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High-Cap aus Tschechien

Eine Numm er größer

Kaum eine Pistole nimmt mehr Munition auf: Die neue P-09 von Ceska Zbrojovka fasst 19 + 1 Patronen undgehört damit zu den 9-Para-Pistolen mit der höchsten Magazin-kapazität. Doch weiß der „Viellader“ auch anderweitig zu überzeugen?

Seit einigen Monaten wird die CZ P-09 in den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft, aber hierzu-

lande ist die tschechische Polymer-pistole erst seit ein paar Wochen zu ha-ben – Importeur ist Frankonia. Prinzi-

TEST & TECHNIK | CZ P-09

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Eine Numm er größerCZ P-09 | TEST & TECHNIK

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piell handelt es sich bei dem neuen Mo-dell um eine größere Version der kompakten CZ P-07. Und was ihre Aus-maße angeht, gibt sich die P-09 nicht schüchtern: In ihren Abmessungen ent-spricht sie in etwa einer M 1911 A1 mit Magazintrichter. Um die Mitte ist sie al-lerdings etwas dicker als die ehemalige US-Ordonnanzpistole. Dafür schlägt die CZ durch ihr Polymergriffstück die „Government“ in Sachen Leergewicht.

Verwandtschaft und Eigenarten:Eine Verwandtschaft zu den älteren Ganzmetallbaureihen CZ 75 und CZ 75 SP01 kann die neue High-Cap nicht leugnen: Browning-Verriegelungssys-tem, traditioneller Double-Action/Sin-gle-Action-Abzug mit außenliegendem Hahn und nach außen weisenden Schlit-ten-Führungsschienen. Aber es existie-ren auch einige wesentliche Unter-scheidungsmerkmale, abgesehen vom Kunststoffrahmen, welchen die Neue

nur mit der kleineren CZ P-07 teilt. Anders als bei älteren Pis-tolen des tschechischen Her-stellers ist die Steuerkulisse unter dem Lauf offen. Außer-dem verriegelt das Rohr nicht über Kämme vor dem Patronen-lager, sondern direkt im Aus-wurffenster. Ein Alleinstellungsmerk-mal der Neuen soll der verwendete Kunststoff sein. Dieser ist stabiler, als bei der P-07, so zumindest der Herstel-ler. Ein weiterer Pluspunkt: Die P-09 ist für Rechts- wie Linkshänder problemlos bedienbar, bis auf den Verschlussfang-hebel natürlich. Der Magazinauslöser lässt sich aber bei Bedarf auf die rechte Seite des Rahmens umstecken. Die Dau-mensicherung wurde direkt beidseitig angelegt.

Theoretisch ermöglicht das verwendete Omega-Abzugssystem der CZ P-09, die Sicherungsfl ügel der Pistole durch Ent-

spannhebel zu ersetzen – dem Testex-emplar lagen allerdings keine bei. Dafür enthielt die gelieferte Box zwei zusätz-liche Griffrücken, mit deren Hilfe sich die Handlage ganz einfach individuali-sieren lässt. CZ stattet die P-09 mit ei-ner nur seitlich durch Klopfen verstell-baren Stahlvisierung aus. Sowohl die Kimme als auch das von vorn in den Schlitten eingeschobene Korn sind je-weils durch eine Schraube gesichert. Das Visierbild mit seinen relativ engen Lichthöfen ist für eine Verteidigungs-waffe relativ fein gehalten, ermöglicht dadurch aber auch auf größere Entfer-nungen ein genaues Zielen.

