johannes im dialog - ausgabe 18

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Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Seite 4 Folgenschwere Zuckerkrankheit Seite 8 Service-orientierte Patientenversorgung Seite 10 Verbessert Kernspin die Trefferquote? Seite 12 Nr. 18 / Sommer 2010 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital Chemotherapie Der Apotheker ist als Lotse immer gefragt 5 Jahre Ethik-Komitee | WLAN am Krankenbett

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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Der Apotheker ist als Lotse immer gefragt Weitere Themen: 5 Jahre Ethik-Komitee / WLAN am Krankenbett

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Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Das Licht im DunkelGottesdienst für Demenzkranke

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe

10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Seite 4Folgenschwere Zuckerkrankheit Seite 8Service-orientierte Patientenversorgung Seite 10Verbessert Kernspin die Trefferquote? Seite 12

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth,St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

Nr. 18 / Sommer 2010

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

Chemotherapie

Der Apotheker ist alsLotse immer gefragt5 Jahre Ethik-Komitee | WLAN am Krankenbett

Page 2: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

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Momentaufnahme

Parkhaus AmalienstraßeEröffnung am 14. April 2010.458 Stellplätze. 24 Stunden geöffnet.Parkgebühr 1,00 Euro pro Stunde.

Page 3: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Editorial und Inhalt

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

um unsere Transparenz zu erhöhen und genau zu prüfen, wo wir unsere Leistungen verbessern können, haben wir im letzten Jahr an verschiedenen Umfragen teilgenommen.

Wir haben unsere Mitarbeiter detailliert befragt, wie sie mit ihrem Unternehmen zufrieden sind. Und wir haben Sie, als unsere Patienten, ebenfalls befragt. Die Patientenbefragung lief sogar auf zwei-facher Schiene, d. h. wir haben Sie im Rahmen des Klinikführers Rhein Ruhr und der Weißen Liste befragt.

Seit kurzem sind die Ergebnisse veröf-fentlicht und für uns durchweg positiv ausgefallen. Auf diesem Weg möchte ich mich bei Ihnen für Ihre offene Meinung bedanken. Auf unserer Internetseite kön-nen Sie die Bewertungen demnächst un-ter www.st-johannes.de finden.

Gleichwohl gibt es noch Lücken, die wir ausbessern müssen. Zu allen Kritikpunk-ten werden wir zeitnah Strategien entwi-ckeln und umsetzten. Eine davon haben wir am 14.April dieses Jahres zu Ende ge-bracht und unser neues Parkhaus am St.-Johannes-Hospital eröffnet. Nun stehen Ihnen, Ihren Besuchern und unseren Mitarbeitern an 24 Stunden am Tag 458

Parkplätze, behindertengerecht, zur Ver-fügung. Und das zu einem moderaten Preis von 1,- Euro pro Stunde. Wir freuen uns, das leidliche Parkplatz-Problem da-mit gelöst zu haben.

Ein weiteres positives Thema in unserer Gesellschaft ist für mich das 5jährige Be-stehen des Ethikkomitees. Es setzt sich aus ehrenamtlichen Vertretern verschie-dener Berufsgruppen zusammen. Prob-leme mit schwierigen moralischen oder ethischen Entscheidungen werden hier beraten. Aus dieser Diskussion hat das Komitee bereits 5 Leitfäden veröffent-licht, anhand derer Konflikte besser ein-geschätzt werden können. Sie finden in dieser Ausgabe einen Beitrag dazu.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehöri-gen viel Freude beim Lesen und eine an-genehme Sommerzeit.

Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

liebe

Herzlich

LeserWillkommen

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 18 / Sommer 2010, 5. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftli-cher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Katrin Graul, Natascha Labeth, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Birgit Stahnke, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Graul; Titelfoto: Dieter Menne – Ruhr Nachrichten, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de;Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Herbst 2010; Auflage: 8.000 Exemplare

Inhalt

Chemotherapie –Der Apotheker ist als Lotse immer gefragt

4

Schaufensterkrankheit 6

Aktuelles aus der Medizin 7

Integrationskultur –Gemeinsame Ziele schweißen zusammen 8

5 Jahre Ethik-KomiteeOrientierungshilfe für den klinischen Alltag

10

Bestattungskultur –Erinnerungen an den Tod

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WLAN am Krankenbett –Komfort für den Patienten

12

Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft 13

Seelsorge in der Jugendhilfe –Ein Rahmen für persönliche Nöte

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Dekubitus –Wundliegen muss nicht sein

16

Bunte Seite 17

Page 4: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

4

Krebs gehört bereits heute zu den am häufigsten gestellten Diagnosen. Bei der kontinuierlich steigenden Lebens-erwartung und sich somit deutlich ändernden Altersstruktur der Bevöl-kerung wird die Diagnose Krebs in den nächsten Jahren weiter stark und ste-tig zunehmen. Dank der immer weiter verbesserten Medikamente und einer konsequenten Individualisierung der Chemotherapie gelingt es zunehmend besser, das Leben von Menschen mit Krebserkrankungen erträglicher zu gestalten, zu verlängern und in be-stimmten Fällen sogar eine Heilung herbeizuführen. In der Apotheke der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft sind im vergangenen Jahr rund 22.000 Zubereitungen für die onkologische Behandlung hergestellt worden, 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor, und auch für dieses Jahr wird ein ent-sprechender Zuwachs erwartet.

Jeden Morgen um 6.30 Uhr beginnen drei Pharmazeutisch Technische Mit-arbeiterinnen und zwei Apotheker in den gerade neu bezogenen Räum-lichkeiten mit der Zubereitung der für diesen Tag benötigten Chemothera-pien. Sie versorgen nicht nur die Pati-enten der St.-Johannes-Gesellschaft, sondern auch die Patienten in allen vier Häusern des Kath. Hospitalver-bundes Hellweg in Unna, Soest, Werl und Wickede-Wimbern. Die Dauer der Zubereitung hängt von den benötig-ten Wirkstoffen ab, die aufgelöst und zusammengeführt werden müssen. Nur mit elektronischer Anbindung ei-nes Bestellsystems, eines erprobten und sicheren Herstellungsverfahrens und festgelegter, verlässlicher Beliefe-rungsstruktur ist diese umfangreiche Versorgung möglich. Vor 16.00 Uhr ist in dem hochmodernen Zytosta-tika-Labor selten Dienstschluss.

Die Apotheker übernehmen eine große Verantwortung, denn sie haben den Anspruch, jede Anforderung auf Plausi-bilität zu prüfen. Dabei kontrollieren sie nicht nur, ob das Therapieschema zur Diagnose passt, sondern auch, ob es dem Beschluss der Tumorkonferenz entspricht und sich mit vorangehenden Therapien und begleitenden Medika-menten verträgt. Das gelingt ihnen nur, weil sie den Therapieplan für jeden Pa-tienten im Computer erfasst haben. Der Therapieplan ist der mit den Ärzten er-stellte Leitfaden, an dem sich alle ori-entieren, die mit der Behandlung des Patienten betraut sind. Er wird ständig aktualisiert und liefert Informationen über die individuellen Begleitumstän-de jedes Krankheitsfalles.

