bedarf an abstellflaechen als grundlage fuer

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Bauforschung Bedarf an Abstellflächen als Grundlage für wirtschaftliche Flächenbemessung F 2027 Fraunhofer IRB Verlag

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Page 1: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Bauforschung

Bedarf an Abstellflächen als Grundlagefür wirtschaftliche Flächenbemessung

F 2027

Fraunhofer IRB Verlag

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F 2027

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopiedes Abschlußberichtes einer vom Bundesmini sterium fürVerkehr, Bau- und Wohnungswesen -BMVBW- geför-derten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeitenthaltenen Darstellungen und Empfehlungen gebendie fachlichen Auffassungen der Verfasser wieder. Diesewerden hier unverändert wiedergegeben, sie gebennicht unbedingt die Meinung des Zuwendungsgebersoder des Herausgebers wieder.

Dieser Forschungsbericht wurde mit modernstenHochleistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt.

Die Originalmanuskripte wurden reprotechnisch, jedochnicht inhaltlich überarbeitet. Die Druckqualität hängt vonder reprotechnischen Eignung des Originalmanuskriptesab, das uns vom Autor bzw. von der Forschungsstellezur Verfügung gestellt wurde.

© by Fraunhofer IRB Verlag

Vervielfältigung, auch auszugsweise,nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages.

Fraunhofer IRB Verlag

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Bedarf an Abetellflächenv

als Grundl age für

wirtschaftliche Flächenbemessung

Im Auftrag des Bundesministeriumsfür Raumordnung, Bauwesen und Städtebau

vorgelegt von: Weeber und Partner,Büro für Stadtplanung und Sozialforschung, Stuttgart

Dipl.Ing. Horst Merkel, Dipl.oec. Heide Rossbach,Dr. Rotraut WeeberStuttgart 1985

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1. Einführung 1

1.1 Wohnen und Abstellen 11.2 Aktuelle Veränderungen des Abstellbedarfs 3

2. Vorschriften und Empfehlungen 5

2.1 Untersuchung des Instituts für Bauforschung 52.2 DIN-Normen 62.3 Bauvorschriften und Empfehlungen /

3. Bauliche Lösungen 11

3.1 Der Abstellraum innerhalb der Wohnung 11

3.2 Abstellflächen und Abstellnischen 12

3.3 Außerhalb der Wohnung, private Abstellräumeund gemeinsam zu nutzende Zubehörräume 13Beispiele 15

4. Bewohnerbefragung 25

4.1 Stichprobe 254.2 Haushaltsstruktur 264.3 Einstellungen und Verhaltensweisen zum

Abstellen 28

5. Abstellen in der Wohnung 33

5.1 Bestand 335.2 Nutzung der Abstellflächen 345.3 Abstellgüter 375.4 Abstellen in den Räumen 385.5 Haushaltsgeräte und Haushaltsführung 415.6 Urteile zum Bedarf an Abstellflächen

in der Wohnung 445.7 Zufriedenheit mit den Abstellmöglichkeiten

in der Wohnung 455.8 Gewünschte Abstellmöglichkeit 465.9 SchluBfolgerungen 475.10 Kostengünstige Lösungen 48

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6. Private AbstellmöglichkeitenauBerhalb der Wohnung 58

6.1 Bestand 586.2 Nutzung der Räume 596.3 Möblierung der Räume 606.4 Urteile zum Bedarf an Abstellraum

auBerhalb der Wohnung 616.5 Abstellgüter6.6 Zufriedenheit mit den Abstellräumen

auBerhalb der Wohnung 64Schlu8folgerungen 64

7. Die Garage als Abstellraum 68

7.1 Bestand und Nutzung 687.2 Lösungen zur Nutzung der Garage

auch als Abstellplatz 69

8. Gemeinschaftlich zu nutzende Räume 72

8.1 Waschküche und Trockenraum 728.2 Gemeinschaftlicher Abstellraum

für Fahrräder und Kinderwagen 748.3 SchluBfolgerungen und Lösungen 75

Zusammenfassung

AnlaB der UntersuchungBefragungsergebnisseBmpfehlungenSchluBbemerkungen

10. Litcraturverzeichnis

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1 . 1 Wo

Viele Wohnfunktionen und insbesonders die Haushaltsführungmachen es erforderlich, da8 Dinge vorübergehend abgestelltwerden müssen. Um dies über einen kürzeren oder längerenZeitraum zu ermöglichen, sind ausreichende Abstellmöglich-keiten innerhalb und au8erhalb einer Wohnung unentbehrlich.Eine Erleichterung der Hausarbeit und die zweckmäBige Nut-zung einer Wohnung sind umso mein' gewährleistet, je besserdie Voraussetzungen zum Lagern von Vorräten und zum•Abstel-len von Gegenständen und Geräten sind.

Eine Abstellnotwendigkeit ergibt sich zur Unterbringung vonSachen eines Haushaltes, die einen gewissen Umfang habenund die

- raumübergreifenden Funktionen innerhalb der Wohnungzugeordnet sind, in kürzeren Zeitabständen gebrauchtwerden und deshalb leicht zugänglich in der Wohnungabgestellt werden müssen, wie Geräte zurWohnungsreinigung,

zwar bestimmten Funktionen zugeordnet sind, die aber nurin gröBeren Zeitabständen gebraucht werden und damitweitgehend unbhängig abgestellt werden können, wieBalkonmöbel,

- besondere Aufbewahrungsbedingungen erforderlich machen,wie kühle Lagerung für Nahrungsmittelvorräte,Brennstoffe,

- zwischengelagert werden bis zur Wiederverwendung, wieKindersachen, Winter- bzw. Sommersportgeräte und-kleidung,

- zwischengelagert werden bis zur Abgabe, wie Sperrmüll,Recycling,

- auBerhalb der Wohnung gebraucht werden, wie Gartengeräte,Fahrzeuge usw.

Das Abstellgut läBt sich wie folgt gliedern in

- Nahrungsmittel, die kühl zu lagern sind, wie Obst,Gemüse, Kartoffeln usw.,

- Nahrungsmittel, die keine besonderen Lageranforderungenstellen, wie Konserven, Eingemachtes uws.,

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- Haushaltsgeräte und Zubehör für die Küchenarbeit,für die Wohnungsreinigung, für die Wäschepflege,

- Spiel-, Sport- und Hobbygeräte, die in bzw. auBerhalb der

Wohnung benutzt werden,

- Werkzeuge und Zubehör für Haus, Garten, Auto usw.,

- Textilien, Sportkleidung und Schuhe,

- Möbel für Kinder und den Freibereich, Blumenkästen usw.,

Brennstoffe, wie Holz, Kohle, öl,

- Fahrzeuge, wie Kinderwagen, Fahrräder, Auto,

- Verpackungen, Leergut, Altmaterial usw.

Auch bei gleichen Wohnungs- und HaushaltsgröBen wird derAbstellbedarf von Haushalt zu Haushalt sehr unterschiedlichsein. Dies gilt vor allem dann, wenn zusätzliche Arbeitenin oder bei der Wohnung ausgeführt werden oder wenn Hobbies,die Zubehör benötigen, ausgeübt werden. Hier wirken vieleFaktoren zusammen, wobei die jeweilige wirtschaftliche undsoziale Situation einen besonderen Stellenwert einnehmen.

In vielen hällen stellt das Abstellgut genaue Anforderun-gen an den Abstellort, was Zuordnung, Grö8e und Raumquali-tät betrifft. Der Ort und die Häufigkeit des Gebrauchs, dasVolumen und das Gewicht, das spezielle Raumklima, wie Tem-

peratur, Feuchtigkeit, Be- und Entlüftung, dazu Sauberkeit,Sicherheit und eventuell notwendiger Installation sb edarf •

entscheiden darüber, wo ein Gegenstand abgestellt werden

kann.

Um unnötige Beeinträchtigungen bei der Haushaltsführung zuvermeiden, sollten diese Anforderungen so gut wie möglicherfüllt werden können. Dabei wird es offene Grenzen gebenzwischen Abstellgütern, die einen bestimmten Platz zurAufbewahrung erfordern und anderen, die an verschiedenenStellen gleichermaßen untergebracht werden können.

Jede Wohnung bietet in der Regel mehrere und unterschied-liche Abstellmöglichkeiten, die zudem von Gebäude zu Ge-bäude sehr verschieden sein können. Die vorhandenen Ab-stellmöglichkeiten einer Wohnung bzw. eines Hauses prägendas Abstellverhalten der Bewohner. So werden die Abstellge-wohnheiten von Engpässen, oder auch von Reserven im Abstellbereich bestimmt. Bauliche Einflüsse und Voraussetzun-

gen , wie Gebäudeart, speziellc bauphysikalische Anforderun-gen usw., können ganz entscheidend die Anordnung und Aus-bildung von Abstellmöglichkeiten beeinflussen. So könnensich innerhalb einer Wohnung Abstellbereiche in innenlie

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genden und für Wohnzwecke nicht geeigneten Zonen von selbstergeben. Andererseits können sie aber auch ganz bewuBtgeplant und angelegt werden, wie beispielsweise der kühleRaum für die Vorratshaltung im UntergeschoB.

1.2

Lebensgewohnheiten, Haushaltsstruktur und sozialer Statusbestimmen den Abstellbedarf. In den letzten Jahrzehntenhaben sich Veränderungen und neue Trends ergeben. An dieStelle der früher üblichen Speisekammer bzw. des Speise-schranks zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln für den täg-lichen Bedarf ist der Kühlschrank, oft mit mehrern, unter-schiedlich gekühlten Fächern getreten. Der kühle Keller-raum zum Lagern von Wintervorräten ist in zentralbeheiztenWohngebäuden meist nicht mehr vorhanden. Er mu8te vielfachdurch die Tiefkühltruhe ersetzt werden, die in der Wohnunguntergebracht ist. Ihre Aufstellung ist vielfach wegenPlatzmangel schwierig. So bietet der Markt bereits dieTiefkühltruhe in Natureiche an, damit sie "salonfähig" auchim Wohnzimmer aufgestellt werden kann.

• Während früher der Lebensmitteleinkauf saisonabhängig warund eine geplante Vorratshaltung erforderlich machte, kannheute durch ein breitgefächertes und internationales Waren-angebot das ganze Jahr über saisonunabhängig eingekauftwerden.• Dadurch wird die Vorratshaltung weitgehend hinfäl-lig. Andererseits hat der preisgünstige GroBeinkauf imSupermarkt zu veränderten Einkaufsgewohnheiten und vielfachzu einem anderen Bedarf an Lagermöglichkeiten geführt.

Zudem findet bei den Nahrungsmitteln ein steter Produktwan-del statt. Immer neue Fertigprodukte werden angeboten ` derHerstellungsproze8 wird mehr und mehr in die Fabrik verla-gert , wodurch die Hausarbeit entlastet wird. Als Beispieleseien hierfür genannt: Fertigmenues, Kuchenmischungen bzw.backfertige Kuchen, Fischgerichte, vorgekochte Obst- undGemüsekonserven, geschälte Kartoffeln im Glas usw. All diesist selbstverständlich einkommensabhängig und kann insbe-sonders für die berufstätige Frau vorteilhaft sein.

Auch bei den Haushaltsgeräten werden stets neue Produkteauf dem Markt angeboten, wie Mikrowellenherd, Elektrogrill

ersetzt, sondern spezialisiertere Geräte kommen hinzu, diezusätzlichen Platz zur Aufbewahrung benötigen.

Der Garten war vor Jahren noch eine wichtige Nahrungsquellefür den Eigenbedarf. Zwischenzeitlich wurde er vielfach zurRas pnfläche mit Gartenmöbeln umgewandelt, vielleicht bliebnoch ein kleiner Küchengarten übrig. Gro8e Wohnanlagen

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wurden ganz bewuBt mit Rasenflächen umgeben. Das steigendcUmweltbewuBtsein, mit dem Wunsch nach natürlichem Wachstumund gesunder Ernährung hat dazu geführt, da2 wieder eigeneGartenerzeugnisse und Wintervorr äte an Bedeutung gewinnen.Die Vorsorge für den Notfall kann im Zusammenhang mit einergewissen Zukunftsangst ebenfalls Abstellbedarf erforderlichmachen.

Hervorgerufen durch die gro8e Freizeit- und Gesundheitswellemit entsprechendem Zubehör hat ebenfalls eine Veränderungdes Abstellgutes stattgefunden. Ob es sich hierbei umSport- oder Heimgeräte, wie Heimtrainer, Solarium, Tischten-nis und Fahrräder oder um Urlaubszubehör für Winter- oderSomm^rsport, Zelten usw. handelt, so zeigt die Aufzählung,daB dies jeweils platzaufwendige und meist sperrige Abstellgüter sind. Wenn beispielsweise ein Surfbrett untergebrachtwerden muß, so kann dies zu einem Abstellproblem werden.

Auch ein Freizeithobby, wie Fotolabor, Elektronik, Funk, •kleine Werkstatt für Holz- oder Metallarbeiten, für Töpfern, Weben usw. hat vielfach den privaten Abstellraum inder Wohnung oder im UntergeschoB in seiner Nutzung totalverändert. Da heute manche Reparatur im Haushalt und invielen Fällen die Wohnungsrenovierung zur Kosteneinsparungin Selbsthilfe ausg ef ührt werden, ist der Umfang an Werkzeugen und Geräten betr ächtlich angestiegen.

Ebenso haben bauli c he Entwicklungen der letzten Jahre dieAbstellmöglichkeiten teilweise stark verändert. Wenn ausGründen der Kosteneinsparung oder wegen schwierigem Bau-grund eine Unterkellerung nicht möglich ist, so müssenandere Abstellplätze den nötigen Ersatz bieten. Das Flach-dach bzw. der Ausbau des Dachraums mit Dachwohnungen sowiedessen Umwandlung bei Altbauten haben den früher gerade imsozialen Wohnungs^au üblichen Dachraum mit Wschetrocken-platz und privaten Abstellräumen verdrängt. Ebenso habendie verstärkten Anstrengungen zur Einsparung von Energiedazu geführt, daB bei entsprechender Anordnung von Abstell-und Zubehörräumen ein idealer Schutz gegen Kälte und Wind

Die Untersuchung dient zur Feststellung, inwieweit sichaufgrund dieser Entwicklungen veränderte Anforderungen andie Abstellpl ätze ergeben haben. Eine wichtige Frage wirddabei sein, ob kostenspar ende Lö sungen bei der Bereitstel-lung von bedarfsgerechten Abstellflächen möglich sind.Vorschriften, Empfehlungen und Entwurfsanregungen sollendies unterstüten.

4

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1957 führte das Institut für Bauforschung in Hannover eineUntersuchung zum Thema "Abstellraum und Nebenraum in derWohnung" durch. In einer begleitenden Befragung wurden derAbstellbedarf und die Abstellmöglichkeiten von 400 Haushal-ten im sozialen Wohnungsbau ermittelt. Dabei zeigte es sich,da8 der Bedarf, wie auch die Unterbringung des Abstellgutessehr unterschiedlich waren und eine Vereinheitlichung nurdurch Mitteln und Abwägen, sowie durch die reale Erprobungmöglich waren.

Aufgrund der Feststellung des Bedarfs waren demnach inner-halb der Wohnung folgende Abstellmöglichkeiten notwendig:

Ein Speiseschrank, 60/60 cm und raumhoch, möglichst inder Küche, mit guter Be- und Entlüftung für dieLebensmittel des täglichen Bedarfs,

- ein Kühlschrank mit 50 - 125 l Rauminhalt, wobei für dieGröBe nach oben keine Grenze gesetzt war,

- ein Besenschrank, 45/60 cm und 220 cm hoch, in der Kücheoder im Flur, für die Geräte zur Wohnungspflege, wieBesen, Mop , Schrubber, Staubsauger und zur Wäschepflege,wie Bügelbrett, Wäschekorb usw., für Handwerkszeug undHaushaltsleiter, wobei 45 cm Breite als ausreichenderschien, wenn die Leiter woanders untergebracht war,

- zwei Hängeböden, 60 bzw. 45 cm tief und 12o cm lang , z.B.über dem Besenschrank für Koffer, Toilettenpapier, alteZeitungen usw.,

- dazu ein Schmutzwäschebehälter im Bad, ein Schuhschrankim Flur, Schuhputzzeug im Küchenhocker, Eimer undReinigungsgerät unter der Küchenspüle.

AuBerhalb der Wohnung sollten folgende Abstellmöglichkeitenvorhanden sein:

- Ein Vorratskeller, ca 5 qm , mit 5-15 Grad Raumtemperaturfür die Lagerung von Lebensmitteln, deren Verbrauch sichüber einen längeren Zeitraum erstreckt, wie Winter undDauervorräte miteinem Regal mit 6 Fächern, 25/15o cm oder 8 Fächern,30/100^cm, für Konserven und Eingemachtes,

- einer Kartoffelkiste, 80/80 cm, 75 cm hoch,- einer Sandkiste, 1 qm , für Frischgemüse,- einem Regal mit 10 Fächern, 50/100 cm für Obst, Zwie-

beln, Wein usw.

5

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Es wurde darauf hin gewiesen, da8 hierbei groBe Abwei hbeim Abs tellbedarf bestehen können je nachdem b c ungen

um einen Land- oder Stadthaushalt ^ ob und o e

es sich'

ner Garten vorhanden ist oder nicht." ^/' ezge-

•- Ein Lagerraum für 4 cbm Brennstoffe, möglichst vomVor ratskeller gut getrennt wegen Schmutz auch inSchuppen oder Anbau,

'

- ein Abstellraum, ca 5 qm , für Fahrzeuge, Fahrräder

er 'Leiterwagen usw., i Schuppen^^ ., m c uppen oder Anbaumöglich,

- ein Abstellraum, ca.6 qm , für Blumenkästen im Winter ,•Weihnachtssachen, Wintersportgeräte und -kleidung usw.,auf dem Dachboden, (Triebel, 1957, S.36-37).

^^'

2.2

Trotz der erwähnten Untersc hiedlichkeiten konnte ein Teildieser Vorschläge in die Neufassungen vonDIN 18011 " Stellflächen, Abstände und Bewegungsflächen im

Wohnungsbau" vom März 196/ undDIN 18022 "Küche, Bad, WC, Hausarbeitsraum,

Planungsgrundlagen für den Wohnungsbau" vomNovember 1967

eingebracht werden.

So ist in DIN 18011 unter 2.6 festgelegt, da8 in GeschoB-wohnungen ein Abstellraum mit einer Grundfläche von 1 qmund einer lichten Breite von mindeste// s 75 cm erforderlichist. Wird der Abstellraum unterteilt, so muB eine Teil-fläche mindestens 0,75 qm groB sein. Die Stellfläche füreinen Reini gungsschrank 50/60 cm oder eine 0,25 qm gro8eund mindes tens 30 cm tiefe Nische ist zusätzlich notwendigDies gilt auch für Einf amilienhäuser. Eine VergröBerung de=̂Abstellraumes auf 2% der Wohnfäche, sowie zusätzliche Ab-stellflächen in Form von Hängeböden sind erwünscht,

In DIN 18022 wird unter 2.1 bei der Nahrungszubereitungu.a. ein Speiseschrank, der von sullen oder vom Raum herdurchlüftet sein sollte bzw. eine Speisekammer empfohlenAuBerdem ist ein ausreichend bemessener, kühler und fros^` -sicherer Raum, z.B. im Un tergeschoB, für die Aufbewahrun gvon Lebensmitteln (Dauervorräten) vorzusehen. Für die Wäsche-, Kleidungs- und Woh nungspflege ist ein Schrank fürRein igungsgeräte und Werkzeuge entsprechend DIN 18011 ein-zuplanen, dazu Schränke für Wasch-, Reinigungs- und Pflege-mittel und die Stellfläche von 60/60 cm im Bad für einenSchmutzwäschebehälter.

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^.^ Em

In den Bauvorschriften der einzelnen Bundesländer wird fürGeschoBwohnungen einheitlich eine Abstellfläche von minde-stens 6 qm je Wohneinheit gefordert. Diese Festlegung giltunabhängig von der Wohnungs- bzw. Haushaltsgröße. Dabeisollte der Abstellraum innerhalb der Wohnung eine Größe vonmindestens 1 qm , besser aber 2% der Wohnfläche haben und anzentraler Stelle mit Zugang vom Flur ausgewiesen sein(Brodner, 1983, S.27).

Ein mindestens 1 qm großer Abstellraum innerhalb der Woh-nung ist auch in den Grundsätzen für Demonstrationsbauvorhaben festgelegt. Diese Größe gilt aber nur für Wohnungenmit maximal 50 qm Wohnfläche. Bei größeren Wohnungen sinddagegen mindestens 2% der Wohnfläche für die Abstellraum-gröBe anzunehmen. Die bauseitige Ausstattung mit Regalenwird dabei als zweckmäßig angesehen. In einer Empfehlungder Bauwirtschaft wird ebenfalls ein mindestens 1 qm großerAbstellraum in der Wohnung oder im Treppenhausbereich ge-wünscht. Im Einfamilienhaus ist die Lage im Untergeschoßmöglich (Wohnbau, 1972, 2.3).

Eigene Befragungen zum Abstellbedarf innerhalb der Wohnung,wie auch andere Untersuchungen haben gezeigt , daß 2% derWohnfläche für die Größe des Abstellraumes als Standardgelten können. Trotzdem ist auch bei dieser Annahme dienutzbare Abstellfläche noch gering. Daher wird in einerSchweizer Untersuchung zwischen den Zwei- und Dreipersonen-haushalten, für die ein mindestens 1,5 qm , besSer 2,0 qmgroßer Abstellraum in der Wohnung gefordert wird, undgrößeren Haushalten, für die eine Raumgröße von mindestens2,0 qm besser 3,0 qm gefordert wird, unterschieden(Grandjean, 1973, S.98).

