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Gestaltung von Diensten in den Jugendfeuer- wehren Lernen und Lehren in der Jugendfeuerwehr Löschblatt L NIEDERSÄCHSISCHE JUGENDFEUERWEHR

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Gestaltung von Diensten in denJugendfeuer-wehren

Gestaltung von Diensten in denJugendfeuer-wehren

Lernen und Lehrenin der JugendfeuerwehrLöschblatt L

NIEDERSÄCHSISCHEJUGENDFEUERWEHR

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ImpressumKonzept, Entwurf, Umsetzung: Th eresa Wuitschick

Layout: Lennart Kutzner

2. korr. Aufl age 2017

für die Niedersächsische Jugendfeuerwehr e. V.

im Rahmen der Masterthesis

„Entwicklung einer Handreichung zur Gestaltung von Bildungsangeboten am Beispiel der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr“

im Oktober 2016 an der Technischen Universität Braunschweig.

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InhaltDas Gruppenstundenpuzzle 4Die Rahmenbedingungen 4Der Inhalt 4Lernziele 5Lernzielbereiche 5Lernzielstufen 5Leistungsfähigkeit 6Der Zusammenhang zwischen Vermittlung und Lernleistung 6Die Leistungskurve im Tagesverlauf 7Planung einer Gruppenstunde – Selbsttest 9Netzwerke – das A und O 10Beteiligung der Jugendlichen bei der Dienstplangestaltung 10Struktur des Dienstes 11Inhalte 12Themen 12Methoden 13Aktivierungsspiele 16Anhang 18Musterdienstplan 18Ausgearbeitete Beispieldienst – Wasserführende Armaturen 19

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Das GruppenstundenpuzzleDie Rahmenbedingungen

Der Inhalt

Nachdem du geklärt hast, welche Rahmenbedingungen vorliegen, kannst du nun den Inhalt des Dienstes festlegen. Es kann ein Dienst sein, der nur auf feuerwehrspezifi sche Th emen oder nur auf Th emen der allgemeinen Jugendarbeit bezogen ist oder die beiden Th emenfelder miteinander mixt.

Fügst du den Inhalt zu den Rahmen-bedingungen hinzu, so wird das Puzzle vervollständigt und es kommt eine fertige Gruppenstunde dabei heraus.

Wie bei einem Puzzle musst du dir zuerst den Rahmen anschauen, bevor du die Inhalte festlegst. Die Puzz-lestücke ergeben sich dabei aus den Bedingungen in deiner Jugendfeuer-wehr und eurem Einfallsreichtum!

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LernzieleBei der Planung der Gruppenstunde muss vorher klar sein, welches Ziel du mit der Gruppenstunde erreichen willst. Soll der Gruppenzusammenhalt gestärkt werden, soll Wissen vermittelt werden oder steht etwas anderes im Vordergrund? Je nachdem welches Ziel du festlegst, gibt es unterschiedliche Methoden, wie du dieses Ziel erreichen kannst.

• Ziele: Was und wozu will ich etwas vermitteln? (Inhalte)

• Wege: Wie und womit kann ich das vermitteln? (Methoden)

Lernzielbereiche

Es gibt drei Lernzielbereiche an denen du dich bei der Planung orientieren kannst:

Erkenntnisbereich(kognitiv)

Handlungs-/Verhaltensbereich(psychomotrisch)

Gefühls-/Wertebereich

(affektiv)

• Lerngegenstand er-kennen und begreifen• Wissen speichern (theoretisches Wissen)

• Erlernen von Fertigkei-ten• Weiterentwicklung des eigenen Handelns

• Einstellungen, Gefüh-le, Werte und Normen beeinflussen (emotiona-le Ebene)

Methode: z. B. Vortrag oder Lehrgespräch, Gruppenarbeiten und Praxiserfahrung

Methode: z. B. Vier-Stu-fen-Methode, vormachen, unter Aufsicht üben und regelmäßiges wiederholen

Methode: z. B. Rollen-spiel, Gruppenarbeit oder angeleitete Grup-pendiskussionen

Lernzielstufen

In jedem Lernbereich können die Jugendlichen verschiedene Anfangsstufen erreichen. Durch ihre Unterschiedlichkeit sind die Jugendlichen bereits in verschiedenen Stufen und nicht jeder kann jede Stufe erreichen. Mitglieder die schon länger dabei sind, befinden sich meist auch bei den einzelnen Themen in höheren Stufen. Die Lernzielstufen geben den Schwierigkeitsgrad eines Lernziels an. Je höher die Stufe ist, desto zeitintensiver oder aufwendiger ist es, diese Stufe zu erreichen.