Jede Therapie wird aufPlausibilität geprüft

„Die Zahl der Chemotherapie-Zyklen ist sehr variabel“, erklärt der Leiter des Zytostatika-Labors, Mathias Nietzke. „Beim Blasenkarzinom sind es manch-mal nur drei oder vier Behandlungen, beim Non-Hodgkin-Lymphom besteht allein die Basisbehandlung aus sechs Therapiezyklen. Wenn sich der Krebs im ganzen Körper verbreitet hat, kann eine palliative Chemotherapie zu einer le-bensbegleitenden Behandlung werden.“

Chemotherapie ist nicht gleich Chemo-therapie. Zum einen gibt es Anwen-dungen, die vor oder nach einer Operation eingesetzt werden, um die chirurgische Behandlung zu erleichtern oder zu ergänzen. Bei diesen Chemo-

Chemotherapie

ApothekerLotse

alsDerist

Die Medikamente für eine Chemotherapie sind auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt und

werden unter höchsten Sterilitätskriterien so frisch wie möglich zubereitet.

Bildnachweis: Dieter Menne – Ruhr Nachrichten

Page 5: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

5

Reportage

therapien muss der Patient oft starke Beeinträchtigungen hinnehmen, dafür ist das Ziel im Idealfall aber auch die Heilung. Bei Patienten, bei denen der Krebs auf andere Organe übergegriffen hat und eine Heilung nicht mehr mög-lich ist, kommt die Chemotherapie hin-gegen mit dem Ziel zum Einsatz, das Tumorwachstum unter Kontrolle zu halten und die Beschwerden zu lindern. „Diese palliative Anwendung der Chemo therapie erfolgt mit maximaler Begleitmedikation gegen Unver-träglichkeit und Übelkeit und soll eine möglichst hohe Lebensqualität ermög-lichen“, sagt der Laborleiter und versichert: „Mit einer palliativen Che-motherapie können auch schwer-erkrankte Patienten unter Umständen noch über Jahre unter guten Bedin-gungen leben.“

Für jeden Zweck dierichtige Zubereitung

Die Behandlung von Krebspatienten wird in der Tumorkonferenz festgelegt. Hier kommen Ärzte aus allen Fach-richtungen zusammen, um gemeinsam über jeden Fall zu beraten. Auch die Apotheker sind stimmberechtigte Mit-glieder und bringen bei Bedarf ihre Ex-pertise in die Entscheidungen dieses Gremiums ein. „Die Chemotherapie ist heute deutlich differenzierter gewor-den“, stellt Nietzke fest. „Wo es früher zwei Schemata für einen Erkrankungs-fall gab, da gibt es heute viele verschie-dene Therapieschemata, bei denen eine Kombination nicht nur aus zwei, son-dern oft aus drei oder vier Wirkstoffen

zum Einsatz kommt.“ Die Entscheidung der Tumorkonferenz ist grundsätzlich ein Vorschlag für den Patienten. Der Be-troffene kann immer eine Zweitmeinung einholen oder die Empfehlung z.B. für eine aggressive Chemotherapie ableh-nen. In einem solchen Fall wird ihm eine Behandlungsalternative angeboten.

Expertise in der Tumor­konferenz geschätzt

Die Apotheker sind in der Tumor kon-ferenz auch für die elektronische Dokumen tation der Beschlüsse der Tumor konferenz zuständig. „Der Apo-theker versteht sich als Lotse in der Chemotherapie, der die Patientendaten pflegt und aktualisiert, um Therapie-vollständigkeit und Therapietreue zu sichern“, betont Ulrich Sommer, der Leiter der Apotheke. Dank der individu-ellen Abstimmung verzeichnet der Apotheken-Chef bei Chemotherapien vergleichsweise wenig Patienten, die ihre Behandlung vorzeitig abbrechen: “Wir haben sehr viel Zeit und Engage-ment in die Begleitmedikation gesteckt und eine große Kompetenz aufgebaut. Deshalb liegt unsere Quote für die Thera pietreue beim Brustkrebs zum Beispiel bei rund 95 Prozent. In Ver-gleich mit anderen Brustzentren ist das eine besonders gute Quote“

Je nach Konstitution und Bedarf können die Patienten ihre Chemotherapie ambu-lant oder stationär erhalten. Die über Jahre von den Apothekern gepflegte Datenbank zu den verschiedenen indivi-duellen Zubereitungen und Verabrei-

chungsformen erlaubt es dem Sekretariat der onkologischen Ambulanz heute, Wartezeiten und Leerlaufphasen weitge-hend zu vermeiden. Die Zytostatika wer-den termingerecht zubereitet und geliefert, der erforderliche Zeitbedarf ist bekannt und so kann ein lückenloser Be-legungsplan für die Therapiestühle einen effizienten Tagesablauf gewährleisten. Wenn in kritischen Einzelfällen schnell verderbliche Zubereitungen verabreicht werden müssen, kommt der Apotheker auch zum Patienten, um die Schwestern bei der Versorgung zu unterstützen.

„Die Chemotherapie ist heute verträg-licher geworden als früher, weil die Be-gleitmedikation besser geworden ist, und sie ist wirksamer geworden, weil ge-zielter therapiert werden kann“, sagt der Laborleiter Mathias Nietzke. „Wir haben viel Erfahrung bei der Abmilderung von unvermeidlichen Nebenwirkungen und kümmern und sorgfältig um die Sympto-me jedes einzelnen Patienten.“

immergefragtLotse

Detaillierte Etikettierung verhindert Verwechselungen - Sorgfalt und Sicherheit

für den Patienten sind das oberste Gebot.

Page 6: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

St. Josefinenstift

Gesundheit

Das Namen gebende Symptom der Schaufensterkrankheit ist die Ein-schränkung der Gehfähigkeit, die mit Wadenkrämpfen oder Schmer-zen in den Waden einhergehen kann. Die betroffenen Menschen müssen oft pausieren, wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Im Unterschied zu Erkrankungen der Venen bessern sich die Beschwerden bei dieser Ar-terienerkrankung nicht, wenn die Patienten die Beine hochlegen.

„Die arterielle Verschlusskrankheit in den Beinen ist eigentlich nur die spezielle Ausprägung eines umfassenderen Krankheitsbildes: der Arteriosklerose“, erklärt Dr. Klemens Sondern vom Marien Hospital in Hombruch. „Man sollte die Erkrankung nicht isoliert betrachten. Sie steht in der Regel im Zusammen-hang mit anderen Gesundheitsproblemen, die unsere moderne Zivilgesellschaft prägen: Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und chronischer Nikotinkonsum.“

Die Ursache der Beschwerden ist letztlich eine Verengung der Blutgefä-ße durch verkalkende Fettablagerun-gen an den Gefäßinnenwänden. Davon können grundsätzlich alle Schlagadern des Körpers betroffen sein. Welche Arterien im Einzelfall in Mitleidenschaft gezogen sind, hängt von erblichen Vorbelastungen und in-dividuellen Risikofaktoren ab. Oft sind auf die Dauer mehrere Körperregionen betroffen. Deshalb ist es gar nicht so selten, dass die Diagnose einer Gefäß-krankheit in den Beinen Vorbote für

einen späteren Schlaganfall oder Herzinfarkt ist. Aus diesem Grund ist die Schaufensterkrankheit auch keine harmlose Wohlstandserkrankung. Sie muss vielmehr Anlass für eine gründ-liche Unter suchung sein, in welcher der Gesundheitszustand insgesamt genau unter die Lupe genommen wird.