Frau Meyer-Ehlers schlug folgende Abstellraumgrö8en vor:

2- und 3-Personenhaushalte 2,5 qm , mindestens 1,5 qm,4- und 5-Personenhaushalte 3,0 qm , mindestens 2,0 qm,6- und Mehr-Personenhaushalte 3,5 qm , mindestens 2,5 qm.

Dabei wird betont, daß Einbauschränke den Abstellraum nichtersetzen können (Meyer-Ehlers, 1968, 8.112).

Zusätzlich zum Abstellraum wird eine Besenkammer bzw. einBesenschrank für die Unterbringung der Geräte und Materia-lien zur Wohnungspflege empfohlen. Auch er sollte innerhalbder Wohnung an zentraler Stelle leicht zugänglich und möglichst im Flur angeordnet sein (Batelle, 1975, 8.64). Nachder Aussage von Bewohnern ist aber ein ausreichend großerAbstellraum für die Unterbringung von Geräten zur Woh-

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nungsreinigung besser geeignet, als ein kleiner Besen-schrank (Gaupp-Kandzora u.a. 1974, 8.35).

Außerhalb der Wohnung wird im Untergeschoß eine privat zunutzende Abstellfläche von etwa 5 qm Größe gefordert. Siesollte möglichst in zwei Räumen geboten werden, ein Abstellkeller ohne besondere Raumanforderungen und ein Vor-ratskeller, der kühl, feucht und dunkel sein sollte (Gewos,1972).

Der zweite Abstellraum der Wohnung mit Lattenwänden alsAbtrennung zum Nachbarkeller kann bei Terrassen- undHügelhäusern auch in den DunkeIzonen der Wohngeschosseliegen. Seine Mindestgröße sollte betragen:

1-Zimmerwohnung 4 gm,2-Zimmerwohnung • 5 qm,37 7immerwohnung 6 qm,4 und mehr Zimmer 7 qm.

Innerhalb des Abstellraums dürfen weder Heizleitungen, nochVentile für Wasser, Gas und keine Kontrollschächte im FuB-boden vorhanden sein. In Einfamilienhäusern kann er beientsprechender Größe zusätzlich als Wäschetrockenraum ge-nutzt werden (Wohnbau, 1972, S.19).

Der außerdem gewünschte Vorratsraum sollte eine MindestgröBe von 2 qm und eine gute Be- und Entlüftung, jedochkein Fenster über dem äuBeren Gelände haben. Die Vorrats-räume sind daher in geeigneten Zonen des Untergeschosseszusammenzufassen, untereinander ebenfalls mit |a++enwändenund gegen die übrigen Kellerräume möglichst mit massivenMauern abzutrennen. Hier wird besonders deutlich auf dieFreihaItuny J os Vorratsraums von Heizleitungen hingewiesen.Auch sonstige Ver- und Entsu;. gu/ ' gsleituny'n, Ventile undK:oL,:llekz|/ächte sind in diesem Raum nicht zulässig. Erkann, ebenso wie der Abstellraum, in der Dunkelzone vonWohngeschossen angeordnet sein, sollte dann aber künstlichbe- und entlüftet werden können (Wohnbau, 1972, 5.3).

In vorhandenen und nicht für Wohnzwecke genutzten Dachge-schossen sind, neben dem gemeinschaftlichen Trockenboden,private Abstellräume ohne spezielle Raumanforderungen ein-zurichten (Wohnbau, 1972 ` 5.2).

en

Da sich die Nutzungen von Gemeinschaftswaschküchen und|rockenräumen ebenfalls geändert haben und sie in vielenMehrfamilienhäusern zum gemeinsamen Abstellen verwendetwerden, sind sie in die Untersuchung einbezogen worden.

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In Mehrfamilienhäusern werden Gemeinschaftswaschküc h en ge-

fordert, die bei 6 Wohnparteien mit einem Waschvollautoma-ten ausgestattet und mindestens 6 qm , besser 8 qm gro8 sein

sollten. Für 12 Parteien sind zwei Waschautomaten und eineRaumgröße von mindestens 7 qm notwendig, erwünscht 9 qm,(Grandjean, 1973, S.178). In den Bestimmungen der Bundes-länder wird für die Gemeinschaftswaschküche im allgemeineneine GröBe von 15 qm gefordert (Brodner, 1983, S.33). Diese

GröBe wird in einer Empfehlung ebenfalls angegeben. DieWaschküche kann im Unter- oder ErdgeschoB liegen und solitevon allen Wohnungen aus bequem und trockenen Fu8es erreich-bar sein. Bei erdgeschossiger Anordnung ist die F. 1 mi

I:::] t. des Kinderspielplatzes vorteilhaft. Die zusätzlicheAusstattung mit Trockenautomat und Bügelmaschine wird ange-

regt (Wohnbau, 1972, 8.1).

In zentraler Lage , in der Nähe des Treppenhauses undmöglichst neben der Gemeinschaftswaschküche sollte derTrockenraum mit guter Querlüftung und einer Raumgröße vonmindestens 15 qm liegen. Er entfällt, wenn ein Trockenboden im

Dachraum vorhanden ist (Wohnbau, 1972, 8.3). Die Bauvor-schriften der einzelnen Länder fordern unterschiedlicheMindestgrößen für den Trockenraum, Nordrhein-Westfalen 15

qm , Bremen, Hessen und Niedersachsen 20 qm, Baden-Württem-berg und Bayern 30 qm. Dabei ist eine Aufteilung in zweikleinere Trockenräume zu empfehlen (Brodner, 1983, S.23-26). Ein Trockenraum mit 20-25 qm GröBe für 6 Wohnparteienwird in der Schweizer Untersuchung festgelegt. Diese GröBe

ergibt sich, wenn für die Wäsche eines Haushaltes 60 mLeine im Abstand von 30 cm gespannt werden müssen(Grandjean, 1973, 8.180).

Bei gröBeren Wohngebäuden mit mehr als drei Vollgeschossen

ist • ein Fahrradabstellraum beim Hauseingang, möglichstebenerdig, vorzusehen. Dabei wird der Bedarf mit 2 Fahrrä-dern/Haushalt angenommen. Der Stellplatzbedarf für einnormal stehendes Fahrrad beträgt 60/200 cm, für ein hängen-des Fahrrad 60/110 cm und für drei Fahrräder, die ineinan-der geschoben sind 120/230 cm. Der zusätzlich notwendigeVerkehrsraum ist zu berücksichtigen (Triebel, 1957, S.34).In einer Empfehlung wird die GröBe für den Fahrradraum mit10 qm angegeben. Er sollte über einen eigenen Eingang vonauBen und nicht über das Treppenhaus zu erreichen sein(Wohnbau, 1972, 8.4). Auch in den Grundsätzen für Demon-strativbauvorhaben wird darauf hingewiesen, daB in GeschoB-wohnungsbauten ein gemeinschaftlic h zu nutzender Fahrradab-

stellraum in enger Verbindung mit der ErschlieBungsanlagedes Gebäudes vorzusehen ist.

Um den be ,schwerlichen Transport von Kinderwagen über dieTreppen im Mehrfamilienhaus zu vermeiden, wird ein gemein-sam genutzter Abstellraum für Kinderwagen möglichst ebener-dig und beim Hauseingang empfohlen. Bei der Anordnung im

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UntergeschoB sollte der Zugang ebenfalls kein Hindernisdarstellen, z.B. Rampe statt Treppe. Eine GröBe von 8 qmwird als ausreichend angesehen, er kann zusammen mit demFahrradraum angelegt sein (Wohnbau, 1;/*2, 8.5). Bei derFestlegung der GröBe eines Abstellraumes für Kinderwagenhat man von einem Bedarf. a/, St,indplätzen von 7-8% derHaushalte auszugehen. Kleinkinder werden bis Ende des zweiten Lebensjahres yo,ochne. Dabei ist anzumerken, da8 inNeubaugebieten der Anteil an jungen Familien über demDurchschnitt liegt-. Die Stellflac| ' o für den Kinderwagen istje nach Modell verschieden, etwa 55-60 cm Breite und 100-115 cm Länge, auch hier ist der nuLwendige Verkehrsraumzuzursch. ' e// (Triebe^ l957, 5.35).

Für einen Autoabstellplatz gelten als Mindestma8e:- Bei offener Aufstellung, d.h. Stcllplatz im Freienoder Tiefgarage 2^0/500-600 cm und

- bei geschlossener Aufstellung, d.h. in Einzelgarage oderAbstellbox in der Tiefgarage 250/600 cm

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3.1

B^^li^^he L ö s411,geri

Raumabmessungen und Türanordnung bestimmen vorrangig dieNutzbarkeit eines Abstellraumes. Abstelltif.fen von 20 60cm und Bewegungsraum von 80 - 120 cm ergeben bei einseitiger bzw. beidseitiger Regalanordnung Raumbreiten von 100 -180 cm bzw. 120 - 240 cm. Die Tür sollte nach auBen auf-schlagen, um unnötige Behinderungen im Abstellraum zu vermeiden. Die Einrichtung mit Regal- bzw. Schrankeinbautenwird in der Regel vom Mieter vorgenommen. Zur baulichenAusstattung zählt im allgemeinen die Raumbeleuchtung undbei entsprechender RaumgröBe der Elektroan schluB für eineTief k ühltruhe. Wenn der Abstellraum an der AuBenwand angeordnet ist, ist eine natürliche Be- und Entlüftung mitFenster vorteilhaft, bei Innenlage sollte ebenfalls eineausreichende Be- und Entlüftung möglich sein.

Durch die unterschiedlich notwendigen Raumtiefen einerWohnung kann sich bei der GrundriBplanung die Fläche füreinen Abstellraum im Wohnungsinnern direkt ergeben. Diesgilt vor allem bei tiefen Wohnungsgrundrissen mit knappenAuBenwandanteilen und einer Nebenraumzone im Wohnungskern.Oft ist zur Schaffung des Abstellraums nur noch eine zu-sätzliche Wand mit Tür notwendig. Wenn auch der auBenliegende Abstellraum mit Fenster Vorteile bietet, so wird dochbei Befragungen von Wohnungsnutzern die zentrale Lage einesAbstellraums besonders positiv beurteilt. Die gleiche Be-wertung machen Bewohner von Maisonettewohnungen, wenn derAbstellraum unter der geschoBverbindenden, innenliegendenTreppe angeordnet ist. Die zentrale Lage ist besonders fürdie Unterbringung von Reinigungsg er äten sehr günstig. Liegtder Abstellraum am Wohnungseingang, so ist er meist miteiner Garderobennische kombiniert. Gerade bei Mehrspänner-Wohneinheiten mit innerer ErschlieBung und einseitig- bzw.übereckorientierten Wohnungen bietet sich in der innerenNebenraumzone beim Wohnungseingang ein Abstellraum an. Auchbeim Laubenganghaus, wo untergeordnete Räume zum offenenLaubengang orieniert sind, ist in vielen Fällen der Ab-stellraum neben dem Wohnungseingang angeordnet.

Ist der Abstellraum von der Küche aus zugänglich, so wirder verstärkt zur Lagerung von Vu / ,äten genutzt. Er ent-spricht der früher üblichen Speisekammer und kann für groBeHaushalte sehr vorteilhaft sein. Der Zugang von der Kücheist für deren Möblierung oft nachteilig, da die Stellflächedadurch eingeschränkt wird. Wenn ein InstallationsanschluBvorhanden ist, läBt er sich als kleiner Hausarbeitsraumzusätzlich nutzen.

11

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Der Abstellraum beim Freibereich dient vor allem der Unter-bringung von Balkonmöbeln und gleichzeitig als Wind- undSichtschutz. Die bauliche Ausführung hat wegen der Sonnen-einstrahlung bzw. der Kälteeinwirkung Auswirkungen auf dasAbstellgut. Da er natürlich be- und entlüftet werden kann,ist er bei entsprechender Ausführung auch für die Vorrats-haltung nützbar. Bei geneigten Dächern und ausgebautenDachgeschossen können Abstellräume in Zonen angeordnetsein, die wegen geringen Höhen sonst nicht nutzbar sind.Auch Dachraum über Zwischendecken läBt sich zum Abstellennutzen. Wegen der meist schwierigen Zugänglichkeit werdenhier vor allem sperrige und selten gebrauchte Abstellgüteraufbewahrt. Dabei bestimmt das Raumklima ebenfalls dasAbstellgut.

Wenn auch der abgeschlossene Abstellraum mit Tür in derHerstellung Kosten verursacht, so • wird er doch von vielenWohnungsnutzern als beste Lösung des Abstellproblems an-gesehen. Man kann hinter der Tür vieles und auch malschnell und unaufgeräumt unterbringen.

Bei einer Wertung von Wohnfunktionen wurden das Abstellenund die Vorratshaltung an die letzte Stelle gese+zt. Hierbei ergab sich keine Differenzierung nach sozialen Merkma-len (Saupp-Kandzora u.a., 1976, S.38). Andererseits klagten52% der Haushalte in einer Befragung über mangelnde Ab-stellmöglichkeiten, Haushaltsgeräte muBten irgendwo in derWohnung verstaut werden. So stand die Tiefkühltruhe ent-weder im Flur oder im Elternschlafraum. Daher erschien dasUnterbringen von Geräten für die Haushaltsführung wichtigerals das Lagern von Vorräten (Weeber und Partner, 1983S.14,15). In einer weiteren Untersuchung war dagegen dieVorratshaltung wegen der Einkaufsmöglichkeiten im Super-markt von besonderer Bedeutung. Etwa drei Viertel der Haus-halte kauften ihre Nahrungsmittelvorräte für einen Monatein und etwa ein Drittel hatten Vorräte für ein halbes Jahreingelagert. Die Vorratshaltung nahm zu, umso gröBer derHaushalt und umso geringer das Einkommen waren. ein Drittelder Haushalte hatten eine Tiefkühltruhe, dennoch bestandein starker Wunsch nach weiteren Lagermöglichkeiten. Dabeiwurde nicht die Speisekammer, sondern Schrank- und Regal-fächer für das Lagern von Trockenvorräten gefordert (Gaupp-Kandzora, 1976, S.42).

3.2 t nischen

Durch Möbelstellflächen in Räumen entstehen oftmals inFluren Abstellf1ächen oder -nischen. Werden nun offeneAbstellzönen im Mietwohnungsbau angeboten, so ist derenNutzung bzw. Einrichtung für den Wohnungsmieter im allge-meinen mit Schwierigkeiten verbunden, wenn nicht zufälligein entsprechendes Schrankmöbel vorhanden ist. Wohnungsun-

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tersuchungen haben gezeigt , daB diese Flächen von denBewohnern nur in wenigen Fällen nach den Vorstellungen derPlaner genutzt werden. Die Einrichtung bzw. Nutzung einerAbstellnische oder -fläche bereitet insbesondere dannSchwierigkeiten für den Wohnungsnutzer, wenn diese guteingesehen werden kann. Man scheut sich in vielen Fällen,sie als Abstellecke zu nutzen, zumal auch dann, wenn einFenster daneben angeordnet ist. Die Schwierigkeiten bei derAbstimmung mit der umgebenden Einrichtung spielen dabeieine groBe Rolle.

So wurde bei einer Befragung von offenen Abstellflächen,die in vielen Wohnungen vorhanden waren, nur ganz seltenGebrauch gemacht. Abstellnischen wurden dagegen häufig zurUnterbringung von Geräten zur Wohnungsreinigung, Garderobeund Schuhen genutzt und mit Vorhang abgedeckt. Bei zweige-schossigen Wohnungen wurde der Transport über die |reppekritisiert und kleine Abstellnischen auf jedem Geschoßgefordert (Gaupp-Kandzora u.a., 1974, 8.37). Ist eine Ab-stellnische am Wohnungseingang angeordnet, so wird diesevielfach zur Unterbringung der Garderobe benutzt und diedadurch fehlende Abstellmöglichkeit in der Wohnung beklagt.

Bei Wohnungseigentum ist man eher geneigt eigens gefer-tigte Schränke in vorhandene Wandnischen einbauen zu lassenund darauf zu achten, daß sie auf die übrige Wohnungseinrich-tung abgestimmt sind. In Mietwohnungen sind Einbauschränkenicht üblich, sind sie trotzdem vorhanden, so werden sievon den Mietern äu8erst positiv bewertet. In anderen Län-

• dern gehören fest eingebaute Schränke auch im Mietwoh-nungsbau zur Ausstattung. In Skandinavien und in den USAzieht man ohne Schränke um, diese sind Bestandteil derWohnung. Freistehende Schrankwände können als Raumabtren -nungen dienen und nichttragende Wände ersetzen. Sie sind in"offenen" Wohngrundrissen zur optischen Gliederung undGestaltung denkbar. Wenn der Schrankbedarf eines Haus-haltes in Einbauschränken untergebracht werden kann, sobedeutet dies eine Entlastung für die Raummöblierung.

3.^gemeinsam zu nutzende Zubehörräume •

In einer weiteren Untersuchung des Instituts für Baufor-schung (1983) wurde das Flächenangebot von Untergeschossenfür Abstell- und Nebenräume in Mehrfamilienhäusern nachge-prüft. Dabei wurde festgestellt, da8 das Verhältnis nur beieinem viergeschossigen Wohngebäude und Vollunterkellerunggünstig ist. Ein Gebäude mit geringerer Gescho8zahl brauchtdemnach nur teilunterkellert zu sein, während bei einerhöheren GeschoBzahl die Untergescho8fläche nicht ausreichenwürde. So wären bei mehr als acht Vollgeschossen bereitszwei Untergeschosse notwendig (Brodner, 198, S.15). Vom

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bauphysikalischen Standpunkt aus, bietet die Unterkellerungeines Gebäudes für die unteren Wohnungen viele Vorteile, dasie als Pufferzone gegen Feuchtigkeit und Kälte dient. Wenngemeinsam zu nutzende Zubehörräume, wie Waschküche undTrockenraum, sowie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder undKinderwagen im Untergeschoß angeordnet sind, so ist eineweniger tiefe Lage im Gebäude vorteilhaft, um die bessereZugänglichkeit von außen und die Querlüftung zu gewährlei-sten. Da, wie bereits erwähnt wurde, bei zentralbeheiztenWohngebäuden die Verteilung der Heizleitungen im Unterge-schoB stattfindet, sind die Abstellräume während der Heiz-periode für eine Vorratshaltung ungeeignet. Bei Wohnbefra-gungen wurde immer wieder heftige Kritik an zu warmenKellerräumen geübt.

Von der Bauträgerseite wird die unzureichende Ausstattungmit Gemeinschaftseinrichtungen, wie Waschküchen und Trok-kenräumen, mit dem mangelnden Interesse der Hausbewohnerbegründet. Als Gründe für die Nichtbenutzung werden Schwie-rigkeiten bei der Festlegung von Waschterminen und bei derSauberhaltung der Geräte genannt. Diese sind dadurch sehrstöranfällig. Dazu kommen lange Wege , die während einerWäsche mehrmals zurückgelegt werden müssen. Größere Wäschewird in vielen Haushalten außer Haus gegeben (Batelle,1975, 9.64). |rotz der vielen Vorteile, die eine Gemein-Schaftswaschküche bieten kann, wie besse,e Ausstattung mitTrockner und Bügler, der häufigeren Ausnutzung der Geräte,kein Wäschegeruch in der Wohnung usw. machten nur knapp 30%der Haushalte davon Gebrauch. • Dabei ergaben sich keineUnterschiede nach sozialen Merkmalen. Gründe für dasWaschen in der Wohnung waren die Individualität bei derArbeitseinteilung und damit eine zeitliche Unabhängigkeit,die gestiegenen Ansprüche, was den häufigeren Wäschewechselbedeutet, sowie die Vielfalt der Textilien und damit derWaschtemperaturen. Diesem Tatbestand werden Haushaltsma-schinen mit 3 6 kg Fassungsvermögen besser gerecht alsGroBmaschinen (Gaupp-Kandzora u.a., 19/6, S.46).

Trockenräume wurden ebenfalls nur von wenigen Haushalten inAnspruch genommen. Unbeaufsichtigtsein, Verschmutzung undDiebstahl wurden als Gründe genannt. Man trocknete dieWäsche im Sommer auf dem Balkon und im Winter im Bad. Inmehreren anderen Untersuchungen wurde dies ebenfalls bestä-tigt.

Fahrräder möchte man nicht ohne Sicherheit abstellen, wes-halb Fahrradräume nur selten genutzt werden und die Fahrrä-der im privaten Kellerraum untergebracht werden müssen.

Diese knappe Auflistung zeigt, wie weit und wie genauFestlegungen in der Theorie getroffen werden, wie sie inder Praxis im Wohnungsbau realisiert und wie unterschied-lich sie von den Bewohnern angenommen und beurteilt werden.

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3.4 Beiapiele

Eine kleine Beispielauswahl zeigt die Vielfalt von Abstellmöglichkeiten beim Wohnen. Die jeweiligen baulichen, wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen werdenangedeutet. Insbesondere wird der Zusammenhang zwischenhauswirtschaftlichen Tätigkeiten und Abstellbedarf sicht-bar, auch geschichtlich bedingte Veränderungen wirken sichin diesem Bereich aus.

