johannes im dialog - ausgabe 19

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Nr. 19 / Herbst 2010 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital Komfortabel und effizient Die neue Dimension der Kernspintomographie Burnout | Gesundheitsrisiko Übergewicht

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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Die neue Dimension der Kernspintomographie Weitere Themen: Burnout / Gesundheitsrisiko Übergewicht

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Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth,St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

Nr. 19 / Herbst 2010

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

Komfortabel und effizient

Die neue Dimension der KernspintomographieBurnout | Gesundheitsrisiko Übergewicht

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Momentaufnahme

Fit for FeatBeim Dortmunder B2Run-Lauf stellte die St.-Johannes- Gesellschaft die zweitgrößte Firmengruppe. Bei som-merlichen Temperaturen ging es über 6,5 Kilometer vom Stadion Rote Erde durch den Westfalenpark bis zum Westfalenstadion.

Page 3: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Editorial und Inhalt

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

nachdem schon mehr als die Hälfte dieses Jahres vergangen ist, dürfen wir einen ersten Rückblick auf die Ziele 2010 wagen. Im Frühjahr haben wir endlich unser neues Parkhaus an der Amalienstraße ein-geweiht, das für unsere Patienten und Mitarbeiter doch eine Entspannung der Parksituation gebracht hat.

Kurz vor den Sommerferien haben wir ein neues Großgerät eingeweiht. Einen hochmodernen Kernspin, der neueste Technik mit angenehmer Untersu-chungsatmosphäre vereint und neue, präzisere diagnostische Verfahren für unsere Patienten bietet. Weiterhin haben wir mit mehreren Bauprojekten gestartet. Unsere Jugendhilfe wird neben dem Elterntreff am Hohen Wall neue Räumlichkeiten erhalten und hin-ter dem St.-Johannes-Hospital haben erste Baumaßnahmen für ein neues Bettenhaus begonnen.

Rund herum sind wir in Bewegung, so dass wir auch einen Blick nach innen werfen sollten. Auch da sind wir in „Be-wegung“. In diesem Heft lesen Sie über unsere Betriebliche Gesundheitsförde-rung, die bereits seit zwei Jahren besteht

und immer weiter im Sinne unserer Mit-arbeiter ausgebaut wird. Dahinter steht ein Konzept, das neben einem umfang-reichen sportlichen Programm ebenfalls das Wiedereingliedern nach langer Ab-wesenheit durch Krankheit beinhaltet.

Sollte ein Mitarbeiter lange erkrankt sein, möchten wir dieser besonderen Situation in seinem Sinne gerecht wer-den und eine gute Lösung der Wieder-eingliederung mit ihm gemeinsam finden. Diese Fürsorgepflicht entspricht unserem Selbstverständnis und ist in unserem Leitbild verankert. Alles in al-lem können wir also ganz zuversicht-lich das Jahr zu Ende bringen.

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich ebenfalls diese Zuversicht für das letzte Viertel dieses Jahres.

Mit besten Grüßen

Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

liebe

Herzlich

LeserWillkommen

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 19 / Herbst 2010, 5. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftli-cher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Katrin Graul, Natascha Labeth, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Birgit Stahnke, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Graul; Titelfoto: Martin Klocke, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de;Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Winter 2010; Auflage: 8.000 Exemplare

Inhalt

Komfortabel und effizient –Die neue Dimension der Kernspintomographie

4

Gesundheitsrisiko Übergewicht –Eine Hand voll Gummibärchen zu viel

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Aktuelles aus der Medizin 7

Burnout –Was tun, wenn die Batterien leer sind?

8

Multimodale Schmerztherapie –Vertrauen spielt eine wichtige Rolle

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Wenn Worte fehlen –In der Bibel Sprache finden

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Hilfestellung bei den Mahlzeiten –Milieugestaltung auf dem Tisch

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft 13

Die Praxis am WallGanzheitliche Betreuung für Familien

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Gesundheitsförderung im Betrieb –Fit für den Dienst am Patienten

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Bunte Seite 17

Page 4: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

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Mehr Komfort und eine deutlich er-höhte Effizienz verspricht die neue Generation der Kernspintomogra-phen. Am St.-Johannes-Hospital ist im Frühjahr einer dieser Giganten der modernen Diagnostik mit gro-ßem technischen und logistischen Aufwand installiert worden.

Vier Tonnen wiegt das Gerät, das den alten Kernspintomographen ersetzt. Um es von der Rückseite des Klinik-gebäudes an seinen vorgesehenen Platz im Messlabor zu transportieren, muss-te mit Stahlplatten eine Panzerstraße durch den Garten gelegt werden. Wän-de und Fenster mussten weichen, bevor ein Kran das alte Gerät herausheben und das neue hineinschwenken konnte.

Die spektakuläre Aktion ist, anders als vor zehn Jahren bei der Installation des ersten Kernspintomographen, von der Öffentlichkeit fast unbemerkt von-stattengegangen. „Damals haben wir das Gerät von der Straße aus über das Dach gehoben“, erzählt Klaus Schmidt, der mit seinen Kollegen von der Tech-nischen Abteilung für die Aufstellung des Großgerätes verantwortlich war. Inzwischen steht hinter dem Gebäude ein hoher Baum, der diesen Weg ver-sperrt hat. Die große Herausforderung bestand für die Techniker darin, den neuen Weg zu finden und die Instal la-tion und die notwendigen Baumaß-nahmen durchzuführen, ohne den täglichen Krankenhausbetrieb zu beeinträchtigen.

Installation in Top-Zeit bei laufendem Betrieb

Nur einen Tag dauerte es, bis das neue Gerät an seinem Platz stand. Vier weitere Tage waren nötig, um Wände und Fenster wieder einzubauen, die Abschirmung gegen äußere Strahlenquellen herzu-stellen und den Kernspintomographen in Betrieb zu nehmen. „Das alles in so kurzem Zeitraum zu schaffen, ist eine sportliche Leistung“, lobt der Leiter der Medizintechnik, Uwe Karstens.

Der Aufwand hat sich gelohnt, darin sind sich die radiologischen und kar-diologischen Oberärzte einig, die sich unter der Leitung von Prof. Dr. Karl Schürmann und Prof. Dr. Hubertus Heuer die Untersuchungszeiten für ihre Patienten teilen. Die verbesserte Tech-

nologie mit einer hohen Dichte von pa-rallel und synchron arbeitenden Messeinrichtungen liefert in kürzeren Untersuchungszeiten detailliertere Bildinformationen aus dem Körper. Dabei kann nicht nur die Abbildung von Körperteilen, Geweben und Blut-gefäßen beurteilt werden, sondern Organe wie das Herz lassen sich auch in Aktion beobachten. Selbst für inter-ventionelle Verfahren etwa bei der Ent-nahme von Gewebeproben kann der Kernspintomograph heute gute Dienste leisten. Er wird deshalb künftig auch im Rahmen des Brustzentrums für die Krebsdiagnostik zum Einsatz kommen.