Optimale Versorgungim Gefäßzentrum

„In der St.-Johannes-Gesellschaft haben wir im Rahmen des Gefäßzentrums dazu alle Möglichkeiten“, betont der Chefarzt der Inneren Medizin. Hier zie-hen alle Beteiligten von der vorstatio-nären Diagnostik über die Diabetologie, die Angiologie und die Radiologie bis hin zur Gefäßchirurgie an einem Strang. „Die Gefäßdiagnostik wird direkt im Marien Hospital durchgeführt“, so Dr. Sondern. „aufwändigere Diagnostik oder operative Eingriffe der Blutgefäße werden in der Radiologie oder der Gefäß chirurgie durchgeführt.“

Die Schaufensterkrankheit ist keine Alters erkrankung. Sie kann auch schon 40-Jährige treffen. Wenn sie früh er-kannt wird, ist kein operativer oder radio logischer Eingriff nötig. Gehtrai-ning und Minimierung von Risikofakto-ren sind die ersten Maßnahmen. Oft geht der Schaufensterkrankheit aber eine andere unerkannte Erkrankung wie Bluthochdruck, eine Fettstoffwech-sel störung oder ein Zuckerkrankheit voraus. Dann besteht unbedingt Be-handlungsbedarf, um schwerwiegende Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Menschen mit Diabetes haben ein be-sonderes Problem. Wenn sie eine arte-rielle Verschlusskrankheit bekommen, kann es sein, dass sie wegen einer gleichzeitig sich entwickelnden Nerven-schädigung keine Schmerzen in den Bei-nen spüren. Der „Diabetische Fuß“, also eine nicht heilende Fußverletzung, ist dann oft der erste, schon bedrohliche Hinweis. Diese Patienten werden in der Hombrucher Fußambulanz behandelt.

Schaufensterkrankheit

Spezieller AspektgrößerenKrankheitskomplexeseines

Schmerzen in den Beinen

zwingen Patienten mit

arteriellen Durchblutungs-

störungen immer wieder

zum Pausieren

Dr. Klemens Sondern

Page 7: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Fokus Gesundheit

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Kurzgefasst

aus derAktuelles

MedizinGestationsdiabetesScreening gefordert

Insgesamt 4,4 Prozent aller Frauen, die 2008 ein Kind zur Welt brachten, hat-ten einen Diabetes mellitus. Nur bei wenigen war die Zuckerkrankheit be-kannt, die meisten erkrankten erst während der Schwangerschaft. Die Ärzte sprechen dann von einem Gestations diabetes, einer besonderen Glukosetoleranzstörung in der Schwan-gerschaft. Er könnte noch häufiger vorkommen, als die Zahlen vermuten lassen. Nach Schätzung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) werden in Deutschland mehr als 50 Prozent die-ser Erkrankungen übersehen. Die Fol-gen des Gestationsdiabetes sind ein zu hohes Geburtsgewicht des Babys und häufige Geburtskomplikationen. Bleibt der Diabetes unbehandelt, so treten sie fünfmal häufiger als bei gesunden Müttern auf. Deshalb fordert die DDG ein verbessertes Screening: „Ein Blut-zucker-Suchtest muss dringend den Urinzucker-Streifentest ersetzen und in die Mutterschaftsrichtlinien aufge-nommen werden.“

OxytocinHormonspray machtMänner sensibel

Darauf haben die Frauen sicher gewar-tet: Ein Hormon verbessert bei Män-nern die Fähigkeit, sich emotional in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen. Die Substanz sensibilisiert zudem für so genannte „soziale Verstärker“ wie

lobende oder tadelnde Gesichter. Das zeigt eine Studie, an der Bonner Wis-senschaftler beteiligt waren. Bei dem Experiment erhielten 24 Männer zu Be-ginn ein Oxytocin-haltiges Nasenspray, 24 weitere Männer erhielten ein Place-bo. Danach sollten sie Fotos von emo-tional aufgeladenen Situationen in Bezug auf ihr Mitgefühl bewerten: ein weinendes Kind, ein Mädchen, das seine Katze umarmt, einen trauernden Mann. Die Oxytocin-Gruppe gab signifikant höhere emotionale Empathie-Werte zu Protokoll als die Placebo-Gruppe. Die getesteten Männer erreichten beim emotionalen Einfühlungsvermögen Werte, wie sie sonst für Frauen typisch sind. Normalerweise kann das „schwa-che“ Geschlecht in punkto „Empathie“ einen deutlichen Vorsprung verbuchen.

Vorsicht ZeckenbissZeit für die Impfung

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) breitet sich unaufhaltsam aus. Auch in Deutschland kommen jährlich neue Risikogebiete hinzu. Eine wichtige Ursache dafür ist in der Klimaverände-rung zu sehen. Im klassischen Risikoge-biet Baden-Württemberg zum Beispiel erhöhte sich die Temperatur im Zeit-raum von 1951-2000 um durchschnitt-lich 0,6-1,5 °C, bei steigender Zahl warmer Sommertage (>25 °C) und abnehmender Zahl kalter Wintertage (<0 °C). 2009 traten die meisten FSME-Erkrankungen im Süden Deutschlands auf: Von 313 Fällen deutschlandweit wurden 130 Fälle aus Bayern und 146

Fälle aus Baden-Württemberg gemel-det. Neben der Impfung ist Vorsorge wichtig, denn die Zecken übertragen auch Bakterien, die eine Borreliose-Er-krankung hervorrufen können. Gegen Borreliose gibt es keinen Impfschutz. Wenn die Symptome frühzeitig erkannt werden, kann die Krankheit jedoch gut geheilt werden.

Vor der Reise an den Impfschutz denken!

Foto: Gina Sanders - Fotolia.com

Page 8: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

„In unserer Klinik stehen Ärzte und Mitarbeiter aus den unterschied-lichsten kulturellen Hintergründen Seite an Seite mit dem gemeinsa-men Ziel, oft schwerkranken Patien-ten wieder auf die Beine zu helfen“, sagt Prof. Dr. Hubertus Heuer, der Ärztliche Direktor des St.-Johannes-Hospitals. „Bei uns ist Integration längst alltägliche Selbstverständ-lichkeit“, fügt Dr. Schugufa Amirie, Assistentensprecherin der Klinik für Innere Medizin I, im Interview mit

„Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm hinzu. Die Eltern der jungen Assistenzärztin mit deut-scher Staatsbürgerschaft sind aus Afghanistan nach Deutschland immigriert.

Böhm: Wie groß ist der Anteil von Ärzten mit Migrationshintergrund in Ihrer Klinik?