Städtisches Wohnhaus inDeir-el Medina/Ägyptenca. 1400 v.Chr.(Bild 1)In diesem frühen Beispieldes Wohnungsbaus inheiBen Ländern wird diekühle Vorratshaltung intieferliegenden Räumenbesonders deutlich darge-stellt.Benevolo, 1983, 9.48

Römischer Bauernhof inBoscorcale, 50 n.Chr.(Bild 2)Hier nimmt die Küche mitau8en angeordneten Vor-ratsräumen und innenlie-genden Nebenräumen ent-sprechend dem bäuerlichenBetrieb, einen beträcht-lichen GrundriBanteilein. Der Innenhof (2) istmit ei nem gro8en Krug-lager für Wein ausgestat-tet.Benevolo, 1983, S.225

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Kleines Stadtpalais inParis, 17.Jhr.(Bild 3>Im zweigeschossigen Gebäude mit Innenhof istdie Küche mit Speisekam-mer beim Hauseingang an-geord net. Die "herr-schaftlichen" Räume lie-gen im ObergeschoB.Benevolo, 1983, S./^1

Bürgerliches Reih enhausin der Stadt, Bremen,19.Jhr. (Bild 4)Die hauswirtschaftlichenRäume für das Personalliegen im UntergeschoB,ähnlich dem LondonerStadthaus. Das "Dienstgescho8" ist nur wenigunter dem StraBenniveauangelegt und hat direktenHof- bzw. Gartenzugang.Dittrich, 1979, 8.14

Bürgerliches Landhaus inEngland 1882Arch. E.C.Gardner, London(Bild 5)Aufgrund von "hauswirt-schaftlichen Untersuchun-gen" wurden Küche undWirtschaftsraum mit Vor-ratskammen geplant.Giedion, 1976, S.76

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Kleines Londoner Reihen-haus, 19.Jhr. (Bild 6)Hierbei liegen die haus-wirtschaftlichen Räumeebenerdig im Anbau zumGarten. Posch, 1984, 9.27

NM 1.1111.1Man EMI41.11. NM

OMB WM

U^8E|0^.

EMI MOM me I. NO 1 NMMa0 ^^

KINDER- BOCAMONA MOW

17

Stuttgart-WeiBenhof, 1927Arch. Mies v.d. Rohe(Bild 7)In der Zweispänner-Ge-schoBwohnung sind Küche,Speisekammer und Bad zu-sammengefaBt. Im Flurwurde eine groBe Ab-stellnische eingeplant.Benevolo, 1983, 9.903

Hamburg-SteiIshoop, 1978Arch. Spille + Bortels,(Bild 8)Wohnhochhaus mitvariablen Wohneinheiten,bei der SAR-Zonierung mitwählbarer Grundri8eintei-lung sind Küchen, Bäderund Nebenr äume in der In-nenzone untergebracht.Spille, 197 5 , 8.127

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Amberg, 1964Arch. H.Kierner, Augsburg(Bild 9)Auch in den beiden Bei-spielen von GeschoBwohnung in Demonstrativbau-vorhaben • sind die haus-techichen Räume mitKüche, Hausarbeitsraum,Speisekammer, Bad mitgetrenntem WC jeweils ineinem Block angeordnet.Gebhardt, 1975, 5.78,80)

Familistere des M. Godin,18/0(Bild 10)In den großenviergeschossigen Gebäudenmit knappen Werkswohnun-gen , die von einer über-deckten Halle über Gale-rien erschlossen werden,ist jeder Wohnung eininnenliegender Abstellraum direkt zugeordnct.Benevolo, 1983, S.810

I OM

:1111

Giedlung Hellerhof,Frankfurt, 1926Arch. E. May(Bild 11) •Laubengang-Kleinwohnungmit Schrankwand im Ein-gangsbereich, keineSchränke in den sehrkleinen Rumen. •

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Posener, 1979, S.73

18

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Berlin, 1929Arch. L.Hildesheimer(Bild 13)Im Vorschlag für Gescho8-wohnungen sind die Ein-bauschränke Bestandteild er Bauausstattung.Rnnner, 19/0, S.121

(Bild 12)In den zwanziger Jahrenmachte Alexander Kleineine Gegenüberstellungzwischen herkömmlichemund modernem GeschoBwoh-nungsbau. Die klare Tren-nung von Wohn- undSchlafbereich mit Einbau-schränken in Nischen anzentraler Stelle der Woh-nung stellt das Haupt-merkmal des unterenGrundrisses dar.Benevolo, 1983, S.928

Diese Beispiele zeigen,wie im GeschoBwohnungsbaumit Hilfe von fest einge-bauten bzw. freistehendenSchrankbehältern, die -Raummöblierungen "entla-stet" werden können.

^o

Page 25: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

-1111111177-:n 1610W VII III

Unitee d'Habitation,Marseille, 1952Arch. Le Corbusier(Bild 14)Schrankwand im Flur desSchlafbereichs, damitSchränke in Räumen kaumnotwendig.Benevolo, 1983, S.91

Stockholm, 1953Arch. William + 011sen(Bild 15)In diesem Wettbewerbsvor-schlag wurde ein freierWohnungsgrundri8 miteiner Stütze in der Mitteund den Na8bereichen ander Eingangswand angebo-ten.Die GrundriBeintei}ungsollte vom Wohnungsmietermit Wand- bzw. Schrank-wandelementen vorgenommenwerden, ähnlich demWettbewerb "Flexible Woh-nungen".Ronner, 1970, S.12

Zum "energiesparendenBauen" können Nebenräumeund ihre Anordnung imGebäude wesentlich bei-tragen.

Solarhaus des Sokrates,4. Jhr.v.Chr.(Bild 16)Im Süden der hohe, durchLoggia geschützte Wohn-raum und im Norden alsKältepuffer. der Vor-ratsraum (5).Blum, 1983, Abb. 59

20

Page 26: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

mmonom

- -

Onkel Toms Hütte, Berlin,1925Arch. Bruno Taut(Bild 17)Bei den sehr sparsamenReihenhausbauten derzwanziger Jahre mitFlachdach war die volleUnterkellerung als Aus-gleich notwendig. DasUntergeschoB ist direktvon der Küche aus zugänglich.Posener, 1980, S.62

Burghalde Klingnau, 1963Arch. Team 2000, Zürich(Bild 18)Eine besondere Gebäudesi-tuation stellen Häuser amHang dar, wo die Neben-räume ebenerdig zum Hanghin und von au8en zugng-lich angeordnet sein kön-nen.Schröder, 1973, 9.75

Kauttua, • Finnland, 1938• Arch, A. Aalto, Helsinki

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Page 27: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Bei• Nichtunterkellerung,ob aus Gründen derKosteneinsparung oderwegen schlechtem Bau-grund, z.B. hphem Grund-wusseln,:pit. gel, bietensich verschiedene Mög-lichkeiten zur Unter-bringung von Abstellgutan.

Stuttgart-WeiBenhof, 1927Arch. W. Gropius,(Bild 20)Zweigeschossiges Wohnhausmit Nebenraumspange,Speisekammer (5),Abstellraum (6), der auchvon auBen zugänglich ist- Fahrräder, Gartengeräteund Lagerraum für •Brennstoffe (7).Benevolo, 1983, S.918

Hengelo, Holland, 1958Arch. van den Broek +Bakema, Rotterdam(Bild 21)Zweigeschossiger Reihen-haustyp mit freistehendemAbstellhaus am Ii ‚c 'cc cc i'

das gleichzeitigSi g ht- und Windschutzbietet.Benevolo, 1983, S.937

"Finkenwerder Haus", 1984Arch. D. Jannsen, HamburgWAS-Werkgruppe- gruppe(Bild 22)In einem Wettbewerb fürkostengünstige Einfami-lienhäuser wurden, wiebei einem Baukasten-system, unterschiedlicheErgänzungsbauten zurHauserweiterung und zumAbstellen vorgeschlagen.DAB 11/84, 6.1486

22

Page 28: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Zum AbschluB zwei Bei-spiele aus Afrika

Siedlung im Kongo(Bild 23)Einzel^r^öud al^ W^hn

Vorratsgeb äude in Lindoso(Bild 24)"Lagerhaus" mit privatenVorratskammern, zurSicherung sind die Zu-gänge erschwer t. Einähnliches Beispiel stel-len die genossenschaft-lich organisiertenKühlh äuser dar, die esbei uns in ländlichenGemeinden gab bzw. nochgibt.Rudofsky, 1964, Abb.101

23

Page 29: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

In früheren Zeiten ergab sich ein großer Abstellbedarf beimWohnen durch die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Dabeiwar insbesondere die kühle Vorratshaltung zu gewährleisten.Die Räume waren bevorzugt der Küche zugeordnet. Die Bewirt-schaftung erforderte vielfach von außen zugängliche Vor-ratsräume. Beim Bauernhaus nehmen die Nebenräume zur . Be-wirtschaftung einen sehr groß en Platz ein - aber auch imStadthaus des 19. Jahrhunderts waren sie noch sehr ausgeprägt , auch die Küchen waren entsprechend groß. .Das Wirt-schaften und Abstellen war vom Wohnbereich abgetrennt,nicht zuletzt auch, weil die Arbeiten vom Hauspersonalausgeführt wurden.

Im Stadthaus des 20. Jahrhunderts werden dann die Küchen ••zunehmend kleiner, lange Zeit wird diesen jedoch noch eineSpeisekammer zugeordnet. Verschiedentlich wurde auch eineigener Hausarbeitsraum realisiert , z.B. .für die Wäsche— 'und Kleiderpflege. Die Zuordnung des Abstellraumes •Speisekammer zur Küche lockert sich im 20. Jahrhundert. Eswird zunehmend (auch> ein zentral gelegener•"aum für .nicht..—mehr der Nahrungszubereitung zugeordnetes Abstellgut ge-schaffen. Zum Teil werden anstelle eines AbstellraumesAbstellnischen oder Schrankwände •eingeplant, um die Raum-möblierung zu entlasten. Die Unterkellerung von Gebäuden ist regional sehr unterschiedlich. Je nach Tragfähigkeit

• des Bodens, Frosttiefe und Konstruktion ergibt sich eineUnterkellerung aus konstruktiven Gründen. Sie hängt auchvon Zusatznutzungen ab, so ist z.B. in Gegenden mit viel.Hackfrucht und Weinanbau der Keller Tradition, in •Gegenden •mit viel Getreideanbau ist man weniger • auf ihn angewiesen.Die Kellerräume wurden seit jeher zum Abstellen genutzt,wobei sich die Nutzungsmöglichkeiten heute durch die Füh-rung der Warmwasserleitungen verändert haben. Ein geräumi-ger , vom Wohnungseingang gut zugänglicher Keller kann auchgezielt als Ausgleich für eine sparsame Flächenauslegungder Wohnung gesehen werden.

Mit den Ansätzen zum energiesparenden Bauen kommen Lösun- •

gen , Abstellräume als Puffer in An- und Vorbauten zu legen,wieder neu ins Gespräch. Freistehende Abstellhäuser oderAnbauten können verschiedenen Mehrfachnutzen haben: Wärme_ •puffer, Sicht- und Windschutz, Gartenhaus, Spielhaus, Gä-steschlafraum im Sommer, Hobbyraum sowie vielfä1tige Ab-stellmöglichkeiten. Sie lassen der individuellen Entfal-tung , auch in Verbindung mit einem Ausbau in Selbsthilfebesonders viel Spielraum.

24

Page 30: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Insgesamt

8 7------------------

100 100

4. Bewo

4.1

Es wurden 407 Haushalte befragt, die in Mietwohnungen dessozialen Wohnungsbaus leben. Die Stichprobe war eine zwei-stufige Quotenauswahl. In der ersten Stufe wurden die Be-fragungsorte bestimmt. In fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen) wurden Gemeinden verschiedener siedlungsstruktu-reller Typen ( Klassifikation der BFLR und • des statistischenBundesamtes) ausgewählt und die Zahl der Interviews indiesen Gemeindetypen festgelegt. Diese sollten dem Anteilder ab •1949 errichteten, in Miete bewohnten und öffentlichgeförderten Wohnungen in den Gebietstypen entsprechen.

Quoten nach si edlungsstrukturellen Gemeindetypen(in Prozent)

Vorgabe 1) realisiert

Hochverdichtete Regionen

GroBzentren 34 45• Oberzentren 12 14^GroBe Mittelzentren 13,5 • 10• Kleine Mittelzentren 11 6Unterzentren und Gemeinden

ohne zentralörtliche Bedeutung 4,5 0

Regionen mit Verdichtungsansätzen

Oberzentren 9 9Gro8e und mittlere Mittelzentren 5 4Sonstige 4 _̂

18 18

3 7- -Sonstige

74 75

Ländliche Regionen

Oberzentren=

1) entsprechend 1% Wohnungsstichprobe 1978, StatistischesBundesamt 1983, 3.54

25

Page 31: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Innerhalb dieser ausgewählten Gemeindetypen und der vorge-gebenen Zahl der Interviews pro Gemeinde waren wiederumQuoten nach WohnungsgröBe und Baualter gegeben.

Quoten nach Baualter(in Prozent)

Vorgabe 1) realisiert--- ..... _______________________________________________________1949 - 1964 35 641965 - 1971 21 211972 - 1978 14 9später 0 4_______________... _____ __________________Insgesamt 100 98

1) entsprechend 1% Woh/'unysstichprobe 1978, StatistischesBundesamt 1980, 8.42 (öffentlich geförderte Mietwohnein•heiten ab 1949)

Quoten nach WohnungsgröBe(in Prozent)

Vorgabe 1) realisiert_ ________

2 Zimmer 39 383 Zimmer 43 424 Zimmer und mehr 18 20____ ..... ______ ____________________________

• Insgesamt •100 • 100

1) entsprechend 1% Wohnungsstichprobe 1978, StatistischesBundesamt 1980, 9.56 (öffentlich geförderte Mietwohnein-heiten ab 1949)

Die Quotenvorgaben sollten bewirken, daB die für dasUntersuchungsthema wichtigsten Merkmale repräsentativvertreten sind, d.h. die Stichproben ein möglichstähnliches Abbild der Haushalte in öffentlich gefördertenMietwohnungen seit 1949 ist.

4.2

Es wurden 54% Ein- und Zweipersonenhaushalte, 25% Dreiper-sonenhaushalte, 17% Vierpersonenhaushalte und 4% Fünfperso-nenhaushalte befragt. Die Zahl der Ein- und Zweipersonen-haushalte erscheint hoch, hängt jedoch mit der geringenBelegung vieler Wohnungen zusammen und entspricht wohl auchder Bevölkerungsstruktur (59% der Privathaushalte in derBRD sind Ein- bzw. Zweipersonenhaushalte).

26

Page 32: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Belegung der Wohnungen(in Prozent)

2 und 2 1/2- 3 und 3 1/2- 4-Zimmer-Zimmer- Zimmer- wohnungwohnung wohnung und

gröBer

gering belegt(Zimmerzahl >Personenzahl)

normal belegt(Zimmerzahl =Personenzahl)stark belegt

(Zimmerzahl <Personenzahl)

Insgesamt

0

90

10

100

1) 42

36

22

100

48

39

13

100

1) nicht ausgewiesen

Die Zahl der Personen in den Wohnungen zeigt, daB vieleWohnungen gering belegt sind und entsprechend eher überRaumreserven verfügen. Starke Belegung ist selten geworden,am häufigsten ist sie noch bei den Dreizimmerwohnungen.

Haushaltszusammensetzung(in Prozent)

Haushalt alter Menschen(Haushaltsvorstand über 65 Jahre) 16

Erwachsenenhaushalt(inkl. Kinder über 18 Jahre)

Haushalt mit Kleinkindern(bis 6 Jahre) 14

Haushalt mit Jugendlichen(6 - 18 Jahre) 16

Haushalt mit Kindernaller Altersgruppen 4

Insgesamt 100

Page 33: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Beruf des Haushaltsvorstandes(in Prozent)

Beruf ohne Lehrebzw. mit Anlernausbildung 10

Beruf mit Lehre 20Beruf mit Fachschulausbildung 19Beruf mit Fachhochschul- oderHochschulausbildung

in Ausbildung 14in Rente 22ohne Angabe 6

Insgesamt 100

94% der befragten Haushalte waren Deutsche.

4.3 en

Der Abstellbedarf eines Haushaltes hängt mit derLebensführung der Haushalte eng zusammen. Um zu erkennen,welche Einstellungen und Verhaltensweisen wichtig sind,wurden folgende Merkmale mit Einstellungsskalenuntersucht.

Einstellungen und Verhaltensweisen(Zeilensumme plus ohne Angabe - 100 Prozent)

stimmt stimm t stimmt gewünscht,ein nicht aber keinwenig Platz

--------- .... ---..... -----

Viel kochen, gesund kochen

Wir kochen sehr viel zu Hause,weil wir gerne gut essen, vielBesuch haben, die Familienmit-glieder•Wert auf das Essen zuHause legen. 68 17 15 0

Ich kaufe sehr bewuBt ein, willalles ganz frisch haben, koche,backe und mache sonst viel selber,weil wir besonderen Wert auf na-türliche und gesunde Kost legen. 24

13 1

28

Page 34: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

stimmt stimmt stimmt gewünscht,ein nicht aber keinwenig Platz

Vie l lagern

Wir lagern im Winter Vorräte,Kartoffeln, Obst usw. und legenWert auf geeignete Lagermöglich-keiten.

Wir machen viel Marmeladen,Säfte, Eingemachtes selber.

Wir haben in der Regel größereLebensmittelvorräte, weil Groß-einkaufe billiger oder arbeits-sparend sind oder wir besserdisponieren können.

Vorräte sind mir wichtig, auchim Hinblick darauf, daß maleine Krise kommen kann.

Viele Geräte nutzen

32 13 46 9

12 58 2

30 44 6

15 18 63 3

Wir haben viele Haushalts- undKüchengeräte, weil wir vieler-lei zubereiten wollen und Wertauf alle Arbeitserleichterungenlegen. 33 37 29 1

Sauberkeit und Ordnung halten

Wir legen Wert auf eine sehr ge-pflegte Wohnung und gut gepfleg-te Sachen, weil wir uns sehrwohlfühlen, wenn es sauber undordentlich ist. 73 19 7 1

29

Page 35: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

stimmt stimmt stimmt gewünscht,ein nicht aber keinwenig Platz

-------------------------------------------------------------Altmaterial zur Wiederver-wendung sammeln

71 13 15

8 6 85 1

15 22 62

30 13 55 2

11 11 78

10 18 71 0

0

Wir sammeln gebrauchtes Glas,Altpapier, Altkleider und gebenes in entsprechende Sammlungen,weil wir mitwirken wollen, daBGebrauchtes wiederaufbereitetwird.

Wir sammeln Gegenstände mitgröBerem Platzbedarf (z.B. fürFlohmärkte, für spätere Verwen-dung) und brauchen dafür eini-ges an Platz.

Viel aufheben

Wir können nichts wegwerfen undheben alles auf, weil man niewein, ob man es noch braucht.

Wir haben einigen Platzbedarffür gebrauchte Kindersachen,weil wir viel für die nachwach-senden Kinder aufheben.

Wir haben aus früheren Wohnungenoder von Freunden, Verwandtennoch einiges an Möbeln usw. auf-gehoben, die wir jetzt nichtbrauchen.

Für uns ist es Si. ästig und schwie-rig , Verpackungen und sonstigeausgebrauchte Sachen loszuwerden,da hat sich bei uns eine ganzeMenge in den Abstellräumen an-gesammelt.

Wir trennen uns lieber von Sa-chen, die wir nicht brauchen,dann hat man Platz, brauchtnicht so viel Ordnung zu hal-ten, wenn man sie verkauft, hatman noch was davon.

Page 36: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

stimmt stimmt stimmt gewünscht,ein night aber keinwenig Platz_________ _ ---------- ------- ___

Ausgedehnte Hobbies, Basteln,Freizeitleben

25

22 17 56 3

34 21 41 • 3

2 87 0

1 94

Wir haben Hobbies, die einengröBeren Abstellbedarf mit sichbringen, z.B. Camping , Winter-sport, Wassersport, Modelleisen-bahn u.ä.

Wir basteln viel und machen vielselbst, daraus ergibt sich eingröBerer Abstellbedarf an Mate-rialien, Geräten usw.

Wir pflegen das Garten- oder Bal-konleben im Sommer und haben dazuauch eine ganze Menge Zubehör wieGartenmöbel, Grill, Balkonblumenu.a.

Bei uns ist gerade ein Familien-mitglied arbeitslos, da wird dann

• besonders viel zu Hause gemacht,was auch Abstellbedarf mit sichbringt.

Bei uns macht einer Heimarbeitoder Aushilfstätigkeiten, Nach-barschafthilfe nebenher und wirbrauchen dafür auch Abstellfläche.

Kochen, gut essen, gesunde Kost, dies ist für einen GroB-teil der Haushalte sehr wichtig. Im ländlichen Raum, beigrö8eren Haushalten, nicht erwerbstätigen Hausfrauen, höhe-rer Schulbildung steht das Kochen besonders häufig hoch imKurs. Auf gesunde Nahrungszubereitung wird vor allem beiälteren Menschen sowie Haushalten mit mehreren Kindernhäufiger geachtet. Auch die Ordnung und gepflegtes Wohnenwird allgemein geschätzt. Befragte im ländlichen Raum,Menschen in mittlerem Alter (nicht j unge und alte), solchemit geringerer Schulbildung und nicht erwerbstätige Hausfrauen betonen dies besonders häufig.

Danach fällt auf, daß doch sehr viele Lebensmittel gelagertwerden. Großeinkauf aber auch eigene Herstellung von Marme-laden, Obstkonserven u.a. sind häufig. Dies spielt in denGroßzentren und Oberzentren der hoch verdichteten Räumeeine geringere Rolle als in den Kleinstädten und im ländli-

31

Page 37: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

chen Raum. GroBe Haushalte, Haushalte mit geringem Einkom-men, nicht erwerbstätige Hausfrauen und Erwachsene in mitt-lerem Alter machen mehr Gebrauch davon. 23% der Befragtenhaben einen eigenen Garten.