Eine schnellere Diagnose verkürzt die Verweildauer

„Durch die sehr gute Bildgebung kann die Diagnose früher und in vielen Fäl-len auch genauer gestellt werden“, erklärt der Radiologe Dr. Jens Arling-haus. „Dies hat für den Patienten den Vorteil, dass seine Behandlung eher be-ginnen kann. Der Patient wird schneller gesund und kann das Krankenhaus rascher wieder verlassen.“

Die moderne Technologie kann darüber hinaus in manchen Fällen eingesetzt werden, um den Patienten andere, sehr belastende Untersuchungen zu erspa-ren. Ein gutes Beispiel ist die aussage-kräftige Darstellung der Blutgefäße des gesamten Körpers, die in vielen Fällen die konventionelle Angiographie – also Katheteruntersuchungen – ersetzen kann. „Ein anderes Beispiel ist die Unter suchung von Entzündungen des

Komfortabel und effizient

DimensionderDie neue

Das vier Tonnen schwere Gerät musste durch

den Garten befördert und an seinen neuen

Standort bugsiert werden

Page 5: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

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Reportage

Herzmuskels“, erläutert der Kardiologe Dr. Thorsten Nitschke. „Hier ist die Kernspintomographie inzwischen eine sichere Diagnosemöglichkeit, mit der man die Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Herzmuskel vermeiden kann.“

Der Blick auf das schlagende Herz

„Im Unterschied zur Computertomo-graphie kommt die Kernspin-Unter-suchung auch ohne Röntgenstrahlen aus“, ergänzt seine Kollegin Dr. Katrin Hecking. Darüber hinaus, so die Kardio-login, seien die in der Regel erforder-lichen Kontrastmittel sehr viel verträglicher. Gegen eine Kernspin-Untersuchung sprechen eigentlich nur empfindliche Geräte wie Herzschritt-macher, Defibrillatoren oder Innenohr-Implantate. „Gelenkprothesen oder Stents in den Herzkranzgefäßen oder den Verdauungswegen sind dagegen kein Problem“, sagt Dr. Hecking. „Sie beeinträchtigen nur die Aufnahmequa-lität in ihrer unmittelbaren Umgebung.“

Der neue Kernspintomograph erlaubt Ganzkörperscans bis zu einer Körper-länge von gut zwei Metern. „Solche

Aufnahmen sind aber eher die Aus-nahme“, sagt Dr. Arlinghaus, „wichtiger sind für uns die differenzierten und hochauflösenden Einblicke in bestimm-te Körperbereiche. Wir decken das ganze Spektrum medizinischer Frage-stellungen ab. Dazu gehören Krank-heitsbilder aus fast allen Gebieten der Medizin, im Hals-Nasen-Ohren-Bereich ebenso wie in der Augenheilkunde oder bei Erkrankungen von Blutgefäßen. Dazu gehören chirurgische Frage-stellungen genauso wie onkologische.“ Das am St. Johannes-Hospital am häu-figsten im Kernspin untersuchte Organ ist das Herz. Die Kardiologen machen jährlich etwa 2000 Diagnosen am Herzen.

Viel Platz und entspannte Atmosphäre

Mit seiner 70 Zentimeter weiten Öff-nung der Magnetröhre erleichtert der neue Kernspintomograph vielen Pati-enten die Untersuchung. Sie verbrin-gen die Zeit der Messung in deutlich geräumigeren Verhältnissen. Der Kopf kann bei vielen Anwendungen außer-halb der Röhre bleiben. Eine „Moon-light“-Beleuchtung taucht das Gerät

und den Untersuchungsraum in farbi-ges Licht. „Durch die neue Technologie kann die Bildgebung bei ängstlichen Patienten oder bei Kindern zügiger zum Abschluss gebracht werden“, betont Dr. Nitschke.

Dies alles erlaubt es zudem, schwerere Patienten mit größerem Körperumfang zu untersuchen, denen diese Diagnose-Methode früher aus Platzgründen ver-wehrt geblieben ist. Der Tisch, auf dem die Menschen für die Untersuchung gelagert werden, trägt ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm und trägt damit der Tendenz zum Übergewicht in der Bevölkerung Rechnung. Er kann kom-plett von der Anlage abgekoppelt wer-den. Deshalb können die Patienten, wenn nötig, vor dem Untersuchungs-raum auf die Messung vorbereitet werden.

„Insgesamt kombiniert der neue Kern-spintomograph eine deutlich verbes-serte Messtechnik mit einem großen Plus beim Komfort für den Patienten. Die Diagnosestellung wird flexibler, de-taillierter und effizienter“, so das ein-mütige Fazit der verantwortlichen Oberärzte.

KernspintomographieDie Untersuchung im

Kernspintomographen

wird für die Patienten viel

komfortabler. Die neuen

diagnostischen Möglich-

keiten werden je zur Hälfte

von den Internisten unter

der Leitung von Prof. Heuer

und den Radiologen unter

der Leitung von Prof. Schür-

mann gemeinsam genutzt.

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St. Josefinenstift

Gesundheit

„Menschen mit erheblichem Über-gewicht sind keine haltlosen Fres-ser“, betont Prof. Dr. Ulrich Bolder vom St.-Johannes-Hospital und rechnet vor, dass schon eine Hand-voll Gummibärchen, die pro Tag über den Kalorienbedarf hinaus vernascht wird, über viele Jahre hinweg den Body-Mass-Index (BMI) in die Höhe treiben kann.

Bei Adipositas-Patienten sei die Fein-regulation, über die der Körper norma-lerweise genau die Kalorienaufnahme steuert, gestört, erklärt der Chefarzt der Chirurgie. Seine Patienten mit einem BMI von 35 und darüber hinaus leiden in Folge ihres extremen Übergewichts unter schweren Erkrankungen wie bei-spielsweise Gelenkverschleiß, Diabetes, Bluthochdruck, Erkrankungen der Herz-kranzgefäße und Krebserkrankungen.

Bei BMI größer 40 hilft nur noch die Operation

Ihre Lebenserwartung ist gegenüber gleichaltrigen Menschen mit Normal-gewicht um viele Jahre verkürzt. „Bei einem BMI über 40 ist eine Schwelle überschritten, in der es für die aller-

meisten Betroffenen unmöglich gewor-den ist, durch Diäten abzunehmen“, führt Prof. Bolder aus. Für diese Men-schen gibt es nur noch die Chance eines operativen Eingriffs, durch den die Nährstoffe den Magen deutlich verzö-gert verlassen oder die aufnehmende Oberfläche im Dünndarm verkleinert wird. „Mit dieser Maßnahme“, so der Chirurg, „können wir allerdings 85 Pro-

zent der adipösen Diabetiker von ihrer Insulinpflicht befreien und damit ihre Lebenserwartung deutlich verlängern.“

„Vor einer chirurgischen Behandlung sollte aber geklärt werden, ob neben der Adipositas eine psychische Erkran-kung vorliegt“, betont Oberarzt Dr. Pe-ter Wallenfels von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Marien Hospital. „Einerseits leiden Menschen, wenn sie dick werden, oft unter sozialer Isolation. Daraus entwi-ckeln sich Stressfaktoren, die zu psy-chischen Erkrankungen wie z.B. Depressionen oder Neurotischen Stö-rungen führen können. Andererseits kann die Gewichtszunahme die Folge eines falschen Essverhaltens sein, das bei bestimmten psychischen Erkran-

kungen wie beispielsweise bei einer Schizophrenie auftritt. Es besteht auch die Möglichkeit einer Adipositas als Nebenwirkung von Medikamenten, ins-besondere von Psychopharmaka.“

Bei BMI unter 35 hilft ein niederschwelliges Angebot

Für Patienten mit einem BMI unter 35, die für eine Operation nicht in Frage kommen, bietet der Psychiater vom Marien Hospital einen Ernährungskurs zur Gewichtsreduktion an. Mit einem gruppendynamischen Konzept vermit-telt die Ernährungsberaterin Katharina Sitnik den Teilnehmern, wie man sich gesund ernährt. „Die meisten Teilneh-mer haben schon viele unterschied-liche Diätversuche hinter sich“, erklärt Dr. Wallenfels. „Diese Menschen sind weder experimentierfreudig noch durchsetzungsfähig, deshalb benöti-gen sie ein niederschwelliges, einfühl-sames Therapie-Konzept, das ihnen die Ernährungsumstellung erleichtert.“

Auch sanftes Abnehmen ist effektiv. Im Schnitt verlieren die Kursabsolventen fünf Kilo über ein halbes Jahr, und das dauerhaft. Im Einzelfall kann der Erfolg auch deutlich größer ausfallen. Das psychodynamische Konzept der Gewichtsreduktion ist eine alternative Möglichkeit zur Reduzierung des BMI. Damit lässt sich zwar kein Diabetes hei-len, aber das Gesundheitsrisiko einer Adipositas kann eingedämmt werden“, meint Dr. Wallenfels.