Heuer: 17 von 52 Ärzten haben eine andere kulturelle Herkunft. Das Spekt-rum der Herkunftsländer reicht vom Nahen bis in den Fernen Osten und von Mitteleuropa bis nach Afrika. Unsere Ärzte stammen zum Beispiel aus Polen, Griechenland oder der Türkei, aber auch aus Afghanistan, Syrien, Marokko, Indonesien oder aus Kamerun.

Amirie: Dabei muss man unterschei-den zwischen Deutschen, deren Eltern eingewandert sind so wie in meinem Fall, Menschen, die zum Studium hier-hergekommen sind und jetzt hier leben oder nach der Facharztausbildung in ihre Heimat zurückkehren wollen, und

Menschen, die in ihren Heimatländern, insbesondere EU-Ländern wie Grie-chenland oder Bulgarien, studiert ha-ben und nun in Deutschland arbeiten.

Böhm: Wie kommt es, dass so viele Menschen aus aller Welt in Ihrer Klinik arbeiten?

Heuer: Es gibt in unserem Krankenhaus auch andere Abteilungen, in denen der Anteil hoch ist. Ich denke, das hat etwas mit dem Ruhrgebiet zu tun. Viele haben zum Beispiel in Bochum studiert. Wer das Ruhrgebiet einmal kennengelernt hat und weiß, wie schön es hier ist, der bleibt auch gerne in der Region. Dort-mund bietet sich da als attraktive Stadt zum Leben und Arbeiten an.

Amirie: Das Ruhrgebiet ist ein Schmelz-tiegel und ist es schon immer gewesen. Hier ist man einfach multikulturell ori-entiert und das spiegelt sich auch im Krankenhaus wider. Der Migrationshin-tergrund spielt hier in unserer Abteilung keine Rolle. Es gibt sicherlich immer noch Bereiche in der Gesellschaft, in denen Unterschiede gemacht werden, zum Beispiel bei Juristen. Die Medizin ist dagegen viel internationaler.

Heuer: Als ich vor zwanzig Jahren als Arzt angefangen habe, war das noch anders. Damals waren Kollegen frem-der Herkunft noch die Ausnahme. Die-ses Bild hat sich in ganz kurzer Zeit völlig verändert.

Böhm: Was hat diesen Wandel bewirkt?

Heuer: Zum einen ist Deutschland ins-gesamt zu einem Migrationsland ge-worden. Hinzu kommt, dass die Mobilität innerhalb der erweiterten Euro päischen Union erheblich zuge-nommen hat. Heute ist es für einen polnischen Arzt kein Problem, in Deutschland zu arbeiten. Und außer-dem ist es schon so, dass wir einen Ärztenotstand haben. Es fehlen in Deutschland Ärzte und wir sind darauf angewiesen, dass Mediziner aus aller Welt bereit sind, bei uns zu arbeiten.

Amirie: Die Kollegen werden nach ihrer fachlichen und menschlichen Kompe-tenz ausgewählt. Nur darauf kommt es an, der sozio-kulturelle Hintergrund ist bei der Arbeit unwichtig. Wir haben ein multikulturelles Team, was uns befähigt, auf unser multikulturelles Klientel opti-mal einzugehen.

Böhm: Aber es gibt doch sicher Unter-schiede in der Mentalität oder bei den Einstellungen? Wie steht es mit ande-

Integrationskultur

zusammenGemeinsameschweißenZiele

Bei uns wird Integration gelebt –

Prof. Dr. Hubertus Heuer und Dr. Schugufa Amirie

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Interview

ren Religionen in einer katholischen Einrichtung?

Heuer: Normalerweise fallen solche Unterschiede gar nicht auf. Bei der Be-handlung von Patienten ist es unum-gänglich ganz eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Alle müssen an einem Strang ziehen, wenn es dem Pa-tienten wieder besser gehen soll. Die Unterschiede bemerkt man eigentlich erst an Feiertagen. Katholische und evangelische Christen feiern Weihnach-ten an einem anderen Tag als orthodoxe Christen. Muslime feiern stattdessen das Zuckerfest am Ende des Ramadan. Darauf wird natürlich Rücksicht ge-nommen, das wirkt sich dann zum Bei-spiel auf die Dienstpläne aus.

Amirie: Wir haben natürlich schon un-terschiedliche kulturelle Prägungen und unterschiedliche Sozialisationen. Auf der anderen Seite zeigen die Kolle-gen eine hohe Bereitschaft, sich zu in-tegrieren. Das sieht man zum Beispiel immer wieder daran, wie schnell Neu-ankömmlinge die deutsche Sprache lernen. Integration ist richtig, aber Assi milation wäre falsch. Sicher re-agiert ein Orientale emotionaler im Umgang mit dem Tod als ein Mitteleu-ropäer. Er sieht die Dinge vielleicht aus einer anderen Perspektive. Solche Un-terschiede empfinde ich als eine Berei-cherung, sie sind ein Vorteil in der multikulturellen Gesellschaft.

Heuer: Aber wenn ein Patient auf der Intensivstation stirbt, dann wird jeder Kollege völlig unabhängig von dem

Kulturkreis, zu dem er gehört, auf Pa-tientenwunsch den entsprechenden seelsorgerischen Beistand herbeiho-len. Wir haben ein gemeinsames Leit-bild, das für unser Handeln maßgeblich ist und dem jeder Mitarbeiter zuge-stimmt hat.

Amirie: „Von Mensch zu Mensch“ ist das Motto unseres Leitbildes und das bringt zum Ausdruck, dass wir, egal welcher Religion wir angehören, ge-meinsame, menschliche Werte teilen, die die Grundlage für unsere Arbeit bilden.

Böhm: Und die Patienten? Wie reagie-ren sie, wenn sie mit Ärzten aus andern Kulturkreisen konfrontiert sind?

Amirie: Ich erlebe manchmal, wenn ich in ein Krankenzimmer komme, dass die Patienten im ersten Moment irritiert sind.

Dann gehe ich auf die Menschen zu, grü-ße und beginne mit der Untersuchung oder einer Behandlung. Nach meiner Er-fahrung ist meine Herkunft spätestens nach fünf Minuten überhaupt kein The-ma mehr. Die Patienten lassen sich dar-auf ein, nicht auf Äußerlichkeiten zu achten sondern darauf, wie sich jemand fachlich und sozial verhält. Für sie ist nur wichtig, ob der Arzt ihr Problem versteht und es lösen kann. Darum geht es ja letztendlich, dass man Probleme erfasst und für die Patienten löst.

Heuer: Bei uns im Krankenhaus wird Integration gelebt. Es ist ganz gleich, wie jemand aussieht, es kommt nur da-rauf an, dass er die erforderliche fach-liche und menschliche Kompetenz mitbringt. Wenn wir in der Gesellschaft überall schon so weit wären, dann wä-ren wir einen mächtigen Schritt weiter als wir es heute sind.

zusammen

In der Medizin zählt die Kompetenz, nicht die Herkunft – das Ärzte-Team der Kardiologie ist international

Page 10: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Blickpunkt

„Wer das Leben als Gabe des Schöp-fers respektiert, der versucht nicht, es durch die Aufnahme von Blut zu erhalten.“ – Was macht ein Arzt, wenn er auf einen Patienten trifft, der als Zeuge Jehovas unter Beru-fung auf seinen Glauben die drin-gend benötigte Bluttransfusion verweigert? Wie soll er im Konflikt zwischen ärztlichem Ethos und Selbstbestimmungsrecht des Kran-ken entscheiden?