Auf eine gute Ausstattung mit arbeitssparenden Gerätenlegen ebenfalls relativ viele Wert. Bei HaUshalten in denGroBstädten sowie im ländlichen Raum ist dies am häufig-sten. Im übrigen trifft dies vor allem bei Nicht- undTeilzeiterwerbstätigen vermehrt zu. Alte und Junge haben amwenigsten Geräte zur Verfügung.

Balkon- und Gartenleben, Hobbies und Basteln erfordert nurbei rund der Hälfte keinen besonder en Platz zum Abstellen.Besonders verbreitet sind diese Aktivitäten im ländlichenRaum, bei gröBeteo Haushalten, mittleren Altersgruppen,Haushaltsvorständen mit höherer Schulbildung. Bei altenMenschen ist das Zubehör für den Balkon besonders wichtig.

überwiegend verneint wird die Haltung, für eventuell späte-ren Bedarf viel aufzuheben. Die meisten trennen sich liebervon Sachen, die sie nicht mehr brauchen. Eine größere Rollespielt dies nur bei den Familien mit Kindern, die Dinge fürnachwachsende Kinder aufbewahren. Im übrigen neigen großeHaushalte und/oder Haushaltsvorstände mit geringerer Schul-bildung mehr dazu, Dinge aufzuheben. Alte Menschen trennensich dagegen eher von den Dingen. Sammeln für Flohmärkteist in den Großstädten sehr verbreitet.

Insgesamt ist aufgrund dieser Aussagen anzunehmen, daB• Einstellungen und Verhaltensweisen bei bestimmten Haushal-ten zu hohem Abstellbedarf führen. Außerhalb der Gro8-städte, bei gröBeren Haushalten mit Kindern und/oder Haushaltsvorständen in mittlerem Alter sind Haushaltsführungund sonstige Aktivitäten im Haus besonders intensiv undvielseitig.

Der Bedarf aufgrund verschiedener Lebensgewohnheitengleicht sich danach wohl nicht auf einer "mittleren" Ebeneaus, sondern es gibt Bedarfsspitzen bei bestimmten Haushal-ten. Im übrigen sind die Unterschiede nach sozialen Merkma-len für das Bauen weniger relevant. b in wichtiger Hinweisergibt sich für das Wohnen alter Menschen: Der Balkon wirdintensiv genutzt und möbliert, Abstellmöglichkeiten hierfürsind für diese Zielgruppe besonders interessant.

32

Page 38: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

5`

5.1

Vorhandene Abste1lmöglichkeiten(in Prozent)

Abstellraum 23Speisekammer 3Abstellschrank 20Abstellnische 162 AbstellräumeAbstellraum und

Speisekammer 1sonstige Kombinationen 4keine Abstellflächen 30

Insgesamt 100

Wie die Tabelle zeigt, sind in 30% der untersuchten Woh-nungen Abstellräume bzw. Speisekammern vorhanden. 3% derbefragten Haushalte haben sogar zwei Abstellräume, wobeieiner dann meist der Balkonabstellraum ist. Die Abstell-räume werden vor allem in gr68eren Wohnungen angetroffen.Während der Abstellraum besonders häufig in neueren W h-nungen vorhanden ist, ist die Speisekammer mehr in denälteren Wohnungen zu finden. Die Raumqualitäten, spezielldie RaumgröBen, sind dabei sehr unterschiedlich.

20% der Haushalte haben einen meist fest eingebauten Ab-stell- bzw. Speiseschrank. Der groBe Abstellschrank stehtentweder im Flur oder auf dem Balkon bzw. Küchenbalkon. Derkleine Abstellschrank ist vor allem im Bad vorhanden. DerSpeiseschrank in der Küche ist häufig nur ein SO cm hohesSchränkchen vor der Fensterbrüstung. Diese Art der Abstell-möglichkeit ist sowohl in kleinen als auch in gro8en Woh-nun gen , besonders aber in älteren Wohnbauten anzutreffen.

In einem Sechstel der Wohnungen ist eine Abstellnische imFlur, in der Küche oder beim Freibereich vorhanden. Geradehierbei sind die GröBen und Ausstattungen recht unterschiedlich. So reicht das j eweilige Platzangebot vom Einbaueines kleinen und wenig tiefen Regals über das Aufstelleneines groBen Schranks, bis hin zur begehbaren Nische mitVorhangabtrennung. Abstellnischen sind ebenfalls in kleine-ren und älteren Wohnungen die häufigere Abstellmöglich-keit.

Page 39: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Vorhandene Abstellflächen insgesamt innerhalb der Wohnungen

Grundfläche

Durchschnitt qm

(Grundfläche und Zimmerzahl in Prozent).

keine 38 18 27 300,1 - 0,5 qm 25 25 240,6 - 1,0 qm 21 8 •171,1 - 1,5 qm 7 8 9 8 •1,6 - 2,0 qm 6 11 5 72,1 - 2,5 qm 1 9 8 52,6 - 3,0 qm 0 4 9 3über 3 qm 1 4 9 6

2 + 2 1/2 3 + 3 1/2 4 + mehr ins-Zimmer Zimmer Zimmer gesamt

100 100 1000,48 0,94 1,04

1000,78

Zwei- und Zweieinhalbzimmerwohnungen haben etwas häufigerkeine Abstellfläche, nur 15% haben mehr als 1 qm. Bei denDrei- und Dreieinhalbzimmerwohnungen haben 36% und bei denVier- und Mehrzimmerwohnungen 48% mehr als 1 qm. Nach 1964errichtete Gebäude haben etwas häufiger mehr Abstellflächeals die älteren.

^.2 Nutzung der ‘,lflächen

Das Fassungsvermögen einer Abstellfläche hängt stark vonder Möblierung durch Regale, Hängevorrichtungen usw. ab.Wie unterschiedlich die Abstellorte durch eine geeigneteMöblierung nutzbar gemacht werden, wird in den folgendenTabellen deutlich.

Ausnutzung der Abstellmöglichkeiten durch Möblierung(in Prozent)

Abstell- Speise- Abstell- Abstell- ins -raum kammer schrank nische gesamt

maximal 34 33 53 50 43ziemlich 25 4 19 19 25zum Teil 19 20 12 9 15kaum 19 4 6 10 9ohne Angabe 3 3 10 12 8

100 100 100 100 100

Page 40: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Abstellschränke und Abstellnischen werden besonders gutausgenutzt. Die häufig angetroffene, unzweckmä8ige Einrich-tung des Abstellraumes ist einerseits auf Mängel bei denRaumabmessungen zurückzuführen, andererseits kann es sichhierbei um Haushalte handeln, die nur kurze Zeit bzw.vorübergehend in den Wohnungen sind und die Abstellräumenoch nicht oder nur sehr wenig eingerichtet haben. EinAbstellraum bietet die Möglichkeit, daB Dinge ohne Ordnungabgestellt werden können und er dadurch voll wirkt, obwohler wenig Abstellgut enthält.

Nutzung der Abstellmöglichkeiten(mit Abstellgut genutzt,

Abstell-

in Prozent)

Speise- Abstell- Abstell- ins -Nutzung raum kammer schrank nische gesamt

übervoll 22 20 28 33 27voll 45 47 50 44 463/4 voll 13 13 9 10 121/2 voll 13 0 4 3 51/4 voll 3 7 2 3 4fast leer 4 13 2 2 5ohne Angaben 0 0 5 5 1

100 100 100 100 100

Die Annahme wird durch diese Tabelle bestätigt. Schränkeund Regale werden sehr intensiv zum Abstellen ausgenutzt,was selbstverständlich auch bedeuten kann, dab kleinereAbstellmöglichkeiten mehr genutzt werden müssen. Auffallendist der relativ hohe Anteil von beinahe leeren Speisekam-mern, was unter anderem auf eine veränderte VorratshaltungschlieBen läBt.

Insgesamt ist festzustellen, daB die Abstellflächen bei 85%der Haushalte mindestens 3/4 voll sind, bei 28% sogarübervoll. Platzreserven bestehen insofern als 33% der Haus-halte diese Flächen nicht optimal eingerichtet haben, soda8das Fassungsvermögen der Räume nicht voll ausgeschöpftwird. Dies trifft besonders auf Abstellräume zu. Spielräumezur Verringerung des Abstellvolumens in der Wohnung könnenauch bestehen, wenn Dinge besser oder gleichermaBen auBer-halb der Wohnung gelagert werden können.

35

Page 41: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Wichtigste Abstellgüter innerhalb der Wohnung,d i e besser auBerhalb der Wohnung abgestellt wären(in Prozent der Haushalte)

nichts 76Werkzeug 3|extilienBalkonmöbelsonstige Möbel 2Hobbygerät für auBen

Wichtigste Abstellgüter innerhalb der Wohnung,die genauso gut im Keller aufbewahrt wären(in Prozent der Ha ushalte)

nichts 71Werkzeug 6Nahrungsmittel 4VerpackungenHobygerät für au8en 2Balkonmöbel 2

76% der Befragten meinten demnach, daB nichts besserbzw. 71% nichts gleichermaßen gut außerhalb der Wohnunguntergebracht werden könnte. Bei 29% der befragten Haus-halte sind jedoch Abstellgüter innerhalb der Wohnung gela-gert , die bei entsprechenden Voraussetzungen im Keller oderanderswo abgestellt werden könnten. Da es sich hierbei zumgroßen Teil um Abstellgüter handelt, die ein beträchtlichesVolumen haben und damit einen entsprechenden Platzbedarfbenötigen, wie Balkonzubehör, Möbelstücke usw., könnte beianderweitiger Unterbringung mit einer merklichen Entlastungdes verbleibenden Abstellbedarfs gerechnet werden.

Verzicht auf Abstellgut bei Platzmangel(in Prozent)

j a, in gröBerem Umfang 3ja etwas 19nein /4kein Bedarf 4

Insgesamt 100

Eine andere Frage in diesem Zusammenhang galt der Erfah-rung , ob vorhandener Platz dazu verleitet, Abstellgüterlänger als notwendig aufbewahren zu wollen. Dabei bestätig-te ein Fünftel der Befragten, daB sie bei Platzmangel zueiner früheren Abgabe von unnötig aufzubewahrtem Abstellgutbereit seien, wenn auch teilweise nur in Grenzen. 74% derHaushalte wollen keineswegs auf Teile des jetzigen Abstell-gutes verzichten. Diejenigen, die finden, daß zu wenig

• Abstellflächen vorhanden sind, wollen besonders häufig auf

Page 42: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

5.3

nichts verzichten. Im übrigen sind Rentnerhaushalte amwenigsten zu einem Verzicht bereit, sie haben weniger Ab-stellgut und sind mit den vorhandenen Flächen auch häufigerzufrieden. Im übrigen ergeben sich keine Unterschiede mitder Haushaltsstruktur und -gröBe.

Welche Abstellgüter vorrangig in den gebotenen Abstellmög-lichkeiten innerhalb der Wohnungen untergebracht werden,zeigt die Aufstellung. Es werden dabei die fünf wichtigstenAbstellgüter entsprechend ihrer Nennungen aufgelistet.

Die wichtigsten Abstellgüterentsprechend den jeweiligen Nennungen(in Prozent)

..... ___..... _________ ..... ______________________ ....._______________..... ___..... _im Abstellraum Geräte zur Wohnungsreinigung 81

Textilien, Schuhe 51Wäschepflege 49Werkzeug 36Konserven 35

in der Speisekammer Nahrungsmittel, trocken gelagertKonserven 6/Nahrungsmittel, kühl gelagert 63Küchengeräte 60Geräte zur Wohnungsreinigung 43

im Abstellschrank Geräte zur Wohnungsreinigung 73Textilien, Schuhe 48Wäschepflege 36sonstige Haushaltsgeräte 27Werkzeug 25

in Abstel]nische Geräte zur WohnungsreinigungTextilien, Schuhe 83Werkzeug 42Wäschepflege 31sonstige Haushaltsgeräte 24

Gegenüber früheren Befragungen haben die Geräte zur Woh_nungsreinigung um einiges zugenommen. Die Anzahl und derUmfang dieser Geräte stellen für den Abstellbedarf einenwesentlichen Bestandteil dar, was entsprechend zu berücksichtigen ist. Auch die Aufbewahrung von Stra8en-. Regen-und Winterkleidung sowie Schuhen ist ebenfalls anteilmä8igmehr geworden. Wäschepflege und Werkzeuge wechseln sich inder Rangfolge der Häufigkeit gegenseitig ab, es zeigt sichaber, daB beide einen gr68eren Platzbedarf haben.

37

Page 43: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

5.4 Abstelien in den Räumeh

DaB auch die übrige Wohnung zum Abstellen genutzt wird,zeigt die nachfolgende Auflistung. Der groBe AbstelIbedarfbei vielen Haushalten und die unzureichenden Abstellmög-lichkeiten machen es notwendig, daB teilweise die ganzeWohnung dazu dienen mu8. Dies gilt unabhängig davon, obspezielle Abstellräume in der Wohnung vorhanden sind odernicht. Gleichzeitig ist damit erkennbar, welche Spiclräumezum Abstellen bei der eigentlichen Wohnungseinrichtungbestehen, auch wenn die dadurch teilweise entstehendenbeengten Platzverhältnisse häufig kritisiert werden.

Die wichtigsten Abste1lgüter inden übrigen Räumen der Wohnungen(Nennungen in Prozent)

..... _ ..... __________________-----------------

Wohnraum, wird in 24 % der Wohnungen zum Abstellen genutztdavon für Textilien 24

sonstige Haushaltsgeräte 24Wäschepflege 15Werkzeug 15Hobbygeräte

Mengenmäßig: Etwas mehr bei Textilien, wenig bei übrigenAbstellgütern.

Sonstiger Wohnraum, meist EBdiele, ist in 11% allerWohnungen vorhanden, von diesen genutzt für

Textilien 42sonstige Haushaltsgeräte 28Wäschepflege 26Geräte zur Wohnungsreinigung 16Kinderspielzeug 16

MengenmäBig: Einiges an Wäschepflege und Reinigungsgerät,wenig bei den übrigen Abstellgütern.

Elternschlafraum, wird in 552 der Wohnungen zum Abstellengenutzt für Textilien 48

Wäschepflege 46sonstige Haushaltsger äte 34Geräte z ur Wohnungsreinigung 20Hobbygeräte 6

• MengenmäBig: Bei Hobbygeräten für AuBen etwas mehr, sonstwenig.

Kinderzimmer, wird in 46% der Wohnungen mit Kinderzimmerzum Abstellen genutzt für

Textilien 36Kinderspielzeug 32Geräte zur Wohnungsreinigung 14sonstige Haushaltsgeräte 14Wäschepflege 12

Mengen ^äBig: Einiges bei W äschepflege, sonst weniger.

38

Page 44: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

t fürKüche, wird in 62% der Wohnungen zum Abstellen genutzNahrungsmittel, trocken undkühl gelagert 56

Geräte zur Wohn ungsreinigung 45Küchengeräte, die nicht

ständig gebraucht werden 42Konserven J6Wäschepflege 12

Mengenmäßig: Einiges bei Nahrungsmitteln, wenig beiübrigen Abstellgütern.

Bad, wird in 46% aller Wohnungen zum Abstellen genutzt fürWäschepflege 69Geräte zur Woh nungsreinigung 52Textilien 11sonstige Haushaltsgeräte 5Verpackungen 2

MengenmäBig: Wenig von allem

Flur, wird in 37% aller Wohnungen zum Abstellen genutzt fürTextilien 69Geräte zur Wohnungsreinigung 25Werkzeug 18Wäschepflege 13sonstige Haushaltsgeräte 11

Mengenmäßig:: Einiges bei Wäschepflege und Haushaltsgeräten,sonst weniger.

Balkon, wird in 21% aller Wohnungen zum Abstellen genutztfür Balkonmöbel 45

Wäschepflege 24sonstige Möbel 12Kinderspielzeug 8Nahrungsmittel, kühl gelagert 7

Küchenbalkon, ist in 23% aller Wohnungen vorhanden, vondiesen genutzt für

Nahrungsmittel, kühl undtrocken gelagert 39

Küchengeräte 30Konserven 17Wäschepflege 1/Verpackungen 17

Zusammenfassung der wichtigsten Abstellgüterinnerhalb d er Wohnungen:

Geräte zur Wohnungsreinigung 21Nahrungsmittel, kühl und

trocken gelagert 18Textilien 1bWäschepflege 11Werkzeug 10

39

Page 45: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Welche Mengen von Abstellgütern in den einzelnen Räumenuntergebracht sind und welche Auswirkungen dies auf dieRaumnutzungen hat, zeigt die folgende Tabelle.

Mengen der Abstellgüter in Räumen der Wohnungen(in Prozent, Zeilensumme - 100 Prozent)

viel einiges_____

wenig nichts__

Wohnraum 10 19 63 8sonstiger Wohnraum 19 30 47Eltern 16 26 55 3Kinder 15 24 56 5Küche 18 29 5lSanitärraum 7 23 68 2Flur 14 24 3Balkon 7 22 69 2Küchenbalkon 31 57 7

Spielräume zum Abstellen in den Räumen(in Prozent, Zeilensumme - 100 Prozent)

Abstellen Platzre- durch nightsführt zur serven geeignete abgestelltBeengung zum Ab- Möbel ge- und ohne

stellenvorhan-den

zieltPlatz ge-schaffen

Angabe

Wohnraum 45 40 7 8sonstiger Wohnraum 44 32 20 4Eltern 48 29 13 10Kinder 55 19 11 15Küche 57 16 17 10Sanitärraum 57 17 13 13Flur 59 21 16 4Balkon 50 32 5 13Küchenbalk pn Sc':. 26 12 6

Neben der Küche wird vor allem im Elternschlafraum und imKinderzimmer viel abgestellt. Besonders in kleinen Räumenund in kleinen Wohnungen wird die dabei entstehende Engekritisiert. Der sonstige Wohnraum stellt die E8diele oderin einigen Haushalten das frühere Kinderzimmer dar. Indiesen beiden Räumen eignen sich die Möbel zum Abstellenzudem mehr, als die in den anderen Räumen. Im übrigen hängfder Abstellbedarf in Abstellräumen auch davon ab, welcheAufbewahrungsmöbel in der Wohnung zur Verfügung stehen undob diese ausreichen, um auch vorübergehend nicht Benötigtesaufzubewahren.

----_______________________________________________

Page 46: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Insgesamt-----------

100

5.5 g

Einrichtung mit Schränken und Regalen(in Prozent )

Funktionsbetonte Schränke und Regale,die viel aufnehmen können und den Raumvoll ausnutzen,

alte oder neue Schränke, die nicht so vielfassen und mehr Platz benötigen, dafür aberbilliger oder schöner sind,

bevorzugt, wenig Schränke und Regale aufzustellen, um viel Luft zu haben,

noch wenig Schränke und Regale angeschafft,weiI erst neu verheiratet, erst kürzlich zuge-zogen, nur vorübergehend hier gewohnt wird,

ohne Angabe

59

20

13

44

59% der Haushalte sind demnach bereits mit funktionsbeton-ten Schränken eingerichtet, sodaB der Platz bereits ausgeschöpft wird. Die j enigen, die finden, dab die Abstellflä-chen nicht ausreichen, haben besonders häufig bereits durchfunktionsbetonte 8chränke Platz geschaffen. 51% sehen nochMöglichkeiten, bei Platzmangel fürs Abstellen, die Einrich-tung etwas anzupassen.

Möglichkeiten der Einrichtung bei Platzbedarf(in Prozent)_______________-

Weitere Schränke aufzustellen möglich, 16andere Schränke, die mehr fassen, auf-

zustellen möglich, 35keine Möglichkeiten:da kein Platz vorhanden 25wegen der Kosten 3wegen Bindungen an vorhandene Möbel 4wollen keine vollgestellte Wohnung 9Sonstiges 8

--------___________________________________________________Insgesamt 100

Größere Haushalte und Haushalte mit Kindern haben für dieAufstellung von Schränken häufig keinen Platz mehr, währendkleine Hauhalte und Haushalte ohne Kinder eher Platzreser-ven dafür haben.

Eingangs wurde bereits dargestellt, daß der Bedarf an Ab-stellflächen und Gemeinschaftseinrichtungen auch von derAusstattung mit Haushaltsgeräten abhängt und diese GeräteStellflächen erforderlich machen. Es wurde unterstellt, daß

41

Page 47: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

7513

1 0

2 9

88

1

0

92

ein Kühlschrank bei den meisten Haushalten vorhanden ist •und die Stellfläche dafür in der Regel vorgesehen ist. EineWaschmaschine haben 86% der Haushalte. Die darüber hinausgehende Ausstattung mit gröBeren Geräten und die Tendenzenzu weiteren Anschaffungen sind aus folgender Tabelle er-sichtlich.

