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BUILDING INFORMATION MODELING – VBI-POSITION FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN 7/8 2015 BERATENDE INGENIEURE KONSTR UKTIV – TRAGENDE L ÖSUNGEN NORMUNG – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

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BUILDING INFORMATION MODELING – VBI-POSITION

FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN 7/8 2015

BERATENDEINGENIEURE

KONSTRUKTIV – TRAGENDE LÖSUNGEN

NORMUNG – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

Es gibt heute wohl keinen Beruf mehr, der ohne ein Grundwissen der

Elektrotechnik und Elektronik auskommt. Das Buch spricht den Nicht-

elektriker an, richtet sich aber in erster Linie an den SHK- Praktiker, um

diesen u.a. bei der Erlangung der Qualifikation einer „Elektrofachkraft

festgelegte Tätigkeiten“ zu unterstützen.

Vermittelt wird ein Einblick in die Grundlagen der Elektrotechnik und

Elektronik in einer für den Nichtelektriker verständlichen Sprache.

Zudem kommt auch die Praxis nicht zu kurz. Das Buch kann und soll

eine berufsorientierte Fachausbildung nicht ersetzen, kann aber einen

Fortbildungslehrgang unterstützen und vielleicht das Interesse wecken,

sich ausführlicher mit der Elektrotechnik zu befassen.

Günter E. Wegner, Seevetal 2013

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für den Sanitär-Heizungs-Klima – PraktikerGrundlagen für die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk

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KV-Anz_E-buch_Muster_SHT_Hauptbeitrag 05.09.13 17:00 Seite 1

EDITORIAL

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 3

Na also, geht doch – war aber alles andere als ein-

fach. So lässt sich kurz und salopp auf den Punkt

bringen, was den Initiatoren und Akteuren der

Praxisinitative Normung (PiN) entgegen vieler

Unkenrufe in den vergangenen fünf Jahren gelun-

gen ist. Nach Jahren der Klage und Resignation

über immer umfangreicher werdende und praxis-

ferne Tragwerksbemessungsnormen haben sie

diesen Trend umgekehrt und dem Interesse der

planenden und prüfenden Ingenieure an plausi-

blen, praxistauglichen Regelwerken – professio-

nell organisiert – Stimme und Gehör verschafft.

Mit der jetzt abgeschlossenen ersten, der pränor-

mativen Phase hat die VBI/VPI-Initiative gemein-

sam mit den Partner des Vereins PraxisRegeln Bau

– PRB den Grundstein gelegt für eine anwender-

und praxisfreundlichere zweite Generation der

Eurocodes. Jetzt gilt es, die erarbeiteten Vereinfa-

chungsvorschläge als gemeinsame deutsche Po-

sition auch auf europäischer Ebene durchzuset-

zen. Die Dank der gemeinsamen Anstrengung von

PiN und PRB gestärkte Rolle der Ingenieure in den

Normungsgremien darf daher nicht aufgegeben

werden. Die ganze Erfolgsgeschichte und welche

Herausforderungen im Hinblick auf die zweite Pha-

se der Eurocode-Novellierung aktuell anstehen,

hat Dr. Ines Prokop in ihrem Beitrag ab S. 21 zu-

sammengetragen.

Während also in Sachen fachlicher Rahmenbedin-

gungen viel Licht am Planerhimmel zu erkennen

ist, werfen aktuelle politische Entscheidungen

dunkle Schatten auf ebenso geschätzte wie ge-

schmähte rechtliche Rahmenbedingungen für die

Planerbüros. Die Rede ist von dem jüngst einge-

leiteten Vertragsverletzungsverfahren der Euro-

päischen Kommission gegen die Bundesrepublik

Deutschland (S. 7). Darin legt die EU-Kommissi-

on Deutschland zur Last, mit den im Inland gülti-

gen HOAI-Mindestsätzen gegen die EU-Dienst-

leistungsrichtlinie zu verstoßen, weil solche Min-

destsätze keinen freien Preiswettbewerb zuließen.

Da es im vorangegangenen EU-Pilotverfahren zwi-

schen der EU-Kommission und dem auf deutscher

Seite zuständigen Bundeswirtschaftsministerium

bereits einen intensiven Austausch der Argumen-

te pro und contra Mindesthonorar für Planungs-

leistungen gab, sich die EU-Seite aber nicht vonInes Bronowski,Chefredakteurin

der Binnenmarkttauglichkeit der HOAI überzeu-

gen ließ, könnte am Ende des nun laufenden Ver-

fahrens tatsächlich der Abschied vom verbindli-

chen Preisrecht der HOAI stehen. Dass Planerver-

bände, Kammern und AHO dem EU-Deregulie-

rungsstreben nicht tatenlos zuschauen, ist keine

Frage. Fraglich aber ist, ob die gewichtigen Argu-

mente der Architekten und Ingenieure für ihr be-

währtes und verehrtes Preisrecht diesmal von

schlagkräftigerer Wirkung sein werden.

Und auch die einst vom VBI mit erstrittene, von

manchem gelegentlich verteufelte VOF steht im

Zuge der Anfang Juli eingeleiteten größten Reform

des Vergaberechts seit über zehn Jahren vor dem

Aus. Hintergrund dafür ist die Umsetzung dreier

EU-Vergaberichtlinien in deutsches Recht mit

Deadline im April nächsten Jahres. Während der

dazu Anfang Juli vom Kabinett verabschiedete

Gesetzentwurf aus Planersicht enttäuschend aus-

fiel (S. 4), bleibt zu hoffen, dass die zweite Stufe

der Reform, die Novellierung der Vergabeverord-

nung, die im Eckpunktepapier des Bundeswirt-

schaftsministerium im Januar angekündigten spe-

zifischen Vergabevorschriften für Architekten- und

Ingenieurleistungen enthält und darin auch den

Planerforderungen Rechnung trägt.

Genug des Ausblicks auf die kommenden Herbst-

themen. Hier seien Ihnen erst einmal die Haupt-

beiträge dieser Ausgabe ans Herz gelegt. Das be-

ginnt mit der dieser Tage wohl meistfotografierten

Baustelle des Landes, dem Berliner Schloss. Der

Beitrag ab S. 26 erklärt die tragwerksplanerischen

Herausforderungen des Projekts im historischen

Herz der Hauptstadt. Welche tragenden Lösun-

gen in der expressiven Gestalt des Frankfurter

EZB-Neubaus stecken, lesen Sie ab S. 32, was

den BMBF-Neubau in Berlin-Mitte zum Leucht-

turmprojekt in Sachen architektonischer Qualität

und Nachhaltigkeit macht, ab S. 40 ff. Danach geht

es um die sowohl baulich tragende wie architek-

tonisch prägende Betonfertigteilstruktur des

Casinos eines Forschungsinstituts in Karlsruhe

(S. 46 ff). Den konstruktiven Hauptteil beschließt

die Umnutzung eines früheren Wasserturms in Ra-

dolfzell am Bodensee zum weltweit ersten Null-

energiehochhaus (S. 51 ff).

Rahmenbedingungen

Licht und Schatten

03+05_E_INHALT_Layout 1 23.07.15 09:24 Seite 3

Matthew Gray

KRAMMER VERLAG DÜSSELDORF AG

Wörterbuch derHaustechnik

Deutsch-EnglischEnglisch-Deutsch

Ausgabe 1

Matthew Gray

Wörterbuch der Haustechnik Der Autor Matthew Gray, seit einigen Jahren im Krammer VerlagDüsseldorf AG zuständig für den internationalen Teil der FachzeitschriftRAS, hat ca. 10.000 aktuelle Begriffe aus dem Bereich der Haustechnik zusammengetragen und diese in dem neuen Wörterbuch derHaustechnik Deutsch – Englisch/Englisch – Deutsch veröffentlicht.Ausgehend von seiner Tagesarbeit bildete u. a. mehrsprachigesInformationsmaterial, das ihm von Herstellern der Haustechnik zurVerfügung gestellt wurde, die Quelle für dieses Wörterbuch. So entstandein Nachschlagewerk, das nicht nur als Handwerkszeug für dieKonservation jedweder schriftlicher Form geeignet ist, sondern darüberhinaus sich für die Angebotserstellung, für die Anfertigung grundlegenderVerkaufsunterlagen, wie beispielsweise Kataloge, Bedienungs -anleitungen, Pressenotizen etc. anbietet. Das Wörterbuch enthält zusätz-lich einen umfangreichen Anhang mit ca. 1.000 idiomatischen Sätzen zu den Themen Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Vertragsrecht. Dies kann als Grundlage muttersprachlicher Formulierungen dienen.Damit wird das Wörterbuch sowohl für den Kaufmann, den Techniker und den Planer der SHK-Branche zu einem wichtigen Wegbegleiter.

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BuAnzWo?rterbuch_KK:Muster_RAS_Engl_4sp 12.12.2008 11:56 Uhr Seite 101

INHALT

BERATENDE INGENIEURE 9/10 2015 5

3 EDITORIALRahmenbedingungen – Licht und Schatten Ines Bronowski

6 VBI IM DIALOG Im Kampf für die HOAI – Interview mit VBI-Präsident Cornelius

ÖPP – Fluch oder Segen?

10 NAMEN UND NACHRICHTEN

16 WORAN ARBEITEN SIE GERADE

INGENIEURBERATUNG 20 Projektsteuerung – Revolutioniert BIM das Projektmanagement?

Peter Tzschlock

23 Brandschutz – Fortschreibung des Leistungsbildes Udo Kirchner

28 Kommunale Daseinsvorsorge – Szenarien und Planungsunterstützung Michael Lange, Michael Hippe

32 Facility Management Consulting – Interview mit Lars B. SchöneInes Bronowski

34 Modernisierung Bonifazius Türme, Mainz – Konsens von Brand- und Bestandsschutz

BERUF UND RECHT 36 Urteile in Leitsätzen – Entscheidungen der Oberlandesgerichte und des BGH

Sabine von Berchem

37 ABC des Baurechts – Baukostenobergrenze deckelt PlanerhonorarJanis Heiliger

INFRASTRUKTUR38 Herausforderung für die Verkehrsplanung – Radfahren boomt

Tatjana Steidl

41 PRODUKTE UND PROJEKTE50 Neue BetrSichV – Prüfung vor Inbetriebnahme für neue Aufzüge

Thomas Lipphardt

52 TIPPS UND TERMINE

58 IMPRESSUM

Zum Titelbild:

Der Radfahrboom fordert Umdenken in

Verkehrs- und Stadtplanung, Holland setzt

dabei Maßstäbe, z. B. mit dem Hovenring

bei Eindhoven.

Foto: ipv Delft creative ingenieurs

Beilagenhinweis:Dieser Ausgabe liegen der Flyerzum VBI-Bundeskongress 2015und der aktuelle Unita-Brief bei.

REVOLUTIONIERT BIM DAS PROJEKTMANAGEMENT?

FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN 9/10 2015

BERATENDEINGENIEURE

VBI KÄMPFT FÜR HOAI

PLANERAUFGABE RADFAHRBOOM

Abbildung: Sauerbruch Hutton, Berlin

BERATENDE INGENIEURE 7/8 20156

VBI IM DIALOG

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„Digitalisierung des Planens heißt Digi-talisierung der Daten, meint also das Mo-dellieren der Informationen“ – mit diesenerläuternden Worten eröffnete der Vor-sitzende des VBI-Arbeitskreises BIMProf. Dr. Hans-Georg Oltmanns den Er-fahrungsaustausch der Vertreter allerVBI-Fachgremien am 19. Juni in Berlin.

BIM

VBI verabschiedet Positionspapier

VBI-POSITIONSPAPIER BIM

Der Verband Beratender Ingenieure VBIwirkt mit bei der schrittweisen Einfüh-rung von BIM in den deutschen Pla-nungs- und Bauprozess bei öffentli-chen und privaten Bauvorhaben.Erster Schritt der Einführung sollte diekoordinierte 3D-Planung aller Planungs-partner sein. Ziel ist ein kontinuierlicher,synchroner Planungsprozess aller Pla-nungspartner. Dies setzt weitreichende Veränderun-gen in der deutschen Planungskultursowohl auf Seiten der Planer als auchauf Seiten der öffentlichen und priva-ten Bauherrschaft voraus:- Der Bauherr benennt alle Beteiligteneines Planerteams und den BIM-Ko-ordinator bei Planungsbeginn und be-auftragt mindestens die Leistungs-phase 1 bis 6.

- Die BIM-Standards werden gemein-sam festgelegt.

- Damit jeder Fachplaner sein eigenes3D-Fachmodell erstellen kann, bedarfes eines initialen Modells, das i.d.R.durch die Objektplanung zu erstellenist sowie universeller Schnittstellen(open BIM).

- Jeder Planungsbeteiligte haftet für dieVollständigkeit und Richtigkeit der vonihm an andere Planer übergebenenModelldaten.

- Alle Planer kontrollieren regelmäßigbzw. zu vereinbarten Meilensteinter-minen gemeinsam Kollisionen undDetaillierung.

- Hierzu müssen alle Planer synchron im

Mit durchaus kritischen Anklängen schil-derten die rund 30 Teilnehmer den Stel-lenwert des Themas BIM in ihren Fach-gruppen, Ausschüssen und Arbeitskrei-sen. Im Verlaufe des Treffens gelang es, dieunterschiedlichen Erfahrungen und Er-wartungen in Sachen Building Informa-

tion Modeling auf einen einheitlichen Dis-kussionsstand zu bringen. Die Teilneh-mer der Runde verständigten sich da-rauf, das vom VBI-Ausschuss Konstruk-tiver Ingenieurbau vorgelegte BIM-Posi-tionspapier zum gemeinsamen Stand-punkt der VBI-Gremien zu machen. Dem schloss sich der VBI-Vorstand an,der auf seiner Sitzung am 25. Juni dasfolgende VBI-Positionspapier verab-schiedet hat.

gleichen Detaillierungsgrad arbeiten.- Den Meilensteinen der Kostenermitt-lung (Kostenschätzung und Kosten-berechnung) müssen definierte Rei-fegrade des 3D-Modells zugeordnetwerden.

- Ausschreibung und Vergabe der Bau-leistung setzt die notwendige Detail-tiefe des 3D-Modells voraus.

- Die Planung mit Modellen erzwingt ei-nen größeren Planungsaufwand inden frühen Leistungsphasen und da-mit eine Anpassung der HOAI.

- Die Werkplanung ist nicht Gegenstanddes 3D-Modells.

Der VBI unterstützt die Fortentwicklungder koordinierten 3D-Planung hin zu ei-ner integrierten Massenermittlung, Aus-schreibung, Kostenverfolgung, Bauab-laufplanung und Facility Management.Der VBI betont, dass die BeratendenIngenieure die BIM-Entwicklung alsChance für die Stärkung des Berufs-standes im Planungsprozess sehen.Der VBI betont, dass die in Deutsch-land erprobte und bewährte Trennungvon Planung und Realisierung durchdie große Transparenz bei BIM-Projek-ten gestärkt wird und zu wirtschaftlichund termingerecht erstellten Bauwer-ken führt. Schnittstellenprobleme wer-den dadurch minimiert.Der VBI fordert die Berufsverbände auf,die kleinen Planungsbüros bei der Um-setzung von BIM durch genossen-schaftliche Lösungen zu unterstützen.www.vbi.de/downloads

Am 2. Juli beschloss der Deutsche Bun-destag den Antrag der Fraktionen derCDU/CSU und SPD vom 17. Juni 2015(Drucksache 18/5217) „Transparenzini-tiative der Europäischen Kommissionmitgestalten – Bewährte Standards imHandwerk und in den Freien Berufen er-halten“. In einem 11-Punkte-Forderungs-katalog an die Bundesregierung beken-nen sich die Regierungsfraktionen aus-drücklich zu den Freien Berufen. Explizit wird die Bundesregierung auf-gefordert, mit den Regelungen zurFremdkapitalbeteiligung sicherzustellen,dass die Unabhängigkeit der Berufsaus-übung der Freien Berufe nicht durch wirt-schaftliche oder sachfremde Interessengefährdet wird. Die Bundesregierung sol-le außerdem, heißt es in dem Antrag, mitdem System der Kosten- und Honorar-ordnung der Freien Berufe gewährleis-ten, dass weiterhin die am Gemeinwohlorientierte Leistungserbringung sicher-gestellt und ein Preiswettbewerb auf Kos-ten der Qualität verhindert werde. Die Beauftragte der SPD-Bundestags-fraktion für den Mittelstand und dasHandwerk Sabine Poschmann, MdB, be-tonte: „Dass die HOAI, die Honorarord-nung für Architekten und Ingenieure, mitEU-Recht vereinbar ist, haben uns be-reits 2013 mehrere Gutachten bestätigt.Der Europäische Gerichtshof ist in eineähnliche Richtung gegangen.“

Transparenzinitiative

Bundestag stärktfreie Berufe

VBI IM DIALOG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 7

Bei einem Gespräch zwischen Vertre-tern der Architekten, Ingenieure undSteuerberater am 16. Juli wurde das wei-tere Vorgehen der Planer in Sachen Ver-tragsverletzungsverfahren abgestimmt.Dabei wurde beschlossen, dass AHO,Bundesarchitekten- und Bundesinge-nieurkammer dem verantwortlichen Wirt-schaftsministerium noch einmal die „Bin-nenmarkttauglichkeit“ der HOAI-Min-destsätze begründen – VBI-JustiziarinSabine von Berchem bringt die VBI-Po-sition ein. Am 19. August findet eine ent-sprechende Verbändeanhörung statt.Das Vertragsverletzungsverfahren hat-te die Europäische Kommission am 18.Juni eröffnet. Die Kommission setzte dieBundesregierung darüber in Kenntnis,dass die verbindlichen Mindestsätze derHonorarordnung für Architekten- und In-genieurleistungen (HOAI) sowie die Re-gelungen der Steuerberatervergütungsverordnung(StBVV) nicht der europäischen Dienst-

Vertragsverletzungsverfahren der EU

HOAI-Mindestsätze in der Kritik

VBI/DEGES-Seminar

Aus Fehlern lernen „Wir wollen noch besser werden, denndie Deges braucht gute Planer und wirbrauchen die Deges als guten Auftrag-geber“, gab Rudolf Schröder, GrontmijGmbH, zur Begrüßung der erneut rund60 Teilnehmer des inzwischen dritten Se-minars der Reihe „Aus Fehlern lernen“am 16. Juni in Berlin die Marschrichtungvor. Ziel der gemeinsamen Veranstaltungvon VBI und Deges sei die Verbesserungder Zusammenarbeit entsprechend dergemeinsam erarbeiteten Leitlinien zumProjektumgang. „Erfolgreiche Projekte“,so Schröder, „lassen sich nur gemein-sam realisieren.“ Erneut standen deshalb typische Fehlersowohl aus Sicht des Auftragnehmersals auch des Auftraggebers zur Diskus-sion sowie diesmal die Themen Mengen-ermittlung, Qualität im Asphalt-/Beton-straßenbau und Baugrundgutachten.

leistungsrichtlinie genügen und gegendie Niederlassungsfreiheit verstoßen. Dieverbindlichen Mindestsätze würden dieDienstleister daran hindern, über denPreis und/oder die Qualität der Leistun-gen miteinander zu konkurrieren. Dem Schreiben war ein sogenanntes EU-Pilot-Verfahren vorausgegangen, in demes zwischen Kommission und Bundes-wirtschaftsministerium (BMWi) bereitseinen intensiven Austausch der Argu-mente pro und contra verbindlicher Min-destpreise, wie sie die HOAI enthält, ge-geben hatte. Dabei überzeugten die Ar-gumente des BMWi die Kommission of-fenbar nicht von der Erforderlichkeit vonMindesthonoraren für Planungsleistun-gen. Beide Verfahren sind im Rahmen derTransparenzinitiative zu betrachten. Zielder Transparenzinitiative der Europäi-schen Kommission ist es, Hindernissefür den freien Dienstleistungsverkehr inEuropa zu beseitigen und vorhandene

Dr. Udo Pasderski, Deges-Bereichslei-ter Koordination Technik, kündigte an,dass die nunmehr sicher finanzierten In-frastrukturprojekte schnell auf den Weggebracht werden sollten. Wie dabei ty-pische Fehler in der Mengenermittlungzu vermeiden sind, erläuterte ThomasEibl, Deges. Er schilderte Schwierigkei-ten und mögliche Fehlerursachen imRahmen der Mengenermittlung anhandkonkreter Beispiele – vor allem in Hin-blick auf die Entwässerung, das Planumund die Bauwerkshinterfüllung. Was sich aus Nachträgen lernen lässt,erläuterte Sven Naupold, ebenfalls De-ges. Da Baumaßnahmen und die damitverbundenen Verträge „Unikate“ seien,werde es immer wieder auch zu Fehlernkommen. Jedoch solle man bei jedemNachtrag und bei jeder Bieteranfrage ge-nau betrachten, was genau hinter der

Frage stecke und auf welche Lücke imVertrag damit hingewiesen werde. Gerald Müller, Ashalta Ingenieurgesell-schaft für Verkehrsbau mbH, stellte alsVertreter der Auftragnehmer den Um-gang mit Planungsfehlern in der Projekt-ausführung sowie die Möglichkeiten zurMinimierung unvermeidbarer Folgepro-bleme anhand eines konkreten Beispielsdar. Nach seiner Erfahrung sei das Be-harren auf Maximalpositionen meist kon-traproduktiv, alternative Methoden derStreitbeilegung unter Beteiligung Exter-ner sollten hingegen öfter genutzt wer-den. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwi-schen VBI und Deges wird fortgesetzt.Interessenten für die nächsten Semina-re können sich in der VBI-Geschäftsstel-le bei Catharina Stahr ([email protected].)melden.

gesetzliche Regelungen zu harmonisie-ren. Im Rahmen dieser Diskussion ist dieHOAI von der Kommission schon häu-fig als hinderlich bezeichnet worden.Der VBI hatte im vergangenen Jahr eineUmfrage in der Mitgliedschaft durchge-führt, um Argumente aus dem Alltag sei-ner Mitglieder zu ermitteln, die eine Er-haltung der Regulierungen für beraten-de Ingenieure stützen. Diese Ergebnis-se bringt der VBI in die aktuelle Debatteein.Deutschland hat bis Mitte SeptemberZeit, die verbindlichen Vergütungsrege-lungen der Architekten, Ingenieure undSteuerberater europarechtlich zu recht-fertigen. Sollte das Antwortschreiben derdeutschen Regierung die Kommissionerneut nicht überzeugen, ist davon aus-zugehen, dass die Kommission Klagebeim Europäischen Gerichtshof gegenDeutschland einreichen wird. Wie die-ses Verfahren ausgeht, kann niemandvoraussagen.

VBI IM DIALOG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 20158

Das Bundeskabinett verabschiedete am8. Juli den Gesetzentwurf zur Moderni-sierung des Vergaberechts. Damit wirdoffiziell die größte Reform des Vergabe-rechts seit über zehn Jahren eingeleitet,an deren Ende drei neue EU-Vergabericht-linien bis 18. April 2016 in deutschesRecht umgesetzt sein müssen. Der nun vorliegende Gesetzentwurf derBundesregierung basiert auf den im Ja-nuar 2015 von der Bundesregierung be-schlossenen Eckpunkten zur Reform desVergaberechts und ändert den ViertenTeil des Gesetzes gegen Wettbewerbs-beschränkungen (GWB) erheblich. Ne-ben umfangreichen inhaltlichen Ände-rungen wird auch die Struktur des GWBmodifiziert. Auf den ersten Blick ist dieBerücksichtigung der Stellungnahmender Wirtschaft zum Referentenentwurfenttäuschend. Nur sehr wenige Punktewurden übernommen. Nach Einschät-zung von Sabine von Berchem, stellver-tretende VBI-Hauptgeschäftsführerin, fin-den sich darin keinerlei Hinweise auf dieBesonderheiten bei der Vergabe von Pla-

nungsleistungen: „Weder wird auf denVorrang des Verhandlungsverfahrens ver-wiesen noch auf die Besonderheiten beider Ermittlung des Auftragswerts.“Im weiteren Verlauf wird der Regierungs-entwurf nunmehr dem Bundesrat zuge-leitet. Der Bundesrat wird sich erst nachder Sommerpause mit dem Gesetzent-wurf befassen. Anschließend geht der Ge-setzentwurf ins Parlament. „Unsere For-derungen werden somit erst in der Ver-gabeverordnung Ende 2015 realisiert“,bedauert von Berchem.Eine besondere Herausforderung für dieöffentlichen Auftraggeber wird die Einfüh-rung der elektronischen Vergabe im Zu-ge der nun eingeleiteten Vergaberechts-reform sein. Danach sind die öffentlichenVerwaltungen verpflichtet, an 18. April2016 die Bekanntmachung und Bereit-stellung von Vergabeunterlagen im Ober-schwellenbereich grundsätzlich elektro-nisch durchzuführen. Die Vergabeunter-lagen müssen unentgeltlich, uneinge-schränkt und vollständig sowie direkt zu-gänglich sein. Zwei Jahre später, ab 18.

Vergaberechtsreform

Enttäuschender Gesetzentwurf aus Planersicht

April 2018 wird dann auch die gesamteKommunikation und der Informationsaus-tausch insbesondere im Hinblick auf dieAnnahme von Angeboten in elektronischerForm Pflicht. Die hieraus resultierendenAktivitäten der Bundesregierung werdenin dem Projekt E-Beschaffung gebündelt.Der VBI fordert diesbezüglich, dass dieUmsetzung schnittstellenneutral und oh-ne proprietäre Software offen für entspre-chende gängige Systeme erfolgt. DieserAppell ist vom zuständigen Bundesminis-terium des Innern (BMI) inzwischen auf-gegriffen worden. So wurde unter Füh-rung des BMI-Beschaffungsamtes eineföderale Arbeitsgruppe eingerichtet, diemit Vertretern der Lösungsanbieter denStandard XVergabe erarbeitet hat. Mit derEinführung der XVergabe wird eine Inter-operabilität der unterschiedlichen E-Ver-gabeplattformen in Bund und Ländernhergestellt, so dass ein Bieter mit nur nocheiner Client-Software auch unterschied-liche Vergabeplattformen bedienen kann.

