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Anlage 2: Vorhabensbeschreibung für den geplanten Forschungsschwerpunkt "Digitale Technologien und Soziale Dienste" (DiTeS) Inhalt 1. Einführende Zusammenfassung ...................................................................................................... 1 2. Problemstellung und gesellschaftliche Relevanz ............................................................................ 1 3. Ausgangssituation und Stand der Forschung .................................................................................. 3 4. Ziele und Innovationsgehalt des Forschungsschwerpunkts ............................................................ 6 5. Interdisziplinäres ForscherInnenteam und Vorarbeiten ................................................................. 7 6. Strategisches Konzept zum Aufbau eines langfristig angelegten Forschungsschwerpunkts ........ 12 7. Inhaltliche Schwerpunkte des Forschungsprogramms ................................................................. 14 8. Operative Umsetzung: Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ ............................................ 17 9. Tabellarischer Zeit- und Arbeitsplan ............................................................................................. 19 10. Geplanter Einsatz der Fördermittel und Eigenbeteiligung ............................................................ 20 11. Kooperation mit Wissenschaft und Praxis .................................................................................... 21 12. Einbindung in Netzwerke und Verbände ...................................................................................... 23 13. Einbindung in das Forschungsprofil der Hochschule..................................................................... 23 14. Quellenverzeichnis ........................................................................................................................ 25 Anlage 2a: Letters of Intent / Letters of Interest

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Anlage 2:

Vorhabensbeschreibung für den geplanten Forschungsschwerpunkt

"Digitale Technologien und Soziale Dienste" (DiTeS)

Inhalt 1. Einführende Zusammenfassung ...................................................................................................... 1

2. Problemstellung und gesellschaftliche Relevanz ............................................................................ 1

3. Ausgangssituation und Stand der Forschung .................................................................................. 3

4. Ziele und Innovationsgehalt des Forschungsschwerpunkts ............................................................ 6

5. Interdisziplinäres ForscherInnenteam und Vorarbeiten ................................................................. 7

6. Strategisches Konzept zum Aufbau eines langfristig angelegten Forschungsschwerpunkts ........ 12

7. Inhaltliche Schwerpunkte des Forschungsprogramms ................................................................. 14

8. Operative Umsetzung: Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ ............................................ 17

9. Tabellarischer Zeit- und Arbeitsplan ............................................................................................. 19

10. Geplanter Einsatz der Fördermittel und Eigenbeteiligung ............................................................ 20

11. Kooperation mit Wissenschaft und Praxis .................................................................................... 21

12. Einbindung in Netzwerke und Verbände ...................................................................................... 23

13. Einbindung in das Forschungsprofil der Hochschule..................................................................... 23

14. Quellenverzeichnis ........................................................................................................................ 25

Anlage 2a: Letters of Intent / Letters of Interest

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FH Struktur 2016 Forschungsschwerpunkt DiTeS

Digitale Technologien und Soziale Dienste

1. Einführende ZusammenfassungGegenstand des hiermit beantragten Forschungsschwerpunkts (FSP) ist die theoretische Analyse, empirische Erforschung und gestaltende Invention und Innovation der Nutzung digitaler Technologien in Dienstleistungs- und Organisationsprozessen in der Sozialen Arbeit.

Die Soziale Arbeit steht angesichts gesellschaftlicher Transformationsprozesse, sich verschärfender sozialer Probleme und angespannter Haushaltssituationen der Öffentlichen Hand vor großen Herausforderungen. Die digitale Transformation beschleunigt Veränderungen in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen. Auch in Sozialen Diensten nimmt der Einfluss auf organisationale Prozesse und die Interaktion zwischen KlientInnen und den Fachkräften spürbar zu. Der Nutzen digitaler Technologien und oddslot betting odds die Auswirkungen auf soziale Dienstleistungen sind jedoch sowohl im Hinblick auf Technik und Organisation als auch auf fachliches Handeln und immaterielle Werte bislang kaum erforscht.

Ziel des neuen Forschungsschwerpunkts ist es, Phänomene der Digitalisierung, Informatisierung und Mediatisierung zu untersuchen und zu analysieren (Grundlagenforschung, anwendungsbezogene Forschung), Szenarien für eine realitätsnahe Anwendung digitaler Technologien in den vielfältigen Feldern Sozialer Arbeit zu entwickeln (Entwicklung und Transfer), neu gewonnene Erkenntnisse in die akademische Ausbildung und wissenschaftliche Weiterbildung zu integrieren (Lehre, Nachwuchsförderung und Studiengangsentwicklung) sowie die gesellschaftlich relevanten Fragen und Herausforderungen in den fachpolitischen und öffentlichen Diskurs zu tragen („Third Mission“). Aus der disziplinübergreifenden Zusammenführung analytischer und forscherischer Kenntnisse und Kompetenzen sollen soziale und technische Innovationen resultieren, die eine nachhaltige Steigerung von Fachlichkeit und Wirtschaftlichkeit unterstützen unter Berücksichtigung der ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Implikationen. Hierzu führt der geplante Forschungsschwerpunkt die disziplinären Wissensbestände und Perspektiven aus Sozialer Arbeit, Soziologie, Ethik, Service Design, Ökonomie, Recht, Medienwissenschaften und Informatik zusammen und realisiert Forschungsvorhaben von hoher strategischer Relevanz, die einen dringend notwendigen Beitrag dazu leisten, dass Soziale Dienste und Soziale Arbeit1 informiert, kompetent und reflektiert den sich vollziehenden Wandel aktiv gestalten können.

2. Problemstellung und gesellschaftliche RelevanzEuropa ist mit wachsenden Problemlagen konfrontiert. Globalisierte Märkte und automatisierte Produktionsweisen verändern die Arbeitswelt und gehen mit wachsender Arbeitslosigkeit sowie mit gestiegenen Ansprüchen an gut ausgebildeten, aber immer weniger vorhandenen Fachkräften einher. Der demographische Wandel bringt ungelöste Fragen der Versorgung im Alter mit sich. Zuwanderung und Prozesse gesellschaftlicher Desintegration erfordern entsprechende Integrationsleistungen. All dies erfordert besondere Aufmerksamkeit und Lösungen, auch von Seiten der Sozialen Arbeit. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an hilfreichen und effizienten sozialen Dienstleistungen steigen wird. Bereits jetzt zählt das Feld der sozialen Dienstleistungen mit Blick auf die Zahl der dort beschäftigten Personen zu den größten Wirtschaftszweigen in Deutschland.

Die steigenden Ausgaben für Soziale Dienste stellen die öffentlichen Haushalte vor immer größer werdende Probleme, die auch zur Gefährdung von Leistungsangeboten führen. Insbesondere mit

1 ‚Soziale Arbeit‘ bezeichnet hier und im Folgenden – eher breit - einen gesellschaftlichen Teilbereich und der Begriff ‚Soziale Dienste‘ dessen institutionelle und organisationale Strukturen und die damit verbundenen Dienstleistungsprozesse.

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Blick auf die erst in den Anfängen steckenden Bemühungen einer umfassenden Umsetzung von Inklusion ergeben sich zudem unübersehbar erhebliche Aufgaben- und Problemstellungen. Gerade auch hinsichtlich der hier erforderlichen Integration von spezialisierten Unterstützungsleistungen in Regelsysteme wie Kita, Schule oder Ausbildung können digitale Technologien entscheidend zu den neu zu entwickelnden Lösungen beitragen.

Wenn Soziale Arbeit auf all diese Herausforderungen eingehen will, so ist der Innovationsbedarf unübersehbar. Die Soziale Arbeit ist aufgefordert, neue Konzepte sowie modifizierte Systeme, Strukturen und Instrumente zu entwickeln, die angemessener, effektiver und effizienter zur Problemlösung beitragen. Vor diesem Hintergrund erstaunt es, wie wenig sich Profession und Disziplin der Sozialen Arbeit mit den Chancen - und auch Risiken - befassen, die ein Einsatz der sich rasant entwickelnden digitalen Technologien in Sozialen Dienstleistungen eröffnen könnte.

Informations- und Kommunikationstechnologien haben in den letzten Jahrzehnten Alltag und Lebenswelten von Menschen, Bildung, Gesetzgebung, Arbeitsorganisation und vieles mehr so nachhaltig verändert wie kaum eine andere Innovation. Die davon angestoßenen Veränderungen beeinflussen auch Aufgaben, Dienste und Vorgehensweisen der Sozialen Arbeit. Die veränderte Alltagsnutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnet neue Formen der Erreichbarkeit Sozialer Dienste sowie sinnvoller und effektiver Kommunikation mit den NutzerInnen der Angebote. Die Beziehung zwischen Leistungserbringern und Leistungsnehmern verlangt Vertrauen und Empathie, die im Digitalen noch ihre Entsprechungen suchen. Auch die fachlichen Handlungsvollzüge in den Sozialen Dienstleistungen selbst und die organisationalen Prozesse werden transformiert. Neue Anwendungsbereiche entwickeln sich und „klassische“ Aufgaben wie die Beratung werden in digitale Kontexte verlagert. Assistive Technologien stellen erweiterte Optionen bereit, um Hilfebedarfe zu decken.

Trotzdem bleibt der Einsatz von digitaler Technik in der Sozialen Arbeit bislang weit hinter seinen Möglichkeiten zurück: während in verschiedenen Produktionssektoren der Wirtschaft bereits Technologien und Prozesse im Kontext von „Industrie 4.0“ entwickelt und umgesetzt werden, wird in Sozialen Diensten häufig noch veraltete Technik genutzt – wie z.B. starre, fachlich unzureichend angepasste Software, auf dem technischen Entwicklungsstand zur Jahrtausendwende – und es werden Arbeitstätigkeiten, die aufgrund neuer Technologien mittlerweile gut unterstützt werden könnten, immer noch auf hergebrachte Weise umgesetzt. Zudem werden noch viel zu häufig Dienste in einer Weise genutzt, die nicht den Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz entspricht. Umgekehrt werden nicht immer die besonderen Vorgaben, die sich in den einzelnen Feldern Sozialer Dienstleistungen stellen, bei der Entwicklung technischer Lösungen hinreichend berücksichtigt. Allgemein kann ein Mangel an bereichsübergreifender Kompetenz, die sowohl die technischen Implikationen, als auch gleichzeitig soziale Belange im Blick hat, festgestellt werden.

Zusammenfassend lässt sich die Nutzung digitaler Technologien in der Sozialen Arbeit wie folgt kennzeichnen:

- Eingesetzte Technologien bleiben z.T. weit hinter den verfügbaren Möglichkeiten zurück - Potenziale digitaler Medien und Technologien werden gar nicht erkannt – häufig könnten

kreativ sehr wirkungsvolle und wenig aufwendige, günstige Lösungen entwickelt werden - Technische Implementierungen und die Prozesse zu deren Management berücksichtigen

nicht angemessen die personalen, sozialen und organisationalen Kontexte - Gefahren werden falsch bewertet, sowohl überschätzt (Angst vor digitalen Medien) als auch

unterschätzt (sorgloser Umgang mit Daten).

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Insgesamt kann das vorhandene Innovationspotenzial von digitalen Technologien im Kontext Sozialer Dienste vor diesem Hintergrund als sehr hoch eingeschätzt werden. Um dieses Innovationspotenzial auszuschöpfen, bedarf es gezielter Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen sowie Implementationsstrategien, die konsequent neben sozialen, technischen und ökonomischen auch ethische und rechtliche Aspekte berücksichtigen und Aspekte der Techniknutzung und -akzeptanz durch Fachkräfte und KlientInnen der Sozialen Arbeit ins Zentrum stellen. Konkret umgesetzt wird dies im FSP mit der explorativen Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ (vgl. Teil 6) in Zusammenarbeit mit der Josefs-Gesellschaft, einem Träger der freien Wohlfahrtspflege mit Angeboten in verschiedenen Arbeitsfeldern und Schwerpunkt im Bereich der Behindertenhilfe (vgl. LoI).

Der FSP leistet damit einen grundlegenden Beitrag zur Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen in den Feldern „Gesundheit und Wohlergehen im demographischen Wandel“ sowie „Sicherheit, Teilhabe und sozialer Zusammenhalt im gesellschaftlichen Wandel“. Er liefert darüber hinaus - bezogen auf die Dimension des „digitalen und vernetzten Lebens“ - wichtige Impulse für eine sozialorientierte Gestaltung des Einsatzes von digitalen Technologien in Sozialen Diensten.