Gesundheitsrisiko Übergewicht

Prof. Bolder (links)

und Dr. Wallenfels

(rechts) bieten auf

unterschiedlichen

Ebenen Konzepte

für übergewichtige

Menschen – die

Operation ist eine

Option bei extremem

Übergewicht

Eine

Hand vollGummibärchen

zu viel

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Fokus Gesundheit

7

Kurzgefasst

aus derAktuelles

MedizinReanimationNutzen der Atemspende umstritten

Einem Bericht des Dt. Ärzteblattes zu Folge bringt die Beatmung bei Wieder-belebungsversuchen nach Herzstill-stand für die Betroffenen in vielen Fällen keinen Vorteil. Viel entscheiden-der als die Atemspende sei die konse-quente Herz-Druck- Massage, um die lebenswichtige Durchblutung der Gefäße, insbesondere auch der Herz-kranzgefäße, zu gewährleisten. Wenn die Unterbrechung der Brustkompres-sionen durch die Mund-zu-Mund-Beat mung zu einer verschlechterten Durchblutung führt, ist dies nach Experten-Einschätzung sogar eher kontra produktiv. Vor diesem Hinter-grund empfiehlt auch die Amerika-nische Herzgesellschaft inzwischen für die Reanimation durch Laien eine Be-schränkung auf die Herz- Massage. Dies gilt allerdings nicht für Herzstill-stände nach Unfällen, bei Atemwegs-problemen, nach Ertrinken sowie bei kleinen Kindern. Die Angaben über den Anteil der Betroffenen, die nach Reani-mation überleben, variieren. Im Schnitt werden in Studien Werte um etwa zehn Prozent angegeben.

DiabetesFahrtauglich?

Zuckerkrankheit kann Betroffene im Straßenverkehr in gefährliche Situatio-nen bringen. Menschen mit Diabetes sollten einige Regeln beachten. Denn

sowohl bei einer Tabletten- als auch bei einer Insulinbehandlung kann es zu Unterzuckerung kommen. Liegt der Blutzucker bereits bei Fahrtbeginn unter 70 mg/dl (4 mmol/l), besteht eine erhöhte Gefahr, dass der betroffene Fahrer plötzlich bewusstlos wird. Am häufigsten treten plötzliche Hypogly-kämien hinterm Steuer auf, wenn Men-schen mit Diabetes Malzeiten auslassen oder verzögern. Auch verstärkte kör-perliche Aktivität oder Alkohol führen zu stetig ansteigenden Fallzahlen. Das bedeutet aber nicht, dass Diabetiker ein allgemeines Risiko für die Sicherheit im Straßenverkehr darstellen. Wer bereits einen Führerschein hat, muss eine neu aufgetretene Zuckerkrankheit auch nicht bei der Straßenverkehrsbehörde melden.

MuttermilchNach vier Monaten zufüttern

Mütter, die ihre Kinder voll stillen, soll-ten nach vier bis spätestens sechs Mo-naten damit beginnen, eisenreiche Breinahrung zuzufüttern. Ansonsten drohe ein möglicherweise gefährlicher Eisenmangel, erklärt das Forschungsin-stitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund. Die Wissenschaftler beto-nen, dass Muttermilch in den ersten Lebensmonaten die ideale Säuglings-nahrung sei. Sie müsse aber zur rech-ten Zeit mit eisenreicher Beikost ergänzt werden. Muttermilch ist von Natur aus eisenarm. Neugeborene ver-fügen über Eisenreserven in der Leber, aus denen sie ihren Bedarf in den ers-

ten Monaten decken können. Studien-daten bestätigen, dass diese Reserven in aller Regel bis zum Ende des vierten Lebensmonats ausreichen. Eisen ist ein zentraler Bestandteil des roten Blut-farbstoffs Hämoglobin, der für den Sauerstofftransport aus der Lunge zu den Organen zuständig ist. „Vor allem für die Entwicklung des Gehirns ist eine ausreichende Sauerstoffversor-gung wichtig“, meint FKE-Forscherin Prof. Dr. Mathilde Kersting.

Muttermilch ist ideal, reicht aber nicht ewig.

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St. Josefinenstift

Mitte der 1970er Jahre stellte der Psychoanalytiker Herbert Freuden-berger fest, dass bestimmte Berufs-gruppen besonders häufig durch Krankschreibung, Arbeitsunfähig-keit oder Frühverrentung auffielen. Die Ursache sah er in hoher Ar-beitsbelastung, die mit einem be-sonders hohen persönlichen Engagement einherging. Die Be-troffenen fühlten sich wie ausge-brannt. Freudenberger prägte für dieses chronische Erschöpfungs-syndrom den Begriff Burnout.

Seither haben sich zunehmend promi-nente Persönlichkeiten öffentlich dazu bekannt, unter Burnout zu leiden. Aber nicht nur Manager, Politiker, Kultur-schaffende und Spitzensportler sind von den Erschöpfungsbeschwerden betroffen. „Johannes im Dialog“-Re-dakteur Dr. Holger Böhm sprach mit dem Psychiater und Psychotherapeu-

ten Dr. Harald Krauß vom Marien Hos-pital in Hombruch über das Syndrom, das inzwischen in aller Munde ist.

Böhm: Ist Burnout eine Krankheit?

Krauß: Nein, mit Sicherheit nicht. Man muss unterscheiden. Depression ist eine Krankheit. Burnout mag zwar in eine Depression münden, wenn die Be-troffenen keine Rücksicht auf ihren Zu-stand nehmen, aber es ist keine Krankheit.

Böhm: Was unterscheidet die Depres-sion vom Burnout?

Krauß: Die Depression ist im Wesentli-chen dadurch gekennzeichnet, dass die Menschen kein Gefühl mehr haben. Al-les, was bei gesunden Menschen Ge-fühle auslöst, zum Beispiel die Beziehung zu Ehepartnern oder eige-nen Kindern, erzeugt bei depressiven Menschen keine emotionale Reaktion mehr. Unsere bunte Gefühlswelt er-scheint für sie grau.

Beim Burnout sind die Menschen ein-fach maßlos erschöpft. Sozialer Rück-zug, eine negative Einstellung zur Arbeit, Überdruss, Lustlosigkeit und fehlender Antrieb, Reizbarkeit und das Gefühl, sei-nen Aufgaben nicht gewachsen zu sein, sind Anzeichen von Burnout.

Böhm: Was macht den Unterschied zwischen Krankheit und nicht Krankheit?

