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Industrie 4.0-Aktien
Das sind die besten Branchen und Regionen Ein Gastbeitrag von Willi Ufer
Der nächste große Schub in der Wirtschaft ist die Digitalisierung der Produktion – auch Industrie 4.0 genannt. Vorausschauende Anleger setzen schon heute auf die Gewinner von morgen. Entwickelte Volkswirtschaften wie die USA oder die in Europa wachsen weniger
durch den zusätzlichen Einsatz von Kapital oder Arbeit, sondern vor allem durch
Produktivitätsfortschritte. Für Unternehmen gilt das analog. Bei den
Produktivitätssteigerungen werden derzeit die größten Hoffnungen und Erwartungen
mit der Digitalisierung verknüpft.
Während diese zum Beispiel in der Kommunikation oder im Handel bereits weit
fortgeschritten ist, besteht im produzierenden Gewerbe noch erhebliches Potenzial.
Nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW, 2015) haben drei von
vier Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau bislang keine oder erst vereinzelte
Schritte in Richtung Industrie 4.0 unterneommen.
Beim „Internet der Dinge“ geht es vereinfacht darum, die Produktionsprozesse mit
modernster Informations- und Kommunikationstechnologie zu verzahnen. Industrie
4.0 verfolgt dieselben Ziele wie die produktivitätssteigernden Maßnahmen der
Vergangenheit: höhere Qualität, niedrigere Kosten, mehr Zeit- und
Ressourceneffizienz sowie eine erhöhte Flexibilität. Die Automobilindustrie wird
beispielsweise in Zukunft Pkw-Serien mit der Losgröße eins zu wettbewerbsfähigen
Preisen anbieten, also Fahrzeuge, die trotz einer maximal individuellen Ausstattung
bezahlbar sind.
Aus Anlegersicht geht es darum, die Branchen und Wirtschaftsräume zu
identifizieren, wo die höchsten Produktivitätsfortschritte zu erwarten sind. Denn diese
bilden die Basis für steigende Unternehmensgewinne, die wiederum maßgeblich die
Entwicklung einer Aktie bestimmen.
Deutschland zunehmend besser Es ist naheliegend, dass sich Produktivitätsfortschritte vor allem durch Forschung
und Entwicklung (F&E) erzielen lassen. In der Bundesrepublik sind die F&E-
Investitionen gemessen am BIP von 2003 bis 2013 von 2,5 auf 2,8 Prozent
gestiegen. Damit liegt Deutschland im Mittelmaß - weit vor China und knapp vor den
USA, jedoch deutlich hinter Japan und vor allem Südkorea. In den beiden
asiatischen Ländern fließen mehr als drei beziehungsweise sogar mehr als vier
Prozent des BIPs in Forschung und Entwicklung.
Auch zwischen den verschiedenen Branchen gibt es zum Teil erhebliche
Unterschiede. Besonders investitionsfreudig ist in Deutschland traditionell der
Fahrzeugbau, auf den rund ein Viertel der F&E-Ausgaben entfallen. Noch mehr
investiert das sonstige verarbeitende Gewerbe, zu dem aber mehrere Branchen
gehören.
Die Kombination von Regionen und Branchen mit hohen F&E-Investitionen ergibt
Cluster, die überdurchschnittlich hohe Produktivitätsfortschritte versprechen. Hier
wird es für den Anleger interessant. Denn der Schluss liegt nahe, dass die
entsprechenden Firmen künftig aufgrund ihres technologischen Vorsprungs ihre
Gewinne überdurchschnittlich steigern werden.
In Deutschland bieten beispielsweise der Automobilbereich, die Medizintechnik und
die Feinmechanik gute Perspektiven. Hier sollte auch in den kommenden Jahren
aufgrund der zu erwartenden Produktivitätsfortschritte das Wachstum gesichert sein.
Dasselbe gilt in Frankreich für die Hersteller von Luxusgütern. In den USA und der
Schweiz sind unter diesen Aspekten Firmen aus dem Gesundheitswesen
aussichtsreich. Schließlich entwickeln sich die Informations- und
Kommunikationstechnologie ebenfalls in den Vereinigten Staaten, aber auch in
Südkorea dank entsprechender F&E-Anstrengungen rasant weiter.
Umgekehrt scheint es riskant, in Länder/Branchenkombinationen zu investieren, in
denen die F&E-Anstrengungen abnehmen. Letztlich funktioniert die Analyse der
F&E-Investitionen nach Regionen und wie ein Filter: Übrig bleiben einzelne
Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten und entsprechender
Kursfantasie.
Willi Ufer agiert bei der Wertefinder Vermögensverwaltung als CEO und verantwortet
das Portfoliomanagement und die Kundenbetreuung. Zuvor verwaltete der Diplom-
Kaufmann Fonds mit einem Volumen von vier Milliarden Euro.
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