3. Ausgangssituation und Stand der Forschung Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien sind rasante Entwicklungen zu beobachten, die hinsichtlich ihrer Dynamik, aber wohl auch hinsichtlich der damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen, mit frühen Phasen technologischer Entwicklung in der modernen Gesellschaft (Dampfmaschine, Elektrizität) vergleichbar sind. Aktuell bedeutsam erscheinen insbesondere mobile Digitaltechnologien („Mobile Computing“) sowie in die Umwelt („Ubiquitous Computing“) oder in Alltagsgegenstände integrierte Technologien („Internet der Dinge“), die eine umfassende Vernetzung zwischen den Menschen und der sie umgebenden materiellen Welt ermöglichen.

Die immer kürzeren Innovationszyklen im Bereich der Informationstechnologien gehen einher mit ihrer zunehmend auch kostengünstigen Verfügbarkeit (Open Source Software, Smartphones, günstige Endgeräte). Eine von der Politik geförderte (elektronischer Personalausweis) oder sogar erzwungene Nutzung (elektronische Gesundheitskarte) treibt die breite Verwendung weiter an. Die Entwicklung von Geräten im Bereich „Internet of Things“ (angereicherte, kommunizierende und datenverarbeitende Gegenstände des täglichen Lebens, Embedded Technologies im Stadtbereich, Informationssäulen in Behörden und Einrichtungen, elektronische Ausweise, Hilfsroboter), sowie die Implementierung von Technik im häuslichen Umfeld (smarte Haushaltsgeräte, Smart Metering, Heimautomatisierung, Biosensoren, Kameras, etc.) legen den Grundstein für immer mehr Anwendungen und Innovationen, die sich mit dieser Infrastruktur realisieren lassen - auch im Bereich sozialer Dienstleistungen.

Im Kontext personenbezogener sozialer Dienstleistungen stellen sich hier noch viel deutlicher als in anderen Branchen grundlegende und dringliche Herausforderungen, die sich nur auf der Grundlage gezielter Forschung und Entwicklung bewältigen lassen. Die mit der Nutzung digitaler Technologien in Sozialen Diensten verbundenen Entwicklungen werden allerdings in der Forschung noch kaum adressiert und reflektiert (Watling, S & Rogers, J 2012) - in der internationalen Forschung jedoch deutlich stärker als in der deutschsprachigen, so dass in der systematischen Aufarbeitung und Aufbereitung des internationalen Forschungsstands eine wichtige Aufgabe des Forschungsschwerpunkts liegen wird.

Forschung zur Nutzung neuer digitaler Technologien erfolgt aktuell im Kontext industrieller Anwendungen („Industrie 4.0“) oder mit Blick auf private und öffentliche Sozialisations- und

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Handlungskontexte, wie etwa im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1505 „Mediatisierte Welten“ sowie der Studien zur privaten Mediennutzung des Hans-Bredow-Instituts und des JFF-Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Im Kontext sozialer Dienstleistungen werden digitale Technologien fast ausschließlich in den Feldern Gesundheit, Pflege und Ambient Assited Living erforscht und entwickelt.2 Andere institutionelle-organisationale und arbeitsbezogene Kontexte im Feld der sozialen Dienstleistungen blieben bislang fast völlig unberücksichtigt. Hier besteht ein umfassender Forschungsbedarf insbesondere auch mit Blick auf die Durchdringung der Arbeitstätigkeiten der Fachkräfte mit digitalen Technologien, die sich in zunehmendem Maße etabliert.

Dieser Forschungsbedarf hinsichtlich Nutzungen und Nutzungsmöglichkeiten von Technologie im Human Services Sektor (Young, James, 2012) wird auch auf internationalen Kongressen zur Sozialen Arbeit (Sharlene, Nipperess 2013) formuliert. Studien, die beispielsweise die Integration diverser digitaler Werkzeuge in Soziale Dienste beschreiben, sind im deutschsprachigen Kontext höchstens vereinzelt zu finden, am verbreitetsten noch für den Bereich der Assistenztechnologien3, für andere Felder der Sozialen Arbeit nur sehr vereinzelt, wenn dann meist noch als wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten, etwa zur Onlineberatung, zur Nutzung von facebook in der (mobilen) Jugendarbeit oder zu Risiko-Assessment durch Fach-Software.4 Wissenschaftliche Studien jenseits dessen fehlen weitestgehend, auch wenn einzelne Aspekte der Digitalisierung, Mediatisierung oder Informatisierung Sozialer Arbeit in manchen Untersuchungen am Rande aufgegriffen werden – wie bspw. die Rolle des PC in Beratungssituationen im Jobcenter (vgl. Böhringer, Karl, Müller, Schröer, & Wolff, 2012, pp. 212–238).

Bislang gibt es entsprechend für viele Arbeitsfelder in der Sozialen Arbeit kaum Erkenntnisse darüber, wie sich die Nutzung digitaler Technologien auf Qualität und Effekte der Dienste auswirkt, z.B. mit Blick auf Möglichkeiten und Grenzen von Standardisierungen und Entscheidungsunterstützung mittels IT-Systemen, etwa im Kontext von Diagnostik bei der Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen oder Prognosen zur Legalbewährung in der Straffälligenhilfe oder die Probleme, aber auch die Potenziale, die sich durch den Einsatz von digitaler Technologie im Hinblick auf die Qualitätssicherung bei Sozialen Diensten ergeben. Ebenso fehlen Erkenntnisse darüber, wie den oben skizzierten Herausforderungen an Soziale Dienste durch Innovationen mit Technologien in der Struktur der Dienste begegnet werden könnte.

Seit einigen Jahren regelmäßig durchgeführte Erhebungen bei größeren Trägern Sozialer Arbeit belegen die zunehmende Ausbreitung von Informationstechnologien in den Organisationen Sozialer Arbeit und die damit verbundenen Zielsetzungen und Einschätzungen zu deren Realisierung (Kreidenweis & Halfar, 2014), lassen allerdings keine Aussagen zu den tatsächlichen Wirkungen zu. Wirkungsstudien, die sowohl die fachlichen als auch die organisationalen Effekte beleuchten, wären dringend erforderlich. Auch Auseinandersetzungen mit Standards und Empfehlungen zum Einsatz von Technologie in Sozialen Diensten sowie Sichtweisen auf Datenschutz und Datensicherheit (Newfoundland and Labrador Association of Social Workers 2012) fehlen bislang im deutschsprachigen Raum und müssten ebenso wie diverse ethische Aspekte (vgl. Reamer, F. G. 2013) erarbeitet werden.

2 In diesem Kontext ist auch der Forschungsschwerpunkt NutzerWelten an der FH Düsseldorf zu verorten mit dem eine Zusammenarbeit vorgesehen ist (vgl. LoI im Anhang) 3 Vgl. z.B. die Beiträge im Heft 3/2011 des Archivs für die Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit zum Thema „Neue Technologien im Gesundheits- und Pflegebereich“ 4 Einen aktuellen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung liefert der von Seelmeyer mit herausgegebene Grundlagen-Band zur Mediatisierung Sozialer Arbeit (Kutscher, Ley, & Seelmeyer 2015)

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Interdisziplinäre und co-kreative Innovationsansätze im Bereich der öffentlichen und sozialen Dienste sind im Kontext von Service Design5 erforscht und erfolgreich implementiert worden – insbesondere im UK und in den skandinavischen Ländern, aber auch in USA und Asien. Gestärkt wurde diese Entwicklung in Europa durch die European Innovation Policy6, die dem Thema Design einen zentralen Stellenwert in der europäischen Innovationspolitik einräumt. In Deutschland ist hier ein deutlicher Rückstand in Forschung und Anwendung zu verzeichnen. Während im UK Institutionen wie die Innovation Unit, in New York (USA) das Public Policy Lab7, in Schweden das Experia Lab – oder Forschungsprojekte wie das „Spiderproject“8, um hier nur einige wenige Beispiel zu nennen, Service Design erfolgreich zur radikalen Innovation der öffentlichen und sozialen Dienstleistungen einsetzen, fehlt es in Deutschland an vergleichbaren Plattformen. Die „Hybride Wertschöpfung“9, die in der Industrie erfolgreich Service-Innovationen vorantreibt, hat bislang in den Sozialen Diensten noch keine Beachtung gefunden. Digitale Technologien spielen beim Aufbau und bei der Pflege der hybriden Dienstleistungen eine zentrale Rolle, die Chancen für Soziale Dienste in einer interdisziplinären Plattform zu erforschen ist eine dringende Herausforderung.

Im Forschungskontext des Architekturmanagements von komplexen soziotechnischen Systemen sind empirische Fallstudien rar, nicht nur in dem (technologisch emergenten) Anwendungsfeld der Sozialen Dienste. Die Untersuchung des U.S. Government Accountability Office zum Reifegrad des Architekturmanagements in Behörden der US-Administration (US G.A.O. 2004) ist in ihrer Breite nach wie vor unerreicht. Im deutschsprachigen Raum stellt die Arbeit am EAM-Pattern-Katalog des sebis-Lehrstuhls der TU München (Buckl et al., 2008) die bei weitem größte Untersuchung des aktuellen Standes von Architekturmanagement in Deutschland dar. Allerdings finden sich keine Unternehmen aus dem Umfeld Sozialer Dienste in der Befragungsgrundlage. Eine systematische Untersuchung, in welchem Umfang welcher IT-Management-Ansatz im sozialen Bereich Anwendung findet, existiert bislang nicht. Hier besteht Forschungs- und Innovationsbedarf, sowohl hinsichtlich des aktuellen Ist-Zustands wie auch innovativer IT-Management-Ansätze.

Die aus der Forschung gewonnenen Erkenntnisse und die auf Praxistauglichkeit geprüften Lösungen sollen Vorbildcharakter besitzen und wegweisend für die zukünftige Gestaltung von Interventionen mit digitalen Technologien im Bereich der Sozialen Arbeit sein. Um das implizite Erfahrungswissen von Professionellen zu erfassen und in eine explizite, externalisierte Form zu bringen, haben sich Design Patterns als Transferwerkzeug bewährt, die neben der generalisierten Lösung auch die Wirkungen und Konsequenzen erfassen. Sie sind ein methodisches Mittel, die archetypischen Lösungsformen und die phänotypischen Gestaltungsfaktoren zu bewerten. Im Forschungsbereich Design Patterns haben sich verschiedene Vorgehensmodelle zum Identifizieren und Dokumentieren von erprobten Lösungen etabliert (Kohls, 2014). Der ursprünglich in der Architektur verankerte Ansatz zur Gestaltung „lebendiger“ Räume und Umwelten (Alexander et al., 1977) ist in inzwischen in vielen Disziplinen aufgegriffen worden, insbesondere in den Bereichen Softwaredesign, Interface Design, Computervermittelte Interaktion, Community Design, Pädagogik (Kohls, 2009), Change Management und neuerdings auch für die Gestaltung gesellschaftlichen Wandels.

5 Touchpoint Vol 7, No 1, April 2015, Service Design Policy 6 http://ec.europa.eu/growth/industry/innovation/policy/design/index_en.htm, am 24.5.15 7 http://publicpolicylab.org/ 8 http://www.thespiderproject.eu/, am 24.5.2015 9 vgl. „Join to Create – hybride Wertschöpfung durch Partnering“, PU-Az.: 21009fh027b, FH-Extra

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

4. Ziele und Innovationsgehalt des Forschungsschwerpunkts Der Forschungsschwerpunkt "Digitale Technologien und Soziale Dienste" wird einen dringend erforderlichen Beitrag dazu leisten, die hier beschriebenen Forschungsdesiderate zu bearbeiten. Ziel ist die Erforschung der unter Einfluss von digitaler Technik sich verändernden Arbeits- und Organisationsprozesse und des sich verändernden Verhaltens von KlientInnen und AkteurInnen im sozialen Dienstleistungskontext, die nutzerzentrierte Ermittlung von Anforderungen für (Informations-)Technologien im sozialen Sektor und der Entwurf von Anwendungsszenarien, Implementations- und Management-Strategien für neue Technologien in verschiedenen Feldern Sozialer Dienste. Um auch in der Sozialen Arbeit die Potenziale technologischer Innovationen nutzen zu können, braucht es modellhafte Lösungen für die menschenzentrierte Entwicklung digitaler Systeme für Soziale Dienste, die individuelle Ausgestaltung, Co-Creation und einfache Orchestrierung wertschöpfender Prozesse und die Generalisierung der hier entwickelten Kenntnisse und Erfahrungen mit Hilfe von Architektur- und Prozess-Blaupausen, Design Patterns und Referenzmodellen.