Krauß: Der Schweregrad.

Böhm: Stimmt der Eindruck, dass die Zahl der Menschen, die sich betroffen fühlen zunimmt?

Krauß: Ja, das ist richtig. Die moderne Gesellschaft fordert von uns bis in den Freizeitbereich hinein ständig Höchst-leistungen. Wir erfahren eine wach-sende Leistungsverdichtung im Beruf wie im Privatleben. Für Phasen der Entspannung, die es früher beispiels-weise beim Schwätzchen mit dem Kol-legen gab, bleibt immer weniger Zeit. Ich denke, das ist ein wesentlicher Grund dafür, weshalb die Menschen vermehrt darüber klagen, ausgebrannt zu sein.

Betroffen sind oft Menschen, die in ei-ner Führungsposition besonders krea-tiv und erfolgsorientiert sein müssen. Sie haben zwar an ihrem Arbeitsplatz einen großen Gestaltungsspielraum, stehen aber unter einem hohen Leis-tungsdruck und haben in der Regel ei-nen hohen Anspruch an sich selbst.

Betroffen sind aber nicht nur Füh-rungspersonen, sondern auch die Hausfrau mit den kleinen Kindern, die gleichzeitig vielleicht noch in Teilzeit arbeitet und einen demenzkranken Va-ter pflegt. Auch Menschen in einer sol-chen Lage sind Top-Leistungsträger, die irgendwann feststellen müssen, dass es so einfach nicht mehr weiter gehen kann.

Böhm: Besteht nicht die Gefahr, dass jemand aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes oder unter dem Druck

Burnout

dieBatterien

leerwennWas

Burnout ist keine Krankheit, sondern

ein Zustand schwerer Erschöpfung, meint

Dr. Harald Krauß

tun

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Interview

der persönlichen Umstände sein Burn-out-Syndrom verdrängt?

Krauß: Ich denke, dieses Problem be-steht genauso auch aus anderer Sicht. Leistung und Erfolg bringen auch sehr viel Spaß und Befriedigung. Deshalb sind die Menschen geneigt, private Dinge hinten an zu stellen. Sie gehen seltener in den Verein, vernachlässigen Freund-schaften usw.. Zunächst besteht gar kein Gefühl für ein Defizit, aber auf Dauer entsteht ein Hamsterradeffekt. Ständiger Erfolg fordert immer mehr Leistung. Irgendwann werden Grenzen überschrit-ten und dann bin ich einfach ausgepow-ert. Das ist die logische Konsequenz, wenn Regenerationsphasen fehlen.

Böhm: Was passiert, wenn man auf chronische Erschöpfung keine Rück-sicht nimmt?

Krauß: Dann kann daraus eine Depres-sion erwachsen. Die Folgen reichen hin bis zum Suizid.

Böhm: Merken die Betroffenenrechtzeitig, dass sie möglicherweise auf einen katastrophalen Zustand zusteuern?

Krauß: Das kommt darauf an, wie viel Gespür man für sich selber hat. Häufig sind es die Angehörigen, die Betroffene als erstes darauf aufmerksam machen. Es gibt Menschen, die ihre Situation nicht wahr haben wollen und schließ-lich nach einem Suizidversuch zu uns kommen. Erst mit Abstand erkennen sie, wie schlecht es ihnen geht und in wel-

cher Situation sie gewesen sind. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Menschen, die ein Gespür für sich ha-ben und eher die Handbremse ziehen.

Böhm: Was ist, wenn der Arbeitgeber das Problem nicht ernst nimmt?

Krauß: Natürlich gibt es Arbeitgeber, die darüber hinweg gehen. Das ist aber zunehmend seltener der Fall, weil diese Menschen irgendwann wegen Krankheit ausfallen oder einfach kündigen. In bei-den Fällen geht zumindest vorüberge-hend Know-how verloren, was sich ein Arbeitgeber in unserer Leistungsgesell-schaft nur noch in seltenen Fällen wirk-lich leisten kann. Große Firmen haben dies erkannt und deswegen Programme aufgelegt, um die so genannte Work-Life-Balance für Arbeitnehmer ausgegli-chen zu gestalten. D.h. es mag immer mal Leistungsspitzen geben, aber es wird darauf geachtet, dass nach diesen Leistungsspitzen auch Phasen der Rege-neration und der Erholung kommen.

Böhm: An wen können sich Betroffene wenden?

Krauß: Nicht jeder Mensch, der er-schöpft ist, benötigt eine Psychothera-pie. Es gibt viele Möglichkeiten zu reagieren, das reicht vom Gespräch mit dem Freund oder Kollegen bis hin zum Coaching von Führungskräften. Für

Vorgesetzte ist es wichtig, die Belas-tung des Mitarbeiters, auch die private, im Blick zu halten. Dazu dienen auch regelmäßige Mitarbeitergespräche. Ein Erschöpfungssyndrom kann jeder Mensch haben. Das ist keine Krankheit. Wichtig ist, dass man sich nach Höchstleistungen irgendwann einmal erholt. Wenn man das nicht tut, sind eben eines Tages die Batterien leer.

Böhm: Also Entwarnung, weil Burnout keine Krankheit ist?

Krauß: Dass Erschöpfung keine Krank-heit ist, heißt nicht Entwarnung. Es be-steht durchaus ein großes Risiko, dass eine Krankheit daraus wird. Depression ist eine nahe liegende Möglichkeit, aber es gibt auch Menschen, die mit einem Bandscheibenvorfall, einem Herzin-farkt oder vielleicht Magen-Darm-Pro-blemen reagieren. Wir alle kennen das. Wie oft sagen die Leute, kaum bin ich im Urlaub, bekomme ich eine Erkältung. Das ist nichts anderes als die Erschöp-fung, die sich dann Bahn bricht.

Böhm: Grundsätzlich bekommt man also ein Burnout wieder in den Griff?

Krauß: Ja klar, wenn man es nicht völlig schludern lässt. Man kann und soll durchaus an seine Leistungsgrenzen ge-hen, aber man muss darauf achten, dass man sich anschließend wieder erholt.

leersind?

Page 10: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Blickpunkt

„Durch eine multimodal orientierte Therapie mit interdisziplinärem Hin-tergrund kann man komplexe Schmerzkrankheiten effizient be-handeln“, sagt Dr. Chaled Fahimi. Seit etwa vier Jahren organisiert der spezialisierte Schmerzmediziner vom St.-Johannes-Hospital gemeinsam mit Physiotherapeuten, Psychologen, Psychiatern, Radiologen und Neuro-logen ein aus verschiedenen thera-peutischen Ansätzen kombiniertes, stationäres Angebot für Menschen mit chronischen Schmerzen.

Die Basis der multimodalen Therapie ist ein bio-psycho-soziales Verständnis des Schmerzgeschehens, das neben körperlichen Ursachen auch psychi-sche Beeinträchtigungen und soziale Umstände des Patienten berücksichtigt und in die Behandlungsstrategie mit einbezieht. Der Ansatz integriert eine umfassende Anamnese und Diagnostik mit der medikamentösen Therapie, ei-ner aktivierenden Physiotherapie und einer entspannungs- und bewälti-gungsorientierten Psychotherapie. Die

psychiatrische Begutachtung dient der ergänzenden Diagnostik zum Beispiel beim Ausschluss von schmerzfördern-den, seelischen Begleiterkrankungen wie einer Depression. Die intensive Aufklärung des Patienten über seine Schmerzsituation ist ein weiterer wich-tiger Baustein des multimodalen Konzepts.