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Erkenntnisbereich(kognitiv)

Handlungs-/Verhaltensbereich (psychomotrisch)

Gefühls-/Wertebereich

(affektiv)

1 unterste Lernziel-

stufe

WissenDie Jugendlichen können eine Thema-tik wiedergeben

Nachmachen Wahrnehmen, aufmerksam sein

2 VerstehenSie können die The-matik mit eigenen Worten beschreiben

Selbstständiges Tun Reagieren

3 AnwendenDas Gelernte kann in anderen Situationen angewendet werden

PräzisionWiederholen und optimieren des Hand-lungsvorgangs

Bewerten

4 höchste Lernziel-

stufe

BewertenHinterfragen, in welchen Situationen ist eine Anwendung sinnvoll oder nicht?

Automatisiertes Handeln

Aufbau des ei-genen Wertesys-tems/Persönlich-keit entwickeln

Ein Beispiel:

Die Wettbewerbsknoten und -stiche sollen erlernt werden. Das betriff t den Handlungs-/Verhaltensbereich. Während sich die neueren Jugendfeuerwehrmitglieder überwiegend noch in der untersten Stufe (Nachmachen) befi nden, sind die Jugendlichen, die schon länger dabei sind in der Regel in höheren Stufen. Sie können die Knoten selbständig anfertigen und teilweise sogar automatisiert, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Leistungsfähigkeit

Jeder hat unterschiedlichen Zeiten und Taktiken, wenn es darum geht bestimmte Sachen zu lernen. Das WANN und WIE ist dabei von der jeweiligen Person abhängig. Trotzdem gibt es bestimmte Faktoren, welche die Leistungsfähigkeit beeinfl ussen können.

Der Zusammenhang zwischen Vermittlung und Lernleistung

Wir nehmen Informationen auf verschiedenen Wegen auf und speichern sie danach im

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Kopf ab. Wie lange wir uns die Informationen merken können hängt aber davon ab, auf welche Art und Weise wir sie bekommen haben.

Es werden folgende Vermittlungsformen unterschieden:

Lesen Hören Sehen Hören und Sehen

Selber sagen

Selber tun Lehren

30 % 50 % 70 % 90 %20 %10 % 80 %

• Wichtige Aspekte für deine Methodenauswahl:• Aktiv (bspw. nacherzählen) funktioniert besser als passiv (bspw. sehen)• Je mehr Sinne gleichzeitig angesprochen werden, desto besser wird gelernt

Die Leistungskurve im Tagesverlauf

Wir alle besitzen so etwas wie eine „innere Uhr“. Je nach Tageszeit haben wir ein Verlangen nach Aktivität, Entspannung, Essen oder Ruhe. Somit ist die Leistungsfähig-keit im Tagesverlauf nicht immer gleich, sondern folgt Schwankungen.

Achte bei deinem Jugendfeuerwehrdienst auf die Leistungskurve deiner Jugendlichen. Das erfordert Aufmerksamkeit und ein gutes Gespür.

In Anlehnung an Schroer 2014, Die Funktionsweise des Gehirns

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Die folgende Leistungskurve zeigt, zu welchen Zeiten Menschen in der Regel leistungs-stark und in welchen Zeiträumen sie eher leistungsschwach sind.

Im Allgemeinen gilt, dass jeder am Vormittag und späten Nachmittag ein Leistungshoch hat. Die leistungsschwache Phase beginnt am Abend und dauert bis zum Morgen.

Die Jugendlichen haben meistens einen langen Schultag hinter sich, wenn sie zum Dienst kommen und sind daher auch nicht mehr so leistungsstark wie am Vormittag. Während des Dienstes sollten sie die Möglichkeit bekommen, ihren Tag ein Stück weit zu verarbeiten.

Leistungskurve: Springer Gabler Verlag (Herausgeber),Gabler Wirtschaftslexikon

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Planung einer Gruppenstunde – SelbsttestDas folgende Flussdiagramm soll dir dabei helfen zu überprüfen, ob du an alles gedacht hast, um deinen Jugendfeuerwehrdienst durchführen zu können.