Die VBI-Fachgruppe Architektur undTechnik versammelte am 9. Juli erneutIngenieure und Architekten aus VBI undBDA zum interdisziplinären Dialog in Ber-lin. Beim Brunch im Capital Club standdiesmal das Thema Digitalisierung imVordergrund. Dabei galt das Augenmerkder Veranstalter vor allem der Frage, in-wieweit eine Digitalisierung des Pla-nungsprozesses durch Building Informa-tion Modeling auch Architekten und In-genieure zu einer stärker kooperativen,integralen Arbeitsweise veranlasst. Den Impulsvortrag steuerte Helmut Bra-mann bei, der als einer der beiden Ge-schäftsführer der planen-bauen 4.0GmbH die Gelegenheit nutzte, die neueGesellschaft mit ihren Aufgaben vorzu-stellen.

Architektur und Technik

2. Auflage des Berliner Brunchs Die Diskussion machte deutlich, dassnicht nur die Erfahrungen mit BIM unter-schiedlich ausgeprägt sind, sondernauch sehr unterschiedliche Erwartungenan das digitale Planen gestellt werden.So wurden Risiken und Chancen, diesich mit der Einführung digitalisierter Ver-fahren im Prozess von Planen, Bauenund Betreiben ergeben, detailliert erör-tert. Dabei ließen sich die BIM-erfahre-nen Teilnehmer in die Karten schauen,darunter auch Prof. Hans-Georg Olt-manns, der als unentwegter Fürsprecherder Methode in Berlin einmal mehr dieChancen der Digitalisierung betonte. Olt-manns verschwieg jedoch ebenso we-nig wie Bramann die Fülle der Aufgaben,die noch zu bewältigen sind, bevor dieBranche auch in Deutschland alle Vor-

teile der Digitalisierung ausschöpfenkann. Zur Bewältigung dieser Aufgabenhaben die Verbände die planen-bauen4.0 ins Leben gerufen.Und wie sieht es nun mit der Zusammen-arbeit von Architekten und Ingenieurenaus? Eins ist klar: Das Arbeiten im digi-talen Modell verlangt den Beteiligtendeutlich mehr Kooperation ab. Vielleichtverwirklicht sich mit BIM tatsächlich derintegrale Planungsprozess, von demschon so lange die Rede ist.Die Teilnehmer waren sich einig, dassdas Gespräch eine Fortsetzung verlangt.Deshalb wird die VBI-Fachgruppe auchim Herbst/Winter zum Thema BIM ein-laden. Dann soll es um praktische Erfah-rungen aus der Planung gehen.

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 9

Brücken vernetzen Menschen und Märk-te. Sie sind Ausdruck der Kreativität undInnovationskraft von Bauingenieuren.Das ist in der Fachwelt kein Geheimnis,aber die breite Öffentlichkeit weiß wenigüber den Beitrag der Ingenieure zur Bau-kultur. Das will der Wettbewerb um denDeutschen Brückenbaupreis ändern. Erwurde 2006 gemeinsam von VBI undBundesingenieurkammer aus der Taufegehoben und avancierte binnen kürzes-ter Frist zum renommiertesten Ingenieur-baupreis Deutschlands. Im März haben die Auslober die Wettbe-werbsrunde um den Deutschen Brücken-baupreis 2016 gestartet. Die Bewer-bungsfrist endet am 12. September –noch bis dahin können Brücken zumWettbewerb vorgeschlagen werden, de-ren Fertigstellung, Umbau oder Instand-setzung zwischen dem 1. September2012 und dem 1. September 2015 abge-schlossen worden ist. Vergeben wird der

Preis erneut in den beiden Kategorien„Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie„Fuß- und Radwegbrücken“. Die Bewertung der eingereichten Arbei-ten übernimmt eine aus sieben anerkann-ten Brückenbauexperten bestehende Ju-ry. Sie zeichnet die Bauwerke sowie dieIngenieure aus, die an verantwortlicherStelle wesentlichen Anteil am Entstehender ausgezeichneten Brücken hatten. Die feierliche Verleihung des „Deutschen

Brückenbaupreises 2016“ findet am 14. März 2016 statt, dem Vorabend des26. Dresdner Brückenbausymposiums.Zu dieser Festveranstaltung erwartenVBI und BIngK erneut ca. 1.300 Inge-nieure sowie namhafte Persönlichkeitenaus Politik und Wirtschaft. Ausschreibungsunterlagen und weitereInformationen:www.brueckenbaupreis.de

Hans-Jörg Niemeck als VBI-Vertreter undMichael Gilka, Hauptgeschäftsführer derBundesvereinigung MittelständischerBauunternehmen, trafen am 2. Juni DB-Infrastrukturvorstand Dr. Volker Kefer zueinem ausführlichen Gespräch über dieFortführung und Weiterentwicklung der„Quality Gates“ mit Auftragnehmern. Nie-meck und Gilka warben bei der Bahn da-für, auch nach den Umstrukturierungenzur Weiterentwicklung der Abwicklungs-prozesse und -strukturen von Infrastruk-turprojekten im DB-Konzern das Instru-ment von Quality Gates zu nutzen undzu stärken.Gleich zu Beginn betonte Kefer, dass ernoch vor Einführung der Quality Gatesim Planungs- und Baubereich, im Rah-men der Beschaffung von Fahrzeugendie Notwendigkeit und Bedeutung die-ser Rahmenrichtlinien erkannt und um-gesetzt habe. Insofern werde er auch

nach der Umstrukturierung – geplant sinddie Zusammenlegung von Teilen der DBProjektBau mit der DB International – da-für sorgen, dass die Quality Gates auchbei DB Netz und DB Station&Service ver-traglich zwischen den Partnern (DB mitPlanungsbüros, Bau- und Ausrüstungs-firmen) vereinbart und im Projektverlaufangewendet werden.Niemeck wies auch im Namen des so-genannten Kernteams, das sich aus Ver-tretern der Bahn, Ingenieurbüros, Bau-und Ausrüstungsfirmen zusammensetzt,darauf hin, dass man durch das Monito-ring in den Vorhaben jetzt nach einigenJahren Schlüsse ziehen könne, an wel-chen Stellen im Vorbereitungs-, Pla-nungs- und/oder Ausführungsprozessdie „wunden Punkte“ liegen. Somit könn-ten in der nächsten Stufe Empfehlungenvom Kernteam für weitere Verbesserun-gen/Veränderungen ausgearbeitet wer-

den. Gilka machte deutlich, dass dieQuality Gates ein wichtiges Instrumentseien, die Termin- und Budgetsicherheitbei Infrastrukturprojekten der DB zu er-höhen und damit auch die personal- undkostenintensive Nachtragsbearbeitungauf beiden Seiten, Auftraggeber- undAuftragnehmerseite, zu reduzieren. Diesschone wertvolle Ressourcen, die statt-dessen genutzt werden könnten, um zu-sätzliche Projekte anzuschieben und um-zusetzen. Kefer bat die Verbandsvertre-ter darum, ihre Mitgliedsfirmen ebenfallsauf die konsequente Anwendung derQuality Gates und deren Prozesse ein-zuschwören. Alle Beteiligten waren sichdarin einig, dass aufgrund des in dennächsten Jahren deutlich steigenden Be-darfs an Planungs- und Ausführungsleis-tungen die Qualität nicht auf der Streckebleiben dürfe und die Aufgaben nur mit-einander sowie auf Augenhöhe erfolgreichund effizient erbracht werden könnten.Quality Gates leisten dabei einen wesent-lichen Beitrag.

Brückenbaupreis 2016

Bewerbungsendspurt läuft

Erfahrungsaustausch

„Quality Gates“ mit Auftragnehmern

VBI IM DIALOG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201510

Die Reformkommission „Bau von Groß-projekten“ hat am 29. Juni ihren Ab-schlussbericht vorgelegt. Bundesver-kehrsminister Alexander Dobrindt wür-digte die Arbeit der Expertenkommissi-on, in der VBI-Vorstand Dr. Heinrich Bestdie Planer vertreten hat, und kündigtenicht weniger als einen Kulturwandel imBau an. Aus den Empfehlungen derKommission wurde ein Aktionsplan ent-wickelt, der folgende zehn Punkte um-fasst:1. Nutzung digitaler Methoden (Building

Information Modeling)2. Erst planen, dann bauen 3. Risikomanagement und Erfassung von

Risiken im Haushalt4. Stärkere Transparenz und Kontrolle5. Kooperatives Planen im Team6. Vergabe an den Wirtschaftlichsten,

nicht den Billigsten 7. Partnerschaftliche Projektzusammen-

arbeit8. Außergerichtliche Streitbeilegung9. Verbindliche Wirtschaftlichkeitsunter-

suchung10. Klare Prozesse und Zuständigkei-

ten/Kompetenzzentren

Der Aktionsplan solle, so der Minister,ins Parlament gebracht und von entspre-chenden gesetzlichen Maßnahmen be-gleitet werden.Alle Beteiligten zeigten sich mit dem Ar-beitsergebnis zfrieden. Es habe von An-fang an, die Intention gegeben, die Pla-nung zu stärken, ohne dabei die Bauent-wicklung um Jahre zu verlängern.Auch die Vertreter der Planerorganisa-tionen, der Bauindustrie und des Bau-gewerbes zeigten sich zuversichtlich, dieEmpfehlungen auch umsetzen zu kön-nen, nicht zuletzt durch die Arbeit der„planen-bauen 4.0 – Gesellschaft für di-gitalisiertes Planen, Bauen und Betrei-ben“, deren Gründung der VBI maßgeb-

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lich initiiert hat. Die planen-bauen 4.0 willdabei auch verhindern, dass BIM zu ei-ner Marktzugangshürde für kleine Un-ternehmen wird. Einigkeit herrschte auch beim Grundsatz„Qualität vor Preis“. Je besser die Pla-nung sei, desto wirtschaftlicher seischlussendlich das gesamte Bauprojekt.Wie VBI-Vorstand Dr. Heinrich Best be-tonte, stehe das Prinzip der Vergabe anden wirtschaftlichsten und nicht an denbilligsten Bieter auch nicht im Wider-spruch zum existierenden Vergaberecht,es wurde bislang nur nicht eingehalten.„Die Vergabestellen müssen ertüchtigtwerden“, so Best, „Vergaben nach qua-litativen Kritierien durchzuführen.“ Außerdem unterstrich er, dass die imEndbericht geforderte partnerschaftli-che Zusammenarbeit unabhängig vomGeschäftsmodell sei, also auch bei derin Deutschland regelmäßig angewende-ten konventionellen Vergabe auf Basiseiner ausgereiften Planung oder bei al-ternativen Beschaffungsvarianten wieÖPP oder wettbewerblichem Dialogfunktioniere. Die Reformkommission soll bestehen blei-ben, um die Umsetzung der empfohlenenMaßnahmen und die begonnenen Pilot-projekte fachlich zu begleiten. Sie soll da-zu zukünftig mindestens einmal jährlichzusammenkommen. Das nächste Treffenist Ende dieses Jahres vorgesehen.

▲Mitverantwortet von VBI-Mitglied Boll und Partner: Großprojekt „Milaneo“ in Stuttgart

Foto: Boll und Partner, Dirk Münzner

Bau von Großprojekten

Empfehlungen der Reformkommission

Die Mitgliederversammlung des Bundes-verbands der Freien Berufe BFB wählteEnde Juni Präsidium und Vorstand neu.Im Präsidium vertritt nun der Präsidentder Bundesingenieurkammer Hans-Ull-rich Kammeyer die beratenden Ingenieu-re. Er löste VBI-Präsident Dr. Volker Cor-nelius als BFB-Vizepräsident ab, der aberweiterhin dem BFB-Vorstand angehört,der erstmals von der Mitlgiederversamm-lung gewählt wurde und mit Präsidiuminsgesamt 23 Vertreter der Mitgliedsor-ganisationen umfasst. BFB-Präsident istweiterhin Dr. Horst Vinken.

BFB-Wahl

Kammeyer folgt auf Cornelius

VBI IM DIALOG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 11

„Wenn sich eine solche Gesellschaft auforiginäre Bauherrenaufgaben konzen-triert, alle anderen Leistungen am Markteinkauft, können wir damit leben.“ Mitdiesem Statement brachte Vorstands-mitglied Dr. Heinrich Best die VBI-Posi-tion zu der von der sogenannten Fratz-scherkommission vorgeschlagenen zen-tralen Bundesfernstraßengesellschaft alsMöglichkeit zu Projektbeschleunigungund Mobilisierung zusätzlicher Mittel fürdie Straßeninfrastruktur auf den Punkt.Anlass war eine mit mehr als 300 Teil-nehmern aus Wirtschaft und Politik gutbesuchte Veranstaltung der Initiative ProMobilität, zu deren Mitgliedern der VBIgehört, am 10. Juni in Berlin. AktuellesThema: „Investitionen in Bundesfernstra-ßen effizient umsetzen“.„Wir als Planer wollen Ingenieuren ge-genübersitzen“, betonte Best, „erfolg-reiche Projekte brauchen Kompetenzund Kapazitäten auf beiden Seiten, inder Bauverwaltung und in den Ingenieur-büros.“ Diese müssten jetzt parallel zumInvestitionshochlauf aufgebaut werden.Das braucht Zeit und kostet Geld. Au-ßerdem müsse grundsätzlich wiedernach dem Grundsatz verfahren werden:keine Vergaben ohne fertige Ausfüh-rungsplanung. Dies sei auch Konsensunter den Mitgliedern der Reformkom-mission Großprojekte gewesen, um künf-tig die Mittel nicht nur bei Verkehrsinfra-strukturprojekten effizient einzusetzen.Zudem plädierte Best für einen „Redak-tionsschluss in der Planung“, da bei fort-geschrittenem Planungsstand jede Än-derung durch neue Umwelt- oder Sicher-heitsauflagen zeit- und kostenaufwän-dige Umplanungen nach sich zöge. Den Einstieg in die spannende Debattehatte Norbert Barthle, ParlamentarischerStaatssekretär beim Bundesverkehrsmi-nister, geliefert. Mit Verweis auf den welt-weit guten Ruf der deutschen Ingenieur-baukunst, trotz der Kratzer aus jüngererZeit, sei es Anliegen dieser Koalition und

seines Hauses, die lange beklagte Inves-tionslücke in die Infrastruktur nachhaltigzu füllen. Dabei sehe er die Bundesre-gierung auf gutem Weg. Mit dem jüngs-ten, vom Bundestag verabschiedetenPaket von zusätzlichen 4,35 Mrd. EuroHaushaltsmitteln für Straße, Schiene undBreitbandausbau zwischen 2016 und2018 wurde nun auch die lange Zeit ge-forderte Überjährigkeit der Mittel einge-führt.Vor dem Hintergrund des in seinem Hau-se favorisierten Systemwechsels von derSteuer- zur Nutzerfinanzierung (Auswei-tung der Lkw-Maut, Einführung Pkw-Maut) sei auch die eigenständige Bun-desfernstraßengesellschaft zur Bünde-lung der Verantwortung für Planung undFinanzierung in einer Hand wichtig. DieMautgelder könnten direkt zweckgebun-den an diese Gesellschaft fließen, ohneUmweg über „die klebrigen Finger derHaushälter“, wie es später in der Diskus-sion hieß. Auch Pro Mobilität sieht einenklaren Vorteil dieser Bundesfernstraßen-gesellschaft in der verlässlichen und voll-ständigen Zweckbindung aller Mautein-nahmen für Erhalt und Ausbau des Stra-ßennetzes.

Vehement gegen eine solche Gesell-schaft und die damit verbundene Ab-schaffung der Auftragsverwaltung für dieBundesfernstraßen durch die Ländersprach sich Christian Pegel als Vorsit-zender der Verkehrsministerkonferenzaus. Der Minister für Verkehr, Energie undInfrastruktur von Mecklenburg-Vorpom-mern lobte zwar die Deges, prophezei-te aber Chaos bei Übertragung des Mo-dells auf eine zentrale bundesweite Ge-sellschaft. Außerdem würde der Umbauder Verwaltung die vorhandenen Kräfteauf der falschen Baustelle binden. Diesähe er aktuell lieber in den Aufbau vonKompetenzen und Kapazitäten der re-gionalen Ämter und Verwaltungen zurPlanungs- und Bauabwicklung konzen-triert, damit die zusätzlichen Mittel effi-zient eingesetzt werden können, so Pe-gel. Mit seinem Vorredner aus dem Bun-desministerium war er sich aber darin ei-nig, dass die bisherige Sinuskurve beider Mittelbereitstellung durch den BundGift für den Infrastrukturbereich sei. DieLänder bräuchten Kontinuität bei den In-vestitionen, nur dann lohne der Aufbauvon Kapazitäten und Kompetenzen inder Bauverwaltung.

Verkehrsinfrastruktur

Erst planen, dann bauen

VBI-Vorstand Dr. Best bei

der ProMobilität-Veranstaltung

Foto: Bildschön / Semmer

NAMEN UND NACHRICHTEN

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201512

Der Stuttgarter Bauingenieur und Archi-tekt Werner Sobek ist am 4. Juli für seinLebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt-Preis ausgezeichnet worden. Der Inge-nieurpreis, der im Dreijahres-Turnus vonder Ingenieurkammer Baden-Württem-berg mit Unterstützung des VerbandsBeratender Ingenieure VBI vergebenwird, würdigt herausragende Bauinge-nieure, die in außergewöhnlicher WeiseForm, Funktion und Ästhetik in ihren Bau-werken vereinen. Den Preis übergabenProf. Dr. Stephan Engelsmann, Präsidentder Ingenieurkammer Baden-Württem-berg, und Stefan Zachmann, VBI-Lan-desvorsitzender Baden-Württemberg, inder Stuttgarter Staatsgalerie. VBI-Mitglied Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Wer-ner Sobek ist der sechste Preisträger desFritz-Leonhardt-Preises. Sein Werk um- ▲�Preisträger Werner Sobek im Juli in Stuttgart

Auszeichnung

Fritz-Leonhardt-Preis für Sobek fasst unterschiedliche Bereiche der Bau-kunst wie Hochhäuser und Stadien, Fas-saden und Sonderkonstruktionen, Ver-kehrsbauwerke, aber auch Messestän-de und Wohnhäuser. Beispiele sind diewandelbare Überdachung des StadionsHamburg-Rothenbaum, das verglasteSeilnetz des Rhön-Klinikums in Bad Neu-stadt, die Glasfassaden des Sony-Cen-ters in Berlin, die weit spannende Stahl-konstruktion des Flughafens von Bang-kok, das Mercedes-Benz Museum, dasKunstmuseum Stuttgart und sein Stutt-garter Wohnhaus R128. Im Juli 2014 wur-de das B 10 eröffnet, das erste Aktivhausder Welt, das mehr Energie produziertals zur Selbstversorgung nötig.VBI-Präsident Volker Cornelius würdig-te in seiner Gratulation Sobek als erst-klassigen Botschafter deutscher Planungund als Vorbild für junge Planerinnen undPlaner. (siehe auch BI 3-4/2015, S. 11)

◀ VBI-Präsident Volker

Cornelius ehrt Gert

Karner mit der VBI-

Ehrennadel (re.)

Am 12. Juni verabschiedeten VBI-Prä-sident Dr.-Ing. Volker Cornelius und diebayerischen VBI-Mitglieder den langjäh-rigen Landesverbandsvorsitzenden GertKarner aus dem Amt. Für seine Verdiens-te um den VBI und den LandesverbandBayern zeichnete ihn der VBI-Präsident

VBI-Landesverband Bayern

Ausgezeichneter Abschied

mit der neu geschaffenen goldenen VBI-Ehrennadel aus. Karner hatte insgesamt elf Jahre als Vor-sitzender und 17 Jahre als Mitglied desbayerischen Landesvorstandes gewirkt.Durchaus – wie sein Freund und Vor-standskollege Karl Schwanz würdigte –

in der ihm eigenen Art, aber immer als„Vorsitzender für alle“.70 Teilnehmer waren zur Mitgliederver-sammlung des VBI Bayern nach Rot-tach-Egern gekommen. Sie wählten Dr. Andrè Müller, Zilch und Müller Inge-nieure, München, der schon geraumeZeit aktiv im Landesvorstand ist, zumneuen Landesverbandschef. Ebenfallsneu im ansonsten unveränderten Vor-stand ist Dr. Georg Frühe, Henke Rap-polder Frühe Ingenieurgesellschaft, Mün-chen.

Die Mitgliederversammlung des VBI-Lan-desverbandes Sachsen wählte am 4. Juli einen neuen Vorstand. Dabei wur-de der bisherige Vorsitzende Peter Sim-chen im Amt bestätigt. Auch UlrichAment, Sven Scholz, Jeffrey Seeck undJürgen Wummel gehören weiterhin demVorstand an. Neu gewählt wurden LutzJunge und Torsten Rudolf.Am Vortag hatten sich die VBI-Landes-verbände Sachsen-Anhalt, Sachsen undThüringen bereits zum zweiten Mal zueiner gemeinsamen Veranstaltung – dies-mal im Audi-Museum in Zwickau – ge-troffen. Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeis-terin der Stadt Zwickau, begrüßte dieVBI-Mitglieder in ihrer Stadt. Danach gabes einen Anwenderbericht „Vom 3D-BIMzur 5D-Planung“ von Marc Aßmann,PRONAG Dresden. Großes Interesse fand auch das ForumZukunft, das von VBI-Hauptgeschäfts-

führer Arno Metzler geleitet wurde. Da-bei stand vor dem Hintergrund der EU-Transparenzinitiative die Zukunft des un-abhängig planenden und beratenden In-genieurs im Mittelpunkt. Die verbandso-offene Debatte im Vorjahr hatte gezeigt,so Metzler, dass die Mitglieder des VBItraditionelle Strukturen erhalten, aberauch modernisieren und ausbauen wol-len. Daher setze sich der VBI dafür ein,die Betrachtung des Beratenden Inge-nieures auf die persönliche Qualifikationzu konzentrieren und das diejenigen, dieentsprechend persönlich qualifiziert sindauch im Rahmen größerer Einheiten undihrer Strukturen, unabhängig planendund beratend tätig sein können, frei vonHerstellungs- und Lieferinteressen. „Diesmuss von entsprechenden Einrichtun-gen kontrolliert und bescheinigt werden– den öffentlich rechtlich verfassten Kam-mern“, unterstrich Metzler.

Deutscher Architekturpreis

Auszeichnung für Sauerbruch Hutton

Der Deutsche Architekturpreis 2015 gehtan das Architekturbüro Sauerbruch Hut-ton für den Neubau der Immanuelkircheund das Gemeindezentrum der Evange-lischen Brückenschlag-Gemeinde inKöln-Stammheim. Die Jury unter Vorsitzvon Volker Staab befand, dass sich dasGebäude städtebaulich sehr gut positio-niere und der Kircheninnenraum durchseine warme Atmosphäre überzeuge.Das große Spektrum der für den Archi-tekturpreis 2015 eingereichten 160 Neu-bau-, Modernisierungs- und Sanierungs-projekte beeindruckte die Jury, die zu-dem fünf weitere Auszeichnungen ver-gab und acht Anerkennungen aussprach– darunter an VBI-Mitglied SSP Schür-mann Spannel AG, Bochum, für die Sa-nierung und Umnutzung des denkmal-geschützten Forschungszentrums fürBiodiversität und Klima in Frankfurt/M(siehe BI 11-12/2014, S. 30 ff).

Die Kölner Immanuelkirche von Sauerbruch

Hutton Foto: Margot Gottschling

Der Preis wird seit 1971 vergeben. Wieschon 2011 und 2013 wurde der wich-tigste Staatspreis für Architektur gemein-sam durch das Bundesbauministeriumund die Bundesarchitektenkammer aus-gelobt. Das Wettbewerbsverfahren wur-de vom Bundesamt für Bauwesen undRaumordnung (BBR) durchgeführt.

VBI-Landesverband Sachsen

Dreiländertreff und eine Wahl

NAMEN UND NACHRICHTEN

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201514

▲�Tor Nord der Messe Frankfurt Foto: Messe Frankfurt/Bach

Zum 50-jährigen Jubiläum lud die Inge-nieurgruppe Bauen am 17. Juni ins Badi-sche Staatstheater nach Karlsruhe ein.„50 Jahre, von denen nicht nur Kundenund Mitarbeiter, sondern alle Bauinge-nieure und die gesamte Gesellschaft pro-fitiert haben“, wie VBI-Präsident Dr. Vol-ker Cornelius in seinem Grußwort unter-strich. Er lobte das ehrenamtliche Enga-

gement der Geschäftsführung für dieVerbandsarbeit und in Sachen HOAI.Es kamen 500 Gäste und sogar Ober-bürgermeister Dr. Frank Mentrup ließes sich nicht nehmen, am Tag des 300.Geburtstags der Stadt Karlsruhe einGrußwort an die Ingenieurgruppe Bau-en zu richten. Vier junge Bauingenieure – Ernst Buch-

Für die Gestaltung des Ovaldachs amTor Nord der Messe Frankfurt/Main wur-den Architekt Ingo Schrader, Berlin, unddas Ingenieurbüro Bollinger und Groh-mann, Frankfurt/Main, am 9. Juni in Ber-lin mit dem Stahl-Innovationspreis aus-gezeichnet.Die Auszeichnung für das VBI-Mitglieds-unternehmen Bollinger und Grohmannnahm Prof. Dr. Agnes Weilandt von derSchirmherrin des Wettbewerbs, Bundes-forschungsministerin Johanna Wanka,entgegen. Der Stahl-Innovationspreis wurde in die-sem Jahr zum zehnten Mal verliehen. 578Projekte wurden eingereicht, 13 Projek-te davon ausgezeichnet. Die Gewinnerstellen die Anwendungsvielfalt von Stahlunter Beweis. Sie stammen u.a. aus denBereichen Architektur und Bauwesen,

Design, Maschinen- und Anlagenbau so-wie Fahrzeugtechnik und Wissenschaft.Auslober des Wettbewerbs ist das Stahl-

Zentrum in Düsseldorf, Wirtschaftsver-einigung der deutschen Stahlbranche.

