johannes im dialog - ausgabe 10

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Nr. 10 / Sommer 2008 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital Gesund werden - gesund bleiben CURAvita – das Gesundheitskonzept Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Individuelle Rezepturen aus der Apotheke Seite 6 Chirurgie endet nicht mit der Operation Seite 8 Sicher hinter dem Lenkrad Seite 10 Ehrenamt in der Altenpflege Seite 14

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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Gesund werden - gesund bleiben - CURAvita - das Gesundheitskonzept Weitere Themen: Individuelle Rezepturen aus der Apotheke / Chirurgie endet nicht mit der Operation / Sicher hinter dem Lenkrad / Ehrenamt in der Altenpflege

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Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

Nr. 10 / Sommer 2008

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

Gesund werden - gesund bleibenCURAvita – das Gesundheitskonzept

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe

Individuelle Rezepturen aus der Apotheke Seite 6Chirurgie endet nicht mit der Operation Seite 8Sicher hinter dem Lenkrad Seite 10Ehrenamt in der Altenpflege Seite 14

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Nachtvorlesung

Seit drei Jahren erfreut sich die Nacht-vorlesung ungebrochener Beliebtheit. Die gemeinsame Veranstaltung von Kath. St.-Johannes-Gesellschaft, Ruhr Nachrichten und Radio 91.2 präsentiert medizinisches Wissen auf verständliche Weise.

An zehn Terminen im Jahr füllt sich um 19.30 Uhr der Amphi-Saal im Harenberg City Center bis zum letzten Platz. Die Karten für die kostenlose Veranstaltung sind oft bereits am ersten Tag vergriffen.

Momentaufnahme

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Editorial und Inhalt

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liebe

Herzlich

LeserWillkommen

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 10 / Sommer 2008, 3. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den

Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Hille Ahuis, Dr. Jens Arlinghaus, Dr. Holger

Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub,

Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Hille Ahuis, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop,

Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund,

www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Herbst 2008; Auflage: 10.000 Exemplare

Inhalt

Curavita: Mobil und fit in allen Lebenslagen

Chemotherapie: Individuelle Rezepturen aus der Hausapotheke

Aktuelles aus der Medizin

Rundum genesen: Chirurgie endet nicht mit der Operation Fahrtüchtigkeit im Alter: Sicher hinter dem Lenkrad

Seelsorge: Heilen bedeutet nicht nur reparieren

Stationäre Schmerztherapie Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Christinenhilfe: Ehrenamt in der Altenpflege Das Leben lernen: Erziehung unter Zwang trägt keine Früchte

Bunte Seite

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Liebe Leserin, lieber Leser,

allen Unkenrufen zum Trotz bin ich der Meinung, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheits-leistungen insbesondere in Kran-kenhäusern noch nie so gut war wie heute. Es gibt im stationären Bereich keine langen Wartezeiten, unbeeinflusst von Kostenerwägun-gen werden dem Patienten alle not-wendigen Maßnahmen angeboten und die Kliniken achten zunehmend auf die Qualität ihrer Leistungen.

In den Großstädten ist die Versorgungs-dichte derzeit so gut, dass sich die Frage stellt, ob es sinnvoll ist, wenn alle alles machen? Deshalb versuchen einige Kran-kenhäuser, sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. Wenn dann ein Kranken-haus aus Kostengründen, zum Beispiel Lungenoperationen nicht mehr anbietet, sind andere Krankenhäuser nach Abstim-mung durchaus in der Lage die Versorgung zu übernehmen. Es sollte nicht vorschnell der Bestand eines Krankenhauses in Frage gestellt werden. Die Problematik z.B. der Versorgung von Patienten mit Noroviren tritt nicht kontinuierlich auf. Auch saisonal kann es immer wieder zu Versorgungeng-pässen kommen. Machen wir uns auch im Gesundheitswesen eine Binsenweisheit

zu eigen: Niemand stellt die Feuerwehr in Frage, wenn es nicht brennt. Ich bleibe da-bei, die heutige Versorgung der Bevölke-rung mit Gesundheitsleistungen war noch nie so gut und auch noch nie auf so einem hohen fachlichen Niveau. Bei der derzei-tigen Sparpolitik kann natürlich niemand sagen, wie lange diese Feststellung noch zutrifft. Die Deckelung der Einnahmen fordert den Krankenhäusern vor allem in Hinblick auf die aktuellen Tarifabschlüsse einiges ab. Ohne Anpassung der Einnah-menseite werden viele Kranken-häuser in 2008 mit einem Verlust abschließen.Krankenhäuser können immer noch alles besser machen, keine Frage, dazu brauchen sie allerdings auch zusätzliches Geld. Doch auch wenn die Spielräume enger werden, werden wir in unserer Gesellschaft dafür Sorge tragen, dass eine hochwertige Qua-lität unserer Leistungen auch weiterhin garantiert ist.

Ihr Günther Nierhoff, Geschäftsführer

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Editorial und Inhalt

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Reportage

Curavita ist ein Konzept für ein ge-sundes Leben in jeder Lebensphase, auch im Alter oder nach schwerer Krankheit. Bei Curavita üben The-rapeuten den Schulterschluss und schnüren aus ihren Kompetenzen ein gemeinsames Paket, um Patienten und Kunden durch Mobilisierung eine optimale Lebensqualität zu verschaffen.

Die Abteilungen der unterschiedlichen Häuser der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft wollen sich mit dem neuen Konzept stär-ker vernetzen und ihre jeweils unterschied-lichen Angebote allen stationären und ambulanten Patienten sowie interessierten Bürgern zugute kommen lassen.

„Wir sind alle ein bisschen unter-schiedlich ausgerichtet“, erläutert Udo Sonnefeld, der die physiotherapeuti-sche Abteilung am St.-Johannes-Hos-pital leitet. „Das liegt an der Struktur der Häuser. Dennoch liegt eine enge Zusammenarbeit auf der Hand. Wenn Patienten zur Weiterbehandlung ins St.-Elisabeth-Krankenhaus nach Kurl oder ins Marien Hospital nach Hom-bruch verlegt werden, kann durch eine Übergabe sichergestellt werden, dass die physiotherapeutische Betreuung nahtlos weitergeführt wird.“

„Bei Curavita geht es nicht nur um Physiotherapie“, fügt die Leiterin der Physiotherapie aus dem geriatrisch ausgerichteten St.-Elisabeth-Kranken-haus, Susanne Hogrefe, hinzu. „In Kurl

arbeiten Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie im Verbund. Unser Team spricht sich genau ab, um maximale Therapieerfolge zu erzielen.“ In der Geriatrie finden regelmäßige Fallbe-sprechungen statt, an der Ärzte, Pflege, Ergo-, Physiotherapeuten, Ernährungs-berater, Sozialdienst und Seelsorge teilnehmen. Es werden gemeinsame stationäre und nachstationäre Thera-piepläne erstellt. Auch Patienten, die den Tag in der Tagesklinik verbringen, erhalten von den Ergo- und Physio-therapeuten täglich zwei abgestimmte Therapie-Einheiten.