Innovationskraft verspricht der FSP, indem er nicht eindimensional nach technischen Möglichkeiten zur Lösung von Problemen sucht, sondern Methoden und Herangehensweisen entwickelt, die mehrdimensional auf strategischen, ökonomischen, technischen, prozessualen, organisatorischen, interaktiven und pädagogischen Ebenen die Fragestellung durchleuchten, ob und wie digitale Technologien zur Optimierung und radikalen Innovation von sozialen Diensten beitragen und nachhaltige Lösungen gefunden werden können. Es werden Erkenntnisgewinne angestrebt, die auf den genannten Ebenen weit über eine reine Technologieentwicklung für vereinzelte Soziale Dienstleistungen hinausgehen, wie sie leider noch zu oft in Feldern wie der Seniorenbetreuung, der erweiterten Heimautomatisierung oder dem wachsenden Forschungsfeld Ambient Assisted Living (AAL) stattfindet. Forschung und Entwicklung in diesen Feldern fokussieren noch zu häufig nur die Technik und nicht die dahinter liegenden Mechanismen der Interaktion. Deshalb fehlt ein wesentlicher Faktor in der IT-gestützten Interaktion zwischen Menschen und Maschinen in der Forschung bisher völlig: das Einfühlungsvermögen. Anpassungsfähige Interaktion erfordert eine genaue Kenntnis des Modells der Interaktionspartner, egal ob Mensch oder Maschine.

Innovative Informationstechnologien werden im Kontext des FSP nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck – also dem Dienst an Menschen – verstanden. In der Konsequenz sind alle Fragestellungen eingebunden in Prozesse der partizipativen Forschung und Gestaltung, die darauf abzielt, auch hybride Wertschöpfung zwischen bisher getrennt gedachten Akteuren innerhalb der sozialen Systeme zu generieren. Dabei gilt es auch die zunehmende Hybridität von Dienstleistungen zu beachten, die sich durch die enge Verschränkung des Handelns menschlicher Akteure und technischer Artefakte als „Partizipanden“ dieser Handlungen ergibt. Zur Analyse eines solchen verteilten Handelns eignen sich Modelle, die in den Science and Technology Studies diskutiert werden, wie die verteilte Handlungsträgerschaft (Rammert) oder die Akteur-Netzwerke (Latour). Agentensysteme wären ein Ansatz bezogen auf eine daran orientierte Gestaltung resilienter Sozialer Systeme.

Durch seinen inter- und transdisziplinären Ansatz kann der FSP in ganz neuer Weise (System-)Innovationen im Sektor Sozialer Dienstleistungen bewirken, die bislang nicht möglich waren, da Innovationen i.d.R. entweder technologisch oder aber fachwissenschaftlich (Soziale Arbeit, Pflege, u.a.) induziert waren. Wir legen dabei einen erweiterten Innovationsbegriff zu Grunde, der nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovationen umfasst und sowohl die NutzerInnen als auch die Gesellschaft als zentrale Akteure einbezieht. Die angedachten Forschungsvorhaben integrieren die

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Abschätzung von gesellschaftlichen, nutzerbezogenen, fachlichen und organisatorischen Chancen und Risiken, die mit der Einführung neuer Technologien verbunden sind.

Der Forschungsschwerpunkt beschränkt sich nicht auf ein einzelnes Arbeitsfeld, sondern beansprucht relevante Ergebnisse für den gesamten Bereich Sozialer Dienste zu produzieren, auch wenn diese jeweils nur anhand konkreter Arbeitsfelder gewonnen werden können. Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung, die insbesondere in den Feldern Gesundheit, Pflege und AAL bereits vorhanden sind, sollen für die Adaption in anderen Feldern aufgegriffen und genutzt werden. Ausgehend von einer starken Orientierung am Nutzer der sozialen Dienstleistungen sollen auch Problematiken bearbeitet werden, die sich aus der – auch sozialrechtlich angelegten – „Versäulung“ unterschiedlicher Hilfen und Hilfesysteme ergeben. Es gibt in den letzten Jahren verschiedene Ansätze, die versuchen hier Vernetzungen herzustellen, wie etwa die „Frühen Hilfen“ oder die in NRW in verschiedenen Kommunen erprobten Präventionsketten im Rahmen des Programms „Kein Kind zurücklassen! – Kommunen in NRW beugen vor“. Vor dem Hintergrund solcher Vernetzungen soll untersucht werden, inwiefern digitale Technologien hier zu möglichen Lösungen beitragen könnten und wie diese auch im Hinblick auf soziale, ethische und rechtliche Implikationen auszugestalten wären. So eröffnen sich bspw. im Kinderschutz komplexe Fragestellungen u.a. des Sozialdatenschutzes, die sich bezogen auf den Einsatz von moderner Informationstechnologie und Kommunikationsmittel mit besonderer Intensität stellen.

Konkret zielt die Arbeit des Forschungsschwerpunkts auf die nachfolgend aufgeführten Kernpunkte:

Identifikation und Bewertung der Grundlagen für Innovationspotenziale

• Wertschöpfung von digitalisierten und hybriden Dienstleistungen erkennen und messen • Intellektuelles Kapital im sozialen Bereich messen • Mitarbeiter effizienter und kundenorientierter arbeiten lassen

Entwickeln und Evaluieren von innovativen Lösungen in Zusammenarbeit mit den Akteuren

• trotz schwieriger werdender Bedingungen ein soziales Dienstleistungsangebot aufrecht erhalten und dadurch gesamtgesellschaftlich Lebensqualität und Lebensstandard sichern

• Forschungserkenntnisse auch für die Ausbildung der zukünftigen Akteure (in Soziale Arbeit, Informatik, u.a.) nutzen und Vorbehalte gegenüber unvertrauten Perspektiven minimieren

Adaption und Integration von Innovation in den Alltag Sozialer Arbeit

• Lernen der Akteure nahtlos in den Alltag integrieren • auf allen Ebenen bestmögliche digitale Unterstützung bei Auswahl und Nutzung sozialer Dienste

ermöglichen: für Unternehmen, Fachkräfte, KlientInnen und BürgerInnen • Wissenstransfer mit theoretisch fundierten und praxisnahen Handlungsempfehlungen

5. Interdisziplinäres ForscherInnenteam und Vorarbeiten Um diese Ziele zu erreichen bündelt der Forschungsschwerpunkt Erkenntnisse und Perspektiven aus Sozialer Arbeit (Kaminsky, Seelmeyer), Service Design (Mager), Wirtschaftsinformatik (Lindner), Sozialinformatik (Seelmeyer), Soziotechnik (Kohls), Softwaretechnik (Bente, Kohls), Daten- und Anwendungssicherheit (Lo Iacono), Betriebswirtschaft (Lindner), Medienwissenschaft (Zorn), Rechtswissenschaften (Schwartmann) und Ethik (Kaminsky). Mit der Zusammenführung der damit verbunden Wissensdomänen und Methoden ergeben sich herausragende Möglichkeiten, um die beschriebenen Forschungslücken erfolgreich zu bearbeiten und die Technologienutzung in Sozialen Diensten sowohl zu innovieren, als auch kritisch zu begleiten. Erkenntnisgewinne sind zu erwarten im

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Bereich des Wissens über veränderte Arbeitsprozesse bei sozialen Dienstleistern, der Innovation und des Wissensmanagements sozialer Dienstleistungen sowie der Innovation von eingesetzten Technologien zur Unterstützung von Dienstleistern wie auch KlientInnen.

Im Fokus steht dabei nicht die Entwicklung neuer Technologien, sondern die Analyse und Innovation bezüglich ihres Einsatzes einschließlich der Adaption bereits verfügbarer innovativer Technik. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die Untersuchung der ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen (ELSI - Ethical, Legal and Social Implications Research Program). Hierzu gibt es eine breite Expertise im FSP bezogen auf rechtliche (Schwartmann) und technische (Lo Iacono) Aspekte von Informations- und Datensicherheit, ethische Reflexion (Kaminsky) und die sozialwissenschaftliche, empirische Analyse sozialer Implikationen (Seelmeyer / Zorn).

Abb 1.: Interdisziplinäre Zusammensetzung und inhaltliche Schwerpunkte des FSP

Gleichzeitig verfügt der FSP über exzellente Kompetenzen bezogen auf konzeptionelle Entwicklungsfragen, angefangen vom Service Design (Mager) über organisationsbezogene Gestaltungsfragen (Bente, Lindner, Seelmeyer), adaptives Prozess-Design (Bente, Lindner) bis hin zur Gestaltung von Informations- und Technologie-Architektur (Bente, Kohls, Lo Iacono), aber auch mit Blick auf eine angemessene Ausgestaltung sozio-technischer Systeme (Kohls) und technikbezogener Bildung (Zorn) sowie Methoden der Generalisierung von Good Practices und des Transfers mithilfe von Design Pattern (Kohls) und Reifegradmodellen (Bente, Lindner). Dabei zeichnen sich alle Beteiligten durch eine sehr starke interdisziplinäre Ausrichtung aus: Sie haben immer mehrere Anschlüsse zu den thematischen und disziplinären Perspektiven der KollegInnen und häufig auch unterschiedliche disziplinäre Bezugspunkte in der eigenen akademischen Berufsbiografie.

Es hat im deutschsprachigen Raum bislang keine vergleichbare interdisziplinäre Forschungsstruktur gegeben, die Wechselwirkungen zwischen Transformationen, Sozialen Diensten und technologischen

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Digitale Technologien und Soziale Dienste

Möglichkeiten sowie Grenzen erforscht. Wir sehen bereits in der Zusammenstellung eines Forschungsteams, dessen AkteurInnen nicht nur aus diversen Disziplinen stammen, sondern die auch jeweils für sich in ihren bisherigen Arbeiten intensiv interdisziplinäre Arbeitsweisen gesucht und umgesetzt haben, ein hohes Innovationspotenzial für ein Feld, das mit singulärer Perspektive nicht zu bearbeiten ist und in dem traditionell große Vorbehalte gegenüber ökonomisch oder technisch geprägten Vorgehensweisen herrschen. Gleichzeitig ermöglicht der reflektierte Einsatz von digitaler Technologie einen Perspektivenwechsel, der beratungstheoretische und methodische Fragen neu beleuchtet. Aus technologiebedingten Anforderungen heraus eröffnen sich neue Problemstellungen etwa im Verhältnis zwischen Fachkräften in sozialen Diensten und deren AdressatInnen. Umgekehrt müssen Vorgaben aus den Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit bei Einsatz und Konzeption technischer Innovationen systematisch Berücksichtigung finden.

Für die Umsetzung des in den nachfolgenden Teilen detailliert beschriebenen Forschungsprogramms liegen umfassende Vorarbeiten vor, die sich in zahlreichen Projekten, Anträgen und Publikationen dokumentieren. So wurden bereits Fragen des Zusammenhangs von informationstechnologisch induzierter Formalisierung und professionellem Handeln (Ley und Seelmeyer 2008), der Funktionen und Implikationen von technisierter Falldokumentation (Ley und Seelmeyer 2014) sowie einer damit einhergehenden Standardisierung und Transformation des Arbeitsfeldes bearbeitet und ein theoretisches Modell zur Analyse der Nutzung und Aneignung von digitalen Technologien entwickelt, welches das Zusammenspiel „von Subjekten, die unter jeweils spezifischen individuellen Voraussetzungen in einem vorgegebenen strukturellen Rahmen und sozialen Kontext mit bestimmten Zielen beschreibbare Inhalte unter Einsatz von Technik bearbeiten“ (Kutscher, Ley, & Seelmeyer, 2011, p. 195). als Heuristik ausarbeitet.

