick zu. „Wenn du
auch zur Kripo gehen willst, müsstest du jetzt den Fall aufgeklärt haben.“
„Habe ich auch“, sagte Felix. „Ich weiß, wer den Schmuck gestohlen hat.“
➜Weißt du es auch?
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Name: Datum: B
Was geschah bei dem Überfall?
Lies den Text noch einmal aufmerksam.
1 Wie beschreibt Herr Teuber den Überfall?
2 Wie finden Anne und Hanna die Imbissbude vor?
3 Zwei Aussagen von Herrn Teuber passen nicht zu der Situation, die Anne
und Hanna vorfinden. Welche beiden Aussagen sind es?
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Überfall auf die SparkasseA
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Als Johannes an der kleinen Sparkasse neben dem Supermarkt vorbeikam,
war es zwei Minuten vor sechs. Der Supermarkt schloss in wenigen Minuten.
Die Putzfrauen hatten bereits angefangen, den Laden zu putzen.
Johannes schlüpfte an ihnen vorbei und flitzte zum Zeitschriftenstand. Die
neue „games & fun“ war heute rausgekommen. Eine DVD mit neuen Demo-
spielen klebte auf dem Deckblatt.
„Wir schließen gleich!“, schnauzte ihn die Kassiererin an. „Wenn du noch
etwas kaufen möchtest, musst du dich beeilen.“
„Ich komme“, rief Johannes.
Er zog fünf Euro aus der Hosentasche und stellte sich an der Kasse an. Die
Kassiererin tippte den Betrag in die Kasse. Johannes zahlte und verließ den
Laden.
Draußen auf dem Parkplatz schlug er gleich neugierig die Zeitschrift auf. Auf
der ersten Seite gab es einen Testbericht über das neue Zelda-Spiel. Und in
der Mitte gab es ein großes Poster von Lara Croft.
Johannes war so in Gedanken, dass er beinahe gegen das rote Auto gelaufen
wäre, das direkt vor der Sparkasse parkte. Es war ein roter Renault Megan,
wie auch sein Vater ihn fuhr.
Johannes schaute auf das Kennzeichen: K-MS-427. Es war also nicht sein
Vater, denn der hatte das Kennzeichen K-SP-31.
Schade, es wäre zu schön gewesen, ihn hier zu treffen. Dann hätte er sich
den Rückweg zu Fuß sparen können.
Erst jetzt bemerkte Johannes
einen jungen Mann, der in dem
Auto saß. Der Mann hatte sei-
nen Kopf über eine Zeitung ge-
beugt und war nur halb zu sehen.
Johannes bemerkte die dunklen
lockigen Haare, die schwarzen
dreieckigen Augenbrauen und
die großen abstehenden Ohren.
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