Stahl-Innovationspreis

Ehrung für Bollinger + Grohmann

Bürojubiläum

50 Jahre Ingenieurgruppe Bauen holz, Klaus Stiglat, Horst Weckesser undHerbert Wippel – gründeten 1965 die In-genieurgruppe Bauen in Karlsruhe. WeilIngenieuren manchmal eine introvertier-te, naturwissenschaftliche Ernsthaftigkeitnachgesagt werde, wolle man dem Ge-nius Loci entsprechend feierlich, fröhlich,mit Stolz, aber ohne Selbstüberhöhungfeiern, hieß es aus der Ingenieurgruppe.Grund stolz zu sein, gibt es allemal. Vie-le der in 50 Jahren zahlreichen Projektesind durch Auszeichnungen gewürdigtworden, wie das Neue Museum auf derMuseumsinsel in Berlin, das gleich fünfPreise bekam. Neben dem Stammhaus in Karlsruhe gibtes Niederlassungen in Freiburg, Mann-heim und Berlin mit insgesamt fast 150Mitarbeitern. Schwerpunkt des Unterneh-mens ist der Konstruktive Ingenieurbauund alle damit verbundenen Planungs-,Beratungs- und Prüfleistungen. Die Ge-sellschafter heute sind Dipl.-Ing. Axel Biß-wurm, Dipl.-Ing. (FH) Frank Deuchler, Dr.-Ing. Ralf Egner, Dipl.-Ing. Arnold Hummel,Dr.-Ing. Dietmar H. Maier Dipl.-Ing. JosefSeiler und Dipl.-Ing. Timo Winter.

Der Festakt im Badischen

Staatstheater Karlsruhe

NAMEN UND NACHRICHTEN

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 15

Mit einem Festakt in der DüsseldorferTurbinenhalle beging das IngenieurbüroGehlen am 17. Juni sein 100-jähriges Be-stehen. Zu den Gästen zählte VBI-Vor-stand Prof. Dr. Michael Fastabend, derdie Glückwünsche des Vorstands über-brachte. Heute bietet das Büro Gehlen

mit 50 Mitarbeitern, darunter 37 Diplom-ingenieure, ein Leistungsportfolio vonder ersten Machbarkeitsstudie über dieBeratung des Bauherrn und die Auswahlwirtschaftlicher Lösungen bis hin zurTragwerks- und Ausführungsplanung.Es ist keine einfache Aufgabe, Referenz-projekte bei einem Ingenieurbüro zu nen-nen, das sich seit einem Jahrhundert amMarkt behauptet, eine Weltwirtschafts-krise sowie zwei Weltkriege überstand.Zu den bekanntesten aktuellen Projek-ten in Düsseldorf zählen die Schadow-Arkaden, die Prestige-Bauten von FrankO. Gehry, das Hochhaus GAP 15 am

▲�Jubiläumsfeier in der Turbinenhalle in Düsseldorf.

Graf-Adolf-Platz, der Umbau des Kunst-museums oder der Neubau des Grey-Campus. Auch die bautechnischen Prü-fungen für den Neubau Kö-Bogen vonDaniel Libeskind an der Königsallee, denarchitektonischen Ausbau der neuenBahnhöfe der Wehrhahnlinie in Düssel-dorf und des modernen Gas- undDampfturbinenkraftwerks Lauswardkommen aus dem Hause Gehlen. Am Beginn 1915 stand die Kündigungseiner leitende Stellung bei einer Düs-seldorfer Baufirma durch den Bürogrün-der Dipl.-Ing. Paul Gehlen, der denSchritt in die Selbständigkeit wagte. Auf-

grund seiner Reputation konnte Gehlendirekt nach dem zweiten Weltkrieg mitBilligung der englischen Verwaltung sei-ne Aktivitäten als beratender und prü-fender Ingenieur wieder aufnehmen.Nach seinem Tod 1960 führte sein SohnDipl.-Ing.Walter Gehlen das Büro zu-nächst alleine weiter. Mit dem Eintritt vonDipl.-Ing. Josef Heering 1967 wurde dasFamilienunternehmen in eine moderneIngenieurgesellschaft unter der Firmie-rung „Ingenieurbüro GEHLEN“ überführt.Heute leiten Josef Heering, Karl-TheoReinhart, Burkhard Jüdt und BalthasarGehlen das Unternehmen.

▲Von Gehlen geplant: das GAP 15 in Düsseldorf Foto: Max Brunnert

Die Bauakademie Sachsen lädt am 9. Oktober zum Tragwerksplaner-Sym-posium „Vison und Konstruktion“ andie Universität der Künste in Berlin ein.Der VBI gehört gemeinsam mit der TUBerlin, der Hafencity Uni Hamburg derBrandenburgschen Technischen Uni-versität und weiteren Partnern zu denUnterstützern des neuen Veranstal-

Symposium Tragwerksplanung

Vision und Konstruktiontungsformats. Die Tagung stellt heraus-ragende nationale und internationale Bei-spiele der kreativen Arbeit der Ingenieu-re vor, thematisiert Ideenfindung und de-ren Umsetzung bei der Tragwerksent-wicklung sowie den Umgang mit denverschiedenen Materialien. Zu den Re-ferenten gehören z. B. Boris Reyher,Schlaich Bergermann und Partner, Ber-

lin, der über Bauten in und aus Ber-lin sprechen wird, sowie Prof. Man-fred Grohmann, Bollinger + Groh-mann, der das Tragwerk der Europäi-schen Zentralbank vorstellen wird.Das neue Museum Berlin ist Themavon Gerhard Eisele, IngenieurgruppeBauen. Weitere Informationen in derRubrik Termine: www.vbi.de

Jubiläum

100 Jahre Büro Gehlen

NAMEN UND NACHRICHTEN

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201516

Ingenieurbaukunst

Auszeichnung für Pretziener WehrDie Bundesingenieurkammer zeichnete am Tag der Ingenieure Sachsen-Anhalts am18. Juni das an der Elbe gelegene Pretziener Wehr als „Historisches Wahrzeichender Ingenieurbaukunst“ aus. Das 7 km nordöstlich von Schönebeck zwischen Pretzien und Ranies gelegene, zwi-schen 1871 und 1875 erbaute Wehr sei technisch und gestalterisch ein herausra-gendes Beispiel für die Ingenieurbaukunst des 19. Jahrhunderts. Zudem erfülle esbis heute seine Funktion beim Hochwasserschutz an der Elbe. Das Wehr ist ein so-genanntes Schütztafelwehr. Der Überbau ist 163,48 m lang und 7,83 m breit. Es hatacht Pfeiler und zwei Widerlager, dazwischen neun Jochöffnungen mit einer Durch-flussbreite von je 12,64 m. Die Baukosten beliefen sich damals auf 4,4 Mio. Mark.Das Wehr ist das erste Bauwerk in Sachsen-Anhalt, das den Titel erhält. Die Bun-desingenieurkammer vergibt den Titel auf Vorschlag eines wissenschaftlichen Bei-rats für historisch bedeutende Ingenieurbauwerke.

▲�Das Pretziener Wehr ist nun „Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ Foto: BIngK

Energieeffizienz

Neue KfW-FörderprogrammeDie Bundesregierung hat sich im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE)das Ziel gesetzt, die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanierenweiterzuentwickeln, zu verstetigen und aufzustocken. Die ersten Änderungen sindbereits seit Anfang des Jahres wirksam. So wurden z. B. für alle Wohnungsbausa-nierungen die Tilgungszuschüsse um 5 % auf bis zu 22,5 % für den anspruchsvol-len Standard des KfW-Energieeffizienzhauses 55 erhöht und der Zinssatz für dieenergetische Sanierung gesenkt. Der NAPE sieht zudem vor, die KfW-Förderungbei der energetischen Sanierung gewerblicher und kommunaler Gebäude ab Julibzw. Oktober 2015 auszubauen und zu verbessern.Zum 1. Juli verbesserte die KfW ihr Förderangebot für Investitionen in die Sanierungenergieeffizienter Gewerbeimmobilien und den Neubau von KfW-Energieeffizienz-häusern 55 und 70. In beiden Varianten gewährt die KfW anteilige Tilgungszuschüs-se. Energieeffiziente Produktionsanlagen und -prozesse werden durch besonderszinsgünstige Darlehen aus dem „KfW-Energieeffizienzprogramm – Produktionsan-lagen/-prozesse“ gefördert.Gleichzeitig öffnete die KfW das Programm für alle Unternehmensgrößen, um da-mit zusätzliche Energieeffizienzpotenziale zu heben. Es gilt der Grundsatz: Je hö-her die Effizienzsteigerung, desto günstiger die Kreditkonditionen.www.kfw.de/unternehmen

Mit einer Festveranstaltung feierteCDM Smith Ende Juni das 25-jäh-rige Bestehen des Standorts Leip-zig. Schauplatz war die ehemaligeBaumwollspinnerei, ein denkmal-geschützter Ort, an dessen Umnut-zung zum Kulturzentrum die Inge-nieure von CDM Smith mitgewirkthaben. Im Mittelpunkt der Veran-staltung standen Vorträge und Dis-kussionen zum Thema „Infrastruk-turwandel in Mitteldeutschland –Chancen für die Region“. Namhaf-te Vertreter von Institutionen undUnternehmen gaben Einblicke inProjekte und Pläne des wirtschaft-lichen Strukturwandels, an demauch die Ingenieure von CDM Smithmaßgeblich mitwirken – in der Re-gion, aber auch bundesweit und in-ternational.Die am 30. Mai 1990 als „Ingenieur-unternehmen Jessberger & PartnerBüro Leipzig GmbH“ gegründeteNiederlassung von CDM Smith be-schäftigt heute 35 Mitarbeiter. Sieist eine von 14 Niederlassungen mitinsgesamt rund 400 Mitarbeiternder CDM Smith Consult GmbH, ei-nem der führenden Ingenieur- undConsultingunternehmen inDeutschland auf den Geschäftsfel-dern Wasser, Umwelt, Infrastruktur,Energie und Geotechnik. Hauptfir-mensitz ist Bochum. Regional stehtder Name CDM Smith Leipzig fürnamhafte Projekte wie z. B. den City-Tunnel Leipzig, den Gasome-ter Südost (Panometer), den Indus-trie- und Landschaftspark Geisel-talsee (Addinol) und ganz aktuelldas Projekt Hainspitze in Leipzigmit dem Neubau eines Kaufhausesan der Ecke Hainstraße/Große Flei-schergasse.

Jubiläum

25 Jahre CDMSmith in Leipzig

NAMEN UND NACHRICHTEN

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 17

Jubiläum

30 Jahre EDR1985 gründeten in München Prof. Reg.-Bmstr. Arnold Eber, Dr. Joachim Dress-ler und Dr. Wolfgang Rauscher das In-genieurbüro EDR GmbH. Aus dem eins-tigen Drei-Mann-Büro ist heute ein inter-national tätiges Unternehmen für Pla-nungs- und Beratungsleistungen mitSchwerpunkten im Tunnel-, Spezialtief-und im Wasserbau sowie Projektmana-gement geworden. Aktuell arbeiten anfünf Standorten in Deutschland und ei-ner Niederlassung in Athen 80 Mitarbei-ter an rund 100 Projekten.Zu Beginn gab es vor allem Aufträge imTunnel- und Spezialtiefbau, Wasserbausowie der Geotechnik. Bereits vier Jah-re später kam mit der Erweiterung derKläranlage Schorndorf die erste Aufga-be in der Projektsteuerung hinzu. Die er-folgreiche Abwicklung dieses Projekts

führte zu den Projektsteuerungsaufga-ben beim Klärwerk München 2, sowiefür das Klärwerk des Abwasserzweck-verbandes Erdinger Moos, dem auchder Flughafen München angehört. Da-mit war die Basis für die Erweiterung desLeistungsspektrums im Projektmana-gement gelegt. Sukzessive wurde die

Projektsteuerung auch im Bereich Infra-struktur und später im Hochbau ausge-baut. Neben Projekten aus den Berei-chen Verkehr und Anlagenbau kamenBauten für Bildung, Kultur, Sport sowieIndustrie, Gewerbe und Verwaltung hin-zu. Auch das Auslandgeschäft ist seitden 90er Jahren deutlich gewachsen.

Betonkanu-Regatta

Doppelsieg für Uni Twente

Der Beetzsee in Brandenburg war der diesjährige Schauplatz für die 15. Betonka-nu-Regatta. 45 Hochschulen mit mehr als 1.000 Studenten ließen bei dem Wettbe-werb 65 selbstgebaute Rennkanus und 13 Wasserfahrzeuge in der offenen Klassezu Wasser. Die Universität Twente aus Enschede verteidigte ihre Titel der Damen-und Herrenläufe in der Rennkanuklasse.Den Konstruktionspreis gewann die ETH Zürich, die auch einen Preis für das schwers-te Kanu (293 kg) bekam. Der Gestaltungspreis ging an die FH Aachen, das leich-teste Kanu baute die TU Granz (16,65 kg). In der offenen Klasse setzte sich die TUDresden mit dem 12 m langen und knapp zwei Tonnen schweren Schaufelradboot„Semper“ durch.

▶ Sieger der offe-

nen Klasse: Das

Boot der TU

Dresden aus

zwölf einzelnen,

miteinander ver-

spannten

Segmenten.

Foto: Candy Welz

KURZ GESAGT

Gert Karner, bis Juni VBI-Landesvor-sitzender in Bayern, ist zum Honorar-professor der Hochschule Münchenernannt worden. Er lehrt Büro- undProjektmanagement an der Fakultätfür Geoinformation der Hochschule.

Harald Full ist seit 1. Juli neuer Vor-sitzender der Geschäftsführung beiCDM Smith. Full ist seit Januar im Un-ternehmen und kann auf langjährigeErfahrungen als Geschäftsführer ver-weisen. Der Bauingenieur folgt auf Dr. Peter Jordan, der nach mehr als30 Jahren Geschäftsführertätigkeit inden Ruhestand ging.

InformationsZentrum Beton (IZB):Im Zuge der Neugründung des IZBwurden die drei bisherigen regiona-len Betonmarketinggesellschaftenund die BetonMarketing Deutschlandaufgelöst und zu einer gemeinsamenGesellschaft, der InformationsZen-trum Beton GmbH verschmolzen.

WORAN ARBEITEN SIE GERADE ?

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201518

mitte Juni haben die Abfallwirtschafts-betriebe münster (AWm) das neueBlockheizkraftwerk (BHKW) in münster-Coerde offiziell vorgestellt. Die neue

PöyRy DEUTSCHlAnD GmBH, WWW.PoyRy.Com … DIE NEUE BHKW-ANLAGE MÜNSTER-COERDE

BHKW-Anlage weist den neuestenStand der Technik auf und besteht ausvier modulen mit einer elektrischen undthermischen leistung von insgesamt

jeweils rund 3,2 mW. DerGesamtwirkungsgrad derBHKW-Anlage beträgt ca.85 %. Insgesamt werdenpro Jahr rund 7,6 mio. m³Gas verwertet. Die jährli-che Stromproduktion be-läuft sich auf rund 18.200mW. Davon nutzen dieAWm und das Tiefbauamtder Stadt münster rund8.183 mW und deckendamit den gesamtenStrombedarf für Haupt-kläranlage, Sickerwasser-

behandlungsanlage und Deponie. Derüberschüssige Strom wird in das öffent-liche netz eingespeist. Die Besonder-heit dieser Anlage: methanhaltiges De-poniegas aus der benachbarten müll-deponie sowie Klär- und Biogas aus dernahegelegenen Klär- und Bioabfallver-gärungsanlage versorgen die BHKW-Anlage gleichzeitig. Pöyry hat als Con-sulting- und Engineering-Unternehmenfür die AWm Planung, Bauüberwachungund Beratungsleistungen übernommenund eine innovative lösung für denneubau der Anlage entwickelt. Dabeilieferte Pöyry die Planung der bau-, ma-schinen- und elektrotechnischen leis-tungen als Gesamtpaket und koordi-nierte alle Arbeiten bis zur erfolgreichenInbetriebnahme.

Aktuelle Projekte von VBI-mitgliedern sind …

Von den 1,8 mio. Einwohnern des Ko-sovo haben etwa 22 % hauptsächlichim ländlichen Raum keinen Zugang zueiner kontinuierlichen und sicheren Was-serversorgung, knapp 44 % der Bevöl-kerung sind nicht an die Kanalisationangeschlossen. Den regionalen Was-serunternehmen (RWC), verantwortlichfür Betrieb und Wartung der Wasser-und Abwassersysteme, fehlt es sowohlan qualifiziertem Personal als auch amnötigen Geld, um die Systeme nachhal-tig betreiben zu können. Einer derHauptgründe hierfür sind Wasserverlus-te von durchschnittlich rund 60 %, diezu einem nicht unerheblichen Teil in il-legale Anschlüsse versickern. Die Schweizer Regierung, repräsentiertdurch die Swiss Agency for Develop-ment and Cooperation SDC, beauftrag-te vor diesem Hintergrund die Arbeits-gemeinschaft CDI (Community Deve-lopment Initiatives) und das Planungs-

DoRSCH InTERnATIonAl ConSUlTAnTS GmBH, WWW.DoRSCH.DE… SANIERUNG UND VERBESSERUNG DER WASSERVERSORGUNG IM KOSOVO

und Ingenieurbüro Dorsch Internationalmit einer Generalüberholung und Ver-besserungen der Wasserversorgungund Abwassersysteme im Kosovo.Das Projekt umfasst folgende Bereiche:- Investitionen auf lokaler Ebene sorgen

für vermehrten Zugang der Bevölke-rung zur Wasserver- und Abwasser-entsorgung. Dies beinhaltet Planung,Ausschreibung der Bauleistung sowieBauüberwachung.

- Training und Investitionen auf regio-naler Ebene durch Stärkung derRWCs. Hier stehen besonders eineVerbesserung von Betrieb und War-tung, Reduzierung der Wasserverlus-te, Erhöhung der Einnahmen, Schutzder Trinkwassergewinnungsgebietesowie die Integration bisher noch ei-genständig betriebener kleinerer Sys-teme auf dem Plan.

- Training und Stärkung der nationalenEbene: Gewährleistung der politischen

Unterstützung der wichtigsten Institu-

tionen und verbesserte nationale und

internationale Zusammenarbeit, damit

Wasserver- und Abwasserentsorgung

nachhaltig verbessert werden können.

„Die Kombination von Investitionen und

Training über einen längeren Zeitraum

bietet die beste Voraussetzung die Was-

server- und Abwasserentsorgung im Ko-

sovo nachhaltig zu verbessern“, sagt

Daphne Voss, Projektleiterin Abteilung

Internationale Kooperation bei Dorsch.

WORAN ARBEITEN SIE GERADE ?

Direkt an der saudi-arabischen Küste des Roten mee-res entsteht seit Juni der Jeddah Corniche Tower. ImFrühjahr 2017 sollen die ersten Bewohner den 245 mhohen Komplex beziehen. Bis zu 500 m² Wohnfläche,einen eigenen Swimmingpool und umfangreichen main-tenance-Service können die Käufer der 5-Sterne-Ap-partements jeweils erwerben. Darüber hinaus entstehenin dem Hochhaus auch Restaurants und ein Fitnessstu-dio. Die mohammed Alsubeaei & Sons Investment Com-pany (mASIC) investiert rund 165 mio. Euro in den neu-bau und setzt bei Architektur und Projektsteuerung aufdeutsche Unternehmen: Geplant wurde die High-End-Immobilie von Kling Consult mit Hauptsitz in Krumbach.Ein erfahrenes, multinationales Drees & Sommer-Teamist für das Projektmanagement verantwortlich. Insgesamt beherbergt der geplante Komplex auf seinen55 Stockwerken über 180 luxusappartements. mit demJeddah Corniche Tower wird die Skyline der 3,3 mio-Einwohner-Stadt um ein Wahrzeichen reicher.

DREES & SommER, STUTTGART, WWW.DRESo.Com … DER JEDDAH CORNICHE RESIDENTIAL TOWER, SAUDI-ARABIEN

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mit dem Tunnelanschlag (siehe Foto) fürden Vortrieb der beiden eingleisigen Tun-nel zwischen dem Bahnhof Großreuth beiSchweinau und dem bereits in Betrieb be-findlichen Bahnhof Gustav-Adolf-Straßebegann im märz im Bauabschnitt 2.1 die

Die weltweit tätige FAm magdeburgerFörderanlagen und BaumaschinenGmbH feierte im Juni Richtfest für dieneue Firmenzentrale in magdeburg. Ge-samtplaner des fünfgeschossigen neu-baus ist die pbr Planungsbüro RohlingAG. Das abgewinkelte neue Bürogebäu-de entsteht vis a vis zur historischen Fir-menvilla. Es bietet moderne Ingenieur-arbeitsplätze und die Direktions- und

K+S InGEnIEUR-ConSUlT GmBH & Co. KG, nüRnBERG,WWW.KS-InGEnIEURConSUlT.DE… DER BAUABSCHNITT 2.1 DER U-BAHNLINIE 3 IN NÜRNBERG

PBR PlAnUnGSBüRo RoHlInG AG, mAGDEBURG, WWW.PBR.DE … DIE GESAMTPLANUNG FÜR DIE NEUE FAM-FIRMENZENTRALE, MAGDEBURG

Aktuelle Projekte von VBI-mitgliedern sind …

nächste Phase der Erweiterung der U-Bahnlinie 3 in nürnberg. Die Bauarbeitenan dem los laufen bereits seit oktobervergangenen Jahres. Projektierung undPlanung der Baumaßnahme übernahmdas U-Bahnbauamt der Stadt nürnberg

selbst. Das Ingenieurbüro K+S Ingenieur-Consult wurde von der ausführendenBaufirma Bilfinger Construction GmbH,einem Unternehmen der Implenia Grup-pe , mit der anspruchsvollen Ausführungs-planung beauftragt. K+S hat langjährigeErfahrungen im innerstädtischen U-Bahn-bau. So waren mitarbeiter des Büros seit1988 bei vielen U-Bahnhöfen und berg-männisch vorgetriebenen Strecken dernürnberger U-Bahn an der Ausführungs-planung beteiligt. Der gesamte Bauab-schnitt 2.1 ist gut 1.1 km lang. Davon ent-fallen etwa 237 m auf die bergmännischaufgefahrene Wendeanlage. Der in offe-ner Bauweise hergestellte Bahnhof Groß-reuth bei Schweinau misst 238 m. Die bei-den eingleisigen Tunnel zwischen denBahnhöfen haben eine Gesamtlänge von641 m (Gleis 1) und 647 m (Gleis 2) undwerden ebenfalls bergmännisch aufge-fahren. Im Dezember 2017 sollen die Roh-bauarbeiten abgeschlossen sein, im drit-ten Quartal 2018 der Ausbau.

Verwaltungsaufgaben. mitte 2016 sollEinzug sein. Dann gelangen Beschäftig-te und Gäste vom Eingangsbereich inein großzügig gestaltetes Foyer mit lob-by. Das anschließende Atrium unter ei-ner Glasdachkonstruktion erstreckt sichüber die gesamte Gebäudehöhe. In ih-rer äußeren Erscheinung zeichnet sichdie neue Firmenzentrale durch eine in-novative Gebäudeform aus. Silhouetten

der Tagebautechnik aus der Produktpa-lette des Unternehmens inspirierten da-zu. Die Fassade aus großformatigen sil-bergrauen Verbundplatten unterstreichtdie modernität des Gebäudes. Fenster-bänder in Pfosten-Riegel-Konstruktionmit blauen laibungen gliedern die Fas-sade und stellen den Bezug zur Corpo-rate Identity des Unternehmens her. Ei-ne Besonderheit stellt das Staffelge-schoss dar. Hier befindet sich u. a. dasmitarbeiterestaurant mit eigener Küche.Die vorgelagerten Dachterrassen bietenvielfältige Ausblicke auf das Firmenge-lände und die Stadt magdeburg. DasKellergeschoss des neuen Bürogebäu-des dient als Tiefgarage, lager und zurUnterbringung der technischen Instal-lationen.

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NORMUNG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 21

Was haben wir erreicht? Was wollen wir künftig erreichen? VON INES PROKOP

Anfang des Jahres 2011 wurde die gemeinsame Praxisinitiative Normung (PiN) von derBundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik und dem VBI aus der Taufe gehoben. Die Initiative verfolgt komplementär zum Verein Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen(kurz: PraxisRegeln Bau – PRB) das Ziel, die künftigen Eurocodes praxistauglicher sowieanwenderfreundlicher zu gestalten und bringt bei PRB die Interessen der planenden und prüfenden Ingenieure ein. Inzwischen haben fünf der sechs PRB-Projektgruppen die ersteProjektphase abgeschlossen – Zeit für eine Zwischenbilanz: Was haben wir mit derPraxisinitiative Normung bislang erreicht? Was wollen wir zukünftig erreichen?

Wie sind wir gestartet?„Die Kritik an den Normen-Umfängen ist alt. Aber statt Abhil-fe zu schaffen, werden Normen mit dem Überarbeiten immerlänger, immer unüberschaubarer, immer unverständlicher.“Dies schrieb Klaus Stiglat bereits 1999 in seinem Aufruf „In-genieure aller Länder ...!“ [1]. Das Engagement der praktisch tätigen Ingenieure in der Nor-mungsarbeit ließ Ende der 1990er Jahre stark nach. Drei we-sentliche Gründe sind dafür zu nennen: erstens fehlten in Pha-sen schlechter Konjunktur und Zeiten mangelndenNachwuchses in den Ingenieurbüros personelle und finan-zielle Ressourcen für ehrenamtliches Engagement in der Nor-mung, zweitens fehlten seit der Insolvenz deutscher Baukon-zerne die Ingenieurvertreter aus deren technischen Büros unddrittens fühlten sich viele praktisch tätige Ingenieure den Ver-tretern der Wissenschaft in den Normungsgremien fachlichnicht gewachsen. Um dies zu ändern, entwickelten die Inge-nieurverbände nach der Jahrtausendwende Konzepte, umdie Normungsarbeit zu professionalisieren. VBI-Präsident Dr.-Ing. Volker Cornelius konstatierte Ende 2010: „Wir gehendavon aus, dass für jeden Mitarbeiter eines Planungsbüros imBereich der Tragwerksplanung/Prüfung pro Jahr 100 Euro fäl-lig werden. Das ist das Nadelöhr, durch das wir müssen. Undwenn wir bessere Normen wollen, führt kein anderer Weg da-hin – somit stehen wir jetzt am Scheideweg! Daher die Bittean alle Konstruktiven Ingenieure: Unterstützen Sie den VBIund die BVPI bei der Praxisinitiative Normung!“ [2].Nach ersten Erfahrungen mit den Eurocodes, den ersten ein-heitlichen europäischen Bemessungsnormen für Tragwerke,schienen sich die Befürchtungen von Klaus Stiglat leider zubewahrheiten. Viele Bauingenieure hierzulande bewertetendie europäischen Bemessungsnormen als praxisfern, zu um-

Praxisinitiative Normung

fangreich, zu wenig konsistent und insgesamt schwer an-wendbar. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Beispiel hat-te die Europäische Union 1975 beim Start des Eurocode-Pro-jektes erst zehn Mitgliedsländer, derzeit sind im CEN, demEuropäischen Komitee für Normung, insgesamt 33 Ländervertreten. In diesen Ländern hatten sich über Jahrzehnte, jazum Teil Jahrhunderte, unterschiedliche Berechnungs- undBemessungsmethoden für das Bauwesen entwickelt undetabliert. Dass es bei der ersten Generation der Eurocodesnicht immer gelang, diese verschiedenen Methoden auf einegemeinsame zu reduzieren, ist in gewisser Weise verständ-lich.