Ohne Teamarbeit ist heutzutage keine optimale Patientenversorgung mehr denkbar. Das gilt ganz genauso für die Patienten am Marien Hospital, erläutert Jörg Klang, der die Verantwortung für die Physiotherapie in Hombruch hat. Hier begleiten die Physiotherapeuten die Ärzte bei der Visite ihrer Diabetes-Patienten. Welche Bedeutung der Chef-arzt Dr. Sondern der physiotherapeu-tischen Behandlung zumisst, kommt darin zum Ausdruck, dass er gerade eine Zusatzausbildung für Physikalische Therapie absolviert hat.

„Für uns eröffnet die Zusammenarbeit neue Möglichkeiten“, ergänzt Klangs Kurler Kollegin. „Wir können unseren Patienten Behandlungsformen an-bieten, die wir selber nicht vorhalten. Das gilt für die Osteopathie, aber auch beispielsweise für Bewegungsbäder, die in Hombruch durchgeführt werden

können.“ „Bei uns werden viele chroni-sche Schmerzpatienten mit besonderen Therapieverfahren wie Aurikulopunktur oder Osteopathie behandelt“, bestätigt Klang. Die nicht ärztlichen Therapeuten vom Marien Hospital verfügen auch über spezielle Zusatzausbildungen zur Versorgung von neurologischen Patienten, so dass dort viele Menschen nach Schlaganfall oder mit Parkinson-Krankheit ambulant betreut werden.

CURAvita

Mobil fitin allen

undLebenslagen

Bei Curavita üben nicht ärztliche Therapeuten den Schulterschluss und

schnüren aus ihren Kompetenzen ein gemeinsames Paket, um Patienten und

Kunden durch Mobilisierung eine optimale Lebensqualität zu verschaffen

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Reportage

In Kurl können Schlaganfall-Patienten auch logopädisch versorgt werden. Der ambulante Bereich ist dort sehr bunt gemischt, wie Susanne Hogrefe betont. „Bei uns sind alle Altersgruppen von 40 bis 85 Jahren vertreten.“ Im Zuge der Konzeption von Curavita ist die Physio-therapie am St.-Elisabeth-Krankenhaus durch Umbaumaßnahmen erheblich aufgewertet worden. Neben dem am-bulanten Angebot, das unter anderen medizinische Trainingstherapie und das Physiofeedback-Verfahren umfasst, bauen die Therapeuten ein umfassendes Wellness-Programm auf, das jetzt schon gerne von vielen Bürgern angenommen wird. „Besonders beliebt sind Ayurveda und Aroma-Massagen“, so Hogrefe.

Während die Wellness-Angebote im Präventionsbereich angesiedelt sind und der Entspannung und der Erholung dienen, sind andere Angebote auf die Versorgung nach einer Erkrankung aus-gerichtet, um den Genesungsprozess zu begleiten. So gibt es im St.-Johannes-Hospital eine Pro-Mamma-Gruppe für Frauen, denen im Rahmen einer Brustkrebstherapie ein Tumor entfernt werden musste. „Zwei meiner Kollegin-nen haben in Zusammenarbeit mit den Gynäkologen und Sanitätshäusern ein spezielles Konzept für diese Patientin-nen erarbeitet“, berichtet Udo Sonne-feld. Auch orthopädische Rückenschule gehört zum Angebot des Krankenhau-ses. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Lymphdrainage, die von vielen Brustkrebspatientinnen im Anschluss

an eine Operation regelmäßig in An-spruch genommen wird.

Auch am Marien Hospital gehört die Lymphdrainage ins Programm. Jörg Klang bereitet gerade die Anerkennung seiner Abteilung als Schwerpunkt-praxis für Lymphdrainage vor, die in Hombruch in erster Linie Patienten mit diabetischen Füßen zugute kommt.

„Jeder Mitarbeiter hat bei uns seine Spe-zialitäten, für die er besonders geschult ist“, hebt Susanne Hogrefe hervor. „Die enge Kooperation hat den Vorteil, dass alle davon profitieren können, weil wir in internen Weiterbildungen unsere Kenntnisse austauschen und weiterge-ben.“ Auf diese Weise erweitern nicht nur die Therapeuten häuserübergreifend ihr Repertoire. Klang und Hogrefe sind auch für die Fortbildung des Pflegeper-sonals zuständig, das sie zum Beispiel bei der Lagerung oder beim Umbetten von Patienten anleiten.

„Wir stehen auch im Austausch mit Sanitätshäusern und Anbietern medizi-nischer Hilfsmittel“, erklärt Sonnefeld. „Gemeinsam mit diesen Einrichtungen bieten wir für die Patienten Informati-onsveranstaltungen an.“ Es geht näm-lich nicht nur darum, dem Patienten eine punktuelle Behandlung zuteil wer-den zu lassen, sondern ihn ganzheitlich zu versorgen, damit er seinen Alltag auch nach einer schweren Erkrankung möglichst schnell wieder selbstständig bewältigen kann.

Mit 20 Physiotherapeuten und zehn Ergotherapeuten, die zusammen an die 60.000 Behandlungen im Jahr durchfüh-ren, ist Curavita gut aufgestellt. Durch die institutionalisierte Kooperation und die intensive Vernetzung konnte ein Programm auf die Beine gestellt werden, das neben der stationären Behandlung im ambulanten Bereich von präventiven Anwendungen über die nachstationäre Versorgung bis hin zu einem umfassen-den Wellness-Angebot eine ganzheitli-che Betreuung garantiert.

Körperlich und geistig fit - bei Curavita geht es darum, Alltagskompetenzen

so schnell wie möglich wieder zu erlangen bzw. zu erhalten

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duelle Krankheitsbilder mit den Ärzten abgesprochen und in einer Datenbank hinterlegt. Für jeden neuen Patienten kann auf dieser gesammelten Erfah-rung aufgebaut werden, um daraus ein persönlich angepasstes Behandlungs-schema abzuleiten.

Die zubereiteten Zytostatika werden nach festem Ablaufschema verabreicht. Dazu gibt es im Vorfeld und im Nachhi-nein eine Begleittherapie, beispielsweise gegen Übelkeit, aber auch zum Aller-gieschutz. „Die Patienten erhalten einen Plan mit nach Hause, damit sie wissen, wie sie sich bei Problemen verhalten sollen und welche Präparate sie weiter-nehmen müssen, z.B. als Magenschutz, gegen Übelkeit und Erbrechen“, erläu-tert der Zytostatika-Experte Nietzke.