Neue Lebensqualität ist das Ziel

„Oft ist es so, dass man den Patienten erst einmal Selbstvertrauen vermitteln muss, damit sie aus dem Kreis von Schmerzvermeidung und Schmerzver-schlimmerung herauskommen und für sich wieder entdecken, dass sie mehr können, als sie denken“, erklärt Udo Sonnefeld, der sich als Leiter der Cura-Vita von Anfang an für das ganzheitli-che Therapiekonzept engagiert hat.

„Unser Ziel ist es, dass die Menschen sich in ihrer Alltagsumgebung wieder angemessen bewegen können und sich nicht durch ihre Schmerzen beherr-schen lassen.“

„Schmerzen haben einen sehr großen Einfluss auf die Psyche des Menschen“, ergänzt die Psychologin Britta Arling-haus, die mit den Patienten regelmäßig beratende Gespräche führt. „Psychi-sche Faktoren können auf die Entste-hung und insbesondere auch auf die Aufrechterhaltung von Schmerzen wir-ken“, betont sie. Dabei ist das Schmerzerleben des Patienten real und steht nicht zur Diskussion. Sie sieht ihre Aufgabe darin, dem Patienten zu erklä-ren, wie ihn die zugrundeliegenden, psychischen Prozesse in einen Teufels-kreis hinein ziehen, aus dem er alleine in der Regel nicht wieder heraus findet.

Fallkonferenzen für jeden Patienten

Das schmerztherapeutische Team um Dr. Fahimi trifft sich regelmäßig zu Fallkonferenzen, um die Situation jedes einzelnen Patienten aus den unter-schiedlichen Perspektiven der beteilig-ten Spezialisten zu besprechen. „Wichtig ist“, sagt Dr. Fahimi, „dass sich die Patienten aktiv an der eigenen Ge-nesung beteiligen. Vertrauen spielt da eine ganz große Rolle, denn viele haben bereits eine lange Odyssee erfolgloser Behandlungen hinter sich. Die Patien-ten, an die wir uns wenden, haben eine lange Schmerzgeschichte, die ihren Le-bensalltag erheblich beeinträchtigt hat. Häufig können ihre Beschwerden nicht beseitigt, sondern nur reduziert wer-den. Deshalb ist die Vermittlung der Schmerzursachen und einer geeigne-ten Bewältigungsstrategie von so emi-nenter Bedeutung.“

Multimodale Schmerztherapie

Vertrauen

Bei komplizierten

Schmerz-Syndromen

ziehen (von links) der

Physiotherapeut Udo

Sonnefeld, die Psychologin

Britta Arlinghaus und der

Schmerztherapeut

Dr. Chaled Fahimi

gemeinsam mit anderen

Fachbereichen an einem

Strang

spielt wichtige Rolleeine

Page 11: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

11

Seelsorge

„Ich liebe die Bibel“, erklärt Diana Klöpper, die evangelische Seelsorgerin am St.-Johannes-Hospital, „weil darin alles steht, was man für das Leben be-nötigt. Sie erzählt davon, wie das Le-ben ist.“ Die junge Pfarrerin findet in den Glaubenszeugnissen der Heiligen Schrift eine Möglichkeit, Menschen in Bedrängnis aus ihrer Sprachlosig-keit heraus zu helfen. „Wenn ich sel-ber völlig sprachlos bin und nicht mehr weiter weiß, dann kann ich mir aus der Bibel Worte leihen.“

Im Krankenhaus werden immer wieder Menschen mit bedrückenden Diagno-sen konfrontiert. Von einem Moment auf den nächsten hat sich für sie alles verändert. Oft sitzen sie dann da und wissen nicht, wie sie sich zu ihrer Situ-ation äußern sollen. Die Gefühle sind noch unklar. Das Gespräch mit den An-gehörigen ist blockiert. Die Zeit scheint still zu stehen und sie verstehen nicht, was mit ihnen geschieht.

Morgens, mittags und abends will ich klagen und heulen

Die Gebete und Lieder der Psalmen überliefern Situationen aus dem Leben der Menschen. Sie vermitteln, was Menschen erlebt haben und wie sie versucht haben, ihr Leben mit Gott zu leben. Diana Klöpper verwendet Kartei-karten mit Sprüchen und Zeilen aus den Psalmen und bietet den Patienten an, sich an der Sprache der Bibel zu be-dienen, um für das eigene Leid oder die Bedürfnisse, die sie haben, einen Aus-druck zu finden.

„Das ist nicht für jeden der richtige Weg, aber dem einen oder anderen hilft es tatsächlich, die Sprachlosigkeit zu überwinden und die eigene Situation zu verarbeiten“, weiß Diana Klöpper aus der Erfahrung ihrer täglichen Arbeit zu berichten. Wenn Fragen nach dem Sinn aufkommen oder Klagen, wie unge-recht das Schicksal ist, dann erzählt sie von Hiob, der alles in seinem Leben richtig gemacht und dennoch alles ver-loren hat. „Wie Hiob hat jeder das Recht, vor Gott zu klagen und ihm alle Sorgen vorzuwerfen. Es geht nicht darum“, sagt sie, „dass Gott eingreift und einen Tumor verschwinden lässt. Gott hat uns weder Sicherheit im Leben noch Glück oder ein faires Schicksal versprochen. Was wir haben, ist unser Leben als Ge-schenk und die Zusage, dass Gott et-was mit uns zu tun haben will, im Glück wie im Leid.“

Unter Deinen Flügeln kann ich mich bergen

Die Bibel ist voll von Geschichten, die von gebrochenen Biografien erzählen. Selbst die heroischsten Gestalten sind gebrochene Menschen. Petrus, der zweifelt und Jesus verrät, wird trotz-dem von Gott geliebt und der Felsen, auf dem seine Kirche gebaut ist. Die Bibel bildet das Leben ab, wie es ist und verspricht keine heile Welt. Auch wer alles richtig macht, hat keine Versiche-rung. Das Leben ist nicht fair. Die Bibel erzählt davon, wie Menschen vor uns bereits diese Erfahrung gemacht haben und dennoch oder gerade deshalb ihr Leben mit Gott lebten.

Wir führen unser Leben unter dem lie-benden Blick Gottes, so wie man als Kind unter dem liebenden Blick seiner Eltern lebt. „Und so wie Eltern nicht al-les wenden können und gut machen, so ist das auch bei Gott“, sagt Diana Klöp-per, „Aber trotzdem stärkt es zu wissen, dass da jemand ist, der mich liebend begleitet.“

Wenn Worte fehlen

Sprachefinden

Wenn man die Bibel liest,

kommt man ins Gespräch

mit Menschen, die lange vor

uns auf Gott vertraut haben -

Seelsorgerin Diana Klöpper

derBibelIn

Page 12: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Aus den Einrichtugen

Je älter die Menschen werden, des-to stärker laufen sie Gefahr, All-tagskompetenzen zu verlieren. Dies wird besonders schwierig, wenn körperliche oder seelische Ein-schränkungen die normale Aufnah-me einer Mahlzeit nicht mehr zulassen. Die Menschen benötigen dann Hilfestellungen, die eine aus-reichende und ausgewogene Ernäh-rung sicher stellen, ohne ihr Selbstwertgefühl mehr als nötig zu belasten.