Was hatten wir uns vorgenommen? Für die Vereinfachung und Verbesserung der Anwendbarkeitder Eurocodes („Ease of Use“) stellte PraxisRegeln Bau imApril 2011 Leitplanken für die Normungsarbeit auf mit folgen-den Kernpunkten:• die Eurocodes sollen den Stand der Technik, nicht der Wis-

senschaft, repräsentieren;• Basis für die Bemessungsregeln sind die Grundregeln der

Mechanik;• Ziel sind praxisgerechte und nachvollziehbare Nachweis-

konzepte; • Reduktion der Einwirkungskombinationen und der Optimie-

rungsparameter;• Verbesserung der handwerklichen Qualität und Sprache der

Normen sowie• Beschränkung der NDP (National festzulegende Parame-

ter) auf ein Minimum. Diese Leitplanken wurden im „Fachbereichsrat KOA 01: Me-chanische Festigkeit und Standsicherheit“ (NA 005-51 FBR)

NORMUNG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201522

arbeit eingestellt werden. Diese Mitarbeiter, Dipl.-Ing. Chris-tian Klein und Dr.-Ing. Ines Prokop, arbeiten zum einen selbstin den Normungsgremien und in den Projektgruppen von Pra-xisregeln Bau mit, zum anderen unterstützen sie die Exper-ten aus den Ingenieurverbänden bei ihrer Arbeit in den Nor-mungsgremien und den PRB-Projektgruppen. Außerdemgelang es, die Anzahl der Ingenieurvertreter in den nationa-len und europäischen Normungsgremien unter anderem beimStahlbau zu erhöhen.

Finanzielle Förderung durch das BMUBDas Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung(BBSR) des BMUB fördert im Rahmen der Forschungsinitia-tive Zukunft Bau seit 2012 die pränormativen Arbeiten derPRB-Projektgruppen in der ersten Phase der Eurocode-Über-arbeitung mit insgesamt 900.000 Euro großzügig. Damit diePRB-Projektgruppen ihre Arbeiten in der gerade beginnen-den zweiten Phase (Entwurfsphase) der Eurocode-Novellie-rung erfolgreich fortsetzen können, hat PRB im Oktober 2014einen Folgeantrag zur finanziellen Förderung an das BBSRgestellt. Zu diesem Antrag mit einer Fördersumme von 400.000Euro lag bei Redaktionsschluss eine mündliche Zusage vor.Diese Zusage ist für die Fachwelt Bestätigung, dass die prä-normative und normative Arbeit der Ingenieur- und Baupra-xis für die Eurocode-Novellierung politisch anerkannt ist undeinen hohen Stellenwert hat.

PRB-Abschlussberichte zur ersten Phase Inzwischen haben fünf der sechs Projektgruppen ihre Ab-schlussberichte der 1. Phase der Eurocode-Novellierung frist-gerecht beim BBSR abgegeben. Die Abschlussberichte sindZusammenfassungen der bisherigen Arbeit der jeweiligenProjektgruppen. Der Abschlussbericht der Projektgruppe Geo-technik [8] steht bereits auf der Website des Fraunhofer IRBunter www.baufachinformation.de kostenfrei zum Downloadzur Verfügung. Die Abschlussberichte der anderen Projektgruppen zur Ver-besserung der Praxistauglichkeit der Baunormen durch prä-normative Arbeit werden in Kürze beim Fraunhofer IRB sowieim Mitgliederbereich auf der VBI-Homepage zum kostenfrei-en Download bereitgestellt. Synopsen aus aktuellen Norm-texten mit Kommentaren, Erläuterungen und Neuvorschlä-gen sowie neue Lesefassungen der Normen ergänzen dieAbschlussberichte und wurden bereits zu großen Teilen alsArbeitspapiere an die nationalen Normungsgremien gegeben.

Systematic Review der EurocodesEuropäische und nationale Normen werden für allgemeineÜberarbeitung, Wartung und Pflege in einem Rhythmus vonfünf Jahren standardmäßig überprüft. 2014 stand für fast al-le Eurocode-Teile eine solche systematische Überprüfung(Systematic Review) an. Das Technical Committee 250 (TC250) der europäischen Normungsorganisation CEN stellte

des DIN diskutiert. Durch das Engagement der Vertreter vonPiN und PRB übernahm der Fachbereichsrat im August 2011die genannten Kernpunkte nahezu vollständig als deutschePosition zur Umsetzung des europäischen Mandats 515 fürdie Novellierung der Eurocodes.

Arbeitsphasen für die Eurocode-NovellierungDas CEN hat die Arbeiten zur Novellierung der Eurocodes invier Phasen gegliedert. PraxisRegeln Bau hat aus dem Man-dat 515 die notwendigen Arbeiten in den jeweiligen Phasenentwickelt:

1. Phase – Pränormative Phase von 2012 bis etwa 2015, inder die bestehenden Normen geprüft und eigene Vorschlä-ge für die nächste Eurocode-Generation erarbeitet werden.Diese Phase ist in zwischen weitgehend abgeschlossen.

2. Phase – Entwurfsphase von 2014 bis etwa 2016, in der dieerarbeiteten Vorschläge in die europäische Diskussion ein-gebracht werden und eine fundierte Auseinandersetzungmit den Vorschlägen anderer Länder stattfindet. Alternati-ven sollen, gegebenenfalls auf Grundlage von Vergleichs-berechnungen, abgewogen werden. Die Arbeiten sind be-reits angelaufen.

3. Phase – Einspruchsphase von 2016 bis 2018, in der einefundierte Auseinandersetzung mit den (offiziellen) Entwür-fen der novellierten Eurocodes erfolgen soll. Erklärtes Zielvon PraxisRegeln Bau ist es, in dieser Phase fundierte Stel-lungnahmen, gegebenenfalls auf Grundlage von Vergleichs-berechnungen an Pilotprojekten, zu erarbeiten. Diese Pha-se soll beispielsweise beim Betonbau 2016 beginnen.

4. Phase – Einführungsphase von 2018 bis etwa 2020, in derauf Grundlage der veröffentlichten neuen Eurocode-Gene-ration die nationalen Anhänge erarbeitet werden sollen.

Was haben wir bislang erreicht?Es gibt eine entschlossene Gruppe von VBI-Mitgliedsunter-nehmen, die sich verpflichteten, die Praxisinitiative Normungfinanziell zu unterstützen. Dadurch kamen seit 2011 jedesJahr etwa 140.000 Euro zusammen, die in die professionelleNormungsarbeit investiert wurden. Dank dieser finanziellenUnterstützung und der Kofinanzierung der BVPI konnten zweiIngenieure als hauptamtliche Mitarbeiter für die Normungs-

▲ Phasen der Eurocode-Novellierung Abbildung: PRB

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sechs Fragen zu den Eurocode-Teilen, u. a. zur Praxisfreund-lichkeit und zur Verständlichkeit der Normtexte. Im Rahmen des Systematic Review brachten die PRB-Pro-jektgruppen die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeiten beimDIN ein. Im Ergebnis wurden zahlreiche PRB-Anmerkungenzu Eurocode-Teilen von den nationalen Normungsgremiendes DIN als deutsche Position verabschiedet. Dies ist ein gro-ßer Erfolg, der dem Engagement der Initiativen PiN und PRBmit ihren ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Mitarbeiternzu verdanken ist.

Arbeitsstand der PRB-Projektgruppe 1 – Grundlagen TWPund EinwirkungenDer Abschlussbericht für die Phase 1 wurde im Mai 2015 beimBBSR eingereicht. Die Projektgruppe 1 hat Vereinfachungs-vorschläge zu den meisten Kapiteln der EN 1990 sowie zu al-len 10 Teilen der EN 1991 erarbeitet. Schwerpunktthemenwaren beim Eurocode 0 die Einwirkungskombinationen so-wie bei der EN 1991 die Einwirkungen aus Wind und Schnee.Umfangreiche Untersuchungen wurden anhand einer verein-fachten Lastkombination für den allgemeinen Hochbau imHinblick auf das hierzulande gültige Zuverlässigkeitsniveaudurchgeführt. Dabei wurde der Nachweis erbracht, dass die-ses Niveau durch die vorgeschlagene vereinfachte Lastkom-bination nicht unterschritten wird. Des Weiteren wurden beispielsweise durch die Trennung derfür die Haupttragstruktur relevanten Druckbeiwerte mit Aus-wirkung auf die Sekundärtragstruktur umfangreiche Ände-rungsvorschläge für die Windlastnorm vorgelegt. Details sindim Abschlussbericht dargestellt.

Arbeitsstand der PRB-Projektgruppe 2 – BetonbauDie Projektgruppe 2 hat ihren Abschlussbericht im März 2015eingereicht. Im Dreischritt Anamnese – Diagnose – Therapie

▲ Vergleich der bestehenden Lastbilder nach EN 1991-1-4 (linke Spalte)

und der vereinfachten Lastbilder gemäß des vorgelegten Normentwurfs

(mittlere und rechte Spalte) für ein Satteldach beidseitig 15°

Quelle: Abschlussbericht PG 1

wurde pränormativ die EN 1992 Teil 1-1 durchgearbeitet. Alsverbesserungswürdige Schwerpunkte stellten sich dabei ausdeutscher Anwendersicht die Querkraft- und Durchstanzbe-messung, die Regelungen zur Rissbreitenbegrenzung und zurvereinfachten Verformungsbegrenzung sowie teilweise dieBewehrungs- und Konstruktionsregeln heraus. Die umfangreichsten Eingriffe und Änderungsvorschläge wur-den im Bereich der Nachweisformate zum Durchstanzen vor-genommen. Dabei ist es gelungen, die Nachweise für Flach-decken und Fundamente sowohl ohne als auch mitDurchstanzbewehrung unter Nutzung eines engeren Ver-gleichsrundschnitts wieder in ein gemeinsames Nachweis-format zu bringen. Hierfür wurden kalibrierte Anpassungsfak-toren für Beton- und Stahltraganteile bauteilbezogen abgeleitet.Auf die bisherige aufwändige Iteration bei (gedrungenen) Fun-damenten kann so verzichtet werden. Eine Vielzahl von Re-gelungen für Sonderfälle und nationale NCI-Ergänzungen kön-nen dann ebenfalls gestrichen werden.Bei allen bearbeiteten Themen wurde auch die weitere Har-monisierung der EN 1992 durch Reduktion der NDP, insbe-sondere der deutschen Zusatzregeln, als wesentliches Bear-beitungsziel berücksichtigt. Ausgangspunkt hierfür war eineumfangreiche Analyse der Nationalen Anhänge von 28 euro-päischen Ländern zu EN 1992-1-1, die es erlaubte, Überein-stimmungen und Unterschiede in Europa zu quantifizierenund zu qualifizieren. Auf dieser Basis wurden viele Streichun-gen oder Vereinfachungen von NDP und NCI vorgeschlagen.Die Ergebnisse der Projektgruppe wurden in Kurzform in [5]dargestellt und werden im Abschlussbericht detailliert erläu-tert. Über einzelne Themen wurde in der Zeitschrift Beton-und Stahlbetonbau ausführlich berichtet, siehe [3], [4].

Arbeitsstand der PRB-Projektgruppe 3 – StahlbauIm Rahmen des ersten BBSR-Antrages wurden von den 20 Tei-len der EN 1993 die sechs Teile ausgewählt und untersucht,die für die Ingenieure in Planung und Ausführung die größteRelevanz und den größten Verbesserungsbedarf haben. Diessind der Teil 1-1 (Bemessungsregeln für den Hochbau – „Grund-lagenteil“), Teil 1-8 (Anschlüsse), Teil 1-5 (Plattenförmige Bau-teile), Teil 1-9 (Ermüdung), Teil 1-2 (Tragwerksbemessung fürden Brandfall - Heißbemessung) und Teil 6 (Kranbahnen). Dadie Ausführungsnorm DIN EN 1090 Teil 2 in engem Zusammen-hang mit der EN 1993 steht, wurde sie ebenfalls in Bezug aufihre Praxistauglichkeit überprüft. Die Untersuchungen zeigen, dass bei den meisten der durch-gearbeiteten Teile der EN 1993 eine Straffung der Texte ohneInhaltsverlust möglich ist. Durch Umstrukturierungen kann dieVerständlichkeit und Anwenderfreundlichkeit wesentlich erhöhtwerden, insbesondere bei Teil 1-1, Abschnitt Querschnittsnach-weise (6.2) und Abschnitt Stabilitätsnachweise (6.3), sowie beiTeil 1-2.Bei der Novellierung der Eurocodes sollte die Reihenfolge derBerechnungs- und Bemessungsverfahren grundsätzlich so um-

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BERATENDE INGENIEURE 7/8 201524

gestellt werden, dass die einfachen Bemessungsmethodenden aufwändigen vorangestellt werden, um die Anwendung zuerleichtern. Des Weiteren sollte bei allen Eurocodes die Rei-henfolge der normativen und informativen Anhänge derart um-geordnet werden, dass an erster Stelle alle normativen Anhän-ge stehen und danach informative Anhänge folgen. So kannder Anwender leichter erkennen, welche informativen Textenicht zwingend berücksichtigt werden müssen. Eine Vielzahl der unklaren Formulierungen des deutschen Eu-rocode 3 ist in der teilweise fachlich nicht korrekten deutschenÜbersetzung aus der englischen Originalfassung begründet,vgl. Abschlussbericht.Die umfangreichsten Änderungen wurden von der Projektgrup-pe 3 für den Teil 1-5 vorgeschlagen. Durch die Einführung ei-ner „wirksamen Blechdicke“ werden die beiden in der EN 1993-1-5 enthaltenen Verfahren zum Nachweis der Beulsicherheitineinander überführt. Das Ergebnis ist ein zweistufiges Verfah-ren, dass die Einfachheit der Methode der reduzierten Span-nungen und die Wirtschaftlichkeit der Methode der wirksamenBreiten in sich vereint. Das Prinzip der Spannungsumlagerungder verschiedenen Verfahren ist im Bild 3 dargestellt. Das ver-einfachte Verfahren wurde bereits durch Vergleichsberechnun-gen geprüft und ausführlich in der Zeitschrift Stahlbau im Au-gust 2014 dargestellt [6]. Der zweite Teil der Publikation mitErläuterungen und Beispielen folgt jetzt im August 2015 [7].

Arbeitsstand der PRB-Projektgruppe 4 – HolzbauDie Projektgruppe 4 hat erst im März 2015 ihre Arbeit im Rah-men der Phase 1 aufgenommen. Inzwischen laufen Untersu-chungen zu den notwendigen Lastkombinationen beim Nach-weis von Holztragwerken, zu Scheiben und zur Stabilität vonDruckgliedern. Mit einem Abschlussbericht ist bis Ende 2016zu rechnen.

Arbeitsstand der PRB-Projektgruppe 5 – MauerwerksbauWie die PG 1 hat die Projektgruppe 5 im Mai 2015 ihren Ab-schlussbericht eingereicht. Die Projektgruppe hat fünf Teil-projekte bearbeitet: Materialkennwerte, Knicken, Großer Schei-benschub, Kleiner Scheibenschub und Analyse der nationalenAnhänge zu EN 1996. In Teilprojekt 1 wurden baustoffbezogene und ausführungs-relevante Aspekte aus den Bemessungsteilen EN 1996-1-1

beziehungsweise EN 1996-1-1/NA nach EN 1996-2 bezie-hungsweise EN 1996-2/NA überführt. Außerdem wurden diein EN 1996-1-1 vorhandenen Tabellenwerke zu Mauerwerks-druckfestigkeit und Steingruppen überarbeitet. In Teilprojekt 2wurde ein vereinfachter Ansatz zur Bestimmung der Knick-tragfähigkeit erarbeitet. Dieser ermöglicht eine vereinfachteErfassung des Kriechens, so dass es möglich ist, die Bemes-sung ohne Bestimmung einer zusätzlichen Kriechausmitte zuführen. Die Ergebnisse von Teilprojekt 3 liefern ein neues um-fassendes Nachweiskonzept für Scheibenschub, das mögli-che Lastumlagerungen im Gebäude berücksichtigt. Teilpro-jekt 4 schlägt ein überarbeitetes, vereinfachtes Konzept fürden Schubnachweis vor. Teilprojekt 5 legte Inkonsistenzender internationalen Ausgaben von EN 1996/NA offen.

Arbeitsstand der PRB-Projektgruppe 6 – GeotechnikDie Projektgruppe Geotechnik konnte ihren Abschlussberichtbereits im September 2014 abschließen und publizieren [8].Die EN 1997-1 erlaubt drei verschiedene Nachweisverfahren,die sich darin unterscheiden, ob auf der einen Seite die Einwir-kungen bzw. Beanspruchungen, und auf den anderen Seite diegeotechnische Kenngrößen oder die Widerstände faktorisiertwerden. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Sicherheits-niveaus. Ziel in der ersten Phase der Eurocode-Novellierungwar es daher, durch die Auswertung von Vergleichsrechnun-gen ein harmonisiertes, gemeinsames Nachweisverfahren fürdie geotechnische Bemessung vorzuschlagen.Im Ergebnis wird für die Gesamt-Standsicherheits-Berechnungdas Nachweisverfahren 3, d. h. Faktorisierung der Einwirkun-gen und der geotechnischen Kenngrößen, vorgeschlagen. Fürdie Bemessung von geotechnischen Bauwerken wird das Nach-weisverfahren 2 bzw. Nachweisverfahren 2* vorgeschlagen,d. h. das Verfahren mit Faktorisierung der Einwirkungen undder Baugrundwiderstände bzw. eine Variation des Nachweis-verfahrens 2, wobei die Beanspruchungen und nicht die Ein-wirkungen faktorisiert werden.

Project Teams im CENBei der Novellierung der Eurocodes gibt es in den Sub Com-mittees des CEN eine gewisse Aufgabenteilung. Die Überar-beitung und Verbesserung der bestehenden Normtexte er-folgt im Allgemeinen in den Arbeitsgruppen (Working Groups)der Sub Committees. Die Mitarbeit von Vertretern aus der In-genieurpraxis in den Working Groups konnte in den vergan-genen Jahren verstärkt werden. Für neue Texte allerdings werden sogenannte Project Teamsverantwortlich sein. Im Frühjahr 2015 erfolgte die öffentlicheeuropäische Ausschreibung für Experten zur Teilnahme in ei-nem der 25 finanziell geförderten Projektteams. Um die neu-en Normtexte anwenderfreundlicher zu gestalten, ist die Mit-arbeit deutscher Praxisvertreter in den internationalen Teams,die aus jeweils sechs Experten bestehen, existenziell wich-tig. Für fast alle Teams konnte mindestens ein Fachmann aus

▲ Gegenüberstellung der tatsächlichen Spannungsumlagerung im

Querschnitt (links) und dem Ingenieurmodell mit wirksamen Dicken

(Mitte) bzw. mit wirksamen Breiten (rechts) Quelle: Abschlussbericht PG 3

NORMUNG

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 25

der deutschen Ingenieurpraxis gewonnen werden. Entspre-chende Bewerbungen wurden beim CEN eingereicht. ImJuni/Juli beraten Auswahlteams über die Besetzung der Pro-ject-Teams, die im September 2015 mit den Arbeiten begin-nen sollen.

Was wollen wir noch erreichen?Die Praxisinitiative Normung ist ein großes Stück vorange-kommen. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel, es gibt nochviel zu tun. Wir müssen uns weiter beharrlich in den Normungs-gremien engagieren, um in der gerade gestarteten zweitenPhase der Eurocode-Novellierung unsere Vorschläge für dieEurocodes europäisch umzusetzen. Die erstarkte Stellungder Ingenieure in den Normungsgremien darf nicht aufgege-ben werden. Dazu ist weiterhin ein vielfältiges Engagementund die aktive Mitarbeit von Ingenieurvertretern in den natio-nalen und europäischen Gremien erforderlich.

EN 1990 – Anhang BDerzeit wird ein norwegischer Novellierungsvorschlag für denEurocode 0 Anhang B – Zuverlässigkeit im Bauwesen (z. Zt.informativer Anhang) – diskutiert. Dieser Vorschlag beinhal-tet umfangreiche Erweiterungen gegenüber der jetzigen Fas-sung. Im Zuge eines geschlossenen Qualitätsmanagement-Systems wird dort eine Klassifizierung der Planer und derAusführenden vorgeschlagen. Das angelsächsische Systemdes „internal Check“ soll demnach weiter ausgebaut werden.Prof. Dr. Wolfram Jäger hat einen deutlich gestrafften Gegen-vorschlag unterbreitet, der in das Grundlagendokument fürdie Novellierung des Eurocode 0 aufgenommen wurde. Um die Interessen der Mitgliedsunternehmen des VBI zu wah-ren, sind zwei Punkte bedeutsam: Wir plädieren weiterhin füreinen Verzicht auf eine Klassifizierung der Planer und den Er-halt der baustatischen Prüfung in Abhängigkeit vom techni-schen Schwierigkeitsgrad des Bauwerkes. Hier ist kurzfristigein besonderes Engagement der planenden und prüfendenIngenieure notwendig.

Leitplanken von PraxisRegeln Bau für Phase 2Auch für die zweite Phase der Eurocode-Novellierung hat PraxisRegeln Bau Leitplanken und Ziele erarbeitet, u. a.: • Weiteres Einbringen der Vorschläge in die europäische Dis-

kussion – Übersetzung der bisherigen Ergebnisse, Berich-te in englischsprachigen Fachzeitschriften, Auf- und Aus-bau des Netzwerks in Europa

• Analyse der europäischen Vorschläge der Systematic Re-view und Einordnung in Kategorien

• Fundierte Auseinandersetzung mit den Vorschlägen ande-rer Länder – Vergleichsrechnungen und Bewertung der Vor-schläge, fachlicher Austausch mit europäischen Kollegenaußerhalb der Normungsgremien

• Abwägung der Alternativen – Insbesondere im Vergleich zuden bisher von PRB erarbeiteten Vorschlägen

Fazit Neben der Durchsetzung der Vereinfachungsvorschläge aufeuropäischer Ebene muss das Ziel weiterhin sein, die Euro-codes in ihrer technischen Grundkonzeption stabil zu halten.Die grundsätzliche Beibehaltung der Bemessungskonzepte,Nachweismodelle und Konstruktionsregeln, die sich in derPlanerpraxis bewährt haben, sollte angestrebt werden („All-gemein anerkannte Regeln der Technik“). Um die Ziele derplanenden und beratenden Ingenieure kontinuierlich weiterzu verfolgen und umzusetzen, ist das Engagement der haupt-amtlichen und ehrenamtlichen Vertreter des VBI auch in Zu-kunft unerlässlich. Daher ist die finanzielle und fachliche Un-terstützung der Praxisinitiative Normung durch dieBauingenieure im VBI weiterhin existenziell notwendig.

AutorinDr.-Ing. Ines ProkopPraxisinitiative Normung von VBI und BVPI, Berlin

Literatur[1] Stiglat, K.: Ingenieure aller Länder ...! Deutsches Ingenieur

Blatt. 05/1999, S. 64.[2] Cornelius, V.: Gemeinsam durch das Nadelöhr. In: Bauin-

genieur, Bd. 85, 12/2010, S. 1.[3] Ignatiadis, A.; Fingerloos, F.; Hegger, J.; Teworte, F.: Aus-

wertung der Europäischen Nationalen Anhänge zum Eu-rocode 2. Beton und Stahlbetonbau 109 (2014), S. 860-873.

[4] Prietz, F.; Richtsteig, U.: Vereinfachung der Regeln zur Be-schränkung der Verformungen nach EC2 – Neuvorschlagfür Decken des üblichen Hochbaus. Beton- und Stahlbe-tonbau 110 (2015); S. 275-280.

[5] Prokop, I.: Bericht über die pränormative und normativeArbeit der Bauingenieure an den nächsten Eurocodes. DerPrüfingenieur 45 (November 2014), S. 14-22.

[6] Naumes, J.; Geißler, K.; Bartzsch, M.: Vereinfachtes Ver-fahren für den Beulnachweis bei Ausnutzung plastischerQuerschnittsreserven durch Einführung einer „wirksamenBlechdicke“. Stahlbau 83 (2014), S. 564-574.

[7] Naumes, J.; Geißler, K.; Bartzsch, M.: Vereinfachtes Verfah-ren für den Beulnachweis bei Ausnutzung plastischer Quer-schnittsreserven durch Einführung einer „wirksamen Blech-dicke“ – Erläuterungen und Beispiele. Stahlbau 84 (2015),Heft 8.

[8] Schuppener, B., Ziegler, M. u. a.: Verbesserung der Pra-xistauglichkeit der Baunormen durch pränormative Arbeit– Teilantrag 6: Geotechnik. Abschlussbericht. Forschungs-initiative Zukunft Bau F 2927. Fraunhofer IRB Verlag: 2014(www.baufachinformation.de).

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201526

Moderne Bautechnik für ein altes SymbolVON SVEN BARDUA

Der Rohbau des Berliner Stadtschlosses steht. Am 12. Juni wurde das Richtfest gefeiert, dieRekonstruktion der Fassaden hat begonnen. Mit dem zukünftigen Humboldt-Forum entstehenin der Mitte von Berlin großzügige Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, ein städtebauli-cher Eckpunkt und ein Symbol. Als multifunktionaler Museumsbau hat das Schloss hohentechnischen Anforderungen zu genügen. Trotz vieler anspruchsvoller, nicht alltäglicherAufgabenstellungen liegen die beauftragten Planer und Baufirmen bei Deutschlands promi-nentestem Kulturbauvorhaben im Kosten- und Terminplan.

