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Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-1 2. Kreisbewegung 2.1 Kinematik 2.2 Momentensatz 2.3 Arbeit und Energie

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  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-1

    2. Kreisbewegung

    2.1 Kinematik2.2 Momentensatz2.3 Arbeit und Energie

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-2

    2.1 Kinematik

    ● Bahngeschwindigkeit und Winkelgeschwindigkeit:– Für den auf einer Kreisbahn

    zurückgelegten Weg gilt:

    – Dabei muss der Winkel im Bogenmaß angegeben werden.

    – Die Bahngeschwindigkeit ist definiert durch

    s t =Rt

    vBt =dsdt

    t = ṡ t =R ̇t

    P

    s

    φ

    R

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-3

    2.1 Kinematik

    – Die zeitliche Ableitung des Winkels wird als Winkelge-schwindigkeit bezeichnet:

    – Die Einheit der Winkelgeschwindigkeit ist 1/s.– Zwischen Bahngeschwindigkeit und Winkelgeschwindigkeit

    besteht also die Beziehung

    t =̇t

    vBt =t R

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-4

    2.1 Kinematik

    ● Bahnbeschleunigung und Winkelbeschleunigung:– Die Bahnbeschleunigung ist die zeitliche Ableitung der

    Bahngeschwindigkeit:

    – Die zeitliche Ableitung der Winkelgeschwindigkeit wird als Winkelbeschleunigung bezeichnet:

    – Zwischen Bahnbeschleunigung und Winkelbeschleunigung besteht die Beziehung

    aB t = v̇B t = s̈ t =R ̈t

    ̇t =̈t

    aB t =R ̇t

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-5

    2.1 Kinematik

    ● Geschwindigkeitsvektor:– Für die Ortskoordinaten eines

    Punktes auf der Kreisbahn gilt:

    – Die Ortskoordinaten sind die Komponenten des Ortsvektors:

    x

    y

    x(t)

    y(t)R

    φx t =R cos t y t =R sin t

    r t =[ x t y t ]=[R cos t R sin t ]

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-6

    2.1 Kinematik

    – Für den Betrag des Ortsvektors gilt:

    – Der Geschwindigkeitsvektor ist die zeitliche Ableitung des Ortsvektors:

    ∣r t ∣= x 2t y2 t =R2cos2t R2sin2t =R

    v t = ṙ t =[ ẋ t ẏ t ]=[−R ̇t sin t R ̇t cos t ]=Rt [−sin t cos t ]=vB t [−sin t cos t ]

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-7

    2.1 Kinematik

    – Der Geschwindigkeitsvek-tor steht senkrecht auf dem Ortsvektor und damit tangential zur Kreisbahn.

    – Der Betrag des Ge-schwindigkeitsvektors ist gleich dem Betrag der Bahngeschwindigkeit:

    ∣v t ∣=vB2 t sin2t vB2 t cos2t =∣vB t ∣

    x

    y

    R cos φ

    R sin φ φ

    v

    r

    φ vBcos φ

    vBsin φ

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-8

    2.1 Kinematik

    ● Beschleunigungsvektor:– Der Beschleunigungsvektor ist die zeitliche Ableitung des

    Geschwindigkeitsvektors:

    a t = v̇ t = ddt vB t [−sin t cos t ]

    =v̇B t [−sin t cos t ]vBt [−̇t cos t −̇t sin t ]=aB t [−sin t cos t ]−vB t t [cos t sin t ]=aT t a Z t

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-9

    2.1 Kinematik

    – Der Beschleunigungsvektor setzt sich zusammen aus dem Vektor a

    T der Tangentialbeschleunigung und dem Vektor a

    Z

    der Zentripetalbeschleunigung.– Tangentialbeschleunigung:

    ● Der Vektor der Tangentialbeschleunigung ist parallel zum Geschwindigkeitsvektor.