Für eine angemessene Betreuung von hilfs- und pflegebedürftigen Men-schen sind strukturierte und regelmä-ßige Abläufe, die Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse nehmen, un-verzichtbar. Feste Zeiten, ein vertrautes Umfeld und bekannte Tischnachbarn geben wichtige Anhaltspunkte für die Orientierung und das Essverhalten. „Die Ernährungssituation älterer Men-schen hängt auch stark davon ab, dass die individuellen Tagesrhythmen nicht gestört werden“, sagt Regina Misiok-Fisch, die Heimleiterin des Christinenstifts in der Dortmunder Innenstadt.

„Wer einen Langschläfer im Rahmen von standardisierten Versorgungs-strukturen nötigt, morgens um acht am Frühstückstisch zu sitzen, der muss sich nicht wundern, dass der aus sei-nem Rhythmus gebrachte Mensch kei-nen Hunger hat. Umgekehrt wird einem Frühaufsteher der Hunger vermutlich vergangen sein, wenn er erst um zehn etwas serviert bekommt.“

Einfache Hilfsmittel wie Brettchen mit Nägeln, die das Brot beim Schmieren festhalten, oder Teller mit hohem Rand, die ein Verschieben über den Tellerrand hinaus erschweren, ermöglichen es auch Menschen mit Problemen bei der Koordination, sich selbst zu versorgen. Besteck mit gebogenen und verstärk-ten Griffen vereinfacht die Aufnahme der Mahlzeiten. „Man kann den Proble-men der Menschen auch entgegen kommen, indem man Alternativen zu den üblichen Essgewohnheiten schafft“, erklärt die Heimleiterin. „Fin-gerfood wie kleine Frikadellen oder Obststücke, die auch außerhalb der Es-senszeiten in Wohnbereichen angebo-ten werden, ergänzen die Mahlzeiten und werden gerne akzeptiert.“

Kompetenzen erhalten und fördern

„In der Geriatrie haben wir spezielles Geschirr für demenziell erkrankte Men-schen“, berichtet Manuela Belghaus. Teller mit leuchtend grünem Rand und Tassen mit grünen Henkeln signalisie-ren den Betroffenen, wo sie hin greifen müssen. „Das hilft ihnen sehr“, betont die Diätassistentin vom Elisabeth-

Krankenhaus in Kurl, macht aber darauf aufmerksam, dass man solche Signale auch nicht übertreiben darf: „Ein Blü-tenkranz oder ähnliches Dekor ist eher verwirrend. Die Menschen erkennen das nicht richtig, meinen, da sei etwas, und versuchen vergeblich das Dekor mit der Gabel aufzunehmen.“

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen

Die Lebensqualität von Heimbewoh-nern und geriatrischen Patienten lässt sich mit ein wenig Fantasie und durch einfache Maßnahmen deutlich steigern, darin sind die beiden Expertinnen für die Ernährung älterer Menschen einig.

„In unseren Einrichtungen legen wir großen Wert darauf, die Wünsche der Senioren so weit wie möglich zu erfül-len, ihre Alltagskompetenzen zu stär-ken und ihre Selbstständigkeit zu erhalten und zu fördern“, sagt Regina Misiok-Fisch. „Dass sie richtig ernährt und ausreichend mit Getränken ver-sorgt werden, ist nicht nur unser selbstverständliches Anliegen, sondern es wird auch kontrolliert und regelmä-ßig überprüft und dokumentiert.“

Hilfestellung bei den Mahlzeiten

Orientierung gebendes

Dekor ist eine einfach, aber

sehr effektive Möglichkeit,

Menschen mit körperlichen

oder mentalen Einschrän-

kungen ein wenig Selbst-

ständigkeit zu erhalten

auf dem

TischMilieugestaltung

Page 13: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

TerminkalenderAuf einen Blick

GeburtstagsspendeHanspeter Rundholz sam-melte für Palliativstation

„Ich möchte den Dank für mein zufrie-denes Leben weitergeben. Die Palliativ-station sorgt sich um die Menschen und hat sicher einen hohen Bedarf an Unterstützung. Da würden wir gerne weiterhelfen“, erklärte Hanspeter Rundholz und übergab Geschäftsfüh-rer Günther Nierhoff einen Scheck. Anlässlich seines 70. Geburtstags hatte der bekannte Dortmunder Bauunter-nehmer seine Gäste um eine Spende gebeten. Den gesammelten Betrag stockte er auf das Doppelte auf. Für ihn macht es mehr Sinn, auf seine Ge-schenke zu verzichten und das Geld an einem Ort zu wissen, an dem es für andere sinnvoll eingesetzt werden kann. Rundholz hatte die Palliativsta-tion bereits zu ihrer Gründung vor zehn Jahren mit einer Spende unterstützt.

SilberblickVorsorge im KindergartenDer „Silberblick“ ist nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern geht oft mit einer schweren Sehbehinderung einher. Der Begriff verharmlost die unter-schiedlichen Formen des Schielens,

insbesondere bei Kindern. Die augen-ärztliche Früherkennung von Fehlstel-lungen der Augen im Kindesalter wird von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen. Die Augenärzte des St.-Johannes-Hospitals haben des-halb im Mai auf eigene Initiative und Kosten vorsorgliche Untersuchungen auf Stellungsfehler der Augen und Bril-lenbedürftigkeit bei Kindern des Mär-ker Regenbogen Kindergartens in der Kleinen Schwerter Straße in Dort-mund-Aplerbeck vorgenommen. Schie-len bezeichnet die meist beständige oder immer wieder auftretende Fehl-stellung eines oder beider Augen. Beide Augen schauen nicht in die gleiche Richtung. In Deutschland schielen etwa vier Millionen Mitbürger.

ZertifiziertOnkoZentrum am St.-Johannes-HospitalDie Deutsche Gesellschaft für Hämato-logie und Onkologie hat das OnkoZent-rum am St.-Johannes-Hospital nach einer unabhängigen Qualitätskontrolle zertifiziert. Damit verfügt die Klinik über das erste qualitätsgeprüfte Tu-morzentrum in Dortmund und Umge-bung. Kernaufgaben sind die Durchführung von Chemo- und Anti-körpertherapien. Die Prüfer hoben ins-besondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachabteilungen hervor, die eine ganzheitliche, multidis-ziplinäre und interdisziplinäre onkolo-gische Versorgung von Krebspatienten gewährleistet. In einer gemeinsamen Tumorkonferenz wird für jeden einzel-nen Patienten ein optimaler Plan für

Diagnostik und Therapie erarbeitet. Grundlage dafür sind vom OnkoZent-rum herausgegebene verbindliche Be-handlungspfade. Feste Bestandsteile des Konzepts sind darüber hinaus die aktive Unterstützung des Patienten durch die Psycho-onkologie, die Physio-therapie, den Sozialdienst sowie externe Kooperations-partner wie Sanitäts häuser und Reha-Einrichtungen.

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

13

Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter:

www.st-johannes.de

NachtvorlesungenImmer um 18.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)

Di 07.09.2010Du bist, was du isst!Unsere Ernährung: Jeden Tag und im Krankheitsfall

Di 09.11.2010Hilfe - es reicht!Burnout und Stress - wie bewältigen?