Im Sommer erscheint ein Herausgeberband, in dem Seelmeyer u.a. erstmals für den deutschsprachigen Raum den aktuellen Stand der Forschung und Theoriebildung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Sozialen Arbeit systematisch aufbereiten und dokumentieren (Kutscher, Ley, & Seelmeyer, 2015). Die Einordnung der Nutzung von Technologie im Kontext sowohl von wohlfahrtsstaatlicher Transformationsforschung und sozialpolitischer Wirkungsforschung als auch mit Blick auf eine AdressatInnenforschung in der Sozialen Arbeit erfolgt zudem vor dem Hintergrund der Mitwirkung von Seelmeyer als Mitantragsteller und Erst- und Zweitbetreuer im Promotionskolleg „Leben im transformierten Sozialstaat – TransSoz“ (NRW-Programm „Forschungskooperationen Uni-FH“).

Mager hat seit 1995 kontinuierlich das theoretische und methodische Konzept für die Anwendung von Design im Dienstleistungskontext entwickelt10 und in zahlreichen Projekten im sozialen Sektor erfolgreich umgesetzt. Insbesondere die Verhaltensänderung von Menschen durch designbasierte Interventionen wurde in Theorie und Praxis erforscht11. Ein Prozess zur Initiierung und Koordinierung Hybrider Wertschöpfung12 wurde entwickelt, der auch in das im Rahmen von Marie Sklodowska-Curie Innovative Training Networks (2015-2019) geförderte europäische Promotionsprojekt zum Thema „Value of Co-Creation“ einfließen wird.

Ein Referenzmodell zur Optimierung und Messung von Prozessen in der Pflege wurde von Lindner und Falkenberg entworfen und in Kooperation mit dem IWP Institut für wirtschaftliche Pflege und

10 Mager, Birgit | Gais, Michael: Service Design: Design studieren. Stuttgart: UTB, 2009. ISBN 978-3-8252-3113-2 11 Mager, Birgit, Jennifer Loser: Behavioral Change through Co-Creation, Touchpoint, Volume 6, Issue 1, 2014 ISSN 1868-6052 12 Mager, Birgit, Bianca Bender, Pia Drechsel: A guideline for business mash-ups , Cross-disciplinary partnering as subject for cross-disciplinary research, in Touchpoint Volume 5, Issue 3, 2014 ISSN 1868-6052

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Gesundheit weiterentwickelt.13 Ein Modell zur Analyse und Bewertung menschlicher Faktoren in der Betriebswirtschaftslehre von Lindner zeigt die systemtheoretischen Grundlagen anpassungsfähiger Interaktion auf und wurde im Rahmen von Innovationsgutscheinen (B, F&E) für Beratungsprozesse eingesetzt.14 Das endgültige Ergebnis zum Szenariomanager, der nicht-technische Simulation nutzt, wird im Oktober 2015 erwartet. Ein Ansatz zur Einbindung kollaborativer Elemente in das Architekturmanagement komplexer Systeme wurde von Bente et al. (2012) entworfen. Der Ansatz wird gegenwärtig weiterentwickelt und dessen Praxispotential in einer aktuell laufenden empirischen Studie untersucht.

Kaminsky hat sich in den vergangenen Jahren in moralphilosophischer und psychologischer Perspektive verstärkt mit Prozessen und Problemen der ethischen Entscheidungsfindung in konkreten sozialberuflichen Handlungssituationen befasst (Kaminsky, 2012 sowie div. Fachvorträge). Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden im FSP für die Erleichterung bzw. Verbesserung der für das professionelle Handeln erforderlichen Reflexionskompetenz nutzbar gemacht. Eine Verknüpfung von Reflexionsanforderungen mit den Möglichkeiten digitalen Informationsdesigns (z.B. „Gamification“) eröffnet neue und ausgesprochen vielversprechende Formen der (Weiter-)Qualifizierung professionell sozialberuflich Tätiger.

Sozial- und Gesundheitsdaten weisen einen hohen Personenbezug auf. Sie betreffen hilfebedürftige Menschen und enthalten sensible Informationen die rechtlich intensiv geschützt sind. Der Umgang mit solchen Daten und deren Einbindung in vernetzte Datenströme unter dem Stichwort Internet der Dinge bzw. Industrie 4.0 verlangt, besonderes Augenmerk auf den Schutz der Privatheit der Betroffenen zu legen. In diesem Zusammenhang werden bei der Entwicklung und Erprobung der im Rahmen des Forschungsschwerpunkts behandelten Prozesse, Fragen des Daten- und insbesondere des Sozialdatenschutzes eingebunden. Die Entwicklung von Datenschutzkonzepten für Sozialdatenanwendungen setzt einen ständigen Austausch der Beteiligten und eine Sensibilisierung der Forscher für die Bedeutung dieser Themen voraus, um der diesbezüglichen Verantwortung gerecht zu werden. Schwartmann bringt diesbezüglich eine exzellente Expertise und umfangreiche Vorarbeiten in den FSP ein, in Form diverser Studien und Gutachten für die Bundesregierung, die Landesregierung NRW, Unternehmen und Verbände sowie durch seine Arbeiten als Sachverständiger bei Anhörungen vor dem Rechtsausschuss, Unterausschuss Neue Medien und der Enquete Kommission Internet und Digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages, vor Ausschüssen des Landtages NRW sowie als Mitglied der von Bundesinnenminister de Maizière geleiteten Plattform Sicherheit, Schutz und Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft mit Zuständigkeit für den Datenschutz im Rahmen des nationalen IT-Gipfels.

Im Bereich technischer Datenschutz und Datensicherheit bestehen umfangreiche Vorarbeiten von Lo Iacono in Form einer Fachbuchpublikation (degruyter.com/view/product/231461), einer Vielzahl von Publikationen auf einschlägigen und renommierten wissenschaftlichen Konferenzen und in Fachzeitschriften (researchgate.net/profile/Luigi_Iacono) sowie geförderten Forschungsprojekten (realsoasecurity.de, usercured.de). Hierbei standen und stehen die Erforschung und Entwicklung neuartiger Technologien im Zentrum, die den Schutz der Privatheit und anderer sensibler Daten ermöglichen, wobei zusätzlichen Parametern wie der Skalierbarkeit des Gesamtsystems und der

13 Lindner, H.-G. (2011): Subject Modelling in Residential Care Services, in: Third International Conference, S-BPM ONE 2011, Proceedings, Hg.: Schmidt, W. sowie Lindner, H.-G.:, Falkenberg, A. (2011): Transparente Prozesse, in: Häusliche Pflege, März 2011, S. 20-26 14 Lindner, H.-G. (2013): humanBI – Analyse und Bewertung menschlicher Faktoren in der Betriebswirtschaftslehre, Arbeitspapier, FH Köln

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Gebrauchstauglichkeit der Sicherheitsmechanismen ein besonderer Stellenwert zukommt. All dies sind Faktoren, die für die Akzeptanz und Governance von ICT-basierenden Systemen für die Soziale Arbeit eine entscheidende Rolle einnehmen.

Von Kohls (2014) wurde ein theoretisches Rahmenwerk ausgearbeitet, das den Zusammenhang zwischen den in der Praxis funktionierenden Lösungen, den individuell wahrgenommenen Formen und den beschriebenen Design Patterns sowie deren Rückwirkungen auf die zukünftige Gestaltung von Lösungen erklärt. Das Rahmenwerk unterstützt die systematische Vorgehensweise beim Identifizieren, Analysieren, Beschreiben und Verfeinern von transfertauglichen Lösungsansätzen, die so zu einem Werkzeugkoffer für die innovative Gestaltung von sozialen Diensten werden, bei denen digitale Technologien verantwortungsbewusst und nutzbringend eingesetzt werden. Besonders vielversprechend sind bei dem Ansatz die interdisziplinäre und multiperspektivische Sicht sowie das erklärte Ziel, eine ganzheitliche Designqualität zu erreichen. Eine ganz neue Entwicklung besteht darin, den Ansatz auch für die Gestaltung gesellschaftlichen Wandels zu nutzen. Die erste internationale Konferenz „Pursuit of Pattern Languages for Societal Change“ findet dieses Jahr im Österreich statt und wird von Kohls als Mitglied des Programmkomitees aktiv mitgestaltet.

Erfolgreiche Technologieprojekte bedürfen der interessierten und motivierten Einbindung auch solcher Mitarbeitenden, die zunächst wenig Technikaffinität zeigen. Vorarbeiten zur Entwicklung von Methoden zur Technikbildung sowie Technologieakzeptanz hat Zorn sowohl im Bereich der Sozialarbeit (Zorn, 2014) als auch in interdisziplinären IT-Entwicklungsprojekten mit der Partizipation von Techniklaien (Zorn, Büschenfeldt, & Schelhowe, 2008) geleistet. Darüber hinaus entwickelte sie Konzepte zum Design digitaler Lernumgebungen (Zorn, 2013a; Zorn, 2013b) sowie Ansätze zur Förderung technischen Interesses bei Menschen mit geringer Technikaffinität (Zorn, Trappe, Stöckelmayr, Kohn, & Derndorfer, 2013) und zeigte, wie sich dadurch auch Sichtweisen individueller Technikakzeptanz verändern lassen (Zorn, 2010).

Die hier nur begrenzt darstellbaren inhaltlichen Vorarbeiten schlagen sich neben den bereits aufgeführten auch in zahlreichen weiteren einschlägigen Publikationen nieder, die der stark gekürzten Auswahl bei den Personenprofilen zu entnehmen sind. Die umfassenden Vorarbeiten der beteiligten ProfessorInnen spiegeln sich zudem in zahlreichen Antragstellungen, die sich aktuell im Begutachtungsprozess befinden oder gegenwärtig vorbereitet werden und die schon in sehr kurzer Zeit eine breite Aufstellung des Forschungsschwerpunktes erlauben könnten. Im Einzelnen sind dies folgende Projekte:

Aktuelle Anträge im Begutachtungsprozess:

• Projektantrag zu Datenbrillen im Gesundheitsbereich für BMBF-Ausschreibung „Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel“ (Prof. Zorn)

• Projektantrag zu E-Learning-Klassifikationen für BMBF-Ausschreibung "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" (Prof. Zorn)

• Projektantrag zu MINT-Bildung für EU-Ausschreibung "Call for making science education attractive for young people" (Prof. Zorn)

Aktuelle Vorbereitung von Projektanträgen:

• Leitmarktwettbewerb Gesundheit NRW: MediClean – Hygiene im Krankenhaus verbessern durch neue Technologien (Location-based Learning und Gamification) (Prof. Mager)

• DFG-Antrag: Ethnografie informatisierter und mediatisierter Sozialer Arbeit (Prof. Seelmeyer, gemeinsam mit Prof. Dr. Nadia Kutscher, Universität Vechta)

• BMBF-Antrag im Forschungsschwerpunkt "Arbeit in der digitalisierten Welt" (Prof. Seelmeyer, gemeinsam mit KollegInnen an der Universität Hildesheim)

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• Assistive Technologien für behinderte Menschen (Prof. Zorn) • Step2EthiX – Entwicklung von online-tools zur Unterstützung der ethischen Entscheidungskompetenz in der

Praxis Sozialer Arbeit (Prof. Kaminsky)

Zudem wurde bereits die erforderliche Forschungsinfrastruktur aufgebaut: Vorhanden ist der Zugriff auf Dienste für komplexe Datenauswertungen und Data-Mining, Business Analytics (SAS) sowie leistungsfähige Simulationssoftware (AnyLogic für multi-method modeling, SemTalk für betriebliche Prozesse). Darüber hinaus stehen Aufnahmemedien und weitere für die Datenerhebung und Auswertung benötigte Geräte und Anwendungen über das Medienzentrum der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften zur Verfügung, auf dessen Unterstützungsleistungen der FSP ebenfalls zurückgreifen kann. Für den Aufbau des Forschungsschwerpunkt bereits erfolgt sind darüber hinaus die Anschaffungen eines leistungsfähigen Tools für Onlineerhebungen (Questback/unipark) sowie von Fach-Software für die Soziale Arbeit (Prof. Seelmeyer) und aktueller datenverarbeitender Technologien und Geräte (Prof. Zorn) über das hochschuleigene Programm „Berufungsmittel Innovation und Investition“. In Vorbereitung ist ein weiterer Antrag über das Programm „Berufungsmittel Innovation und Investition“ für die Ausstattung eines „Collaboration Rooms“, der sich unter Einsatz digitaler Werkzeuge – interaktive Whiteboards, Tablets, Videokonferenz, Multitouch-Table – als Think Tank Umgebung für das Entwickeln innovativer Softwarelösungen im Bereich sozialer Arbeit nutzen lässt (Prof. Kohls).