    ● Sein Betrag ist gleich dem Betrag der Bahnbeschleunigung.● Der Vektor der Tangentialbeschleunigung beschreibt die

    Änderung des Betrags des Geschwindigkeitsvektors.● Bei einer Kreisbewegung mit konstanter Bahngeschwindigkeit

    verschwindet der Vektor der Tangentialbeschleunigung.

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-10

    2.1 Kinematik

    – Zentripetalbeschleunigung:● Für den Betrag des Vektors der

    Zentripetalbeschleunigung gilt:

    ● Der Vektor der Zentripetalbeschleuni-gung ist entgegengesetzt zum Ortsvek-tor gerichtet.

    ● Der Vektor der Zentripetalbeschleuni-gung beschreibt die Änderung der Richtung des Geschwindigkeitsvektors.

    aZ=∣a Z∣=∣ vB∣=2R=vB2

    R

    aT

    aZ

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-11

    2.2 Momentensatz

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt2.2.2 Massenträgheitsmomente2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-12

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    ● Betrachtet wird ein starrer Kör-per K, der sich in der xy-Ebene um den ortsfesten Drehpunkt D dreht.

    ● Gesucht wird der Zusammen-hang zwischen den Kräften und Momenten im Punkt D und der Winkelgeschwindigkeit des Körpers.

    xx

    y

    y dm

    dZ

    dTDxD

    y

    MD

    ω

    D

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-13

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    ● Dynamisches Gleichgewicht– Die Trägheitskraft am Massenelement dm setzt sich zu-

    sammen aus einer Komponente dZ infolge der Zentripe-talbeschleunigung und einer Komponente dT infolge der Tangentialbeschleunigung:

    – Die Trägheitskraft infolge der Zentripetalbeschleunigung wird als Zentrifugalkraft bezeichnet.

    d Z=−a Z dm=2[ xy ]dm=[dZ xdZ y ]

    d T=−aT dm=̇[ y−x ]dm=[dT xdT y]

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-14

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Kräftegleichgewicht:

    – Wenn sich der Körper um seinen Schwerpunkt dreht, dann verschwinden die Integrale. Die im Punkt D angreifenden Kräfte sind dann Null.

    ∑ F x=0 : D x2∫Kx dṁ∫

    Ky dm=0

    ∑ F y=0 : D y2∫Ky dm−̇∫

    Kx dm=0

    D x=−2∫Kx dm−̇∫

    Ky dm , D y=−

    2∫Ky dṁ∫

    Kx dm

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-15

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Folgerung:● Bei Körpern, die sich mit großer Winkelgeschwindigkeit dre-

    hen, sollte der Schwerpunkt auf der Drehachse liegen.● Liegt der Schwerpunkt nicht auf der Drehachse, so spricht

    man von statischer Unwucht.● Ist ein Rad statisch ausgewuchtet, so ist es in jeder Lage im

    statischen Gleichgewicht.● Ist ein Rad nicht statisch ausgewuchtet, dann gibt es nur eine

    stabile Gleichgewichtslage. In der stabilen Gleichgewichts-lage liegt der Drehpunkt oberhalb des Schwerpunkts auf der Wirkungslinie der Gewichtskraft.

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-16

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Momentengleichgewicht um die Drehachse:● Die Wirkungslinien der Zentrifugalkräfte aller Massen-

    elemente schneiden die Drehachse. Die Zentrifugalkräfte erzeugen daher kein Moment um die Drehachse.