Seit fünf Jahren beschäftigt sich das Ethik-Komitee mit Problemen, die im praktischen Klinikalltag von Behan-delnden und Pflegenden schwierige Entscheidungen verlangen. Die acht ehrenamtlichen Mitglieder aus Ärzte-schaft, Pflege, Seelsorge und Verwal-tung entwickeln Empfehlungen, die den Beteiligten einen Leitfaden für ihr Handeln im Umgang mit dem Patien-ten anbieten und gangbare Wege aus dem Konflikt aufzeigen.

„Wir wollen zum einen generell in unse-ren Einrichtungen für das Thema Ethik sensibilisieren“, sagt der Leiter des Ethik-Komitees, Dr. Horst Luckhaupt. „Zum anderen wollen wir konkrete Hilfe-stellungen geben, die in unserer Gesell-schaft mehrheitsfähig sind und von Geschäftsführung und Direktorium ge-tragen werden.“ Das Ethik-Komitee trifft sich monatlich, um die aktuell anste-hende Empfehlung zu bearbeiten. „Das kann mehrere Wochen oder auch Mo-nate in Anspruch nehmen und erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema“, erklärt Dr. Luckhaupt.

5 Empfehlungen in 5 Jahren

Fünf Empfehlungen sind inzwischen ausgearbeitet und in Broschürenform veröffentlicht worden: zum Umgang mit Zeugen Jehovas, zur künstlichen Ernäh-rung, zum Umgang mit Wahrheit und Wahrhaftigkeit am Krankenbett, zur pal-liativ indizierten Sedierung im Sterbe-

prozess und zur Therapiezieländerung in Richtung palliativer Behandlung. Eine Neufassung der Empfehlungen zum Umgang mit Patientenverfügungen ist derzeit in Bearbeitung. „Die Empfehlun-gen sind nicht als verbindliche Verpflich-tungen gemeint“, betont der Leiter des Ethik-Komitees. „Es heißt Empfehlung und so soll es auch verstanden werden, das heißt die letzte Verantwortung be-hält der behandelnde Arzt.“

Ethische Fallbesprechungen

Ebenfalls vor fünf Jahren sind unab-hängig vom Ethik-Komitee Modera-toren ausgebildet worden, die in kritischen Situationen alle Beteiligten an einen Tisch holen, um eine zufrieden-stellende Lösung in ethischen Konflikt-lagen zu finden. Die beiden Institutionen kooperieren und die Mitglieder des Komitees übernehmen bei Bedarf auch Fallmoderationen.

Im Fall des Zeugen Jehovas, der eine be-nötigte Bluttransfusion ablehnt, stellt die Empfehlung des Ethik-Komitees klar, dass es nicht die Aufgabe des Arztes sein kann, religiöse Überzeugungen in-frage zu stellen, selbst wenn sie lebens-bedrohliche Konsequenzen haben. Der freie Wille des Patienten ist zu respek-tieren und es liegt in der Verantwortung des Arztes alternative Behandlungs-möglichkeiten auszuloten und anzubie-ten. Allerdings kann auch kein Arzt gezwungen werden, gegen seine Über-zeugung zu handeln. Im Zweifel müs-sen Kollegen die Versorgung des Patienten übernehmen.

5 Jahre Ethik-Komitee

Orientierungshilfe

Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft versuchen,

praktische Lösungen für ethische Probleme zu finden

für klinischen Alltagden

Page 11: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

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Seelsorge

Im Lauf der Geschichte verändern sich die Einstellungen der Menschen mit dem Wandel ihrer Lebensum-stände. Das gilt auch für den Um-gang mit dem Tod, der vor 150 Jahren noch in einer ganz anderen Weise präsent war als das heute der Fall ist.

Vor allem im ländlichen Bereich war der Tod allgegenwärtig. Die Sterblichkeit war hoch, so dass die Menschen in ih-rem familiären Alltag häufig mit dem Sterben konfrontiert waren. Das Toten-kleid gehörte zur Aussteuer und die Erinnerung an die Endlichkeit unserer irdischen Existenz begleitete die Men-schen in Abbildungen vom Sensen-mann oder der ablaufenden Sanduhr, die auf Alltagsutensilien ihren selbst-verständlichen Platz hatten.

Suche nach neuen Formen des Umgangs

Heute findet der Tod meistens im Kran-kenhaus oder im Altenheim statt“, stellt Seelsorger Olaf Kaiser fest. „Für Kinder und Heranwachsende ist der Prozess des Sterbens oft gar nicht mehr präsent. In den Händen von Ärzten und Pflegen-den, Bestattern und Pfarrern ist das Sterben professionalisiert. Noch vor ein paar Jahrzehnten ging dies soweit, dass die Rede vom Abschieben sterbender Menschen die Runde machte.“

Pfarrer Kaiser ist froh darüber, dass heute viele Menschen wieder eine fa-miliäre Gestaltung des Sterbeprozesses mit professioneller Hilfe zu verwirkli-chen suchen. Auch im Krankenhaus

wird diesem Anliegen heute ein gebüh-render Raum eingeräumt. Dem Ster-benden und seiner Familie wird oft ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt, in dem der Prozess des Abschiedneh-mens ungestört gestaltet werden kann. Es gibt die Palliativmedizin, die ein ak-tives Leben bis zum Ende möglich ma-chen will. Die emotionale Dimension des Sterbens und der Sterbebegleitung gehört zum selbstverständlichen Bestand teil im Krankenhausalltag.

Ein Museum zeigt denWandel der Zeit

Auch bei der Gestaltung der eigenen Trauer sind Betroffene oft auf der Suche nach neuen Formen. Der Seelsorger be-obachtet immer wieder, dass es gut ist, sich mit dem Verlust eines Angehörigen auseinander zu setzen. Trauerarbeit ist wichtig, um nachvollziehen zu können, dass ein geliebter Mensch nicht mehr da ist. Nach seiner Erfahrung verarbeiten Verwandte, die den Sterbeprozess beglei-ten und die Bestattung organisieren, das Geschehene besser, als Angehörige, die nur eben zur Beerdigung kommen. Letz-teren fehlt dann mitunter der emotionale Bezug und es fällt ihnen viel schwerer zu realisieren, was geschehen ist.

Der Wandel der Einstellung zum Tod kommt für Olaf Kaiser besonders gut im Kasseler Museum für Sepulkral-kultur zum Ausdruck, das er kürzlich mit Kollegen aus der Kath. St.-Johannes- Gesellschaft besucht hat. Die Dauer-ausstellung widmet sich der Bestat-tungskultur. Neben den Totenhemden

aus der Aussteuer im 19. Jahrhundert findet sich auch das Totenhemd einer zeitgenössischen Künstlerin, das bis zu deren Tod als Exponat im Museum zu sehen ist.