Sicherheit ist ein ganz großes Thema beim Umgang mit Zytostatika. „Wir garantieren durch ein speziell abge-schirmtes Labor Haltbarkeit und Steri-lität der Medikamente. Alles wird frisch angefertigt“, so Nietzke. „80 bis 130 Zubereitungen pro Tag müssen einzeln Patienten zugeordnet werden, ohne Verwechslungen, pünktlich, zuverlässig und so terminiert, dass die Therapie nicht zu nachtschlafender Zeit erfolgt.“

Wer oft mit Zytostatika in Berührung kommt, setzt sich selbst dem Risiko aus, an Krebs zu erkranken. Für die Patienten ist dieses Risiko im Vergleich zu den Heilungschancen nicht relevant. Ein Problem ist es aber für den Arbeits-

schutz. Deshalb werden alle Mitarbeiter im Umgang mit Zytostatika geschult. „Unser Anspruch erstreckt sich über den gesamten Ablauf der Zytostatika-Verarbeitung: Schon die Mitarbeiter, die die Pakete auspacken, sind geschult“, betont Chef-Apotheker Ulrich Sommer.

Für die Chemotherapie werden Jahr für Jahr rund 20.000 individuelle Zytostatika-Rezepturen in der Apo-theke des St.-Johannes-Hospitals an-gefordert. Damit werden etwa 1000 Krebspatienten versorgt. Zunehmen-de Fallzahlen und verbesserte Thera-piestrategien steigern die Nachfrage jährlich um bis zu 20 Prozent.

„Zytostatika greifen in den Zellzyklus ein“, erklärt Mathias Nietzke, Leiter des Speziallabors für die Zubereitung der Krebsmedikamente. „Da sich Krebs-zellen sehr stark vermehren, werden sie besonders stark beeinträchtigt und sterben ab.“ Aber auch gesunde Zellen werden angegriffen, vor allem in Geweben, die sich schnell erneuern. Deswegen leiden die Patienten unter Haarausfall und Übelkeit. Damit die Therapie möglichst gut vertragen und auch vom Patienten angenommen und durchgehalten wird, sorgen spezielle Rezepturen dafür, dass die individuellen Besonderheiten bei jedem einzelnen Behandlungsfall berücksichtigt werden.

„Wir stellen diese Medikamente nicht nur her, wir kontrollieren auch jede Anforderung“, betont Chef-Apotheker Ulrich Sommer, der auf 15 Jahre Er-fahrung bei der Herstellung von Zy-tostatika zurückblickt. „Es wird alles getan, um die Therapie im Dialog mit den Ärzten für die Patienten möglichst gut und akzeptabel zu gestalten.“ 500 unterschiedliche Therapiepläne sind als standardisierte Vorlage für indivi-

Gesundheit

Chemotherapie

Individuelleaus der

RezepturenHausapotheke

Ein speziell abgeschirmtes Labor garantiert Haltbarkeit und Sterilität der

Medikamente. Pro Tag müssen 80 bis 130 individuell abgestimmte Zuberei-

tungen frisch, pünktlich und zuverlässig bereit gestellt werden.

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Fokus Gesundheit

Kurzgefasst

aus derAktuelles

MedizinKrebsstatistikMehr Fälle bei Männern

Das Robert-Koch-Institut hat eine neue Krebsstatistik vorgelegt, aus der die Entwicklung in Deutschland von 1980 bis 2004 dokumentiert wird. Demnach erkrankten 2004 rund 436.500 Men-schen an Krebs. Am häufigsten betrof-fen sind bei Männern Prostata (58.570) und Darm (37.250) und bei den Frauen Brustdrüse (57.230) und Darm (36.000). 2004 gab es 208.800 Krebssterbefäl-le. Die Gesamtzahl der Krebsneuer-krankungen blieb bei den Frauen 2004 gegenüber 2002 unver - ändert. Bei Männern traten etwa 12.000 zusätzli-che Neuerkrankungen auf. Ursachen für diesen Anstieg sehen die Experten in der veränderten Altersstruktur und im Anstieg der Zahl der Neuerkrankungen bei Prostatakrebs. Letztere werden auf den vermehrten Einsatz des PSA-Tests zur Früherkennung zurückgeführt.

StressfolgenÄrger schwächt das Herz

Psychosomatische Untersuchungen belegen, dass Menschen mit einer Depression ein doppelt so hohes Risiko haben, an den Herzkranzgefäßen zu erkranken. Als gefährdet gelten beson-ders Herzpatienten, die die typischen Verhaltensweisen des so genannten „Distressed Personality Type“ aufweisen. Diese Menschen neigen vermehrt zu negativen Gefühlen wie Ärger, Nieder-geschlagenheit oder Sorgen. Sie verste-

cken diese aber vor anderen Menschen, weil sie Hemmungen haben, sich mit anderen auszutauschen. Das kann ge-sundheitliche Konsequenzen haben. Die seelischen Belastungen werden nicht ausreichend abgebaut und machen Herz und Seele krank.

OlympiaImpfung nicht vergessen!

In China ist die Infektion mit Hepatitis B-Virus eine der häufigsten Erkrankun-gen. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung sind bereits infiziert gewesen und fast 10 Prozent sind chronisch mit dem He-patitis B-Virus infiziert. Auch die Hepati-tis A-Virusinfektion ist in China deutlich häufiger als in Deutschland. Man kann sich damit bereits durch verunreinig-

tes Trinkwasser, rohe Meeresfrüchte oder ungenügend erwärmte Nahrung anste-cken. Deshalb sei ein Schutz gegen He-patitis A und B für alle Teilnehmer und Besucher der Olympischen Spiele sinn-voll, erklärt die Dt. Leberstiftung, die dem Dt. Olympischen Sportbund ange-boten hat, kostenfrei bei allen deutschen Teilnehmern der Olympischen Spiele den Impfstatus festzustellen und eine Impf-empfehlung abzugeben.

LeberversagenMedikamente als Ursache?

Die Fälle, bei denen Medikamente zu aku-tem Leberversagen führen, nehmen im Klinikalltag zu. Besonders in der Kritik ste-hen das gängige Schmerzmiitel Parace-tamol sowie der Blutverdünner Marcu-mar. Privatdozent Dr. Ali Canbay von der Uni-Klinik Essen, der Aufkommen und Ur-sachen des akuten Leberversagens unter-sucht, warnt vor der kritiklosen Einnah-me rezeptfreier Arzneimittel. Er empfiehlt eine Ultraschalluntersuchung der Le-ber vor der Einnahme des Medikaments, weil Menschen mit vorgeschädigter Le-ber besonders gefährdet sind. Die Unter-suchungen haben nämlich gezeigt, dass Menschen mit einer Fettleber überdurch-schnittlich häufig unter den Folgen un-erwünschter Medikamentenwirkungen leiden. Die Häufigkeit der nichtalkoho-lischen Fettleber liegt in den westlichen Ländern im Mittel bei etwa 20 Prozent. Bei übergewichtigen Patienten liegt sie bei 30 bis 70 Prozent und bei Diabetikern bei 50 bis 75 Prozent.