Arzt-Patienten-Seminare19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital

Di 02.09.2010 Wie gehe ich es an? Ein Platz im AltenheimHeike Weffer, Regina Misiok-Fisch

Di 07.10.2010 Dicksein - Fluch ohne Ausweg? Prof. Dr. Ulrich Bolder

Di 04.11.2010 Bildgebende Diagnostik ohne Röntgenstrahlen -Was leistet die Kernspintomographie? Prof. Dr. Karl Schürmann

Kurler Gesundheitstreff – St.-Elisabeth-KrankenhausDo 30.09.2010Wenn ich liege geht es mir gut. Chronische Schmerzen

Do 25.11.2010Nein, meine Suppe ess ich nicht. Mangelernährung im Alter

Weitere VeranstaltungenMo 06.09.2010 | Mo 08.11.2010Weg mit der Brille – Augenlasik17.30 Uhr im St.-Johannes-Hospital – K2

Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr„Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

Page 14: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Editorial und InhaltAus den Einrichtungen

Die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sind in der Regel indivi-duell ausgerichtete und grundsätz-lich freiwillige Maßnahmen für Familien in Problemsitua tionen. Das hat zur Folge, dass einerseits oft viele Helfersysteme beteiligt sind und andererseits Initia tive und Durch-haltevermögen seitens der betrof-fenen Familien unerlässlich sind, damit Hilfe erfolgreich sein kann.

In der Umsetzung von Hilfsangeboten können vor diesem Hintergrund Koordi-nierungsprobleme entstehen, die häufig den Einstieg in eine kontinuierliche und konsequente Unterstützung und Förde-rung erschweren. Das bedeutet, dass an vielen Stellen über kürzere oder längere Zeit Erziehungsberatung, Lernförde-rung, Psychotherapien, Heilpädagogik oder andere Maßnahmen angeboten und in Anspruch genommen werden, ohne dass ein zusammenhängendes Betreuungskonzept entwickelt wird.

Ziel ist ein verbindlicheres Fallmanagement

„Es wird oft viel versucht und angepackt, aber die therapeutische Konsequenz bleibt wegen diverser Unverbindlich-keiten auf der Strecke“, erklärt Fried-helm Evermann (Foto: hinten), der Leiter der Kath. Jugendhilfe St. Elisa-beth. Gemeinsam mit seinen Mitarbei-tern organisiert er in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Therapeuten, Psychiatern und Psychologen eine ganzheitliche und familienorientierte Betreuung der ihm anvertrauten Kinder

und Jugendlichen. Dabei stößt er immer wieder auf die Grenzen des Systems: schlechter Informationsfluss, mangeln-de Abstimmung zwischen verschiede-nen Hilfsange boten, lange Wartezeiten und eine verbesserungswürdige Füh-rung der betroffenen Familien durch die unterschiedlichen Institutionen.

Die Grundidee für die neue Praxis am Wall ist es, diesen Schwierigkeiten durch ein konsequentes Fallmanage-ment zu begegnen und für die Klientel der Kinder- und Jugendhilfe die bislang verteilten Angebote räumlich und orga-nisatorisch zu bündeln. „Wir verstehen die Praxis als ein unterstützendes, bera-tendes und begleitendes Familien-zentrum, in dem sowohl Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien, als auch Einzelpersonen, die den Wunsch nach persönlicher Entwicklung und Veränderung haben, eine individuelle Unterstützung finden sollen“, sagt Mareike Decker (Foto: 2. v. re.), die künftige pädagogische Leitung der Praxis. Bei Bedarf soll die Situation der Betroffenen zunächst aus heilpädago-gischer, psychiatrischer und familien-therapeutischer Sicht diagnostisch

erfasst werden. Auf dieser Basis sollen geeignete Maßnahmen aus unterschiedlichen Fachbereichen ange-boten werden, um den vorliegenden Problemen in einer ganzheitlichen Weise gerecht werden zu können.

Familien-orientierteTherapie und Förderung

„Unsere Angebotspalette soll möglichst groß sein, um im Einzelfall angemessen reagieren zu können“, sagt die Stell ver-tretende Leiterin der Jugendhilfe, Gabriele Hoffmann (Foto: 2. v. li.). „Sie umfasst psychiatrische Diagnostik, Psychotherapie, Heilpädagogik, Früh-förderung, Lernförderung, Entspan-nungsverfahren und Neurotraining. Wichtig ist uns dabei, immer den Ent-wicklungsgang von Kindern im Auge zu haben und die Eltern in den Unterstüt-zungs- und Förderungsprozess mit ein-zubinden.“ „Wir hoffen, durch das Angebot eines professionelleren Fall-managements dem Hilfebedarf noch besser entsprechen und die Begleitung verbindlicher und verlässlicher gestal-ten zu können“ resümiert der Leiter der Jugendhilfe.

Die Praxis am Wall

Das Team für die neue

Praxis für Heilpädagogik,

Psychotherapie, Kinder

und Jugendpsychiatrie am

Hohen Wall geht an den

Start.

Ganzheitliche für FamilienBetreuung

Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

1515

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine be-stimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne.

Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital:Tel. (0231) 1843-21 51

Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28

St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen im St.-Johan-nes-Hospital unsere Diabetesfach-schwester zur Verfügung:Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02

im Marien Hospital unsere Diabetes-beraterinnen DDG:Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-83 62

TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittel-versorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital

nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Be-treuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an.Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung je-den 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude.

Keine Voran meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhal-ten Sie in unserem Elterntreff,Tel. (0231) 1843-29 74

StillberatungMontags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er reichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V.Unsere Treffen finden ab dem 6.11.2010 am 1. Samstag im Monat um 14.00 Uhr im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt.

Zur Feier des 15-jährigen Bestehens der Regionalgruppe kann man sich bei Anke Niggenaber, Markgrafenstr. 92, 44139 Dortmund, sofort anmelden.

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach KrebsWir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter

äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamt-

lich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von

professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon-

kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen

Gruppenleben und zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und An-

gehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag

im Monat von 15.00 -17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai

2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerzie-

hende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr.

Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die

Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft.

mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an.

Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbe-

hinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchi-

rurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfegruppe vom KreuzbundTrifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19.00 Uhr im Tagesraum 125

Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 89 24 59

Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.

Selbsthilfe-Kontaktstelle, Anne Reineke-Schrieber, Tel.: (0231) 445 193

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder

www.bundesverband-glaukom.de

Auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Aus den Einrichtungen

Mit 71 Teilnehmern stellte die St.-Johannes-Gesellschaft Mitte Juli die zweitgrößte Firmengruppe beim Dortmunder B2Run-Lauf. Bei sommer lichen Temperaturen ging es über 6,5 Kilometer vom Stadion Rote Erde durch den Westfalenpark bis zum Westfalenstadion. Das Startgeld übernahm die Gesell-schaft im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

„Wir motivieren unsere Mitarbeiter regel-mäßig, an solchen Veranstaltungen teil-zunehmen“, sagt Michael Bremshey, der mit seiner Kollegin Jutta Menke für die betriebliche Gesundheitsförderung zu-ständig ist. Beim City-Lauf und beim AOK-Firmenlauf sind sogar deutlich mehr als hundert Laufbegeisterte aus allen Bereichen der Gesellschaft an den Start gegangen, unter denen sich, immer wenn es seine Zeit zulässt, auch Kran-kenhaus-Chef Günther Nierhoff findet.