Modell: Ceska Zbrojovka P-09

Preis: € 729,-

Kaliber: 9 mm Luger

Kapazität: 19 + 1 Patronen

Maße in mm (L x B x H): 204 x 38 x 148

Laufl änge: 112 mm

Visierlänge: 171 mm

Kimme: 3,0 mm

Korn: 3,0 mm

Abzugsgewicht: 1800/4550 g

Gewicht: 865 g (mit Magazin)



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Verarbeitung und Finish:Die Testwaffe überzeugte durch ihre rundum gelungene Verarbeitung. Ober-fl ächen, Kanten und Beschriftungen - alles war sorgfältig ausgeführt. Wie bei

den meisten aktuellen Dienstpistolen üblich, schützt eine Tenifer-Vergütung den Schlitten vor Korrosion. Schön ist auch, dass die Visierung der P-09 im Ge-gensatz zur älteren P-07 nicht mehr aus

Plastik, sondern aus Stahl besteht. Die Passungen des Testexemplares waren tadellos; nichts klapperte oder wackel-te. Auch der Schlitten lief nahezu spiel-frei auf seinen Führungsschienen. Die

Bis auf die gekapselte Schließfeder unterscheidet sich die P-09-Demontage

nicht von der einer CZ 75. Der Lauf verriegelt aber im Auswurffenster.

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beiden mitgelieferten Magazine ließen sich bis zur 17. Patrone ohne großen Kraftaufwand laden, für die letzten Pa-tronen wäre eine zusätzliche Ladehilfe aber durchaus vorteilhaft. Komplett mit 19 Patronen aufmunitioniert, ist ein recht herzhafter Klaps auf den Ma-gazinboden nötig. Erst dann arretiert der „Container“ bei geschlossenem Schlitten zuverlässig im Griffstück. Un-ter Umständen ist es vielleicht besser, einige Reservemagazine nur mit 18 Pat-ronen zu befüllen. So geht man beim Nachladen auf Nummer sicher. Wo wir gerade beim Thema Magazine sind: Beim Importeur schlagen weitere P-09-Patronentanks mit deftigen 79,95 Euro zu Buche. Andere passen leider nicht in die neue Waffe! Auch der On-line-Shop des Herstellers Ceska Zbro-jovka hilft hier kein Stück weiter. Dort sind zwar alle möglichen CZ-Magazine bis einschließlich des P-07-Containers für relativ günstige Preise zu kaufen, doch eben nicht jene für die neue P-09. Vielleicht kommt das ja noch.

Als negative Punkte sind nur ein paar kosmetische Kleinigkeiten zu nennen, wie etwa der Lichtspalt unterhalb des Kimmenblattes. Funktionstechnisch stieß allein die Abzugscharakteristik auf Kritik. Der Widerstand selbst beweg-te sich im Double-Action-Modus im grü-nen Bereich. Vorgespannt löste die P-09 für eine Verteidigungswaffe sogar ver-gleichsweise leichtgängig aus. So rich-tig trocken brach der Abzug im Single-Action-Modus allerdings nicht und als Double-Action-Trigger bedient, lief das Züngel ungleichmäßig. Zum Glück lässt sich das neue Omega-Abzugssystem der CZ P-09 bei Bedarf ähnlich gut überar-beiten wie das einer älteren CZ 75 mit beidseitigen Abzugsstangen aus dem gleichen Haus.

Schießen und Treffen:Die überlassene Testwaffe leistete sich eine einzige (höchstwahrscheinlich munitionsbedingte) Funktionsstörung: Eine Hülse der Vollmantel-Laborierung

von Prvi Partizan (PPU) wurde derart kraftlos nach oben ausgeworfen, dass sie wieder auf dem Schlitten landete – der Schlappschuss sorgte dann auch gleich für eine Zuführstörung bei der nächsten Patrone. Bei dieser Muniti-onssorte handelt es sich aber sowieso um eine vergleichsweise impulsschwa-che Laborierung. Hier kann sich ein starker Ausreißer der v0 nach unten nun einmal schnell in Form von nervenden