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Netzwerke – das A und OWenn dir einmal Helfer fehlen, du keine Ahnung hast, wie du bestimmte Materialien besorgen sollst oder dir einfach nur Ideen fehlen, ist es gut zu wissen, an wen du dich wenden kannst.

Unterstützung fi ndest du oft bei deinen eigenen Kameraden, in Kooperationen mit anderen Jugendverbänden oder bei Freunden und Bekannten im Ort. Manchmal bieten sie dir ihre Hilfe an, dann hast du bereits gut funktionierende Netzwerke. Wenn nicht hilft nachfragen, denn die meisten können nicht riechen, dass du Hilfe gebrauchen könntest.

Werde selber aktiv und suche dir Unterstützung in deinem Ort!

Beteiligung der Jugendlichen bei der Dienstplangestaltung – geht das?

Ein Dienst ist dann erfolgreich, wenn er die Interessen von Jugendfeuerwehrmitglie-dern anspricht und sie daraus etwas für sich selbst mitnehmen. Darum bietet es sich an, die Jugendlichen zu fragen, was sie sich für Jugendfeuerwehrdienste, Ausfl üge oder sonstige Veranstaltungen wünschen. Diese Wünsche können dann bei der Erstellung des Dienstplans berücksichtigt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Jugendfeuerwehrmitglieder den Dienstplan eigenständig erarbeiten zu lassen und diesen dann im Nachhinein mit den Ideen und Überlegungen des Betreuerteams ergänzen. Außerdem können die Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, selber einen Dienstabend zu gestalten und auszuarbeiten, den sie dann eigenständig durchführen. Dabei solltest du sie natürlich nicht alleine lassen und deine Unterstützung anbieten.

Mitbestimmung und die Übertragung von Verantwortungsteigern die Motivation.

Eine gute Grundlage ist die Absprache mit den eigenen Jugendsprechern

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Inwieweit die Mitglieder in die Dienstplangestaltung einbezogen werden, hängt von den Verantwortlichen ab. Da Mitbestimmung aber eine wichtige Rolle spielt, ist auch eine Beteiligung der Mitglieder sehr wichtig.

Struktur des Dienstes

Musterbeispiel für einen Dienst der Jugendfeuerwehr:

• Begrüßung 2 Min.

• Aktivierungs- oder Kennlernspiel 5 - 10 Min.

• Arbeitseinheit 1 45 Min.

• Pause 10 - 15 Min.

• Arbeitseinheit 2 (oder Arbeitseinheit 1 fortsetzen) 45 Min.

• Abschluss und Feedback der Jugendlichen 5 Min.

Hierbei handelt es sich lediglich um ein Beispiel. Die Zeiten sind abhängig von dem, was du vorhast. Wenn dein Dienst weniger als zwei Stunden dauert, arbeite lieber nur eine Arbeitseinheit aus, aber eine Pause sollte i. d. R. immer mit bedacht werden.

Viele verwenden in ihren Diensten bestimmte Rituale, die immer gleich bleiben. So besteht bereits eine Grundstruktur, die für die Jugendlichen einen vertrauten Rahmen darstellt. So ein Ritual kann ein Spiel zu Beginn des Dienstes sein oder auch eine Erzählrunde, wo die Jugendlichen sich darüber austauschen können, wie ihr Tag war.

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InhalteThemen

Es gibt zwei thematische Bereiche, die im Laufe des Jahres mit dem Jugendfeuerwehr-dienst abgedeckt werden sollen. In welchem Umfang die einzelnen Th emen behandelt werden, hängt von den Verantwortlichen in den Jugendfeuerwehren ab und inwieweit sie darauf eingehen wollen.

Feuerwehrspezifi sche Th emen, die in der Jugendfeuerwehr behandelt werden können sind u. a.:

• Arten von Feuerwehren ( JF, FFW, BF, etc.)• Ausrüstungen von Feuerwehren (Grundausstattung, Stützpunkt, etc.)• Brandklassen• Brennvorgang• Dienstgrade und Dienststellung• Erste-Hilfe-Maßnahmen• Fahrzeugkunde• Funk• Koordinaten (UTM)• Löschmittel • Notruf absetzen• Schlauchkunde• Unfallverhütung• Verkehrsabsicherung bei einem Verkehrsunfall• Wasserführende Armaturen

Th emen der allgemeinen Jugendarbeit haben keinen direkten Bezug zu Feuer-wehrthemen. Hier geht es eher um die Entwicklung der so genannten „Soft-Skills“, also Teamfähigkeit, Allgemeinbildung, selbstständiges Arbeiten und vieles mehr. Th emen können unter anderem sein:

• Aktuelle Th emen der Gesellschaft • Ausgrenzung und Mobbing• Inklusion und Integration• Museumsbesuche

Themen lassen sich auch in den Richtlinien der Jugend-flammen und der Leistungs-

spange finden!