    ● Damit lautet das Momentengleichgewicht:

    ● Massenträgheitsmoment:

    ∑ M Dz=0 : M Dz−∫Ky dT x∫

    Kx dT y=0

    J Dz=∫K x2 y2dm=∫

    Kr2dm M Dz=J Dz ̇

    M Dz=̇∫K y2dm∫

    Kx2dm=̇∫K x

    2 y2dm

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-17

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Momentengleichgewicht um die übrigen Achsen:

    x

    y

    z

    ω

    dm dZ

    D dT

    z

    y

    x

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-18

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    ∑ M D x=0 : M Dx−∫Kz dZ y−∫

    Kz dT y=0

    M Dx=2∫Kz y dm−̇∫

    Kz x dm

    ∑ M D y=0 : M Dy∫Kz dZ x∫

    Kz dT x=0

    M Dy=−2∫Kz x dm−̇∫

    Kz y dm

    ● Zentrifugalmomente:

    J Dzy=−∫Kzy dm

    J Dzx=−∫Kzx dm

    M Dx=J Dxz ̇−J Dzy2

    M Dy=J Dyz ̇J Dzx2

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-19

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    ● Momentensatz:

    – Das Moment MDz

    um die Drehachse verursacht eine Win-kelbeschleunigung.

    – Die Momente MDx

    und MDy

    sind auch bei konstanter Win-kelgeschwindigkeit von Null verschieden. Sie sind notwen-dig, um die Drehachse in ihrer Richtung zu halten, wenn die Zentrifugalmomente nicht Null sind.

    M Dx=̇ J Dxz−2 J Dyz

    M Dy=̇ J Dyz2 J Dxz

    M Dz=̇ J Dz

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-20

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Dieser Effekt wird als dynamische Unwucht bezeichnet.– Damit ein rotierender Körper dynamisch ausgewuchtet ist,

    müssen die Zentrifugalmomente Null sein.– Ob ein Körper dynamisch ausgewuchtet ist, lässt sich nicht

    durch einen statischen Versuch überprüfen.– Bei einem um die Drehachse rotationssymmetrischen Kör-

    per sind die Zentrifugalmomente Null.– Ebenso sind die Zentrifugalmomente Null, wenn der Körper

    symmetrisch bezüglich der xy-Ebene ist.

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-21

    2.2.1 Drehung um einen festen Punkt

    x

    y

    x

    y

    -x

    -y

    dZ

    dZ

    ω x

    Sx

    z

    -z

    dZ

    dZ

    – Rotationssymmetrie: – Symmetrie bezüglich xy-Ebene

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-22

    2.2.2 Massenträgheitsmomente

    ● Beispiel: Homogene Kreisscheibe

    R r

    drx

    yDicke h

    dA

    S

    dA=2r dr , dm=hdA

    J Sz=h∫Ar2dA=2h∫

    0

    R

    r3dr

    =2h [ r 44 ]0R

    =12h R4

    =12m R2

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-23

    2.2.2 Massenträgheitsmomente

    ● Zusammengesetzte Körper:– Für elementare Körper sind die Massenträgheitsmomente

    bezüglich ihres Schwerpunkts tabelliert.– Das Massenträgheitsmoment eines aus elementaren Kör-

    pern zusammengesetzten Körpers lässt sich durch Addition der Massenträgheitsmomente der einzelnen Körper er-mitteln.

    – Dabei ist darauf zu achten, dass alle Massenträgheits-momente mit dem Satz von Steiner auf den gemeinsamen Schwerpunkt umgerechnet werden.

    – Der Satz von Steiner lässt sich genauso herleiten wie bei den Flächenträgheitsmomenten.

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-24

    2.2.2 Massenträgheitsmomente

    S

    A

    x y

    z

    xS

    yS

    zS

    mJ Az = J Sz x S

    2 yS2 m

    J Azx = J Sxz − x S z SmJ Azy = J Szy − yS z Sm

    ● Satz von Steiner:

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-25

    2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

    ● Die allgemeine ebene Bewegung eines starren Körpers setzt sich zusammen aus einer ebenen Bewegung seines Schwerpunkts und einer Drehbewegung um den Schwer-punkt.