Vier Säulen der Prävention

Ausdauer, Entspannung, Ernährung und Muskelaufbau sind die vier Stich-worte, auf denen die Kurse aufbauen, die den Mitarbeitern zur Aufrecht-erhaltung und Förderung ihrer Ge-sundheit angeboten werden. „Wir versuchen, ein attraktives Programm zu möglichst geringen Kosten auf die Beine zu stellen“, erklärt Bremshey. „Wir stellen Räumlichkeiten, besorgen kompe tente und anerkannte Dozenten und Therapeuten und bemühen uns, um Unterstützung und Anerkennung bei den Krankenkassen.“

Zum Beispiel Qigong. Die aus dem Fernen Osten stammende Entspan-nungsmethode zum Stressabbau wird von einer professionellen Qigong-Leh-rerin geleitet und von den Kranken-kassen im Rahmen der Primärprävention bezuschusst. Bremshey, der den Kurs selbst besucht hat, unterstreicht seine Erfahrung, dass sich hier eine optimale Gelegenheit ergibt, mit hohem Freizeit-wert und unter Stärkung der inner-betrieblichen Zusammengehörigkeit der selbstgeschuldeten Eigenverant-wortung für sein Wohlbefinden gerecht zu werden.

Motivation durch Anreize

Natürlich ist es in vielen Fällen schwie-rig, die Mitarbeiter zu bewegen, die betriebliche Gesundheitsförderung tatsächlich zu nutzen. Dazu werden Anreize geschaffen wie Nordic Walking kostenfrei zum Schnuppern oder die Kostenübernahme für einen Probemo-nat in einem kooperierenden Fitness-center. Kurse zur Ernährungsberatung werden mit Gelegenheiten zum ge-meinsamen Kochen verbunden.

„Langfristig wird es darum gehen, ge-zielt auf die Mitarbeiter zuzugehen“, erklärt Bremshey. „Wenn betriebliche Gesundheitsförderung ernst genom-men werden soll, dann müssen wir nach der Altersstruktur des Personals, nach Belastungssituationen bei ver-schiedenen Tätigkeiten oder nach der Höhe des Krankenstandes in den unter-schiedlichen Bereichen fragen und aus Fürsorgepflicht und im Interesse unse-

rer Patienten zugeschnittene Angebote an bestimmte Mitarbeiter machen, wenn sie arbeitsbedingte Gesundheits-probleme haben.“

Die betriebliche Gesundheitsförderung befindet sich zwei Jahren nach ihrem Start auf einem guten Weg. Sie wird sich durch Professionalisierung weiter-entwickeln müssen. Dabei wird es zum einen darum gehen, das bestehende Angebot zu evaluieren, und zum ande-ren darum, vernetzte Strukturen zur Einbindung von anderen, um den Mitarbeiter bemühte Stellen von der Personalabteilung bis zur Mitarbeiter-vertretung und vom betriebsärztlichen Dienst bis zur Seel sorge zu etablieren.

Gesundheitsförderung im Betrieb

Fitness-Angebote für die

Belegschaft fordern die

Eigenverantwortung und

fördern die Einsatzbereit-

schaft der Mitarbeiter

Dienstfür denPatienten

amFit

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SeitebunteDie

Für Zwischendurch ...

17

Spaß und Rätsel

Für Zwischendurch ...

SeitebunteDie

Nein. Die Begründung erfahren Sie im Interview mit Dr. Krauß auf Seite 10.

Lachhaft!FieberEin Ehemann rast zum Doktor.„Kommen Sie schnell, meine Frau hat wahnsinnig hohes Fieber!"„Wie hoch denn?" - „Tja, unser Fieber-thermometer ist kaputt, aber das Ein-kochthermometer steht auf Mirabellen."

ZunahmeArzt zum Patienten: „Ich möchte bloß wissen, wie Sie zunehmen, ohne viel zu essen." - „Ganz einfach, ich nehme schon zu, wenn ich in der Zeitung das Fettgedruckte lese."

SmalltalkZwei Bazillen laufen sich in der Mund-höhle in die Arme.„Du siehst aber nicht gut aus. Was hast du denn?"

„Penicillin."

Gestürzt„Hat man über ihr Auge gleich kühle Umschläge gemacht?" fragt der Sport-arzt den gestürzten Inline-Skater.

„Nein, nur dumme Witze."

Für ProfisEine bescheidene FrageIst Burnout eine Krankheit?

Neulich in der

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Diesmal zum Thema MRT

Page 18: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat (Frau Blumenthal - 2241Frau Lonsdorfer) - 2524Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected] Klinik für Anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Schmerzambulanz - 2053Operative Intensivstation - [email protected] Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]@joho-dortmund.de

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Ambulanz - 2280Kreißsaal - 2282Elterntreff - 2974Brustsprechstunde - 2279Risikoschwangerschafts-sprechstunde - 2282 [email protected]

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242Sekretariat Fax - [email protected] Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung -2361

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299Sekretariat Fax - 2445Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.de

Ambulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected] Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer(Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210Fax - 2435Dialyse - [email protected] Intensivstation - 2229

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/On-kologie, Palliativmedizin)Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de

Chest Pain UnitInfo Hotline - 1111

Zentrale Notaufnahme - 2277

Johannesstr. 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff

Tel. (0231) 1843-2256

www.st-johannes.de

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Katholische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPastor Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Marien Hospital, GemeindereferentDieter Fender, Tel. (0231) 7750-8324

Evangelische SeelsorgeSt.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221St.-Johannes-HospitalPfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496

St.-Johannes-HospitalPfarrerin Diana Klöpper, Tel. (0231) 1843-2496Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-2096Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871

Johannesstraße 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de

18

Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann [email protected]

Heim-/Pflegeleitung: Regina Misiok-Fisch [email protected]

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected]

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat (Frau Müller) - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat (Frau Szalaga) - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler,Frau K. WenningSekretariat (Frau Neumärker) - 8393Sekretariat Fax - 8371

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147

Heimleitung: Herr Wilhelm Eull -200 [email protected] Heimverwaltung (Frau Rüping) - 208 www.elisabeth-dortmund.de

St.-Elisabeth-Altenpflege

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Johannes [email protected] (Frau Schwabe) - 241Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat (Frau Weckermann) - 8120Sekretariat Fax - 8140jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.deDiabetische Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung: Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110www.josefinenstift-dortmund.de

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300www.marien-hospital-dortmund.deVerwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber -8281

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Page 20: Johannes im DIALOG - Ausgabe 19

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Bei uns in guten Händen

Propsteihof 10 · 44137 Dortmund · Tel. (0231) 18 48-1 60 · [email protected]

caritas service center

Information, Beratung, DienstleistungMo-Fr 9-17 Uhr

Tel. 18 71 51-21

Wäschedienst von haus zu haus

Wir holen und bringen Ihre Wäsche – fix und fertig

Tel. 98 12 999-28

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zu allen Diensten und Einrichtungen für Senioren

Tel. 18 71 51-21

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Land und Leute kennenlernen – Gemeinschaft erleben

Tel. 18 71 51-12

caritas-sozialstationen

Häusliche Kranken- und Altenpflege – wir ver-bessern Lebensqualität

Tel. 18 71 51-21

Team für alle Fälle

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Tel. 98 12 999-28

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Tel. 18 71 51-2 00

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Gemeinsam und aktiv den Tag gestalten

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So viel Selbständigkeit wie möglich – so viel Hilfe wie nötig

Tel. 18 71 51-21

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Bei uns in guten Hän-den: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, Demenz-Wohngruppen u.v.m.

Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) Tel. 56 46-0St. Antonius (Huckarde) Tel. 3 15 01-0St. Barbara (Lütgendtmd.) Tel. 60 30-0St. Hildegard (Berghofen) Tel. 94 61 51-0St. Ewaldi (Aplerbeck) Tel. 45 08-0St. Josef (Derne) Tel. 8 95 03-0

Caritas Dortmund