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• Sport und Spiel• Teambuilding und Zusammenhalt• Treffen mit anderen Jugendgruppen• Umgang mit digitalen Medien• Umweltschutz• Verhalten im Straßenverkehr

Methoden

Bevor du dir Methoden aussuchst, denk daran:

• Nicht jede Methode ist für jedes Ziel geeignet, welches du dir für den Dienst überlegt hast

• Habe dein Ziel klar vor Augen, damit du die Jugendfeuerwehrmitglieder leiten kannst

• Nicht jede Person kann alle Methoden gleich gut umsetzen, du solltest die Methoden auch nach deinen Stärken auswählen.

Ausbilderzentrierte Methoden

Vier-Stufen-Modell

Vorbereiten: Der Ausbilder bereitet den Unterricht vor. Er sucht sich das Thema und die Methoden aus. Er muss die Jugendlichen motivieren und die richtige Atmosphäre herstellen. Er orientiert sich an den Vorkenntnissen der Jugendlichen.

Vormachen und erklären: Der Ausbilder demonstriert die Tätigkeit – einmal alles und dann langsam in Teilschritten. Währenddessen erklärt er, was er tut und warum. Anschließend sollen die Jugendlichen es nachmachen.

Nachmachen und erklären: Die Jugendfeuerwehrmitglieder machen die Tätigkeit unter Aufsicht nach. Dabei gilt: Genauigkeit vor Schnelligkeit! Richtige Handlungen sollen dabei gelobt, falsches Vorgehen hingegen korrigiert werden.

Üben, Transfer und Vertiefung: Die Jugendlichen üben selbstständig und werden sicherer und schneller in der Tätigkeit. Der Ausbilder kann dabei die Aufgabe variieren.

Wie bereits beschrieben, kannst du auch aus beiden Bereichen Themen für einen

Dienst kombinieren.

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Das Lehrgespräch

In einem Lehrgespräch geht es darum, die Inhalte gemeinsam mit den Jugendlichen zu erarbeiten. Die Lernenden können sich aktiv einbringen, wodurch die Lernbereitschaft steigt. Wie der Name schon sagt, geht es darum mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.

Beteiligungsformen:

• Fragen stellen• Sachverhalte erklären lassen• Eigene Erfahrungen einbringen lassen

Der Lehrvortrag

Hierbei hat die Lehrperson die absolute Kontrolle. Die Jugendlichen haben keine Möglichkeit den Informationsfl uss zu beeinfl ussen. Der Vorteil ist, dass sich der Vortrag (bspw. durch eine Powerpoint-Präsentation oder Prezi) zu 100 Prozent vorbereiten lässt und die Inhalte genau festgelegt werden können.

Teilnehmerzentrierte Methoden

Gruppenarbeit

Ähnlich wie bei dem Vier-Stufen-Modell kann auch die Gruppenarbeit in vier Phasen unterteilt werden.

1. Vorbereitungsphase/Arbeitsauftrag – Was soll gemacht werden?

2. Durchführung – Informationen sammeln und sichern (aufschreiben)

3. Präsentation/Auswertung

4. Evaluation/Feedback/Diskussion

Die Jugendlichen arbeiten hierbei selbstständig in Gruppen und werden von den Betreuern bei Fragen unterstützt. Wichtig ist eine genaue Aufgabenerklärung und Zeitangabe zur Bearbeitung.

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Die Gruppenbildung kann auf drei verschiedene Arten erfolgen:

• Durch eine Betreuungsperson angeordnet• Nach Interesse und Sympathien der Gruppe• Durch ein Zufallssystem

Rollenspiel

Durch Rollenspiele müssen die Jugendlichen sich in unterschiedliche Lagen versetzen, reflektieren Sachverhalte anders und nehmen somit andere Aspekte wahr. Hierbei wird insbesondere der Gefühls-/Wertebereich angesprochen. Der Jugendfeuerwehrwart kann hierbei unterstützen, in dem vorher klare Rollen beschrieben und verteilt werden.