Haushaltsgeräte(in Prozent, Zeilensumme = 100 Prozent)

vorhanden gewünscht gewünscht,kein Platz

Trockner, in

nichtgewünscht

Waschmaschine 14 11 51Trockner, selb-ständiges Gerät 6 5 17 72

Bügelmaschine 12 4 • 12 72}1ikrowellenherd 3 21 7 69Kühl- und Ge-

frierkombination 46 16 • 12 26Tiefkühltruhe 26 • 4 12 58zweiter KühIschr. 9 2 3 86Teppichschampo-niergerät 16 8 :2

Standort von Haushaltsgeräten(in Prozent)

Wasch- Trockner, zweites Bügel-maschine selbstän- Kühl- maschine

diges Gerät gerät

Gerät nicht vor-handen 14Küche 39Bad 36Übrige Wohnung 4Keller 7

Insgesamt 100 100 100 100

Arbeitserleichternde, sperrige Geräte, wie Bügelmaschine,Trockner, Mikrowellenherd, Tiefkühltruhe gibt es vermehrtin gröBeren Haushalten, oder auch wenn die Frauen erwerbs-tätig sind. Diejenigen, die gerne viel selber machen, habenmeist auch die Geräte dazu. Diejenigen, die gerne vielVorräte haben, die für Krisen vorsorgen, lagern besondersin Tiefkühltruhen. Alte Menschen haben in der Regel nichtso viel Geräte; eine Ausnahme ist die Bügelmaschine, diedas Bügeln erleichtert und den Transport der Wäsche zumWaschsalon erübrigt.

42

Page 48: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

151497

Die Tabellen zeigen, daB die Geräteausstattung der Haus-halte zwar nicht überschätzt werden sollte, aber ein Trendzur zunehmenden Ausstattung insbesondere mit Trocknern,zweitem Kühl- bzw. Gefriergerät, auch Mikrowellenherd

•besteht. Platzprobleme verhindern zum Teil die gewünschteAnschaffung.

Probleme der Wohnung für die Haushaltsführung• (in Prozent der Befragten, Mehrfachnennungen)_________ ----- ________ ----- -------------keine Probleme 28Aufstellung Kühl- oder Gefriergeräte 11Aufstellung Waschmaschine 21aufstellung Trockner 10Aufstellung sonstiger Geräte 13Trock enmöglichkeiten der Wäsche 17Unterbringung der Geräte für Wohnungs-reinigung 14

Platz für kühl zu lagernde Vorräte 17Platz für Vorräte allgemein 14Platz für Müll, Leergut, alte Zeitungen u.a. 15Sonstige Nachteile Vorräte / Mahlzeiten 1Sonstige Nachteile Wäschepflege 5Sonstige Nachteile Woh nungsreinigung 1Küche zu klein 31..... - _________

198

Insgesamt wurde auf die Frage nach der Eignung der Wohnungfür die Haushaltsführung viel Kritik geübt, die zeigt, daßdie Belange der Haushaltsführung insgesamt doch vielfachunterschätzt werden. Kleine Küchen mit zu wenig Stellflä-chen ohne Ergänzung durch andere Räume, wie Speisekammer,Küchenbalkon, bieten für den vielfältigen Bedarf, insbeson-dere großer Haushalte, zu wenig Spielraum.

Auf die Frage, welche Sachen nicht gut untergebracht werdenkönnen, bei was sich Probleme ergeben, wurden folgende fünfSachgruppen am häufigsten genannt'

Dinge, die nicht gut untergebracht werden können(in Prozent der Befragten, Mehrfachnennungen)

..... _______________ ..... __..... _______________________________________Dinge in Zusammenhang mit der Wäschepflege, auch_. der Wohnungsreinigung, sonstige Haushaltsgeräte 26Nahrungsmittel (insbesondere kühl zu lagernde

Vorräte)TextilienFahrräderDinge för Hobbies

'-------------82 % der Befragten nannten keine Probleme.

43

Page 49: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

5.6

Auch diese Gesamturteile über das Abstellen insgesamt ver- •

deutlichen die Bedeutung der Haushaltsführung im engerenSinne. Am meisten Probleme gibt es mit den Dingen, die mitder Hausarbeit zu tun haben. Erst dann folgen Probleme beider Unterbringung der insgesamt sehr umfangreichen, vor-übergehend oder nicht mehr gebrauLi ' Len !extilien oder desZubehörs für Hobbies. Da der Abstellort dafür weniger fest-gelegt ist, ergeben sich auch mehr Spielräume.

Vorhandene Abstellflächen in der Wohnungund Beurteilung ihres Umfanges(in Prozent)

_______________________

reichlich geraderichtig

zu wenig insgesamt

keine 8 65 • 1000,1 - 0,5 qm 8 20 • 72 1000,6 - 1,0 qm 6 32 • 62 1001,1 - 1,5 qm • 3 42 55 •1001,6 - 2,0 qm 14 45 41 1002,1 2,5 gm 5 33 62 1002,6 3,0 qm 23 23 54 100über 3,0 qm 25 40 35 100

Insgesamt 9 30 61

Die vorhandenen Abstellflächen (durchschnittlich 0,78 qm)werden von 61% der Befragten als zu wenig angesehen. Nur 9%der Befragten finden sie reichlich. Bei Flächen über 1 qmwerden die Urteile etwas günstiger. Wenn mehr als 3 qmvorhanden sind, findet dies immerhin ein Viertel der be-fragten Haushalte reichlich, aber • rund ein Drittel immernoch als zu wenig.

Bei der Aufgliederung nach der Haushaltstruktur zeigt essich, daB alte Leute mit weniger Abstellfläche eher zufrie-den sind, während Haushalte mit Kindern sehr verschiedenenAlters bzw. mit Kleinkindern eher mehr Abstellfläche wünschen. Je gröBer der Haushalt ist, desto häufiger reichen •die Flächen nicht aus.

Sehr deutlich ist der EinfluB der Belegung auf das Urteil:Wenn die Wohnungen mit mindestens soviel Personen belegtsind, wie Zimmer vorhanden sind, dann werden die vorhande-nen Abstellflächen wesentlich häufiger als nicht ausrei-chend beurteilt. Die Wohndauer wirkt sich auf das Urteilnicht aus. Sind befragte Haushalte mit ihrer Wohnung insge-samt zufrieden, so finden sie überwiegend, daB die Abstell-möglichkeiten ausreichen.

44

Page 50: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

5.7 Zufriedenheit mit den Abstellmög1ichkeitenin der Wohnung

Bei der Frage nach den Nachteilen für das Abstellen in derWohnung werden von der Hälfte der Befragten der fehlendeAbstellraum und von einem Drittel die fehlende Speisekammergenannt. Mehr als ein Viertel der Haushalte äuBert sichkritisch zur geringen Größe. Auch das Raumformat, die Lagebzw. der Ausbaustandard werden von knapp 13% der befragtenBewohner als ungünstig für das Abstellen genannt. Das Feh-len eines kühlen Raumes für die Vorratshaltung wird vonmehr als 9% kritisiert.

Nur bei 1/% der befragten Haushalte treten in der Wohnungkeine Probleme beim Abstellen auf. Wie bereits erwähntwurde, sind es besonders die kleineren Räume, wie Bad(15%) und Küche (14%), in denen durch fehlende oderungünstige Stellflächen Nachteile für das Abstellenentstehen.

Nachteile beim Abstellen innerhalb der Wohnung(in Prozent der Befragten, Mehrfachnennungen)

Abstellraum fehlt 49Speisekammer fehlt 33jetzige Abstellmöglichkeit:zu klein 26ungünstig geschnitten 5ungünstig gelegen 5ungünstig ausgebaut 4

kühler Raum fehlt 9Abstellfläche allgemein fehlt 10Wohnung zu klein 17Mängel in:- Wohn- und Schlafräumen 6- Küche 14- Bad 15- Flur- Balkon 4- Sonstiges 2keine Mängel 17ohne Angabe 4

223

Diejenigen, die eine Abstellnische haben, bemängeln zu über70% den fehlenden Abstellraum; bei denjenigen, die einenAbstellschrank oder eine Speisekammer haben, sind es 50%.Diejenigen, die eine Abstellnische haben, finden besondershäufig die vorhandene Fläche zu klein. Die Haushalte, diekeine Abstellfläche haben, kritisieren häufig allgemein

45

Page 51: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

fehlende Abstellflächen sowie die generell zu kleine Woh-nung. Auf ungünstige Raumzuschnitte wird vor allem bei denSpeisekammern hingewiesen. Wenn nur eine Speisekammer vor-handen ist, wird vielfach über Engpässe in Wohn- undSchlafräumen sowie im Bad geklagt.

Bei der Aufgliederung nach HaushaltsgröBe fällt vor allemdie häufige Kritik gro8er Haushalte an den Küchen auf. Fürdas grö8ere Abstellvolumen für die Nahrungszubereitung istin den kleinen Küchen oft nicht genügend Platz vorhanden.Bei der Aufgliederung nach Baualter ist festzustellen, daBin Wohnungen nach 1972 seltener der fehlende Abstellraumund häufiger das Fehlen eines kühlen Raumes bemängelt wird.

5.8

Bevorzugte Abstellmöglichkeit(in Prozent)

1. Nennung 2. Nennung

Abstellraum 47 14Speisekammer 7 24Abstellschrank 27 17Balkonschrank 1 5Nische mit Regal 6 8Nische/Fläche zum

Selbsteinrichten 12 11

Insgesamt 100 79

Auf die Frage nach der bevorzugten Lösung zum Abstelleninnerhalb der Wohnung wird von knapp der Hälfte der Haushalte der Abstellraum genannt. Interessant ist dabei, halfdie gro8en Haushalte, die meistenteils bereits jetzt einenAbstellraum haben, den geringsten Prozentsatz darstellen.Vor allem solche Haushalte, die jetzt ohne Abstellraumsind, wünschen diesen ganz besonders.

Wenn bei der ersten Nennung der Abstellraum bevorzugt wird,so wird in ielen Fällen die Speisekammer an zweiter Stellegenannt. Die Speisekammer wird gerade auch von gröBerenFamilien gefordert. Mehr als ein Viertel der Befragten •bevorzugt den Abstellschrank und dies gleichmäBig verteiltbei allen HaushaltsgröBen. Er ist nach der Speisekammer,die bei der Zweitnennung am häufigsten gewünschte Abstell-möglichkeit.

Die Nische mit und ohne Regaleinbau wird von einem Fünftelder Haushalte gewünscht, wobei bei der Erstnennung dieHaushalte ohne Kinder und auch die groBen Familien überwie-gen. Wenn eine Nische vorhanden ist, ziehen 32% den Selbst-einbau von Regalen u.a. und Mitnahme beim Umzug vor, 23%

46

Page 52: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

5.9

Selbsteinbau und Überlassung an Nachmieter, 40% wünschenein vorhandenes Regal (übrige ohne Antwort).

Abstellflächen zugunsten einer geringeren Miete wegzulas-sen, finden die Mehrzahl der Befragten nicht gut. Auf dieFrage, wie fänden Sie es, wenn es in der Wohnung keinenAbstellraum oder Nische gäbe und dafür die Miete um rund10 DM/Monat billiger wäre, sagen 88% nicht gut, der Platzwird benötigt. Nur 5% finden dies gut, weil man in derWohnung den Platz selber schaffen kann (übrige ohneAngabe).

Abstellgut und Abstellumfang haben sich innerhalb der Woh-nung gegenüber früheren Befragungen verändert. So haben dieGeräte im Haushalt zugenommen, der Trend hält an. Vor allembei der Wäschepflege gibt es Probleme: Aufstellung derWaschmaschine, gegebenenfalls des Trockners, Möglichkeitendie Wäsche zu trocknen, Aufstellung von Bügelmaschinen. DieVorratshaltung spielt immer noch eine relativ große Rolle.Nach wie vor werden Vorräte für den Winter gelagert , dazukommt der Platzbedarf durch Großeinkäufe, Krisenvorsorgeund die umfangreiche Getränkehaltung. Platz für eine Tiefkühltruhe oder gegebenenfalls einen zweiten Kühlschrank,vielfach jedoch ein kühler Raum werden gewünscht. Darüber-hinaus ist vor allem die Ausstattung der Haushalte mitTextilien - von den Koffern und Reisetaschen bis zu derspeziellen Kleidung für Straße, Regen, Winter, Sportvielfältiger und umfangreicher geworden.

Die durchschnittlich vorhandenen Abstellflächen in denWohnungen von 0,78 qm wurden von 67% als nicht ausreichendangesehen. Die Flächen werden auch relativ gut ausgenutzt,bei rund 30% sind sie übervoll. Reserven bestehen vor allemdurch eine geeignetere Möblierung. Das Abstellvolumen inder Wohnung ist weit größer als die Abstellräume fassen.Auch in den Zimmern wird einiges abgestellt, dies führt beimehr als der Hälfte in Flur, Küche, Kinderzimmer zur Be-engung. Dabei haben sich mehr als die Hälfte mit platzausnutzenden und funktionsbetonten Schränken eingerichtet.Viele Befragte sehen jedoch dennoch Spielräume, bei Platz-bedarf in den Zimmern geeignete Schränke oder Regale aufzu-stellen. Solche flexiblen Nutzungsmöglichkeiten könntenverstärkt vorgesehen werden, um dem unterschiedlichen Be-darf gerecht zu werden.

Spielraum ist vor allem in oder bei der Küche notwendig, umgegebenenfaIls Tiefkühlgerät, Vorratsschränke oder sonsti-gen Bedarf für die Haushaltsführung aufnehmen zu können.Platz in der Küche ist vielfältiger nutzbar als eine Spei-sekammer. Für die Wäschepflege sind Platzreserven und An-

47

Page 53: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

schluBmöglichkeiten für die Geräte in Bad oder Küche erfor-derlich.

Im übrigen sind kompakte und gut zu nutzende Abstellmög-lichkeiten an zentraler Stelle in der Wohnung gut geeignet.Der Abstellraum wird generell bevorzugt. Die Erhebung zeigtaber, da8 Abstellschränke oft besser ausgenutzt werden,weil sie leichter einzurichten und oft besser zugeschnittensind. Der Abstellraum verführt oft wegen mangelnder Ein-richtung zum Abstellen ohne Ordnung. Auf eine optimaleNutzbarkeit der Flächen ist Wert zu legen. Bei Nischen gibtes eine groBe Bereitschaft, den Ausbau selbst vorzunehmen.

Der grö8ere Bedarf bei gröBeren Haushalten, der in vielenEmpfehlungen berücksichtigt ist, hat sich bestätigt. DieEngpässe sind dabei besonders groB, wenn die Wohnungennormal oder überbelegt sind (pro Zimmer mindestens einePerson).

Insgesamt ist festzustellen, daB die in der Norm geforderteFläche von I qm ein Minimum darstellt. Erst die empfohlenen2% der Wohnfläche für die Größe der Abstellfläche wird alsausreich end beurteilt. Die Zufriedenheit wird deutlichverbessert, wenn 2,5 - 3 qm Abstellfläche in der Wohnungvorhanden sind.

Aufgrund des unterschiedlichen Bedarfs der Haushalte solltedie Lösung jedoch nicht in einer generellen Vergrö8erungder Abstellflächen, die bei geringerem Bedarf nicht andersnutzbar wären, gesucht werden. Sinnvoller erscheint es, fürden über das Minimum hinausgehenden Bedarf flexibel, auchzum Abstellen gut nutzbare Flächen in der Wohnung bereit-zustellen.

Wie sich zeigte, besteht ein enger Zusammenhang zwischender Wohnzufriedenheit und der positiven Beurteilung vorhan-dener Abstellmöglichkeiten. Obwohl Abstellen in der Rang-folge von Wohnungseigenschaften sehr weit hinten angesie-delt ist, können ua. gut funktionierende Abstellmöglich-keiten sehr zur Wohnzufriedenheit beitragen.

5.10 Kostengünstigp

Der in sich abgeschlossene und möglichst nicht zu kleineAbstellraum stellt im BewuBtsein vieler Haushalte dieideale Abstellmöglichkeit dar. Die Zufriedenheit wächst,wenn dazu noch die Speisekammer vorhanden ist. Steht diesaber nicht im Widerspruch zu Kosteneinsparungen im Woh-nungsbau?

Dabei ist zu berücksichtigen, da8 nach DIN 283 "Wohn-flächenberechnung" jeder qm innerhalb der Wohnung zur

18

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Wohnfläche und damit zu den Mietkosten zählt. Der Ausbau-standard eines Abstellraums erscheint zwar auf den erstenBlick als gering , wegen Tür, Beleuchtung, eventuell kleinemFenster usw. entsprechen seine Herstellungskosten j edoch •denen der übrigen Wohnung. In der Untersuchung des Insti-tuts für Bauforschung (1957) wurden die Kosten für einen3 - 4 qm großen Abstellraum innerhalb der Wohnung mit5,5 - 67. der Gebäudekosten ermittelt (Triebel, 1957, S.57).

Nun kann der Abstellraum,je nach Abmessungen undTüranordnung sehr unterschiedliche Qualitäten fürdas Abstellen haben. Selbstbei günstigsten Vorausset-zungen wird die Grundflächenur teilweise für AbstelI-gut zu nützen sein, wenneine gewisse Ordnung undZugänglichkeit gewährlei-stet sein sollen. So istdas Verhältnis von Stau-und Bewegungsraum nur beibreiten und wenig tiefenRäumen als günstig anzuse-hen (Bild 25). •

Die bei der Befragung angetroffenen Abstellräume und Spei-sekammern lassen sich wegen ihrer Raumformen und Anordnun-gen der Türen nur in wenigen Fällen optimal nutzen. In derMehrzahl waren die Räume schmal und t i ef , oftmals war dieTür direkt an der Raumecke angeordnet und schlug zudem nachinnen auf. Der Bewegungsraum war damit aufwendig, d.h. dienutzbare Stellfläche war sehr gering.

Ein Abstel1schrank bzw. ein AbsLellregal im Flur kann dage-gen voll genutzt werden und benötigt keinen zusätzlichenBewegungsraum. Die vorrangig in der Wohnung abgestelltenDinge, wie Geräte zur Wohnungsreinigung, Straßenkleidungund Schuhe, Waschmittel und Geräte zur Wäschepflege, Werk-zeuge usw. benötigen zur Aufbewahrung Schränke und Regale.Auch ein Abstellraum läßt sich erst nach entsprechenderEinrichtung zum Abstellen nutzen (siehe vorn)'.

Auf die Frage, was bei einem weiteren Abstellbedarf undPlatzmangel an Abstellmöglichkeiten bevorzugt würde, ent-schied sich die Hälfte der Befragten für die Aufstellungvon Abstellschränken. In Kleinwohnungen, wie auch beigroßen Haushalten wurde die fehlende Stellfläche häufigbeklagt. Für Junge Familien, ebenso für Gastarbeiter-familien, spielen hierbei die Kosten eine große Rolle.

49

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Ist eine Abstellnische in der Wohnung vorhanden, so istebenfalls mehr als die Hälfte der befragten Haushaltebereit, den Einbau eines Regales oder Schrankes selbstvorzunehmen und bei Umzug eventuell dem Nachmieter zu überlassen. Dies gilt auch für Rentner-Ehepaare bzw. alleinste-hende, ältere Personen. Die überraschend gro8e Bereitschaftzur Eigenleistung kann daher zum Ausgang für die weiterenÜberlegungen zu alternativem Abstellen genommen werden.

Wie bereits in früheren Untersuchungen festgestellt werdenkonnte, ist wegen dem bisher weitgehend fehlenden Angebotan fertigen bzw. selbst zusammenbaubaren Abstellmöbeln, dieAusnutzung einer im Wohnungsgrundri8 vorhandenen, leerenNische nur selten entsprechend den Vorstellungen des Pla-ners. Nur j unge Haushalte erlauben sich, eine solche Nischezusammen mit der übrigen Wohnungmöblierung, mit einfachen,naturbelassenen Kiefernholzregalen unkonventionell • einzurichten.

Dazu bietet beispielsweise ein bekanntes, schwedischesEinrichtungshaus ein helles Holzregal zum Selbstzusammen-bauen, mit 4 Fachböden und einer Größe von 100/200 cm für59 DM an. Ein rohes Metallregal gleicher Größe und Ausstattung kostet 89 DM. Kleinere Regale sind bereits ab 20 DMerhältlich. Obwohl diese Regale mit Vorhang abgedeckt wer-den können, wünschen viele Haushalte geschlossene Schränkezum Abstellen. Wenn nun die Möbelindustrie solche Abstell-behälter mit variabler Ausführung der Vorderseite, wie auchder Au8enflächen, anbieten würde, so wäre damit eine Alter-native gegeben.

Ein WohnungsgrundriB bie-tet meist solche schrank-tiefen Abstellflächen an,wenn beispielsweise derTörabstand von der Wandwegen der im angrenzendenRaum notwendigen Schrank-steIlfläche mind. 60 cmbeträgt. Eine 60x160 cmgroße Stellfläche bietetbereits eine voll nutz-bare Abstellfläche von 1qm. Hierbei wird eineNische einfacher zu nut-zen sein, da nur dieVorderseite des Abstell

• möbels sichtbar wird undeventuell mit einem Vor-hang abgedeckt werdenkann (Bild 26).

50

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^~^^^=_ LL./

i | / --lF-- |U

|U |^^_L |

' | U

Weitere Möglichkeiten fürNischen sind:

die Anordnung bei unter-schiedlichen Raumtiefen(Bild 27),

zusammen mit der Gr'erobebeim Wohnungseingang(Bild 2O),

oder im Treppenhaus vordem Wohnungseingang(Bild 29).

51

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Behälter können als freistehende "Abstellmöbel"verwendet werden, um bei-spielsweise offene Raum-teile, wie Wohn- undEBbereich, optisch von-einander zu trennen(Bild 30).

U Ur . | ---_-aDie freie Aufstellung inder Dielc ermöglicht diebeidseitigr Nu+rung unddie Trennung von Wohn-und Schlafbereich(Bild 31).

"Trennbehälter" könnenfreistehend oder in ge-mauerten Nischen aufWohnbalkonen zwischenNachbarn als Sicht-,Hör-, Wind- und Regen-schutz dienen (Bild 32).