Besonders beeindruckt hat Kaiser die Arbeit eines Künstlers, der den Sterbe-prozess seines eigenen Vaters in Fotos festgehalten hat. Der Betrachter beob-achtet den allmählichen Schwund der Lebenskräfte. „Eine moderne Form der Trauer und des Abschieds, die eine neue Zuwendung zur Auseinandersetzung mit dem Tod verdeutlicht.“

Bestattungskultur

Erinnerungen

Das Museum für Sepulkral-

kultur in Kassel dokumentiert

den Umgang mit Tod und

Sterben in unserer Gesell-

schaft – Pfarrer Olaf Kaiser

(Mitte) hat das Museum

gemeinsam mit Mitarbeitern

aus der Kath. St.-Johannes-

Gesellschaft besucht

Copyright: AFD, Museum

für Sepulkralkultur,

Fotograf: Frank Hellwig

den Todan

Page 12: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Aus den Einrichtugen

Die Nachfrage für Internet wäh-rend des stationären Aufenthaltes steigt und der Bedarf kann mit dem bisher verfügbaren Angebot über UMTS-Karten nicht mehr ge-deckt werden. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II konnte am Kath. St.-Johannes-Hospital jetzt der WLAN-Zugriff auf die elektro-nische Patientenakte während der Visite realisiert werden. In diesem Rahmen wurde auch der Internet-zugang am Krankenbett etabliert.

Alles, was der Patient zum Surfen mit-bringen muss, ist ein WLAN-fähiges Notebook. Zugangsdaten gibt es in der Aufnahmeabteilung. Dieser auf die Dauer des Aufenthaltes begrenzte Ser-vice ist kostenfrei, es fallen weder Tele-fongebühren noch Stromkosten an. Die mitgebrachten Geräte können im Schrank eingeschlossen werden. Ein darüber hinaus gehender Schutz vor Diebstahl kann allerdings wegen der großen Fluktuation im Haus nicht ge-boten werden.

Unbegrenztes Surfen

Bei der Anmeldung im Krankenhaus erhält der Nutzer Zugangsdaten für das WLAN-Netz und für den Internet-zugriff, der zur Vermeidung von Miss-brauch im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen natürlich protokolliert werden muss. Dazu gibt es eine Anlei-tung zur Herstellung der Verbindung. „Grundsätzlich müssen die Patienten den Anschluss ihres Gerätes selbst ein-richten“, erklärt der Leiter der Kommu-nikationstechnik, Torsten Emmerich, versichert aber, dass die Technik-Abtei-lung bei Problemen hilfreich zur Seite stehen wird.

Abgeschottet gegen diesen öffent-lichen Teil des WLAN-Netzes läuft die Verwaltung der elektronischen Patien-tenakte, auf die nur Ärzte und Pflege-personal zugreifen können. Die Visitenwagen sind seit Mitte März mit einem PC ausgestattet, der direkt mit dem Krankenhaus-Informations-Sys-tem verbunden werden kann. Die

Geräte sind einfach zu bedienen und genügen den hygienischen Erforder-nissen. Außerhalb der Visite dienen sie als zusätzliche Arbeitsplätze im Schwesternzimmer.

Mobile Visite

„Das neue System bedeutet eine im-mense Erleichterung für die Arbeit am Krankenbett“, erläutert der Kommuni-kationsspezialist. „Patientendaten können jederzeit zeitnah abgefragt oder aktuell eingepflegt werden. Diag-nostische Befunde, Röntgenbilder oder Videos von Herzkatheter-Untersu-chungen oder endoskopischen Unter-suchungen stehen zur Verfügung und können dem Patienten auf Wunsch auch vorgeführt werden.“

Die Netze für die Patientendaten und den Internetzugang laufen zwar über denselben Router, sind aber sicherheits-technisch vollständig voneinander iso-liert. „Die Kommunikation läuft über unterschiedliche Frequenzen“, so Emme-rich. „Ein unberechtigter Übergriff auf vertrauliche Daten ist ausgeschlossen.“

Die ersten Erfahrungen mit dem neuen System sind sehr positiv, Ärzte und Pflegepersonal haben es mit Begeiste-rung angenommen. „Wir gehen davon aus“, sagt Emmerich, „dass die Patien-ten ebenso begeistert von dem neuen kostenlosen Internetservice Gebrauch machen werden.“

WLAN am Krankenbett

Der Computer ist heute dank WLAN bei der

Visite immer dabei - Torsten Emmerich (unten)

Komfort für

den Patienten

Page 13: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Terminkalender

Auf einen Blick

Spende für die Palliativstation10 Sitzkissen für diePalliativstationIm letzten Heft haben wir darüber be-richtet, dass die Palliativstation im St.-Johannes-Hospital nun schon 10 Jahre besteht. Anlässlich dieser Feier-lichk eit hat das Dortmunder Sani-tätshaus eine Spende von 10 Sitzkissen überreicht. Diese, auch als Stillkissen bekannten Kissen, bieten ein unterstützendes und komfortab-les Sitzen oder Liegen in verschiede-nen Positionen. Den Spendern, vertreten durch Herrn Emmerich und seine Assistentin Sonja Gläser-Kro-nenberg war es besonders daran gele-gen, für die Patienten eine Annehmlichkeit mehr zu schaffen. Chefarzt Dr. Herrmann-Josef Pielken und die Oberärztin Dr. Susanne Lind-ner freuten sich über die Spende.

Cafe-TreffWiedereröffnung im JuniPatienten, Angehörige und Mitarbei-ter mögen das kleine Café in der Ein-gangshalle des JoHos. Umso mehr waren sie enttäuscht, als es eines Ta-ges geschlossen war. Jedoch nur zum Umbau. In neuem, freundlichem Am-biente wird es im Juni wieder eröff-net. Snacks, Kaffee, Süßigkeiten, Zeitschriften etc. werden in gewohn-ter Qualität wieder angeboten. Es gibt Sitzmöglichkeiten, damit auch War-tende ihre Zeit dort verbringen kön-nen. Täglich von 8.00 bis 19.00 Uhr.

Kurzfilme im InternetKliniken in Wort und BildAb Ende Juni wird sich jede Fachab-teilung im St.-Johannes-Hospital mit einem Kurzfilm auf der Internetseite www.joho-dortmund.de präsentieren. Der Besucher kann sich über Leistun-

gen, diagnostische Verfahren, Thera-pien, aber auch über Räumlichkeiten und vieles mehr informieren. Die Fil-me dauern wenige Minuten und bie-ten auch für externe Besucher die Möglichkeit, das JoHo kennen zu ler-nen, ohne direkt vor Ort zu sein.

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

13

Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter:

www.st­johannes.de

NachtvorlesungenImmer um 18.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)Di 07.09.2010Du bist, was du isst!Unsere Ernährung: Jeden Tag und im Krankheitsfall

Di 09.11.2010Hilfe - es reicht!Burnout und Stress - wie bewältigen?