Ausprobieren

Einfach mal machen lassen und gucken was passiert. Hierbei können die Jugendlichen sehr viel mitnehmen. Aber Achtung: Immer auf Gefahren achten und frühzeitig einschreiten.

Angeleitete Gruppendiskussion

Ein zuständiger Verantwortlicher formuliert eine Fragestellung und schafft den Grund-reiz für eine Diskussion. Anschließend versteht er sich lediglich als Moderator und leitet die Diskussion zwischen den Jugendlichen. Zwischendurch wiederholt er das Gesagte und fasst Ergebnisse zusammen.

Auch hier gilt:Die verschiedenen Methoden können ineinander greifen und müssen nicht strikt voneinander getrennt verwendet werden.

Ein Beispiel der Kombinationsmöglichkeiten – die Stationsausbildung:

Deine Jugendfeuerwehrmitglieder durchlaufen während eines Dienstes selbstständig oder in Gruppen verschiedene Station. An jeder Station kann ein anderes Ziel im Vordergrund stehen. Dementsprechend kann es auch an jeder Station eine andere Methode geben.

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Aktivierungsspiele

Komm mit, lauf weg

Alle stehen in einem Kreis, nur ein Mitspieler ist außerhalb des Kreises. Sein Ziel ist es, einen Platz in dem Kreis zu bekommen. Dafür geht er an den anderen Mitspielern vorbei und tippt irgendwann einem ausgewählten auf die Schulter und ruft „Komm mit!“ oder „Lauf weg!“ Bei „Komm mit!“ müssen beide in die gleiche Richtung um den Kreis laufen und versuchen den Platz des Angetickten zu bekommen. Derjenige, der langsamer ist, muss nun wieder versuchen einen Platz zu bekommen. Bei „Lauf weg!“ laufen beide in verschiedene Richtungen um den Kreis und versuchen den frei gewordenen Platz zu bekommen. Wer den Platz nicht bekommt, muss sich nun jemanden Neuen suchen, dem er auf die Schulter klopft.

Sitzfussball

Es werden vier Sitzbänke in einem Viereck aufgestellt. Auf jeder Bank sitzt jeweils eine Mannschaft. Ziel ist es, bei den anderen drei Mannschaften den Ball unter den Bänken durchzuschießen und selber möglichst keine Tore zu kassieren. Gewonnen hat am Ende die Mannschaft, die am wenigsten Tore kassiert hat. Wichtig: das Spiel darf nur im Sitzen erfolgen, keiner darf sich von der Bank während des Spiels erheben.

Löwen, Jäger, Schwiegermütter

Es treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Jede Mannschaft überlegt sich eine Figur, die sie einnehmen möchte. Dann stellen sich die beiden Mannschaften gegen-über auf und der Spielleiter zählt bis Drei. Bei Drei müssen sie ihre Figur zeigen. Die Mannschaft, die gewinnt, bekommt nun die Möglichkeit Mitspieler aus der anderen Mannschaft in einem vorher festgelegten Bereich zu fangen und somit in ihr eigenes Team zu holen.

Darstellung: Die Löwen brüllen laut wie Löwen, die Schwiegermütter fuchteln wild mit den Armen, die Jäger legen das Gewehr zum Schuss an. Wertung: Löwe schlägt Schwiegermutter, Schwiegermutter schlägt Jäger, Jäger schlägt Löwe.

Das Spiel ist beendet, wenn eine Mannschaft nicht mehr existiert oder nach einer bestimmten Anzahl an Runden oder Zeit.

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Heißer Vorhang (Namensspiel)

Die Jugendlichen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Zwischen den Gruppen wird eine Decke/ein Laken gespannt, so dass sie sich nicht sehen können. Jede Gruppe wählt einen Mitspieler aus, der sich direkt hinter den Vorhang setzt. Es wird bis Drei gezählt und der Vorhang wird fallen gelassen. Wer jetzt als erster den Namen seines gegenüber-sitzenden Gegenspielers sagen kann, gewinnt die Runde und der Gegenspieler wird Teil der eigenen Mannschaft.

Schuhhockey

Dieses Spiel eignet sich hervorragend für den Gruppenraum oder die Fahrzeughalle. Es gibt zwei Mannschaften und jedes Mannschaftsmitglied zieht sich einen Schuh aus oder bringt einen alten Schuh mit. Der Schuh dient dann als Hockeyschläger. Als Puck eignet sich ein kleiner Stoffball oder Tennisball und als Tor können Pylonen, ein Tisch, ein Stuhl oder ein umgelegter Kasten dienen. Der Ball darf nur mit dem Schuh gespielt werden. Die Mannschaft, welche die meisten Tore schießt gewinnt.