Funktionsbeeinträchtigungen bemerk-bar machen; und das nicht nur bei der CZ P-09. Ansonsten lief alles wie am Schnürchen: Die CZ verdaute alle Patro-nenfabrikate unabhängig von Geschoss-art oder -gewicht problemlos und warf sämtliche Hülsen gleichmäßig nach rechts aus, ohne heißes Messing auf den Körper, Arm oder gar ins Gesicht zu schleudern. Auch die Präzision gab kei-nen Anlass zur Klage: Die besten

Ceska Zbrojovka P-09, 9 mm LugerNr. Fabrikpatronen (grs) SK (mm) v2 (m/s) E2 (J) Faktor (BDS)

1 115 grs Prvi Partizan FMJ 76 (38) 328 401 124

2 123 grs Fiocchi FMJ-TC 59 341 463 138

3 124 grs GECO Hexagon 61 321 414 131

4 124 grs Prvi Partizan JHP 85 (37) 345 478 140

5 124 grs Sellier & Bellot nontox FMJ 40 340 464 138

6 124 grs Speer Gold Dot +P JHP 38 (29) 378 574 154

7 147 grs Hornady TAP JHP 80 (38) 309 452 149

8 154 grs GECO FMJ-TC 57 (27) 262 343 132

Anmerkungen/Abkürzungen: SK (mm) = Streukreisangaben in Millimetern, Schussentfernung 25 Meter, sitzend mit aufgelegter Waffe ermittelt. Bei den Angaben handelt es sich um Fünf-Schuss-Gruppen, die Werte in Klammern sind Angaben nach Abzug eines Ausreißers. v2 (m/s) = Geschossge-schwindigkeit, zwei Meter vor der Mündung. Messgerät: Mehl BMC 18. E0 (J) = anhand von v2 und Geschossgewicht errechneter Geschossenergiewert, in Joule. Auf www.helgepeters.de lässt sich dieser Wert online ermitteln. grs = Grains. FMJ = Full Metal Jacket (Vollmantel). JHP = Jacketed Hollow Point (Mantel-Hohlspitz). TC = Truncated Cone (Kegelstumpf).




Schussbilder auf 25 Meter Entfernung gab es mit der Gold Dot-Hohlspitzlabo-rierung von Speer sowie mit der günsti-gen Nontox-Vollmantel von Sellier & Bellot. Über das Schussverhalten selbst gibt es nichts Aufregendes zu berich-ten: Obwohl sie leichter ist, schießt sich die P-09 angenehm, einer normalen Ganzstahl-CZ 75 ohne verlängertes Dustcover im Stil der SP-01-Varianten nicht unähnlich.

Fazit und Schlussfolgerung: Das Preis-Leistungsverhältnis der CZ P-09 ist angesichts ihrer Verarbeitung und Präzision mehr als annehmbar. Es gibt keine vergleichbare direkte Kon-kurrenz, solange man gezielt nach einer großen und zugleich leichten 9-Para-Pistole mit extrem hoher Magazinkapa-zität, traditionellem Double-/Single-Action-Abzug und außenliegendem Hahn sucht. Die meisten Hersteller in diesem Marktsegment geben sich mit 15 bis 16 Patronen im Magazin zufrie-den.

Text: Hamza Malalla und Alexander Losert

Fotos: Michael SchippersTestwaffe: Frankonia Handels GmbH & Co.KG (www.frankonia.de) – vielen Dank! Der Verkauf erfolgt direkt über Frankonia sowie den Fachhandel.

Der schmale Sicherungsflügel liegt griffgünstig und rastet gut ein. Ihre größte Breite hat die P-09 über den Bedienhebeln. Das Griffstück ist nur etwa 30 mm breit.

Das Visier wartet mit drei phosphorisierenden Leuchtpunkten auf, ähnlich wie etwa bei einigen Pistolen von Heckler & Koch und Walther üblich.

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CZ P-09 | TEST & TECHNIK

0 Club*99,00

uch-Griff.

Visier_Ausgabe_2015_03_M�rz.qxp 09.02.2015 09:28 Seite 1


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