Stress kann gesundheitliche Konsequenzen

haben. (Bild: DAK / Wigger)

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Interview

Moderne Therapiestrategien sehen den gesamten Genesungs prozess erst dann von Erfolg gekrönt, wenn der Mensch wieder möglichst wohlbehal-ten in seinem Alltag angekommen ist. Privatdozent Dr. Ulrich Bolder hat da klare Vorstellungen, die er in die Tat umsetzen will. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit dem neuen Chefarzt der Chirurgie am St.-Johannes-Hospital über eines seiner speziellen Interes-sengebiete, die Tumoren im oberen Teil des Verdauungssystems.

Böhm: Herr Dr. Bolder, mit der operati-ven Entfernung eines Magentumors ist es nicht getan?

Bolder: Viele Chirurgen, die Opera-tionen an inneren Organen wie dem Magen durchführen, werden auf die

Frage, wie es ihren Patienten nach einer Operation gehe, antworten: „Ich habe noch nie ein Problem gehabt. Meinen Patienten geht es tadellos, sie essen alle prima.“ Wenn Sie das überprüfen, stellen Sie jedoch fest: Kein Patient isst tadellos, jeder hat Probleme.

Böhm: Woran liegt das?

Bolder: Nach einer Magenoperation haben die Menschen keinen Hunger. Sie sind häufig in einer depressiven Stimmungslage. Ihr Geschmacks- und Geruchssinn sind verändert und sie ha-ben postoperative Verwachsungen, d. h. wenn sie essen, tut es weh, sie bekom-men Durchfall und Blähungen.

Wir wissen, dass die Patienten in der ersten Zeit nach der Operation ein Energiedefizit von bis zu 1000 Kiloka-lorien haben. Haben Sie schon einmal versucht, 1000 Kilokalorien weniger zu sich zu nehmen, als Sie verbrauchen? Das ist eine Diät, die Sie mit menschli-chen Willen gar nicht durchhalten kön-nen. Das geht nur, weil mit dem Magen die wichtigste Synthesestätte des Ap-petithormons entfernt worden ist.

Böhm: Wie kann diesen Patienten ge-holfen werden?

Bolder: Im Rahmen einer eigenen Studie haben wir die Patienten mit einer immun-stimulierenden Ernährung versorgt. Dabei haben wir die Zeit der Mangelernäh-rung nach einer Magenoperation durch

künstliche Ernährung überbrückt und so sichergestellt, dass die aufgenommene Kalorienzahl dem Verbrauch entsprach.

Böhm: Sie sind nicht nur Chirurg, son-dern auch Ernährungsmediziner. Die Diät der Patienten ist ein wichtiger Teil Ihres Behandlungskonzepts?

Bolder: Unbedingt. Während meiner Tätigkeit in Regensburg haben wir eine spezielle Ernährungssprechstunde auf-gebaut, die sehr gerne wahrgenom-men worden ist. In diesem Rahmen konnten wir zeigen, dass Patienten, die intensiv nachbetreut werden, eine weitaus bessere Lebensqualität, einen geringeren Gewichtsverlust und auch ein deutlich besseres psychologisches Wohlbefinden hatten.

Die Diätberaterinnen des St.-Johannes-Hospitals werden künftig in die Be-handlung mit einbezogen. Das Ernäh-rungsteam kommt in die Sprechstunde, in der die Patienten befragt werden. Es werden Ernährungsprotokolle erstellt und ausgewertet und auf dieser Grund-lage ein Ernährungsplan erarbeitet.

Böhm: In der Regel haben die Men-schen in Deutschland heutzutage weni-ger das Problem der Mangelernährung, sondern im Gegenteil: Sie leiden an den Folgen von Übergewicht. Auch da gibt es Aufgaben für den Chirurgen?

Bolder: Jeder weiß, dass die Deutschen in Europa die dicksten Menschen von

Rundum genesen

Chirurgie endet nicht

mit der OP

Mit dem Fast-Track-Verfahren will PD DR. Bol-

der seine Patienten schnell wieder mobilisieren.

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Interview

allen sind. Für die Zukunft gilt es sicher-lich auch, z. B. Magenverkleinerung oder Magenband-Operationen anzubieten. Das ist ein hochinteressantes Gebiet.

Mit der allgemeinen Zunahme des Ge-wichtes ist aber auch eine Zunahme des gastrointestinalen Refluxes ver-gesellschaftet. Das krankheitsbedingte Aufsteigen von aggressiven Faktoren wie Galle oder Magensäure in die Speiseröhre ist immer weiter verbreitet und entspre-chend häufiger sind die Tumoren, die letztlich durch einen unbekannten und unbehandelten Reflux ausgelöst werden.

Böhm: Was sind die Ursachen der Er-krankung?

Bolder: Reflux ist ein Symptom. Die zu-grundeliegende Erkrankung ist in der Re-gel ein Zwerchfellbruch, in dessen Folge sich Teile des Magens in den Brustraum verlagern. Dadurch wird der Verschluss-mechanismus gestört und es kommt zu schmerzhaften Entzündungen in der Speiseröhre, die zu einer Krebserkrankung führen können. Wenn man hier Be-schwerden hat, die medikamentös nicht zu behandeln sind, sollte unbedingt über-prüft werden, ob der Rückfluss mit einer Operation verringert werden kann. Das ist ein standardisierter Eingriff, bei dem der Magen im Zuge einer Bauchspiegelung zurückverlagert wird.

Böhm: Wie groß ist das Risiko, in Folge einer Refluxkrankheit an Speiseröhren-krebs zu erkranken?

Bolder: Einer von hundert Reflux-Pa-tienten entwickelt ein Adenokarzinom. Die medikamentöse Behandlung der Refluxkrankheit ist hochwirksam, so dass nur maximal 15 bis 20 Prozent al-ler Patienten überhaupt Kandidaten für eine Anti-Reflux-Operation sind.

Böhm: Krebsoperationen an der Speise-röhre sind sehr komplizierte Eingriffe?

Bolder: Da haben Sie vollkommen Recht. In diesem Zusammenhang ist mir eines wichtig. Als ich mit der chirurgischen Behandlung von Speiseröhrenkrebs an-fing, wurde kein Patient vor einem Mo-nat wieder nach Hause geschickt. Heute schaffen wir es, einen Patienten sieben Tage nach einem Speiseröhreneingriff wieder zu entlassen. Das hat man früher für unmöglich gehalten.

Böhm: Wie geht das?

Bolder: Mit dem Fast-Track-Verfahren, das für eine frühzeitige Erholung nach einem chirurgischen Eingriff sorgt. Im Kern geht es dabei um eine geeignete Kombination von Schmerztherapie, Infusionstherapie, Krankengymnastik und Mobilisation. Die Patienten werden schnell wieder aus dem Bett geholt, sollen schnell wieder essen und eine normale Darm- und Verdauungstätig-keit entwickeln. Diese Therapieform ist in Dänemark erfunden worden und wurde zuerst nach Dickdarmeingriffen durchgeführt. Wir können diese mo-derne Behandlungsmethode unseren

Patienten heute auch bei Oberbauch-eingriffen zuteil werden lassen.