Arzt­Patienten­SeminareDi 15.06.2010 Warum altern Männer eher und leben Frauen länger?Dr. Johannes Frömke17.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital

Kurler Gesundheitstreff – St.­Elisabeth­KrankenhausDo 29.07.2010Leben mit Parkinson um 17.30 Uhr

Weitere VeranstaltungenMo 14.06.2010 | Mo 05.07.2010 | Mo 06.09.2010Weg mit der Brille – Augenlasik17.30 Uhr im St.-Johannes-Hospital – K2

Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr„Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

Page 14: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Editorial und InhaltAus den Einrichtungen

In der Jugendhilfe St.-Elisabeth le-ben Heranwachsende und Kinder, die durch ungünstige Lebensum-stände bereits in jungen Jahren schwere Krisen bewältigen müssen. Sie finden hier für längere Zeit Ob-hut in betreuten Gruppen mit Gleichaltrigen. In der katholischen Einrichtung gehören natürlich auch Glaube und Religiosität zur Alltags-kultur und bilden ein bestimmendes Element im täglichen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen.

„Wir versuchen, den Kindern Werte, Hal-tungen und Normen zu vermitteln“, sagt Annick Tombrink. „Dabei knüpfen wir an Feste wie Ostern oder Pfingsten an und machen Angebote, die es ermögli-chen sollen, Glauben gemeinsam auf altersgerechte Weise zu erleben.“ Die Heil pädagogin hat die Aufgabe über-nommen, gemeinsam mit mehreren Kollegen in einer Arbeitsgruppe ein Seelsorge-Konzept für die Jugendhilfe zu erarbeiten. Bei der multikulturellen und multikonfessionellen Zusammen-setzung der Bewohner in den Gruppen der Jugendhilfe kann es dabei nur dar-um gehen, ein Angebot für einen ge-schützten Rahmen zu schaffen, in dem seelische Probleme verarbeitet werden können.

„Gerade pubertierende Jugendliche müs-sen ja immer erst einmal cool sein und wollen in der Gruppe nicht das Gesicht verlieren“, erklärt Dirk Meier von der Lei-tung der Jugendhilfe-Einrichtung. „Zu-nächst einmal ging es uns darum, für die Heranwachsenden eine vertrauensvolle

Basis zu schaffen, die ihnen einen Zu-gang zu Wegen der Verarbeitung von Ängsten, Sorgen oder Trauer eröffnet.“ Eine Kreuzgestaltung in der Osterzeit oder eine Pfingstwanderung mit an-schließendem Pfingstfeuer bieten den Anlass, um über Glaubensinhalte zu sprechen und sie sinnlich erfahrbar zu machen. Die Kinder und Jugendlichen bringen sich in diese Aktivitäten begeis-tert ein und erstaunen die Erzieher im-mer wieder mit ihren Kenntnissen über die religiösen Hintergründe.

Ein Ort wie der kleine Andachts- und Gottesdienstraum der Einrichtung ist in diesem Rahmen zu einem mit Leben gefüllten Ort geworden, der von den jungen Bewohnern angenommen und mit selbstproduzierten Bildern oder Objekten gestaltet wird. Für Schicksals-schläge wie den folgenschweren Ver-kehrsunfall eines Mitbewohners oder den unerwarteten plötzlichen Tod ei-nes Heimkindes ist so ein Ort entstan-den, an dem Kinder spontan und ohne Anleitung durch die Erzieher zu ge-meinsamer Andacht oder stiller Trauer zusammenfinden. Die eigene Religion

spielt dann keine so große Rolle, auch muslimische Kinder finden hier einen meditativen Raum. „Hier darf sich jeder mit seinen Gefühlen, Sorgen und Ängs-ten so zeigen wie er ist“, betont Meier, „und jeder erfährt, dass er genauso ge-wollt und akzeptiert wird.“

„Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, an dem Seelsorge möglich wird“, sagt An-nick Tombrink. „Die Kinder beginnen, das Angebot bei Bedarf in Anspruch zu neh-men. Das hat sich zum Beispiel gezeigt, als ein Kind nach dem Verlust eines El-ternteils einfach nur den Wunsch geäu-ßert hat, gemeinsam mit einem Erzieher in unserem Andachtsraum beten zu kön-nen.“ Soziale und kulturelle Unterschiede müssen in der Seelsorge immer respek-tiert werden. Aber über alle Unterschiede hinweg gibt es Gemeinsamkeiten beim Umgang mit Sorgen, Ängsten und Trauer. „Wir versuchen, aus unserer christlichen Haltung heraus dafür einen sinnlich er-lebbaren Rahmen zu schaffen, der für Kinder und Jugendliche in Problemsitua-tionen akzeptabel ist und ihnen für Ihr Leben weiterhilft“, sagt Meier.

Seelsorge in der Jugendhilfe

Dirk Meier und Annick

Tombrink wollen Glaubens-

inhalte für junge Menschen

sinnlich erfahrbar machen

Ein Rahmenfür Nöte

persönliche

Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

1515

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine be-stimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne.

Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital:Tel. (0231) 1843-21 51

Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28

St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen im St.-Johan-nes-Hospital unsere Diabetesfach-schwester zur Verfügung:Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02

im Marien Hospital unsere Diabetes-beraterinnen DDG:Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-83 62

TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittelver-sorgung und Tracheostomapflege für Hals-atmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegtwurde, bietet das St.-Johannes-Hospi-tal nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an.Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung je-den 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude.

Keine Voran meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhal-ten Sie in unserem Elterntreff,Tel. (0231) 1843-29 74

StillberatungMontags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er reichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14.00 – 16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach KrebsWir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter

äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamt-

lich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von

professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon-

kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen

Gruppenleben und zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und An-

gehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag

im Monat von 15.00 -17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai

2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerzie-

hende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr.

Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die

Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft.

mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an.

Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbe-

hinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchi-

rurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfegruppe vom KreuzbundTrifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19.00 Uhr im Tagesraum 125

Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 89 24 59

Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.

Selbsthilfe-Kontaktstelle, Anne Reineke-Schrieber, Tel.: (0231) 445 193

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder

www.bundesverband-glaukom.de

Auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Aus den Einrichtungen

„Mobilisation und Druckentlastung sind das A und O bei der Pflege von Menschen, die durch Alter und viel-fache damit einhergehende Erkran-kungen in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt sind“, sagt Axel Wes-termann, der den Pflegedienst im St. Elisabeth-Krankenhaus und dem angeschlossenen Altenheim leitet.

Es ist das Ziel sowohl der geriatrischen Behandlung im Krankenhaus als auch der Pflege im Altenheim, die Selbst-ständigkeit der Menschen soweit wie möglich aufzubauen und zu unterstüt-zen. Das ist zugleich die beste Maßnah-me zur Vermeidung eines Dekubitus, also von Druckgeschwüren, die durch zu langes Liegen auf derselben Stelle entstehen können. Unter fortwähren-dem Druck wird das belastete Gewebe nicht ausreichend durchblutet und kann absterben. Es können chronische Wunden entstehen.