6. Strategisches Konzept zum Aufbau eines langfristig angelegten Forschungsschwerpunkts

Der Aufbau des Forschungsschwerpunktes kann sich – wie oben dargestellt - auf zahlreiche jetzt schon vorbereitete bzw. abgeschlossene Beantragungen von Fördermitteln stützen. Idealerweise werden mit Beginn der Förderung des Forschungsschwerpunktes Anfang 2016 bereits erste Projekte unter seinem Dach versammelt sein. Bereits jetzt werden bei inhaltlichen Überschneidungen Synergien durch wechselseitige Beteiligungen an den geplanten Forschungsvorhaben und peer-review für Antragsstellungen realisiert und so eine vertrauensvolle und intensive Kooperation im zukünftigen FSP grundgelegt und aufgebaut.

Das strategische Konzept zum Aufbau des Forschungsschwerpunktes umfasst folgende zentrale Elemente:

1. Auf- und Ausbau des interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Arbeitszusammenhangs 2. Kooperatives Einwerben von Drittmitteln für weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte 3. Durchführung einer explorativen Fallstudie (vgl. Teil 8) 4. Transfer und Dissemination von Ergebnissen / „Third Mission“ (vgl. Teil 12) 5. Systematische Nachwuchsförderung und Förderung von Promotionen (vgl. Teil 13) 6. Verknüpfung der Forschung mit Lehre und Studiengangsentwicklung (vgl. Teil 13)

Ein wichtiges Ziel wird darin gesehen, eine gemeinsame Identität als Forschungsschwerpunkt herzustellen. Dies erfordert eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung, die daran arbeitet disziplinäre Grenzen zu überwinden, einen sozialen Prozess, der eine gegenseitige Annäherung und Wertschätzung unterstützt und auch strukturelle Maßnahmen. Bezüglich letzterem ist u.a. vorgesehen, die MitarbeiterInnen im Forschungsschwerpunkt nicht – nach dem „Gießkannenprinzip“ – auf alle beteiligten Personen zu verteilen, sondern als eine Arbeitseinheit zu bündeln, die als Team die Aufgaben des FSP bearbeitet. Mit den Fördermitteln sollen drei halbe wissenschaftliche MitarbeiterInnen-Stellen finanziert werden, geplant ist eine Aufstockung der Stellen durch Mitarbeit an

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weiteren eingeworbenen Drittmittelprojekten. Jenseits verwaltungsförmiger Fragen der Fachaufsicht soll die Planung der Arbeitsaufgaben und auch Entscheidungen zur Verwendung der Ressourcen in den regelmäßigen Arbeitstreffen erfolgen, um so für das Engagement der dort Aktiven auch einen möglichst hohen Nutzen zu stiften.

Für die Zusammenarbeit im Forschungsschwerpunkt sind folgende Strukturen vorgesehen:

• wöchentliche Arbeitsbesprechungen (Projektleitung und wiss. MA: operative Abstimmung), • monatliche Arbeitstreffen (alle ProfessorInnen des FSP und wiss. MA: inhaltl./org. Abstimmung), davon

einmal im Semester in Verbindung mit einem anschließendem hochschulöffentlichem interdisziplinärem Forschungskolloquium (offen für alle MitarbeiterInnen und Studierenden der FH)

• jeweils im Frühjahr eine einwöchige Arbeits- und Ideenwerkstatt (in Kooperation mit „Multiversity“) für offenen Austausch und Ideenentwicklung sowie die Arbeit an individuellen oder gemeinsamen Publikationen, Forschungsprojekten oder Anträgen (alle WissenschaftlerInnen des FSP)

• jeweils im Spätsommer / Herbst eine externe zweitägige Klausurtagung für die Diskussion inhaltlicher Grundsatzthemen und die strategische Planung für den FSP (alle Beteiligten des FSP, hierzu sind insbesondere auch die Assoziierten Mitglieder des FSP mit eingeladen).

Neben der aktiven Mitarbeit am Forschungsschwerpunkt mit Teilnahme an den monatlichen Arbeitstreffen15 ist auch eine Assoziierte Mitgliedschaft vorgesehen, wenn WissenschaftlerInnen der FH Köln nur an einzelnen Projekten mitarbeiten (wollen) oder nur sehr spezifische Themen einbringen können und wollen, aber keinen hinreichend engen Bezug zur Gesamtausrichtung des FSP haben. Dies kann sowohl für das Einbringen spezifischer technologischer Expertisen der Fall sein, als auch im Hinblick auf entsprechende arbeitsfeldbezogene (wie Kita, Erziehungshilfen, Rehabilitaion, …) und dort relevante fach-theoretische (z.B. Inklusion, Übergangsgestaltung, professionelles Handeln, …) Schwerpunktsetzungen.

Bezogen auf die Akquise von Drittmitteln liegt in den ersten beiden Jahren ein Schwerpunkt auf Förderlinien des BMBF und der einschlägigen Fachministerien auf Bundes- und Landesebene (BMFSFJ, BMAS, BMWi). Konkret geplant sind neben kleineren regionalen Projekten u.a. Beteiligung an Ausschreibungen im Bereich der HightechStrategie des BMBF (vor allem Zukunftsaufgabe „Digitale Wirtschaft und Gesellschaft“), der Innovationsstrategie EFRE des Landes NRW (u.a. Element „Sicherheit, Teilhabe und sozialer Zusammenhalt“), sowie im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand ZIM des BMWi mit einem Technologiedesign-Projekt.

Bereits mit Veröffentlichung des Arbeitsprogramms 2016/2017 zu Horizon 2020 im September 2015 sollen die Möglichkeiten für eine Beteiligung an Konsortien geprüft werden. Die auf „user-driven-innovation“ und „Co-Creation“ im Public Sector / Public Administration bezogenen Calls, die zu erwarten sind, bieten eine sehr hohe Überschneidung mit den Forschungsthemen des FSP. Hierzu sollen die Beteiligungsmöglichkeiten frühzeitig eingehend geprüft werden. Spätestens für die zweite Phase des Förderzeitraums ab 2018 wird dann – auf der Grundlage eines bereits erreichten kritischen Potenzials an durchgeführten Forschungsprojekten – eine Antragstellung auf EU-Ebene als realistisch eingeschätzt. Dazu sollen bereits mit dem Start des FSP Vorarbeiten beginnen, um bereits in der Vorbereitungsphase für neue Ausschreibungen inhaltlich beteiligt und in potenzielle Kooperations-Netzwerke eingebunden zu sein. Die schon auf individueller Ebene bestehenden internationalen

15 Durch die entweder dienstlich gegebene oder aber durch die persönliche Wohnsituation bedingte Nähe aller Beteiligten zum FH Standort Kölner Südstadt ist eine ganz pragmatische, aber dennoch sehr wichtige Voraussetzung für eine intensive Zusammenarbeit gegeben, die ansonsten über die größere Distanz zwischen Köln und dem Standort Gummersbach nur jeweils unter größerem (zeitlichen) Aufwand herzustellen wäre.

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Hochschulkontakte sollen zu strategischen Partnerschaften ausgebaut werden, um damit systematisch eine der Voraussetzungen für erfolgreiche Antragstellungen zu schaffen.

Durch eine Förderung des Forschungsschwerpunktes werden die strukturellen Voraussetzungen für eine breite Beteiligung an entsprechenden Ausschreibungen und der Akquise von Drittmitteln geschaffen. Können mit Hilfe der Nutzung dieser Ressourcen erfolgreich Drittmittel eingeworben werden, dann fallen die hierfür im Rahmen der internen Forschungsförderung an der FH gewährten Forschungsprämien dem Forschungsschwerpunkt zu, um damit eine nachhaltige Absicherung des FSP zu ermöglichen. So kann auch nach Reduzierung bzw. Auslaufen der Fördermittel eine über die Drittmittelprojekte hinausgehende Forschungsinfrastruktur gesichert und bei erfolgreicher Entwicklung sogar sukzessive ausgebaut werden.

7. Inhaltliche Schwerpunkte des Forschungsprogramms Im FSP sollen Methoden und Kontexte für die Erforschung von Innovationspotenzialen entwickelt werden. Häufig erfolgen Technologieintegrationen „Top-Down“ als Formen der sog. „Prozessoptimierung“, die sich vorrangig an Kostenreduzierung und Effizienzsteigerungen orientieren, die aber keine Perspektive auf Innovationspotenziale eröffnen, die von den AkteurInnen selbst gesehen werden könnten, wie z.B. Optimierungsmöglichkeiten von Services (z.B. durch Smartphonenutzungen), von Bildung (z.B. Sehfrühförderung mit hellen Displays), durch Vernetzung mit potenziellen Kooperationspartnern, durch Interaktionen mit vernetzten Geräten („Internet-der-Dinge“) und anderem. Ein wesentliches Prinzip wird daher die Erhebung und Analyse von Perspektiven von diversen AkteurInnen in Sozialen Diensten sein - z.B. Mitarbeitende, KlientInnen, Verwaltungskräfte, Ehrenamtlichen (die einen hohen Anteil an Arbeit in diesem Bereich leisten) - u.a., um dadurch „Bottom-Up“ Erkenntnisse zur Lösung von Herausforderungen in Sozialen Diensten zu gewinnen.

Inhaltlich strukturiert sich das Forschungs- und Entwicklungsprogramm des FSP über folgende Schwerpunkte:

1. Analyse- und Gestaltungsprinzip der Nutzerzentrierung 2. Co-Creation von Dienstleistungen / Hybride Dienstleistungen 3. Ganzheitliches Management soziotechnischer Systeme 4. Referenzarchitekturen und Design Pattern als Transferwerkzeug 5. Technikakzeptanz - Technikreflexivität - Technische Bildung

Analyse- und Gestaltungsprinzip der Nutzerzentrierung

Digitale Technologien stoßen gerade in den sozialen Diensten häufig noch auf Widerstände. Dies rührt u.a. daher, dass mit ihnen häufig eine gewisse Standardisierung und Vereinheitlichung von Abläufen einhergeht, die als Widerspruch gesehen wird zur ganz individuellen und auf die einzelne Person ausgerichteten Arbeit mit den AdressatInnen der sozialen Dienste. Auch werden als lästig empfundene Dokumentationspflichten oder eine befürchtete stärkere Kontrolle von Arbeitgeberseite über die Inhalte der eigenen Tätigkeit mit technischen Innovationen assoziiert. Verkannt werden dabei die Potentiale an Vereinfachung und Steigerung der Effektivität, aber auch der Professionalität und Qualität der Dienstleistung. Umso wichtiger ist an dieser Stelle eine genaue Analyse der Widerstände und Vorbehalte, die dann fruchtbar zu machen ist für die Konzeption und den Einsatz digitaler Technologien im Bereich Sozialer Dienste. Die Analyse erfolgt insbesondere mit Methoden der User

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Experience und Arbeitspsychologie, der kognitiven Modellierung sowie mit dem Gruppendiskussionsverfahren und der Auswertungsstrategie der dokumentarischen Methode.

Co-Creation von Dienstleistungen / Hybride Dienstleistungen

Die Integration unterschiedlicher „Stakeholder“ in Innovationsprozesse wird auch als „Co-Creation bezeichnet. Die Co-Creation integriert verschiedene Sichtweisen und Expertisen in den Explorations- und Kreationsprozess und wird so der Komplexität der Gestaltung von Dienstleistungssystemen gerecht. Insbesondere die Endnutzer werden als Experten für ihre Arbeit begriffen und systematisch eingebunden. Dies erhöht nicht nur die Qualität der Ergebnisse sondern auch die Umsetzungsmotivation. Diese Co-Creation findet Anwendung innerhalb bestehender Dienstleistungssysteme - aber auch an Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Anbietern – genau an diesen Schnittstellen besteht ein hohes Innovationspotential, für sogenannte „Hybride Dienstleistungen“, das in der Sozialen Arbeit bislang noch nicht systematisch analysiert ist.