Böhm: Die Chirurgie am St.-Johannes-Hospital ist bekannt dafür, die meisten Gallenoperationen im ganzen Ruhrge-biet durchgeführt zu haben. Werden Sie auch in anderer Hinsicht an die Arbeit Ihres Vorgängers, Professor Jostarndt, anknüpfen?

Bolder: Es ist für mich ein wichtiges Ziel, die hohen Zahlen bei den Eingriffen an der Gallenblase und bei Leistenbrü-chen zu erhalten. Meine größte orga-nisatorische Aufgabe wird es sein, das koloproktologische Zentrum, in dem bisher die erfolgreiche Versorgung von Darmkrebspatienten durchgeführt wor-den ist, in Kooperation mit Internisten, Strahlentherapeuten, Radiologen und Psychoonkologen zu einem zertifizierten Darmzentrum weiterzuentwickeln.

Die sauber durchgeführte Operation ist der erste Schritt auf dem Weg zur

Genesung – Auch die nachoperative Behandlung ist wichtig.

Page 10: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

Blickpunkt

Mit Unbehagen sehen oft Jüngere, wenn die Älteren noch flott im Stra-ßenverkehr unterwegs sind. Das wie-derum verärgert viele Senioren, denn so alt fühlen sie sich noch gar nicht. „Von Fahrverboten aus Altersgrün-den halte ich nichts“, sagt Susanne Hogrefe. Sie findet, man sollte den Leuten die Möglichkeit bieten, ihre Fahrtüchtigkeit selbst zu überprüfen, und hat sich dafür stark gemacht, ebendies zu ermöglichen.

„Die meisten älteren Menschen haben Probleme mit den Augen oder nehmen Medikamente ein. Viele haben auch Probleme beim rückwärts Einparken, weil sie in der Halswirbelsäule nicht mehr so beweglich sind“, erklärt die Physiotherapeutin aus der geriatrischen Klink St.-Elisabeth in Kurl. „Wenn man dann zum Beispiel von den eigenen Kindern misstrauisch beäugt wird, kann das schon zu Verunsicherung führen.“ Es wird deshalb Zeit, meinte sie, dass

die Menschen sich über ihre Fähigkei-ten selbst ein Bild machen können.

Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hat in Kooperation mit der Deutschen Ver-kehrswacht und der Dortmunder Poli-zei einen Aktionstag im Kongresszen-trum der Westfalenhallen organisiert. Oberkommissar Wolff führte die auto-fahrenden Besucher als Coach durch einen Testparcours. Fahrfehler vor den Augen der Polizei waren zugelassen, denn es ging darum, ganz relaxed und ohne Androhung von Konsequenzen, selbst zu erkennen, wie weit die eige-nen Fahrkünste noch reichen.

Im Fahrsimulator konnte sich jeder, der wollte, von seiner Reaktionsfähigkeit überzeugen. Für Schwindelfreie stand ein Überschlagsimulator zur Verfügung. Die Verkehrswacht bot einen Sehtest, die Physiotherapeuten der Johannes-Gesell-schaft prüften das Gleichgewicht mit ei-nem Physiofeedback-Gerät und ihre er-gotherapeutischen Kollegen erlaubten den zahlreichen Besuchern einen Ein-blick in ihre Hirnleistungsfähigkeit.

„Einschränkungen im Alter muss jeder hinnehmen, das ist nicht gleich ein Grund, den Führerschein abzugeben“, meint Su-sanne Hogrefe. „Aber man sollte seine Einschränkungen kennen und wissen, wie man damit umzugehen hat.“ So infor-mierte Prof. Dr. Markus Kohlhaas aus der Augenklinik am St.-Johannes-Hospital, im Rahmen des Aktionstages über typische Augenprobleme im höheren Alter. Ulrich

Sommer, der Leiter der Zentralapothe-ke, erklärte den Einfluss von Medikamen-ten auf die Fahrtüchtigkeit und die Anäs-thesitin Dr. Michaela Groß sorgte für eine Auffrischung der Erste Hilfe Kenntnisse.

Rund 300 Menschen nutzten die Ge-legenheit zur Selbsteinschätzung. Wie viele davon, nun freiwillig auf das Au-tofahren verzichten, ist nicht bekannt. „Aber sehr viele werden sich jetzt mit einem sichereren Gefühl hinter das Lenkrad setzen“, ist Susanne Hogre-fe überzeugt, „denn sie wissen jetzt um ihre Einschränkungen und können sich darauf einstellen. Wer dies berücksich-tigt, kann weiterhin sicher ein aktives und mobiles Leben führen.“

Sicherhinter

Fahrtüchtigkeit im Alter

dem Lenkrad

Wer es schafft, kopfüber aus dem Wagen zu steigen, der gewinnt an Selbstvertrauen

Der Fahrsimulator bestätigt die Reaktionsfähigkeit.

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Im alltäglichen Medizinbetrieb herrscht immer noch verbreitet ein Bild vom Menschen, der mecha-nistisch funktioniert. Man macht eine Diagnose, stellt fest was fehlt und verordnet ein Medikament. Doch Krankheit bedeutet auch eine seelische Störung, die im Heilungs-prozess berücksichtigt werden sollte, meint Ludwig Hoffknecht, der als Seelsorger die Palliativstation am St.-Johannes-Hospital betreut.

Der katholische Theologe ist in seinem Leben vielen Menschen aus fremden Nationen begegnet. „In Afrika beispiels-weise“, erklärt er, „hat Krankheit einen anderen Stellenwert. Der kranke Körper wird im Gesamtzusammenhang des Lebens verstanden, das immer auf Ge-meinschaftsleben ausgerichtet ist und in die Gemeinschaft eingebettet sein muss. Es gibt für Afrikaner keine Krankheit, die ihren Grund nicht in einem gestörten Verhältnis zur Welt, zum menschlichen Miteinander hat.“

Damit will Hoffknecht nicht den Wert medizinischer Untersuchungen und Behandlungen in Frage stellen. Aber er verweist darauf, dass drei von vier Leuten neben der Schulmedizin auf alternative Therapien zurückgreifen. „Die Schulme-dizin ist wichtig, am Erfolg beurteilt ist sie der stärkere Teil, der die Krankheit be-kämpft“, betont er. Aber gleichzeitig fühle sich der Mensch oft doch noch nicht wie-der in den gesunden Rahmen des Lebens eingeordnet. „Wenn jemand schwer krank

ist, auf den Tod zugeht, dann sagen wir, er muss sich mit der Familie aussöhnen. Darin kommt dies zum Ausdruck. Wir haben durchaus das Bewusstsein, dass die rein medizinische Sicht das Ganze nicht erfasst. Es gibt psychologische und spirituelle Leerstellen, die gefüllt werden müssen, damit ein Genesungsprozess gut verläuft.“

Für Hoffknecht ist es eine wichtige Kon-sequenz seiner Erfahrungen aus Afrika, zu respektieren, dass Medizin nicht alles

machen kann. Der Kranke benötigt seinen Raum, um über das Medizinische hinaus auch das, was er an Bindungen regeln muss, oder das, was er für sein Wohlbe-finden benötigt, realisieren zu können, damit er in das gemeinschaftliche, mit-

menschliche Leben wieder hineinfindet. Das bedeutet oft, sich ein bisschen Zeit zu nehmen, zuzuhören, dem Kranken die Möglichkeit zu geben, Dimension seines Lebens zu formulieren, die sonst in der Medizin nicht angesprochen werden.