„Früher hat man versucht, durch Maß-nahmen wie Eisen und Fönen – also ein Wechselbad von Kälte und Wärme

– die Durchblutung anzuregen und so dem Wundliegen entgegenzuwirken“, erklärt die Stellvertretende Pflege-dienstleiterin Barbara Buschmann-Piekarek. „Das hat auch gewirkt, allerdings wahrscheinlich eher, weil die Menschen bei dieser Behandlung be-wegt wurden und ihre Lage verändern mussten.“

Heute werden bettlägerige Menschen in Kurl regelmäßig im Zwei-Stunden-Rhythmus umgelagert, wenn es sein

muss auch öfter. Schon bei der Auf-nahme wird der Status des Patienten im Rahmen einer sorgfältigen standar-disierten Risikoeinschätzung unter an-derem im Hinblick auf seine Mobilität, seinen Ernährungszustand und zum Beispiel neurologische Erkrankungen genau erfasst. Auf dieser Basis kann die Pflege rechtzeitig geeignete Vorsorge-Maßnahmen in die Wege leiten.

Risikobewertung schonbei der Aufnahme

„Das Risiko für Druckgeschwüre besteht nicht nur im Alter“, erklärt der Pflege-dienstleiter. „Auch ein Patient nach ei-nem Schlaganfall ist in dieser Hinsicht gefährdet.“ Weichlagerungsmatratzen, die den Auflagedruck reduzieren, aus-reichende Flüssigkeitszufuhr und ei-weißreiche Ernährung sind weitere Hilfsmittel, die zur Vorbeugung einge-setzt werden. Natürlich kommt auch eine professionelle Wundversorgung zum Einsatz, denn manchmal kommen die Patienten bereits mit Druckge-schwüren ins Krankenhaus.

Besondere Aufmerksamkeit für demente Menschen

„Wichtig ist natürlich die Bereitschaft der Patienten, an der eigenen Mobili-sierung mitzuarbeiten“, betont Wester-mann. „Bei dementen Menschen ist dies naturgemäß schwierig, weil sie einfach vergessen, von Zeit zu Zeit ihre Lage zu verändern. Sie benötigen be-sondere Aufmerksamkeit durch das Pflegepersonal.“

In der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft wird nach den Expertenstandards gear-beitet, die vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege ent-wickelt worden sind. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird dokumentiert und regelmäßig kontrolliert. „Das Bewusst-sein für eine optimale Vorbeugung ge-gen Dekubitus hat sich gegenüber früheren Jahren ganz allgemein in Deutschland erheblich verbessert“, so Westermann. „In der Kath. St.-Johan-nes-Gesellschaft ist es eine Selbstver-ständlichkeit in unserem täglichen Umgang mit unseren Patienten.“

Dekubitus

Immobile Patienten benö-

tigen besondere Aufmerk-

samkeit – Axel Westermann

und Barbara Buschmann-

Piekarek

Wundliegenmuss sein

nicht

Page 17: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

SeitebunteDie

Für Zwischendurch ...

17

Spaß und Rätsel

Für Zwischendurch ...

SeitebunteDie

Neulich in der

Kath. St.­Johannes­Gesellschaft

Lachhaft!Fieber„Ihre Temperatur ist kräftig gestiegen“, sagt der Arzt nachdenklich zumPatienten.„Ach, deshalb habe ich so kalte Füße!"

Seeluft„Der Arzt hat mir Seeluft verordnet.“ – „Gut, dann häng ich dir einen salzigen Hering vor den Ventilator!“

StimmenPatient: „Herr Doktor, ich höre immer Stimmen, sehe aber niemand.“Doktor: „Wann passiert das denn?“ Patient: "Immer wenn ich telefoniere.“

BettruheChirurg: „Vier Stunden nach derOperation dürfen Sie schon wieder die Beine aus dem Bett strecken, am Nachmittag aufstehen und am Abend Spazierengehen.“Patient: „Aber während der Operation darf ich doch wohl liegenbleiben?“

Für ProfisEine bescheidene FrageWelchen kostenlosen Service gibt es jetzt neu am Krankenbett?

Internet!

Diesmal zum Thema WLAN

Page 18: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat (Frau Blumenthal - 2241Frau Lonsdorfer) - 2524Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected] Klinik für Anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Schmerzambulanz - 2053Operative Intensivstation - [email protected] Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]@joho-dortmund.de

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Ambulanz - 2280Kreißsaal - 2282Elterntreff - 2974Brustsprechstunde - 2279Risikoschwangerschafts-sprechstunde - 2282 [email protected]

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242Sekretariat Fax - [email protected] Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung -2361

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299Sekretariat Fax - 2445Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.de

Ambulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer(Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210Fax - 2435Dialyse - [email protected] Intensivstation - 2229

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/On-kologie, Palliativmedizin)Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de

Chest Pain UnitInfo Hotline - 1111

Zentrale Notaufnahme - 2277

Johannesstr. 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff

Tel. (0231) 1843-2256

www.st-johannes.de

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Katholische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPastor Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Marien Hospital, GemeindereferentDieter Fender, Tel. (0231) 7750-8324

Evangelische SeelsorgeSt.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221St.-Johannes-HospitalPfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496

St.-Johannes-HospitalPfarrerin Diana Klöpper, Tel. (0231) 1843-2496Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-2096Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871

Johannesstraße 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de

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Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann [email protected]

Heim-/Pflegeleitung: Regina Misiok-Fisch [email protected]

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected]

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat (Frau Müller) - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat (Frau Szalaga) - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler,Frau K. WenningSekretariat (Frau Neumärker) - 8393Sekretariat Fax - 8371

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147

Heimleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected] Heimverwaltung (Frau Rüping) - 208 www.elisabeth-dortmund.de

St.-Elisabeth-Altenpflege

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Johannes [email protected] (Frau Schwabe) - 241Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat (Frau Weckermann) - 8120Sekretariat Fax - 8140jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.deDiabetische Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung: Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110www.josefinenstift-dortmund.de

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300www.marien-hospital-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber -8281

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Page 20: Johannes im DIALOG - Ausgabe 18

CA

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Bei uns in guten Händen

Propsteihof 10 · 44137 Dortmund · Tel. (0231) 18 48-1 60 · [email protected]

caritas service center

Information, Beratung, DienstleistungMo-Fr 9-17 Uhr

Tel. 18 71 51-21

Wäschedienst von haus zu haus

Wir holen und bringen Ihre Wäsche – fix und fertig

Tel. 98 12 999-28

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zu allen Diensten und Einrichtungen für Senioren

Tel. 18 71 51-21

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Land und Leute kennenlernen – Gemeinschaft erleben

Tel. 18 71 51-12

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Häusliche Kranken- und Altenpflege – wir ver-bessern Lebensqualität

Tel. 18 71 51-21

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Tel. 98 12 999-28

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Tel. 18 71 51-2 00

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Gesundes genießen – wir bringen täglich Frisches auf Ihren Tisch

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Gemeinsam und aktiv den Tag gestalten

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So viel Selbständigkeit wie möglich – so viel Hilfe wie nötig

Tel. 18 71 51-21

Alten-, Wohn- und Pflegezentren

Bei uns in guten Hän-den: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, Demenz-Wohngruppen u.v.m.

Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) Tel. 56 46-0St. Antonius (Huckarde) Tel. 3 15 01-0St. Barbara (Lütgendtmd.) Tel. 60 30-0St. Hildegard (Berghofen) Tel. 94 61 51-0St. Ewaldi (Aplerbeck) Tel. 45 08-0St. Josef (Derne) Tel. 8 95 03-0

Caritas Dortmund