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Rotterdam, Bergpolder,1938Arch. Brinkmann, van derVluigt und von Tijen(Bild 33).Neungeschossiges Lauben-ganghaus mit durchgehen-den Wohnbalkonen, Ab-stellbehälter als Abtren-nung zur Nachbarwohnung.Benevol p , • 1983, S.127

BAD - GARD -

11111firtil^11.1

SCHLAFRAUM WOHNRAUM

BALKON

SCHLAFRAUM ESSPLATZ

Gemauerte Nische auf demKüchenbalkon (Bild 34)

Der GrundriB einer,Dreieinhalbzimmerwohnungzeigt, welche "Abstellzo-nen" ein geeigneter Woh-nungtyp bieten kann undwelche Variabilität durchdie unterschiedliche Anordnung von Behälternerreicht werden kann.Auch bei gleichem WohnungsgrundriB ist damiteine gro8e Vielfalt vonindividuellen Wohnungsge-staltungen durchführbar,je nach Bedarf und Ko-stenaufwand. Wobei derWunsch nach Individuali-tät auch im Mietwohnungs-bau nicht hoch genug ein-geschätzt werden kann(Bild 35).

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60

BEHÄLTERTIEFE

30

45

60

r—^

A Bq'ELLT!EFEN

60

90

| ^

BEHÄLTERBRUTEN

Beispiel für einen WohnungsgrundriB, der mit •"Behälterw änden" am Flurausgestattet ist.Arch. Flit -Arkitektenkon-tor, Stockholm 1969(Bild 36).F. Werner, 1977, E.284

Die Festlegung auf einebegrenzte Anzahl von Be-hälterabmes sungen istnotwendig, um Stellflä-chen und Nischen daraufabstimmen zu können undein dazu passendes Ange-bot der Möbelindustrie zermöglichen.

Die Beh ä ltertiefe wirdmit 60 cm vorgeschlagen,wie Schranktiefe undTiefe der Kücheneinrich-tung. Dabei können dieeinzelnen AbstellfIächenunterschiedlich tief undentsprechend dem Abstellgut , J e, Reichhöhe undGreiftiefe in der Höheverstellbar sein.

Die Behälterbreite rich-tet sich nach dem Platz-angebot, sie ist aberauch vom aufzunehmendenAbstellgut, dem Transportusw. abhängig. Beh ä ltersollten ohne weiteresaddierbar und•groBe Be-hlter unterteilbar sein.•Sie können wahlweise, be-reits fest zusammengebautoder zum Selbstzusammen-bau gerichtet, angebotenwerden(Bild 37).

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TOR ROLLADENOFFEN ROLLO

VORHANG

Die Behälterhöhe solltewegen der normalen Greif-höhe nicht zu hoch ange-nommen werden.Sie kannmit der Türhöhe von etwa2,00 m festgelegt werden.•Der Behälter muß nichtraumhoch sein, denn da-rauf kann ebenfalls abgestellt werden. Dazu pas-sende Hochschränke könnenangeboten werden(Bild 38).

Die Behälter können als Umzugsbehälter dienen, ähnlich wiedie Kleiderkästen der Umzugsfirmen. Sie können bei Umzugauch dem Nachmieter gegen Abfindung überlassen werden.

Für die Ausführung der Vorderseite ist, wie bereits erwähntwude, eine Auswahl von Möglichkeiten erforderlich. Hiersind vor allem das Aussehen, aber auch Preis und Haltbar-keit wichtige Faktoren. Denn je nachdem, wo der Behälteraufgestellt wird, kann die Abstimmung mit der Umgebung sehrwichtig sein.

Fest eingebaute Abstellschränke sind zwar vorteilhaft undwerden, wie bereits erwähnt wurde, von Wohnungsnutzernimmer sehr positiv bewertet. Da bei uns• Schränke zur Woh-nungseinrichtung zählen, sind sie nur ganz selten in Woh-nungen bereits vorhanden.

Die Kosten für die Behälter, einschließlich der Abstell-bretter, können bei Serienfertigung Je nach Ausführung undBreite betragen •190 - 240 DM.

Dieser Preis versteht sich ohne die Kosten für dieVorderseite. Dafür sind je nach Ausführung anzusetzen:

ca.ca.

Vorhang abJalousien aus BaumwolleJalousien, kunststoffbeschichtetnormale TürLamellentürFalttürRolladen

10 DM20 -AO DM40 - 70 DM60 - 80 DM50 - 90 DM

90 DM120 DM

Der Bau- und Möbelmarkt bietet solche Ausbauteile bereitszu diesen Preisen und zum Selbsteinbau an. Dabei ist eineinfacher Zusammenbau nicht gewährleistet.

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Ebenso können bei der . Mo-dernisierung von Altbau- •

ten Möglichkeiten • fürprivates Abstellen beider Wohnung geschaffenwerden. Vielfach werdenbei SanierungsmaBnahmen •Holzbalkone vor die Fas-sade gestellt, wobei sichAbstellbehälter als Wind-und Regenschutz • oder alsAbtrennung zum Nachbar-balkon verwenden lassen.Eine angebotene Unterkon-struktion kann vom Woh-nungsnu tzer eventuellselbst ausgebaut werden,beispielsweise mit einerBretterschalung, je nachHolzart 10 - 30 DM/qm,oder Wandbauplatten inHolz 15 - 40 DM/qm(Bild 39).

Balkone vor der Fassade lassen sich beispielsweise im Win-ter von der AuBenluft abtrennen und als Wintergarten undPufferzone zur Energieeinsparung nutzen. An stark befahre-nen Stra8en können sie als zweite Haut zur Verringerung derVerkehrsgeräusche beitragen. Sie bieten bei entsprechenderGröBe viele Möglichkeiten der Benutzung, u.a. auch einenSpielraum für das Abstellen. Beispiele dieser Art sind diefrüher üblichen, verglasten Küchenveranden in Altbauten.

Auch bei der entsprochen-den Lage des Treppen-hauses lassen sich pri-vate Abstellmöglichkeitenschaffen und vom Zwi-schenpodest aus zugäng-lich machen. Ein Haus-versatz bietet ebenfallsdie Möglichkeit für denAnbau eines "Abstelltur-mes". Dies alles kann zuden zeitgemäBen Bestre-bungen biologischenBauens, wie auch zu ge-gliederten Fassadenge-staltungen beitragen(Bild 40).

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Grundsätzlich gilt , daB bei au8enliegenden Abstellbauten,die Art und Ausführung, je nachdem ob kälte-, wärme- undfeuchtigkeitsgeschützt oder nicht, Auswirkungen auf die Artdes Abstellguts haben.

Eigenmittel und Eigenleistung der Bewohner sind auch im"sozialen Mietwohnungsbau" einsetzbar. Zur Minderung derMietkosten lassen sich bestimmte Teile des Ausbaus auf dieMieter übertragen. Besonders bei jungen Haushalten ist dazuein Interesse vorhanden. Gleichzeitig wird die eigene Fer-tigstellung der Wohnung wesentlich zur Identifikation mitder Wohnung und damit zur Wohnzufriedenheit beitragen,

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Page 63: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

6.

6.1 Bestand

58% der Befragten haben einen Keller mit normaler Tempera-tur und Feuchte, 26% einen warmen und trockenen Keller, 21%einen kühlen und feuchten Keller, 25% einen Dachboden, 1%einen Schuppen oder ähnliches. 4% haben keinen AbstellraumauBerhalb der Wohnung, 31% der Befragten haben zwei und 4%drei. Im Durchschnitt haben die Befragten 6,8 gm Abstell-fläche im Keller oder auf dem •Dachboden.

Die zur Verfügung stehenden Abstellflächen sind in folgen-der Tabelle nach Wohnu/ ' gsgröBe aufgegliedert wiedergegeben.Die Streuung ist sehr breit: 23% haben weniger als 4 qm,13% über 12 qm. Die durchschnittlich zur Verfügung stehen-den Flächen nehmen mit der Wohnungsgrö8e etwas zu.

Im Gegensatz zu Wohnungen, in denen Abstellmöglichkeiten inder Regel bewuBt geplant werden, sind Nebenräume im Unter-geschoB eines Gebäudes von vielen Pull Einflüssen, wie•HausgröBe, Wohnungsanzahl usw. abhängig. Die Einteilung derUntergesrho8fläche geschieht zwar primär nach den vnrhande-nen Bedürfnissen, ist aber in den Einzelheiten vielfach demZufall überlassen.

Grundfläche der Abstellräume auBerhalbder Wohnung und Zimmerzahl(in Prozent)

2 undZimmer

2 1/2

___________________________________________

3 und 3 1/2 4 und mehrZimmer Zimmer

insgesamt

bis 2 gm 8 13 11 112,1 - 4 gm 18 10 124,1 - 6 qm 2, 28 17 236,1 - 8 qm 22 15 18 188,1 - 10 pm 14 20 18 1810,1- 12 qm 4 6 9 5über 12 qm 12 11 17 13------------ .....____________________________Insgesamt 100 100 100 100Durchschnitt qm 6,5 6,7 7,3 6,8

Die älteren Gebäude, bis 1964 erbaut, haben durchschnitt-lich mehr Abstellflächen auBerhalb der Wohnung als dieneueren. 41% der befragten Haushalte haben dabei mehr als8 qm, während in neueren Gebäuden der Anteil nur 25%beträgt.

50

Page 64: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

6.2 Nu

Bei etwa der Hälfte der Befragten sind die AbstellräumeauBerhalb der Wohnung voll bis übervoll mit Abstellgut• ausgefüllt. Nur bei 15% ist er 1/4 voll oder fast leer.

Nutzung der Abstellräume auBerhalb der Wohnung(in Prozent)

Keller Keller Keller Dachboden insgesamtnormale warm u. kühl u.Tempe- trocken feuchtratur

übervoll 8 17 16 16 13voll 32 51 26 •25 333/4 voll 22 13 10 11 161/2 voll 14 9 20 • 13 • 141/4 voll 7 5 7 8 •7fast leer 8 1 15 9 8ohne Angabe 9 4 6 18 9

Insgesamt 100 100 100 100

100

Warme und trockene Keller werden besonders häufig starkgenutzt. Sie sind in neueren Gebäuden mit geringerer Raum-gröBe anzutreffen. Sie sind zu 81% zumindest 3/4 voll(Durchschnitt 625). Am schlechtesten genutzt sind kühle undfeuchte Keller sowie Dachböden. Wie voll die Abstellräumesind, hängt nicht von der GröBe ab: Im Gegenteil, es zeigtsich, daB gröBere Räume eher mehr genutzt werden.

Haushaltsgröße und Belegung beeinflussen dagegen deutlich,wie voll die Abstellräume sind. Die Kellerräume der Vier-zimmerwohnungen sind generell voller, insbesondere aberwenn sie mit vier und mehr Personen belegt sind. Generellsind die Kellerräume nicht unterbelegter Wohnungen (Zimmer-zahl mindestens gleich Personenzahl) stärker genutzt.

Noch stärker wirkt sich die Wohndauer auf den Abstellbedarfaus. Bei den Haushalten, die länger als 10 Jahre in ihrerWohnung wohnen, sind 405 der Keller übervoll und weitere41% voll. Demgegenüber sind bei den Haushalten mit maximal5-jähriger Wohndauer nur 10% der Keller übervoll und 295voll. Alter und Haushaltsstruktur haben dagegen keinenerkennbaren Einflu8, auch nicht die GeschoBzahl desGebäudes.

575 der Befragten meinen, daB sie bei Platzmangel nichtsfrüher abgeben können, 285 könnten etwas und 85 viel abge-ben. Diese Urteile unterscheiden sich nicht damit, wie volles in den vorhandenen Abstellräumen ist. Im Gegenteil: vondenjenigen, die übervolle Abstellräume haben, meinen sogar715, daB sie nichts und 25, daB sie viel abgeben können.

59

Page 65: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

maximalausgenutzt

ziemlichausgenutzt

zum Tellausgenutzt

kaumausgenutzt

nicht genutztohne Angabe

Insgesamt

Auch sagen diejenigen, die finden, daB sie zu wenig Ab-stellraum haben, besonders häufig (75%), daB sie nichtsfrüher abgeben können.

6.3

Die Nutzbarkeit der Abstellräume läBt sich durch eine guteMöblierung mit Regalen, Hängevorrichtungen usw. erheblichverbessern. Die folgende Tabelle zeigt, da8 die Abstell-räume auBerhalb der Wohnung oft nicht so eingerichtet sind,da8 sie viel Abstellgut aufnehmen können: Nur 37% derbefragten Haushalte haben sie durch entsprechende Möblie-rung ziemlich oder maximal ausgenutzt und immerhin 27%haben sie kaum ausgenutzt.

Ausnut z ung der Abstellräume auBerhalbder Wohnung durch Möblierung

Proent>Keller, Keller Keller Dachboden insgesamtnormale warm, kühl,Tempe- trocken feuchtratur

15 28 12 17

22 16 16 20

26 32 22

19 31 30 277 1 10 8 63 4 1 6 3

'-----------------------100 100 100 100 100

Warme und trockene Keller sind auch am häufigsten durchAufbewahrungsmöbel relativ günstig möbliert, kühle undfeuchte Keller und Dachböden am seltensten. Der Dachbodenist in vielen Wohngebäuden nicht unterteilt. Die Einrich-tung hängt nicht von der zur Verfügung stehenden Fläche ab.So trifft es nicht zu, daB das Fassungsvermögen bei kleinenRäumen häufiger durch eine entsprechende Möblierung verbes-sert wird oder umgekehrt, daB groBe Räume aufgrund vorhan-dener Reserven weniger günstig eingerichtet werden.

Je länger die Wohndauer, desto besser werden die Abstell-räume auBerhalb der Wohnung möbliert. hamilien mit einemHaushaltsvorstand über 40 Jahre haben diese Räume sorgfäl-tiger möbliert als jüngere Haushalte. Es zeigt sich dabei,daB mit der Konsolidierung des Haushaltes Bedarf, Zeit undGeld zur Einrichtung der Nebenräume wachsen.

V

Page 66: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

6.4

25% der befragten Haushalte beurteilen die Abstellmöglich-keiten außerhalb der Wohnung als reichlich, 36% als geraderichtig und 37% als zu wenig (2% ohne Angabe).

Ein Zusammenhang zwischen der jeweils zur Verfügung stehen-den Fläche und diesem Urteil ist nicht sehr deutlich. DasUrteil "zu wenig" ist lediglich dann seltener, wenn eineAbstellfläche von mehr als 10 qm Größe vorhanden ist.Immerhin beurteilen noch 26% diese Größe als "zu wenig" undnur 30% als "reichlich". Abstellraum außerhalb der Wohnunghat also etwas mehr als ein Drittel nie genug , zumindest imRahmen der hier zur Verfügung stehenden Flächen bis 12 qm.

Auch bei dem Vergleich mit der Wohnungsgröße ergibt sichkein klarer Zusammenhang. Die Bewohner der Dreizimmerwoh-nungen sind insgesamt häufiger unzufrieden (42% zu wenig ) ,•während die Bewohner der Zweizimmer- bzw. Vierzimmerwoh-nungen gleich urteilen (34% zu wenig). Insgesamt ergibtsich bei allen Wohnungsgrößen keine deutliche Abnahme desUrteils "zu wenig", wenn mehr Fläche zur Verfügung steht.

Deutlich ungünstiger werden die Urteile allerdings, wenndie Wohnungen stark belegt sind. Wenn Zweizimmerwohnungenmit mehr als zwei Personen belegt sind, so finden 53% derBewohner, daß die zur Verfügung stehende Fläche nicht aus-reicht. Bei den Bewohnern von Drei bzw. Vierzimmerwohnungen wird das Urteil bereits deutlich schlechter, wenn diesemit drei bzw. vier Personen belegt sind. Dabei ist anzumer-ken, daß insbesondere die Dreizimmerwohnungen relativ häu-fig normal bzw. überbelegt sind (ein Zimmer pro Person oderweniger).

Haushalte mit Kindern sagen etwas häufiger, daß Abstell-fläche außerhalb der Wohnung fehlt, wenngleich sie, wiedargestellt, die vorhandene nicht häufiger voll ausnutzen.Im übrigen wurden keine wesentlichen Unterschiede derUrteile im Vergleich mit den sozialen Merkmalen der Haus-halte festgestellt.

Beurteilung des Umfanges der Abstellräume au8erhalbder Wohnung und Nutzung der vorhandenen Räume(in Prozent)Urteile: reichlich gerade richtig zu wenig insgesamt

.....

Nutzung:übervollvoll3/4 voll1/2-vollund weniger

10

15

75

10016

43

41

10020

52

28

100

49

31

100

Page 67: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

6.5 er

Die Nutzung der eigenen Abstellräume bestimmt selbstver-ständlich das Urteil. Dabei beurteilen immerhin 16% bzw.10% derjenigen, die volle bis übervolle Räume haben, dasAngebot als reichlich, wahrscheinlich auch, weil sie platz-sparendere Unterbringung oder Weggabemöglichkeiten einkal-kulieren. 20% finden aber auc n , da8 die Flächen nichtausreichen, obwohl sie die eigenen Räume höchstens zurHälfte nutzen. Hier spielt meistens die mangelnde Eignungder vorhandenen Räume ein Rolle, wenngleich sicher auch

meinen, B eben i Absteinige me nen, a man e n n e genug llfläche habenekann.

Abstellgut in Abstellräumen auBerhalb der Wohnung

Insgesamt häufigste Güter(5 Nennungen, in Prozentder Abstellräume)

NahrungsmittelHobbygerät und Kinder-

spielzeugMöbelWerkzeugTextilien

• Vom Volumen her wichtigsteAbstellgÜter (in Prozentder Abstellräume)

Möbel 22Nahrungsmittel 19

Textilien 12Brennstoffe 10Werkzeug 9

434136

Nahrungsmittel sind auch im Keller immer noch wichtigeAbstellgüter: bei 59% der Abstellräume wurden sie unter denfünf vom Umfang her bedeutendsten Dingen genannt. Dabeisind kühl zu lagernde Nahrungsmittel, wie Bier, Wein, Spru-del, Kartoffeln u.a. etwa gleich häufig wie Nahrungsmittel,die eher trocken zu lagern sind oder keine besondere Lager-anforderungen stellen, wie Marmeladen, Eingemachtes, Kon-serven. Immerhin stellen 28% der Befragten in gröBeremUmfang Marmeladen oder Obstkonserven selbst her. 32% lagernin gröBerem Umfang Kartoffeln ein. Bei 15% der befragtenHaushalte werden in Hinblick auf eventuelle Krisen gröBereVorräte angelegt. Der Abstellbedarf durch den gestiegenenVerbrauch an in Flaschen abgefüllten Getränken, ist gröBergeworden und wird meist in Kisten gelagert.

Eine gro8e Rolle spielen weiterhin Hobbygeräte und Kinder-spielzeug. Um was es sich dabei handelt, ist je nach Hobby,Alter und Zahl der Kinder sehr verschieden. Meist sind diessehr platzaufwendige Abstellgüter, wie Schlitten, Ski- oderCampingausrüstungen, Geräte für Spiele am Wasser, Kinder-fahrzeuge, Puppenstuben usw.

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Möbel werden häufig abgestellt und sind besonders oft dasumfangreichste Abstellgut in den Abstellräumen auBerhalbder Wohnung. Durch neue ersetzte, aus der alten Wohnungmitgebrachte und nicht wieder verwendete, geerbte oder für

• die Kinder eventuell später gebrauchte, alte Möbel werdenoft aufbewahrt. Sie erscheinen noch zu wertvoll zum Weg-geben, Schränke bieten gleichzeitig Unterbringungsmöglich-keiten. Die Einrichtungswelle, das Bestreben sich modern zumöblieren und die kürzere Gebrauchsdauer von Möbeln, verur-sachen einen Oro8en Abstellbedarf.

Unter den Textilien benötigen vor allem die Koffer Platz.Neben vorübergehend aufbewahrter Kleidung (spezifischerSommer-/Winterbedarf, •Kleider für nachwachsende Kinder)spielt aber auch hier das Konsumverhalten eine Rolle. AlteGardinen, Kleider usw. werden durch neue ersetzt, die altenSachen sind aber noch brauchbar und werden aufgehoben. DasWerkzeug ist in vielen Abstellräumen au8erhalb der Wohnungein wichtiges Abstellgut, vom Platzbedarf her fällt es abernicht gleichermaBen stark ins Gewicht.

Wenn Wohnungen noch durch Einzelöfen beheizt werden, erfor-dert der Brennstoff viel Platz. Dies war bei 15% der be-fragten Haushalte der Fall, die in vor 1965 errichtetenGebäuden wohnen. Bei 9% der Befragten spielt er vom Volumenher / ` u g h die gröBte Rolle.

Die Güter sind in gewissem Rahmen der speziellen Eignungder Abstellräume angepaBt:- Im trockenen Keller werden besonders häufig Nahrungs-mittel, insbesondere auch Konserven, Eingemachtesaufbewahrt.

- Der Dachboden ist idcal für Möbel, Textilien, Hobbygeräteund Kinderspielzeug und eignet sich z.B. weniger fürNahrungsmittel.

- Der kühle und feuchte Keller eignet sich nur für wenigeDinge. Hier steht unter anderem Sperriges, das an andererStelle nicht untergebracht werden kann, wie Fahrräder,Verpackungen, Brennstoffe. Für Nahrungsmittel wird erweniger benutzt, da er sich nur für kühl zu lagerndes,jedoch nicht für feuchtigkeitSempfindliches Abstellguteignet.

Die meisten Befragten finden das Abstellgut im Keller oderauf dem Dachboden richtig plaziert. Am häufigsten sind nochHaushaltsgeräte (6%) und Textilien 4.7%> falsch unterge-bracht und wären nach Meinung der Befragten besser in derWohnung abgestellt.