Im normalen Medizinbetrieb gibt es diese Räume oft sehr wenig. „Was ich auf der Palliativstation erlebe ist, dass wir uns als Team diese Zeit nehmen“, erklärt Hoff-knecht. „Es ist eine Grundvoraussetzung, dass die Dimension des Mitmenschlichen

zumindest im Umfeld der Kranken mit angesprochen wird. Man kann sie nicht immer aufdecken, wir sind keine Psychia-ter. Aber dass diese Dimension da ist, dass der Kranke sie haben darf, das ist uns allen wichtig.“

Seelsorge

reparieren!

Von anderen Kulturen lernen

Heilennicht nur

bedeutet

Von seiner Tätigkeit als

Missionar in Afrika hat Seel-

sorger Ludwig Hoffknecht die

Erfahrung mitgebracht, dass

es im Genesungsprozess nicht

nur um die schulmedizinische

Wiederherstellung der Ge-

sundheit geht, sondern auch

darum, im Genesungsprozess

seelische und spirituelle

Bedürfnisse wieder ins Gleich-

gewicht zu bringen.

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Rückenbeschwerden kommen vom Or-thopäden“, erklärt Oberarzt Dr. Fahimi. Dort sind sie oft schon seit Monaten oder Jahren in Behandlung. Wenn der Orthopäde nicht mehr helfen kann, kommt die multimodade Therapie in Betracht. Unter stationären Bedingun-gen kann die Dosis der Medikamente sehr genau angepasst werden und Nebenwirkungen lassen sich sehr viel besser kontrollieren.

Vor allem gilt es, die Betroffenen wieder in Bewegung zu bringen. Inaktivität und Schonhaltung führen oft zum Abbau der Muskulatur, was Fehlhaltungen fördert und dadurch den Schmerz weiter verstärkt. Häufig spielen psycho-soziale Aspekte eine Rolle. Deshalb kommen neben medizinischem und motorischem Training auch psychotherapeutische Verfahren zum Zuge, die den Menschen helfen, den Teufelskreis von Schmerzver-meidung, seelischer Belastung, sozialem Rückzug und daraus resultierender Schmerzverstärkung zu durchbrechen.

Das Behandlungskonzept umfasst immer ein Paket von mindestens drei aktiven Therapieverfahren. „Ein bis zwei Wochen stationäre Therapie reichen in der Regel, um den Patienten medika-mentös einzustellen und ihm ein akti-vierendes Konzept zu vermitteln“, so die Erfahrung von Oberarzt Dr. Fahimi. „Mit den erworbenen Kenntnissen über seine Schmerzursachen und deren Bewälti-gung wird er in die Lage versetzt, bei deutlich verbesserter Lebensqualität in

Aus den Einrichtungen

„Seit November 2006 behandeln wir Patienten mit gravierenden Schmer-zen, denen unter ambulanten Bedin-gungen keine Linderung verschafft werden kann“, sagt Oberarzt Dr. Chaled Fahimi. Sechs Betten stehen ihm für die stationäre multimodale Schmerztherapie zur Verfügung.

„Die Patienten kommen für mindestens sieben Tage“, erklärt der Schmerzthera-peut vom St.-Johannes-Hospital. „Sie müssen unter chronischen Schmerz-zuständen leiden und es gibt strikte Kriterien, die für eine Aufnahme ins Krankenhaus erfüllt sein müssen.“

Die Kunst des Arztes besteht in einer in-tensiven Forschung nach den Ursachen der Schmerzen. Daran sind neben dem Schmerztherapeuten auch Spezialisten verschiedener Fachrichtungen beteiligt. Weil ständiger Schmerz eine seelische Belastung bedeutet, die auch auf die Schmerzerfahrung zurückwirkt, gehört auch die Abklärung psychosomatischer und psychologischer Probleme zwingend zum therapeutischen Konzept.

Chronische Schmerzzustände können Tumorschmerzen sein. Die meisten Pati-enten kommen jedoch mit chronischen Rückenschmerzen. Typisch für ältere Frauen sind beispielsweise Verschleiß-erscheinungen in Folge von Osteoporo-se. Häufig sind auch Nervenschmerzen nach einem Bandscheibenvorfall oder nach mehreren Bandscheibenope-rationen. „Die meisten Patienten mit

seinem Alltag wieder in angemessener Weise zurecht zu kommen. Anschlie-ßend kann die Behandlung bei Bedarf ambulant weitergeführt werden.“

Stationäre Schmerztherapie

hilftMultimodalwie immerso gut

Mit den erworbenen Kenntnissen über seine Schmerzursachen und deren

Bewältigung wird der Patient in die Lage versetzt, bei deutlich verbesserter

Lebensqualität in seinem Alltag wieder in angemessener Weise zurecht zu

kommen. - Dr. Chaled Fahimi (Foto: H. Böhm)

Page 13: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

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Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Terminkalender

Arzt-Patienten-SeminareImmer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-HospitalMi, 4.6. Herz-CT (Kardio-CT), Dr. Katrin HeckingMi, 11.6. Wer hilft mir im Alter und bei Krankheit? – Pflegeversicherung und Hilfsmittelversorgung, Christiane PieperMi, 18.6. Körpergröße und Gesundheit Idealgewicht und darüber hinaus, Dr. Gottfried JanningMi, 25.6. Mit Diabetes auf Reisen, Dr. Jan Bucher

NachtvorlesungenImmer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)Bitte beachten Sie die Ankündigungen in den RuhrnachrichtenDi, 10.6. The same procedure as last year.... ? - Sexualität jenseits der Wechseljahre, PD Dr. Georg KunzDi, 12.8. Medizinethik im Jahre 2008, Dr. LuckhauptDi, 9.9. Krampfadern: Beeinträchtigung der Schönheit oder auch der Gesundheit?, Prof. WalterbuschDi, 14.10. Fördern statt Überfordern - Umgang mit Demenzkranken, Dr. Wunderlich

Weitere TermineDo, 5.6. 10.00 Uhr: „Sicher mit Hilfsmitteln in Bus und Bahn“, St.-Elisabeth-Krankenhaus Dortmund-KurlDi, 17.6. 18.00 Uhr: Treffen für Interessierte am Ehrenamt im Christinenstift im Maximilian Kolbe SaalMi, 13.8. 18:00 Uhr: Volkskrankheit „grauer Star“, Fr. Dr. Lücking, im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 DortmundDi, 16.9. 18:00 Uhr: Makuladegeneration - die häufigste Erkrankung der Augen in Deutschland, Prof. Schilling, im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund

Auf einen Blick

UmfrageSo beurteilen uns die Dortmunder Ärzte

„Qualitätskontrolle ist eine unverzichtba-re Maßnahme, um das Ziel einer optima-len Versorgung von Patienten umsetzen zu können“, sagt Günther Nierhoff, der Geschäftsführer der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft. „Wenn man wissen will, wo man steht, sollte man sich ein unabhän-giges Urteil über die eigenen Leistungen verschaffen. Deshalb haben wir eine Befragung unter den niedergelassenen Ärzten durchgeführt, die ihre Patienten zur stationären Behandlung in ein Kran-kenhaus einweisen.“

Mehr als ein Viertel der angeschriebe-nen Ärzte hat den versendeten Frage-bogen beantwortet zurückgeschickt. „Das ist eine erfreulich hohe Quote, die an sich schon das Interesse der niedergelassenen Mediziner an der Behandlung ihrer Patienten in der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft belegt“, kommentiert Nierhoff.