Ganzheitliches Management soziotechnischer Systeme

Ein ganzheitliches Management von soziotechnischen Systemen zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht allein auf störungsfreie und kostengünstige Bereitstellung von IT-Services abzielt, sondern die IT-Landschaft nachhaltig und langfristig auf die Erreichung strategischer und geschäftlicher Ziele hin gestaltet. Dies ist in dem hier betrachtet Kontext besonders wichtig, da durch die spezielle Interaktion von Mensch und digitaler Technik – insbesondere bei größeren Anbietern sozialer Dienste – ein komplexes soziotechnisches System entsteht, das der gezielten organisationalen und technologischen Lenkung bedarf und sich dabei strikt auf die Bedürfnisse der Kunden und Mitarbeiter einzustellen hat. Hybride und umfassende Architekturmanagement-Ansätze (Bente 2014) liefern hier den Ausgangspunkt, um diese auf das betrachtete Feld hin anzupassen und weiterzuentwickeln.

Referenzarchitekturen und Design Pattern als Transferwerkzeug

Design Patterns beschreiben erprobte Lösungen und generalisieren über mehrere strukturähnliche Fälle. Der Ansatz geht auf den Architekten Christopher Alexander zurück, der Muster als eine dreiteilige Regel auffasst, die den Zusammenhang zwischen einem bestimmten Kontext, einem darin befindlichen Problemfeld und der dafür geeigneten Lösung beschreibt (Alexander, 1979). Das Ziel dieser Gestaltungsmuster ist dabei stets die Verbesserung des Kontexts unter Berücksichtigung vielfältiger Einflussfaktoren, d.h. sowohl soziale, psychologische, technische, politische, finanzielle und organisationale Wirkkräfte werden erfasst und als Begründung für eine erprobte Lösungsform angeführt. Neben einer umfangreichen designtheoretischen Grundlage steht die handlungs- und gestaltungsorientierte Vorgehensweise im Vordergrund. Design Patterns beziehen sich also auf Formen und Strukturen, die bewusst durch gezielte Interventionen und Designentscheidungen hergestellt werden können. Das Transferwerkzeug greift dabei auf verschiedenen Ebenen an, von der Interaktion verschiedener Akteure (MitarbeiterInnen, KlientInnen) über die Gestaltung von fachlichen Prozessabläufen bis hin zur Bereitstellung von Referenzarchitekturen für die Anbindung digitaler Technologien an typische IT-Landschaften von Anbietern Sozialer Dienste.

Technikakzeptanz - Technikreflexivität - Technische Bildung

Probleme mit Technologieakzeptanz auf Seiten der Mitarbeitenden wie auch KlientInnen sind häufig auftretende Probleme in Technologieprojekten. Für den Kontext der Sozialen Diensten ist aufgrund einer eher geringen Technikaffinität mit eher größerer Skepsis zu rechnen. Diverse Modelle zur Messung von Technologieakzeptanz kommen zur Anwendung, und Methoden zur Erhöhung von

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Technologieakzeptanz werden entwickelt und angewendet. Es ist davon auszugehen, dass diese Methoden ähnliche Module haben (User Experience, Partizipation, Weiterbildung, Gamification, Nutzenadaption)16, aber teilweise auch in jedem Projekt entsprechend der spezifischen Herausforderungen entwickelt werden. Formative Evaluationen in Technologieentwicklungsprojekten werden in iterativen Prozessen mit Projektentwicklern und -entscheidern diskutiert, um frühzeitig Bedarfe von AkteurInnen zu integrieren.

Eine grundlegende Herausforderung sowohl in der grundständigen Ausbildung und Lehre als auch mit Blick auf Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften liegt in der Verankerung einer „Technischen Bildung“, wie Zorn und Seelmeyer (2015) mit Bezug auf Wensierski und Sigeneger (2015) zeigen konnten: „Festzuhalten ist, dass es auch in der Sozialen Arbeit um die Vermittlung technischen Wissens sowie die Vermittlung von Handlungsfähigkeit im Umgang mit Technologien aber auch mit soziotechnischen Systemen gehen muss. Eine Reflexionsfähigkeit über die Einflüsse von Digitaler Technologie auf Arbeitsprozesse, auf Klientenverhalten, auf Veränderungen im fachlichen Handeln, eine Anleitung zur Reflexion ethischer Kriterien u.v.m. ist notwendig. Keinesfalls ist hier mit Technischer Bildung die Vermittlung instrumenteller Techniknutzungskompetenz gemeint. Eine instrumentalisierende Haltung, wie sie vor allem auch von der Industrie an Bildungseinrichtungen herangetragen wird, muss unbedingt vermieden werden.“ (Zorn/Seelmeyer 2015)

Das Forschungsprogramm bezieht sich in seinen verschiedenen Vorhaben auf unterschiedlichste digitale Technologien, die in Sozialen Diensten als Arbeitsmittel und / oder Organisationstechnologie zum Einsatz kommen (könnten). Dabei erscheinen derzeit insbesondere die folgenden Technologiebereiche als relevant:

• Kommunikationstechnologie und Applications (Fach-Software, Software as a Service, …) • Soziale Netzwerk Plattformen (Communities für Wissenstransfer und Selbsthilfe) Simulation, Business

Analytics und Big Data • Mobile Computing / Wearable / Ubiquitous Computing / Internet der Dinge • Avatare und Robotik (letzteres insbesondere im Bereich Pflege und Assistenz)

Während einzelne Vorhaben im Rahmen des FSP durchaus einzelne Technologien fokussieren werden, soll der FSP als Ganzes die Technologiefelder gerade in ihrer gesamten Breite in den Blick nehmen und dabei insbesondere auch die sich zunehmend ergebenden Verschränkungen und Konvergenzen zwischen ihnen berücksichtigen. Dabei reicht die granularitätsbezogene Dimensionierung des Forschungsgegenstands von der Mikro- bis zur Makro-Ebene:

Abb 2.: Dimensionierung des Forschungsgegenstands auf Mikro-, Meso- und Makroebene

16 vgl. u.a. Davis 1989, Peek et. al 2014, Zorn et al. 2008

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Insgesamt spannt sich damit das Forschungsprogramm auf zwischen den oben beschriebenen thematischen Fokussierungen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen der Granularität - von kognitiven Prozessen bis hin zu gesellschaftlichen Kontexten – auf eine große Bandbreite an digitalen Technologien beziehen. Der FSP bearbeitet die sich dadurch ergebende thematische Matrix auf den Ebenen von 1) Grundlagen- und anwendungsbezogene Forschung, 2) Invention und Entwicklung zur Innovation, 3) Wissenschaftliche Qualifizierung und Weiterbildung sowie 4) Transfer und „Third Mission“.

Aus der forschungsprogrammatischen Matrix von thematischen Fokussierungen, Technologiebereichen und Granularitätsebenen ergibt sich eine Vielzahl von konkreten Frage- und Themenstellungen, die nur teilweise in der nachfolgend beschriebenen explorativen Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ bearbeitet werden können. Über die Studie hinausgehende Fragen werden entsprechend auch in weiteren bereits beantragten oder noch zu entwickelnden Projekten bearbeitet. Zu folgenden Themen wurden bereits Projektideen bzw. Projektskizzen entwickelt, die entweder im Kontext der Studie oder in ergänzenden Projekten mit unseren Kooperationspartnern in Wissenschaft und Praxis (vgl. Teil 11, 12 und 13) weiterentwickelt und - wo sinnvoll möglich - zu Förderanträgen ausgearbeitet werden sollen:

1) Softwarebasierte Hilfeplanung und Informationsaustausch zwischen Kostenträger, Leistungerbringer und Leistungsnehmer

2) Assistenzsysteme und digitale Lernmittel zur Unterstützung von Inklusion und Therapie 3) Kommunikations-, Interaktions- und Steuerungstechnologien für Co-Living Spaces (u.a.

Mehrgenerationenwohnen) 4) Vereinfachung der (Pflege-)Dokumentation: Prozessanalysen und Simulation 5) Informations- und Kommunikationstechnologien und -strukturen für interinstitutionelle

Kooperationen und Netzwerke 6) Soziale Dienste und Selbstvermessung: Potenziale und Risiken der Einbindung von

Quantified-Self-Apps in die Soziale Arbeit (mit Uni Frankfurt) 7) Neue Dienste und Assistenzsysteme unter Berücksichtigung mobiler Verhaltensdaten 8) Messung und Optimierung der Wertschöpfungsnetze

8. Operative Umsetzung: Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ Ein wichtiges Kernstück des Forschungsschwerpunktes wird die Durchführung der Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ sein. Gegenüber bereits in der Beantragung befindlichen und auch weiteren zu beantragenden Projekten zeichnet sich die Studie dadurch aus, dass hier in idealtypischer Weise eine umfassende Integration der insgesamt im Forschungsschwerpunkt versammelten fachlichen Perspektiven und Expertisen umgesetzt wird. Die Studie ist von hoher strategischer Relevanz bezogen auf die Forschungsthemen des FSP und leistet u.a. auch wichtige explorative Vorarbeiten für die Akquise weiterer Drittmittel-Projekte, indem hier umfassende Erkenntnisse über Bedarfe Sozialer Dienste sowie Potenziale der Integration von Technologien gewonnen werden.

Praxis-Partner für diese Fall-Studie ist die Josefs-Gesellschaft mit Sitz in Köln. Die Josefs-Gesellschaft ist ein sehr großer Freier Träger der Wohlfahrtspflege mit Einrichtungen und Angeboten insbesondere im Bereich der Behindertenhilfe (Wohnheime, Werkstätten, ambulante Hilfen, …), aber auch in zahlreichen weiteren Arbeitsfeldern (u.a. Kitas, Förderschulen, Hilfen zur Erziehung, Berufsbildungswerke, Altenhilfe und Pflege). Sie hat 6.700 MitarbeiterInnen in 25 Tochtergesellschaften in sechs Bundesländern, wobei der Schwerpunkt in NRW liegt (vgl. dazu auch den Letter of Intent im Anhang).

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Die Durchführung der Studie gliedert sich in fünf Phasen:

1. Vorbereitung 2. Analyse 3. Fallstudien: Invention und Konzeption 4. Fallstudien: Erprobung und Evaluation 5. Generalisierung

1. In der Vorbereitungsphase werden die mit der Studie verfolgten Zielsetzungen sowohl aus Forschungs- als auch aus Praxisperspektive weiter spezifiziert und auf dieser Grundlage das Forschungsfeld genau eingegrenzt. Die Josefs-Gesellschaft bietet aufgrund ihrer komplexen Struktur mit unterschiedlichsten Einrichtungstypen, Arbeitsprozessen und eingesetzten Technologien ausgezeichnete Voraussetzungen. Am Ende der Vorbereitungsphase steht fest, in welchen Einrichtungen und Arbeitseinheiten die Analyse durchgeführt wird.

2. In der Analysephase kommen verschiedene Methoden17 zum Einsatz, die den Umgang mit digitalen Technologien auf der strategischen, strukturellen und realen Ebene erfassen und visualisieren sowie Chancen und Hemmnisse identifizieren. Organisationsebene (Mission, Ziele und Aufgabenstellungen), Prozessebene (Geschäftsprozesse, Qualitätsmanagement, …) und die Ebene der Arbeitstätigkeiten werden gleichermaßen mittels reaktiver (Workshops, Interviews) und nicht-reaktiver Erhebungsformen (Nutzung prozessproduzierter Daten, teilnehmende Beobachtung) in den Blick genommen.

Am Ende der Analysephase sind exemplarische Aufgabenstellungen, die dazu praktizierten Lösungen einschließlich ihrer Stärken und Schwächen bekannt. Auf der Grundlage der Analyse werden drei bis maximal fünf Themenstellungen ausgewählt, die als Fallstudien vertiefend weiter bearbeitet werden. Auswahlkriterien sind: a) es liegt eine Problematik vor, die in der Praxis als sehr relevant erfahren wird, b) es ist begründet davon auszugehen, dass sich hier technikbezogene Lösungen optimieren oder entwickeln lassen, c) die auszuwählenden Fallstudien unterscheiden sich maximal im Hinblick auf die dort relevanten Technologien.

3. In der Phase der Invention und Konzeption geht es darum, unter gestalterischen Gesichtspunkten neue Lösungsansätze zu entwickeln. Die in der Analyse entwickelte Feldkenntnis soll in der Zusammenführung mit der umfassenden Kenntnis und Expertise bezogen auf aktuell verfügbare Technologien zum Entdecken und (Er-)Finden neuer Lösungen führen. Ziel ist die konzeptionelle Neugestaltung von Dienstleistungsprozessen, die die Potenziale aktueller Technologien optimal nutzen und integrieren, bis hin zur Verschmelzung beider zu hybriden Dienstleistungen, sowie die Entwicklung geeigneter korrespondierender Managementansätze auf der Organisationsebene und technologischer Strukturen / Architekturen für die praktische Umsetzung.