EinblickDas Berliner Stadtschloss war Residenz der preußischen Kö-nige. In seiner mehr als 500-jährigen Geschichte ist es mehr-fach umgebaut worden. Seit dem 18. Jahrhundert prägte esmit seinen barocken Fassaden das Stadtbild Berlins. Im Zwei-ten Weltkrieg brannte das Gebäude weitgehend aus. 1950/51ließ es die DDR-Führung zugunsten des Marx-Engels-Plat-zes sprengen, verwendete allerdings das Schlossportal IV alsTeil des benachbarten Staatsratsgebäudes weiter. Im Nordosten des Platzes entstand dann bis 1976 der Palastder Republik, der bis 2009 wieder abgerissen wurde. 2012

Wiederaufbau Berliner Schloss / Humboldt-Forum

begannen hier die Arbeiten für den Wiederaufbau des Berli-ner Schlosses – der „erhabensten Baustelle der Republik“.Anfang 2018 sollen die Nutzer das Haus übernehmen: DieHumboldt-Universität, die Zentral- und Landesbibliothek unddie Staatlichen Museen zu Berlin wollen es für Ausstellungenund Veranstaltungen sowie mit Bibliotheken, Werkstätten undVerwaltung nutzen. Aus Sicht der Stiftung Berliner Schlosswird das auf den Sitz eines Monarchen zurückgehende Hausso in der Tradition anderer demokratischer Staaten für diePräsentation kultureller Schätze genutzt und der Allgemein-heit zugänglich gemacht.

▲ Grundriss Erdgeschoss Abbildung: Stiftung Berl. Schloss – Humboldtforum/Arch.: Franco Stella mit FS HUF PG

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Heterogenes FundamentIm vorhandenen Baugrund befanden sich vor Beginn der Ar-beiten zahlreiche Reste der historischen Kellermauern desStadtschlosses sowie die wasserdichte Stahlbetonwanne desPalastes der Republik. Die gemauerten Bestandsfundamen-te konnten aufgrund ihres verwitterten Zustandes und der hohen auftretenden Lasten nicht in die neue Gründung inte-griert werden. Ein Teil der historischen Fundamente blieb aber in der südwestlichen Ecke des Humboldt-Forums als etwa 2.000 m2 großes „Archäologisches Fenster“ erhalten. Die üb-rigen Teile des Schlosskellers wurden abgebrochen und alteGründungen aus Kiefernholzpfählen gezogen. Die Gründung des Neubaus erfolgt über eine 1,50 m dickeBodenplatte. Im Bereich des Archäologischen Fensters unddes Hauptportals III ist die Konstruktion tief gegründet undruht auf etwa 40 m langen Großbohrpfählen mit 0,88 m Durch-messer. Die Bohrpfähle führen unmittelbar durch das Bestandsmau-erwerk hindurch. Zur Vermeidung von Rissen und Abplatzun-gen im später sichtbaren Bereich wurden die historischenMauern von den Ingenieuren geschützt. Im Rahmen von Vor-untersuchungen testeten die Ingenieure außerdem unter-schiedliche Methoden zum Durchbohren von Bestandsmau-erwerk. Schließlich wurde die Kontur des zukünftigenStahlbetonpfahles mit ringförmig angeordneten kleinen Kern-bohrungen vorgezeichnet. Dadurch blieb das Bestandsmau-

Nach den Plänen des Architekten Franco Stella werden diesechs Portale mit der Kuppel über dem Hauptportal III sowiedrei Außen- und drei Innenhoffassaden nach historischemVorbild rekonstruiert. Die Gestaltung der modernen Fassa-den geht auf seinen mit hohen Fenstern vertikal gegliedertenEntwurf zurück. Dessen Bezug auf Prinzipien historischer Ar-chitektur, auf ihre Dialektik von „Mauer“ und „Säule“, war vonder Jury des Architekturwettbewerbs positiv aufgenommenworden. Die moderne Architektur erfordert eine plastischeFassade mit möglichst wenig Fugen. Sie besteht aus hellemSichtbeton, scharfen Kanten und hochwertigen Oberflächen. Für die Tragwerksplanung haben die drei Ingenieurbüros Wet-zel & von Seht, Krone Ingenieure GmbH und Pichler Ingenieu-re GmbH ihre Kompetenzen und Kapazitäten in einer Arbeits-gemeinschaft gebündelt. Während sich Krone Ingenieure mitder Planung und Überwachung der Baugrube und der Grün-dung befasst hat, werden die Neubau- sowie die historischenFassaden, die Portale I und II sowie IV und V durch Pichler In-genieure geplant. Das Ingenieurbüro Wetzel & von Seht steuert die Gesamtpla-nung und bearbeitet den Rohbau, den Stahl- und Verbund-bau sowie die Herstellung des Hauptportals III mit der Kup-pel und das Portal VI. Das baulich manifestierte Ergebnisentstand „finanziell und terminlich im vorgegebenen Rahmen“,berichtete der bevollmächtigte Vertreter der Arbeitsgemein-schaft und Gesamtprojektleiter Bernd von Seht stolz.

▲ Ansicht Westfassade mit Hauptportal III und Kuppeltragwerk Foto: Alexander Obst & Marion Schmieding

erwerk mit den vorhandenen alten Wandfliesen bei der Her-stellung der Großbohrpfähle intakt. Für die Flachgründung ist nach Bodenaustausch und Rüttel-druckverdichtung eine Düsenstrahlsohle geplant worden.Durch Anschluss der Düsenstrahlsohle an die zuvor herge-stellten Bohrpfahlwände und die vorhandene Palastwanneentstand eine 19.000 m2 große wasserdichte Trogbaugrube.Während oben die Gründung des Humboldt-Forums entstand,arbeitete sich unten die Tunnelbohrmaschine für die zwei Röh-ren der Linie U5 vor – mit einem Abstand von weniger als 2 m zur Düsenstrahlsohle. Einflüsse aus dem Tunnelvortriebauf das Bauwerk sind im Vorfeld mit Hilfe von Finite-Elemen-te-Modellen berechnet worden.

Alter Grundriss, neuer GebäuderiegelEin Gebäuderiegel im Inneren ist ohne historisches Vorbild.Er dient vor allem als Treppenanlage: in voller Gebäudehöheeinsehbar und mit seinen symmetrisch einander gegenübergestellten Treppenläufen bietet er ein beeindruckendes Raum-erlebnis. Nach Westen schließt sich der überdachte Eingangs-bereich, die Agora, an und nach Osten das „Schlossforum“als offener Teil des Stadtraumes. Dahinter erstreckt sich derSchlüterhof mit seinen drei rekonstruierten Innenhoffassaden.Als Ganzes aber steht das neue Gebäude exakt auf demGrundriss des ursprünglichen Stadtschlosses – der keines-wegs rechtwinklig war, sondern in einigen Fällen bis zu einemhalben Grad abweicht. Dies ist zwar kaum zu erkennen, be-deutete aber erheblichen planerischen Aufwand.

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201528

▶ Darstellung Gründung1 Palastwanne innerer Bereich

2 Palastwanne äußerer Bereich

3 U-Bahntrasse

4 Archäologisches Fenster

Abbildung: ARGE

Tragwerksplanung HUF

KONSTRUKTIV

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Beeindruckend ist die schiere Größe, die das gewöhnlicheMaß sprengt und für ein erhebliches Bauvolumen sorgt. DieFassaden sind etwa 185 und 130 m lang und bis zu 30 m hoch;die Kuppel über der Westfassade ragt 70 m über den Boden.Im Ergebnis wurden etwa 100.000 m3 Beton und 20.000 tStahl verbaut.Wer hineingeht, tritt unvermutet in große Räume. So werdenBesucher im Erdgeschoss – wie einst im Schloss – nicht überdie Fensterbänke sehen können. Die Räume haben hier einelichte Höhe von 7 m, sogar im dritten Obergeschoss sind esnoch 5 m.

◀ Einblick Eingangsbereich Agora

Abbildung: Stiftung Berl. Schloss –

Humboldtforum/Arch.: Franco Stella mit FS HUF PG

▲ Einblick 2-geschossiger Ausstellungsraum – Kubus

Foto: Alexander Obst & Marion Schmieding

▶ Schnitt Gründung 1 Palastwanne innerer Bereich

2 Palastwanne äußerer Bereich

3 U-Bahntrasse

4 Düsenstrahlsohle

Abbildung: ARGE Tragwerksplanung HUF

▲ Bestandsgründung aus Holzpfählen

Foto: ARGE Tragwerksplanung HUF

BauherrinStiftung Berliner Schloss – HumboldtforumArchitektenProf. Franco Stella, Vicenza/Italien in Projektgemeinschaft mitHilmer & Sattler und Albrecht, Gesellschaft von Architekten mbH, München/Berlin, und gmp Architekten von Gerkan, Marg & Partner, Hamburg/Berlin TragwerksplanungArbeitsgemeinschaft Tragwerksplanung HUF mit Wetzel & von Seht, Hamburg/Berlin,Krone Ingenieure GmbH, Berlin, Pichler Ingenieure GmbH, Berlin; alle Mitglieder im VBI

Bruttogrundfläche BGF: 96.356 m2 Nutzfläche NF: 41.000 m2Bruttorauminhalt BRI: 482.880 m3 Baubeginn: Juni 2012Richtfest: Juni 2015Übergabe an Nutzer: geplant Anfang 2018Eröffnung: geplant zweite Jahreshälfte 2019

Hohe Lasten und große SpannweitenDas Humboldt-Forum ist bis auf wenige Bereiche ein Massiv-bau mit hohen Anforderungen. Die Ingenieure haben Bautei-le für schwere Lasten geplant, obwohl die spätere Nutzungzum Zeitpunkt der Bearbeitung teilweise noch gar nicht fest-stand bzw. sich die Nutzung während der Bearbeitung geän-dert hat. Die angesetzten Nutzlasten in den Ausstellungsräu-men betragen eine Tonne pro Quadratmeter, in der Bibliotheksind für die Rollregale Lasten von bis zu 1,6 t/m2 angesetztworden. Die größtenteils punktgestützten Flachdecken habenbei einer Spannweite von bis zu 10 m eine Dicke von 0,45 m.Zwischengeschosse sind mit einem System aus Stahlträgernals leichte Konstruktion geplant worden und stehen auf denStahlbetondecken. In Bereichen mit zusätzlichen Zwischen-geschossen summieren sich die Stützenlasten im Erdge-schoss auf bis zu 1.150 t je Stütze auf. Für die Aufnahme derStützenlasten sind bei einer Knicklänge von bis zu 8,40 mStahlverbundstützen mit einem Außendurchmesser von 0,60 m ausgeführt worden. Große Nutzlasten, weitgespann-te Decken und hohe Räume prägen den gesamten Bau. Größere Spannweiten und erforderliche schlanke Decken-systeme werden mit Stahlverbundträgern realisiert. Das Glas-dach über der Agora wird von mannshohen Stahlträgern miteiner Spannweite von über 30 m getragen. Zentrale Teile der Haustechnik sind unter dem schräg verlau-fenden Dachtragwerk aus Stahl sowie Stahlbeton unterge-bracht. Direkt neben der Kuppel wird eine Dachterrasse fürGastronomie vorgehalten.

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201530

DAS PROJEKT IN KÜRZE

▲ Stahltragwerk über der Agora mit Kuppeltragwerk Fotos: Alexander Obst & Marion Schmieding

Sollten kommende Generationen beispielsweise die berühm-te, eine Höhe von 14 m ausgleichende, dreiläufige Gigantentrep-pe im Portal VI rekonstruieren, sind die erforderlichen Eingriffe in

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 31

▲ Einblick Portal VI, im Hintergrund der Schlüterhof ▲ Einblick durch Hauptportal III in den Eingangsbereich Agora

das vorhandene Tragwerk gering, Ertüchtigungen der Funda-mente nicht erforderlich. Zusätzliche Lasten aus ausgewähltenhistorischen Optionen wurden im Rahmen der Tragwerks pla-nung bereits berücksichtigt. Bei Rekonstruktion können De-cken- und Wandbereiche relativ einfach rückgebaut werden.Auch das an der südöstlichen Fassade vorhandene EckrondellSchlüters wurde erst während der Bauarbeiten im Detail einge-plant.

Fassade als eigenständiges BauwerkMit 40 t pro laufendem Meter sind die rekonstruierten Fassadenetwa fünf bis achtmal so schwer wie die Neubaufassade. DieRekonstruktionsfassade wird in der historischen Tiefe und Plas-tizität als massives Mauerwerk mit integrierten Sandsteinele-menten hergestellt. Mit einer Wanddicke von 0,64 m ist die Fas-sade ein eigenständiges Bauwerk, eine sich selbsttragendeHülle um den modernen Stahlbetonbau. Ihre vertikalen Lastenwerden über Stahlbetonfertigteile mit Gleitlagern direkt in dievorspringende Fundamentplatte abgetragen. Horizontale Kräf-te aus Eigenspannungen werden in die 30 cm dicken Stahlbe-tonwände des Rohbaus geleitet. Etwa 25.000 extra für diesenZweck geplante und entwickelte Doppelgelenkanker sicherndie rekonstruierten Fassaden in ihrer Lage. Dank der Beweg-lichkeit werden die Anker nur auf Zug oder auf Druck bean-sprucht. Senkrecht zur Achse des Doppelgelenkankers könnenBewegungen aufgenommen werden. Die zwischen Rohbau und Fassade auftretenden Kräfte sind er-heblich, da aufgrund der massiven Ausbildung der Fassade das

Temperaturgefälle im Wandquerschnitt zwischen Vorderseite undRückseite beträchtlich werden kann. Die sich über drei Geschos-se erstreckenden Fassadenteile sind zwischen 20 und 50 m lang.Mauerwerksfugen gibt es nur in nicht sichtbaren Bereichen bei-derseits der Portale sowie an innenliegenden Eckversprüngen.Anspruchsvoll ist zudem der Anschluss von weit auskragendenRekonstruktionselementen oben an den Hauptgesimsen. Die Ver-ankerung erfolgt über Stahlbetonbalken (sie dienen gleichzeitigals Auflager für die Balustrade) und Zugstangen zwischen denFenstern bis in das zweite Obergeschoss zurück.

AusblickSeit 2009 hat sich das Baufeld in Berlins Mitte von einer Rasen-fläche am Standort des früheren Palastes der Republik sowie frei-liegenden historischen Fundamentresten des Berliner Stadtschlos-ses sichtbar gewandelt. Mit dem mächtigen Hauptportal III undder bereits hergestellten Kuppelkonstruktion hat der Rohbau desBerliner Schlosses sichtbar Gestalt angenommen. Bereits jetztverändert allein die Dimension des Baukörpers die Sichtbezie-hungen in der Mitte Berlins. Die Rekonstruktion der historischenFassaden hat begonnen. Im großzügigen Schlüterhof ist die Neu-baufassade teilweise montiert.

Autor:Sven Bardua,Redakteur, Hamburg

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201532

Konstruktive Exzentrik VON CHRISTIAN BRENSING UND MATTHIAS STRACKE

Dominant und expressiv ragt der Neubau derEuropäischen Zentralbank im Frankfurter Ostendmit seinen Doppeltürmen bis zu 185 m in dieHöhe. Das in Frankfurt gegründete IngenieurbüroBollinger + Grohmann war von der Wettbewerbs-phase 2002 an bis zur Eröffnung im März 2015an dem Projekt beteiligt. Schon in derRohbauphase (2010–2013), als der Bau wöchentlich immer mehr in die Stadtsilhouette hineinwuchs, war die augeklügelte Konstruktionerkennbar.

Wettbewerb

Die Chance für Bollinger + Grohmann lag 2002, als man zu-sammen mit den Wiener Architekten Coop Himmelb(l)au andem Wettbewerb für die neue Zentrale der Europäischen Zen-tralbank teilnahm, in dem Projekt selbst begründet: Ein Baudieser Größenordnung, in dieser Lage, für diesen Bauherrnund dies alles zusammen mit Coop Himmelb(l)au zu realisie-ren, war in jeder Hinsicht eine einmalige Herausforderung.Zudem war es eine einzigartige Gelegenheit, die eigenen Fä-higkeiten im Hochhausbau vor der eigenen Haustüre unterBeweis zu stellen. Aus 71 internationalen Wettbewerbsteil-nehmern gingen Coop Himmelb(l)au mit einem Entwurf von

Europäische Zentralbank (EZB), Frankfurt/Main

Wolf D. Prix und Bollinger + Grohmann 2003 als Sieger her-vor. Ihr Entwurf vollverglaster Doppeltürme und dem in einerspäteren Überarbeitungsphase integrierten Eingangsbau-werk, das den Brückenschlag zu Martin Elässers denkmal-geschützter Großmarkthalle (1928) vollzieht, faszinierte dieJury mit seiner kühnen wie visionären Kombination von Ar-chitektur und Konstruktion. Die EZB wollte ein Zeichen setzen, das von ihren pan-euro-päischen Zielen des Währungsverbunds kündet, sozusagenein fiskalischer Leuchtturm im Meer der internationalen Wäh-rungspolitik. Diese Symbolik ist in jedem der aus drei eigen-ständigen Bauteilen bestehenden EZB Zentrale manifestiert:

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 33

te große Herausforderung. Wie sollten diese Flächen gestal-terisch gegliedert und im Verhältnis zur Großmarkthalle posi-tioniert werden? Die Lösung fand sich in der kreativen Dyna-misierung eines das Raumprogramm repräsentierendenQuaders. Wolf Prix und sein Projektleiter Frank Stepper inter-pretierten den Quader als eine variable Größe: er wurde derLänge nach in zwei nahezu gleiche Teile diagonal gespalten,die Schnittflächen nach außen gekehrt, ein Teil umgedreht,so dass sich in einem der Türme die schmäleren Grundriss-flächen von circa 700 m2 unten und die bis zu 1.200 m2 gro-ßen oben befinden.Durch diesen sich drehenden Schnitt entstanden Regelflä-chen mit jeweils einer geraden vertikalen und horizontalen Er-zeugenden. Wobei allerdings die doppelte Krümmung derFassade, bezogen auf die ebenen Fassadenelemente, so ge-ring ist, dass der Versatz in der Fuge aufgenommen werdenkonnte.

TragwerkOhne die Anforderungen der Sanierung und den Umbau derdenkmalgeschützten Großmarkthalle zu unterschätzen, galtdas Hauptaugenmerk von Bollinger + Grohmann der Errich-tung des 185 m hohen Nordturms und seines 165 m hohensüdlichen Pendants. Das beide Türme verbindende 175 mhohe gläserne Atrium, von Architektenseite als „vertikale Stadt“bezeichnet, stellte eine weitere Herausforderung dar. Dieserarchitektonischen Interpretation von vertikaler Urbanität dienötige Funktion und Struktur zu verleihen, oblag Bollinger +Grohmann. Vorteilhaft war, dass die 26 m voneinander entfernten Innen-fassaden der beiden Türme zum Atrium hin eben und vertikalsind. Konsequent nutzte man das Atrium für fünf Expressauf-züge und vier Umsteigeplattformen, über die die Mitarbeitermit Hilfe weiterer Lifte in den jeweiligen Türmen ihre Büros er-reichen. Durch diese Verlagerung wurde die erforderliche Tie-fe der Stahlbetonkerne pro Turm, einschließlich Erschließung,Treppen und Technikschächten, auf 6 m reduziert. Der eklatante Nachteil einer mangelnden Aussteifung der Tür-me lag allerdings auf der Hand. Die Antwort darauf fanden dieIngenieure in der Kombination beider Türme zu einem Ausstei-fungssystem, unter Einbeziehung des Atriums. Stahlstrebenund -träger in den Plattformen wirken zusammen mit den Stahl-betonkernen der Türme als ein räumliches Fachwerksystem.Die Kerne fungieren als Gurte dieses Systems, die Plattform-träger und Streben als Pfosten wie auch Diagonalen.Damit vergrößerte sich die statische Tiefe des Aussteifungs-systems von 6 m auf ca. 32 m. In Längsrichtung werden bei-de Türme über die Stahlbetonkerne des jeweiligen Turms aus-gesteift. Aufgrund der exzentrischen Lage der beiden Türmeim Grundriss und der überhängenden Fassadengeometrieentstehen sowohl aus Eigengewicht als auch aus Windbean-spruchung Torsionsmomente, die ebenso von dem Ausstei-fungssystem aufgenommen werden.

Der Neubau im März 2015

Foto: Paul Raftery

in der als Konferenz-, Ausstellungshalle und Kantine umfunk-tionierten Großmarkthalle, auch „Groundscraper“ benannt,dem „Skyscraper“, den durch ein gläsernes Atrium verbun-denen beiden Türmen sowie dem diese Bauteile verbinden-de Eingangsbauwerk. Die denkmalgerechte Sanierung derGroßmarkthalle von 1928 ist nicht Gegenstand des folgen-den Beitrags.

FormfindungDie von der EZB geforderte BGF von circa 185.000 m2 – un-gefähr die doppelte Fläche von Norman Fosters Commerz-bank Zentrale – stellte Architekten und Ingenieure vor die ers-

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201534

▶ parametrischer Generierungsprozess der Strebenanordnung

▲Hauptelemente der Tragkonstruktion: Kerne, Decken, Aussteifung

durch Streben und Plattformen

▲ Die EZB-Baustelle im Sommer 2012 Foto: Bollinger + Grohmann / Enrico Santifaller

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 35

Entwicklung der Strebengeometrie:

Die Steifigkeit des räumlichen Fachwerksystems wird wesent-lich durch die Anzahl und Lage der Streben definiert. Um ei-ne optimale Lösung für das von Liften und Brücken durchzo-gene Atrium zu finden, wurden mit Hilfe eines parametrischenGenerierungsprozesses unterschiedliche Varianten entwickelt.Ähnlich der Evolutionstheorie übernahm man jeweils die bes-ten Eigenschaften des vorangegangenen Systems. Beurtei-lungskriterien waren vor allem die Eigenfrequenz bzw. die Stei-figkeit des Gebäudes. Erster Ausgangspunkt war eine freie Anordnung der Streben,was ein unregelmäßiges räumliches Fachwerk entstehen ließ.Um bei dieser Anordnung der Streben optisch eine stärkereGesetzmäßigkeit abzulesen, entwickelte man auch eine Va-riante, die die Streben als durchlaufende Bänder zusammen-fasste. Dies entsprach eher dem statisch gewohnten Bild vonkontinuierlichen Diagonalen in einem Fachwerkträger. Brand-schutzanforderungen machten eine Weiterentwicklung not-wendig, wobei jeweils die Streben in den Dritteln des Atriumsals eine Einheit betrachtet wurden. Als beste Lösung sowohlaus statischer als auch funktionaler Sicht erwies sich eineStrebengeometrie mit zusammenhängenden Elementen. Be-dingt durch eine höhere Beanspruchung im unteren Atrium-drittel, entwickelte man Elemente mit sechs statt mit vier Dia-gonalen.

Aussteifungsberechnungen während der BauzuständeWährend des Bauablaufs mussten die Stahlstreben parallelzur Erstellung der Betonkerne eingebaut werden. Die Ausstei-fungsberechnungen definierten exakt, wie weit die Kerne vo-rausklettern mussten, bevor die Streben und Plattformen an-geschlossen werden konnten. Neben einer genauen Erfassung

Visualisierung des

Gesamtvolumens

▼ 3D-Modell zur Visualisierung des Tragwerks

von Hochhaus und Großmarkthalle

Abbildungen: Bollinger + Grohmann

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201536

des Tragverhaltens wurde vor allem auch das Verformungs-verhalten der Türme intensiv untersucht. Bedingt durch dieschräge Geometrie verdrehten sich diese schon während desBauprozesses aus ihrem Eigengewicht heraus.Aufgrund des größten Abstands zum Schubmittelpunkt ver-dreht sich die Nord-Ost Ecke am stärksten. Daher erfolgtendie Berechnungen nicht an einem „Eingussmodell“ für denEndzustand, sondern detailliert für jeden vorher definiertenBauzustand. Aus diesem Grund fasste man einzelne Geschos-se zu einem Bauzustand zusammen. Verformungen, Dehnun-gen und Schnittgrößen aus den darunterliegenden Geschos-sen als eingeprägtem Spannungs- bzw. Dehnungszustand –ähnlich bei einem Brückenbau – wurden berücksichtigt. Ne-ben der realistischen Erfassung der Schnittgrößen ermöglich-te diese Vorgehensweise das Verformungsverhalten der Tür-me nicht nur nach Fertigstellung Rohbau, sondern schonwährend der Rohbauerstellung kontinuierlich zu erfassen undzu beurteilen.Dies war vor allem erforderlich, weil die Türme in horizontalerRichtung „vorverformt“ wurden, um nach Fertigstellung desRohbaus vertikale Fassadenflächen zum Atrium sicherzustel-

▲ Montage der Strebenelemente

▲ Stahlkonstruktion einer Umsteigeplattform

▶ Der Rohbau im Winter 2011 Fotos: Bollinger + Grohmann

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 37

ArchitektCoop Himmelb(l)au, WienTragwerksplanungBollinger + Grohmann Ingenieure, Frankfurt/Mainmit BGS Ingenieurgesellschaft, Frankfurt/Main(Außenbauwerke, Mitarbeitertiefgarage, Einbauteile und Untergeschosse Großmarkthalle bis auf durchgestecktenKörper)

PROJEKTBETEILIGTE

len. Für die vier äußeren Eckpunkte jeder Decke wurde einKorrekturmaß mit der „entgegengesetzten“ Vorverformungbeim Montieren der Schalung angegeben. Da die rechnerischermittelten Verformungen auf Berechnungsannahmen beruh-ten, wurden die tatsächlichen Verformungen fortlaufend ge-messen, dokumentiert und mit den berechneten Verformun-gen abgeglichen. Bei Differenzen zwischen Soll- und Ist-Wertenwurde ein Korrekturmaß festgelegt und in den folgenden Ge-schossen berücksichtigt.