Besonders erfreulich ist das Gesamtur-teil: Fast 90 Prozent der Befragten ge-ben der Zusammenarbeit mit der Klinik insgesamt die Note gut oder sehr gut. Die Patienten werden nach dem Urteil ihrer behandelnden Ärzte medizinisch und pflegerisch kompetent versorgt. Sie erhalten von der Klinik die für die Aufnahme notwendigen Informationen und auch über Diagnosen und Weiter-behandlung wird gut informiert. Sehr

wichtig für die Weiterbehandlung nach dem Klinikaufenthalt sind Empfehlun-gen für Medikamente und therapeuti-sche Maßnahmen, die von den Be-fragten durchweg außerordentlich gut bewertet werden. „Interessant für die Weiterentwicklung der Klinik sind vor allem natürlich die kritisch beurteilten Aspekte“, betont der Geschäftsführer. So ist beispielsweise eine rund 80-pro-zentige Zufriedenheit bei der Terminab-sprache zwar kein schlechter Wert, aber deutlich steigerbar.

Die Befragung zeigt deutlich den Wunsch nach einer verbesserten Kom-munikation. Inhaltlich sind die Arztbriefe zwar in der Regel gut bis sehr gut, aber sie lassen in rund 50 Prozent der Fälle mehr als zwei Wochen auf sich warten. Rund 30 Pro zent der weiterbehandeln-den Ärzte fühlen sich nicht ausreichend über besondere Ereignisse während des Klinikaufenthaltes informiert.

„Wir sind sehr erfreut über die große Offenheit, mit der die zuweisenden

Ärzte auf unsere Befragung reagiert haben“, erklärt Nierhoff, „und bedan-ken uns an dieser Stelle ausdrücklich für die Bereitschaft zur Teilnahme. Die Ergebnisse sind mit den Chef- und Oberärzten diskutiert worden. Wir legen sehr großen Wert auf eine gute Zu-sammenarbeit und haben Maßnahmen in die Wege geleitet, um sie weiter zu verbessern und zu intensivieren.“

Mehr als ein Viertel der angeschriebenen

Ärzte beantwortete den Fragebogen.

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Aus den Einrichtungen

„Es lohnt, wenn man sich für andere einsetzt“, meint Beate Winterberg vom Sozialdienst des Christinen-stifts, „weil man eine Menge an Dankbarkeit zurück bekommt, aber auch an Impulsen, die das eigene Leben bereichern.“

In der Altenpflegeeinrichtung in der Dortmunder Innenstadt engagieren sich zehn bis 15 ehrenamtliche Mitarbeiter, von denen einige schon mehr als ein Jahrzehnt lang dabei sind. Sie überneh-

men Näharbeiten, teilen die Kommuni-on in den Wohnbereichen aus, backen Waffeln für die Bewohner oder leisten einfach Gesellschaft.

Bisher arbeiten die Ehrenamtler auf Einzelinitiative in enger Abstimmung mit der Pflegeleitung und dem Sozialdienst.

Mit der Gründung der neuen Christinen-hilfe wird die ehrenamtliche Tätigkeit jetzt organisatorisch zusammengefasst. Dadurch sollen zum einen Kontakt und Austausch der ehrenamtlichen Mitar-beiter erleichtert werden, zum anderen wirbt die Heimleitung aber auch um neue Interessenten, die bereit sind, sich Zeit für andere zu nehmen.

Dabei wird auf der einen Seite Unter-stützung bei ganz praktischen Dingen benötigt, wie den Service und die

Betreuung in der Cafeteria oder die Verantwortung für die Bepflanzung auf der Dachterrasse. Auf der anderen Seite geht es ganz konkret darum, den Alltag der Heimbewohner lebenswert zu gestalten. Die Tätigkeit kann je nach Interessen, Ressourcen und Fähigkeiten des ehrenamtlichen Mitarbeiters sehr

unterschiedlich ausfallen. Einzelbesuche zum Gespräch, zum Vorlesen oder für einen Ausflug im Haus, im Garten oder in der nahen Umgebung bringen für die Bewohner Abwechslung in den Tages-ablauf und sind zum Beispiel wichtig für Menschen, die es nicht gewohnt sind, sich an den im Haus angebotenen Gruppenaktivitäten zu beteiligen.

„Wir erhoffen uns auch mehr Betreuung für die Zeiten am späten Nachmittag, am frühen Abend oder am Wochenende, die wir personell nicht so intensiv abdecken können“, erklärt Beate Winterberg. „Z. B. ein Stammtisch am Abend, wo man hin-gehen kann, jemanden trifft, etwas trinken und vielleicht Skat oder Mensch-ärgere-dich-nicht spielen kann. Denn das ist es, was ein Zuhause ausmacht: dass man nicht abends allein im Zimmer sitzt.“

Den Ehrenamtlern wird auch etwas geboten. Zum einen werden sie intensiv eingeführt und von Seiten des Hauses im Rahmen der neuen Christinenhilfe betreut. Darüber hinaus werden vielfälti-ge Fortbildungsmöglichkeiten angeboten, vom Rollstuhl-Führerschein über den Erste-Hilfe-Kurs bis hin zum Umgang mit demenziell veränderten Menschen.

„Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen“, sagt Beate Winterberg. Nach einem Einzelgespräch wird eine Probezeit vereinbart, bevor man sich regelmäßig für sein Ehrenamt engagiert. Anfragen nimmt Pflegedienstleiterin Elke Hans vom Christinenstift entgegen.

Christinenhilfe

Ehrenamtin der Altenpflege

Regelmäßig erhält Christine Schnitger im Christinenstift Besuch von ihrem Ehrenamtler Winfried Bellen

Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

15

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne.

Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen zur Verfügung:Im St.-Johannes-Hospital:unsere Diabetesfachschwester, AnjaLeichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302Im Marien Hospital:unsere Diabetesberaterinnen DDG,Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-8362

TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittelver-sorgung und Tracheostomapflege für Hals-atmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-2371

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vor-übergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomabe-ratung und Betreuung durch eine ausge-bildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325

INR-Schulung (Blutgerinnung)Für Patienten, die mit Marcumar einge-stellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheckgerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardio-logische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmel-dung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

StillberatungMontags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-Johannes-Hospital, Hauptgebäude 3. Etage

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach KrebsGruppe Do-Mitte, Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der

Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazo-

ne-Dortmund bietet betrof-fenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden

regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbe-

hinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchi-

rurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom KreuzbundTrifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125

Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen AlkoholikerTreffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1

Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.

Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Glaukom Büro e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder

www.glaukom-buero.de

Auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

Menschen sollten nicht über ihre Defizite definiert werden: Es gilt, ihre

Stärken herauszufinden und daraus etwas zu machen

Strafe allein reicht nicht, um Verhaltensän-

derungen zu erreichen - Dirk Meier von der

Jugendhilfe St.-Elisabeth (Foto: H. Böhm)

Aus den Einrichtungen

Gewalttaten aus nichtigem Anlass haben die Diskussion um eine Ver-schärfung des Jugendstrafrechts an-gefacht. Aus Sicht der professio-nellen Jugendhilfe bietet das gel-tende Recht jedoch alle notwen-digen Möglichkeiten. „Strafe muss sein und sie muss auf den Fuß fol-gen“, sagt Dirk Meier, von der Lei-tung der Jugendhilfe St.-Elisabeth. „Aber Strafe allein reicht nicht, um Verhaltensänderungen zu erreichen.“

Wenn man jugendliche Gewalt- oder Straftäter in Erziehungscamps unter Machtverhältnisse zwingt, dann funk-tioniert die Disziplinierung – zumindest auf den ersten Blick. Es gibt klare Re-geln und einen strukturierten Tagesab-lauf. Jeder weiß, wo es lang geht, jeder weiß, was von ihm erwartet wird. So weit so gut, sagt Dirk Meier, aber nach der erzwungenen Phase der Unterord-nung kehren die betroffenen Jugend-

lichen in das Milieu zurück, aus dem sie gekommen sind. Und dort knüpfen sie genau so an, wie sie aufgehört ha-ben. „Jeder muss zurück zu seiner Trup-pe“, so Meier, „und muss im alten Um-feld beweisen, dass er noch dazu ge-hört.“ Der Rückweg funktioniert in der Regel nur durch das Wiederaufnehmen der alten Verhaltensweisen.

Aus der Bahn geratenen Jugendlichen feste Strukturen zu geben, ist ein un-verzichtbarer Aspekt. „Aber es ist wich-tig“, so Meier, „täglich um eine indi-viduell geeignete Struktur zu ringen. Der Erziehungsplan muss die Stärken des Einzelnen herausarbeiten, damit er durch Förderung eigene neue Wege fin-den kann. Die Tagesstruktur muss so gestaltet werden, dass der Jugendliche sie einhalten kann, weil er sieht, dass es ihm selber etwas bringt.“

Die große Gefahr im Erziehungscamp liegt darin, dass Menschen über ihr De-fizit definiert werden. „Du kommst in die Anstalt, weil du nichts kannst oder weil du ein böser Junge bist“, erläutert Meier. „Das wollen wir gerade vermei-den: Das Kind soll lernen, sich über sei-ne Stärken zu definieren und daraus et-was zu machen.“

Unabdingbar für den Erfolg von Erzie-hungsmaßnahmen ist der Aufbau einer persönlichen und verlässlichen Bezie-hung. „Aggression ist immer ein Pro-dukt von Frust. Ich wundere mich im-mer noch jedes Mal“, so Meier, „was die

betroffenen Jugendlichen schon alles durchgemacht haben, in welchem Cha-os sie oft groß werden. Es ist erstaun-lich, wie schnell sie trotzdem bereit sind, es erneut mit einer Bindung zu versuchen. Wenn ich mich darauf ein-lasse, kann ich fördern und fordern.“

Für die Beziehung gelten Regeln, es gibt Erwartungen und Verantwortlich-keiten. Dann sind, wenn es nötig ist, auch Konsequenzen für Zuwiderhand-lungen möglich, allerdings nicht unter Zwang, sondern weil der Betroffene sie akzeptiert, um die Beziehung aufrecht-zuerhalten. „Das funktioniert aber nur“, so Meier, „wenn ich als Erwachsener ein verlässlicher Partner bin.“

Das Leben lernen

ErziehungFrüchte

unter Zwangträgt keine

Page 17: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

SeitebunteDie

Für Zwischendurch ...

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Spaß und Rätsel

Für Zwischendurch ...

SeitebunteDie

Neulich in der

St.-Johannes-GesellschaftAlles drückt

„Herr Doktor, wenn ich auf den Kopf drücke, tut´s weh, wenn ich auf´s Bein drücke, tut´s weh, wenn ich auf den Bauch drücke, tut´s weh, und wenn ich auf den Arm drücke, tut´s auch weh.“ - „Ja, da haben sie sich wohl den Finger gebrochen.“

Hühneraugen

Meier wird ins Krankenhaus einge-liefert. Die Schwester fragt: “Sind Sie verheiratet?“ Meier: „Ja, aber die Verlet-zungen stammen vom Autounfall!“

Eine bescheidene Frage

Wie viele individuell zubereitete Zyto-statika-Rezepturen stellt die Apotheke im Jahr her?

Lösung: 20.000

Lachhaft!

Für Profis

Diesmal zum Thema „Physiotherapie“

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff

Tel. (0231) 1843 - 2256

www.st-johannes.de

Katholische SeelsorgePastor Thomas MüllerSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter FenderMarien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

Evangelische SeelsorgePastor Rainer RichterSt.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221Pfarrerin Heike SchererSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrer Wolfram EichlerSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096Pfarrer Raimund DregerMarien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871

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Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat (Frau Blumenthal) - 2241Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected] Klinik für Anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Operative Intensivmedizin - [email protected] Klinik für Chirurgie PD Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]@joho-dortmund.de

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Sekretariat - 2280Kreißsaal - 2282Elternschule - 2327Brustsprechstunde - 2279Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280Risikoschwangerschafts-sprechstunde - 2282 [email protected]

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242Sekretariat Fax - [email protected] Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Strathaus) - 2299Sekretariat Fax - 2445

Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.deAmbulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Neph-rologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210Fax - 2435Kardiologie Sekretariat - 2616Dialyse - 2266Zentrale Notaufnahme - [email protected]

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de

Johannesstraße 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 10

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300www.marien-hospital-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber -8281

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat (Frau Weckermann) - 8120Sekretariat Fax - 8140jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.deDiabetische Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat (Frau Müller) - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat (Frau Szalaga) - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler,Frau K. WenningSekretariat (Frau Neumärker) - 8393Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected]

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieKommissarischer Chefarzt Dr. Ralf [email protected] (Frau Schwabe) - 241Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern - [email protected]

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 68 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

St. Josefinenstift

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 68 05-110www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann [email protected]

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected] Heimverwaltung (Frau Rüping) - 208 www.elisabeth-dortmund.de

St.-Elisabeth-Altenpflegeheim

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