Weitere Ideen findet du unter:

http://www.praxis-jugendarbeit.de/spiele-sammlung.html

http://www.gruppenspiele-hits.de/index.html

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AnhangMusterdienstplan

Dienstplan vom 04.10.2016 bis 31.01.2017

Jugendfeuerwehr:

______________________________ Feuershausen

Datum Verantwortlich Thema Material Sonstiges

04.10. Wasserführende Armaturen

11.10. Brandklassen und Löschmittel

18.10. Teamarbeit und Gruppenspiele

25.10. Knoten und Stiche

01.11. Funkralley

08.11. Umweltaktion

15.11. Erste-Hilfe und Notruf

22.11. Filmabend Film, Knabberkram, Laptop, Getränke

29.11. Fahrzeugkunde

06.12. Kekse backen und Weihnachtsdeko basteln

Teig, Förmchen, Pappe, Scheren, Schablonen, Kleber, Stifte

13.12. Weihnachtsfeier Kekse, Musik, Geschichte,

20.12. - Weihnachtsferien - -

27.12. - Weihnachtsferien - -

03.01. - Weihnachtsferien - -

10.01. Theorie: als Vorbereitung für die Einsatzübung

17.01. Einsatzübung

24.01. Besichtigung einer Werkfeuerwehr

31.01. Sport/Spiel/Spaß

Sonstige Termine: 23.11. Jubiläumsveranstaltung Sportverein

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Ausgearbeitete Beispieldienst – Wasserführende Armaturen

BegrüßungSpiel Sitzfussball (siehe Seite 16)Arbeitseinheit (AE1)

Die Bänke des Sitzfussballs werden gleich genutzt und in einen Halbkreis gestellt. Die Jugendlichen setzen sich auf die Bänke. Auf dem Boden liegen zwei Zettel. Einer links mit dem Begriff „Wasserführende Armaturen“, einer rechts mit dem Begriff „Sonstige“.

Der Betreuer erklärt die nachfolgende AE:Jedes Jugendfeuerwehrmitglied zieht nacheinander eine Karte. Auf den Karten stehen einzelne Gegen-stände, wovon einige wasserführende Armaturen sind und andere nicht (Schlauch, Saugkorb, Kübel-spritze, Verteiler, etc.).

Nachdem eine Karte gezogen wurde, muss das Ju-gendfeuerwehrmitglied entscheiden, ob der Gegen-stand eine wasserführende Armatur ist oder nicht. Dafür legt es die entsprechende Karte zu einem Zet-tel auf den Boden. Jetzt dürfen die anderen überprü-fen und mit diskutieren, ob die Zuordnung stimmt. Dafür sollen sie begründen, warum sie sich für die eine Seite entscheiden würden und die andere nicht. Handelt es sich bei dem Gegenstand auf der Karte um eine wasserführende Armatur, muss diese vom Fahrzeug geholt und die Funktion erklärt werden. Dabei helfen die anderen Jugendlichen und Betreuer mit.

Pause

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Arbeitseinheit (AE2)

Nach der Pause sollen die Jugendlichen noch einmal zusammenfassen, was wasserführende Armaturen sind und was nicht.

Anschließend werden die Jugendlichen in zwei Gruppen eigeteilt. Jede Gruppe bekommt eine Klingel, Tröte oder etwas ähnliches, dass Geräusche macht.

Dann wird eine Bilderserie über einen Beamer ge-zeigt mit unterschiedlichen Gegenständen. Immer, wenn sie glauben eine wasserführende Armatur zu sehen, muss die Gruppe ein Geräusch machen. Dann stoppt das Bild und sie müssen sagen um was für ei-nen Gegenstand es sich handelt und welche Funktion er besitzt. Ist der Gegenstand eine wasserführende Armatur, bekommt die eigene Gruppe Punkte.Stimmt es nicht, gibt’s einen Punkt für die Gegner.

Punkteranking:1 Punkt für die richtige Armatur und den Namen3 Punkte für die richtige Armatur, den Namen und die Funktion

Die Gruppe die gewinnt, darf sich noch ein Ab-schlussspiel aussuchen

Abschlussspiel Wahl der GewinnergruppeEnde