Decken- und StützensystemAus der Gebäudegeometrie ergibt sich für jede der circa 80Decken eine unterschiedliche Geometrie, was ein einheitlichesStützensystem auf allen Geschossen verhinderte. Zum Bei-spiel konnten die senkrechten Innenstützen in den oberen Ge-schossen des Nordturms wegen der überhängenden Nord-fassade nicht bis zur Gründung geführt werden. Das vonBollinger + Grohmann endgültig festgelegte System folgte fol-gender Logik: Fassadenstützen im Abstand von 5,80 m fol-gen der Geometrie der Außenhülle und sind in einer Richtungschräg gestellt. Die Innenstützen sind teilweise senkrecht und

▲ Sommer 2012: Noch liegt das zukünftige Atrium frei

KONSTRUKTIV

BERATENDE INGENIEURE 7/8 201538

teilweise in zwei Richtungen geneigt. An den schmalen Fas-sadenseiten verschneiden sich einige benachbarte Stützenzu einer durchlaufenden. Wo möglich integrierte man Innen-stützen in Funktionsflächen wie Sanitärbereiche und Haus-technikflächen. Zur Vereinheitlichung der Stützenquerschnit-te auf den Geschossen wurden je nach ErfordernisStahlverbundquerschnitte bzw. hochfester Beton für die Stüt-zen gewählt. Die sich aus diesem Stützensystem ergeben-den Deckenspannweiten ermöglichten den Einsatz konven-tioneller Flachdecken.

Eine Vielzahl von HerausforderungenDer Neubau der Europäischen Zentralbank war für Bollinger+ Grohmann in mehrfacher Hinsicht eine spannende Heraus-forderung. Technisch gesehen, betraf dies insbesondere dasinnovative Aussteifungssystem der Türme, das vor allem ei-ne exakte Weiterverfolgung der hohen Strebenlasten in dieBetonkerne verlangte. Die komplexen Lasteinleitungspunk-te erforderten entsprechend große Einbauteile und eine dich-te Bewehrungsführung in den Knoten, die zur Sicherstellungder Baubarkeit dreidimensional modelliert und untersuchtwerden mussten. Als Kontrast dazu war der behutsame Um-gang mit der bestehenden Bausubstanz der Großmarkthalleimmer wieder eine ingenieurtechnische Herausforderung. DasInstandsetzungskonzept wurde in enger Zusammenarbeit mitder Denkmalpflege erstellt.

Neben diesen technischen Aspekten stellte auch der gesam-te Planungsprozess eine Besonderheit dar. Aufgrund der viel-schichtigen Anforderungen des Bauherrn und zusätzlicherHerausforderungen, die das Bauen im denkmalgeschütztenBestand mit sich brachten, konnten Lösungen immer nur in-terdisziplinär gefunden werden. So wurde über viele Jahresehr intensiv mit dem Bauherrn, Projektsteurer, Architekt, wei-teren Fachplanern und nicht zuletzt auch den ausführendenFirmen zusammengearbeitet. Alle Höhen und Tiefen, die einsolches öffentliches Großprojekt mit sich bringt, durchlebtenwir im Projektteam gemeinsam.Die Tatsache, dass das tägliche Wachstum beider Türme vomFrankfurter Bollinger + Grohmann-Büro aus verfolgt werdenkonnte, machte dieses Projekt noch einzigartiger. Schnellwuchs das Bauwerk jede Woche um ein Geschoss empor.Jetzt gehören die Doppeltürme wie selbstverständlich zurSkyline der Mainmetropole und der Standort dürfte dem Frank-furter Ostend zusätzlichen Aufschwung verleihen.

Autoren:Christian Brensing M.A. (RCA),CBE Ltd., Berlin Dipl.-Ing. Matthias Stracke, B+G, Frankfurt/Main

▲ Das belebte Atrium kurz nach seiner Eröffnung Foto: Paul Raftery

BERATENDE INGENIEURE 7/8 2015 39

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BERATENDE INGENIEURE 5/6 201540

EntwurfDer Aufgabenstellung wurde mit zwei unterschiedlichen Be-arbeitungsmethoden begegnet. Zum Einen im Sinne einesklassischen Architekturentwurfes, der form, funktion undKonstruktion in ein ästhetisches Gesamtbild fügt. Dafür wur-den verschiedene Metaphern der Gestaltung hinsichtlich um-setzbarkeit und Angemessenheit untersucht. Gerade vor demHintergrund des historischen umfeldes der Aachener Innen-stadt galt es, behutsam eigenständige Ideen zu formulieren.Zum Anderen basierte die Planung auf einer empirischen Vor-gehensweise, die durch SSP im Zuge der unternehmensge-schichte mit Hochschulpartnern speziell entwickelt wurde -der „Zukunftsorientierten Gebäudebewertung – ZuG“. Es-sentieller Bestandteil dieser Planungsphilosophie ist die An-

Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bewirkte einen enormen Schub in derEntwicklung der RWTH Aachen. Damit einher geht eine umfangreiche Bautätigkeit. Im Zugedieser Maßnahmen wurde die SchürmannSpannel AG mit der Planung einesInfrastrukturgebäudes für eine neue fernkälteerzeugung beauftragt, die über das Verbundnetzder RWTH Aachen die innerstädtischen Hochschulstandorte mit fernkälte versorgt.

Fernkälteversorgung – Einblick, Ausblick, Durchblick VON STEfAN BIELEfELD uND MATTHIAS RISSE

Infrastrukturbau der RWTH Aachen

wendung einer Wertungsmatrix. Das Bauvorhaben wurde hier-bei in grundlegenden Varianten untersucht, der Grundrisszu-schnitt durch die Anwendung von Nutzungsmodulen geglie-dert.Mit dem Zusammenführen der kreativen Idee und der Ratiodes Ingenieurs wurden schlüssige Antwort auf die komplexenHerausforderungen der Planungsaufgabe entwickelt.

HerausforderungenDie Planung des Objektes musste für folgende Standortanfor-derungen Lösungen bieten:- In dem für die Baumaßnahme relevanten Tiefenbereich be-

finden sich Erdschichtenfolgen mit sehr struktur-/wasser-empfindlichen bzw. fließgefährdeten Böden.

▲ Lamellenfassade des

Technikhofes der neuen

Fernkälteanlage.

Foto: Jörg Hempel

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 41

▲ Aerodynamik

▲ Systemschnitt

▲ Funktion

▲ Architektur

ENERGIE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201542

- Oberflächennahes Grundwasser erforderte umfangreicheWasserhaltungsmaßnahmen für Bauphase und für den End-ausbauzustand.

- Aufgrund der schwierigen hydrogeologischen Verhältnissedes Baufeldes und der generellen Hochlage des Grundwas-serspiegels war die Ausbildung des Gebäudes in Wu-Qua-lität gemäß DAfStb-Richtlinie erforderlich.

- Ein Teil des Infrastrukturgebäudes musste als unterirdischesBauwerksteil errichtet und an das angrenzende 11-geschos-sige Hochhaus baulich angebunden werden. Hierzu warenSpezial-Verbaumaßnahmen herzustellen.

- für die Einhaltung der Immissionsrichtwerte der TA Lärmgemäß Gebietseinstufung als Kerngebiet waren Modifika-tionen der Anlagentechnik der Kältemaschinen und des Bau-körpers erforderlich.

Die größte Herausforderung an das integrale Planungsteamaus Architekten und Ingenieuren lag aber in der Gewährleis-tung der Zu- und fortluftführung für die drei Turboflüssigkeits-kompaktkältemaschinen mit einer Gesamtkälteleistung von2,25 MW. Aufgrund des sehr beengten Innenstadtstandortesmussten Architektur und technische Ausrüstung sorgfältigaufeinander abgestimmt werden. Die Analyse hierzu erfolgtein Zusammenarbeit mit dem Institut für Industrieaerodynamik

der fH Aachen. Anhand eines modellierten Probekörpers wur-de die aerodynamisch wirksame Zuluftfläche der fassade ineinem Prüfstand untersucht. So wurde durch interdisziplinä-re Teamarbeit in kürzester Zeit eine ambitionierte Lösung auseinem Guss durchdacht, ausgearbeitet und umgesetzt.

Städtebauliche EinbindungDer Neubau entstand in unmittelbarer Innenstadtlage und di-rekter Nachbarschaft zum Hochhaus „1. Sammelbau Maschi-nenwesen“ der RWTH Aachen.Das Infrastrukturgebäude beherbergt nicht nur die neue An-lagentechnik zur fernkälteerzeugung, sondern auch die zen-trale Anlagentechnik für Heizung und Kälte für das benach-barte Hochhaus und das angrenzende Technikum des Lehr-stuhls für Wärme- und Stoffübertragung der fakultät Maschi-nenwesen der RWTH Aachen.Das Gebäude gliedert sich in einen offenen Technikhof undein unterirdisches Kopfbauwerk. Eine fassade aus vertikalenLamellen begleitet in ruhigem und regelmäßigem Duktus dieAnlagentechnik des Technikhofes.Das unterirdische Kopfbauwerk nimmt die Technikzentraleauf. Hier befinden sich witterungsempfindliche technischeAnlagenteile (Pumpen, Hydraulikaggregate und Pufferspei-

▲ Lageplan Zeichnungen (alle): SSP ▲ Die Kompaktkältemaschinen im Te

ENERGIE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 43

cher…), die funktionsbedingt an das 2. untergeschoss desHochhauses angebunden werden.Beim Passieren der fußläufigen Wegeverbindungen und dernördlichen feuerwehrzufahrt ist der Einblick in den Technik-hof perspektivisch verwehrt. Dieser Effekt wird durch die Brei-te der einzelnen Lamellen erzielt. Je näher man dem Gebäu-de kommt, desto mehr Einblick wird dem Betrachter erlaubt.

Architektonische QualitätVerstärkt wird der perspektivische Effekt durch den starkenfarblichen Kontrast der Kältemaschinen und der Stahl-Lamel-len-fassade. Die Stahl-Lamellen sind in einem ruhigen farb-ton in Eisenglimmer-Optik gehalten. Der vitale farbton derKältemaschinen in Orangerot steht für Energie und Kraft.Die minimalistische und reduzierte Ausführungsweise derStahlkonstruktion setzt das architektonische Gestaltungs-prinzip schlüssig um. Durch die typisierten, vorgefertigtenBauteile mit einer hohen Maßgenauigkeit ließ sich in idealerWeise eine leichte, schnelle und witterungsunabhängige Mon-tage realisieren.für die erforderliche Luftzuführung der Anlagentechnik wur-de eine luftdurchlässige Hülle um den Technikhof geplant. Mitder Stahl-Lamellen-Konstruktion ließen sich die gestalteri-

schen Prämissen und technischen Anforderungen einer ele-ganten, transparenten, leichten und filigranen Konstruktionumsetzen. Die Kompaktkältemaschinen wurden aus Grün-den der Zuluftführung aufgeständert und der Technikhof miteinem luftdurchlässigen Schaltwartenboden ausgestattet.

Gebäudetechnik Prozesskälte / Fernkälteerzeugungfür die fernkälteerzeugung wurden zwei Kompaktkältema-schinen als ölfreie Turbo-flüssigkeitskühlsätze mit je 750 kWKühlleistung und einem COP von 3,3 aufgestellt. Zur späte-

BauherrBau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, AachenBetreiber / NutzerRWTH AachenArchitektur, Gebäudetechnik, Brand- und SchallschutzSSP SchürmannSpannel AG, Bochum, VBI-MitgliedTragwerksplanungBüro für Tragwerksplanung und Ingenieurbau vom felde + Keppler GmbH & Co. KG, Aachen

PROJEKTDATEN

chnikhof Foto: Jörg Hempel Zeichnungen (alle): SSP

ENERGIE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201544

ren Erweiterung ist genügend Platz für die Aufstellung einerdritten Kompaktkältemaschine (750 kW; COP von 3) vorge-sehen, so dass sich bei maximalem Ausbau eine Gesamtkäl-teerzeugerleistung von 2.250 kW ergibt.Die Kältemaschinen stehen im Technikhof des Infrastruktur-gebäudes unter freiem Himmel. Daher muss ihr Schallpegelden Grenzwert von 81 dB(A) ± 1 dB(A) einhalten. Aus diesemGrunde sind die Maschinen mit Schallschutzhauben und imBereich der Ventilatoren mit Diffusoren ausgestattet. An denVerdichtern (Verdichterkapselung) und Hochdruckleitungenwurden zusätzliche Schalldämmmaßnahmen ausgeführt.Die zentrale Kältetechnik besteht aus den Doppelpumpen-anlagen pro Kompaktkältemaschine, einem Pufferspeicher,der gleichzeitig als hydraulische Weiche genutzt wird, zweiHauptversorgungspumpen mit je 70 % der Volumenstrom-leistung für die Kälteversorgung in das fernkälteverbundnetz,einer Druckhaltestation sowie dem Anschluss des Kältetau-schers für die Kälteversorgung des Bauvorhabens 1. Sam-melbau und Technikum.für die Anbindung der neuen Kälteerzeugung an das beste-hende Kaltwasserverbundnetz der RWTH Aachen ist eine Käl-teleitung mit der Nennweite DN 200 (Vorlauf und Rücklauf)verlegt. Die Systemtemperaturen der fernkälte sind mit 7 °CVorlauf und 15 °C Rücklauf festgelegt.für die hydraulische Trennung zwischen den Kälteenergieer-zeugern des Kälteverbundnetzes wurden im vorhandenenKälteverbundnetz zusätzlich motorische Absperrklappen ein-gebaut.Zukünftig soll die hydraulische Trennung des fernkältever-bundnetzes zwischen den gegenüberliegenden Kälteerzeu-gungsanlagen des Infrastrukturgebäudes und dem StandortWüllnerstraße entfallen, so dass gleichzeitig über zwei Ein-speisepunkte in das fernkälteverbundnetz eingespeist wird.

Dies erhöht insbesondere bei Wartungsarbeiten die flexibili-tät der Betriebsführung. Gleichzeitig ergibt sich in der zentra-len Kälteerzeugung für die Redundanz eine Erhöhung um fast100 %.

NachhaltigkeitZur Errichtung des Infrastrukturgebäudes wurden eine nichtmehr genutzte Mittelspannungsschaltanlage sowie ein unter-irdisches Bauwerk für eine Kompressoranlage abgerissen.Durch diese dezidierte Standortwahl wurde eine maximaleGrundstückausnutzung möglich und die flächeninanspruch-nahme in Relation zum Bestand nahezu gleichauf gehalten.Die Stahlkonstruktion trägt aufgrund ressourcenschonenderund industrieller Herstellung der Stahlbauteile optimal zu ei-ner positiven ganzheitlichen Betrachtung des Objektes bei. Neben der Gewährleistung einer langen Nutzungsdauer sinddie Wiederverwendbarkeit bzw. durch ein nahezu 100 %igesRecycling die Voraussetzungen für einen geschlossenen Werk-stoffkreislauf gegeben.Das Platzieren der haustechnischen Anlagenteile der zentra-len Kälte- und Heizungstechnik in dem Infrastrukturgebäudeschafft freiflächen im bestehenden Hochhaus und dem Tech-nikum. Die freiflächen werden genutzt, um eine Verdichtungder Nutzung in den angrenzenden Gebäuden zu ermöglichen.So wird der innerstädtische Standort der RWTH Aachen inden Aspekten fernkälteversorgung, Nachverdichtung undNutzungsflexibiltät gestärkt.

WirtschaftlichkeitDie Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme lässt sich wenigerin den Herstellkosten des hochinstallierten Infrastrukturge-bäudes (ca. 1.000 €/m³ BRI) ablesen, als vielmehr in den viel-fachen Synergieeffekten für den Bauherrn / Betreiber. So werden aufgrund der Verlagerung technischer funktions-flächen in den Objekten Sammelbau und Technikum zusätz-liche Hauptnutzflächen gewonnen und die ökonomisch zen-trale fernkälteversorgung weiterer Liegenschaften gewähr-leistet. Durch Rückbau und umnutzung vorhandener Grund-flächen (Rückbau Mittelspannungschaltanlage) wird mit demProjekt eine ökologisch verträgliche Nachverdichtung des in-nerstädtischen Standortes realisiert.

Autoren:Dipl.-Ing. (FH) Architekt Stefan Bielefeld,Integrale Planung Projektleitung,Matthias Risse, staatl. gepr. Techniker HLSIntegrale Planung Projektleitung - technische Ausrüstung,SSP SchürmannSpannel AG, Bochum

▲ Technikzentrale unterirdisch Foto: Jörg Hempel

Architektenschlussrechnung nicht prüfbar: Rügefrist zwei Monate!1. Der auftraggeber ist mit solchen einwendungen gegen die Prüfbarkeit der schluss-

rechnung ausgeschlossen, die er nicht spätestens innerhalb einer Frist von zweimonaten nach zugang der rechnung vorgebracht hat.

2. rügt der auftraggeber die mangelnde Prüfbarkeit nicht rechtzeitig, wird der archi-tektenhonoraranspruch zwei monate nach rechnungszugang fällig.

olg Karlsruhe, urteil vom 28.10.2014 – 14 u 64/14; Bgh, Beschluss vom 08.01.2015- vII zr 305/14 (nichtzulassungsbeschwerde zurückgewiesen)

Bauherr trifft keine Entscheidungen: Architekt kann kündigen!1. ein vom auftraggeber zu vertretender schwer wiegender vertragsverstoß berech-

tigt den architekten zur Kündigung des architektenvertrags aus wichtigem grund.2. auch einzelne, nicht so schwer wiegende verstöße, die in der summe aber eine

solch erhebliche erschütterung des vertrauensverhältnisses mit sich bringen, dassdem architekten ein Festhalten am vertrag nicht mehr zugemutet werden kann, be-rechtigen dazu, die Kündigung des geschlossenen vertrags zu erklären.

3. Der architekt kann einen architektenvertrag aus wichtigem grund kündigen, wennder auftraggeber gebotene mitwirkungshandlungen verweigert.

olg Frankfurt, urteil vom 27.11.2013 – 23 u 203/12; Bgh, Beschluss vom 05.02.2015- vII zr 332/13 (nichtzulassungsbeschwerde zurückgewiesen)

System- und Detailstatik mangelhaft: Welcher Statiker haftet?1. eine systemstatik, die das tatsächliche tragwerksverhalten der zu erstellenden Kon-

struktion nicht hinreichend genau erfasst und deshalb keine geeignete grundlagefür die anschließende Detailstatik bildet, ist mangelhaft.

2. Die schadensersatzpflicht des mit der erstellung der systemstatik beauftragten In-genieurs ist nicht bereits deshalb ausgeschlossen, weil mehrere schadensursachen(hier: mängel der system- und der Detailstatik) bestehen. selbst wenn der schadenerst durch das zusätzliche eingreifen des Detailstatikers eintritt, bleibt es bei derhaftung des systemstatikers.

3. Diese schadenskausalität entfällt bei mehreren schadensursachen erst dann, wenndie zweitursache (hier: mängel der Detailstatik) im hinblick auf den eingetretenenschaden so stark in den vordergrund tritt, dass die erstursache vollständig ver-drängt und der schaden dem erstschädiger (hier: systemstatiker) nicht mehr zuge-rechnet werden kann (vorliegend verneint).

olg Düsseldorf, urteil vom 27.01.2015 – 21 u 42/12 (nicht rechtskräftig)

Ingenieurleistungen freihändig vergeben: Schwerer Vergaberechtsverstoß!eine freihändige vergabe stellt regelmäßig einen schweren, die Kürzung staatlicher zu-wendungen rechtfertigenden vergaberechtsverstoß dar, wenn die für eine solche ver-gabe notwendigen vergaberechtlichen voraussetzungen nicht vorliegen.vgh Bayern, urteil vom 09.02.2015 – 4 B 12.2326

Muss die geltende Honorarzone vorgegeben werden?zwar ist die vergabestelle nicht verpflichtet, die geltende honorarzone anzugeben.Kommt es jedoch nach der vorgabe der vergabestelle schon im rahmen der Wertungeines zuschlagskriteriums, hier das „honorar“, auf die hoaI-Konformität der konkreteinzureichenden angebote an, so ist die der zuschlagserteilung zu grunde gelegtehonorarzone durch die vergabestelle zweifelsfrei vorzugeben.vK nordbayern, Beschluss vom 22.01.2015 – 21.vK-3194-37/14

Quelle: www.ibr-online.de

rechtsprechung in leitsätzen

Entscheidungen derOberlandesgerichte und des BGHzusammengestellt von vBI-JustIzIarIn saBIne von Berchem

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BERUF UND RECHT

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201546

Das ProblemImmer wieder kommt es in der Praxis zu Pauschalhonorarvereinba-rungen, die die mindestsätze der hoaI unterschreiten. nach § 7 abs.3 hoaI dürfen die festgesetzten mindestsätze nur mit schriftlicher ver-einbarung in ausnahmefällen unterschritten werden. Wenn eine Pau-schalhonorarvereinbarung die mindestsätze der hoaI unterschreitet,sind Planer grundsätzlich berechtigt, nach den mindestsätzen der hoaIabzurechnen. oftmals enthalten Planerverträge der Bauherren sowohleine offene als auch eine verdeckte mindestsatzunterschreitung. esgibt viele – wenn auch rechtlich unwirksame – möglichkeiten, die min-destsätze zu unterschreiten. Dieser Beitrag behandelt ohne anspruchauf vollständigkeit die praxisrelevantesten unterschreitungen der min-destsätze in Planerverträgen:

- Honorarzone: typischer Fall einer unzulässigen mindestsatzunter-schreitung ist die vereinbarung einer unzutreffenden, zu niedrigenhonorarzone. Insoweit besteht überwiegend einigkeit, dass die ho-norarzone keiner vereinbarung zugänglich ist. hintergrund ist, dasses die hoaI verbietet, einen für die honorarbildung wesentlichen Fak-tor der freien Parteidisposition zu unterwerfen. aus diesem grundsollte gemäß § 56 hoaI sorgfältig geprüft werden, in welche hono-rarzone das zu planende objekt einzuordnen ist.

- Mehrere Objekte/Anlagen: sofern es sich um unterschiedliche ob-jekte oder anlagen handelt, die unter funktionalen und technischenKriterien eine einheit bilden, werden die anrechenbaren Kosten deranlagen jeder anlagengruppe zusammengefasst (§ 54 abs. 2 hoaI).liegen diese voraussetzungen nicht vor, ist das honorar für jedesobjekt getrennt zu berechnen (§ 11 abs. 1 hoaI). aufgrund der de-gressiven honorartafeln sind Bauherren bemüht, die anrechenbarenKosten von mehreren objekten bzw. anlagen zusammenzufassen.auch hierüber dürfen die vertragsparteien keine vereinbarung tref-fen. andernfalls handelt es sich um eine verdeckte mindestsatzun-terschreitung.

- Anrechenbare Kosten: Da der Bgh mit urteil vom 24.04.2014 (az.vII zr 164/13) das Kostenvereinbarungsmodell für unwirksam erklärthat, ist das honorar ausschließlich nach dem Kostenberechnungs-modell nach § 6 abs. 1 nr. 1 hoaI zu ermitteln. Das honorar richtetsich nach den anrechenbaren Kosten des objekts auf der grundla-ge der Kostenberechnung oder, sofern keine Kostenberechnung vor-liegt, auf der grundlage der Kostenschätzung. gegen den mindest-satzcharakter der hoaI verstoßen solche vereinbarungen, bei denendie Parteien einvernehmlich die anrechenbaren Kosten niedriger an-setzen, als der Planer diese in der Kostenschätzung oder der Kos-tenberechnung ermittelt hat.

-Mitzuverarbeitende Bausubstanz: nach § 4 abs. 3 hoaI ist derumfang der mitzuverarbeitenden Bausubstanz bei den anrechenba-ren Kosten angemessen zu berücksichtigen. umfang und Wert dermitzuverarbeitenden Bausubstanz sind objektbezogen zu ermittelnund schriftlich zu vereinbaren. schließen die Parteien zu den anre-chenbaren Kosten eine vereinbarung, stellt sich die Frage, was dieParteien vereinbaren können, was also als „angemessen“ anzuse-hen ist. § 4 abs. 3 hoaI gehört somit genau wie § 10 abs. 3a hoaI

aBc des Baurechts

Honorarabrechnung und verdeckteMindestsatzunterschreitungvon Dr. JanIs heIlIger

2002 zum preisrechtlichen charakter der hoaI. Folge hiervon ist,dass eine Kontrolle auf „angemessene“ Berücksichtigung möglichist, jedoch die Parteien hier Wertungsspielraum haben.

- Vereinbarung von Nachlässen: sofern sich die Parteien auf einehonorierung nach dem mindestsatz gemäß hoaI geeinigt haben, isteine vereinbarung eines nachlasses (z. B. nachlass von 10 % auf dasnetto-honorar) unwirksam, weil dadurch die mindestsätze der hoaIin jedem Fall unterschritten werden.

- Vom-Hundert-Sätze: auch bei der reduzierung der vom-hundert-sätze stellt sich die Frage, inwieweit eine „verdeckte“ mindestsat-zunterschreitung vorliegt. In der Praxis kommt es häufig vor, dass tei-le einzelner leistungsphasen aus dem auftrag herausgenommen wer-den. Insbesondere in solchen Fällen, in denen einzelne grundleistun-gen zwar nicht beauftragt wurden, aber gleichwohl zur ordnungsge-mäßen leistungserbringung erbracht werden mussten, ist im einzel-fall zu überprüfen, inwieweit es zu einer mindestsatzunterschreitungkommt und der Planer an die vereinbarte vergütung gebunden ist.

- Umbauzuschlag:nach der neufassung des § 6 abs. 2 hoaI stellt eshingegen keine mindestsatzunterschreitung dar, wenn die Parteien aufeinen umbauzuschlag verzichten oder einen zuschlag von unter 20 % vereinbaren. nach § 3 abs. 2 satz 4 hoaI wird unwiderleglichvermutet, dass ein zuschlag von 20 % ab einem durchschnittlichenschwierigkeitsgrad vereinbart ist, wenn keine schriftliche vereinba-rung getroffen wurde. Insoweit kann der umbauzuschlag auch mit nullvereinbart werden. es gibt somit keinen „mindestumbauzuschlag“.