4. In der Phase der Erprobung und Evaluation werden die nun vorliegenden, konzeptionell ausgearbeiteten und kommunikativ validierten Lösungen modellhaft umgesetzt. Die modellhafte Erprobung in den Praxiseinrichtungen wird durch eine formative Evaluation begleitet. Zwar steht die Technikentwicklung nicht im Vordergrund der Fallstudie, allerdings wird je nach Anwendungsszenario die prototypische Adaption bestehender Technik für die modellhafte Erprobung erforderlich sein. Alternativ, ergänzend oder im Vorfeld der Erprobung werden die entwickelten Modelle auch in

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Erfahrungen liegen u.a. vor mit System- und Stakeholder Maps, Workshops,Beobachtungstudien, strukturierten und offenen Interviews, Gruppendiskussionen, Journey Maps für die verschiedenen Akteure im System, SWOT Analyse, Opportunity Maps, Cognitive Maps, Technology Acceptance Analysen.

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Simulationsverfahren analysiert. Je nach Umfang und Aufwand, der sich durch die entwickelten Lösungsansätze ergibt müssen für die Erprobung auch weitere Drittmittel akquiriert werden.

Die modellhafte Umsetzung bezieht insbesondere auch Überlegungen und methodische Elemente einer Nutzerzentrierten Ausgestaltung und einer Technischen Bildung zur Steigerung der Technikakzeptanz mit ein (vgl. Teil 6).

5. Als letztes wird auf der Basis der gesammelten Erfahrungen eine Generalisierung der Ergebnisse vorgenommen, die ein Übertragen wesentlicher Erkenntnisse auch auf andere Praxiseinrichtungen und Felder erlaubt. Der Design Pattern Ansatz integriert dabei die Erkenntnisse aus verschiedenen Perspektiven und lässt diese in ein standardisiertes Dokumentationsformat einfließen. Als Dokumente beschreiben Design Patterns eine begründete und erprobte Lösung oder Vorgehensweise, die einerseits allgemein genug ist, um auf neue Anwendungsfelder übertragen zu werden, aber andererseits konkret genug ist, um Handlungsschritte abzuleiten und die positiven und negativen Konsequenzen einer Designentscheidung zu bewerten. Sie bieten damit einen theoretisch fundierten und praxisorientierten Werkzeugkoffer für die Gestaltung Sozialer Arbeit mit der Unterstützung digitaler Technologien. Im letzten Schritt kann sodann eine Verallgemeinerung der gewonnenen Einsichten in Good Practices vorgenommen werden, deren Resultat ein Reifegradmodell für den betrachteten Bereich ist. Das notwendige Know-How für die Aufbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und benutzerzentrierter Gestaltungsformen in Form von Design Patterns und der Entwicklung von Reifegrademodellen ist in der Forschungsgruppe vorhanden (Kohls, Bente, Lindner).

9. Tabellarischer Zeit- und Arbeitsplan

Halbjahr: 1 2 3 4 5 6 7 8A Studie 'Soziale Dienstleistungsarbeit 2020'1. Vorbereitung x2. Analyse x x x3. Fallstudien: Invention und Konzeption x x x4. Fallstudien: Erprobung und Evaluation x x x x x5. Generalisierung x x xB Kontinuierliche AufgabenWöchentliche Arbeitsbesprechungen 24 24 24 24 24 24 24 24Monatliche Arbeitstreffen 6 5 6 5 6 5 6 5Interdisziplinäres Forschungskolloquium 1 1 1 1 1 1 1 1Arbeits- und Ideenwerkstatt (Frühjahr) 1 1 1 1Synopse internationaler Forschungsstand x x x x x xPublikationen und Tagungsbeiträge x x x x x x xSystematische Nachwuchsförderung x x x x x x xImpulse für Lehre & Studiengangsentwicklung x x x x x x xC Tagungen und VeranstaltungenNationale Fachtagung x x 1Internationale Fachtagung x x 1Interdisziplinärer Herbstworkshop 'Open Space' x 1 x 1Zukunftsforum: Soziale Dienstl. in der dig. Welt x 1 x 1D Weitere ForschungsvorhabenKooperative Erstellung Forschungsanträge x x x x x x x xDurchführung bewilligter Forschungsprojekte x x x x x x x

Legende: Zahl = Durchführungsanzahl x = Bearbeitungszeitraum

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10. Geplanter Einsatz der Fördermittel und Eigenbeteiligung Die Förderung durch das Land NRW wird maßgeblich für die Finanzierung von zwei wissenschaftlichen MitarbeiterInnen (50%-Stellen) genutzt, die während der Förderphase im FSP die Möglichkeit zur Promotion erhalten sollen. Es wird angestrebt, die Stellen durch eine Mitarbeit in weiteren Drittmittelprojekten aufzustocken, bzw. zu verlängern. Zu ihren Aufgaben gehören insbesondere:

• Durchführung der Studie „Soziale Dienstleistungen 2020“, • Aufarbeitung des - insbesondere internationalen - Forschungsstands, • Recherche von innovativen modellhaften Technologieimplementierungen, • Mitwirkung bei der Einwerbung von Drittmitteln, • Weiterer Aufbau und Pflege des Kooperationsnetzwerkes mit Wissenschaft und Praxis, • Mitarbeit in VNetzwerken auf nationaler (u.a. Finsoz e.V.) und internationaler Ebene (HUSITA), • Planung und Organisation von Tagungen und Veranstaltungen

Eine Verwaltungskraft und Studentische Hilfskraft sollen bei der administrativen Abwicklung von Antragsstellungen und Projekten und bei organisatorischen Tätigkeiten unterstützen, um die beteiligten ProfessorInnen und die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Forschungsschwerpunkts für inhaltliche Arbeiten freizustellen. Sachmittel sind insbesondere für Durchführung von Tagungen / Workshops sowie die Organisation je eines nationalen und internationalen Kongresses vorgesehen. Zusätzlich zur finanziellen Beteiligung der FH Köln in Höhe von 120.000,- € stellt die Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften dem FSP die erforderlichen Büroräume einschließlich Ausstattung für drei MitarbeiterInnen unentgeltlich zur Verfügung. Zudem plant die Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften eine personelle Unterstützung im Bereich der Forschungsadministration durch eine neu einzurichtende „Service-Stelle-Forschung“.18

Die am Forschungsschwerpunkt beteiligten ProfessorInnen erfahren eine deutliche Entlastung durch die Unterstützung durch die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen, zusätzlich sind Mittel für wissenschaftliche Hilfskräfte vorgesehen, wenn disziplinäre Wissensbestände erforderlich sind, die von den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen nicht eingebracht werden können. Darüber hinaus haben die beteiligten Fakultäten im Falle einer Förderung des FSP eine Deputatsermäßigung von 4 SWS für die Leitung zugesagt. Nach Verabschiedung der neuen Lehrverpflichtungsverordnung werden sich ggf. weitere Spielräume für Deputatsreduktionen eröffnen, die nach derzeitigem Stand bspw. auch für Antragstellung und Durchführung von Projekten möglich sein sollen. Weitere Entlastungen werden für einzelne Vorhaben und Antragstellung durch zeitlich befristete Übernahme von Lehraufträgen möglich, durch die eine kurzzeitige begrenzte Freistellung der beteiligten ProfessorInnen für die Ausarbeitung, Beantragung und Durchführung von Forschungsvorhaben ermöglicht wird.

Die beteiligten ForscherInnen leisten vielfältige immaterielle Beiträge u.a. durch die aktive Beteiligung an regelmäßigen Arbeitstreffen und Workshops, Antragstellungen, sowie Durchführung gemeinsamer Lehrforschungs- und Praxisentwicklungsprojekte, Ausschreibung von Masterarbeiten mit fakultätsübergreifender Betreuung; individuelle Betreuung von Promotionsvorhaben und vielem mehr. Darüber hinausgehend zudem einen eigenen materiellen Beitrag durch (ggf. anteiliges) Einbringen von Forschungsprämien aus den mit Unterstützung der Ressourcen des FSP eingeworbenen Drittmittelprojekten.

18 Bislang bekommen alle Forschungsschwerpunkte an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften eine halbe wissenschaftliche MitarbeiterInnenstelle aus Fakultätsmitteln finanziert. Im Rahmen des Projekts ‚Zukunftskonzept Forschung‘ findet gerade eine Neustrukturierung statt, so dass sich noch keine genauen Angaben dazu machen lassen, in welcher Form genau die personelle Unterstützung des FSP erfolgen wird.

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11. Kooperation mit Wissenschaft und Praxis Folgende Tagungs-Aktivitäten für den wissenschaftlichen Austausch sollen durch den FSP organisiert und durchgeführt werden:

• im Herbst 2016 und 2018 jeweils ein 2-tägiger interdisziplinärer Open-Space-Workshop als „Denk-Raum“ der unter einem bestimmten Thema steht (offen für externe WissenschaftlerInnen, die von FSP-Beteiligten eingeladen werden)

• Durchführung nationale Tagung (2017): „Hybride Dienstleistungen in der Sozialen Arbeit“ (AT) • Durchführung internationale Tagung (2019): „Digital Technologies and Social Work“ (AT)

Darüber sollen wesentliche Ergebnisse aus der Arbeit des FSP einfließen:

• auf den jährlichen „Fachtagungen Sozialinformatik“ an der KU Eichstätt • auf den intern. Konferenzen der HUSITA 2016 und 2018 im Rahmen des Weltkongresses für Soziale Arbeit • auf den internationalen Konferenzen des Service Design Networks • auf Konferenzen und Workshops des Marie Sklodowska-Curie Innovative Training Networks (2015-2019) • in die Entwicklung der Special Interest Group „Public und Social Services“ des Service Design Networks

Relevante Ergebnisse werden u.a. in dem internationalen Journal „Touchpoint“ und den internationalen Fachzeitschriften Computers in Human Services (Taylor and Francis) und Journal of Social Work Education publiziert.

Kooperationen mit Hochschulen und Hochschuleinrichtungen:

An der Fachhochschule Köln sollen die bereits bestehenden engen Kontakte – und zum Teil auch aktiven Mitgliedschaften - mit folgenden einschlägigen Forschungsschwerpunkten zu engen Kooperationen überführt werden: FSP Medienwelten, FSP Wissensmanagement, FSP Verteilte und mobile Applikationen und FSP Software-Qualität.

Im Bereich der Sozialen Arbeit stützt sich der Forschungsschwerpunkt auf intensive Kontakte mit national jeweils besonders ausgewiesenen Universitäten in den Feldern:

• der wohlfahrtsstaatlichen Transformationsforschung (Universität Duisburg-Essen, Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik, Prof. Kessl, Prof. Klammer; gemeinsam mit Seelmeyer im Promotionskolleg TranSoz),

• der Dienstleistungs- und NutzerInnenforschung (Universität Wuppertal, Sozialpädagogik/Soziale Dienste, Prof. Schaarschuch; gemeinsam an der Uni Bielefeld mit Seelmeyer, Kooperation in Lehre im SoSe 2015)

• der professionsbezogenen Organisationsforschung (Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik, Prof. Truschkat, Dr. Böhringer; BMBF-Antragstellung mit Seelmeyer in 2015).