63

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6.6

Bei 37% der Abstellräume sehen die Befragten keine Nach-teile. 23% der Räume werden wegen ihrer Beleuchtung, 22%wegen ihrer GröBe, 18% wegen ihrer Temperatur, 13% wegenihrer Erreichbarkeit, 14% wege ' , ihtc, keit, wegenihres Raumzuschnitts und • 7% wegen der fehlenden Sicherheitkritisiert.

Am wenigsten kritisiert werden die Keller mit normalerTemperatur und Feuchte (48% keine Nachteile) sowie dieDachböden (33% keine Nachteile). Bei den warmen und trocke-nen sowie bei den kühlen und feuchten Kellern sehen nur 25%bzw. 26% keine Nachteile. Hauptkritikpunkt ist das extre-mere Raumklima. Wichtigster Nachteil beim Dachboden ist derSchmutz und die oft fehlende Abtrennung privater Abstellräume.

6.7. Schlußfolgerungen

Notwendig:;eit von

Im Zusammenhang mit "kostensparendem Bauen" wurde mehrfachauf die Unterkellerung von Wohngebäuden verzichtet und die

• notwendigen Nebenräume wu,den anüe,weitig uotergeb,adht.

Wie die IfB Untersuchung nachwies, betrug der Kostenunter-schied bei einem dreigeschossigen Wohngebäude mit bzw. ohneUnterkellerung etwa 8% (Triebel, 1957, 9.40). Wenn manberücksichtigt, daB für fehlende Nebenräume an andererStelle Ersatz geschaffen werden mu8, so ist der Ein-sparungseffekt gering. Eine diesbezügliche Gegenüberstellung der Bauindustrie kommt daher auf eine Kostener-sparnis von max. der Bausumme bei Nichtunterkellerung(MEA-Meisinger GmbH, 1984).

Nebenräume im UntergeschoB bieten nicht nur viele Vorteileder Nutzung, von der frostfreien, kühlen Lagerung von Le-bensmitteln und Getränken, über die vorübergehende Aufbe-wahrung von Hobbygeräten und Kinderspielzeug, gemeinscha+c-liche Nebenräume wie Wäschetrockenraum, bis hin zur Ein-richtung von Bastel- und Hobbyräumen. Sie bieten zudembauphysikalische Vorteile für die darüberliegenden, erdge-schossig angeordneten Wohnungen. Denn nichtunterkellerteWohnungen sind besonders sorgfältig und kostenaufwendigdurcn Dammannahmen gegen Kälte und Feuchtigkeit zu

Die Befragten betonen die Notwendgkeit von Abstellräumen imUntergeschoB. Nur 4% fänden es nicht nachteilig, wenn dieWohnung keinen Keller hätte, 5% fänden dies etwas, 12%

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Page 70: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

ziemlich und 78% sehr nachteilig. Am ehesten würden nochHaushalte verzichten, die ihren Keller nur wenig genutzthaben, ebenso Bewohner von Zweizimmerwohnungen sowie alte(über 65 Jahre) und j unge (unter 30 Jahre) Befragte.

• Familien mit Kindern wollen fast nie auf einen Kellerverzichten.

Wenn zur Kosteneinsparung oder aufgrund örtlicher Gegebenheiten keine privaten Abstellräume im Untergeschoß geschaf-fen werden, muß also Ersatz geboten sein, wenn für dieüberwiegende Mehrzahl der Haushalte keine groBen Nachteileentstehen sollen.

PeriAtkgt_FlAchP

Durchschnittliche Abstellflächen von 6,8 qm in Kellern oderauf dem Dachboden wurden von 37% der Befragten als zu wenigbeurteilt. Etwa 30% der Haushalte hatten die Abstellräumeaußerhalb der Wohnung zu weniger als Dreiviertel genutzt,hatten also noch Platzreserven. Insbesondere bestanden häu-fig noch Nutzungsspielräume, da 60% keine geeigneten Aufbe-wahrungsmöbel aufgestellt hatten und dadurch das Fassungs-vermögen der Räume nicht voll ausgenutzt war. Auch räumten8% ein, daß sie bei Platzmangel noch in größerem Umfang•Dinge weggeben könnten, bei 29% traf das in geringem Umfangzu.

• Es ergab sich jedoch kein klarer Zusammenhang mit der zurVerfügung stehenden Fläche. In der Bandbreite bis 12 qm,die Befragten zur Verfügung stand, reichte jeweils beieinem Viertel bis einem Drittel der Haushalte die Flächenicht aus. Das heißt, man paßt seinen Bedarf den Möglichkeiten an und jeweils stellt der Personenkreis fest, demAbstellraum besonders wichtig ist, daß die Fläche nichtreicht. Auffälliger war, daß mit zunehmender Wohndauer derBedarf größer wird, die Räume stärker genutzt und auchbesser eingerichtet werden. Junge und alte Befragte habeneher einen geringeren Bedarf. Mit der Belegungsdichte derWohnungen steigt auch der Bedarf an Abstellräumen.

Aus diesen Ergebnissen kann eine Norm zur Flächenbemessungnicht eindeutig abgeleitet werden; zumal die angetroffenenAbstellräume nur in wenigen Fällen für eine optimale Nut-zung geeignet waren:Kein privater Abstellraum außerhalb der Wohnung ist fürdie meisten Haushalte sehr nachteilig,im Durchschnitt sind bei knapp 7 qm Abstellraum außerhalbder Wohnung etwa ein Drittel nicht zufrieden,der Flächenbedarf wäre relativ groß, um wesentlich mehrzufriedenzustellen, da bis 10 qm kein Zusammenhang zwi-schen Zufriedenheit und vorhandener Fläche besteht,der Bedarf ist vor allem abhängig von individuellen

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Die Norm, mindestens 5 qm außerhalb der Wohnung zur priva-ten Nutzung vorzusehen, erscheint vor diesem Hintergrundnicht unangemessen. Darüberhinaus ist es zweckmäßig,kostengünstige Spielräume zur Ausweitung des Angehn+s zunutzen und diese nach individuellem Bedarf zur Verfügung zustellen. Hierbei sind auch Abstellmöglichkeiten außerhalbdes Gebäudes in Betracht zu ziehen.

Da der Bedarf nach individuellen Voraussetzungen der• Haus-halte variiert, sollten Abstellflächen auch individuellvergeben werden können. Wie dargestellt, kommt ein Teilauch mit weniger Fläche zurecht. Um den FlächenengpaB beieinem Teil der Haushalte zu vermeiden, wäre es sinnvoll,wenn diese bei Bedarf mehr Fläche anmieten könnten. Dieskönnta über einen geringen Mietzins geregelt werden, soda8 derjenige, der Platz braucht, diesen anmieten kann undderjenige, der nicht darauf angewiesen ist, auch verzichtet.

Da die Abstellflächen außerhalb der Wohnung nicht direkt indie Miete eingehen, ist der Wert dieser Flächen oft auchnicht bewußt, leicht läßt sich mehr Fläche fordern, auchwenn der vorhandene Platz nicht voll genutzt ist. Würde•z.B. der . Quadratmeter zusätzlicher Abstellraum außerhalbder Wohnung ein Viertel der Miete pro qm Wohnfläche kosten,so würde die Miete bei 6 qm Abstellraum und 7 DM Wohnungs-miete pro qm 126 DM im Jahr kosten. Eine solche Miete würdedie Verteilung wahrscheinlich bereits bedarfsgerechterregeln und wäre für diejenigen, die den Platz brauchen,keine Härte. Spielräume für ein unkonventionelles Vorgehendieser Art sollten ermöglicht werden.

Qualität der Räume

Die Qualität der Räume bestimmt ihre Nutzbarkeit. Das beiden Abstellräumen in der Wohnung zum Zuschnitt Gesagte giltauch für die Räume außerhalb der Wohnung. Der nicht zu•warme und trockene und auch nicht zu kühle und feuchteKeller wird am wenigsten kritisiert. Er ist am vielseitig-sten. Der warme und trockene Keller ist aber in der Praxisbesser als sein Ruf. Er eignet sich für viele Güter, dieeinen großen Anteil an Abstellvolumen haben, besonders gut,wie Möbel, Textilien, Hobbygeräte und Kinderspielzeug,sowie Werkzeug. Auch für Nahrungsmittel wird er viel ge-nutzt: Konserven, Marmeladen, Eingemachtes, Lediglich Kar-toffeln und Obst können hier im Winter nicht gelagertwerden. Für Getränke bietet er nicht die ideale Temperatur,sie müssen im Kühlschran k nach Bedarf zusätzlich gekühltwerden. Wegen der Entfernung holen aber viele ihre Getränkeohnehin nicht direkt aus dem Keller, sondern lagern ihren

Page 72: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

kurzfristigen Bedarf im Kühlschrank oder sofern vorhandenin der kühlen Speisekammer.

Der viel gepriesene kühle und feuchte Keller - z.B. mitNaturboden - eignet sich dagegen für einen Großteil desmodernen Abstellgutes nicht besonders. Da Nahrungsmittel,die hier optimal gelagert werden können, kein so großesVolumen haben, wird er vielfach zum etwas vernachlässigtenPlatz für sperrigen Krempel. Auch der Dachboden ist fürtrocken zu lagernde Abstellgüter sehr geeignet , in derPraxis ist er oft nicht so gut genutzt, wenn Abtrennungenfehlen und weil er häufig sehr staubig ist.

Wenn nur ein Abstellraum außerhalb der Wohnung vorhandenist, so sollte dieser möglichst weder zu warm noch zufeucht sein. Optimal sind zwei Räume: ein groBer, trockenerund ein kleiner, kühler und feuchter Raum. AbschlieBbar-keit, eine gute Beleuchtung und leicht sauberzuhaltendeBöden und Wände sind für die Nutzbarkeit wichtig.

Lösungen zur serun

Alternativen zum konventionellen Keller- oder Dachbodenraumwerden überwiegend eher skeptisch beurteilt. 84% könnensich nicht vorstellen, statt eines eigenen Abstellraumes

•außerhalb der Wohnung einen großen verschließbaren Behälterzu haben. Einen einfachen Holzschuppen im Freien für Fahr-

•räder oder Schlitten fänden 55% der Befragten nicht gut.Bereitschaft zu Eigenleistungen, z.B. Ausbauten in Kelleroder Schuppen besteht bei 54% der Befragten nicht. Die

• anderen ziehen jedoch solche Lösungen durchaus in Betracht.Dabei stehen jüngere Haushalte solchen Ideen deutlich auf-geschlossener gegenüber als ältere.

Die Vorschläge, die im folgenden Kapitel zur Erweiterungdes Platzangebots gemacht werden, können gegebenenfallsauch als Ersatz oder Ergänzung privater Abstellflächenaußerhalb der Wohnung genutzt werden.

67

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7. Die Garaoe als Abstellraum

7.1

Von den befragten Haushalten haben 36% kein Auto, 54% habenein Auto, 9% haben zwei Autos, 1% besitzt drei Autos. Ihre

• Autoabstellmöglichkeiten verteilen sich wie folgt:

Autoabstellplatz(in Prozent)

offener Abstellplatz im Freien 28abschlieBbare Garage ebenerdig 14abschlie8bare Garage in Tiefgarageoffener Abstellplatz

in Garagezwei Garagen 1

•ohne festen•AbsteIlpIatz"Parken am StraBenrand" 21

kein Auto und kein Abstellplatz 31

Insgesamt 100

Zum Abstellen von zusätzlichen Dingen eignet sich nur dieabschlieBbare Garage. Sie • wird dann von 76% der befragtenHaushalte zum Abstellen anderer Gegenstände benutzt, undzwar "sehr intensiv" von 14%, "ziemlich viel" von 242 und •"ein wenig" von 62%.

Abstellgüter in der Garage(in Prozent der Befragten mit Garage,Mehrfachnennungen)

FahrzeugzubehörFahrräderWerkzeugHobbygeräte für auBerhalb der WohnungVerpackungen, alte Zeitungen,Leergut u.a.

Nahrungsmittel(Getränke, Konservendosen)

MöbelTextilien (wie Koffer)ReinigungsgeräteBalkonzubehörKinderfahrzeugeSonstiges

Insgesamt 197

^U

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GOO

12 -1

Die Garagen sind also sehr vielseitig nutzbar. Sie entla-sten vor allem Keller und gemeinschaftliche Abstellräume.Für die Dinge, die außerhalb des Hauses benutzt werden, wieFahrräder, Schlitten oder die zur Abgabe bestimmt sind, wie• Leergut, Verpackungen, alte Zeitungen sind sie optimal •erreichbar. Die Wege in den Keller entfallen. Durch einegeringe Vergrößerung des Autoabstellplatzes bzw. einenhinteren oder seitlichen Anbau ließe sich mit geringenfinanziellen Mitteln ein nicht hoch genug zu wertender •Abstellbereich für diese Güter schaffen. Wenn Kellerraumknapp ist oder gar nicht zur Verfügung steht, ist eine •entsprechend gestaltete Garage eine wichtige Alternative.

7.2 Liisungen zur Nutzung_der Garage

Bei Normalgrößen der Ga-rage und des Autos lassensich beispielsweise ander Rückwand und seitlichFahrräder abstellen, wennauch der Bewegungsraum,beim Einsteigen dadurcheingeengt wird (Bild 41).

Mit der Verlängerung um1,50 m ist ein zusätzli-cher Abstellbereich ander Stirnseite zu schaf-fen. Er kann bei ab-schließbarem Stellplatzoffen•bzw. bei offenemStellplatz mit Drahtzaunund Tür abgetrennt werden. Er ist bei Einzel-,Sammel- und Tiefgaragenmöglich (Bild 42).

69

Page 75: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Gangen; jade Einstellbox Ina Tor versehen,iefIS von &oaten nutzen

Wohnungsbau Düran, 1984Arch. H.Görres und

H.Schmitz, Aachen(Bild 43)Tiefgaragenstellplatz mitTorDAB 1/85 S.58

Bei ebenerdig angeordne-tem Einstellplat z ist derZugang von au8en möglich,hier ist eine Tür erfor-derlich. Er eignet sichganz besonders gut zum'Abstellen von Fahrrädernusw. (Bild 44)

Eine Verbreiterung desGaragenstellplatzes istweniger günstig, was dievergrößerte Spannweitebetrifft. Auch ist dielanggestreck te Form zumAbstelIen weniger gutgeeignet. Er kann mit undohne Wand ausgebildetsein, der Zugang ist voninnen bzw. von außen mög-lich (Bild 45).

Zwischen zwei Abstell-plätzen können zwei klei-nere Abstellbuchten an-geordnet sein (Bild 46).

/v

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Die Raumhöhe eines Autoabstellplatzes läBt ebenfalls• Abstellmöglichkeiten zu, so kann beispielsweise ein Bootoder ein Surfbrett mit 4 m Länge nur an der Garagendeckeüber dem Auto abgestellt werden.

Beispiel: Stauraumbrücke mit 2 Querstangen,von 270 bis 3:30 cm ausziehbar,mit Befestigungsplatten,Belastbarkeit 90 kg, Preis 40 DM.

Geneigte Dachformen bieten weitere Möglichkeiten zur Auf-bewahrung von sperrigen und weniger gebrauchten Abstell-gütern. Hierbei ist auch der Zugang von auBen über eineLeiter möglich. Durch die Einführung bzw. Erhöhung einesKniestockes, wie auch durch seitliche und hintere Anbautensind bei Einzel- oder Doppelgaragen viele Kombinationendenkbar.

Selbstverständlich besteht die Vorschrift, daB nur nichtbrennbare Materialien im Bereich des Autostellplatzes gela-gert werden dürfen, andernfalls sind feuerhemmende bzw.feuerbeständige Abtrennungen notwendig. Der Kostenaufwandwird je nachdem sehr unterschiedlich sein, ein Abwägen dereinzelnen Alternativen und den jeweiligen AbstellmögIich-keiten ist dabei notwendig.

71

Page 77: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

H.

8.1

Haushalte mit Gemeinschaftsräumenfür die WAschewflege(in Prozent)----------_______________________nur Waschküche 13nur Trockenraum 33Waschküche und Trockenraum

(auch als ein Raum) 47nichts 6ohne Angabe 1

_ ..... __Insgesamt 100

Nutzung der Gemeinschaftsräume(in Prozent)----------- .... _____________________Waschküche und Trockenraum

genutzt 11nur Trockenraum genutzt 40nicht genutzt 42kein Gemeinschaftsraum 6sonstiges 1

Insgesamt 100

Trockenräume sind immerhin bei 80% der befragten Haushaltevorhanden, von 51% werden sie auch genutzt. Bei 60% derBefragten sind Waschküchen vorhanden, sie werden aber nurvon 11% benutzt. Gro8e Haushalte nutzen die Gemeinschafts-einrichtungen häufiger, insbesondere zum Trocknen derWäsche.

72

Page 78: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Gründe für die Nichtbenutzung der Gemeinschaftsräume( in Prozent der Nennungen von denen,die vorhandene Räume nicht nutzen)

Wäscht lieber in der eigenen Waschmaschine 19Trocknet lieber in der Wohnung, auf Balkon

oder in Trockner 20Räume sind unbrauchbar (schmutzig, ungepflegt,

kalt, feucht, klein, Wäsche nicht abschlieBbar) 26Zu lange Wege ins UntergeschoB, Transportprobleme 18Umständliche Handhabung (Schlüssel holen, mitMitbewohnern absprechen, schlecht organisiert,oft belegt) 10

Trockenraum wird anders genutzt (als Abstellraumfür Fahrräder, Leergut usw) 8

Wäsche wird auBer Haus gegeben (was vor allem beijungen und alten Leuten der Fall ist) 1/

Sonstiges (zu teuer, kein Bedarf, nur im Winter) 6

124

Das Wäschewaschen wird grö8tenteils in der Wohnung erle-digt. 86% der Befragten haben eine eigene Waschmaschine.

Trockenplatz für d ie Wäsche(in Prozent )

im Winter:Trockner in der Wohnung 9Trockenraum 46Badezimmer 19Wohnraum 8Küche 1Sonstiges 11ohne Angabe 6

Insgesamt

im Sommer:

100

Hof/Garten 34Balkon/Terrasse 40wie im Winter 21ohne Angabe 5

Insgesamt 100

Auch das Trocknen geschieht im Winter bei immerhin 39% derHaushalte in der Wohnung. Eine Waschmaschine mit Trocknerhaben 14%, 6% haben einen getrennten Trockner. Trockner inder Waschmaschine werden jedoch vielfach wegen des Zeit-und Energiebedarfs sowie der Qualität nicht benutzt. DerTrend geht zur Anschaffung von Trocknern, denn 29% wünschensich ein solches Gerät. Weitere 28% der befragten Haushalte

73

Page 79: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

wünschen zwar einen Trockner, haben aber dafür keinen •• Stellplatz.

8.2

25% der Haushalte haben keine Fahrräder, 54% besitzen einoder zwei Fahrräder und 21% haben drei und mehr Fahrräder,Kinderwagen gibt es in 10% und Kinderfahrzeuge in 14% derHaushalte. Einen gemeinschaftlichen • Abstellraum gibt es bei56% der Befragten. Von 30% derjenigen, die Fahrräder haben,wird er auch genutzt.

Abstel1ort für Fahrräder(in Prozent der Haushalte mit Fahrrädern)

- ^'^^^^^^Fahrradraum •0Keller 67Treppenhaus 6GarageHof 7Hauseingang 9______ ____

128

38% der Haushalte mit Fahrrädern sind mit den Unterbrin-gungsmöglichkeiten nicht zufrieden. Ist ein Fahrradraumvorhanden, so gibt es weniger Kritik. Er . wird Jedoch nichtimmer genutzt wegen schlechter Zugänglichkeit sowie fehlen-der Sicherheit und Ordnung. Sie werden daher im eigenenKellerraum abgestellt mit allen Nachteilen der Beengung,zudem wird auch hier der umständliche Transport kritisiert.In Hauseingang, Wohnung und Treppenhaus stören die Räder.In der Garage reicht der Platz oft nicht aus, wenn mehr alszwei Räder unterzubringen sind.

Abste1lort für Kinderwagen(in Prozent der Haushalte mit Kinderwagen)

... _______________________________

79% der Haushalte mit Kinderwagen finden die Unterbrin-gungsmöglichkeiten nie|.L zufriedenstellend. Der Gemeinschaftsraum für Fahrräder und Kinderwagen ist für den Wagendes Säuglings oft nicht sauber und sicher genug und oft zukalt. Wagen für den Säugling werden am liebsten in der

Gemeinschaftsraum 5Keller 28Wohnung 33Treppenhaus 44Hauseingang 18-------_________________________________

128

74

Page 80: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

Wohnung untergebracht, wenn der Transport möglich ist. steht er tagsüber im Hauseingang und wirdabends mit dem Mann hoc hgetragen. Die Unterbringung derKin eKinderwagen für ältere Kinder ist nicht mehr ganz so hei

kel, weil diese Wagen leichte d r und zusammenklappbar sindProbleme gibt es aber meistens, sei es, daB die Wagen den

^

Platz versperren, sich Tran sportprobleme über Stufen erg= -ben oder Sicherheit und Sauberkeit nicht ausreichen.

Nicht zuletzt gibt es Abstellbedarf für die zahlreichenKinderfahrzeuge: Roller, Dreirad, Kettcar, Autos zum Rein-sitzen u.a. bei 14% der Haushalte mit Kindern in ent-sprechendem Alter. Sie sind in der Wohnung sperrig undmüssen run tergetragen werden, wenn die Kinder im Freien

• spielen wollen. Wenn der Fahrradraum günstig angeordnetist, können sie dort gut untergebracht werden. Ansonstengibt es Ärger, wenn bei ungeordnetem Abstellen durch• KinderZ.B. im Hauseingang Wege versperrt werden und Dinge ver10-ren gehen.