Praxistippmindestsatzunterschreitungen kommen in vielfältiger, mitunter sehrverdeckter Form vor. vereinbarungen zur unterschreitung der mindest-sätze sind grundsätzlich unwirksam mit der Folge, dass ein mindest-honorar verlangt werden kann. Die Beurteilung, ob eine honorarver-einbarung unwirksam ist, ist anhand einer vergleichsberechnung un-ter einbeziehung aller maßgeblichen abrechnungsfaktoren möglich.es sollte im einzelfall genau geprüft und abgewogen werden, ob undwann Planer sich auf die unwirksame honorarvereinbarung berufenund nach den mindestsätzen der hoaI abrechnen. Dies bedarf einerintensiven abwägung der vor- und nachteile. erfahrungsgemäß reagieren Bauherren auf eine mindestsatzabrech-nung verstört, was sich gegebenenfalls negativ auf eine laufende ge-schäftsbeziehung auswirken könnte. allerdings sollten sich Planer voneinem schlechten „Bauchgefühl“ verabschieden, wenn sie sich bei derabrechnung nach den mindestsätzen der hoaI nicht mehr an die ein-mal getroffene honorarvereinbarung gebunden fühlen. Die hoaI regeltdas Preisrecht; vielfach sind mindestsatz unterschreitende honorarenicht auskömmlich, so dass die oftmals geübte zurückhaltung der Pla-ner bei der abrechnung nach mindestsätzen abgelegt werden sollte.

Autor:Rechtsanwalt Dr. Janis Heiliger,orth Kluth rechtsanwälte, Partnerschaftsgesellschaft mbh, Düsseldorf

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 47

Schindler

Auf und ab mit Sonnenkraft

Im Neubauprojekt „Quartier 452“ inNorderstedt kommen zum ersten Malin Deutschland Schindler Aufzüge zumEinsatz, die ausschließlich mit Son-nenenergie betrieben werden können.Baustart war im Oktober 2014. Allegeplanten Häuser mit insgesamt 108Wohnungen erfüllen den Standard ei-nes KfW-Effizienzhaus 55 und bezie-hen einen Teil ihrer Heizwärme aus er-neuerbaren Energien. Für das neueQuartier lieferte Schindler sieben„3300 Solaraufzüge“. „Die Solaraufzü-ge passen perfekt zu unserem An-

◀ Solaraufzug für 400 Fahrten ohne Netzstrom

Fotos: Schindler

spruch, nachhaltiges Wohnen zu er-möglichen, ohne auf Komfort zu ver-zichten“, sagt Uwe Wirries, Vorstands-sprecher der auftraggebenden Bauge-nossenschaft Adlershorst.Der Schindler 3300 Solaraufzug lässtsich zu 100 % mit Solarenergie betrei-ben. Dafür genügt der Anschluss aneine PV-Anlage. Der Hybrid-Power-Manager des Solaraufzugs sorgt da-für, dass die Anlage auch dann nichtstehen bleibt, wenn die Sonne nichtausreichend Energie liefert. In diesemFall greift der Aufzug auf den einge-bauten Energiespeicher zu, der ausder Solaranlage oder aus einer Span-nungsversorgung mit 230 V gespeistwird. Zudem wird überschüssige Ener-gie, die z. B. beim Bremsen entsteht,gespeichert und vom Aufzug wiedergenutzt. Selbst bei einem Ausfall derNetzversorgung mitten in der Nacht istder Aufzug durch den Hybrid-Power-Manager voll funktionsfähig und er-möglicht bis zu 400 Fahrten ohne ex-terne Energiezufuhr. www.schindler.com

▲ Das Norderstedter

Neubauprojekt „Quartier 452“.

Unipor-Gruppe

Ziegel trifft Holz

„Unipor Silvacor“ heißt die neue ge-füllte Mauerziegel-Gattung der Uni-por-Gruppe. Das Besondere an denhochwärmedämmenden Mauerzie-geln ist ihr Holzfaser-Dämmstoff-Kern. Die Füllung aus sortenreinenNadelholzfasern entwickelte Uniporin Kooperation mit der Steico Grup-pe (Feldkirchen), einem führendenHersteller von Holzfaser-Dämm-stoffen. Die neuen Mauerziegel er-reichen bauphysikalische Bestwer-te und gelten als besonders nach-haltig. Die aktuelle Produktlinie er-gänzt die mineralisch gefülltenMauerziegel, die seit Jahren erfolg-reich unter dem Namen „UniporCoriso“ vertrieben werden. ErsterMauerziegel der neuen Art ist der„Unipor W07 Silvacor“. Mit einemWärmeleitwert von 0,07 W/(mK) er-möglicht er den monolithischenBau von Außenwänden, die in 42,5 cm Wanddicke einen U-Wertvon 0,16 W/(m2K) und damit KfW-Effizienzhaus-Standard 55 errei-chen. www.unipor.de

▲ Premiere des Unipor Silvacor war auf

der BAU 2015 im Januar.

Foto: UNIPOR, München

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201548

BBSR

Online-Tool zur Ökobilanzierung von GebäudenDas Bundesinstitut für Bau-, Stadt- undRaumforschung (BBSR) hat ein Online-Ökobilanzierungstool für Büro- und Ver-waltungsgebäude freigeschaltet. Mitdem unter www.bauteileditor.de abruf-baren Werkzeug eLCA (LCA – Life CycleAssessment) lassen sich die Umweltwir-kungen von Gebäuden erfassen und be-werten, etwa der Beitrag zum Treibhaus-effekt. Das Tool ermöglicht es Ingenieu-ren, Architekten und Bauherren, Aspek-te des nachhaltigen und ressourcen-schonenden Bauens schon in der Früh-phase von Projekten optimal einzube-ziehen. ELCA berücksichtigt Umweltwirkungen,die während des gesamten Lebenszy-

Die Jasto Baustoffwerke haben ein neu-es Vormauer-Dämmsystem (VMDS) ent-wickelt, das zweischalige Außenwand-konstruktionen in massiver Bauweiseermöglicht. Der Spezialist für Leichtbe-ton-Wandbaustoffe hat viele Vorteile sei-nes monolithischen Steinprogrammsauf das neue System übertragen, z. B.die hervorragenden Wärmedämmwerte.Für das VMDS verwendet Jasto aus-schließlich rein mineralische Steinwolle.Es verfügt ebenso wie die Jasto PlanTherm Steine über eine innenliegendeDämmung. Der Einsatzbereich liegt vor-wiegend in der Sanierung bestehenderGebäude. Darüber hinaus eignet sichdas neue System für den Neubausektor,wenn Architekt oder Bauherr massivbauen möchten, aber die baulichen Er-fordernisse eine zweischalige Bauweisemit sich bringen. So wird nachträglichesmassives Dämmen auch zu einer Opti-on für den mehrgeschossigen Woh-nungsbau.Das Jasto VMDS erreicht einen Lamb-da-Wert von 0,055. Damit lässt sich z. B.der U-Wert eines Bestandsgebäudesaus den 1960er Jahren mit 30 cm di-

klus des Bauwerks entstehen. Betrach-tet werden Herstellung, Entsorgung undInstandhaltung der Baukonstruktionbzw. der Baumaterialien sowie der ein-gesetzten Energie während der Nut-zungsphase. Die Bewertungssystemedes Nachhaltigen Bauens schreiben die-sen ganzheitlichen, am Lebenszyklusorientierten Ansatz bereits vor. Entspre-chend basiert eLCA auf der Berech-nungsmethodik des Bewertungssys-tems Nachhaltiges Bauen für Bundes-bauten (BNB). Das Online-Tool ist mitdem elektronischen Dokumentations-system eBNB verknüpft, was den Da-tentransfer der Bilanzergebnisse zulässt.Basis für eLCA sind die Baustoff- und

Bauproduktdaten von Ökobaudat. Die-se Datenbank setzt als erste in Deutsch-land die Anforderungen der DIN EN15804 vollständig um. Die europäischeNorm definiert u. a. die Auswahl der Um-weltindikatoren, die Berechnungsme-thodik und die Verifizierungsregeln fürUmweltproduktdeklarationen von Bau-produkten. Ziel ist es, eine europaweiteinheitliche Basis für Ökobilanzen imBaubereich zu schaffen. Das neue Online-Tool wurde im Rahmender Forschungsinitiative Zukunft Baudes Bundesbauministeriums entwickelt. www.bauteileditor.de, www.oekobau-dat.de, www.nachhaltigesbauen.de

ckem Jasto Klassik Leichtbetonmauer-werk auf EnEV-gerechte 0,20 W/(m²K)steigern. Gleichzeitig verbessert es den Schall-schutz der Außenwände. Ein wichtigerPunkt ist zudem der hohe Brandschutz:Das VMDS ist in die Baustoffklasse A1(nicht brennbar) eingestuft, Brandriegelsind nicht erforderlich. Die Verwendung von Leichtbeton mit

Naturbims als Zuschlag macht das Sys-tem zu einer baubiologisch sinnvollenund ökologischen Alternative zu her-kömmlichen WDVS. Ebenso wie die an-deren Jasto Wandbaustoffe werden dieSteine mit geringem Primärenergiebe-darf hergestellt. Zudem schützt der Bau-stoff durch seine dampfdiffusionsoffeneStruktur zusätzlich vor Algenbefall aufder Wandoberfläche. www.jasto.de

▲ Das Jasto Vormauer-Dämmsystem eignet sich sowohl für Sanierung als auch Neubau. Grafik: Jasto

Jasto Baustoffwerke

Massives Vormauer-Dämmsystem

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 49

PRODUKTE UND PROJEKTE

Der Palazzo Italia, der Pavillon der Ver-einigten Arabischen Emirate, das Expo-gate und der russische Pavillon: Zu ins-gesamt 10 Projekten der im Mai eröffne-ten Weltausstellung 2015 in Mailand hatSchüco mit Innovation, Kompetenz undtechnischem Knowhow beigetragen.Die dynamischen, transparenten undeffizienten Konzepte, die diese Bautenkennzeichnen, sollen die Besucher derExpo zum Thema „Den Planeten ernäh-ren, Energie für das Leben“ in Erstaunenversetzen und faszinieren. Der Palazzo Italia z. B. zeigt sich als be-eindruckende Landschaftsarchitektur,die Nemesi & Partners in der unge-wöhnlichen Form eines urbanen Wal-des konzipiert haben. Transparenz undTechnologie bestimmen die nachhalti-ge, auf nahezu Passivhaus-Niveau ge-plante Architektur. Zur Gewährleistungoptimaler und konstanter Wärmeleis-tungen fiel die Entscheidung auf dieSchüco FW 50+ Fassadensysteme, die– wegen der beachtlichen Ausmaße derSpiegelflächen und der Schrägbalken –in den Labors von Schüco Italia in einerkundenspezifischen Version geplantund von Gualini Spa aus Costa di Mez-zate (Bergamo) realisiert wurden. Er-gänzt wird die Gebäudehülle durch dieSchüco Türsysteme ADS HD (HeavyDuty) aus Aluminium, die große Öff-

Schüco

Symbiose zwischen Know how und Kreativität

nungsweiten und zertifizierte Stabilitätauch bei hoher Frequentierung ermög-lichen.Mitten im Mailänder Stadtzentrum vordem Castello Sforzesco bietet das Ex-po Gate Gelegenheit, Wachstum undEntwicklung ins Gespräch zu bringen.Für das aus einem zentralen Platz undzwei nach den Prinzipien der Transpa-renz und Modularität von StahlbauPichler realisierten kegelstumpfförmi-gen Leichtbau-Glaspavillons bestehen-

▲ Palazzo Italia Bild: Memesi & Partners

▲Expo Gate Bild: Scandurra Studio Architettura

de Werk ist Scandurra Studio verant-wortlich. Zur Gewährleistung eines demOriginalprojekt entsprechenden De-signs unter kompromissloser Einhal-tung der thermischen Isolationswertekamen die Schüco FW 50 AOC Fassa-densysteme in der Ausführung SG(Structural Glazing) zum Einsatz, derenhochtragfähige und nur von innen sicht-bare Trägerprofile für ein einheitlichtransparentes Design sorgen.www.schueco.de

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201550

Aus Erdwärme gewonnene Energiekann unabhängig von Witterung undJahreszeit genutzt werden und steht inMitteleuropa bereits ab ca. 1,20 m Tie-fe zur Verfügung. Rehau bietet mit RAU-GEO sechs alternative Lösungen an,um sie effektiv zu nutzen: Von den ver-tikal bis zu 300 m tief in den Boden ein-gebrachten Raugeo-Erdwärmesondenüber die Raugeo-Hochdruck-Tiefen-sonden mit einer Tiefe bis zu800 m, die schräg in dasErdreich einzubringen-den Raugeo-Koaxial-Sonden für Tiefen biszu 50 m, über Raugeo-Helix® Sonden für etwa5 m Tiefe und die hori-zontal ca. 1,5 m tief zu ver-legenden Raugeo-Erdwärmekollek-toren bis zu den in Gründungspfähle in-tegrierbaren Raugeo-Erdwärmekollek-torrohren, sogenannten Energiepfählen. Bei allen Systemen wird dem Unter-grund über einen geschlossenen Kreis-lauf Wärme entzogen und mit Hilfe einerWärmepumpe auf die zur Heizung be-nötigte Temperatur angehoben. Rehaubietet hierfür sämtliche Systemkompo-nenten wie Verfüll-Material, Verteiler,Schacht, Anschlussleitungen und Mau-erdurchführungen bis zum Anschlussan die Wärmepumpe.Für Anforderungen an maximale Sicher-heit sowohl beim Einbringen in dasBohrloch als auch im langfristigen Be-trieb hat Rehau die Raugeo-Sonde PE-Xa mit 10 Jahren Garantie im Pro-gramm. Diese Doppel-U-Sonde kommtdurch in glasfaserverstärktes Polyester-harz eingegossene Leitungen komplettohne Schweißverbindung am Sonden-Fuß aus. Die neue Generation der PE-Xa hat sogar eine raue Außen-schicht, die in Kombination mit demVerfüll-Material Raugeo fill rot einenWasserdurchlässigkeitsbeiwert von > 10-10 erreicht. Eine platz- und kostensparende Alter-native zu Erdwärmekollektoren oder

Rehau

Unerschöpfliche Energie aus der Tiefe

▶ Die Rehau-Hochdruck-

Tiefensonde

mit einer

Länge von

850 m.

◀ Die Raugeo-Helix® PE-Xa

für den Einsatz im

Neubau oder in der

Altbausanierung.

Abbildungen: Rehau

te, speziell für mitteltiefe Geothermiekonzipierte Hochdruck-Tiefensonde biszu 850 m Länge entwickelt, die zusätz-lich zur Temperaturbeständigkeit bis 95 °C je nach Ausführung eine Druckbe-ständigkeit bis über 100 bar aufweist.Eine weitere Möglichkeit zur Nutzunggeothermischer Energie ist der Luft-Erdwärmetauscher AWADUKT Thermoantimikrobiell. Er wird bei kontrolliertenLüftungssystemen eingesetzt, umdurch Vortemperierung der Außenluftmittels Erdwärme die Effizienz der Lüf-tungsanlage zu steigern. In Kombinati-on mit einem Wärmerückgewinnungs-gerät sorgt er für wohlige Wärme imWinter und angenehme Kühle im Som-mer und spart so Energiekosten. Dieantimikrobielle Rohrinnenschicht verrin-gert das mikrobielle Wachstum deutlichund trägt zur Verbesserung der Lufthy-giene bei.www.rehau.com

-sonden ist die Raugeo-Helix® PE-Xa.Sie ist für den Einsatz im Neubau oderder Altbausanierung immer dann dieoptimale Wahl, wenn wenig Grund-stücksfläche zur Verfügung steht odereine Sonden-Bohrung ausgeschlossenwird. Mit einem Spiralbohrer wird ein 5 m tiefes Bohrloch erstellt, in das dieRaugeo-Helix® eingebaut wird. DieSonde ist teleskopisch von etwa 1,1 bis3 m ausziehbar. In eingebautem Zu-stand wird sie auf die Maximallänge von3 m gestreckt.Durch die Erschließung größerer Tiefenmit höheren Temperaturniveaus lässtsich die Effizienz von Geothermie-Anla-gen steigern. Die Anforderungen anTemperatur- und Druckbeständigkeitder Erdwärmesonden liegen jedochdeutlich höher als bei oberflächenna-hen Sonden. Rehau hat deshalb die ers-

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 51

Die BT Berlin Transport GmbH bewegtmit rund 1.800 Mitarbeitern die Men-schen in der Hauptstadt. Seit 15 Jahrengehört BT dem Konzernverbund derBerliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR anund befördert rund um die Uhr in BVG-Bussen und U-Bahnen Touristen undBerliner. Herzstück seit Unternehmensgründungist der „virtuelle Betriebshof“, d. h. alledienstrelevanten Informationen stehendigital zur Verfügung. Bis 2013 war derZugang zum Intranet aber nur über priva-te Rechner oder private Smartphonesund auch nur in der Freizeit der Beschäf-tigten möglich. Sprich: Es war nie ge-währleistet, dass alle Mitarbeiter wichti-ge Informationen auch abgerufen haben.Und einen zentralen Ort, an dem sich al-le Mitarbeiter eines derart mobilen Unter-nehmens treffen, gibt es nicht. Wie alsokommunizieren mit in ganz Berlin ver-streuten Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern? Dafür entwickelte die BT gemeinsam mitder Kommunikationsagentur CB.eClausecker | Bingel AG den strategi-schen Leitgedanken: „Mit mobilen Men-schen mobil kommunizieren“. Getreudiesem Motto stattete BT alle Mitarbeitermit modernen Smartphones mit extragroßen Bildschirmen (6,1 Zoll) aus. DasIntranet wurde umstrukturiert, neue Be-reiche geschaffen und für mobile Endge-räte optimiert: lebendiger, interaktiv undextrem übersichtlich. Aufbau und Navi-gation der Seiteninhalte passen sich au-tomatisch dem Bildschirm des mobilenEndgeräts an. Die Startseite versorgt al-le Nutzer mit allen wichtigen Informatio-nen in der Übersicht und einem News-Ti-cker für besonders wichtige Mitteilun-gen. Außerdem steht ein Bereich mit„Top-Themen“ und passenden Fragenund Antworten zur Verfügung, die mitQuick-Link auf der Startseite direkt zuden Themen der Woche führen. Das mobile Intranet hält seitdem allesWichtige bereit, was die Berlin TransportBelegschaft in ihrem Arbeitsalltag benö-

tigt. Um mehr über die Bedürfnisse derMitarbeiter zu erfahren, können alle In-halte mittels der bekannten Aktivitäten insozialen Netzwerken über „Daumenhoch/Daumen runter“ bewertet werden.Einfache Abstimmungsverfahren über-mitteln kurzfristig ein aktuelles Mei-nungsbild. Was jetzt noch fehlte, war die automati-sche Übermittlung von Nachrichten andie Fahrerinnen und Fahrer. Denn nochimmer war das Unternehmen darauf an-gewiesen, dass die Belegschaft sich ak-tiv in die virtuelle Welt des Intranets be-gibt. Die BT sah sich hier aber ganz klarin der Bringschuld. Um die Nutzung fürdie Belegschaft weiter zu verbessern,wurde die BT News App mit „Push-No-tification“ entwickelt. Diese Funktion er-

CB.e Corporate

Mobiles Intranet für mobile Belegschaft

möglicht es, den Mitarbeitern automa-tisch Benachrichtigungen auf ihreSmartphones zu senden. Sobald eineNews im Intranet veröffentlicht wird, gehtdie Nachricht parallel an alle Mitarbeiter-Handys und macht mittels Ton, Symbolund Vorschau auf sich aufmerksam. DerEffekt: Mit einem Knopfdruck sind 1.800Fahrerinnen und Fahrer aktuell infor-miert. Ergebnis: Mit einfachen aber wirkungs-vollen Kommunikationskanälen werdenwichtige Ziele erreicht: Die sofortige Wei-tergabe wichtiger Inhalte an alle Mitar-beiter, der Dialog mit allen Mitrabeiternund dabei eine höhere Bindung an dasUnternehmen zu schaffen.www.cbe.de

▲ App-Ansicht

Abbildung: Berlin

Transport GmbH

SIE PLANEN DIE NACHFOLGE INIHREM INGENIEURBÜRO?

Sie planen mit Ihrem Ingenieurbüro Bauwerke und Anlagender Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung, der Ener-gieversorgung, der Versorgung mit brennbaren oder wasser-gefährdenden Stoffen, der Abfallentsorgung oder der Verfah-renstechnik und des Anlagenbaus.

Wir sind ein bundesweit und international tätiges Ingenieur-büro für Wasser, Abwasser, Energie, Rohrleitungs- und Anla-genbau. Um zu expandieren, suchen wir ein Ingenieurbürozur Übernahme im Rahmen einer Nachfolgeregelung. Wir garantieren Ihnen absolute Diskretion.

Zuschriften erbeten unter Chiffre BI 061510 an den Krammer Verlag, Postfach 170235, 40083 Düsseldorf

UNTERNEHMENSNACHFOLGE

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201552

leuchtung und Beschattung zentral ge-steuert werden können. Brandschutz, Vi-deoüberwachung und Einbruchschutzkönnen zusätzlich integriert werden. Die-ser gewerkeübergreifender Ansatz er-möglicht es, den Status verschiedenerGewerke zu steuern, abzubilden, auszu-werten und Änderungen in Echtzeit um-zusetzen. Die Plattform kann von einemArbeitsplatz oder einem mobilen Endge-rät verwaltet werden – mit einer einheitli-

Die neue Gebäudemanagementplatt-form Desigo CC von Siemens kann erst-mals alle gebäudetchnischen Funktio-nen eines Gebäude steuern. Die offenePlattform basiert auf Standardprotokol-len und lässt sich flexibel an die Bedürf-nisse des Gebäudebetreibers anpassen.Ziel der Neuentwicklung war es, ein intui-tiv bedienbares Managementtool zuschaffen, über das verschiedene Gewer-ke wie Heizung, Lüftung und Klima, Be-

◀ Die neue Gebäude-

managementplattform

Desigo CC

Foto: Siemens AG

chen Oberfläche, die eine einfacheHandhabung ermöglicht. Desigo CC unterstützt Standardproto-kolle wie BACnet, OPC und etablierte IT-Standards. Über die Schnittstellen kön-nen verschiedene Gewerke miteinanderkommunizieren und Prozesse Hand inHand ablaufen. Außerdem können auchProdukte von Drittanbietern integriertwerden. Desigo CC ist skalierbar undeignet sich für den Einsatz sowohl in ein-zelnen Gebäuden als auch in verteiltenLiegenschaften. „Unser System kann mitden Bedürfnissen der Kunden wachsen.So können diese z. B. mit der Integrationder HLK-Technik beginnen und späterbei Bedarf zusätzliche Gewerke hinzufü-gen. Damit bietet die Plattform maxima-le Flexibilität für Gebäudebetreiber undFachplaner“, sagt Thomas Kerz, Leiterdes Business Segment Systeme bei derSiemens-Division Building Technologiesin Frankfurt.www.siemens.de/desigo-ccwww.siemens.de/buildingtechnologies

Siemens AG

Neue Managementplattform

Um Planer zu unterstützen, die bei ih-ren Planungsprozessen bereits auf BIMsetzen, bietet die Rockpanel Groupjetzt eine Plattform an, auf der die Da-teien aller Fassadentafeln europaweitbereitgestellt werden. Bei der Umset-zung des neuen Services setzt dieRockpanel Group auf den europaweitagierenden Partner BIMobject. Durchden Download der Rockpanel-BIM-Da-teien verfügen Planer automatisch überalle aktuellen, technisch relevanten Da-ten. „Sie sind damit auf Auftraggeber,die explizit nach BIM-Präsentationenverlangen, bestens vorbereitet, und de-ren Zahl wächst“, so Pascal Kabo, pro-jektverantwortlicher Technical ServiceManager der Rockpanel Group. Via

ROCKPANEL

BIM-unterstützende Plattform für Fassadentafeln

▲ Grafik: ROCKPANEL Groupwww.rockpanel.com sind ab sofort pa-rametrisierte 3D-Modelle aller Fassa-dentafeln für den Einsatz in digitalenGebäudemodellen kostenfrei erhältlich. www.rockpanel.com

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 53

Für vorgehängte hinterlüftete Fassaden(VHF) bietet Variotec mit dem Vakuum-dämmelement „VT-A-B1“ eine neue,schlanke Systemlösung an. Mit den Ele-menten lassen sich fast drei Viertel derkonventionellen Dämmdicken einsparen.Bei 56 mm Gesamtdicke hat das Ele-ment einen UW-Wert von 0,175 W/(m²K).Bislang waren bis zu 20 cm dickeDämmpakete nötig, um einen ähnlichenU-Wert zu erreichen.Die neue Lösung hat Variotec gemein-sam mit dem Braunschweiger Unterkon-struktionsanbieter GIP entwickelt, des-sen System Veco nun zusammen mitdem neuen B1-QASA-Element zum Ein-satz kommt. Der Zusatz B1 im Produkt-namen dokumentiert die Schwerent-flammbarkeit. Bisher wird Vakuumdäm-mung als normalentflammbar, also B2,eingestuft. Der Einsatz in VHF war des-halb aus brandschutztechnischen Grün-den ausgeschlossen. Mit der Entwick-

lung der B1-Variante bahnt sich das VIP-System jetzt den Weg an die Fassade.Die Dämmpakete bestehen aus einem50 mm dicken VIP-Kern (Vakuum-Isola-tions-Paneel), den beidseitig 3 mmDeckschichten aus nicht brennbaremMaterial (A1) schützen. Ein 15 mm dickerumlaufender Kantenschutz, ebenfallsaus A1-Material, erlaubt das Durchdrin-gen der Ankerstangen, an denen später

die Fassadenplatten hängen. Die punkt-förmigen Anker können die anstehendenLasten aller Bekleidungsarten problem-los aufnehmen. Das vom DIBt bauaufsichtlich zugelas-sene System bietet Variotec projektbe-zogen als verlegefertigen Bausatz an. Eswurde bereits bei Gebäuden mit 4 bzw.7 Geschossen in München eingesetzt.www.variotec.de

▲ Erster Einsatz des Vakuumdämmsystem „VT-A-B1“ bei VHF in diesem Laubengang eines

Viergeschossers in München. Foto: VARIOTEC

Die dauerhaft wachsende Belastungvon Straßen und Verkehrsflächenführt vermehrt zu Reflexionsrissbil-dungen. Asphaltbewehrungen verzö-gern diesen Prozess nachhaltig, in-dem sie die Spannung aus der

HUESKER

Asphaltbewehrung aus Glasfasern

VARIOTEC

Schlanke Dämmung

Asphalt- bzw. Betonschicht aufneh-men. Dadurch verlängern sich Sanie-rungsintervalle und Nutzungsdauer derVerkehrsflächen.Huesker hat sich der Problematik ange-nommen und führt mit HaTelit® G nun

▲ Das neue Glasfaserprodukt HaTelit® G Foto: HUESKER

erstmalig ein Glasfaserprodukt in dieHaTelit® Familie ein. Damit ist es denIngenieuren von HUESKER erstmaliggelungen, die Beschichtung von Ha-Telit® mit 60 % Bitumenanteil aufGlasfaser als Rohstoff zu transferie-ren. Dies ermöglicht eine einfache In-stallation des Produktes sowie einenguten Haftverbund. Die Beschichtungbei HaTelit® G sorgt zudem für gutenWiderstand gegen Einbaubeschädi-gungen.Huesker bietet mit der erweitertenHaTelit® Produktfamilie ab sofort füralle Einsatzgebiete und Kundenwün-sche in der Asphaltbewehrung daspassende Produkt an. Alle Produktesetzen dabei auf die Beschichtung mit60 % Bitumenanteil für hohe Qualitätund Wirksamkeit im Schichtenver-bund. www.HUESKER.com

PRODUKTE UND PROJEKTE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201554

Hörmann präsentiert 2015 zahlreicheNeuheiten für Hallenübergänge und -ab-schlüsse, die neben optischen auchtechnisch neue Lösungen aufzeigen. BeiFeuerschutz-Schiebetoren kommt es ne-ben der feuerhemmenden Funktion oftauch auf eine ästhetische, offene Gestal-tung an. Die neuen, stumpf auflaufendenFeuerschutz-Schiebetore ohne Einlauf-profil und mit optional verdecktem Ab-stellbereich integrieren sich unauffällig indie Raumgestaltung. Sie sind in max. 7,5 m Breite und 4,5 m Höhe im Angebot.Erhältlich mit unempfindlicher PearlgrainOberfläche, in glattem Stahlblech oderkorrosionsbeständigem Edelstahl und inRAL nach Wahl sind die feuerhemmen-den Tore (EI2 30) schon jetzt auf die euro-päische Produktnorm EN 16034 ausge-richtet.Die für den Herbst angekündigtenSpeed-Sectionaltore HS 5015 PU H 67und HS 6015 PU V 67 öffnen mit ei-ner max. Geschwindigkeit von 1,5 bis 2,5 m/s. Sie verfügen über 67 mm dicke,

Hörmann

Industrietor-Neuheiten

und die an die Einbausituation anpass-bare Antriebslage nach unten, oben oderwaagerecht sind vorteilhaft für die Mon-tage. Die mit doppelwandigen Stahl-La-mellen Decotherm S gedämmte Ausfüh-rung kann mit Frequenzumrichter An-trieb und Steuerung ausgestattet wer-den. Damit erreicht das Tor Öffnungsge-schwindigkeiten von max. 1,1 m/s. DieSanft-Start Sanft-Stop Funktion sorgt fürantriebsschonenden und sicheren Lauf.Die S6-Ausführung des Rolltores DD istfür max. 5 m Breite und 9 m Höhe ein-setzbar. „L-Pads“ auf der Torbehang-In-nenseite reduzieren das Laufgeräuschund den Verschleiß an den Lamellen. www.hoermann.de

▶ Neu bei Hörmann:

Stumpf auflaufendes

Feuerschutz-

Schiebetor ohne

optisch störende

Einlaufprofile.