    ● Sie wird beschrieben durch den Schwerpunktsatz und den Momentensatz bezüglich des Schwerpunkts:

    m ẍ S = F xm ÿS = F yJ S ̈ = M Sz

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-26

    2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

    ● Beispiel: Kugel auf schiefer Ebene

    α

    r

    m

    μ0, μ

    – Gegeben:● Homogene Kugel mit

    Masse m und Radius r● Winkel α● Haftreibungskoeffizient μ

    0

    und Gleitreibungskoeffizient μ

    – Gesucht:● Beschleunigung des

    Schwerpunkts und Win-kelbeschleunigung

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-27

    2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

    – Kräfte an der freige-schnittenen Kugel:

    α

    S

    x

    y

    N

    R

    G

    vS

    φ

    r

    m ẍ S=−Rmg sin

    0=N−m g cos

    J S ̈=r R

    – Schwerpunktsatz:

    – Momentensatz:

    – Massenträgheitsmoment (aus Formelsammlung):

    J S=25mr2

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-28

    2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

    – Für das Weitere muss unterschieden werden, ob die Kugel rollt oder gleitet.

    – Wenn die Kugel rollt, gilt die Rollbedingung:

    – Damit folgt aus dem Momentensatz:

    – Einsetzen in den Schwerpunktsatz in x-Richtung führt auf

    vS= ẋ S=r ̇ ̈=ẍ Sr

    R=J Sr̈=

    J Sr2ẍ S

    m ẍ S=m g sin−J Sr 2ẍ S

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-29

    2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

    – Daraus folgt für die Beschleunigung des Schwerpunkts:

    – Damit die Kugel rollt, muss Haften vorliegen.– Die Haftreibungskraft berechnet sich zu

    – Haften ist möglich für

    ẍ S=g sin

    1J Smr2

    = g sin

    125

    =57g sin

    H=R=J Sr 2ẍ S=

    25m⋅57g sin=2

    7m g sin

    H=27mg sin≤0N=0m g cos 0≥

    27tan

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-30

    2.2.3 Allgemeine ebene Bewegung

    – Für rutscht die Kugel. Dann liegt Gleitreibung

    vor, d.h.– Der Schwerpunktsatz in x-Richtung lautet:

    – Der Momentensatz lautet:

    – Beim Rutschen sind Schwerpunktbeschleunigung und Win-kelbeschleunigung nicht durch die Rollbedingung gekoppelt.

    27tan0

    R=N=m g cos

    m ẍ S=m g sin−cos ẍ S=g sin− cos

    25mr2 ̈=r m g cos ̈=5

    2 grcos

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-31

    2.3 Arbeit und Energie

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt2.3.2 Allgemeine ebene Bewegung

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-32

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    ● Arbeitssatz:– Für einen Körper, der sich in der xy-Ebene um einen orts-

    festen Drehpunkt D dreht, lautet der Momentensatz:

    – Integration über den Winkel φ ergibt:

    – Das Integral auf der rechten Seite ist die Arbeit des äuße-ren Moments:

    J Dz ̈=M Dz

    J Dz∫A

    B

    ̈d=∫A

    B

    M Dz d

    ∫A

    B

    M Dz d=W AB

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-33

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Für das Integral auf der linken Seite folgt:

    – Die Größe

    ist die kinetische Energie des Körpers aufgrund seiner Drehbewegung.

    – Arbeitssatz der Drehbewegung:

    J Dz∫A

    B

    ̈d=J Dz∫A

    B d ̇d

    ddtd=J Dz∫̇

    A

    ̇B

    ̇d ̇=12J Dz B2−A2

    E K=12J Dz

    2

    E BK−E A

    K=W AB

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-34

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    ● Beispiel:– Auf einer homogenen Scheibe der

    Masse m2 ist ein Seil aufgewickelt.

    – An dem Seil hängt über eine masselose Rolle die Masse m

    1.

    – Das System ist anfangs in Ruhe.– Gesucht ist die Geschwindigkeit

    der Masse m1 in Abhängigkeit vom

    zurückgelegten Weg.