Darüber hinaus bestehen weitere intensive, in der Regel langjährige Kooperationskontakte, die für gemeinsame Projekte und Antragstellungen im FSP genutzt werden:

• Universität Bielefeld (Fak. für Erziehungswissenschaft, Prof. Ziegler, Prof. Otto, u.a. Forschung zu Professionalisierung, Wohlergehen / Capability; Thomas Ley, Forschung zu IT & Sozialer Arbeit)

• Universität Frankfurt, Institut Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung (Prof. Iske, Dr. Damberger; Neue Medien, Quantified Self, Human Enhancement, Transhumanismus)

• Universität Vechta, Dep. I, Sektion Soziale Arbeit (Prof. Dr. Nadia Kutscher; Mediatisierung Sozialer Arbeit insbesondere mit Bezug auf Onlineberatung und Nutzung Social Media)

• Universität Bremen (Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik) • Creative Systems Lab der Keio University (Japan), (Prof. Dr. Takashi Iba; Future Languages für partizipative

Gestaltung und Lösungsfindung, Design Patterns, Kreatives Lernen) • Helmholtz Gesellschaft (Dr. Birgit Gaiser; E-Learning, Social Learning) • Fernuniversität in Hagen (Prof. Jörg Haake, Dr. Till Schümmer; Soziotechnische Systeme, Design Patterns) • Interuniversitäres Forschungszentrum Technik-Arbeit-Kultur, Graz (Prof. Wächter, Dr. Thaler). • Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Arbeitsstelle Sozialinformatik (Prof. Kreidenweis)

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• Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen (Prof. Katharina Scheiter; Wissenserwerb mit digitalen Medien, Schematheorie)

• Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit, REAL SOA Security) • TU Berlin (Quality and Usability Lab, USecureD) • University of North Carolina (USA), (Dr. Stefanie Panke; Partizipatives Design, Online Communites)

Kooperation mit Praxispartnern und Verbänden im Bereich Sozialer Dienste / Sozialer Arbeit

Neben der Josefs-Gesellschaft (JG) als Praxispartner für die Studie „Soziale Dienstleistungsarbeit 2020“ bestehen zu zahlreichen weiteren Praxispartnern im Bereich Sozialer Arbeit und Sozialer Dienste z.T. enge und langjährige Kooperationsbeziehungen aus vorangegangenen Projekten. Die hier aufgeführten Sozialen Unternehmen, Organisationen und Verbände eignen sich damit besonders gut als Kooperationspartner für weitere während der Förderphase des FSP zu beantragende Projekte:

• LVR / LWL (u.a. als Landesjugendämter NRW, seit mehreren Jahren Zusammenarbeit u.a. Evaluationsprojekt, konzeptionelle Entwicklung für webbasierte Statistik zur Jugendsozialarbeit)

• Jugendämter (bestehende Kontakte u.a. mit JA St. Augustin, JA, Bergisch Gladbach, JA Bielefeld, JA Köln, JA Leverkusen, JA Neuss, JA Troisdorf)

• Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft mbH, Köln (Kooperation zu Qualitätsmanagement, Vorstudie zu Beschwerdemanagement)

• Ev. Jugendhilfe Schweicheln (Komplexträger, Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe; seit 2004 mehrjährige intensive Zusammenarbeit, u.a. Auswahl und Einführung Fach-Software)

• AWO Mittelrhein (Kooperationsvertrag mit der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften) • KALZ, Kölner Langzeitarbeitslosen Zentrum und Gulliver, Überlebensstation für Obdachlose • IWP - Institut für wirtschaftliche Pflege und Gesundheitswesen, Troisdorf (Michaela Tittmann). Schwerpunkt:

Prozessmodellierung und Simulation in Pflege und Gesundheitswesen • Caritas Betriebsträgergesellschaft Speyer (Markus Nitsch) • Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. (Ulrich Christofczyk) • Erzbistum Köln (Uwe Helms) • BFS-Service GmbH (Edward Poniewaz) • Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V., Kassel • Fachzentrum Schuldnerberatung Bremen e.V.

Zusammenarbeit mit Unternehmen im Bereich Technologie (u.a. in ZIM-Projekten):

• Ubimax Bremen, LIFETools Linz bzw. ähnliche Anbieter für SmartGlasses oder Hilfsmittel • Fa. Intevation (Open-Source-Software zu Falldokumentation im Auftrag des BMFSFJ; gemeinsame Projekte

mit Seelmeyer für BMFSFJ/PT-DLR sowie LVR/LWL als Landesjugendamt) • Fa. connext, Paderborn (Marktführer im Bereich Fachsoftware für die Sozialwirtschaft) • opta data GmbH (Mark Steinbach) • RZH Rechenzentrum für Heilberufe GmbH (Michael Rest) • Kids Interactive (Entwicklung von Bildungssoftware) • Fa. SMART Technologies (Marktführer Interaktive Whiteboards und Collaboration Software) • Arcadis Deutschland GmbH, Köln (Stefan Meyer). Schwerpunkt: Referenzmodelle für stationäre Prozesse im

Gesundheitswesen • BPM Maturity Model eden e.V., Köln (Sven Schnägelberger). Schwerpunkt: Weiterentwicklung eines Modells

zur Messung von Reifegraden in Geschäftsprozessen. • Scopevision AG (Security für ein Krankenhausinformationssystem) • TÜV Rheinland (Helmut Adler) • TÜV Nord (Jürgen Halank)

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12. Einbindung in Netzwerke und Verbände Ausgehend von den in Forschung und Entwicklung erzielten Ergebnissen und identifizierten Problemen und Herausforderungen ist es ein wichtiges Anliegen des FSP, die sich hier stellenden gesellschaftlichen, rechtlichen und ethischen Fragen, nicht nur in den Blick zu nehmen, sondern im Sinne der „Third Mission“, einer wichtigen Aufgabe von Fachhochschulen neben Forschung und Lehre, auch in den fachlichen, zivil-gesellschaftlichen und politischen Diskurs einzubringen. Nachfolgend ist für den Bereich Verbände und Netzwerke eine kleine Auswahl benannt, zu denen enge Verbindungen bestehen und die hierfür als Kooperationspartner zur Verfügung stehen: • AGJ - Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (Prof. Dr. Karin Böllert) • Brüsseler Kreis (ökumenischer Zusammenschluss gemeinnütziger sozial- und gesundheitswirtschaftlicher

Unternehmen, 2 Mrd. Umsatz, Josefs-Gesellschaft (JG) ist hier Mitglied) • BVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft (über Mitarbeit Lindner) • Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, bpa - servicegesellschaft (Diehl) (LoI) • European Platform for Rehabilitation & European Quality in Social Services (EQUASS) (über JG) • Forschungsstelle für wissenschaftsbasierte gesellschaftliche Weiterentwicklung (FWGW) (LoI)

Darüber hinaus sollen im Rahmen von „Third Mission“ und Transferaktivitäten die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege - je nach Projekt auf regionaler, Landes- oder Bundesebene einbezogen werden.

Vorgesehen sind für den FSP zudem die Mitgliedschaft und Mitarbeit bei: • Fachverband Informationstechnologie in Sozialwirtschaft und Sozialverwaltung, FINSOZ e.V. (Angedacht ist

der Aufbau einer neuen Arbeitsgruppe ‚Hybride Dienstleistungen‘) • Internationales Netzwerk "human services Information Technology applications", HUSITA

Unter Einbindung der genannten Verbände und Netzwerkpartner wird der FSP ab 2017 alle zwei Jahre - jeweils im Wechsel mit dem Open-Space-Herbst-Workshop - ein "Zukunftsforum: Soziale Dienstleistungen in der digitalen Welt" durchführen. Zielgruppe sind freie und öffentliche Träger, Unternehmen der Sozialwirtschaft, WissenschaftlerInnen und die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit sowie - je nach thematischer Ausrichtung der Zukunftsforen - auch die Unternehmen aus den dafür jeweils relevanten Technologiebranchen. Das Zukunftsforum soll durch Sponsoren / Netzwerkpartner (wie z.B. Bank für Sozialwirtschaft) finanziert und mitbeworben werden.

13. Einbindung in das Forschungsprofil der Hochschule Der geplante FSP „Technologie und Soziale Dienstleistungen“ greift das Streben nach „Sozialer Innovation“ als neues Leitmotiv der FH Köln auf und kann dieses Leitmotiv in der Erforschung der Möglichkeiten – aber natürlich auch Begrenzungen - von Informations- und Kommunikationstechnologien für Innovation gerade auch in den immer weiter expandierenden Feldern der sozialen Dienstleistungen in ganz besonderer Weise profilieren.

Der FSP verbindet in seinem evaluativen Ansatz von Implementationsforschung auf innovative Weise Grundlagenforschung (z.B. DFG-Projekte) und anwendungsorientierte Forschung bis hin zu entsprechenden modellhaften Entwicklungsprojekten in Verbindung mit Projekten zum gezielten Wissens- und Technologietransfer sowie zivilgesellschaftlichem Engagement („Third Mission“)19. Der FSP ist damit in besonderer Weise geeignet, die Profilierung der FH Köln als Hochschule neuen Typs

19 Vgl.hierzu Roessler, Isabel; Duong, Sindy; Hachmeister, Cort-Denis (2015): Welche Missionen haben Hochschulen? Third Mission als Leistung der Fachhochschulen für die und mit der Gesellschaft. Gütersloh: Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH (CHE Arbeitspapier, CHE AP 182).

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voranzutreiben und ihre produktiven und weiterführenden Potentiale gegenüber einer häufig noch rein grundlagenorientierten Forschung an Universitäten voll zu entfalten und damit die FH Köln im zunehmenden Wettbewerb der verschiedenen Hochschultypen zu stärken. Durch die beachtliche Passung in der Verbindung der unterschiedlichen disziplinären Perspektiven entsteht ein Forschungsschwerpunkt, der in kurzer Zeit mit seinen Forschungs- und Entwicklungsprojekten eine wichtige Lücke in der nationalen Forschungslandschaft schließt und damit auch im internationalen Kontext wichtige Beiträge zur Forschung zu „Information Technology in human services“ liefert.

Der FSP bildet thematisch einen Knotenpunkt der in der Forschungsstrategie 2015 der Fachhochschule Köln zentralen Forschungscluster „Sozialforschung und Soziale Entwicklung“, „Informations-, Medien- und Kommunikationstechnologie“ und „Dienstleistungen im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Wandel“. Die jetzt schon umgesetzte Einbindung der Forschungsthemen des FSP in die Lehre in den BA-und MA-Studiengängen, an denen die Mitglieder des FSP bspw. im Rahmen von Praxisentwicklungs- und Lehrforschungsprojekten beteiligt sind, soll beibehalten und ausgebaut werden. Die Erkenntnisse und Kooperationen aus dem FSP fließen in die Entwicklung interdisziplinärer fakultätsübergreifender Lehrveranstaltungen ein, z.B. zu Technologie und Soziale Arbeit (Informatik und Soziale Arbeit), Soziotechnische Systeme (Informatik und Soziale Arbeit), Social Service Design (Angewandte Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften). Dies gilt insbesondere auch für die fakultätsübergreifenden, interdisziplinären Praxisentwicklungs- und Lehrforschungsprojekte, die auch als Service-Learning umgesetzt werden sollen.

Dabei geht es nicht nur um die Platzierung neuer Themen in der Lehre, sondern viel weitreichender um die dringend notwendigen Veränderungen von Fachkulturen. Ansätze hierzu, die der FSP verfolgen will liegen in der aktiven Unterstützung des Aufbaus eines neuen Studienschwerpunkts Soziotechnische Systeme / Sozioinformatik für die Informatik-Studiengänge an der Fakultät 10 (Informatik und Ingenieurwissenschaften) und in der Verankerung einer ‚Technischen Bildung‘ etwa in Studiengängen im Bereich der Angewandten Sozialwissenschaften. Diese Ziele des FSP sind ausgezeichnet geeignet, den Charakter einer interdisziplinär ausgerichteten Lehre an der FH Köln weiter zu stärken.

Große Bedeutung hat im FSP die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere auch im Hinblick auf die Unterstützung von Promotionsvorhaben, aber auch durch eine interdisziplinäre Betreuung von Masterthesen in den Studiengängen „MA Pädagogik und Management der Sozialen Arbeit“, „International Business“, „Marktorientierte Unternehmensführung“, MA Integrated Design, MA European Master in Design, u.a. Ein wesentliches Ziel des FSP besteht darin, kooperative Promotionen in den Forschungsprojekten zu ermöglichen (u.a. mit Uni Bielefeld und Uni Duisburg-Essen). Der Forschungsschwerpunkt würde in diesem Zusammenhang die Gründung eines Graduiertenkollegs / Graduierteninstituts NRW sehr begrüßen und sich dort aktiv in den Aufbau einer thematisch entsprechenden Fachgruppe einbringen. Daran anknüpfend und aufbauend auf die Erfahrungen aus der Beteiligung am Promotionskolleg „Leben im transformierten Sozialstaat“ wird angestrebt, eine Förderung für ein thematisch am FSP orientiertes, interdisziplinäres Promotionskollegs einzuwerben.

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