Foto: Hörmann

thermisch getrennte Lamellen, die einenU-Wert bis zu 0,33 W/(m2∙K) erreichen.Die Lamellen laufen durch einen ver-schleißarmen Gurtmechanismus mit Ge-gengewichten in waagerechten Lauf-schienen unter die Hallendecke (H-Aus-führung) oder vertikal an der Hallenwand(V-Ausführung) entlang. Die neuenSpeed-Sectionaltore sind ansichtsgleichzu Hörmann Industrie-Sectionaltoren er-hältlich, flexibel zu montieren, energieef-fizient und schnell. Das neue Rolltor DD für Toröffnungen biszu 12 m Breite und 9 m Höhe hat einenDirektantrieb über die Wickelwelle. Ge-ringe Elektroinstallationskosten dank derim Antrieb integrierten Fangvorrichtung

Um die Anforderungen der EnEV ab 2016 zu erfüllen, muss für Außenwände nied-rig beheizter Gebäude mit Innenraumtemperaturen zwischen 12 °C und 19 °C einU-Wert von etwa 0,26 W/m2K und für beheizte Gebäude mit mehr als 19 °C einU-Wert von etwa 0,21 W/m2K veranschlagt werden. Das sind Anforderungen, diemit herkömmlichen Kassettenwandkonstruktionen nicht mehr zu erfüllen sind.Deshalb hat Rockwool das bewährte „Steelrock 035 Plus-Dämmsystem“ weiter-entwickelt und auf die neuen Anforderungen ausgelegt. Am grundsätzlichem Wirkprinzip des Systems hat sich nichts geändert: DieDämmplatten haben an den Längsseiten Aussparungen für die Aufnahme derObergurte und überdecken alle wärmetechnisch kritischen Metallteile wie Stegeoder Gurte. Deren direkter Kontakt mit kalter Außenluft wird vermieden, die Ge-fahr von Wärmebrücken minimiert. Entscheidend für die nun noch einmal ver-stärkte Dämmwirkung des Systems ist die Verdopplung dieser Überdeckung.Schützten bislang 40 mm Stegüberdeckung mit nichtbrennbarer Steinwolle vorWärmeverlusten, so sind es künftig 80 mm. Mit großem Effekt, denn mit dem neu-en „Steelrock 035 Plus-Dämmsystem“ sind bereits ab 170 mm Dämmdicke dieAnforderungen der EnEV 2016 für Gebäude mit Innenraumtemperaturen zwischen12 °C und 19 °C zu erfüllen, für Gebäude mit mehr als 19 °C reichen 240 mmDämmdicke aus. www.rockwool.de

ROCKWOOL

Dämmsystem fit für die EnEV 2016

▲ Weiterentwickeltes Dämmsystem erfüllt

Referenzgebäudevorgaben der EnEV 2016

bei Industriegebäuden.

Foto: Deutsche Rockwool Mineralwoll

GmbH & Co.OHG

TIPPS UND TERMINE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 55

BÜCHER

HYDRAULIK-HANDBUCHDas gesamte Spektrum der Hydraulik inWasserbau und in der Wasserwirtschaftfindet sich im „Handbuch der Hydraulik“wieder. Speziell auf die Lösung von prak-tischen hydromechanischen Aufgaben-stellungen ausgerichtet, enthält es diewichtigsten Berechnungsgrundlagen undmathematischen Formeln, einschließlichder notwendigen geometrischen undphysikalischen Tafelwerte.Die in der Hydraulik oft verwendeten Bei-werte und Koeffizienten sind in Tafelnund/oder Diagrammen zusammenge-stellt. Weiterhin sind wichtige Material-werte und hauptsächlich verwendete Ab-messungen, z. B. von Rohren, angege-ben.

Detlef Aigner, Gerhard Bollrich: Handbuch der Hy-draulik für Wasserbau und Wasserwirtschaft.Beuth-Verlag, Berlin 2015, 79 Euro (E-Book oderPrint), ISBN 978-3-410-21341-3 (Print).

PLANUNGSQUALITÄTIn einem neuen Merkblatt des Deut-schen Beton- und Bautechnik-Vereins(DBV) geht es um die „Qualität der Pla-nung“. Das gleichnamige Merkblatt sollmit einem ganzheitlichen Ansatz überden gesamten Bauplanungs- und Ent-scheidungsprozess hinweg helfen, diestrukturellen Ursachen für Termin- undKostenüberschreitungen sowie Mängelan Gebäuden zu erkennen. Allen Betei-ligten soll ermöglicht werden, von An-fang an geeignete Projektstrukturen zuetablieren und durch Prozessoptimie-rung Fehlentwicklungen vorzubeugen.Das Merkblatt bietet dafür schnell er-fassbare und verständliche Übersichtenüber die in jeder Leistungsphase erfor-derlichen Planungsschritte und -inhaltevon Objektplanung, Tragwerks- und TA-Planung sowie der bedarfsweise einzu-setzenden Sonderfachleute.

DBV-Merkblatt: Qualität der Planung. Berlin 2015,64,20 Euro plus Versand, www.betonverein.de(Schriften).

BETONBAU FÜR DIE ZUKUNFT„Hintergründe, Auslegungen, Praxisbei-spiele, Beiträge aus Praxis und Wissen-schaft“ lautet der Untertitel des Buchs„Betonbauwerke für die Zukunft“, dasBeiträge verschiedener Autoren zu ak-tuellen Entwicklungen im Betonbau ver-sammelt. Die Betonbauweise wird zur-zeit vor allem durch die Fortschreibungder normativen Grundlagen, baustoffli-che Weiterentwicklungen wie Infra-leichtbeton, neue Überlegungen zumBauen im Bestand sowie neue Pla-nungsmethoden wie BIM bestimmt.Durch die Einführung von BIM inDeutschland werden die Ingenieure so-wohl in der Bauplanung als auch in derBauausführung mit einigen Neuerungenrechnen müssen.

Klaus Holschemacher (Hrsg.): Betonbauwerke fürdie Zukunft, Hintergründe, Auslegungen, Praxis-beispiele, Beiträge aus Praxis und Wissenschaft.Beuth-Verlag, Berlin 2015, 49 Euro (E-Book undPrint), ISBN 978-3-410-25397-6 (Print).

DACHSCHADENOftmals bestimmt der Preis und nicht derMehrwert, welche Qualität ein Dach ha-ben soll. Aber nicht nur der Kostendruck,sondern auch mangelnde Kenntnis vonBaustoffen und Normen können zu Schä-den am Dach führen.Der Autor zeigt anhand dokumentierterFälle, wie man Schäden in sämtlichen Be-reichen von Steil- und Flachdächern, Bal-konen und Dachterrassen bei Planungund Ausführung vermeidet und stellt ih-

DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.Merkblatt

Bauausführung

Qualität der PlanungQuality of Planning

Fassung Februar 2015

nen Vorschläge für die jeweils sinnvolleAusführung gegenüber. Er geht ausführ-lich auf die Themen Wetterschutz, Un-terkonstruktionen, Dampf- und Luftsper-ren, Dachgauben, Abdichtungen, Däm-mungen und Brandschutz ein. Für sämt-liche Bereiche des Dachs gibt er Hinwei-se auf technische Unterschiede bei Bau-stoffen und Anwendungsweisen.

Walter Holzapfel: Dächer – Kompendium der Scha-densursachen. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart2015, 59 Euro, ISBN 978-3-8167-9294-9.

TIPPS UND TERMINE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201556

KLEINE TALSPERREN Das neue Merkblatt DWA-M 522 derdeutschen Vereinigung für Wasserwirt-schaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)erläutert Umsetzungsmöglichkeiten derDIN 19700 „Stauanlagen“ und gibtHandlungsempfehlungen zu Planung,Bau und Betrieb kleiner Stauanlagen. In der Praxis besteht oft Unsicherheit, obkleine oder kleinste Stauanlagen über-haupt unter die Regelungen der DIN19700 fallen und wie Klassifizierungenund andere Anforderungen umzusetzensind, denn bei der Anwendung der DIN-Vorschriften muss oft auf mehrere Teileder Norm zurückgegriffen werden. Au-ßerdem erlaubt die Norm Abminderun-gen verschiedener Forderungen, je nachGröße und Gefährdungspotenzial derAnlagen, ohne dies weiter zu unterset-zen. Das Merkblatt empfiehlt, die forma-le Untergrenze für Stauanlagen nach DIN19700 bei Anlagen mit einem Stauraumbei Vollstau von 500 m³ anzunehmen.Dieser Wert entspricht internationalenGepflogenheiten.„Kleine Talsperren und kleine Hochwas-serrückhaltebecken“ richtet sich an Ei-gentümer, Unterhaltungspflichtige undBetreiber der Anlagen, Aufsichtsbehör-den, Wasserwirtschaftsverbände, Hoch-wasserschutz-Zweckverbände und In-genieurbüros.

DWA (Hrsg.): Kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken, DWA-M 522. Hennef2015, 86,50 Euro, ISBN 978-3-88721-234-,www.dwa.de/shop.

VBI-INTENSIVSEMINARE

30. Juni, BerlinFÜHREN, MOTIVIEREN, KOMMUNIZIEREN IM PLANUNGSBÜROFührungskompetenz: das eigene Führungsverhalten optimieren, Mitarbeiter-Stärken und -Schwächen erkennen, verstehen und richtig einsetzen. Das 1x1des Motivierens: Wie Sie unterschiedliche Motivtypen aktivieren und begeisternkönnen. Aus dem Werkzeugkasten der Kommunikation: Wie Zielvereinbarungenund Aufgabenstellungen besser verstanden werden. Wie Sie konstruktiv kriti-sieren und Konfliktsituationen meistern.Referentin: Dipl.-Ing. Claudia Best, Organisationspsychologin, BEST consulting

2. Juli, LeipzigBÜROORGANISATION MIT HOAI 2013 ALS LEITFADENPraxistipps und Anregungen zum Umsetzen der HOAI 2013 im Planer-Alltag: Er-läuterungs- und Dokumentationspflichten, Kosten- und Termintreue, Abnahme,Planen im Bestand etc. Welche Hilfsmittel geben Sie Ihren Mitarbeitern an dieHand? Wie vermeiden Sie Haftungsprobleme? Wie stärken Sie durch rascheund lösungsorientierte Umsetzung Ihr Image? Wie kommunizieren Sie mit Auf-traggebern in Honorarfragen?Referent: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Kalmus, Inhaber LK&P. Ingenieure GbR , 

8. Juli, MünchenKALKULATION UND CONTROLLING FÜR KLEINEPLANUNGSBÜROSAuch kleine Unternehmen brauchen ein einfaches Controlling = mehr als Pla-nung und Kontrolle, Kosten richtig erfassen und darstellen, Stundensatz ehrlichermitteln, einfache Projektstundenkalkulation, Nachkalkulation mit Hilfe der De-ckungsbeitragsrechnung erfolgreich durchführen, Bewertung der unfertigenLeistungen, Erfolgs- und Finanzplanung aus der BWA ableiten, Liquiditätspla-nung, Kennzahlen für die effiziente Unternehmenssteuerung.Referent: Dr. Jürgen Buttgereit, UnternehmensberaterInformationen und Anmeldung zu allen VBI-Intensivseminaren: www.unita.de

15.–16. Juni, EssenKOORDINATION UND KOMMUNIKATION„In der Baukoordination wirkungsvollkommunizieren – von der Planungs- biszur Ausführungsphase“ ist das Themaeines Seminars in Essen. Veranstalter istdas Haus der Technik. Ingenieure, Tech-niker, Architekten und Mitarbeiter vonPlanungsbüros lernen Kommunikations-modelle und -prozesse kennen, die ih-nen helfen, unterschiedliche Gesprächs-situationen des Bau- und Planungsallta-ges zu durchdringen. Fragetechniken

TERMINEund weitergehende Fertigkeiten in derTechnik „Aktives Zuhören“ sowie Kom-munikationstechniken, mit denen manEinwänden begegnen kann, sollen ver-mittelt werden. Die Teilnehmer üben au-ßerdem, branchenspezifische Gesprä-che effektiv mit Vereinbarungen abzu-schließen und diese ergebnisorientiert zudokumentieren. www.hdt-essen.de

9. Juni, Berlin TRAGWERKE Wie Tragwerke entworfen und konstru-iert werden, ist Thema der Vortragsreihe

TIPPS UND TERMINE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 2015 57

„Hochbaukultur in Berlin – Tragwerke“der TU Berlin. Ausgewählte, preisge-krönte, zumeist von VBI-Büros geplanteHochbauten stehen im Zentrum der Ver-anstaltungsreihe. Vorgestellte Projektesind am 9. Juni die digitale Planung desAxel-Springer-Campus (Arup), das Zoo-fenster Berlin (Grontmij, 23. Juni) und dasHumboldtforum (Berliner Stadtschloss),dessen Tragwerk, geplant von den BürosWetzel & von Seht und Krone Ingenieu-re, am 7. Juli vorgestellt wird. Dabei gehtes jeweils nicht ausschließlich um die in-genieurtechnischen Herausforderungen,sondern auch um die Arbeitsweise derIngenieure in den komplexen Projekten.Die Vorträge beginnen jeweils um 17.30 Uhr in Gebäude 13 b, Hörsaal B,der TU Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25.

22. Juni, EssenWINDENERGIEANLAGENDas Seminar „Türme und Gründungenbei Windenergieanlagen“ will den Teil-nehmern vertiefte Kenntnisse im Entwurfund den statischen Nachweisen derTragstrukturen von Onshore-Windener-gieanlagen vermitteln. Spezielle Themensind Schalenstabilität, Ermüdungsnach-weise und konstruktive Details bei Ver-bindungen. Inhalte sind Entwurf und Be-messung von Stahlrohrtürmen, von Git-termasten und von Spannbetontürmen.Teilweise können die Kenntnisse auf denOffshore-Bereich übertragen werden.Veranstalter ist das Haus der Technik inZusammenarbeit mit der Leibniz-Univer-sität Hannover. www.hdt-essen.de

24. Juni, BochumBRANDSCHUTZ IM BESTAND Bei der Erarbeitung eines Brandschutz-konzeptes für ein Bestandsgebäudestellt sich oftmals die Frage danach, wiedie vorgefundenen Bauteile in brand-schutztechnischer Hinsicht zu beurteilensind. Beim Seminar „Baulicher Brand-schutz im Bestand: Beurteilung von Be-standsbauteilen“ in Bochum wird einBlick in historische Dokumente gewor-fen, um zu verstehen, welche brand-schutztechnischen Gedanken hinterbauzeitlichen Konzeptionen stecken.

Dem schließt sich die Diskussion der Ge-fahrbegriffe beim Umgang mit histori-scher Bausubstanz an; die Unterschiedezwischen einer Sanierung und einerdenkmalpflegerischen Behandlung wer-den ergänzend erörtert. Die exemplarische brandschutztechni-sche Beurteilung ausgewählter Be-standsbauteile erfolgt geordnet nach je-weiliger konstruktiver Funktion und nachMaterialien. Wie diese Einzelbeurteilun-gen erfolgreich in ein Brandschutzkon-zepte übertragen werden, zeigt das Pra-xisseminar anhand – z. T. unter Einsatzvon Ingenieurmethoden – bestehenderBrandschutzkonzepte. Veranstalter istdie DIN-Akademie.www.beuth.de/din-akademie

24.–25. Juni, Frankfurt/M.KLINIKIMMOBILIENDer fünfte Kongress „Die Klinikimmobilieder nächsten Generation – Wegweisen-de Impulse aus der Praxis für eine bes-sere Ökonomie und Performance“ inFrankfurt widmet sich aktuellen Entwick-lungen. Sowohl im Plenumsteil als auch in denverschiedenen Themenbereichen, die ininsgesamt zwölf parallel laufendenWorkshops abgebildet werden, geht esum folgende Themenkomplexe: Labor-ausstattung, europäische und internatio-nale Projekte, Entwicklung und Betriebvon Gesundheitsimmobilien, Medizin-technik und Hygiene, digitales Kranken-haus, juristische Themen, Green Hospi-tal, Building Information Modeling undFacility Management, Technologie undUmwelt, Energieeffizienz und Finanzie-rung und Public Private Partnership. Neuist der Bereich Themenland, der in die-sem Jahr mit der Schweiz seinen Auftaktfindet. www.klinikimmobilie.de

24.–25. Juni, KarlsruheALTLASTENAktuelles Thema des Seminars „Altlas-ten 2015“ sind die perfluorierten Tenside(PFT), auch bekannt als PFC (perfluori-nated compounds). Neben der Industrie-Emissionsrichtlinie (IED), Praxisbeispie-

len zu Grundwassersanierungen, derBundesanlagenverordnung (AwSV), Flä-chenrecycling und der immer noch aktu-ellen Kampfmittelproblematik gibt es einSchwerpunktthema zum aktuellen 3. Ar-beitsentwurf der Mantelverordnung"Grundwasser/Ersatzbaustoffe/Depo-nie/Bodenschutz", der als Grundlage ei-nes Planspiels noch vor dem Seminarveröffentlicht werden soll.Veranstalter sind der Arbeitskreis Grund-wasserschutz e.V. und die Überwa-chungsgemeinschaft „Bauen für denUmweltschutz“. Für das Konzept zeich-net die ICP Ingenieurgemeinschaft Prof.Czurda & Partner GmbH, Karlsruhe, ver-antwortlich.www.icp-ing.de, Rubrik Seminare.

2. Juli, ZwickauBETONTECHNIKMit der neuen Veranstaltungsreihe„Grundlagen der Betontechnik“ bietetdie BetonMarketing Nordost GmbH spe-ziell Planern und Bauleitern die Möglich-keit, in einem praxisorientierten Seminar,ihr Baustoffverständnis aufzufrischen. Eswerden fundierte theoretische Grundla-gen vermittelt, die durch Versuche prak-tisch veranschaulicht werden. Die Teilnehmer sind aufgefordert nichtnur zuzuhören, sondern anzufassen undFragen zu stellen. Das Seminar findetnach Zwickau auch in Magdeburg (7. Ju-li), Wismar (14. Juli) und Varel (22. Sep-tember) statt. www.beton.org

2.–3. Juli, NeumarktTHERMISCHE SPEICHERDas bereits 4. Fachforum ThermischeEnergiespeicher des ostbayerischenTechnologie-Transfer-Instituts (Otti) inNeumarkt stellt zunächst Anwendungenin Gebäuden und in der Industrie vor. Da-nach geht es weiter mit einem Überblicküber thermische Speicher im System,wie zum Beispiel als verschiebbare Lastim elektrischen Netz oder zur Flexibilisie-rung von KWK und Fernwärme.www.otti.de

TIPPS UND TERMINE

BERATENDE INGENIEURE 5/6 201558

9.–10. Juli, OffenbachUMWELTBAUBEGLEITUNGDie Umweltbaubegleitung (UBB) ist beidiversen Bauvorhaben notwendig. Zielist die Beachtung aller gesetzlichen Um-weltvorschriften, Normen und Regelwer-ke, die Einhaltung der naturschutzrecht-lichen Vorgaben aus der Baurechtserlan-gung sowie die Vermeidung von Um-weltschäden, den dadurch entstehen-den Kosten und Zeitverzögerungen. Da-bei sind es nicht nur die großen Infra-strukturprojekte, sondern zunehmendauch kleinere Bauvorhaben unterschied-lichster Vorhabenträger, bei denen eineUBB zur Auflage gemacht wird.Der zweitägige Praxisworkshop konkre-tisiert das Baugeschehen an der Schnitt-stelle zur Ökologie. Die komplexen Auf-gaben einer Umweltbaubegleitung sindauf den ersten Blick nicht leicht zu über-schauen. Neben der rechtlichen Einord-nung und einer Zusammenstellung derRegelwerke und Standards erhalten dieTeilnehmer Einblicke in die schutzgutbe-zogenen, bau- und verfahrensrechtli-chen sowie kommunikativen Facetteneiner Umweltbaubegleitung. Eine zeitlichrichtige Koordination der Aufgaben undeine klare Abgrenzung zu anderen Leis-tungen bilden dabei die Rahmenbedin-gungen, die die Teilnehmer ebenso wiedie Grenzen der UBB einzuschätzen ler-nen. Veranstalter ist das UmweltinstitutOffenbach.www.umweltinstitut.de

14.–15. Juli, HamburgENERGIEEFFIZIENZHAUS-PLUSInnovative Gebäude mit erneuerbarenEnergien stellt das ostbayerischen Tech-nologie-Transfer-Instituts (Otti) im Rah-men seines Fachforums Energieeffi-zienzhaus-Plus vor. An den beiden Ver-anstaltungstagen dreht sich alles umenergieoptimierte Gebäude, deren relativgeringer Energiebedarf in der Jahresbi-

lanz komplett durch erneuerbare Energiegedeckt wird und Überschüsse sogarnoch für die Mobilität oder für andereKonsumenten bzw. Gebäude bereitge-stellt werden. Diese Entwicklungen wer-den daher eines der Zukunftsthemen imBereich der Bau- und Gebäudetechniksein. In Kreisen der EU werden derartigeGebäudeenergiekonzepte sogar schonals Mindestanforderungen für das Jahr2030 diskutiert, die das Niedrigstener-giegebäudeniveau ablösen könnte. www.otti.de

27. August, ErfurtTHÜRINGER INGENIEURTAGDer VBI-Landesverband Thüringen rich-tet gemeinsam mit der IngenieurkammerThüringen, dem VDI- und VDE-Landes-vereinigungen sowie dem TÜV-Thürin-gen den „Thüringer Ingenieurtag 2015“aus. Themen sind der demografische Wan-del, die alternde Gesellschaft und damiteinhergehende Veränderungen und An-forderungen wie altersgerechte Produk-te und Lösungsansätze für den Bevölke-rungsrückgang im ländlichen Raum. www.ikth.de (Rubrik Aktuelles)

13.–15. September, DubaiFIDIC INFRASTRUCTURE CONFERENCEFIDIC, die internationale Vereinigung derVerbände beratender Ingenieure, zu de-ren Mitgliedern der VBI seit vielen Jahrengehört, lädt in diesem Jahr nach Dubaizur Fidic Infrastruktur Konferenz ein.Themen der Tagung sind u. a. globaleMärkte, Finanzierung, Benchmarkingund M&A, Herausforderungen für Städteund Geschäftsmöglichkeiten in der Golf-region. Konferenzsprache ist Englisch.Informationen und Anmeldung unter fidic2015.org.

IMPRESSUM

BERATENDEINGENIEUREFACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN

ISSN 0005-8866 45. Jahrgang www.vbi.de

HERAUSGEBER:Verband Beratender Ingenieure VBIBudapester Straße 3110787 BerlinTel.: 030/26062-0Fax: 030/26062-100www.vbi.de

REDAKTION:Ines Bronowski (Chefredakteurin) Tel.: 030/260 62-230, Fax: [email protected] GabrielTel.: 030/26062-231, Fax: [email protected]

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