    R

    m1

    m2

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-35

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Der Weg x der Masse m1 und der

    Winkel φ der Masse m2 werden ab

    der Ruhelage gemessen.– Kinetische Energie:

    ● Ruhelage:

    ● Ausgelenkte Lage:

    ● Mit gilt:

    m1

    m2

    x

    φA

    E0K=0

    E xK=12J Ȧ

    212m1 ẋ

    2

    J A=12m2R

    2 E xK=12 12 m2R2̇2m1 ẋ 2

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-36

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Arbeit der äußeren Kräfte:● Die einzige äußere Kraft, die Arbeit verrichtet, ist die Ge-

    wichtskraft.● Die Gewichtskraft ist eine konservative Kraft. Die von ihr ver-

    richtete Arbeit kann aus der Differenz der Lageenergien be-rechnet werden.

    ● Als Bezugspunkt für die Lageenergie wird die Ruhelage ge-wählt.

    ● Dann gilt für die Lageenergie in der Ruhelage und in der aus-gelenkten Lage:

    E0G=0, E x

    G=−m1 g x

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-37

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Kinematik:● Die Rolle rollt mit der Winkelge-

    schwindigkeit ωr am rechten Seil-

    stück ab.● Ist r der Radius der Rolle, dann gilt

    und● Daraus folgt:

    φA

    P

    ωR

    ωRv

    R=vr r

    0=v−r r

    R=2 v ̇==2 ẋR

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-38

    2.3.1 Drehung um einen festen Punkt

    – Energieerhaltungssatz: E xKE x

    G=E0KE0

    G

    12 12 m2r 2̇2m1 ẋ2−m1 g x=0

    2m2m1 ẋ2=2m1 g x

    v= ẋ= 2m1 g x2m2m1

    12m2 r

    22 ẋr 2

    m1 ẋ2=2m1 g x

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-39

    2.3.2 Allgemeine ebene Bewegung

    ● Bei einer allgemeinen ebenen Bewegung eines starren Körpers ist seine kinetische Energie gleich der Summe der kinetischen Energie der Bewegung des Schwerpunkts und der kinetischen Energie der Drehbewegung um den Schwerpunkt:

    E K=12mvS

    212J S

    2

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-40

    2.3.2 Allgemeine ebene Bewegung

    ● Beispiel: Rollende Kugel

    r

    m

    z

    v0

    ω0

    – Aufgabenstellung:● Eine homogene Kugel mit

    Masse m und Radius r rollt einen Abhang hinunter.

    ● Ihr Schwerpunkt hat die Anfangsgeschwindigkeit v

    0.

    ● Gesucht ist die Geschwin-digkeit in Abhängigkeit von der vom Schwerpunkt zu-rückgelegten Höhendiffe-renz z.

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-41

    2.3.2 Allgemeine ebene Bewegung

    – Massenträgheitsmoment der Kugel:

    – Rollbedingung:

    – Kräfte auf die freigeschnittene Kugel:● Die Normalkraft N steht senkrecht auf

    der Bahn und verrichtet daher keine Arbeit.

    ● Die von der Gewichtskraft G verrichte-te Arbeit kann aus der Differenz der Lageenergien berechnet werden.

    J S=25mr2

    v− r=0 = vr

    S

    NG

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-42

    2.3.2 Allgemeine ebene Bewegung

    – Lageenergie:● Als Bezugspunkt für die Lageenergie wird der Ausgangspunkt

    gewählt.● Dann gilt:

    – Kinetische Energie:

    E0K=12m v022502 r2=12 mv0225 v02= 710 mv02

    E K z = 710mv2 z

    E0G=0, EG z =−m g z

  • Prof. Dr. Wandinger 3. Kinematik und Kinetik TM 3.2-43

    2.3.2 Allgemeine ebene Bewegung

    – Damit lautet der Energieerhaltungssatz:

    – Daraus folgt für die Geschwindigkeit:

    710mv2 z −mg z= 7

    10mv0

    2

    v2 z =v02107g z v z =v02107 g z