8.3

Platz zum Wäschetrocknen und zum Abstellen von Fahrrädernwird von vielen Familien bonötigt. Kinderwagen gibt es zwarnur bei 14% der Haushalte, eine geeignete Unterbringung istj edoch schwierig und wichtig.

Der Trend zur Dez entralisierung und Verlegung des Wäschewa-schens in die Wohnung ist deutlich erkennbar. Eine gemein-schaftliche Waschküche, g egebenenfalls mit Trockner, kanndeswegen heute nicht mehr gefordert werden. Der Aufwandwäre nur zu rechtfertigen, wenn durch eine attraktive Aus-stattung und eine groBe Nutzerzahl, insbesondere beiWohnungsbelegungen durch j unge Haushalte, eine ausreichendeNutzung gewährleistet wäre. Dies würde jedoch einen erheb-lichen Investitions- und Unter haltungsaufwand crforderlichmachen.

Der Trend zur Ausstattung der Haushalte mit Trocknern soll-te jedoch in Frage gestellt werden. Immerhin werden dieTrockenräume noch zu 40% genutzt, bei besseren Raumqualitä-ten kann die Nutzung noch ansteigen. Dem problematischenTrocknen in der Wohnung so llt•vorgebeugt werden. DasTrocknen im Trockner ist für den Nutzer teuer. "Natürli-ches" Trocknen verursacht keine Energiekosten. FehlendeTroc kenmöglichkeiten bürden den Bewohnern teuere Anschaf-fungen und hohe Folgekosten auf. Statt eines gro8en Trok-kenraumes sind kleinere und abschlie8bare, Trockenplätzevon Vorteil. Im Winter sollten sie zumindest temperiertsein. Dies kann gegebenenfalls durch cine Nutzung der Wärme

75

Page 81: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

des Heizkessels sowie der Leitungen gewährleistet werden.Eine ausreichende Lüftung ist wichtig. Auf den Freibereichen der Wohnung sollte ein Platz zum Wäschetrocknen vor-handen sein.

Eine Alternative zu gemeinschaftlichen Trockenräumen sowieTrockenplätzen im Lreien sind geschlossene Küchenbalkone,die auch für anderen Abstellbedarf gut nutzbar sind. Insbesondere wenn keine Gemeinschaftsräume zum Trocknen vorhan-den sind, stellen sie eine optimale Lösung dar. Sie sind

• individuell nutzbar, die Transportwege sind kurz, derZugriff ist praktisch. Sie werden auch dem Trend zurIndividualisierung gerecht. Als energetische "Pufferzone"können sie darüberhinaus sinnvoll sein.

Für Fahrräder und Kinderwagen ist ein ebenerdiger, durchRampe oder höchstens über fünf Stufen erreichbarer gemein-schaftlicher Abstellraum gut geeignet. Eine Gliederung des• Raumes und Vorrichtungen zur geordneten Unterbringung sindwichtig. Haben die Wohnungen Garagen, so können sie fürdiesen Zweck gut genutzt werden, bei entsprechendem Ausbau(vgl.Kapitel 7.2) könnten gemeinschaftliche AbstellräumeentfalIen.

Eine Alternative sind darüberhinaus ebenerdige Schuppenoder Anbauten, wie sie auch früher üblich waren. Sie könnenauch für anderes Abstellgut genutzt werden (Leergut, Ver-packungen, Schlitten, Dachgepäckträger des Autos, Rcifenusw.). Bei der Frage hierzu äuBerten sich 14% der Befragten

• positiv, zum (eil mit der Einschränkung, da8 die Räume aberverschließbar sein müssen. Deshalb sollten auch gröBereSchuppen oder Anbauten individuell abtrennbare KIeinräumebesitzen. Eine kleine Abstellbox, die von auBen direktbeschickt werden kann, kommt mit • wenig Bewegungsraum aus.

Beispiele für Abstellbauten können sein:

'Anlehnbauten' an beste-hende Gebäude, ob Hausoder Garage, eine Wandist damit bereits verhan-den. Gemeinschaftlichebzw. private Nutzung istmöglich, auch Mülltonnen,•Gartengeräte usw. lassensich darin abstellen(Bild 47).

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l GEL.

'Unterbauten' unter Balko-nen, wenn beispielsweisedas ErdgeschoB halbge-schossig über dem Gebäudeangeordnet ist,heut e weniger möglich,wenn die ErdgeschoBwoh-nung Terasse und Garten-anteil hat. Dann könntedies jedoch der privat zunutzende Abstellplatz fürdiese Familie werden(Bild 48).

'Freistehende' Gebäude,Schuppen gemeinsam oderprivat zu nutzen(Bild 49).

000MOLL

Wie diese Bauten nun ausgeführt sein sollen, ist je nachZweck und Mittel offen:ob in einfacher Holzbauweise,- mit einfachem Maschendraht, Lattenwand, geschlossener

Bretterschalung,- evtl. mit Wärme- und Feuchtigkeitsdämmung,bis hin zu massiven Gebäuden,- mit Flachdach oder geneigtem Dach,- mit Bitumen- oder Ziegeldeckung,ob vom Bauträger oder von den llietern erstellt, werden sichdie Kosten zwischen 150 - 300 DM/qm bewegen.

Preisbeispiele vom Baumarkt:Glas-Gewächshaus, verzinkt,Holz-Gartenhaus mit Fenster,Holz-Gartenhaus mit Fenster,

49

pmpm

GrundflächeGrundf1äche 2

700700

DM,DM,

4 pm Grundfläche 1 000 DM.

77

Page 83: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

^uJeuqome8

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Page 84: Bedarf an Abstellflaechen als Grundlage fuer

9

9.1

Unter dem Aspekt der Kostendämpfung im Wohnungsbau wurdedas Abstellen, als wichtige Wohnfunktion, kritisch unter-sucht. Dabei ging es um alle Dinge, die Haushalte innerhalbder Wohnung, im Gebäude bzw. auf dem Grundstück abstellen.Bedarf und Umfang der jeweils vorhandenen Abstellgüter unddie daraus resultierenden Anforderungen an die Abstellmög-lichkeiten wurden analysiert. Dazu war es notwendig, alleFunktionen des täglichen Lebens einzubeziehen, die Abstel-len erforderlich machen, wie Wäsche- und Haushaltspflege,Garten- und Freizeitbeschäftigungen usw. Ein Ziel derUntersuchung war es, Vorschläge für kostensparende Lösungenzu erarbeiten.

Bereits bei früheren Befragungen hatte sich gezeigt , daBdie in DIN 18011 geforderte Abstellmöglichkeit innerhalbder Wohnung nicht immer vorhanden ist bzw. nicht ausreichtund zum Abstellen von den Mietern viele Klagen vorgebrachtwerden.

Da das Abstellverhalten von Lebensgewohnheiten, Einkommen,Standort, Beruf usw. abhängig ist, war eine breite Streuungund Anpassung an den Bundesdurchschnitt bei der Befragungsehr wichtig. über 400 Haushalte wurden in den verschieden-sten Städten und Gemeinden des Bundesgebietes ausgewähltund in sehr ausführlichen Gesprächen zu ihren Abstellbe-dürfnissen, Abstellmöglichkeiten und Abstellproblemen be-fragt. Dabei konnten sich die Befragten zu alternativenAbstellvorschlägen kritisch äuBern. In einem Vorlauf wurdenacht unterschiedliche Modellfamilien ausgewählt, derenVerhaltensweisen und Einstellungen zum Abstellen erörtert,und der vorgesehene Fragebogen sowie die ErfaBbarkeit derverschiedensten Anforderungen nachgeprüft.

Diese ausführliche Befragung stellt die Grundlage der Un-tersuchung dar. Sie kann als Vergleich zu der 1957 durchge-führten Befragung von ebenfalls 400 Haushalten durch dasInstitut für Bauforschung in Hannover gesehen werden. Damitwaren zwischenzeitliche Veränderungen im Bereich des Ab-stellens feststellbar.

Sowohl das Abstellgut, als auch der Abstellumfang habensich gegenüber früheren Befragungen verändert. Die Vorrats-haltung ist immer noch wichtig. Neben den Wintervorräten,wie Kartoffeln, Obstkonserven, die immer noch relativ häu-fig angelegt werden, spielen Getränke, Konserven und Le-

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bensmittel in Tiefkühltruhen eine grobe Rollc. Die Haus-haltsgeräte sind zahlreicher geworden. Wichtig sind insbe-sondere Platzbedarf und AnschluBmöglichkeiten für groBeGeräte wie Waschmschine, Trockner Tiefkühltruhe, Bügel-maschine. Dazu kommt der Platzbedarf für die umfangreichergewordene spezielle Kleidung für StraBe, Winter, Sport, wieauch das Freize1tzubehör. Insbesondere Familien m1t Kindernbenötigen hierfür viel Platz. Fahrräder sind zusätzlich zumAuto in den meisten Familien vorhanden. Nicht zuletzt führtdie kürzere Nutzungsdauer von Möbeln und Textilien zu Ab-steilgut, da nicht mehr Benötigtes zum Teil aufgehobenw ird , weil es noch brauchbar ist. Grobe Verpackungen, Leer-gut , alte Zeitungen usw. werden bis zur Abgabe zwischenge-lagrt.

Abgestellt wird neben den dafür vorgesehenen AbsteIlflächenin der ganzen Wohnung, insbesondere in Küche, Elternschlaf-raum und Kinderzimmer. Bedarf und Nutzung gehen also überdie dafür speziell vorgesehenen Flächen weit hinaus. Damitwird aber auch der Spielraum für das Abstellen deutlich,der im Normalfall in einer Wohnung - besonders jedoch ingering belegten Wohnungen vorhanden ist und dafür genutztwerden kann. Bei Überbelegung dcr Wohnung sowie zu knappenRaumabmessungen, z.B. in Küche, Bad oder Flur, ergeben sichNachteile.

uin knappes Drittel der Befragten hat einen Abstellraum inder Wohnung. In neueren Gebäuden sind Abstellräume häufigervorhanden. Die gleiche Menge besitzt keine zum Abstellenspeziell vorgesehene Fläche innerhalb der Wohnung. EinFünftel der befragten Haushalte hat zum Abstellen einenSchrank und etwas wcniger eine Nische. Raumgrö8en und Raum-qualitäten sind dabei sehr unterschiedlich, nur selten sindsie optimal nutzbar. Dabei zeigte sich, da8 Abstellschränkeund -regale besser zu nutzen sind und auch entsprechend •mehr genutzt werden.

Die vorhandene Abstellfläche innerhalb der Wohnung beträgtdurchschnittlich 0,78 qm und ist insbesondere bei Nischenund Einbauschränken sehr gering. Insgesamt sind dieAbstellflächen relativ gut ausgenutzt.

Mehr als 60% der befragten Haushalte sind mit den Abstell-möglichkeiten in der Wohnung nicht zufrieden. So wird vorallem der fehlende Abstellraum beklagt, vielfach auch diezu geringe GröBe. Der Wunsch nach Abstellschränken wird vonder Hälfte der Befragten geuBert, zum Teil wird die feh-lende Stellfläche k r itisiert, und man möchte keine zu voll-gestellte Wohnung haben.

Demgegenüber sind mehr als 60% der Haushalte mit den Ab-stellmöglichkeiten auBerhalb der Wohnung zufrieden. Obwohlgerade bei den Kellerabstellräumen viele Mängel zu den

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• Raumqualitäten genannt werden. Keller sind oft feucht oderfür eine Vorratshaltung zu warm. 96% der Haushalte habenzumindest einen Abstellraum auBerhalb der Wohnung. ImDurchschnitt sind 6,8 qm privat zu nutzende Abstellflächeau8erhalb der Wohnung vorhanden. Mehr als Dreiviertel derHaushalte würden es als groBen Nachteil ansehen, wenn dieWohnung keinen Keller hätte. Am ehesten könnten ältereHaushalte darauf. verzichten.

Die Abstellflächen auBerhalb der Wohnung werden nicht sohäufig und nicht so intensiv genutzt wie die Abstellflächeninnerhalb der Wohnung. Bei etwa der Hälfte sind sie vollbis übervoll, trotzdem bestehen noch vielfach Platzreservenwegen mangelnder Einrichtung.

Gemeinschaftswaschküchen sind in 60% der untersuchten Woh-nungen vorhanden, sie werden aber nur von 11% der Haushaltein Anspruch genommen. Vielfach läBt die Einrichtung zuwünschen übrig. Die meisten Haushalte haben eine eigeneWachmaschine. Trockenräume werden dagegen mehr genutzt, siesind bei 80% der befragten Haushalte vorhanden und werdenvon 51% in Anspruch genommen. Die Tendenz zur Verlagerungin die Wohnung besteht jedoch auch hier insbesondere dann,wenn der Trockenraum nicht zufriedenstellend ist.

75% der Haushalte haben Fahrräder. Sie stehen vorwiegend imeigenen Kellerraum, obwohl in mehr als der Hälfte allerbefragten Haushalte ein Fahrradabstellraum im Untergescho8vorhanden ist. Neue, teure Fahrräder will man nicht unkon-trolliert abstellen. Kinderwagen werden nur bei besondersgünstiger Lage des Gemeinschaftsraums dort abgestellt,ansonsten stehen sie in der Wohnung bzw. vor dem Wohnungs-eingang.

Ein Sechstel der Befragten hat einen abschließbaren Autoab-stellplatz, der beinahe in allen Fällen zum Abstellen vonFahrrädern und anderen Dingen genutzt wird, auch wenn esdabei eng zugeht.

Wenn Abstellen auch scheinbar nur eine untergeordnete Rollebei den Wohnfunktionen spielt, so zeigt sich doch, daB einenger Zusammenhang besteht zwischen der Wohnzufriedenheitund der Zufriedcnheit mit den vorhandenen Abste1lmöglich-keiten.

9.3

Eine speziell zum Abstellen vorgesehene und voll nutzbareFläche von- mindestens 1 qm sollte in jeder Wohnung vorhan-den sein. Von de n Befragten wird überwiegend ein Abstell-raum gewünscht, die Einrichtung kann dabei dem Mieter über-lassen werden. OleichermaBen geeignet ist jedoch auch ein

81

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zentral gelegener Abstellschrank, wenn er für sperrigeGeräte (Kinderbadewanne, Wäschekorb, Leiter, Bügelbrettusw.) ausreichend bemessen ist. Eine geringere GröBe istallenfalls in Zweizimmerwohnungen vertretbar. In Altenwoh-nungen sollte vor allem Platz für das Balkonzubehör vorge-sehen werden.

Die darüberhinaus gewünschte AbstelIfläche kann durcheigene Abstellmöbel geschaffen werden, die für viele Ab-steilguter besonders geeignet sind. So lassen sich Kleider,Schuhe, ^Stiefel Pflegemittel und Werkzeuge in Schränkengut unterbringen. Geeignete Behälter sollten von DEC Möbel-industrie fertig oder zum Zusammenbau en angeboten werden.Planer, Bauträger und Wohnberatungen können Mieter überdieses Angebot und die Aufstellmöglichkeiten in ihrer Woh-nung informieren. Dabei ist eine entsprechende Variabilitat bei der Ausstattung anzustreben. Nicht nur die speziel-le Nutzung, sondern auch das ÄuBere sollten individuellenWünschen und Anforderungen entsprechen können. Die WohnungmuB entsprechende Stellfl ächen bieten, damit diese Behälterim Flur, auf dem Balkon oder auch bei offenen Räumen alsAbtrennung freistehend zur optischen Gliederung aufgestelltwerden können. Die Möglichkeit der variablen Anordnung derBehä]ter durch den Jeweiligen Mieter bedeutet individuelleUnterschiede für gleiche Wohnungen.

Insgesamt gesehen ist es jedoch wesentlich, daB der haus -wirtschaftliche Bereich der Wohnung für die vielfältigenHaus| ' altsfunktionen ausreichend Spielraum bieten muB. DieStellflache und die eventuell notwendige AnschluBmö]irh-keit für ein zusätzliches Haushaltsgerät sollte ,o,|/'densein (Waschmaschine mit Trockner, Tiefkühltruhe, Mikrowellenherd, Bügelmasc h ine usw>. Auch di e kleine A,i..Jits-k üche, nur für die Nahi-uoyzubereitung ausgelegt, wird denheutigen Anforderungen meist nicht mehr gerecht und ist indiese Überlegungen einzubeziehen. So lieBe sich in einerKüche mit gröBerer Tiefe im hinteren Teil ein hauswirt-schaftlicher Arbeitsplatz einrichten.

Ein trockener, kühler und ebenfalls gut nutzbarer Abstell-raum mit mindestens 5 qm Raumgr68e sollte au8erhalb derWohnung vorhanden sein. Er sollte leicht ereichbar sein undausreichend be- und entlüftet sein. Für Kleinhaushalte kannauch hierbei eine kleinere Grö8e ausreichend sein. Nurideale Voraussetzungen zum Abstellen ermöglichen eine opti-male Nutzung des Kellerraums. Fremde Abstellgüter, wieFahrräder usw. sind and erswo unterzubringen.

Hier sind ebenfalls eigene und verschlieBbare Abstellbehäl-ter denkbar, die platzsparend in gemeinsam zu nutzendenRäumen bzw. Bereichen des Unt ergeschosses aufgestellt wer-den könnten. Da der individuelle Bedarf sehr unterschied-lich ist, sollten Spielräume gegeben sein um je nach

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Bedarf zusätzliche AbstellfIächen durch Anbauten oder freistehende Gebäude schaffen zu können.

Eine individuellere, auf den Bedarf des einzelnen Haushaltes abgestimmte Vergabe, gegebenenfalls geregelt durch eingeringes Entgelt, würde generell den unterschiedlichenBedürfnissen gerechter.

Eine gemeinschaftliche Waschküche ist in der Regel nichterforderlich. Ein Wäschetrockenraum und Vorrichtungen zumWäschetrocknen im Freien sollten dagegen vorgesehen werden.Dabei ist auch hier ein Trend zur Individualisierung fest-zustellen, dem kleinere und eventuell verschlieBbare Räumebesser gerecht werden. Eine optimale Alternative stelltder früher sehr verbreitete geschlossene Küchenbalkon dar,der auch für anderes Abstellgut genutzt werden kann.

Wegen des oft beschwerlichen Zugangs we,de/ ' Fa|.rradabstell-r äume im UntergeschoB wenig genutzt. P^70 kommt, da8 ge-meinsame A6 ^ Lellräume für Fahrräder wegen Diebstahl undbescn ädigunge// yemieJe ' , werden. Hier bieten sich ebenerdigeAbstellbauten, ob freistehend oder an bestehende Geb äudeangebaut, als bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrrder,Kinderfahrzeuge usw. an. Dabei sin d private ALsiellboxenvorzuziehen, wozu sich die Hälfte J e, Befragten positivgeäuBert hat. Gleichzeitig sind damit Gestaltungsmöglich-keiten gegeben , so lassen sich Spiel- oder Sitzbereicheabtrennen, geschützte Zonen bilden usw.

Die Erweiterung des Garagenabstellplatzes stellt eine nützliche Abstellmöglichkeit dar. Sie kann teilweise den Kel-lerabstellraum, wie auch den gemeinsamen F ahrradabst e llraum

• ersetzen. Auch können groBe Freizeitabstellgüter wie Bootund Surfbrett, gut in der Garage untergebracht werden.Daher sollte jeder überdachte Autoabstellplatz abschlieBbarsein.

9.4 SchluBbemerkungen

Können Einsparungen bei den Abstellmöglichkeiten zu einerKostendämpfung im Mietwohnungsbau beitragen? Insgesamtge sehen wohl kaum, da die bisher geforderten GröBen fürAbstellflächen +atsarhlich ein Minimum darstellen und derAbstellbedarf zugenommen hat. Vielmehr wird es darum gehen,die Nutzbarkeit dieser Flächen zu verbessern und Spielräumezur Befriedigung des insgesamt gestiegenen, aber indivi-duell unterschiedlichen Bedarfs zu schaffen. Dabei könnenEigenleistungen und Eigenmittel der Bewohner einbezogenwerden. Die Bereitschaft dazu ist bei jungen HaushaltengroB.

Um dem Mieter beim Einzug und/oder während der Wohndauer

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die Einrichtung mit eigenen Abstellmöbeln, je nach Bedarfunö Mitteln, zu ermöglichen sind im WohnungsgrundriB Stell -flächen•vorzusehen. Eine dadurch mögliche, individuelleGestaltung der Wohnung durch den Mieter trägt zur Wohnzufriedenheit bei. Die Identifizierung mit der eigenen Woh-nung kann gerade im anonymen Mietwohnungsbau nicht hochgenug eingeschätzt werden. Dies gilt nicht nur für Neubau-sondern auch bei Modernisierungsma8nahmen, wo bei ent-

• sprechenden Voraussetzungen ebenfalls Eigenleistung zurSchaffung von fehlenden bzw. gewünschten Abstellmöglich-keiten einkalkuliert werden kann.

Gleiches trifft zu für die Erstellung von gemeinsam zunutzenden, bisher fehlenden oder unzureichenden Abstellmög-lichkeiten au8erhalb der Wohnungen. Interesse und Bereit-schaft dazu wären vorhanden, gemeinsame Aktivitäten könnenzur Förderung der nachbarschaftlichen Beziehungen und zurVerbesserung des Wohnklimas beitragen.

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